SetarrifIn eine große Verantwortung herein gewachsen Die namhafte Akademie Setarrifs hat wieder einen neuen Leiter. Nach Jerowen, der in einem Experiment des Wassermagiers Antonius sein Leben lassen musste, und der ehemaligen Assassine Sheila, die spurlos verschwand, steht nun ein junger Mann an der Spitze dieser gefürchteten Einrichtung. Doch wie schafft es ein Varantiner, der ohne Eltern aufwuchs und unter dem gefürchteten Zuben die ersten Schritte tat, plötzlich die Akademie zu leiten? Als Belohnung für den Sieg über Siegmund mit Sicherheit nicht. Dafür hätte der junge Schwarzhaarige eher bestraft werden müssen. Aber eben jener Sekretär des einstigen Leiters Jerowen hat es zu verantworten, dass Raad jetzt dort steht, wo er steht.
Mit Sheila als neuer Leiterin musste noch ein stellvertretender Aufseher her. Siegmund wollte jemand in dieser Position wissen, der keine Gefahr darstellte. In der Taverne suchte man sich deshalb den nächstbesten jungen, unerfahrenen Deppen heraus. Und dies war eben jener Raad, wie es sonst jeder andere hätte sein können.
Kaum hatte sich der neue Aufseher eingearbeitet, gab es diese Schlacht im Buttal, in der sich der junge Varantiner zum ersten Mal beweisen musste. Der Meister der Kraft, Moddaen, unterstellte dem jungen Aufseher ein paar Klingen, was im Nachhinein vielleicht ein Fehler war. Einige von ihnen verloren in der Schlacht ihr Leben, nicht zuletzt auch wegen der Unerfahrenheit Raads. Doch die Erfahrung des Versagens schien ihn über Verantwortung und Pflichtbewusstsein nachdenken zu lassen. War dass vielleicht sogar das Ziel Moddaens, wofür er sogar das Leben einiger Männer opferte?
Nach der Schlacht im Bluttal verschwand Sheila plötzlich spurlos und der machtversessene Sekretär nahm im Hintergrund die Fäden in die Hand. Eine ganze Reihe Intrigen lösten sich ab oder gingen Hand in Hand über. So wurden alle Fremden und sogar etablierte Meister, wie der schon erwähnte Moddaen, aus der Akademie entlassen. Es gipfelte letztendlich in einer Schlacht am Königsplatz in der Goldenen Stadt, als Siegmund mit den Klingen, Schüler der Akademie, den Palast stürmen wollte, um König Ethorn VI zu stürzen. Doch da durchkreuzte jemand seinen Plan!
Einige werden es erraten, denn es war genau dieser Raad.
Da sich niemand auch nur ansatzweise dafür verantwortlich gefühlt hat, was in der Akademie passiert war, nahm der ehemalige Aufseher das Ruuder in die Hand. Natürlich nicht ohne Hilfe, denn er bekam viele Informationen von einem zwielichtigen Ganoven namens Wendel Thoke. Außerdem stand sein ehemaliger Mentor Farel aus Varant an seiner Seite. Zuletzt meldete sich auch der Meister der Kraft aus dem Untergrund und sicherte seine Unterstützung zu.
Letztendlich versammelte sich so in einer Art Kettenreaktion eine ansehnliche Gegenkraft zu der Gefahr aus der Akademie. Aus den verschiedensten Gründen kamen Männer und Kriegerinnen, um sich den Aufständischen Siegmunds in den Weg zu stellen, was ihnen letztendlich in einer verlustreichen Schlacht auch gelingen sollte.
Und schließlich war es Raad auch persönlich, der den Verräter Siegmund niederstreckte.
Danach leckte die Stadt ihre Wunden und auch der junge Raad lag tagelang in seinem Bett. Schließlich jedoch war er wohl wieder zu Kräften gelangt und wurde plötzlich von Marvin, der sich als Lehrmeister für den einhändigen Kampf in die Ausbildungseinrichtung etabliert hate, abgeholt.
Der Umstand, dass der schwarzhaarige Varantiner einen Mann getötet hatte, stand noch im Raum.
Raad konnte dies nicht glauben; Da riss er sich den Allerwertesten auf und sollte nun dafür bestraft werden? Irgendjemand musste die Welt doch von der Ratte Siegmund befreien...
In einem Raum, tief im Keller der Akademie, versammelten sich die Meister der Akademie, um über Raad zu urteilen. Doch es stellte sich heraus, dass ihn niemand verurteilen wollte. Wenn jemand jemanden der Akademie tötete, dann wohl in einem Kampf um Leben oder Tod oder aus Gründen, die dies berechtigten. Die sieben Meister und der Assassine Farel (niemand kennt seine genaue Rolle in der Geschichte) kamen zu dem Schluss, dass der erste Fall für Raad gelte. Moddaen und Farel, die Zeugen des Todesstoßes waren, bogen ihre Aussagen ein wenig zurecht und das Problem war vom Tisch.
Doch hatte die Akademie an dieser Stelle immer noch keinen neuen Leiter. Der Meister der Kraft schien zu perfekt für diesen Job zu sein, denn er kümmerte sich nach seinem Rauswurf aus der Akademie um die abgestoßenen Klingen und war keine allzu unerhebliche Hilfe bei der Schlacht am Königsplatz. Doch Moddaen weigerte sich.
Plötzlich tauchte ein gewisser Wendel Thoke auf, der der Akademie als Meister der Gewandtheit bereit stand, und schlug Raad vor. Dieser Ganove Thoke versorgte Raad schon während der gesamten Zeit der Intrigen mit wichtigen Information und lenkte somit die Geschichte nicht unerheblich in die richtige Richtung. Und jetzt, in dieser dunklen Kammer argumentierte er für den Schwarzhaarigen, der nicht gerade erpicht auf das Amt war. Doch hatte er eine Chance, sich zu weigern?
Er bekam den Groß aller Stimmen und war somit gewählt. Der junge Varantiner, der sich kein Stück darum bemüht hatte. Nur durch einen Zufall, wie er größer nicht hätte sein können, kam er mit der Akademie in Verbindung. Und nun war er der neue Leiter in diesem Laden. Der gewiefte Meiste der Kraft lehnte sich zufrieden zurück. Das war es doch, was er von Anfang an wollte. Einen Leiter, der sich bewiesen hatte. In der Stunde der größten Not war es niemand anderes als eben dieser Raad, der die Verantwortung übernommen hatte. Moddaen, sowie jeder andere, hatte gezögert. Doch ob Moddaen sich aus eben genau diesem Grund zurück gehalten hatte? Am Ende der Geschichte rückt der Meister der Kraft doch noch in ein anderes Licht.
Und mit Raad hat die Akademie nun einen Leiter, der sich schon im Vorfeld für deren Erhalt eingesetzt hatte. Hoffentlich kann er nun mit der Verantwortung, in die er hineingestolpert ist, umgehen. Sein Schicksal hat er in jedem Fall schon akzeptiert, denn er traf schon die überaus schwierige wie unpopuläre Entscheidung, alle Lehrmeister, die sich auf Siegmunds Seite geschlagen haben, zu rehabilitieren... Mutig, mutig.
Möge Adanos den jungen Krieger behüten...
(-- Nigel Ascan)