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04 Schatzkästchen

Von Jun, 19.07.2010

Gorthar, Markplatz - 1. Turniertag

"Rot! - Rot ist die Farbe Innos, Giran! Die Farbe der Sieger!", tönte Jun, der auf der Liste sah, in welcher Ordnung er und seine Mitstreiter am Melee teilnehmen würden. Das Melee folgte simplen, aber entscheidenden Regeln. Zwei Gruppen standen sich auf dem Felde gegenüber. Die rote Gruppe gegen die gelbe Gruppe. Gleichmäßig aufgeteilt schienen sie und doch mutmaßte Jun, dass man die 'Ausländer' in eine Gruppe steckte die gegen die einheimischen Fürsten, Ritter und Lords antreten sollte.
Sobald die Fanfaren erklingen würden, würde man zu Fusse in voller Kampfmontur ohne jegliche Formation sich einer Massenschlacht widmen. In der man ausschied, wenn man die Waffe verlor, erschlagen wurde oder am Boden lag. Beobachter schauten genau zu, wer wen bezwang. Streiter die sich besonders auszeichneten, würden nach dem Gefecht besonders erwähnt werden. Pikant waren dann noch die Gewinne die durch den Gesamtsieg oder eben jenes hervorheben sich auszahlten.
Die Gruppe die das Melee am Ende gewann, nahm die Besiegten gefangen. Das Lösegeld war gleich dem Einsatz für den jeweiligen Wettbewerb. Jeder Teilnehmer hatten beim melden für den Wettbewerb auch seinen Einsatz genannt. So konnte durch den Gesamtsieg, der Sieger von jeden den er speziell bezwungen hatte Lösegeld fordern. Jene die sich durch Einsatz und Tapferkeit hervorhoben durften dies sogar, wenn ihre Gruppe verloren hatte. So konnte ein Knappe der daran teilnehmen durfte und Glück hatte gar eine Ritterrüstung 'erkämpfen'. Umgekehrt ging aber ein Knappe und jeder der keine vernünftige Rüstung trug ein enorme Risiko ein. Hier wurden richtige Waffen geführt und ein Narr war der, der hoffte durch ausweichen Schwerthieben und Streitkolben zu entkommen. So leicht war ein Schädel ohne guten Helm zertrümmert und eine Lederrüstung blutgetränkt.
Gilles, Girans Knappe, ging hier solch ein Risiko ein, auch wenn er dank seiner reicheren Herkunft über ein Kettenhemd, samt Kettenhaube besaß.
Letztlich war dieses Melee aber nicht nur ein Spektakel für die Zuschauer, sondern auch der schnellste Weg an gute Rüstungen, Gold oder Pferde zu kommen - oder es zu verlieren. Letztlich ein Glücksspiel, riskierte man doch hier sein Leben.
"Es dauert noch wohl bis zum Melee gerufen wird. Ich schlage vor wir bleiben untereinander in der Nähe, wenns losgeht.", schlug Jun vor.
"Müssen nur aufpassen, dass es nicht wie Hilfe ausschaut. Die Meleeregeln erlauben das nicht. Mann gegen Mann, nicht Mann gegen Männer. Nicht einmal wenn wir zu zehnt sind und nur noch einen Gegenüber stehen. Der Ehre Willen - tzäää diese Adelssöhne sollen das mal den Orks im richtigen Krieg erzählen. Gilles du bleibst hinter uns beiden.", wies Giran an.
"Wie ihrrr befehlt, Chevalier. Auch wenn isch gernö Seitä an Seitä mit eusch ämpfän würdä.", sprach der Knappe.
"Um dann von irgend einen den Schädel gespalten zu bekommen. Ist nicht, Knappe! Knüpf dir lieber deinesgleichen vor und wenn du einen hechelnden, nach Luft schnaubenden alten Sack schwächeln siehst, darfst du dich beweisen. Aber pass bloß auf! Und verlierst du dein Schild, steigst du aus! Das ist ein Befehl. Du kämpfst gut mit dem leichten Streitkolben, aber nicht gut genug um ohne Schild zu kämpfen. Sind wir uns einig, Knappe?", fragte Juns Waffenbruder.
"Naturlement, Chevalier! Isch werdä eusch nisch enttäuchän! Chevaliers? Mögt ihrrr mir vom Gelage erzählön?", fragte Gilles. Jun und Giran sahen sich an und lächelten leicht auf.
"Das Gelage...das Gelage... - Nun Gilles, die Gorthaner wissen zu feiern, aber tanzen können sie wie Piraten auf zwei Holzbeinen! HAHAHA!", lachte Giran. Jun lachte mit.
"Es war amüsant, Knappe Gilles. Dein Herr bat sogar Lady Isabella zum Tanz und zeigte den Adelssöhnen Gorthas, wie man wirklich tanzen kann. Es überraschte auch mich ein wenig, wie gut es Sir Giran kann. Ich wusste nicht von deinen tänzerischen Künsten, Giran.", meinte Jun.
"Das ist der Unterschied, Bruder. Ihr Adelssöhne habt es stocksteif nahe gebracht bekommen. Ich tanzte in meiner Jugend mit unzähligen Frauen, auf Bauernhochzeiten und Festen in Khorinis. Ohne höfisches Gehabe, sondern mit Leidenschaft und Spaß. So manchen Kuss ergaunerte ich mir zu jener Zeit...", schwärmte Giran und selbst Yinne, die ihnen zuhörte, schien sich daran zu erfreuen.
"Innos strahlt auch Lebensfreude aus, auch wenn du die Leidenschaft mehr im Kriege und für Innos ausleben solltest. Doch der Weg zur Vollkommenheit vor Innos ist schwer. Selbst ich besitze ein Laster. Dein Laster sei dir deswegen vor Innos verziehen, Bruder.", warf der Colovianer ein.
"Na ich hoffe doch! Ich meine die junge Lady Isabella hat mich dank diesem Tanz nicht vergessen.", sinnierte der Khoriner.
"Gewiss nicht. Wenn wir den Krieg gewonnen haben, Giran, werde ich dir helfen um sie zu werben. Mit Minne und ritterlicher Tat, wirst du ihr Herz erobern und Innos euren Bund segnen. Ein Grund mehr für dich, diesen Krieg zu gewinnen, Giran.", meinte Jun.
"Du sprichst wahre Worte, Jun. Denke aber nicht, dass ich meinen Eid vor Innos vergessen habe. Wie du sagtest. Im Kriege darf sich der Streiter Innos nicht vom Weibe ablenken lassen. Es kann nur sein Tod sein, wenn er in Sorge um sie ist. - Oh verzeiht, Yinne. Wir wollten nicht schlecht über Frauen reden.", sprach dann Giran der Yinnes nachdenklichen Blick wahrgenommen hatte.
"Giran spricht wahr...vielleicht bleibt nach dem Turnier etwas Zeit, dann könnt ihr gerne von uns hören, welch schöne Gedichte es über edle Frauen gibt. Verfasst von Männern die der Liebe wegen gar wahnsinnig wurden oder gar in der Weiblichkeit die Götter wiedererkannten. Doch nun heißt es sich zu rüsten, Freunde.", merkte der Streiter an und erhob sich. Nicht mehr lange war es, bis zum Melee.


