Die Schlacht um ArgaanWie einst ein weiser Mann vor langer, langer Zeit bereits zu pflegen sagte:
Der Mangel sei nicht die Kreativität, die der jungen Generation des Rollenspiels fehle, sondern die hapernde Umsetzung, sei das Problem.
So viele Ideen, die Leser wie Schreiber begeisterten, verloren sich einfach in den endlosen Tiefen der Threads und Foren und werden unter Tonnen von virtuellem Staub begraben. Doch wieso?
War uns Aufwand und Ärger zu groß? Wusste man nicht so recht wo man zu beginnen hatte? Problem der Anzahl an aktiven Schreibern? Doch wie sollen wir denn so etwas auf die Beine stellen, wenn nicht einmal die Aktiven unter uns Lust und Motivation finden, die Anfänge einzuleiten?
Wir müssen uns nun mal voran stellen, andere begeistern, bis selbst der müdeste oder am meisten beschäftigte Student statt dem Bierchen am Abend oder der kuschelbedürftigen Freundin sich ins WoG einloggt, um daran teilzunehmen. Also greift zu euren Fackeln und Mistgabeln, Säbeln und Äxten, Schwertern und Speeren, Feuerbällen und Eislanzen, Tastaturen und Mäusen!
Was braucht es, um euch erwachen zu lassen? Einen namenlosen Helden? Eine Kostprobe dessen, was ihr doppelt und dreifach so gut hier verewigen könnt?
»Schwer atmend duckte sich Ran'kkang hinter dem dicken Felsen, der wohl vor Ewigkeiten auf dem Feld Platz gefunden hatte. Zwei weitere Mitstreiter hatten sich ebenfalls hinter dem natürlichen Schutzschild eingefunden, emotionale Haltungen könnten kaum anders sein.
Ungalf, ein Mann aus Nordmar, bewaffnet mit gleich zwei Doppeläxten, hatte jahrelange Kampferfahrung und erzählte bei den Lagerfeuern von Kriegen, da war Ran'kkang noch nicht einmal geboren. Zähneknirschend grinste er ihn an, während die langgezogene Narbe durch sein Gesicht sich bizarr spannte, die Zähne bleckend suchte er nach einer Möglichkeit weiter vorzustoßen ohne von den Bogenschützen der verdammten Sumpfkrautfressen erwischt zu werden. Angil hingegen, ein junger Bursche aus den südlichen Inseln, wohl kaum älter als sechzehn, kauerte verängstigt und flüsterte um Hilfe bei den Göttern an. Die Schreie weckten Ran'kkang aus seinen Gedankengang wieder auf, das Beben des Bodens verriet der Vorhut, dass die Verstärkung kam.
Ohne großartig nachzudenken brachen sie aus dem Schutz aus und rannten ihrem Feind entgegen, zusammen mit hundert weiteren Schildbrüdern stimmte er in den Chor der Gewalt ein, welcher bis in das Weißaugengebirge schallte, ließ sein Langschwert Kreise und Linien in die Gegner malen, wie ein Waldbrand, nur Zerstörung hinter sich lassend. Von hinten geschubst fiel er auf seinen Rundschild und verstauchte sich sein linkes Handgelenk, doch spürte er den Schmerz nicht. Adrenalin floss durch seine Adern, verdrängte nutzloses Blut, pumpte ihn hinauf zu den größten Kriegern aller Zeiten. Nichts konnte ihm nun im Wege stehen!
Sich aufrichtend, spürte er einen feinen Schmerz - Ein Bolzen hatte seine Brust um Haaresbreite gestreift. Doch waren die armseligen Witzbolde aus Tooshoo keine gewieften Armbrustschützen, sie schworen auf Bögen und ihre Leichtfüßigkeit. Sein Blick der Flugrichtung folgend, entdeckte er einen bärtigen Krieger, das Wappen Innos prangerte groß auf seinem Brustharnisch, welcher zwei kurze Klingen aus seinen Stiefeln zog und auf ihn zu rannte. Die Welt um ihn verschwand, die Sorge um das zu große Kettenhemd vergaß sich im Schlachtgetümmel, nur der Kampf, nur die Waffen, die aufeinanderprallten, waren von irdischer Bedeutung. Unerwartet steckte er eine Kopfnuss ein, gefolgt von einem Hieb in die Magengrube, stieg der Krieger über ihn und ließ ihn im trockenen Schlamm liegen um sich sofort auf den nächsten Gegner zu stürzten, welcher etwas länger Widerstand leistete, als Ran'kkang es konnte.
