01 Titelseite


Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Die Welt des RPGs dreht sich. Oder sie rast als eine Scheiblette durch einen von Sternfrüchten gespickten Kosmos. Ah… falsche Geschichte.
Die Welt des RPGs wabbelt wie Wackelpudding, der in Rot, Blau und Schwarz die Sphären der Götter repräsentiert, vor sich hin. Die Rosinen, die irgendein Wahnsinniger untergerührt hat, sind die Menschen, Tieren, Pflanze in der Sphäre Adanos, die vom Feuer versenkten Hirne der Heerscharen der Ordnung in der Sphäre Innos und die in Dekadenz vergammelten Heiligen, Dämonen und schambeschwerten Bestien in der Sphäre Beliars. Wir kosten und genießen, spicken uns heraus, was uns jauchzen lässt, und bedauern den fehlenden Genuss dessen, was uns entgeht.
Damit ihr die Vollwertigkeit des rpglichen Speiseplans nicht aus den Augen verliert, gibt es den myrtanischen Boten. Episches Zeugnis einer Welt, die sich mit den Fragen des Seins, der Magie, der Menschlichkeit, des Krieges und des planvollen Wirtschaftens auseinander setzt, die Kreativität ihrer Schreiberlinge fordert, fördert, erhöht und im steten Arbeiten an sich selbst zu wahren Höhepunkten penetriert.

Es gibt Babys, die jeder will und keiner mehr sehen mag, Orks, die ihrem buschigen Fellkleid jedwede Eleganz vermissen lassen, Paladine, die auf hohen Rössern dem Feinde entgegen streben, Menschen, die all dies nicht interessiert und die sich lieber in der Nase popelnd ihrer Selbstherrlichkeit widmen, Barden, die zu Gunsten eines gierigen Wirtes ihrer Kunst frönen, Tiere, die ungesehen und nicht gejagt durch die Welt streifen, Berge, die von Schnee bedeckt an eine Größe erinnern, welche die allgegenwärtige menschliche Hybris nicht einmal im Ansatz zu erreichen vermag, und nicht zuletzt ein Blatt, welches all dies stetig mit scharfer Präzession und ungebändigtem Willen dokumentiert und fein säuberlich dem lesenden Gaumen aufbereitet präsentiert.

Ohne den myrtanischen Boten wäre der all inclusiv Urlaub im RPG nur halb so schön. Man würde immer die gleichen Rosinen verputzen und es kaum wagen, einen Blick über den Tellerrand hinauszuwerfen. Man würde im Sturm der eigenen, edlen Erhabenheit in der Enge seiner Gilde verdorren und sich nie jemals an den saftigen Beeren der anderen laben dürfen.

So also, geneigter Leser, folge uns in die wundersame Welt der mit euphemistischen Begriffen um sich werfenden Rosinenreifer und entdecke die Feinheiten einer sich in ihrer Gesamtheit stets verbessernden Schreibwerkstatt.
Doch bedenke eins: Ohne deine Gunst, deine Kreativität, dein Wohlwollen im Bezug auf das Teilen deiner Nahrung mit den anderen, ohne deine Gnade, dieses Schlaraffenland zu erhalten, wäre dies alles nichts. Ohne dich würden die Rosinen in der heißen Sonne ausgedorrt und vertrocknet vergehen. Ohne dich stirbt auch der Bote.

Entscheide dich. Genießt du diese Welt, ihre Früchte und ihre zeugnisablegende Zeitung, während ihr Vergehen dir egal ist? Oder bist du gar bereit einen Teil deiner sicherlich wertvollen Zeit dem erhebenden Dienst dieses Monatsblattes anzudienen, auf das wir bis in alle Ewigkeit fähig sind, den Speiseplan in seiner Gesamtheit abzubilden?

Der Bote sucht weiterhin fleißige Schreiber und vor allem einen uns allen gnädigen Chefredakteur, dessen Herz voller Güte bereit ist, seine Zeit diesem Wunderwerk unserer Epoche darzubieten. Erhebt euch für den myrtanischen Boten!

Anmerkung an die Redaktion: Wir brauchen eine Flagge und eine Hymne!

Mit dunklen Grüßen,
Ardescion, kein Chefredakteur




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