Von yinnesell, 19.07.2010

Wirklich nette Menschen. Und so anständig, wohlerzogen und edel, urteilte die Dunkelhäutige in Gedanken. Ihr gedachtes Lob gald Giran, der, auch wenn yinne seine Worte und scheinbare Andeutungen oft nicht verstand, ihr gegenüber immer ein freundliches Wort wählte und ihr zeigte, das er Achtung vor ihr besaß. Auch galt es Cotton, dem nicht Anwesenden, der yinnes Gedächnislücken mit liebsamen Erinnerungen füllte. So auch der Kerl mit der seltsamen Aussprache, den yinnesell irgendwo auch besonders mochte. Er vermittelte das Gefühl ihr ein kleiner Bruder zu sein, den sie nie besaß. Wie ein kleiner Bruder, von dem sie vielleicht aber auch einfach nur nichts wußte, denn die Erinnerungen an die Vergangenheit hüllten sich immer noch in dichten Nebel, der scheinbar nicht zu durchbrechen war.
Und dann war da Jun. Ein Mann gezeichnet von einem Schicksal, welches der Dunkelhäutigen fremd war und die noch nicht dazu in der Lage gewesen war, diese Barriere zwischen sich und dem Streiter zu brechen. Zu groß war die Befürchtung mit Worten das freundschaftliche Band zum Reißen zu bringen. Zu groß die Furcht davor, den einzigen Menschen zu verlieren, der für sie irgendwo ein Vertrauter war. Seltsam – yinne erinnerte sich an nichts und dennoch war da das Gefühl durch ihn nicht ein Nichts und Niemand zu sein. Eine Person, die nur durch Zufall von ihren Fähigkeiten, Eigenarten und Ansichten erfuhr. Wie das Nähen und Sticken. Jun war für die Dunkelhäutige wie ein magisches Objekt, aus dem sie ihre Kraft bezog. Und niemals wollte sie es riskieren, diese Quelle der Hoffung zu verlieren.

