Vom Pakt zwischen Mensch und TierGeehrte Leser,
wie auch in der vorausgegangenen Ausgabe geht es heute um eine Prüfung der Seele und des Geistes. Maris, der Oberste Nomade des Wüstenvolkes steht vor der Entscheidung, die Verpflichtungen des großen Hüters Shakyor zu übernehmen und das Band der Freundschaft mit seinem Tiergefährten Marik, einem Liger (halb Löwe, halb Tiger - die heißen tatsächlich so), einzugehen.
Bei dieser schwierigen Aufgabe steht im die junge Doyenne Suzuran vom Waldvolk mit Rat und Tat zur Seite.
Wie auch die Druiden und Hüter des Waldes haben die Nomaden ein besonderes Verhältnis zu der Schöpfung Adanos’. Ausdruck dieser Beziehung ist das Band der Freundschaft, ein aus alten Zeiten überliefertes Mysterium der Nomaden. Nur wenige Angehörige des Wüstenvolkes haben je die große Ehre erfahren, von der Vorsehung auserwählt zu werden, um Mittler zu sein zwischen den Raubtieren und Menschen der Wüste.
Wird Maris die ihm gebotene Chance und die dazugehörende Verantwortung ergreifen und Shakyor beerben? Wird Suzuran das Ritual zur Bindung zwischen Mensch und Tier erfolgreich durchführen können? Und was hat ein altes Relikt, der Stein des Löwen mit all dem zu tun? Erleben wir mit wie sich Natur und Mensch näher kommen und einen Pakt schließen und tauchen wir ein in die Mysterien, der druidischen Magie.
Viel Vergnügen beim Lesen.
Yared
Kommentar von Suzuran:
Als Maris mich fragte, ob ich ihm bei seinem Tiergefährtenritual unter die Arme greifen möchte, konnte ich mir selbst noch nicht allzu viel darunter vorstellen. In meiner Zeit im RPG( etwas mehr als ein Jahr) ist mir nie jemand mit diesem Skill begegnet und auch das aktuelle Durchleben und die Vorbereitung eines solchen Rituales kannte ich außer von Maris von niemandem.
Genau die Vollendung des Rituals durfte ich dann miterleben und sogar mitgestalten, wodurch beide Charaktere, sowohl Maris als auch Suzuran eine enorme Entwicklung durchgemacht haben.
Maris und Mariks Seelen wurden durch das Ritual sozusagen verknüpft, wodurch sie die Grenze der einfachen Bindung zwischen Mensch und Tier überschritten. Suzuran, die sozusagen diesen natürlichen Bund mit Hilfe der Magie verbesserte, erhielt im Gegenzug etwas von der Macht des genannten Druidensteines, die von Maris nie voll und ganz ausgeschöpft hätte werden können.
Ich denke an diesem Beispiel kann man sehen was alles mit freier Magie möglich sein kann. Natürlich sollte man es nicht übertreiben, um das geht es dabei sowieso nicht, mehr ging es darum den Bund von Maris und Marik in angebrachter Atmosphäre zu verbessern so wie es der Tiergefährtenskill verlangt.
Anmerkung:
Die folgende Postserie ist in Orthographie und Artikulation genauso wiedergegeben, wie sie im RPG in den Thread „Varant #26“ gepostet wurde. Allein die Formatierung mag minimal abweichen.
Von
Suzuran, 30.09.2010
Auf was hatte sie sich nur eingelassen, als sie dem Treffen mit Shakyor zugestimmt hatte?
Der Wüstensand kratzte Suzuran zwischen den Backen, gelang bei jeder falschen Bewegung an die unangebrachtesten Stellen und hatte im Angesicht der heißen Sonne oder dem Schein des Mondes nichts mit den wunderschönen Diamanten gemeinsam, die Maris in ihm sah. Die Tage in der Wüste waren zu hell, es gab zu wenig grün und die Farben der sandigen Welt vor ihr, hingen ihr nach den wenigen Wochen schon zum Halse heraus.
