Nachdem in der letzten Ausgabe das Feiern und Trinken den Rahmen für die Gedichte und Verse bildete, schauen wir heute einmal auf eine Gruppe von Menschen, die zu ihrer Zeit besonders für ausgelassene Feiern und Saufgelage bekannt waren: Die Banditen und Söldner auf Onars Hof, wo sie vor Jahren eine ganze Armee bildeten. Natürlich lassen sich Söldner, die keine Beschäftigung haben, kein Gelegenheit zum Feiern entgehen, doch beschäftigen sie auch andere Dinge, die ihren Alltag bestimmen. Themen wie die Suche nach Rache, die Frage nach dem Sinn, sich Lee anzuschließen oder der Spott über Söldner sind einige davon, die in Reimform überliefert wurden und davon berichtet unsere heutige Verseschmiede.
(--Dumak)
Vom Geben und Nehmen (Dumak)
Mancher sich schon lang gefragt,
was es wohl bedeuten kann,
wenn zu Lee er hat gesagt,
daß von nun an er sein Mann.
Drum will ich versuchen nun,
so getreulich, wie es geht,
euch erklären euer Tun
und euch sagen, wie es steht.
Wenn ihr Lee die Treue schwört,
eins ist unbestritten wahr:
Auf sein Wort von nun ihr hört,
allesamt, die ganze Schar.
In den Kampf gemeinsam zieht
Und dann gilt vor allem eins:
Was eurem Leben auch geschieht,
wichtiger allein ist seins.
Wenn einen Auftrag er erteilt,
Lee erwartet von euch schnell,
daß ihr zur Erfüllung eilt
hurtig wie vom Berg ein Quell.
Gibt’s für euch nur noch die Pflicht?
Und zum Klagen einen Grund?
Ich sage euch, so ist es nicht,
Lees Schuldigkeit tu ich nun kund.
Euch zu nähr’n ist seine Pflicht,
hat er dann zu kleiden auch
jeden, der hier für ihn ficht,
damit keiner friert am Bauch.
Kampfeswunden, Krankheit, Harm
sollte von euch halten fern
er mit seinem mächtig Arm,
wie’s sich anschickt für den Herr’n.
Sorgen soll er nicht zuletzt
sich um euer leiblich Wohl.
Darum sag ich es euch jetzt:
Sein Versprechen ist nicht hohl.
Denn sein Wort hier jedem nützt,
laßt’s durch euren Geiste zieh’n:
Euer Leben er beschützt,
mit eurem Leben schützt ihr ihn.