Faring gegen Montera – Runde 1
Es war einer der Tage, die wie geschaffen für Krieg waren, für Blutvergießen und Leidbringen. Einer der Tage, an dem Krieger und Soldaten zu Helden wurden, zu Märtyrern und Opfern. Vielen ist die Fehde der beiden Städte, den Festungen Montera und Faring bekannt. Zerstritten nach dem Konzil der Orkhäuptlinge, schworen sich Brosh dar Urkma und Varek, das Leben des anderen in Blut zu ertränken, ihre Existenz aus den Chroniken der Orks zu streichen, als hätte es sie nie gegeben. Der erste Kampf in monteranischer Umgebung wurde von dem Elitekrieger Tat’ank’Ka geführt, der Unterstützung von Urkma-Kriegern ebenso wie von faringtreuen Söldnern und Schamanen bekam. Sogar Verbündete von Khorinis, die Kinder des Berserkerstammes von Khorinis, schlossen sich dem Zug an, welcher stur wie eine Walze durch das Land um die Kornkammer des Reiches brach und Feuer wie Tod brachte.
Bei Gotha nahm die Geschichte ihren Lauf. Dort wurde mit den Hladak, den Schatten, den Wächtern der Totenstadt, ein Ritual durchgeführt, der Siegeswille gestärkt und gefestigt, um die Moral der Truppen zu steigern. Es war ein Fest des Blutes, denn um die Gunst des Sieges willen, schlachtete man einen Ochsen, an dessen Blut man sich labte. Potros – dem ‚Statthalter’ des gothanischen Vorposten – gab man das Recht, die Trommeln für den
Feuertanz zu schlagen. Bis in die Morgenstunden dauerte der rituelle Tanz der Berserker an. Die Krieger hatten sich in Ekstase gefeiert, wollten kämpfen und Blut vergießen und alle drum rum erlabten sich an der Atmosphäre und den wilden Rufen jener Brüder die den Orks der alten Zeiten so nahe standen.
Am Morgen danach begann der Sturm auf monteranisches Land. Die Söldner entzündeten Heuballen, benutzten Taktiken, die ganz und gar denen der Morras entsprechen, die sie nun einmal sind. So wurde für eine Ablenkung der Garnison Montera gesorgt, die sich die orkischen Krieger zunutzen machten und einend den Vorposten stürmten. Während des Sturms machten die Berserker ihrem Namen alle Ehre. Tat’ank’Ka ebenso wie der Berserkerhäuptling Kupruk und andere der wilden Krieger stürmten vor, wie es wohl die Orks vor unzähligen Generationen getan hatten, als das Volk noch kriegerisch und wild war. Der Häuptling riss sogar einen Signalturm ein, der Montera warnen sollte. Tat’ank’Ka hingegen gab das Zeichen für den Sieg, als er den Kopf des wachhabenden Offiziers in die Höhe reckte. Die Blutgier der Berserker jedoch erreichte schon abartige Ausmaße, dass sie ganze Orks einfach zerrissen. Gelenkt wurden sie jedoch vom Schamanenmeister Hosh-Pak, der vielen als Meister Ur-Shaks sowie Belagerer der Burg im Minental bekannt sein sollte. Er hetzte sie, steuerte sie mit seiner mächtigen Magie. Er einte seine Magie mit der Han-Paks, eines Berserkerschamanen, sowie Lugdrubs, eines Geisterbeschwörers aus Faring. Sie jagten Horrorträume, Krämpfe, wahnsinnige Angstzustände auf die Kämpfer des Vorpostens. Mutige Mannen und Orks kreischten wie Kinder, gingen aufeinander los, drehten vollkommen durch. Fliehende Späher, die Montera verständigen wollten, wurden natürlich abgefangen und nieder gemetzelt. Man jagte weiter gen Geldern, doch je weiter Montera hinter ihnen zurückfiel, umso müder wurden die Krieger.
Erschöpfte Berserker und Faringer trieben – da Orks nicht die besten Schwimmer sind – auf gefällten Holzstämme den Fluss gen Trelis hinab, um dort zu Verhandlungen mit Vak, dem Statthalter der Grenzfeste, zu gelangen - so der Vorwand. Denn an sich wollten die Berserker nur in ihre Heimat, gen Khorinis, denn Kurpuk der Rote ist dort sowas wie der Orkkönig und nach der Eroberung Farings gegen Kan hatten sich die khorinischen Brüder ausgeruht, die gefallenen Berserker geehrt und sich Wissen für die Khorinisstämme angeeignet.
Zurück nach Trelis! Vak jedoch wollte die Faringer wie auch Berserker nicht in seine Festung lassen, hatte nur Interesse daran, mit Kupruk zu reden, um so die Chancen zu bessern, Handelsbeziehungen mit auf Khorinis ansässigen Stämmen aufzubauen. Das Verlangen jedoch war einseitig, da Kupruk den Statthalter als gierigen, unorkischen Politiker sah, nicht als gleich gestellter Kriegsherr. So trickste man ihn aus: Die Orks machten etwas mit dem Kapitän der Orkgaleere namens Zermalmer aus, die Faringer machten Radau und die Berserker gelangen so über Nacht in den Hafen der Grenzfeste. Die Berserker verschwanden mit dem Schiff, während die Faringer dem Schamanen Han-Pak nach Geldern folgten, da dieser dort als Diplomat der khorinischen Orks fungieren wollte.
Für die Orks und Menschen aus Faring war es dann ein ruhiger Rückweg über Silden und Nordmar. Gesamt gesehen, ist dieser erste Schusswechsel zwischen verfeindeten Städten eher ein psychologisches Spiel gewesen. Die Faringer hatten demoralisierenden Kampfesmut und beeindruckende Wildheit gezeigt. Es bleibt abzuwarten, ob noch mehr Schlachten geschlagen werden, doch es riecht nach Runde 2...
Lugdrub