Wappen: Schräglinks in silbern und schwarz geteilt. Darauf gegenläufig belegt mit jeweils einem schwarzen und silbernen Schwert. Während einige meinen, die Schwerter seien Ausdruck der königlichen Macht, vermuten andere, dass es sich einfach um ehemalige Zunftzeichen der Waffenschmiede und Schwertfeger gehandelt hat, die im Laufe der Zeit zum Wappen der Stadt geworden sind. Während das Silber den Glanz von Stahl versinnbildlicht, steht das Schwarz für Holzkohle und Ruß der Schmiedefeuer. Aber das ist vermutlich nur eine poetische Deutung der Tingierung.
Lage: Montera liegt im Herzen Myrtanas an der Straße von Vengard nach Trelis. Östlich erheben sich die Gipfel des Archolos, an dessen Westflanke sich die Stadt und ihre Burg schmiegt. Westlich beginnen die Ausläufer des Sildener Waldes.
Blick auf Montera und seine Burg.
Geschichte: Montera war schon immer ein wichtiger Ort in Myrtana. Schon in den ältesten Überlieferungen wird dieser Ort als Stelle von Versammlungen erwähnt, auf denen die Myrtaner über Krieg und Frieden, über Könige und Steuern abstimmten. Früh auch war der Erzreichtum der Gegend bekannt und der Ort wuchs zu einer Stadt an. Später stützten sich die Könige Myrtanas auf den Wert Monteras. Sie erbauten hier auch auf den Resten einer Burg, die einst der Wohnsitz eines örtlichen, längst vergessenen Herrschergeschlechts war, eine größere, mächtigere Burg. Heute wird Montera von königlichen Vögten verwaltet. Und selbst der Innostempel, der im Orkkrieg zerstört wurde, wurde wieder aufgebaut, prächtiger als zuvor.
Erzabbau in der Mine von Okara.
Wirtschaft: Die Gegend rund um Montera ist erzreich. Sowohl im Archolosgebirge als auch in den Hügeln und Bergen des großen Waldes von Silden befinden sich zahlreiche Minen. Vor allem Eisenerz wird abgebaut. Die berühmteste dieser Minen heißt Okara. Hier war einer der Orte, in denen sich zu den Zeiten des letzten Orkkrieges die getreuen Paladine zurückzogen, um gegen die orkischen Feinde zu kämpfen. Nun jedoch wird hier wieder Erz abgebaut und Tag und Nacht erklingen Hämmer und Fäustel der Bergleute. In den Wäldern werden wieder Meiler angefacht und Wagenladungen von Holzkohle reihen sich in diejenigen mit dem gebrochenem Erz ein, um in den zahlreichen Schmiedefeuern von Montera zu Schwertern und Dolchen, Pfeil- und Speerspitzen, Kettenhemden und Harnischen verarbeitet zu werden. Rings um die Stadt, besonders im Süden und Westen dehnen sich auch saftige Weidengründe aus. Vermutlich stand hier in früheren Zeiten Wald, der nun in den Schmiedefeuern Monteras verheizt ist, doch grasen hier jetzt Kühe und liefern fette Milch. Neben Waffen und Rüstungen werden natürlich auch alle Arten von Werkzeugen und Alltagsgegenständen hergestellt. Händler aus dem ganzen Reich besuchen Montera, die Waffenschmiede des Reiches, um hier günstige Eisenwaren einzukaufen und sie anderswo mit Gewinn wieder zu verkaufen. Die größten Auftraggeber der Schwertschmiede sind jedoch der König und der Paladinorden.
In den Straßen von Montera.
Eine Geschichte aus Montera: Vor langen Jahren lebte ein Schmied in Montera. Er war glücklich mit seiner jungen Frau, einer kleinen Tochter, ein Jahr alt und zu tun hatte er genug in der Schmiede, denn an Auftraggebern herrschte kein Mangel. Eines Tages wollte er schauen, wo die Lieferung Erz blieb, auf die er wartete und er betrat den Sildener Wald, um zur Mine zu gelangen. Doch plötzlich bemerkte er eine Burg, wo er vorher noch nie eine gesehen hatte. Eine Zugbrücke führte über einen Graben und zwischen den hohen, grün belaubten Bäumen durchstieß ein starker Bergfried das Blätterdach.
Neugierig betrat der Schmied die Burg und gewahrte einen alten Mann mit tief ins Gesicht gezogenem Hut und weitem Umhang. Der Mann winkte den Schmied heran. "Willst du mir meine Rosse beschlagen?"
Der Mann stand auf und es klirrte wie eine Rüstung unter seinem Mantel. Der Schmied folgte dem Alten in einen Stall, so riesig, daß kein Ende zu sehen war und an den Seiten standen Pferde in einer endlosen Reihe.
"Alle? Das schaff ich niemals!", schreckte der Schmied zurück.
"Nimm eins für alle", wies ihn der Alte an und zeigte auf ein starkes, feuriges Ross gleich vorn im Stall. Schmiedefeuer, Hammer und Amboss waren auch zur Stelle. Bald loderte das Feuer lustig und die Hufeisen nahmen unter dem sicher geführten Hammer des Schmiedes schnell ihre Form an. Und endlich hatte er auch das Streitross des Herren beschlagen. Der nickte ihm zufrieden zu und führte ihn wieder ins Freie. Gerade wollte der Schmied nach seinem Lohn fragen, da war der Alte verschwunden.
Und mit ihm die Burg. Nur ein Haufen bemooster Steine lag im Wald verstreut und ein Specht hämmerte irgendwo an einem Baum. Der Schmied bemerkte, daß seine Jacke ganz schwer war. Seine Taschen fand er voll mit Pferdeäpfeln. Er leerte sie wütend, als er jedoch in die andere Tasche griff, klimperten darin Münzen. Schnell lief er wieder zurück, fand jedoch nur noch dürre Blätter. Verwunderte ging er wieder nach Hause.
Doch am Schmiedefeuer stand ein fremder Mann und bearbeitete auf seinem Amboss ein Werkstück und ein fremder Junge lief ihm entgegen. Am Spinnrad saß ein junges Mädchen.
Jetzt begriff er: Er war zehn Jahre fort gewesen, das Mädchen war seine Tochter und seine Frau hatte einen anderen geheiratet, weil sie ihn für tot gehalten hatte.
Der Schmied wandte sich zum Gehen und nie wieder hat man ihn gesehen.