Nun aber hütete sie sich davor, den Mann so kurz vor dem großen Ereignis auf falsche Gedanken zu bringen und ihm seine Konzentration zu nehmen. Wenn die Zeit reif war, war noch genügend Gelegenheit den Mann zu fragen, welches angesprochene Laster das Seine war und wieso sich seine, von yinnesell angenommene Identität durch eine Andere auszeichnete.


Von Jun, 19.07.2010

Gorthar, Markplatz - 1. Turniertag

Klirrende Waffen, Metall das sich verformte, Schreie des Schmerzes, Schreie der entfachten Kraft, Schreie des Sieges, Schreie der Niederlage. Menschenmengen die jubelten und empört aufschrien, sich den Emotionen hingaben wenn ihr Favorit fiel oder siegte oder sie sich am allgemeinen Getümmel dieser Massenschlacht erfreuten - und das alles weil eine junge Frau ein weißes Tuch von der Ehrentribüne fallen ließ.

Es berauschte so angefeuert zu werden. Gehasst und geliebt zugleich, jeder Schritt in der Arena wurde von unzähligen Augen verfolgt, jedes heben des Brustkorbes, jede Regung. Irgendwo mitten im Getümmel war er. Jun der mit Harnisch und Schild, mit dem Helm des Roten und dem 'Vergelter' wütete und geprüft wurde. Geprüft und gemessen und als für würdig befunden - zumindest nachdem er seinen ersten Gegner im großen Gemenge, einen Adelssohn, lehrte, was die Rammattacke der vengardschen Schildschule war. So schnell sich die Blicke erfasst hatten, so rasch endete der Kampf als der Streiter gar nicht erst daran dachte seinen Kontrahenten Zeit zum ausholen seines Zweihänders zu lassen, sondern gleich mit vier schnellen, kurzen Schritten beschleunigte und mit dem Schild und der Masse dahinter den jungen Krieger niederrannte, wie ein Schlachtross den Bauern.

"Sir Ovid ist raus! Sir Qel-Dromâ punktet!", brüllte einer der vielen Beobachter rund um den Turnierplatz, wähend Jun sich schon gleich den angriffen eines weiteren Ritters erwehren musste und die Attacken des schnell geführten Bastardschwertes mit Schild und Harnisch nahm, um selbst dann auszuteilen, als der Vergelter im passenden Moment niedersauste und dem Krieger vor Jun die Schulterplatte stark eindellte, sowie dadurch auf ein Knie zwang. Sein Kontrahent ächzte auf und schlug dann doch tatsächlich zu - eine Finte?
Das Bastardschwert traf Juns rechte Beinschiene und dellte sie stark ein, so dass er zurück taumelte und einen bösen Schmerz am Oberschenkel vernahm. Nichts war gebrochen, doch es war wie ein Pferdekuss der stärkeren Art gepaart mit einer Wucht die von der Seite kam. Sein Gegner raffte sich auf und attackierte, sah die Chance, während Jun noch mit seinem Stand kämpfte und dann sein Schild in Position brachte. Es wummste, als Juns Schild den Überkopfschlag nahm und kurz darauf einen schnelleren Seithieb. Doch Jun wäre nicht Jun, hätte er sich nun auf die Defensive konzentriert.
Der Schildkämpfer täuschte einen Hieb mit dem Streithammer vor, bevor er mit Ausfallschritt die Distanz zu seinem voll gerüsteten Gegner enorm verkürzte und somit seine Kampfreichweite in einen Nachteil ummünzte - neben dem scheppern, als Juns Schild gegen die parierenden Arme und Klinge stieß.
Anstatt dann nun mit dem Vergelter wieder auf die Schulter zu gehen, setzte es einen Schildschlag des Streiters. Der Erste donnerte einfach gegen den Harnisch, der zweite Schildhieb donnerte dann gegen den Vollhelm seinen Gegners und löste diesen leicht von den Riemen, die diesen mit der Rüstung verbanden.
Der Vergelter war es dann, der schnell gedreht an der Parierstange des Bastardschwertes einhakte, den Panzerhandschuh des Gegners beschädigte und mit einem reißen in Richtung Juns Körper, gepaart mit dem lauten Kampfschrei Juns unter seinem Flügelhelm, die Waffe aus den Händen des Ritters riss. Der Veteran hatte seinen Gegner entwaffnet und verwundert klang es wohl unter den Zuschauern, als einer der Favoriten, Sir Turegor, als ausgeschieden betitelt wurde.
Juns Gegner hob beide Arme, um zu verdeutlichen, dass er im Gemenge nicht mehr wirken würde und nahm seinen Helm ab, um Jun anerkennend und doch auf Rache sinnend zuzunicken und seine Waffe aufzuheben, bevor er zum Rand hin eilte.

