09 Rang-6-Skills - Teil 3: Geist des Waldes

Die acht Pfade der Krieger

Hallo, werte Leser des myrtanischen Boten! Arcania naht, die Umstellung naht und was bleibt? Zumindest in dieser Ausgabe ein Interview zum Rang 6 Kriegerskill der Waldläufer. Ich durfte in einer angenehmen bierigen Runde Jarvo und Ryu Hayabusa zum Geist des Waldes mal etwas ausquestchen. Was daraus wurde? Lest selbst! Viel vergnügen!

Ornlu


Teil 3: Geist des Waldes

Wie würdest du den Skill "Geist des Waldes"(GdW) in einem Satz beschreiben?

Ryu
Hmmm, lass mich kurz überlegen... Der wohl vielfältigste Skill, der einem am meißten Poststoff bietet und die Individualisierung des Chars am meißten fördert.

Jarvo ‎
Ein Skill, der dem Waldläufer die Möglichkeit bietet, mit einem Naturgeist friedlich oder weniger friedlich in Kontakt zu treten und durch ihn Fähigkeiten zu erlangen, die er sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen kann.

Wie seid ihr zu eurem GdW gekommen?

Ryu
Also... Angefangen hat das damit, wie es wohl den meißten "Opfern" eines Waldgeistes geht. Stimmen, Laute, die an das Tier erinnern, Träume in denen man die Dinge aus der Sicht eines wilden Tieres gesehen hat. Und spätestens als Ryu aufgewacht ist und vor einem zerfleischten Schaf lag war klar: Er musste dem auf den Grund gehen.

Als Tier hab ich den Tiger gewählt, weil er gleichermaßen ästhetisch, stark und schnell ist. Eine Art "König" des Dschungels. Gleichermaßen finde ich nämlich, dass, wären Templer Tiere, der Tiger genau die Verkörperung eines solchen wäre. Majestätisch, stark und beeindruckend.

Jarvo
Mein GDW-Tier ist der Säbelzahn. Viele mögen vielleicht denken, dass der Waldläufer sein Tier selbst aussucht, doch bei mir war es anders. Der Geist wählte mir aus und quälte Jarvo in der Anfangszeit mit Albträumen, heftigen Kopfschmerzen und unklaren Visionen. Es ging so weit, dass er Jarvo das Augenlicht nahm und es sich so begab, dass dieser sich ohne Rüstung und Proviant, wie es bei den Waldläufern für diese Tat üblich ist, auf die Suche begab. Das genommene Augenlicht hatte den Zweck, Jarvo den Umgang mit all seinen Sinnen zu lehren. Um mich kurz zu fassen, springe ich zu dem Punkt, an dem er ein Gebirgsplateau erklomm und in einen Kampf gegen einen Schattenläufer verstrickt wurde, dem er mehr als unterlegen war. Doch bevor die Pranken dieses Wesens Jarvo zerfleischten ging ein Säbelzahn dazwische, der den Schattenläufer so beschäftige, dass Jarvo die Sache beenden konnte. Nach dem Kampf erschien der Naturgeist - eben jener Säbelzahn und zeigte Jarvo seine Schwächen auf. Er ließe sich zu einfach ablenken, verlief sich in der Dunkelheit und versagte gegen einen Schattenläufer. Doch er habe einen starken Charakter und sei auserkoren ein Bündnis mit dem Naturgeist einzugehen. Nun wurde Jarvo vor die Wahl gestellt. Der Bund... oder den Tod. Jarvo wählte den Bund und leidet bis zum heutigen Tage unter dem Einfluss des Naturgeistes, der sich immer wieder Jarvos bemächtigt, ihn zwar stärker macht, ihm jedoch die Kontrolle nimmt. Im Moment sucht Jarvo nach einem Ausweg aus der Sache

Wie schauen eure Fähigkeiten genau aus, die ihr mit dem GdW erlangt habt? Erzählt mal

Jarvo ‎
Da Jarvo noch von dem Geist beherrscht wird, hat er keinen Einfluss auf das, was mit ihm passiert. In Schlachten gerät er in einer Art Blutrausch, und weiss im schlimmsten Falle Freund von Feind nicht mehr zu unterscheiden. Seine körperlichem Fähigkeiten wachsen, er kann schneller rennen und kann immense Kräfte aufbringen. Seine Fingernägel formen sich zu Krallen und seine Haut wird ledriger und damit härter. Kommt es hart auf hart, wirft er das Schwert beiseite und geht mit Krallen und Zähnen auf seinen Gegner los. Er selbst kann es nicht akzeptieren, dass er zu einer willenlosen Marionette wird und versucht sich dagegen zu wehren.

