08 Der Tod persönlich



Noxus' Grundkurs: Das Leben nachdem Tod in Perspektiven

Kommen wir zur vorerst letzten Ausgabe dieser Reihe und begrüßen, wie nahezu jedes Wesen, den Tod als letztes.
Nun, was wissen wir darüber? Natürlich, die Seele geht ein in Beliars Reich, doch trifft dass für alle zu? Ist jeder Priester Innos' verdammt dazu, im Reiche des Todesgottes zu schmachten? Oder der geschickte Waldläufer, der die Tiere versteht wie sie sind und nicht wie wir sie sehen wollen? Um darauf authentische Antworten zu finden, habe ich Raben durch ganz Argaan schicken lassen und kann euch nun die originalen Briefe vorlesen, so objektiv wie mir möglich - Ladys First:
*Kruschteln folgt, mehrere Gegenstände fallen zu Boden, einige Flüche folgen*

Cécilia hatte eine Menge Zeit, sich Gedanken zu machen, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, weil sie anno 2010 im Sterben lag. Der Tod wurde zu dem Zeitpunkt als Erlösung vom Schmerz betrachtet, das Leben nach dem Tod, falls es das gibt, also durchaus positiv aufgenommen. Dass Cécilia daran glaubt, hat aber eher mit den Samhainfesten zu tun, bei denen der Schleier zwischen Adanos' Sphäre und dem Totenreich dünn wird und man Geistern begegnen kann. Wenn man etwas über waldvölkischen Glauben lernen möchte, sollte man sich zu Samhain in Schwarzwasser aufhalten, nur als Empfehlung.
Schlussfolgernd daraus wäre die Magie Beliars auch nicht das Gegenteil zur Magie Innos', sondern eher zur Druidenmagie. Dinge im Reich der Toten, die Ruhe gefunden haben, werden daraus zurückgeholt und vom Magier Untertan gemacht. Cécilia würde darauf im Leben nach dem Tod am liebsten verzichten, auch wenn man da wohl keine Wünsche äußern kann - wer auch immer im Kastell diese Briefe bearbeiten müsste, würde wohl irgendwann darin untergehen, wenn jeder so ein Bittgesuch schriebe.


Erleuchtend sind die Worte der Kräuterhexe aus Westen, fürwahr, reißt es einem die Neugierde aus dem Leibe und zerrt daran, so sollen wir mehr erfahren, eine Brief aus Setarrif ...

Adson hat keine klaren Vorstellungen vom Leben nach dem Tod. Er hat auch keinen großen Bezug zur Religion und hofft auf ein Fortleben unter dem Schutz Adanos', auch wenn er keinerlei Vorstellung hat, wie sich dieses 'neue' Leben gestaltet.

In dieser Meinung werden wohl viele zustimmen, doch sagt sie wenig aus - Moment! - Ein weiteres Pergament ist im Umschlag, scheinbar handelt es sich hierbei um zwei zusammenziehende Personen, möglicherweise ist diese Nachricht informativer ...

Kjarl glaubt nicht an ein Leben nach dem Tod. Am ehesten glaubt er an ein Aufgehen in der Natur, was möglicherweise mit späterer Wiedergeburt verbunden sein kann, so wie aus einem Getreidekorn neue Halme wachsen. Allerdings macht er sich darum auch keine großen Gedanken, sondern interessiert sich mehr für das Leben vor dem Tod.

Zumindestens erklärt das den großen Konsum von Sumpfkraut ... Nun, der nächste Brief ist ... Nass und kaum lesbar ...

Andrahir fasst inzwischen langsam Fuß in der "Mystik" des Waldvolkes und hatte schon eine Art Begegnung mit der "Zwischenwelt" - Es soll sich da um eine andere Dimension handeln in der die Naturgeister leben - und konnte da teilhaben an den Lebensströmen.

Die restlichen Zeilen sind besonders befallen vom feuchten Wetter ... Ist das ein "G"?

... wird darauf hinauslaufen ... nach dem Tod Teil dieses großen Ganzen wird und nicht mehr so individuell ... Paradies, aber ... positiv und gehört eben zum Lauf des Lebens.

Die Waldhocker mit ihrem komischen Ökopapier, sage ich doch, dass das nichts taugt!

