Wappen: Als Landschaft und Gebirge gibt es kein Wappen für den Archolos. Aber die angrenzenden Orte führen selbstverständlich ein eigenes Wappen. Das gilt für Vengard genauso wie für Montera oder Kap Dun. Diese Wappen werden jeweils dort beschrieben.
Lage: Im östlichen Myrtana. Der Archolos ist eine teils schroffe, teils sanft aufsteigende Gebirgskette. Er trennt die östliche Küstenebene von der Mitte und dem Westen Myrtanas. Doch nie sind seine Berge so hoch und abweisend wie die eisigen Gipfel des Nordmarer Scheidegebirges, das nur an wenigen Stellen Wege nach Nordmar über hohe Pässe gestattet. Der Archolos ist an seinen Hängen von Laubwäldern und auf den Gipfeln von Fichten und Kiefern bedeckt.
In den Tälern des Archolos.
Geschichte: In den ältesten überlieferten Geschichten wird von Hirten, die ihre Herden an den Hängen und auf den Hochwiesen des sonnigen Archolos weiden ließen, berichtet. Die Streitigkeiten über Weidegründe, die die Ansiedlungen auf beiden Seiten des Gebirges austrugen, führten zur Entstehung einiger alter Grafschaften, von denen sich die stärksten durchsetzten. Doch heute, lange Zeit später, gehört das Gebirge zur Mitte Myrtanas und es werden keine Kriege mehr um Nutzungsrechte an einzelnen Gebieten des Gebirges mehr geführt. Der Wald, der seit Alters her das gesamte Gebirge bis in die Ebene hinab bedeckte, wurde zum Teil gerodet, so daß die alten Lieder von den düstren Wäldern an den Flanken des Gebirges die letzten Erinnerungen an archaischere Zeiten sind.
Wirtschaft: Im westlichen Bereich rund um Montera finden sich einige Erzminen, die ausgebeutet werden und den Ruf Monteras als Stadt der Schmiede, insbesondere der Waffenschmiede begründet haben. Vermutlich durchziehen das gesamte Gebirge von Nord nach Süd ergiebige Erzadern. Das Eisen aus dem Archolos gilt als gut schmiedbar, fest und besonders rostbeständig. Kein Wunder, daß die Stadt Montera die Rüstkammer des Reiches genannt wird. Auch wenn die Stahlwaffen nicht mit denen aus dem begehrten magischen Erz mithalten können, gehören sie doch mit zum Besten, was Schmiedekunst erreichen kann. Schwerter aus Montera sind weithin stark nachgefragt, jedoch hat der König ihre Ausfuhr beschränkt, um die Erzeugnisse der Waffenschmiede vor allem dem eigenen Heer zugute kommen zu lassen.
Weiter südlich werden die Berge des Archolos weniger steil. An seinen Südosthängen, hingewendet zum Myrtanischen Meer und zum Golf von Trelis wachsen die berühmtem Trauben, die dem nach dem Gebirge benannten Wein seinen einzigartigen Geschmack geben. Angebaut werden vor allem rote Sorten wie Alter Vengarder, Rikonter und Eisentraube. Vor dem zweiten Orkkrieg waren viele Hänge, vor allem rund um Kap Dun mit Reben bedeckt und es wurden große Mengen Wein gekeltert. Der Wein wurde in viele Gegenden der bekannten Welt verhandelt. So war er begehrte Ware auf Khorinis und selbst auf den Südlichen Inseln, die ja großartige eigene Sorten haben, war er ein beliebter Wein. Auch in Gorthar war er begehrt, hier vor allem aufgrund seiner für Gortharer Verhältnisse exotischen Herkunft.
Von den Orks zerstörte Hütte eines Berghirten.
Nachdem die Orks ganz Myrtana verheert und verbrannt hatten, war auch nicht mehr viel von den Weinbergen übrig. Da ein Weinstock mehrere Jahrzehnte braucht, um gute Frucht zu tragen, harren wir noch der Bemühungen der örtlichen Winzer, die unmittelbar nach dem Krieg begonnen haben, die zerstörten Weinberge wieder neu zu besetzen. Doch langsam kommt nun auch der Weinhandel wieder in Schwung. Ebenso verhält es sich mit den Tälern und den Rand des Gebirges, Dort war früher der Obstbau heimisch. Viele Bäume wurden jedoch sinnlos gefällt im Krieg und neue wachsen nur langsam nach.
Auch die Wälder des Gebirges wurden seit langer Zeit genutzt: Aus den Bäumen des Archolos wurden die Flotten Myrtanas gebaut, sie dienen als Stempel und Verschalung für die Bergwerke bei Montera und aus ihnen brennen die Köhler die Holzkohle für die Schmiedefeuer des Reiches. Aus den Eichen des Bergwaldes werden die Weinfässer geböttchert und nicht zuletzt bauen die tüchtigen myrtanischen Zimmerleute die Häuser der zahlreichen Dörfer und Städte des Landes daraus. Die Bauern treiben ihre Schweine zur Eichelmast in den Wald und ihre Ziegen, Schafe und Kühe im Sommer auf die Hochweiden.