Jun indes wusste nicht wie ihm geschah, als er plötzlich von der Seite vernahm, wie er wohl der Nächste auf der Spur der Verwüstung eines Kriegshammer schwingenden Ungetüms in Vollrüstung wurde. Er war kein Riese, aber strahlte Kampfkraft wie ein Ork aus.
Mit Müh und Not entging er dem Hammerhieb der ihm das Genick gebrochen hätte und lief um den Hammerkämpfer herum. Stetig in Bewegung bleibend, auch wenn seine Montur nicht wirklich für einen Dauerlauf geschaffen war.
Was um Jun geschah vernahm er nur mit dem Jubel und Aufschreien der Menge, da sein Helm nur einen Blick nach vorne erlaubte. Vorne wo wieder dieser Wüterich ankam und dieses mal Jun wieder knapp verfehlte. Wer meinte den Angriff mit dem Schild zu blocken oder zu parieren, der war ein Narr und dachte wohl auch dies bei Orks zu können.
Jun kam mehr und mehr in die Bredouille, da der Hammerkämpfer sehr erfahren zu Werke ging und einzig seine Ermüdung wohl seinen raschen Sieg verhinderte.
Man kam sich mit anderen Kämpfenden in die Quere und kurz wurden der Zweikampf zu einen Vierkampf, bevor man sich wieder trennte und nach wie vor die Kontrahenten gegeneinander vorgingen. Jun wählte den offensiven Weg. Den einzig wirksamen Weg wie er meinte und versetzte der starken Rüstung des Hammerkriegers eine tiefe Delle am Brustkorb, als er die Lücke nach einem Nicht-Treffer seines Gegners erkannte und zuschlug. Er röchelte auf, versuchte Luft zu kriegen, während Juns Schild mitsamt seinem Gewicht nun auf diesen zujagte. Umstoßen wollte Jun diesen, doch dessen Hammer und Stand verhinderten dies mehr oder minder. Sein Gegner hatte seinen Hammer zurück gezogen und fast schon am Hammerkopf gegriffen um den Rammbock namens Jun wie ein anderer Rammbock zu empfangen. Hammerkopf und Schild stießen gegeneinander und die Wucht des Schildkämpfers, als auch der Aufprall, ließen beide zurück taumeln. Jun taumelte dann weiter, als der Hammer wieder nach vorne schwang und kam selbst mehr ins straucheln.
Dann geschah es, dass ein Seithieb des Hammers Juns Schild erwischte und der Colovianer intuitiv das tat was richtig war - loslassen. Der Schild wurde regelrecht zur Seite weggerissen und es schmerzte im Arm, da er noch leicht mitgerissen wurde.
Jun agierte nach diesem Treffer aber so, wie er es mit einer Erfahrung im Kampf gegen die Orks auch mehrmals getan hatte. Während der Schild noch Staub auf dem Boden aufwirbelte, jagte der Vergelter auf den rechten Unterarm des Hammerkämpfers und ließ diesen mehr als nur aufbrüllen. Da war was angebrochen.
Jun atmete unter seinem Helm schwer, als er dann zu seinen eigenen Schutz mit dem Vergelter hin und her fuchtelte, als sein Gegner wutentbrannt nach ihm trat und doch den schweren Hammer dann fallen ließ.

