Auf eine ähnliche Art war es Olivia nicht möglich mit den Rotröcken herumzuspringen. Sie musste Vorsicht walten lassen und sich bedeckt halten. Ihre Suche nach Unterstützung begann in der Hafenkneipe. Nicht der unbedingt richtige Ort für eine Frau, um danach Ausschau zu halten, möchte man meinen, doch in diesem Fall hatte sie mehr Glück als Verstand.
Sie traf auf eine größere Gruppe aus dem Waldvolk, die eigene, zwielichtige Geschäfte nach Thorniara getrieben hatten. Schnell war ein Kontakt hergestellt und obwohl sie nichts anzubieten hatte, erklärte sich diese Männer bereit, sie und Noxus aus der Stadt zu schmuggeln. Doch zuerst wollten die Männer das Turnier bestreiten auf das sie schon sehnsüchtig warteten. Um dieses voranzutreiben und die Stadt möglichst schnell verlassen zu können, entschied sich die Magierin den Waldleuten zu helfen. Zusammen brachen sie in ein Haus ein, sorgten für Verwirrung unter der Wache und schließlich mordete das junge Mädchen sogar. Doch unerfahren wie sie war hinterließ sie mehr als genug Spuren, um schon bald verstärkt von der Stadtwache gesucht zu werden. Da diese nun alarmiert war, dass sich wieder Schwarzmagier in der Stadt befanden, erhöhten sie das Wachaufkommen, führten eine Sperrstunde ein und führten immer wieder unangemeldete Durchsuchungen durch. Die zusätzliche Belastung der Männer sorgte jedoch schon bald für Stress und Missmut. Dieser wurde zunehmend in den Hafen getragen, weswegen nun auch die sonst so entspannten Ganoven besondere Vorsicht walten lassen mussten.
Noxus befand sich immer noch auf dem Schiff und war dort relativ sicher. Olivia konnte aber nicht dorthin zurück gebracht werden. Daher entschlossen sich die Gauner, in deren Obhut sie sich begeben hatte, einen kühnen Plan. Warum sollte man Olivia nicht in die wohl umsorgenden Hände des Unterweltkönigs geben – getarnt als Geschenk an diesen selbst ernannten Herrscher.
Das Eis auf dem Olivia nun strauchelte wurde immer dünner.
Doch nun endlich begann das Turnier. Harte Kämpfe wurden gefochten, Blut in der provisorischen Arena in einem der Rabenweilllagerhäuser vergossen und eine Menge Geld gewettet. Immer voller wurde die Halle, immer stärker floss der Alkohol und immer aufgeheizter wurde die Stimmung. Doch (fast) ungehört nährten sich Schritte eisenbeschlagener Stiefel.
Das Eis beginnt zu reißen…
Alles neu, macht das Kastell
Schon seit längerem ist je bekannt, dass das Kastell von Zeit zu Zeit die Angewohnheit hat, längst verschollene geglaubte Magier aus seinen Eingeweiden hervor zu würgen. So geschah es auch dieses Frühjahr. Seisuke irrt nun wieder seit einiger Zeit durch die verworrenen Gänge des ehrwürdigen Gemäuers auf der Klippe der Südspitze Argaans.
Seine erste Zeit verbrachte er im Refektorium in angeregtem Gespräch mit Shakuras und Nicolei, doch dann wurde es wieder ruhig um ihn.
So lebte er zufrieden, ohne jedoch sich genau an seine jüngere Vergangenheit oder auch seine Fähigkeiten erinnern zu können.
Doch unser geliebtes Kastell, wäre nicht unser Kastell, wenn es nicht seine eigenen Methoden hätte seine Schützlinge auf Vordermann zu bringen.
Putzige gesellen, wie skelettierte Goblins klauten seine Kleidung und lockten ihn in das Obergeschoß. Dieses hatte verschiedene Überraschungen für ihn parat. Er kämpfte unbeholfen gegen belebte Rüstungen, Skelette und die Verzweiflung darüber, dass er sich nicht adäquat verteidigen konnte. Doch wie von selbst fand die Magie den Weg zurück in seine Hände. Eine Schattenflamme beendete das Treiben seiner untoten Verfolger. Und wie von Zauberhand taumelte er in sein altes Zimmer zurück.
Die Heimat gibt Hoffnung und Stärke. Dies war alles was der junge Magier brauchte, um sich in seine neuem Abenteuer zu stürzen.
Wir wünschen ihm Glück und Erfolg!
(--Olivia Rabenweil)