03 Der Zirkel um Xardas



Kastellbericht, Xavolax der Siebte, Vierte Abteilung, Reihe IV, CII - Band MMCII X

Begierde braust in den nun so stillen Gemächern der schwarzen Mauern auf, nur der flüsternde Wind, der so selten eine Ritze findet, durch die er hindurch pfeifen kann, bringt Botschaft von der Außenwelt. Durch ein geöffnetes Tor erzählt er von reisenden Besuchern, die ebenfalls auf der Suche nach etwas sind, immer umstellt von den unsichtbaren Augen und Dienern des Kastells, immer im Blickwinkel der Schwarzmagier, die mit boshaften Lächeln an diesen vorbei ziehen.
Doch wer diese Gemäuern bereits mit einem unguten Gefühl betritt, der sollte sich alsdann Sorgen über das Verlassen des Gebäudes machen, denn man hörte, eines der Labore benötigt einen neuen "Freiwilligen".

Aber nicht nur die rachsüchtigen Chaoten finden hier ihr Heim, auch jene, die ihr Mahl mehr zu schätzen wissen als ihren Heiler, weswegen sie auch die Gabe der Heilung erlernen ... Nun, Beliars Logik ist unergründlich, genau wie seine Schattenwelt, die mich wahrscheinlich bald erwarten wird, wenn ich nicht die richtigen Zeilen finde ...


Wie mein Vorgänger bereits erwähnte, gibt es nicht nur die Dunkelheit, sondern auch das Licht im Heim der Schwarzmagier. Schließlich kann ohne Licht, welches allerdings auch nur sehr spärlich in Form von Kerzen für grausame/perverse Rituale verwendet wird, keine Dunkelheit existieren, so finden sich manche, dem Kastell dienend, ob nun durch Glauben, Gier oder Fluch, die vielleicht Hoffnung auf eine Hilfe anbieten, die mehr verinnerlicht, als das Experiment, dass wir zuletzt belauschen durften.

Während sich manche erst hinein finden, in die dunkle Welt und nach Wissen und Lehrern suchen, die ihnen jenes vermitteln können, vertiefen sich andere weiter in die Schwärze und laufen in Gefahr vollends davon eingenommen zu werden. Wie auslaufende Tinte auf Pergament, wo doch das Pergament längst gesättigt von der Farbe ist, tropfend, Sekunde für Sekunde aufschlagend, den Boden verunreinigend und Dämonen stieren lassend. So diskutieren Diener des Gottes der Freiheit, philosophieren über die Dinge die sind oder die wir uns weismachen wollen, dazu sein.
Meister wie Schüler gefunden, kehren zu dem Ort zurück, an dem noch die Tinte auf das Pergament tropfte und dem Boden überlief. Genau an dieser bequemen Örtlichkeit sitze ich nun, nach meiner langen Abwesenheit und gebe das schwer ergatterte Wissen meiner Expedition den endlosen Regalen der Weisheit über, während ich mich an einem grünen Tee versuche - Ich bin zwar immer noch der festen Überzeugung der Küchendämon trachtet mir nicht nach meinem Leben, aber so wie das schmeckt ...

Anmerkung: Für Dekorationsmaterial bitte ausschließlich Kürbisse verwenden, keine Reisenden! - Die Füllung ist letzten Endes sowieso dieselbe.



(-- Noxus Exitus)