Noch dazu hatte man sie gezwungen sich selbst der Wüste anzupassen, hatte ihr schweigend eine Gewandung in die Hände gedrückt und ließ keine Möglichkeit zu widersprechen. Was brauchte sie schon solch hässlichen nomadischen Müllsack? Suz hatte den Umhang von Ornlu, das galt allerdings nicht als Ausrede, schließlich wusste Maris nicht um seine magische Wirkung bescheid.
Wie gerne hätte sie ihren kleinen Wutknoten einfach an Maris ausgelassen, wie gerne hätte sie ihn wie ein kleines Mädchen trotzig mit Sand beworfen, obwohl er sich wohl eher über die Waldfrau amüsiert hätte.
"Wann sind wir da?, kam ihr während der Reisetage nicht selten über die Lippen. "Wie hälst du es hier aus?...langweilig Korn um Korn kannst du hier zählen...gäbe es diesen Kerl nicht, ich hätte sofort umgedreht, auf was habe ich mich nur eingelassen?", fragte sie sich immer wieder in einsamen Selbstgesprächen, weil Maris typisch Mann einfach vorausrannte.
In der letzten Nacht vor der Ankunft hätte Suz ihren Begleiter am liebsten während des Schlafens von Fuß bis Hals eingebuddelt, Marik jedoch wich seinem Herrn nicht von der Seite, schien zu spüren, dass sie etwas im Schilde führte und hatte sich demonstrativ neben den Nomaden gelegt.
Immerhin schienen die Beiden die Grundlage einer Bindung zu haben...eine Basis, die ihnen bei ihrem Versuch in der Wüste nur helfen konnte.
Schier geisterhaft malte die schimmernde Luft am Tage Bilder in die Ferne, denen man nicht trauen durfte, nicht trauen konnte, das hatte die junge Frau schon gelernt. Grüne Bäume waren nicht das was sie vorgaben zu sein, Wasser in der Ferne, war doch nur der lachend heißer Sand, der sich einen Scherz erlaubt hatte. Sinnestäuschungen...wieso fiel Maris nicht darauf rein?
Als sie sich dem Ort näherten glaubte sie nicht an seine Existenz, als sich das Bergmassiv vor ihnen auftat und man sich dem Gestein näherte, in dem sich angeblich der Gesuchte befand, glaubte sie nicht an die Existenz, ehe ihre Finger das Gestein berührten.
"Was jetzt?, fragte sie Maris und wartete bis er den Weg in die Höhle aufzeigte.
Suz schnupperte währenddessen an den Felsen, berührte das glatte Gestein, als wäre der Felsen eine besondere Blume oder als verstecke sich darunter eine besondere Substanz, jedoch war es nur das Material an sich was faszinierte...Sand kam ihr zu den Ohren raus...
Von
Maris, 30.09.2010
Endlich waren sie da.
Es war wohl ganz gut, dass ihre Reise endlich ein vorläufiges Ende gefunden hatte, denn der Grad der Unzufriedenheit schien sich auf druidischer Seite der Reisegruppe mehr und mehr gesteigert zu haben. Sah sie denn wirklich nur den Sand in der Wüste? Gerade von den Hütern der Natur hätte Maris ein etwas genaueres Auge für all die Vielfalt des Lebens in der Wüste erwartet.
"Lass uns hinein gehen!", schlug der Nomade vor, während Marik bereits den Weg in das Höhleninnere angetreten hatte. Gemeinsam folgten Suzuran und Maris dem Liger, der augenblicklich um die nächste Ecke verschwunden war.
Maris kannte diese Höhle bereits, hatte sich bei seinem ersten Aufenthalt an Shakyors Seite schon hier aufgehalten. Im Prinzip gab es nur einen wichtigen Gang, es war also kein Problem, den Liger ziehen zu lassen. Nach einigen Biegungen erreichten sie einen etwas größeren Raum, in dem sich Decken und andere Ausrüstung sowie eine Schlafstätte fanden. In einem Winkel des Raumes fanden sie Marik wieder, der sich herausfordernd einem Löwen gegenüber gestellt hatte - Shakyors Löwen. Die Anfeindung zwischen den beiden war unverkennbar.
"Schluss damit!", durchschnitt die strenge Stimme Shakyors den Raum. Umgehend wandten sich Maris und Suzuran um, denn der Hüter der Wüste war gerade erst herein gekommen.