"Lord Irya ist ausgeschieden!", tönte es, doch Jun vernahm dies schwer atmend und mit Schmerz im Schildarm, als auch Oberschenkel kaum noch. Einzig sein Ausscheiden war es dann, als er von der Seite einen Schildkämpfer mit schon ziemlich malträtierten Schild ankommen sah und von diesen einfach bezwungen wurde, da er einzig mit dem Streithammer sich der Klinge und dem Schild nicht erwehren konnte. Ehrenhaft verlor er trotzdem, bevor er auch als ausgeschieden ausgerufen wurde und so mancher dies lauthals bejubelte.
Völlig ermüdet nahm er den Helm ab und gesellte sich zu Giran, der brummig da saß und meckerte er hätte nur einen erwischt, bevor er selbst dran war.
Zu ihrer Verwunderung sahen sie dann wie Gilles, sich noch wacker schlug und auch bis zum Ende da blieb, da ihn die Großen der roten Gruppe nicht den Kampf gegen einen der letzten drei Kontrahenten gönnten. Unter jenen die nun bezwungen wurden, war auch jener der Jun rausgeworfen hatte. Lord Haringoth war der Name, der dann als Letzter ausschied. Rot gewann wie von Jun prophezeit und der Sieg im Melee der roten Gruppe wurde auch von Jun bejubelt, auch wenn gerade alles schmerzte.
Es verging eine Weile bis Verwundete gesammelt und versorgt wurden und feierlich der Anführer der roten Meleegruppe, Sir Folstaff, durch Lord Haringoth unter Aufsicht des Generals und Lady Isabella den Sieg der roten Gruppe anerkannte und das Lösegeld anbot.
Lösegeld das noch symbolisch in einer verschlossenen Truhe übergeben wurde. Die Einsätze der Streiter würden erst in der Nacht geholt und an neue Besitzer verteilt werden. Was Jun gewonnen hatte, kümmerte ihn wenig. Viel mehr rief er nach Yinne die sich eiligst nach einem Schmied umsehen sollte. Rüstteile mussten ausgebeult werden.
Gilles, er und Giran konnten sich auch darum nicht kümmern, denn sie mussten des Respekts halber auch die Einzelehrungen abwarten - zu denen Jun trotz dreier Siege nicht dazugehörte. Kein Wunder, wenn auf beiden Seiten jeweils geschätzt hundert Ritter und Knappen sich die Rüben einschlugen.
Tote gab es sogar auch. Zwei Knappen und drei Ritter hatten wohl Pech gehabt.
"Bei Innos...da waren ein paar verdammt gute Krieger dabei, Jun.", meinte Giran, der ausgeschieden war, weil er über einen Helm gestolpert war und was letztlich seine Enttäuschung und Laune widerspiegelte. Jun stimmt immer noch schwer atmend zu. Erst jetzt merkte er, dass ein Hieb an der Seite den Harnisch eingedellt hatte und ihm deswegen die Luft genommen hatte. Mit Fanfaren und Applaus wurde dann der erste Turniertag beendet und zum Gelage geladen. Auch wenn sicherlich so manche Wunden lecken würden.

"Wir gehen nur kurz hin. Danach schau ich mir eure Wunden und Wehwehchen an. - Gilles, du hast deinem Hause und dir alle Ehre gemacht. Innos war heute mit dir.", lobte Jun den Knappen und selbst Giran tat. Gerade als sie aufbrachen, kam Lord Irya zu ihnen und beglückwünschte Jun.
"Ihr habt euch wacker geschlagen, Sir Jun. Ich muss zugeben, dass ich es auf euch abgesehen hatte und nun eines besseren belehrt wurde. Euer Manöver war gekonnt ausgeführt und überraschte mich. Ich dachte jetzt habe ich euch, da genug Schildkämpfer ihr Schild eben nicht loslassen. Eure Kühnheit wird sicherlich beachtet worden sein. - Lasst uns bei einen der nächsten Gelage sprechen, wenn euch das Glück und Können weiterhin so hold gesonnen ist. Doch nun muss ich meinen Quacksalber aufsuchen. Mein Arm ist immer noch taub und er schmerzt. Der Treffer saß, Sir. - Wir sehen uns.", wünschte dieser Irya. Jun wünschte ihm eine gute Besserung und nickte, bevor sie unter Häme gorthanischer Kinder gen Zeltplatz schritten.

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