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04 Schatzkästchen

Von Die Orks, 05.10.2010

Bauernhof nordwestlich von Montera

Ouzo hatte jenen zugenickt und sie akzeptiert, nachdem sie einen Zug genommen hatten oder gar gekaut. Er spürte ihre Wut, ihren Hass, ihren Zorn und wenn jene so auch gegen Varek vorgehen würden, fürchtete er nicht um seine indirekte Rache.
Ouzo hustete, röchelte dann einen Moment, weil stechender Schmerz vom Herzen in seinen Rücken abstrahlte und wurde von seinem Weib gestützt.
Im selben Moment erhob sich das Morraweibchen und bewies zumindest dass sie im Gegensatz zum anderen Weibchen mehr Mut besaß. Jedoch närrischen Mut. Was wollte solch ein dürres Ding einem Ork erzählen? Man Gab und bekam Gegenleistungen. Geschenke machten sich Orks ohne darum zu bitten. Und in diesem Fall hatte alles seinen Preis. Ouzo achtete den Mut dieses Weibes, sie hatte genauso viel, wie die Blechmorras die gesprochen hatten, wenn nicht gar mehr, aber so wie sie aussah und angesehen wurde, war sie nur der Bodensatz der Morrakultur. Keine große Kriegerin, wie es sie unter Orks auch gab.
Und wer zu den Niederen gehörte, durfte zwar nach orkische Recht sprechen, aber sich auch nicht so über seine Kriegsherren erheben.

"Weibchen nicht erkennen Preis, für goldenes Haar - aber Mut hat. Sollten Kriegsherrin sein, aber Blechmorras sicher Angst von Frau kommandiert zu werden, heh? Darum Blechmorras schweigen wie Morras ohne Zunge. Trotzdem Weib sollten wissen wo Platz ist! Ouzo sehen Trotz, sehen aber auch niedere Platz. Ihr können lernen von Oraks Loyalität. Niedere Oraks folgen ohne zu fragen. Disziplin haben in Armee und größte Ehre zu dienen ist. Weib sollen machen was Kriegsherr von Weib verlang, sonst Kriegsherr soll hinrichten!", forderte Ouzo, bevor sich sein Weib räusperte und ihm etwas ins nicht vorhandene Ohr flüsterte.
"Oh...Urka sag, Morraweibchen kriegen für goldenes Haar Talisman von Urka Stamm. Schützen vor böse Geister und Zeichen für Frieden mit Träger, wenn Morra tragen vor Oraks. Angebot? Nur das machen, sonst Kriegsherr von Weib entscheiden was geschieht wie orkisches Recht hier ist. Ouzo macht Bedingung für Helm, nicht Weib was Blechmorras Stirn anbieten.", tönte der Verwesende, bevor er eine eklige Masse aushustete. Vermutlich faulige Stücke der Lunge oder Ablagerungen. Ouzos Zeit käme wohl diesen Winter schon.

Tat'ank'Ka




Von Jurdace, 05.10.2010

Bauernhof nordwestlich von Montera

Jurdace dachte einen Moment lang nach. Das war nicht das, was sie erwartet hatte. Aber es war ein Zeichen, eine Geste, womöglich mehr als das, und weitaus besser. Das hatte sie nicht verlangt und sie hatte auch tief in ihrem Innersten irgendwo bezweifelt, dass der Ork sie überhaupt ernst nahm und ihr etwas anbot. Jedoch war das Gefühl verschwunden, hier nur als Trophäe in einem Spiel zu dienen, das eigentlich nicht ihres war. Der Trotz schwand nach und nach aus ihrem Gesicht und am Ende erkannte sie, dass sie Orks zwar nicht wirklich verstand, das aber auch nicht musste. Er war freundlich, wenn auch auf seine Weise. Ihre Augen wurden größer, als die Orkfrau selbst etwas dazu zu sagen schien.

"In Ordnung ..."

Sagte sie nun und nickte langsam. Unter diesen Umständen war sie überzeugt, dass es die Sache wert war. Natürlich hätte man auch einfach "Bitte" und "Danke" sagen können, aber offenbar kamen diese Worte in der Orkkultur nicht vor. Egal, was zählte, waren der Wille und die Absicht.

"Ich bin einverstanden."

