Die Tooshoo-Revolte - Listig grinst der Waldläufer
Einige Tage ist es schon her und bereist man heute Schwarzwasser, das um den Riesenbaum Tooshoo gebaut ist, so merkt man auf dem ersten Blick nicht viel davon. Wie auch? Fand doch die Revolte des Waldvolkes verhältnismäßig friedvoll in dieser Welt wo Schwert, Hexerei und Aberglaube regieren statt.
Jene Expedition war von Myrtana aus gen Khorinis entsandt worden, um der Vision nachzugehen, die alle Waldvölkler zum Samhainfest ereilt hatte und einen Weisen zu finden, der womöglich mehr wusste. Auf Khorinis fanden sie dann keinen riesigen Baum, aber den Weisen der ihnen offenbarte, was er einst auf seinen Reisen mit eigenen Augen gesehen hatte. Das neue Ziel hieß Argaan.
Es war dann in etwa vor einem Monat, als die Expedition des Waldvolkes die Südküste Argaans erreicht hatte und Fuss auf argaanischen Boden setzte. Schon von der Maera aus, hatten sie den majestätischen Baum erblicken können und fragten sich was ihnen diese Suche bringen würde. Doch zunächst gab es Mückenstiche, nasse Füsse und die Erkenntnis, dass Sümpfe so ihre eigenen Gesetze haben - wie die ihnen so bekannten Wälder.
Es hatte einen guten Tag gedauert, bis sie endlich einen Steg vorfanden, der sie in zivilisiertere Gefilde führte. Natürlich nicht ohne auf dem Weg erst von zwei Gestalten(Ein Templer und so ein Hexer) angehalten zu werden, die dachten sie brächten Pest, Krieg und Cholera nach Schwarzwasser. Doch die Unterredung mit den Waldvölklern und das plötzliche auftauchen von keinen anderen als Lester, machten den Weg frei.
Direkt vor Schwarzwasser stellte sich der Expedition der Schutzheer des Ortes mit seinen Milizen in den Weg. Kein anderer als Leboras - Ein Paladin der den Machenschaften mancher Befehlshaber in Thorniara aus dem Weg gehen musste, da er dort um sein Leben fürchtete, sowie den Verfall der alten Werte des Reiches nicht tragen wollte.
In Schwarzwasser hatte er begonnen eine völlig neue, gar revolutionäre Ordnung zu schaffen, die von einer kleinen Magierexpedition in seinem Rücken gestützt wurde, denn Anklang fand die neue Ordnung nicht wirklich unter den Bewohnern Schwarzwassers.
Doch was tun gegen den selbstherrlichen Paladin, seine Milizen und vor allem die Magier der drei Götter, die versucht hatten eine Gemeinschaft zu schaffen unter denen der Streit der Götter keinen Einfluss hatte. Welch Frevel in unserer Welt! Wie kann ein Diener Innos einen Schwarzmagier, der seinem dunklen Herrn dient, ein Ordensbruder sein, wie unter seinesgleichen? Sowas musste die Götter erzürnen!
Die Strafe dafür kam wohl mit dem Waldvolk. Jene versicherten Leboras weiter zu ziehen und baten um einen einwöchigen Aufenthalt, bis der Rest von ihnen nachgekommen wäre. Der Paladin willigte ein, während dem Kapitän der Maera aufgetragen wurde gen Myrtana zu segeln und den wartenden Waldvölkler über die Erfolge der Expedition zu berichten.
Die nächste Zeit nutzten die Waldvölkler vor Ort um sich dann schlau zu machen. Sei es über Argaan selbst, Schwarzwasser, Leboras, seine Milizen, die Magier im Baum, den Stand jener unter den Bewohnern des Ortes und natürlich den Baum selbst. Informationen die wichtig wurden, als der Tross der Waldvölkler auf der Maera und der Issilia am Strand des Sumpfgebietes landete und letztlich auch in Schwarzwasser ankam.
Nachdem man sich einen Überblick geschafft hatte, begann man zu planen und traf sich mit Mama Hooqua, die gute Seele von Schwarzwasser, um zu erfahren ob der Plan Unterstützung fand. Nachdem man sich einigte begann das Waldvolk sein Spiel.
Am Folgetag waren kleine Gruppen Eingeweihter geschaffen, die Leboras System der Ordnung herausfordern würden.
Alles begann als die Gruppe "Die Lurker sind los und werden uns alle fressen!" aus den Sümpfen stürmte und überall Unruhe schuf, sowie die Milizen in Bewegung setzte.
Das Startsignal für die Gruppe "DIESES HUHN KANN MAN NICHT ESSEN!" am Schwarz(wasser)markt, wo kurzerhand Radau entstand und Fäuste flogen.
Gleichzeitig trat die Gruppe "Verdammte Hacke! Das ist kein Jim Beam!" in der Sumpflilie in Aktion und ließ Stühle fliegen.
Schwarzwasser ereilte ein Chaos, dem die Milizen des Leboras in keiner Weise gewachsen waren. Das Chaos und die Unruhen erlaubten dann der Gruppe "Ab in den Baum!" in Tooshoo einzudringen.
Nachdem jene in den Baum gestürmt waren, hieß es dann für alle anderen Gruppen die Flucht vor dem zornigen Leboras zu ergreifen. Man flüchtete aus Schwarzwasser und verharrte der Dinge die da noch kommen sollten.