"Du kehrst spät zurück, Maris.", stellte er fest und verzichtete auf eine Begrüßung, nickte dann aber der Druidin zu.
"Ich wünsche Euch einen guten Abend. Ich nehme an, Ihr seid nicht ohne Grund an Maris' Seite?"
Kein Wort des Tadels darüber, dass Maris Suzuran - eine Auswärtige - in sein Versteck geführt hatte. Maris war unsicher. Hatte Shakyor etwa bereits begriffen, welche Rolle Suzuran spielen konnte?
"Das ist Suzuran", stellte Maris sie vor, "Sie möchte das Mysterium der Tiergefährten ergründen. Aber darüber erzählt sie dir wohl besser selbst mehr."
Er wusste nicht, wie viel er sagen durfte. Immerhin schienen die Druiden viel Wert darauf zu legen, dass so wenige wie möglich von ihrer Gabe wussten. Vielleicht jedoch war es hier besser, mit offenen Karten zu spielen, denn Shakyor war unbestritten der Erfahrenste auf diesem Gebiet und hatte unter Garantie bereits selbst Kontakt zu Druiden gehabt.
Suzuran ergriff das Wort.
Von
Suzuran, 30.09.2010
Suzuran blickte erst einige Sekunden in Richtung Shakyor, ehe sie sich im Anblick des Löwen verfing. Ein stolzeres Tier als Marik es war. Die blauen magischen Fäden, die nur für ihre Augen sichtbar über seinem Körper schwebten kamen näher, als wollten sie sich einer inneren Stimme gleich dorthin bohren wo auch die Pantherinnen herumtänzelten,die schier verzückt ihre Präsenz mit ungeheuerlichem Energiefluss bemerkbar machten.
Zwischen Shakyor und seinem Löwen gab es wirklich dieses Band, mehr als es bisher bei Maris und Marik bestand. Ein Band das über die einfache Beziehung zwischen Mensch und Tier hinausging, ein Band das für Beide ein Nehmen und Geben war, Abhängigkeit stand darin geschrieben fast greifbar und sichtbar anhanf jener Fäden. So etwas ähnliches konnte sie selbst bei sich sehen, spüren...ein Zerren, das ewig egal zu welcher Tageszeit andauerte, zeigte, dass man nicht alleine war...dass eine Abhängigkeit bestand. Die Wahrnehmung der Magie hatte sich tagtäglich verändert. Je mehr sie sich damit befasste, je mehr sie dazulernte, desto besser konnte sie magische Existenz sehen nicht nur spüren. Was würde ihr die Begegnung mit Shakyor bringen außer dem Ganzkörperpeeling und der trockenen Kehle?
"Bewahret Shakyor...was ist das für ein Band, das zwischen euch existiert? Wie kam es dazu... es ist stark, es ist mehr als die normale Bindung zwischen Mensch und Tier..." Neugierig betrachtete sie den Mann vor sich, wartete auf eine Reaktion, ein Zucken im Gesicht, ehe sie weitersprach, als er noch keinerlei Anstalten machte zu antworten.
"Ähnliche Bündnisse gibt es bei uns...erzählt mir, wie kam es zu eurem Bund? Wer oder was hat euch an diesen Löwen gebunden?"
Von
Die Nomaden, 01.10.2010
Shakyor, der Löwe - Shakyors Geschichte Der Gruß, die Wortwahl... Shakyor war beeindruckt. Der Blondschopf hatte wirklich Fortschritte gemacht. Nicht nur, dass das Band zwischen ihm und seinem Gefährten stärker geworden war, er hatte auch erkannt, dass es andere gab, die weitaus mehr Erfahrung im Umgang mit der Natur und ihren Geschöpfen hatten. Eine Druidin also, oder zumindest eine Angehörige der Bruderschaft. Der Hüter war erstaunt, dass sie mit der Wahl ihrer Worte so leichtfertig umging. Andererseits ließ sich aus der Zielstrebigkeit ihrer Fragen wohl schließen, dass Maris sie bereits auf das Treffen vorbereitet hatte, sodass sie hinreichend Vertrauen fassen konnte.
"Ein sehr direkter Weg", stellte er fest, "aber für Euch wahrscheinlich der beste, mich kennenzulernen."