Von Die Orks, 05.10.2010

Bauernhof nordwestlich von Montera

Ouzo nickte. Tauschen gehörte zur Orkkultur, auch wenn goldenes Haar mehr wert hatte, als ein Talisman - so schien es. Aber ganz persönlich könnte dieses Ding dem vorlauten Morraweib eines Tages den Hals retten. Urka war schon zu Lebtagen zu gütig. Die Haare würde ihr aber sicher Zierde werden und sie sich wieder als Orkin fühlen, wenn sie sich im spiegelnden Wasser anblicken würde und nicht als kriechende Kreatur.
Urka kroch auf allen Vieren in ihre Ecke und kramte, zwischen Töpfen und Pfannen die sie jüngst in den Wäldern fand, eben jenen Talisman hervor. Mit Grunzlauten kroch sie zum Weibchen und blickte sie mit wirren Blick an, bevor sie eben jenen Talisman übergab. Vielleicht fand ein Morra das Aussehen dieses Talismans seltsam, aber Orks erkannten in den Zeichen darauf Zeichen zum erkennen.
Dann zückte Urka ihren Dolch und reichte diesem dem Weibchen. Sie grummelte etwas zu Ouzo.
"Urka sag, Weib soll Zopf flechten und dann abschneiden. Dann genug ist und Urka neues Haar, was kein Orakweib auf Welt hat.", meinte der einstige Kriegsherr.

"Weib mutiger als Männer?", fragte Ouzo provokant.

Tat




Von Rodeon, 05.10.2010

Dass Orks müffelten, war allgemein bekannt, aber dieser Ork hier namens Ouzo setzte dem noch die Krone auf. Rod musste immer wieder damit kämpfen, sein Frühstück nicht wieder hochzuwürgen. Immer, wenn er dem Ork näher kam, roch es nach Krankheit, Fäulnis und Tod. Dass ihrem Gastgeber letzteres noch nicht ereilt hatte, grenzte an ein Wunder.
Seine Gefährten waren auch etwas erstaunt über seine kleine Offenbahrung bezüglich ihrer Identität gewesen. Er hatte ja auch lange innerlich mit sich ringen müssen, um diese Worte so von sich zu geben. Auch in diesem schon fast demütigen Tonfall, als ob sie auf die Hilfe eines Orks - das muss man sich mal vorstellen - angewiesen wären. Trotzdem bildete sich Rod ein, sein Gegenüber genau einschätzen zu können. Und der Ork hätte ihnen ihre Lügengeschichte sowieso nicht abgekauft und er war auch keine Bedrohung, da kann man auch schon mal eine unkonventionelle Lösung in Angriff nehmen. Nebenbei belustigte es ihn noch, dass sie Andrim für sowas Ähnliches sprichwörtlich zur Sau gemacht hatten – er wurde von den anderen nur kurz böse angesehen und dann hatten es scheinbar schon wieder alle vergessen. So gehörte sich das auch.
Und so stellte der Ork seine irrwitzigen Prüfungen. Es hatte ein bisschen was von einer Gutenachtgeschichte irgendwie, wo die Helden ein Rätsel lösen müssen um ihr Ziel zu erreichen. Eines Tages würde man vielleicht auch aus ihrer Suche eine Geschichte machen – vorausgesetzt sie würden diesen vermaledeiten Helm wirklich mal finden. Davon waren sie noch ein gutes Stück entfernt.

Irgendwann, nachdem Jurdace den Tränen nahe schien, war Rod kurz davor Iweins Beispiel zu folgen und ausfallender zu werden. Noch konnte er sich zurückhalten, vielleicht auch, weil noch er von den „Prüfungen“ des Orks verschont geblieben war.
„Wir haben Euer Spiel mitgespielt“, meinte Rod irgendwann mit fester Stimme, nachdem er sich von der Zigarre erholt hatte - zum Glück, so einen Mist hatte er noch nie im Leben geraucht. „Sagt uns nun, was wir wissen wollen. Wir können nicht noch mehr Zeit in dieser … an diesem Ort verbringen.“
Einen Moment hatte Rod inne gehalten. Es fehlte noch, dass sich der Ork wieder neue Teufeleien aushecken würde.
„Je eher diese Farce endet, desto eher können wir auch wieder genug Meilen zwischen uns und diesem Hof bringen.“, fügte Rod schließlich hinzu, noch bestimmender als vorher.
Vor allem würde er dann nicht mehr den Ork riechen müssen. Während der Ork wieder vor sich hin grübelte, suchte Rod bereits nach einem Eimer - vorsichtshalber natürlich.