Die Hoffnungen lagen auf der Gruppe "Ab in den Baum!" die mit Hilfe von Druidenmagie den 'Heimvorteil' nutzen sollte, um die Magier dort von Leboras abzukapseln. So wurde direkt im Eingangsbereich die Wassermagierin Gilana 'überzeugt' der Gruppe die Wurzeln zu zeigen, wo sie auf einen weiteren Magier trafen. Jener schien im Streit mit der Wassermagierin zu sein und ahnte wohl eine dunklere Machenschaft? Am Ende wurde er, wie auch die Wassermagierin, durch unsanfte Schläge auf den Hinterkopf erst einmal ausgeschaltet.
Der Druide, sowie die Seher und Druidenlehrlinge in der Gruppe, untersuchten daraufhin die Wurzeln, nachdem sie den Gang durch magisch gewirktes Rankenwerk versperren konnten. Schnell kam man zum Entschluss durch die Magie Kontakt mit dem Wesen Tooshoo aufzunehmen, doch was als Kontaktaufnahme begann, endete als eine Art mächtiger Zauber der auf alle im Baum einwirkte. Ob es Tooshoo war, der sich als eine Art zu brechend drohendes Siegel entpuppte, oder die Macht die der Druide unter ihnen hinter diesem Siegel spüren konnte - dies wissen die Waldvölkler noch heute nicht. Doch der Zauber der dann wirkte, sollte das Schicksal Tooshoos und Schwarzwassers entscheiden.
Mit jeder Stunde die nach dem Zauber verging, begannen die Magier dort auf dem Baum sich beobachteter zu fühlen. Sie begannen Tiere zu sehen wo keine waren, hörten ein Schnauben wo keines war und immer spürten sie Augen auf sich gerichtet. Am Tag darauf zeigte sich das Ausmaß dieses Zaubers, als die Magier paranoid und gar verrückt erschienen. Manche rannten panisch aus dem Baum ab in die tiefsten Sümpfe mit all ihren Büchern und Pergamenten. Andere sprangen lachend von der Baumkrone und schrien, dass man sie nicht kriegen würden. Am Ende war die siebenköpfige Magier-Gemeinschaft - bis auf Gilana - im Baum und in Schwarzwasser nicht mehr da.
Nicht mehr da war nun die Macht die Leboras Schutz genoss und zugleich auch Leboras Ordnung über Schwarzwasser mit ihrer Hexerei verstärkte.
Boten erreichten die Eingeweihten, die vor dem Orkwald verharrten und berichteten was sich im Ort abgespielt hatte. Was ihre Freunde der Gruppe "Ab in den Baum!" da gemacht hatten, wussten sie nicht, doch hatte dies den gedachten Plan in ungeahnte, positive Dimensionen gelenkt. Die Boten wurden zurück gesandt und sollten unter den Waldvölklern "Stille Post" spielen.
Die Gruppe "Alarm!" wurde ihrem Namen gerecht und konnte die Dorfglocke erklingen lassen. Schwarzwassers kleine Bevölkerung sammelte sich am Ort und noch bevor Leboras und seine Milizen handeln konnten, wurden die Schwarzwasserbewohner von Schützen des Waldvolkes umstellt und unter den Leuten Geiseln wie Mama Hooqua oder Borran genommen. Keiner traute sich zu handeln und die Anführer der Waldvölkler forderten Leboras auf heraus zu kommen. Der Paladin wollte zunächst nicht mit diesen Terroristen in Grün verhandeln, doch der scheinbare Tod einer Geisel, brachte den Innosgetreuen dazu doch zu verhandeln. Letztlich wollte er ja nur Gutes für Schwarzwasser und typisch Paladin, war das eigene Opfer wohl besser, als das vieler Unschuldiger.
Leboras bekam Bedingungen genannt und durfte so wie alle, die mit den Waldvölklern künftig sich nicht Tooshoo und Schwarzwasser teilen wollten, den Ort verlassen.
Tauschten alte Despoten nun mehr nur mit neuen Despoten die Machtstellung in Tooshoo? Drohte den Schwarzwasserbewohnern nun noch mehr Leid? Mitnichten!
Als Leboras die Brücke verlassen hatte die gen Orkwald führte, war es Mama Hooqua die als Erste laut lachte und mit ihr alle die Eingeweiht waren. Und selbst jener der tote Geisel gespielt hatte, erstand wieder von den Toten und war mehr als lebendig in seiner Freude Leboras los zu sein.
Alles war mit der Hooqua abgesprochen und letztlich inszeniert worden, um die ganze Sache möglichst unblutig zu beenden. Die List war gelungen und darüber mochte wohl jeder froh sein, der gewann.
Letztlich wäre es ohne die Hilfe der Schwarzwasserbewohner ein blutiges Massaker geworden, denn der leicht zu verteidigende Eingangsbereich von Tooshoo, wäre von Leboras und seinen Leuten wohl bis auf den letzten Mann gehalten worden. Opfer auf beiden Seiten die nicht sein mussten.
Von diesen Tag an, übernahm das Waldvolk den Schutz der beiden Orte und ist sicherlich gespannt wie ihr Leser, was die Zukunft noch bringen mag.
Was mit jenen Waldvölklern geschah, die vom Zauber im Baum ebenso erfasst wurden, erfahrt ihr in der nächsten Ausgabe. Genauso was das kommende Thing in der Baumkrone Tooshoos hervorbringen wird. Bis dahin wünsch ich euch was, werte Leserschaft!
Euer Ornlu