Ornlu sieht mit dem Ableben das nächste Leben in Beliars Reich. Es ist nicht wie die Hölle der drei großen Religionen die wir uns da so vorstellen, aber sicher auch nicht eine Art Paradies, wie sich sicher manche erhoffen, wenn sie zu Seiten Innos oder Adanos dann landen. Ornlu kann sich sogar vorstellen, dass es mehrere Ebenen gibt in der die Seelen langsam beginnen aufzusteigen oder speziell platziert werden. Am Ende landet die Seele nicht in alle Ewigkeit in Beliars Reich, sondern wird nach Ornlus Sichtweise durch die waldvölkische Mutter des Lebens zurück in Adanos Sphäre befördert und neu geboren. Sprich ein langwieriger Kreislauf zwischen den Sphären.
Ab hier kommt dann ein Aspekt hinein, der im Waldvolk durchaus vertieft ist. Das eins werden mit der Natur, wenn die ewige Seele endlich das Wahrhaftige des Lebens erkennt. Vergleicht es mit dem Nirvana und einer Art Erleuchtung. Erfährt man die nicht, kommt eben die Gelegenheit im nächsten Leben.
Wird die Seele dann eins mit der Natur, löst sie sich auf und ist in allem Leben.


*Gespannt nächsten Umschlag öffnend*

Herzerweichendes Geschrei und jammerndes Klagen über geringe Beteiligung zur Erhebung individueller Hypothesen bezüglich der postmortalen Existenz erreichten mein visuelles Hörgebälk und ließen mich diese Zeilen zu Pergament bringen.
Sheila hat sich der Frage, wie es nach dem Tod weiter geht, bisher nicht gewidmet und misst dieser Überlegung momentan kaum Bedeutung bei. Das Sterben anderer, beziehungsweise, wie sie dieses möglichst geschickt herbeiführen kann, ist in ihrem Denken viel vordergründiger und von stärkerem persönlichen Interesse, als die daraus resultierenden Folgen für ihr Opfer.
In ihren Augen wird es wohl kein Leben nach dem Tod und auch keine Wiedergeburt geben. Wie der Leib zu Asche wird, so geht die Seele in das Reich Beliars ein und ruht dort wohl behütet vom dunklen Gott für alle Zeit. Ein jeder Mensch ist dazu bestimmt diesen Weg zu beschreiten, nachdem seine Zeit, um auf der Erde zu wandeln und die Geschicke der Welt in seinem Sinne zu beeinflussen, worüber ist. Sowohl die individuellen Fähigkeiten und das eigene Handeln bestimmen, wann es soweit ist und die Erde vom eigenen Organismus gereinigt wird. Das Leben ist demnach ein Spiel auf Zeit und Talent, dessen Ende Raum für Neues schafft und so den Planeten am Leben hält.


Welch eine erfrischende Wortwahl! Tatsächlich, sogar ein Ork hat geantwortet ...

Tat'ank'Ka und auch alle anderen Orks die nach dem Orkkodex leben, zweifeln nicht daran, dass ein Ork im Leben sich Beliar als würdig erweisen muss. Ein Ork muss immer kämpfen, muss viel Blut vergießen und bereit sein für die Ehre der Orks zu sterben. Dabei niemals etwas entehrendes für einen Ork vollbringen und den Schöpfer in einer Mischung aus Furcht und Dankbarkeit begegnen.
Stirbt ein Ork, so hat er im Kampf zu sterben. Deswegen ziehen alte Orks los und begeben sich auf die letzte Jagd, wenn sie in Kriegen und Fehden nicht schon umkamen.
Ebenso ist es verbreitet, das ein Orkkrieger dann nach seinem Tod vor Beliars Pforten steht und der dunkle Gott ihn dann fragt, was das Geheimnis des Stahls ist (Conan-Freunde erkennen da was und auf Orks bezogen war es der Schöpfer der mit ihnen das Wissen über den Stahl teilte, sonst wären sie niemals zu dem geworden was sie sind)?
Antwortet der Ork würdig auf die orkische Frage des Lebens, so bekommt er Einlass.
Antwortet er unwürdig, so bleibt die Pforte verschlossen, Beliar und die Ahnen lachen ihn aus und seine Seele kommt dahin wo die niederen Wesen wie Morras und Tiere hausen.
Im Reich des Schöpfers soll es dann eine Art orkisches Walhalla geben. Dort wo man auf seinen Ahnen von Anbeginn der Zeit trifft und an deren Tafel Platz nimmt, um zu feiern, zu kämpfen und sich des orkischen Paradieses zu erfreuen.


Interessant ! ...

Ich habe ehrlich gesagt einige Studien angestellt, was dieses Thema betrifft, um euch allen zu beweisen, wie falsch ihr liegt, mit eurer Anschauung vom Tod. Wir Schwarzmagier *Verbeugt sich im leeren Raum* wissen natürlich am besten über den Tod Bescheid, nur wir kennen die wahre Antwort!

Also, der Tod ... Huch, da ist mir doch glatt die Tinte ausgegangen*. Tja ...

-- Noxus Exitus



* Die Tatsache dass diese Wörter trotzdem noch hier stehen spricht für mich. In ... einer anderen Dimension ... Oder so ... Vielen Dank an die freiwilligen für den Einblick.