Von Die Orks,05.10.2010

Bauernhof nordwestlich von Montera

Morras! Dreist wie immer. Nicht Bedingungen erfüllen aber fordern.
"Morra sollte Fackel nehmen, weil nicht groß Leuchte, heh?", maulte Ouzo herum.
"Ouzo klare Bedingungen gestellt! Morras aber immer noch nicht alle gezeigt, dass bereit für Helm zu sterben. Machen und Orak halten Ehrenwort. Morras müssen endlich verstandne haben, dass wahre Ork nicht lüg?", tönte der Ork und blickte mit seinem Auge noch die an, die gar nicht geraucht hatten. Wie sollte er einem Volk seine Rache anvertrauen, wenn ihre Delegation nicht mal bereit war für ihre Sache zu sterben?
Ouzo wollte nicht, dass die Morras ihn schätzen. Es gefiel ihm wie sie ihn anblickten und verachteten. Es war genau das Richtige, wenn sie anderen Orks gegenüber stehen würden, um in ihrem Kopfkino auch Ouzo zu erschlagen. Ihr Hass würde den Hass der anderen unter ihnen nähren und die Orks würden ebenso auf ihren Hass mit Gegenhass reagieren. Ouzo grinste in sich hinein. Er war schon immer einer gewesen, der niemals Frieden zwischen den Rassen wollte und der Orksöldner ausmerzte wann immer es als Kriegsherr ging. Manche ließ er auch leiden und auspeitschen - ein Leben lang als persönliche Sklaven mochte man meinen.
Der nächste nahm die Zigga endlich, nachdem Kura-Kura der Blinde am Orkkraut gezogen hatte.
"Rauch, Morra, rauch...", flüsterte Ouzo und sog den Qualm ein.

Tat




Von Uncle-Bin, 05.10.2010

Wortlos und ohne jede Emotion war Uncle bisher geblieben. Aufmerksam hatte er verfolgt wie einer nach dem anderen in das Streitgespräch mit dieser Pestbeule von einem Ork eingestiegen war. Als ob es irgendetwas bringen würde sich mit einem Wesen zu streiten, das nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen hatte. So behielt er jeden Kommentar für sich und starrte diesen widerlichen Haufen aus verrottendem Fleisch und Eiter in die entstellte Fratze. Die anderen würdigte er keines Blickes.

„Gib her!“, murmelte er einen überflüssigen Befehl als es an ihm war das Kraut zu rauchen. Das Ende, das er zu seinen Lippen zu führen gedachte war rostbraun verfärbt. Orkblut sah so anders nicht aus. Hatte er Angst vor der Entstellung, der Schwäche, der Krankheit? Er beantwortete die Frage mit einem fast unmerklichen Kopfschütteln. Die Seuche der Orken würde ihn verschonen, glaubte er. Obwohl die Götterstrafen oft auch unschuldige trafen, so machte er sich deswegen keine Sorgen.

Er nahm einen tiefen Zug. Die Eiterbeule, er entschloss sich ihn so zu nennen, wenn er die Geschichte eines Tages erzählte, murmelte einige Worte. Er hörte nur das leise Zischen der eingesogenen Luft und die knisternde Glut. Der Qualm war schwer und schmeckte nicht sonderlich, aber er tat seine Wirkung. Augenblicklich spürte der Paladin das belebende Gefühl des Krautes, während seine Hand leicht zu zittern begann.
Wortlos reichte er die „Zigga“ weiter. Ruhig wie ein Fels. Ohne jede Gefühlsregung. Er wusste, dass diesen Orken bereits Gerechtigkeit wiederfahren war. Mehr als ein Paladin je hätte über sie bringen können.


