Wappen: Wie die meisten Orte in Varant führt auch Ben Erai kein eigenes Wappen. Zumal die Siedlung nicht viel mehr als eine Ansammlung von Häusern rund um die Goldminen ist. Doch wenn es ein Wappen gäbe, würde es sicher golden schimmern.
Lage: Im nördlichen Varant. Südlich von Ben Erai beginnt die große Wüste von Ostvarant, nördlich hingegen die Gebirgskette, die Varant vom Golf von Trelis trennt. Die Berge verhindern auch, dass feuchte Luft aus dem Norden nach Varant fließen kann. Dadurch ist es auch im nördlichen Varant trocken und der größte Teil der Gegend besteht rund um Ben Erai aus Sandwüste, Felswänden und Schotterhängen.
Sklavenarbeit in den Goldminen von Ben Erai.
Geschichte: Da Ben Erai eine reine Bergbausiedlung ist, gibt es keine besonderen Überlieferungen. Einige erhaltene alte Urkunden bezeugen immerhin, dass auch schon vor mehreren Generationen dort Gold abgebaut wurde. Es ist sicher kaum zu bezweifeln, dass das hier gefundene Gold maßgeblich dazu beitrug, daß Varant durch den Fernhandel eine reiche Nation werden konnte. In den Chroniken ist viel über den Krieg Varants gegen Myrtana geschrieben worden. die Heere des südlichen Reiches richteten in Myrtana viele Zerstörungen an. Dass sie so groß, gut ausgerüstet und standhaft waren, lag unbestreitbar an dem Reichtum Varants. Trotzdem bezwang Myrtana unter Rhobar I. diesen Feind zuletzt, weil Myrtana auf Innos vertraute.
Wirtschaft: Wie schon angerissen, besteht die Wirtschaftsleistung von Ben Erai fast nur aus den Erträgen der Goldminen, die seit Jahrhunderten in die Berge getrieben werden. In Varant war es üblich, Sklaven die schweren Arbeiten in den Stollen erledigen zu lassen. So konnten die Minen fast ohne Rücksicht auf Verluste ausgebeutet werden. Einzig der schwankende Preis für neue Arbeiter auf den Sklavenmärkten bestimmte die Kosten. Wer denkt, dass er die Gluthitze der Wüste in den Stollen der Bergwerke hinter sich lässt, wird schnell eines Besseren belehrt. Denn auch in den dunklen Gängen herrscht brütende Hitze. Hinzu kommt noch der beißende Rauch der Öllampen, mit denen die düsteren Stollen erhellt werden.
Während früher ein Leben gar nichts galt, ist seit der Eroberung durch König Rhobar II. die Sklaverei in Varant verboten.- Natürlich wird dies nicht überall durchgesetzt, doch zumindest von Ben Erai habe ich mir berichten lassen, dass dort nun bezahlte Bergleute ihr Tagwerk verrichten. Natürlich schmälert das den Gewinn aus den Minen, doch ist es nun immerhin eine innosgefällige Arbeit, die Menschen verrichten, die damit ihre Familien ernähren. Aus dem Gold wird ein nicht unbeträchtlicher Teil der Münzen des Reiches geschlagen. Die Transporte zu den Münzstätten in der Burg von Trelis, in Montera oder in der Hauptstadt Vengard sind immer schwer bewacht durch die erfahrensten, vertrauenswürdigsten und stärksten Kämpfer Myrtanas. Falls dabei Gold abhanden kommt, forscht eine eigens vom König eingesetzte Einheit mit sehr weit gefassten, verbrieften Vollmachten unerbittlich nach dessen Verbleib. Sie rühmt sich damit, noch kein Gramm Gold verloren zu haben.
Impression aus Ben Erai.
Für diejenigen, die nicht an den Minen interessiert sind, hält die karge Natur der Gegend einige Herausforderungen bereit. So durchstreifen nicht nur Hyänen das Gebiet auf der Suche nach Beute, nein, auch Löwen beherrschen die Weite. Ihr Fell ist eine begehrte Trophäe so manchen Jägers. Und auch eine an die Wüste angepasste Art von Snappern jagt hier in Rudeln ihre Beute -- zu der manchmal auch unvorsichtige Wanderer gehören, die alleine und ohne Schutz auf den uralten Karawanenwegen zwischen Braga und Bakaresh unterwegs sind. Es sei also jedem dringend angeraten, die Gesellschaft einer reisenden Gruppe zu suchen. Dies gilt nicht nur in Varant, sondern auch in Nordmar. Nur das liebliche Myrtana ist sicher genug, dass Einzelne unbehelligt von Ort zu Ort gelangen können.