Mit einer Geste lud er seine beiden Gäste zu einem Tee auf einem recht zerschlissenen Teppich ein, der direkt auf dem steinernen Höhlenboden lag, und setzte sich gleichsam mit ihnen, während die Tiere sich ebenfalls in angespannter Haltung und in gewissem Abstand von einander niederließen.
"Ich weiß nicht, wie viel Maris Euch bereits über die Wesensart der Nomaden berichtet hat", begann der Nomade seine Ausführungen, "aber wir streben danach, mit der Wüste, also mit der Natur, zu leben, und kommen so Eurem Ideal nahe. Mir war das nicht genug: ich wollte die Geschöpfe der Wüste gegen die gewissenlosen Taten der Assassinen verteidigen, die im Gegensatz zu uns Nomaden lieber gegen ihre Umwelt anzukämpfen versuchen. Ich lernte einen der Euren kennen, einen wirklich mächtigen Bewahrer des Gleichgewichts, der sich voll und ganz der Wüste verschrieben hatte. Ich lernte von ihm, studierte seine Lehren, begann die Verbindungen jenseits menschlicher Einflüsse zu verstehen - Ihr wisst, wovon ich spreche."
Während er sprach, entfachte er ein kleines Feuerchen, über dem er eine schlichte Messingkanne mit Tee erhitzte. Mit ruhiger Hand begann er, in drei Tongefäße auszuschenken, und nahm einen Schluck aus seinem Behälter, bevor er weiter sprach.
"Im Westen Varants gibt es ein Tal, so fruchtbar wie kaum ein anderes Gebiet in Varant. Es liegt einen Tagesmarsch nördlich von Ishtar und nennt sich das Tal der Löwen. Auch die Assassinen wissen um die Fruchtbarkeit dieses Tals, fürchten aber die Bedrohung durch die Bewohner. Andererseits scheint es beinahe schon ein Sport, eine Mutprobe unter Halbstarken zu sein, einen Löwen zu erlegen. Nun war es so, dass wir zu dieser Zeit dort verweilten und die Lebensweise der Löwen studierten, ihre Rangordnung, den Einfluss auf andere Tiere, als eine recht große Gruppe von Trophäensammlern ihr Lager im Tal aufschlug. Wir verteidigten den Lebensraum der Löwen, statuierten ein Exempel und zerrissen sie Seite an Seite mit den Löwen, als sie ihr Glück versuchten. Er", Shakyor deutete auf den Löwen, "war ein Einzelgänger, der an unserer Seite kämpfte. Er schützte mich vor dem hinterhältigen Angriff eines Assassinen, nachdem ich ihn vor den Angreifern geschützt hatte, die es auf sein prächtiges Fell und die gewaltige Mähne abgesehen hatten. Seitdem ist er an meiner Seite."
Damit schloss Shakyor. Nie zuvor hatte er von seiner Geschichte berichtet, doch er wusste, dass er ihre Unterstützung für Maris nur gewinnen konnte, wenn er alles offen legte. Seine Geschichte für einen neuen Hüter, der die Hoffnungen des Volkes auf seinen Schultern tragen müsste. Ein guter Tausch, so fand er. Von dem Ritual, das sein Meister mit ihm durchgeführt hatte, um ihre Seelen bis zum Lebensende zu verknüpfen, und dem Druidenstein sagte er jedoch vorerst nichts. Es lag an Suzuran, die Magie hinter ihrem Bund zu erkennen.
Maris
Von
Suzuran, 01.10.2010
Während sie ihm zuhörte blickte sie keineswegs in seine Augen, sondern starrte gebannt in Richtung der großen Tiere, fasziniert von dem was über ihnen schwebte. Äußerlich schienen sie ähnlich, der Löwe mit mehr Mähne, die er einer Krone gleich, wie ein König umhertrug. Marik mit ebenso starkem Körper, aber dem fehlenden Stolz hinter den schwarzen Augen, zumindest war so ihre Wahrnehmung.
Die Verbindung bestand, Suz konnte sie sehen, schwebend und leicht zwischen Shakyor und seinem Löwen. Es musste mehr sein, als er preisgab...