Von Rethus, 05.10.2010

Der Glatzkopf war der Gruppe bis zu einem Hof gefolgt, der gar nicht wie ein einfaches Gehöft wirkte. Letztendlich stellte sich tatsächlich heraus, dass es ein ehemaliger Hof war. Jetzt nutzten ihn die Orks als Quarantänezone für Orks, die von einer seltsamen Krankheit befallen worden sind. Rethus hatte den Eindruck, diese Krankheit gab es nur unter der orkischen Rasse. Bei den Menschen fiel ihm nie so etwas derartiges auf.
Ouzo, der Kriegsherr der Orks, oder viel mehr ehemaliger Kriegsherr, war einer von ihnen und empfing die Königstreuen sowie den Gothic. Den Informationen entsprechend musste dieser Ork etwas über den Helm wissen, aber sein Anblick erschien ihnen verdammt eklig, gar abartig. Ein Auge war zu gewachsen, teilweise fehlte Fleisch, sodass an manchen Stellen Knochen zu sehen waren. An anderen Stellen blutete der Ork, trug seltsame Flecken. Aus seinem Mund floss ein seltsamer Schleim. Die Krankheit schien den Ork im wahrsten Sinne von Innen aufzufressen.
Und bevor er ihnen etwas über den Helm sagen wollte, wollte er die Menschen prüfen. Doch lag diese Prüfung weniger auf der Art und Weise, sich mit einem Ork messen zu können, sondern keine Angst zu zeigen und den Tot zu akzeptieren.
Jeder von ihnen musste deshalb an einer Zigarre ziehen, an der zuerst der Ork gezogen hatte. Die Krankheit sollte sich unter ihnen verbreiten. Rethus war letztendlich einer derjenigen, die nichts sagten. Als Gothic akzeptierte er den Tot. Er hatte keine Angst davor, obwohl er irgendwie nicht glauben wollte, dass sein Leben so schnell enden würde. Irgendetwas lief hier nicht so, wie sie es denken sollten. Vielleicht verbreitet sich die Krankheit gar nicht auf solche Weise oder vielleicht gab es sie gar nicht erst unter den Menschen.
Rethus biss auch auf das eklige Ding, da er genauso wie Ulrich nicht rauchte. Anschließend gab er es dem Rebellen neben sich, der sogar einen relativ üppigen Zug nahm. Dessen Nachbar schluckte. Ihm stand die Angst ins Gesicht geschrieben, entschied sich letztendlich aber trotzdem daran zu ziehen. Mit einem starken Aufhusten gab er die Zigarre dem Ork zurück. Er war der letzte im Bunde gewesen… Und jetzt?


Von Die Orks, 05.10.2010

Bauernhof nordwestlich von Montera

"So sei es...", brummte Ouzo und nahm als Letzter einen weiteren Zug vom Orkkraut. Nun warteten die Morras gebannt, während das Weibchen das seine Haare gab scheinbar mehr ihre neue Frisur behandelte.

"Ouzo nun gesehen, dass alle bereit für Tod. Ouzo nun auch Versprechen einhält. Bevor aber sagen wo ist, sagen dass Morras nichts zu fürchten haben. Krankheit trocken. Nicht krank machen, wenn starke und gesunde Körper...", erzählte er seelenruhig und sammelte die Eindrücke der Morras, denen scheinbar ganze Berge von der Seele fielen.
"Ouzo musste prüfen ob wirklich Blechmorras und wirklich bereit zu sterben für Sache von Morras. So wie Oraks bereit zu sterben für Sache von Oraks. Hätten Morras nicht gemacht, hätten gezeigt dass nicht bereit.... - Hmmm... - Tötet Varek, tötet Kan, tötet Brosh...tötet sie alle die Ouzo vergessen!", schrie fast der Ork geparrt mit einer Schmerzwelle die ihn ereilte und krampfen ließ, dass er sich den Magen hielt und Blut kotzte. Augenblicke gingen vorüber, bevor Ouzo mit rot unterlaufenen Auge und nach Luft ringend sich den Morras wieder widmete.
"Töten... - jahaa... - Helm! Wenn gehen in Norden werden erreichen Gebiet von Geldern. Zweite Hof gehören Morrasöldna. Von mir Titel Gach-Lug bekommen, was Ehre für Morra weil orkische Name und nicht Name von Morras. Suchen nach Gach-Lug und bringen Morra dies...", sprach Ouzo und schickte Urka zu einer Kiste. Diese holte etwas vor und gab es Ouzo.
"...geben Gach-Lug altes Zeichen von Ouzo als Kriegsherr. Gach-Lug erkennen und loyal ist zu Ouzo letzten Befehl.", meinte der Ork und übergab dem erstbesten von ihnen das Zeichen Ouzos das auf einer alten, blutverdreckten, gelben Schärpe war, welche Orks gewöhnlich immer um den Bund tragen. Es war eine gelbe Schärpe mit einem dämonischen Kopf der drei Hörner trug.
"Gach-Lug tragen selbe Schärpe und einzige Morra ist, den Ouzo jemals respektiert. Zeigen Respekt und Gach-Lug euch werden bringen zu Helm. Richten Gach-Lug aus, dass er Ork unter Morras geworden ist. Und nun gehen und lassen Ouzo sterben mit Traum von weitergegebener Rache.", meinte der Ork und blickte mehr und mehr aphatisch und in eigenen Gedanken ins Feuer. Er war froh eher zu sterben, als das orkische Imperium. Vielleicht hätten die Morras noch den Anstand sie alle hier zu richten oder zu erlösen. Vielleicht auch nicht. Ouzo war es gleich, er war schon vor Jahren gestorben.

Tat'ank'Ka

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