Ryu
Also, zum Einen wäre da natürlich eine leichte, äußerliche Wandlung: Bei genauerem Hinsehen leicht gestreifte Armhäärchen, ein tierischer Blick wie bei einem wilden Tier und das aufblitzen bernsteinfarbener Augen, wenn Ryu blinzelt.

Zu den Eigenschaften:
Stärken wären ganz klar die geschärften Reflexe, die Gewandtheit und die Stärke, die einen Tiger ausmacht.
Einige Stärken sind aber gleichzeitig die größten Schwächen: Der starke Geruchssinn und der gigantische Hunger wären dabei wohl die größten. So kam das z.B. vor, dass durch den Geruchssinn der ein oder andere Brechanfall bei Ryu nicht lange auf sich warten ließ.


Also kann man im Grunde sagen durch den GdW seid ihr auf gewisse Art animalischer geworden und habt Sinne und Fertigkeiten eures Totemtiers bekommen. Ihr seid also eine Art natürlicher Mutant. Die X-Men des RPGs?


Ryu
Richtig. Ich denke ein Vergleich zu Wolverine oder Sabertooth aus den Filmen wäre hierbei am angebrachtesten. Ebenso kann man es mit Spiderman vergleichen(nur nicht der Krm mit dem Netzen schießen) oder anderen Comic-Helden die irgendwas mit Tieren zu tun haben. Gute Vergleiche gibt es da.

Jarvo ‎
Das wird sich bei Jarvo noch zeigen. Ich gehe davon aus, dass, wenn er die Kraft kontrollieren kann, sie auch an Stärke verliert. Aber ob er es immer steuern kann oder ob es ihn überkommen muss, ist noch offen.



Damit die Leser des Boten mal eine Vorstellung davon haben, was der Geist des Waldes sein kann: Erzählt mal kurze Anekdoten zu eurem GdW und wie dieser euren Alltag oder eure Kämpfe beeinflusst hat.


Ryu
Hmm, der Alltag zum Beispiel wird bei Ryu dadurch beeinflusst, dass er wirklich einen schier unstillbaren Hunger entwickelt hat und sich durch die Geruchsüberwältigung kaum in Tavernen oder auf Marktplätzen aufhalten kann.
Bei Kämpfen dagegen beißt sich das animalisch-wilde, das in ihm erwacht meißt mit den Lehren der Templer, die Konzentration und Bedachtheit voraussetzen. Dafür jedoch entwickelt Ryu gerne ungeahnte Kräfte, die es mit denen eines ausgewachsenen Orks durchaus aufnehmen können. Ich erinnere mich ja gerne an den Kampf mit einem Ork, bei dem der Brustpanzer durch einen reinen Fausthieb eine schöne Delle hatte
Und wie bei sovielen "Schmusekatern" liegt er natürlich auch gerne faul in der Sonne und räkelt sich. Eine Eigenschaft, die wohl von den entfernten Katzenverwandten abstammt

Jarvo
Für Jarvo war der GDW bis dato eher ein Fluch, der ihm stark zu schaffen macht. Er spürt ihn weiss Gott nicht jeden Tag, doch etwas schlummert in seiner Brust. Was aber wichtig ist, dass dieser Geist auch seine Bindung zur Natur stärkte. Die Suche nach dem Geist, auf die er sich begab, öffnete ihm erneut die Augen für die Schönheit der Natur. Nach der Woche die er blind verbrachte, verzauberte ihn alleine der Anblick von einem stillen Bächlein und brachte ihn dazu, die Wechselwirkung von Natur und Tier stärker zu empfinden.


Was macht für euch persönlich der GdW aus? Wieso sagt ihr - das ist mein Skill, der meinen Char bestimmt ist?

Ryu
Für mich macht der GDW aus, dass man in gewisser Weise das Innerste aus seinem Charakter heraus holen kann und entgegen der Norm die Bestie (bei Stufe 2 kontrolliert) heraus lassen kann, die wohl in jedem irgendwie schlummert. Einfach nach dem innersten Tier spezifizierter.
Ich finde ja, um die Naturgeister kann man so viele Geschichten stricken, die sich immer weiter ausbauen lassen. Allein Ryu macht zur Zeit einen "Tausch" mit seinem Geist durch, der noch einiges an Hintergrundgeschichte bieten wird.

Jarvo
Für Jarvo ist der GDW ein Zwist mit ihm selbst. Er bringt ihn dazu, über Dinge zu tun, ihm seine Schwächen, wie auch seine Stärken aufzuführen. Es führt ihn von dem simplen Denken eines Bauernjungen weg und zeigt ihm die Komplexität der Dinge auf. Die Stärke, die er bei Stufe 2 erlangen wird, kann er mit diesem Wissen und der Erfahrung sinnvoll einsetzen. Frei von fremden Einfluss wird er seinen Weg gehen.