Mit Müh' und Not löste er sich aus der Schlaufe seines Schildes und packte seine Klinge nun mit beiden Händen, Ausschau haltend, nachdem nächsten Pfeil, der ihm am Kopf vorbeisurrte. Seine Schritte ließen ihn rückwärts taumeln, ohne den Westen aus den Augen zu lassen, näherte er sich einer kleinen Baumgruppe und versuchte sich einen Überblick über das Geschehen zu machen.
Doch der Anblick ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Obwohl sie hier wohl Truppen-mäßig am stärksten besetzt waren, befehligt den Sumpf zu erobern umso ungehindert in den Orkwald einzumarschieren und diesen wilden Bestien den Garaus zu machen, schlugen sich die Diener Innos am Besten. Während sich die Waldläufer unter Jarvos gerissenem Befehl immer weiter in ihr Territorium zurückzogen, um den Heimvorteil ausnutzen zu können, überrannten Paladine Rhobars vom Fluss aus das Schlachtfeld, die Nachhut auf der Brücke stationiert sorgten sie dafür, niemanden entkommen zu lassen. Tatsächlich glaubte Ran'kkang Rhobar den Dritten selbst im Getümmel zu erkennen, doch war das in den Massen schwer zu sagen, seine Sinne könnten ihn trügen. Es schien, als wären die Schreie aufschlussreicher, über das Vorgehen in der Schlacht.
Ein Horn ertönte - nun war die gesamte, hier stationierte, Armee Ethorns mobilisiert.
Sich noch immer hinter den vereinzelten Bäumen versteckend, nahm er plötzlich eine umzingelte Person wahr, Feuermagier, Paladine, Wassermagier wie gar ein Krieger vom Waldvolk schlugen und warfen nach einem Mann und brüllten aus vollem Halse. Offensichtlich handelte es sich hierbei um einen Diener Beliars, schwarze Robe wie irres Lachen ließen kaum etwas anderes vermuten.
Der Glatzköpfige ließ sich aus einer Armee Untoten von den anbahnenden Kämpfern etwas Luft verschaffen und spie gigantische, schwarze Flammen in die Gegnerreihen. So verrückt wie diese Schwarzmagier auch sein mochten, den Begriff Chaos konnten sie neben Studieren ihrer Bücher sehr wörtlich nehmen. Fasziniert blickte er zu, wie der Wahnsinnige es alleine mit sechs Kämpfern und drei Magiern aufnehmen konnte. Doch waren die Feuermagier beharrlich, sie schienen ihm am meisten an den Kragen zu wohlen. Angeblich war einer der Kastellbewohner, Black sein Name, am Attentat verantwortlich, welches aus den unruhigen Wellen, die Argaan seit einer Weile ergriffen hatten, eine ganze Flut mutieren ließ. Eine Wassermagierin kämpfte sich nun an ihren Gefolgsleuten vorbei, zum Schwarzmagier durch, beide, Rücken an Rücken kämpften verbissen gegen die Horden von Klingen und schlecht gezielten Feuerbällen.
Ran'kkang machte sich nicht einmal die Mühe es zu verstehen, das waren Gewalten welchen er sicherlich nichts entgegen zu setzten hatte. Des Kampfgeistes entmutigt, wollte er sich aufrappeln um zu fliehen, doch der stechende Schmerz, in Form eines Speeres drückte sich gegen seine Schläfe, drohend bis in das innere seines Schädels zu gleiten.
"Wa ... Verschont!", verschluckte er sich gehetzt, "Verschont mich! Bitte ..."
Die Worte entfielen ihm, sie allesamt verschwanden feige wie er es hatte tun wollen, mit gekräuselten Lippen tropften Tränen seinen Kinn hinab. Nun verschwand der Elan des Krieges, Furcht über die Realität legte sich über sein Gemüt, ein weiter Bogenschütze kam hinzu, flüsterte etwas ins Ohr des Speerträgers.
"Keine Gefangenen."«Lasst euch nicht unterkriegen von Faulheit und trägen Lasten oder wollt ihr am Ende dastehen und zusehen, wie EUER Land sich nach den Regeln der Oppositionen biegt? Wie sich Unwürdige an den euren vergreifen?
Steht für eure Könige ein, für eure Götter, gar für euer Heim! Und wenn euch nichts davon Bedeutung zuspricht, dann tut es für Gold und Glorie, Ruhm und Ehre!
Nehmt bitte hier an der Diskussion teil und lasst uns alle gemeinsam etwas schaffen, das uns selbst in einer weiteren Dekade unseres Lebens eine lächelnde Erinnerung hinterlässt.
-- Noxus Exitus