Wir befinden uns im Krieg, jawoll! Niemand kann das mehr leugnen. Nicht, wenn er die letzten Tage in Setarrif verweilte und Augen und Ohren offen gehalten hat. Falls Ihr wirklich zu denen gehört, die es noch nicht wissen: Niemand ist mehr sicher in der Stadt der goldenen Kuppeln. Feinde schon gar nicht, aber selbst die Bewohner Setarrifs sollten nun desöfteren über ihre Schultern schauen. Gerade nachts!
Es gab nämlich ein Attentat auf die junge Ehefrau und stadtbekannte Bardin Madlen! Es fand nachts statt, bei der Stadtmauer, die zum Wasser hinaus zeigt. Ihr fragt zurecht, was eine junge Ehefrau des Nachts auf einer Stadtmauer zu suchen hat. Im Grunde ist sie sogar selbst Schuld an ihrem Schicksal. Wie zwei Schatten tauchten plötzlich die Attentäter auf und nur ganz knapp verfehlte der Dolch sein Ziel. Glück sagen die einen, Schicksal die anderen. Es ist alles gut gegangen, die Bardin hat es überlebt, aber nicht ohne ihren rothaarigen Schutzengel. Diese Kriegerin, die eines Tages da war und einfach geblieben ist. Obwohl geblieben nicht das richtige Wort ist, denn so schnell, wie sie auftaucht, so schnell kann sie auch verschwinden und niemand weiß, wohin. Doch zu besagtem Zeitpunkt war sie da und rettete Madlen ihr Leben, auch wenn sie fast selbst dabei draufgegangen wäre, denn der Attentäter, der eine, benutzte unehrenhafte Mittel. Aber ein Attentäter ist nun mal kein ehrenhafter Krieger, nie gewesen. Er soll ein Pulver verstreut haben und auf einmal soll sich alles gedreht haben. Der Himmel war nicht mehr oben und die Erde nicht unten. So hat es zumindest der Augenzeuge beschrieben. Was danach geschah, weiß auch er nicht mehr. Aber sowohl die junge Madlen, als auch unsere rothaarige Kriegerin sind wohlauf.
Doch nicht nur diese unliebsame Begegnung fand statt. Nein, wir haben einen Gast im Kerker. Einen ziemlich dumm dreisten, wenn ihr mich fragt, jawoll! War hier, hat Sachen verkauft und ging wieder. Aber kam nicht weit, denn, wie auch immer sie das gemacht hat, fing unser roter Rächer diese Person wenig später ab und brachte sie zurück. Denn es stellte sich heraus, dass es sich um einen Königstreuen handelt. Nicht, dass wir etwas gegen Königstreue haben, nur sollten sie dem richtigen König treu sein. Oder zumindest seine Geschäfte nicht bei uns machen. Ob er inzwischen begriffen hat, was er falsch gemacht hat, wissen wir nicht. Ich bin mir nicht mal sicher, ob er das weiß. Eher nicht, aber was will man von einem Verblendeten schon erwarten. Und das er verblendet ist, erkennt man schnell. Geht selbst in den Kerker und wechselt auch nur ein Wort mit ihm und ihr werdet sehen! Dritte Zelle, links.
Lasst's euch gesagt sein, liebe Bewohner Setarrifs, liebe Argaaner. Trefft ihr die rothaarige Kriegerin, dann seid wachsam. Nicht jede Begegnung ist eine gute. Weder für den einen, noch für die andere.
EILMELDUNG!
Kurz vor Redaktionsschluss erreichte mich noch eine Meldung. Es gab eine Kneipenschlägerei. Natürlich in der Sturzkampfmöwe. Nichts besonderes, meint ihr? Da habt ihr wohl recht, aber wenn ich euch sage, wer im Mittelpunkt stand, werdet ihr staunen. Genau, die rothaarige Kriegerin! Ich sage euch, wenn ihr sie auch nur in eurer Nähe seht, dann ergreift die Flucht oder macht euch bereit auf Begegnungen, die ihr so schnell nicht vergessen werdet!