Was macht der GdW allgemein für euren Gildenzweig aus - wer sind die GdW-Erwählten im RPG?


Jarvo
Der GDW ermöglicht es dem Waldläufer, sich individuell weiterzuentwickeln. Dabei bestehen keine festen Regeln, sodass diese Enwicklung in jedwege Richtung gehen kann. Ein Skill, der viel Potential verbirgt, wenn man es denn zu nutzen weiss. In jedem Fall erfordert er Arbeit und muss sich über die Zeit entwickeln, was ich als positiv ansehe. Man muss sich ihn verdienen und kann damit anschließend sehr viel Spaß haben.
Die Auserwählten sind jene Waldläufer, die durch eine gewisse Charaktereigenschaft oder Tat in Kontakt mit dem Naturgeist getreten sind. Sie gehen auf gewisse Weise einen Bund mit der Natur ein, der weder aus dem Himmel fällt, noch generalisiert werden kann. Jeder kann daraus machen was er will.

Ryu
Was den Gildenzweig angeht würde ich sagen "Wir sind die X-Men!" Spaß am Rande Es ist, meiner Meinung nach der Skill, der einem die meißte Interpretationsfreiheit (neben Klingenmystik) gibt und auch der Mächtigste, was viele sich wohl nicht ausmalen können. Der Skill ist wie die Gilde selbst: Vielfältig und eben "anders" als die Skills der anderen Gilden. Wie gesagt: Individualismus ist das Zauberwort dazu
Die GDW-Erwählten im RPG sind die, die viel für die Natur getan haben. Keine Ökoterroristen, aber diejenigen, die sie respektieren und nicht ausbeuten. Gutes Beispiel wäre ein Waldläufer-Veteran (die Sippenführer z.B.)

Welchen Rat würdet ihr jenen geben die jetzt künftig den GdW lernen werden können oder es sich überlegen?

Ryu
Und mein spezieller Rat an alle GDW-Intressierten: Macht euch Gedanken dazu. Viele. Denn so wundertoll und stark der Skill auch ist: Er hat auch so seine Tücken. Aus dem Skill lassen sich wunderbare Postmöglichkeiten herausholen, wenn man weiß wie. Überlegt, welches Tier zu eurem Charakter passen würde, warum gerade er erwählt wurde und teilt mit dem RPG eine wunderbare Geschichte, die fesselt und begeistert Und denkt dran: Der GDW ist permanent und kein SuperSaijan-Skill

Jarvo
Mein Rat an die Zukünftigen: Überstürzt es nicht. Macht euch in Ruhe Gedanken, in welche Richtung ihr euch entwickeln wollt, aber erzwingt nichts. Es gibt nichts Schlimmeres, als mit einer Geschichte dazustehen, die man selbst nicht vertreten kann. Habt ihr eure Wahl schon getroffen oder wisst wo es langgeht, wünsche ich nur noch viel Spaß.

Wo seht ihr Grenzen mit dem GdW? Wo noch Raum für Freiheiten? Was würdet ihr gerne noch mit eurem GdW machen?

Ryu
Grenzen für den GDW... Ich denke, die sind soweit vertretbar wie mit jedem anderen Skill: Bei gesundem Menschenverstand lässt er sich ausleben und entwickeln soweit man will. Es gab da sogar mal einen, der einen Wyvern getötet hat dank dem GDW
Auf jedenfall hat man an sich alle Freiheiten die man will. Allerdings abhängig vom Totemtier. So kann einer mit dem Goldfisch als GDW wohl besser schwimmen, als einer mit einem Affen. Aber ich denke das sollte klar sein.

Ich selbst würde mit meinem GDW wohl Großes erreichen wollen. Bestien töten und mir eben einen Namen machen als Bestientöter oder Held. Diese "Gabe" verantwortungsbewusst einsetzen. Ich erinnere da nur an ein Zitat aus Spiderman "Mit großer Macht kommt auch große Verantwortung.". Aber was wirklich noch aus Ryu und seinem "neuen" GDW wird... Tja, das steht noch in den Sternen. Es wird aber sicher bedeutsam sein


Ich danke euch beiden für eure Zeit und den kleinen Einblick in den Geist des Waldes. Möchtet ihr noch was für die Leser des Boten loswerden?

Jarvo
Mut zur Möglichkeit ist alles.

Ryu
Noch was los werden? Kauft O-Shampoo! Nein, ich denke Jarvo hat das schon passend formuliert. Ihr könnt viel rausholen und eine echte Bereicherung für das RPG sein. Egal, wie stark ein Umschwung sein kann. Die Fantasie ists, die unser RPG zu dem macht, was es ist. Also: Seid fantasievoll