Nichts im Vergleich zu Maris, dessen Verbindung zu Marik lediglich aus fast unsichtbaren Schleiern bestand, leicht wahrnehmbar und doch nur der Hauch von Freundschaft, der in ihnen lag.
"Ich bin nicht hier um meine Zeit zu verschwenden...ich bin nicht unendlich lange Tage durch unendlich Sand gelaufen, um nicht die ganze Geschichte zu hören, die euch so prägte. Meint ihr wirklich ich nehme solch Muskelkater in Kauf? Ich wusste nicht, dass Sand so anstrengend...", murrte Suz entgegen.
War es die Art wie man einen Gastfreundlichen behandelte? Es war ihr egal in diesem Moment...zu sehr hatten die Strapazen an ihr gezerrt, zu oft hatte sie in den letzten Tagen ein Korn zwischen den Zähnen.
"Ihr kennt Maris besser als ich ihn...wisst vielleicht wie seine Pläne aussehen, weil ihr genau jene in der Vergangenheit schon erlebt habt...einen Schritt weiter, den er ebenso gehen möchte, nicht wahr?
Ob ich eine Druidin bin oder nicht...was ich spüre ist stark, dabei nicht normal...ein Werk der Natur oder mehr geschaffen von einem ihrer Kinder, wiel die Bindung nötig war?"
Von
Die Nomaden, 01.10.2010
Shakyor, der Löwe - das Geheimnis des Tiergefährten "Ihr seid kein Freund langwieriger Gespräche, oder?", entgegnete Shakyor, doch es lag kein Gram in seiner Stimme. Die Druiden gingen vollkommen auf in ihrer Umgebung, das wusste er, und das Leben in der Wüste war anders als das in den myrtanischen Wäldern, weitaus weniger offensichtlich. Für einen so geprägten Menschen mussten die Weiten Varants tatsächlich nicht mehr sein als endloser, quälender Sand.
"Nun, Ihr seht sicher ein, dass dieser kleine Test notwendig für mich war, um abschätzen zu können, ob Ihr das seid, wofür ich Euch halte. Natürlich war die Begegnung nur der Beginn unserer Beziehung, und ähnlich wie Maris begann ich zunächst, das Vertrauen und die Freundschaft meines Gefährten über gewöhnliche Verhaltensweisen aufzubauen. Ich bekam Unterstützung durch meinen Mentor, der als Einziger helfen konnte, denn die alte Tradition der Tiergefährten war damals ausgestorben. Schließlich war ich an einem Punkt wie nun auch Maris, da unsere Bindung auf diesem Wege ihren Höhepunkt erreicht hatte. Es war zu dieser Zeit, als mich mein Mentor auf den nächsten Schritt vorbereitete."
Lächelnd verstummte er und nahm in aller Ruhe einen Schluck Tee, bevor er fortfuhr.
"Es handelte sich um ein Ritual, das unsere beiden Lebensfäden berührte, uns in der Seele ergriff."
Bedeutungsschwer blickte Shakyor den still und aufmerksam zuhörenden Maris an, denn nun war der Zeitpunkt gekommen, das Geheimnis hinter dem starken Bund zwischen Mensch und Tier zu lüften.
"Unsere Seelen wurden nicht einfach nur zueinander geführt, nein - sie wurden untrennbar miteinander verknüpft! Eine Verbindung, die ein Leben lang erhalten bleibt. Ihr könnt sicher erahnen, welche Konsequenzen ein solch starker Bund mit sich führt. Es ist keine leichtfertige Entscheidung, die man nebenher trifft, sondern man schlägt einen Pfad ein, den man nicht mehr verlassen kann. Das ist aber immer noch nicht alles."
Shakyor griff nach dem Lederband das um seinen Hals gebunden war und an dessen Ende ein Anhänger zu sein schien, streifte ihn ab und verbarg den Anhänger in seiner Hand.
"Was ich nun preisgebe, wird diesen Kreis nicht verlassen. Niemand, der des Wissens nicht würdig ist, soll hiervon erfahren."
Langsam öffnete er die Hand und legte den Blick auf einen Gegenstand von der Größe eines Hühnereis frei.
"Weißt du, was das ist, Suzuran?"
Maris