Wappen: Das Kloster führt kein Wappen. Es ist eine heilige Stätte und steht unter dem Schutz von Innos. Wie könnte man das Licht eines Gottes in einem schnöden weltlichen Wappen darstellen?
Lage: Im nordwestlichsten Nordmar, hinter vielen Bergketten am Ende eines gewundenen, gefahrvollen Pfades, der über Abgründe, Eisfelder, durch tiefe Schluchten und vorbei an wilden Bestien und noch vielen anderen Gefahren führt. Etwas talwärts unterhalb des Klosters liegt das Dorf des Feuerclans. die Menschen dort sind die Einzigen, die das Kloster hin und wieder besuchen. Viele Monate im Jahr sind Dächer und Mauern des Klosters von einer dicken Schneeschicht bedeckt, nur im Sommer taut er und Nordmar erblüht für eine kurze Zeit. Dann ist es auch hier oben grün und mild und sanfte Lüfte umstreichen die Berge.
Der Aufgang zum Kloster.
Geschichte: Nun, viel ist nicht bekannt. Das mag verwundern, ist doch dieses Kloster einer der heiligsten und berühmtesten Orte in den Reichen, vom Südlichen Ozean, von Varant und den Inseln Argaans bis hinauf zu den schneeverwehten ewig kalten Ebenen des hohen Nordens. Und ich, der ich hier sitze und seit vielen Jahren, Sommers wie Winters eine Feder nach der anderen schartig schreibe, so daß die wackeren Krieger unten im Tal gar nicht nachkommen damit, meinen Vorrat wieder aufzufüllen, sollte doch gerade am meisten darüber wissen. Denn sammele ich nicht seit mehreren Jahrzehnten das Wissen über alle bekannten Länder, hier oben, am nördlichen Grat der Welt? Kenne alle erwähnenswerten Bücher unserer Bibliothek, kann die heißen Wüsten Varants oder gar die entfernten Winkel Gorthars für jeden Leser auferstehen lassen, obwohl ich selbst nie dort gewesen bin -- einzig und allein aus der Kraft der Bücher, der alten und neuen Berichte anderer, Kaufleute, Reisende, Krieger, Flüchtlinge, Pilger?
Eine Studierzelle in der großen Bibliothek.
Doch gerade weil die Ursprünge dieses Ortes im mysteriösen Nebel der Legende liegen, ist er eben einer der Plätze, die eine ganz besondere Bedeutung haben. Hier war es, wo Rhobar I., der Reichsgründer des jetzigen Myrtana, von Innos erleuchtet wurde. Hier erschien ihm, dem einsamen Krieger aus dem Norden, der Lichtgott und bestimmte ihm seine heilige Mission. Die Mission, die Länder zu einen, aus ihnen ein starkes Reich zu schmieden, das der Dunkelheit, der Kälte und dem Chaos, die aus Norden kommen, so wie es seit Alters her geweissagt wird, ein für alle mal Einhalt gebieten kann. Ein Reich, das gemeinsam mit einer Stimme spricht zu allem Dunklen und Abscheulichen: »Nein«, tönt diese Stimme. »Bis hierhin und nicht weiter. Dieses Land wirst du nicht bekommen, hier wirst du nicht Tod und Verderben verbreiten, denn hier herrscht das Licht und die Hoffnung und die Freude.«
Den Ruhm des Gottes der Gerechtigkeit und des Rechts zu mehren, den Menschen Frieden und Wachstum zu bringen und den Glauben an Innos selbst, den Herrn der Welt zu verbreiten als das, was er ist: Als heilige Wahrheit. Dies war die Mission des Rhobar und hier an diesem Ort hat er sie empfangen. Was ist es da von Bedeutung, welcher Abt welches Haus erbaut hat und welcher Prior welches Tor oder welche Mauer? Das Kloster existiert, hier, an dem Ort, an dem Innos die Erde berührte. Die genaue Stelle kann man oberhalb der Klostergebäude, hinter einer langgezogenen Felsspalte, besuchen. Statuen des Gottes weisen auf diesen besonderen Platz hin.
Hier erschien Innos und offenbarte sich Rhobar.
Wirtschaft: Dieser Ort ist kein Ort des Handels, doch des Handelns, keiner des Handwerks, doch der Kunst. Die Versorgung der Bewohner wird durch die Angehörigen des Feuerclans übernommen. Zusätzlich bringen die Gäste des Klosters, die hierher pilgern, das eine oder andere mit. Und selbstverständlich erinnert man sich in der Hauptstadt, in Vengard, an diesen Ort und schickt annähernd regelmäßig Versorgungskonvois. Denn die wahre Bedeutung des Klosters liegt nicht in den Möglichkeiten von Handel, Handwerk, Bergbau oder Landwirtschaft. Nicht im Krieg und der Waffenkunst. Hier herrscht allein die Spiritualität. Der Geist des Wissens und der Funke des Verstehens. Hier werden die Entschlüsse für große Taten gefasst, inspiriert vom Geiste Innos', der an diesem Ort allgegenwärtig ist.