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02 Quartalsrückblick

WESTARGAAN

In der Asche Thorniaras

Argaan/Thorniara - Obwohl die Streitkräfte der Ordensprovinz das Weißauge nach der Unterbrechung der feindlichen Nachschublinien erfolgreich abwehren konnten, steht es um die nördliche Baronie nicht zum besten. Thorniara ging geschwächt aus dem Drachenangriff von August hervor. Viele Häuser und Hütten konnten nur notdürftig geflickt oder wiedererrichtet werden, um den Bewohnern der Stadt Schutz vor Regen und Witterung zu bieten. Dennoch ist das Stadtbild mitunter immer noch geprägt von einzelnen Ruinen, leer stehenden, halbverfallenen Gebäuden und Schäden an der Bausubstanz selbst bei Wehr- und Festungsanlagen.
Auch sind viele Lagerhäuser im Hafenviertel ein Raub der Flammen geworden, sodass selbst die Händlergilde Schwierigkeiten hat ihren Verpflichtungen. Bei Echsenübergriffen im vergangenen Sommer, die Innos sei Dank mittlerweile unterbunden werden konnten, wurden zudem weite Teile der Anbauflächen der Baronie verwüstet und Bauern von ihren Höfen vertrieben. Die Provinzverwaltung sorgt sich daher, dass die Ernte nicht ausreichen wird, um Thorniara durch den Winter zu bringen. Um eine weitere Verschärfung der Nahrungsmittelknappheit zu verhindern. Hat die Zitadelle einen umfassenden Maßnahmenkatalog beschlossen, der unter anderem beinhaltet, die Mitte November mit einem Schiffskonvoi eingetroffene und für die Garnison vorgesehene Nachschublieferung teilweise an die Bevölkerung auszugeben.
Diese Meldungen verbreiten Hoffnung unter den Bürgern der Provinzhauptstadt, die nur wenig davon getrübt wird, dass seit dem Angriff ein vermutlich fremdländischer Giftmörder gesucht wird.

Auf Jagd im Bluttal

Argaan/Bluttal - Pünktlich zu Samhain sind viele Waldläufer in ihr Winterquartier das Bluttalfort heimgekehrt. Von dort aus durchstreifen sie dieser Tage die Wälder des Tals, sammeln Beeren und Früchte, gehen auf die Pirsch und halten Ausschau nach feindseligen Bewegungen der Echsen, die in letzter Zeit hin und wieder aus dem Gebirge herabsteigen. Im Übrigen wird der Winter beim Waldvolk traditionell genutzt, um die Jagdwerkzeuge aufzubessern und die eigenen Kampfkünste weiterzubilden. Erfahrene Jäger unter ihnen wie Thorwyn, Cecilia, Bartimäus und Kjarl geben ihr Wissen an Neuzugänge wie Freiya und den abtrünnigen Ordenskrieger Avik weiter. Manch einer scheint gar eine Unterweisung vom Wald selbst zu erhalten, wie Charn, ein Neuankömmling aus dem fernern Khorinis. Doch auch im Bluttal ist scheinbar die Nahrungsmittelkrise aus dem Norden der Insel angekommen. So beschweren sich zunehmend Männer und Frauen an den Lagerfeuern der Jagdkommandos, dass sie keine anständigen Beilagen zu ihrem Festtagsbraten bekämen, seit der Zugang zu den Reisfeldern Schwarzwassers verwehrt ist. Der Waldmensch lebt eben nicht nur von Wurst allein.

Silbersee im Winterschlaf

Argaan/Silbersee - Auf der Silberseeburg passiert dieser Tage wenig aufregendes. Man kann durchaus den Eindruck gewinnen, dass der Widerstand der Argaaner Winterschlaf hält. Doch damit würde man nur einer gewollten Täuschung unterliegen. Insgeheim haben die verbliebenen Getreuen Ethorns VI. unter der Leitung General Lees und des neue eingesetzten Hauptmanns der Schwerter, Drakk, den Akademiebetrieb, so gut es geht, wieder aufgenommen. Der Wassermagier Turang erforscht unterdessen die Geheimnisse der Erdmagie, die er für den Hausbau nutzbar zu machen sucht. Allabendlich aber trifft man sich noch immer in Sarpedons Kneipe. Währenddessen kümmert sich die Heilerin Aniron um die leblose Hülle des einstigen Erzdekans von Setarrif, Hyperius, seit man seinen im Gebirge gefundenen Körper Ende September zur Burg brachte.

Der letzte Silberseeork

Argaan/Orkwald - Jahre nach der Zerschlagung des Silberseestammes durch den Stamm des Karrek hat einer der nun stammlosen Orks, ein Jäger namens Sha ma Kel es gewagt Anschluss beim Karrek zu suchen. Nach der Präsentation seiner zuvor erjagten Gabe des Respekts, ein lebendiges Bärenjunges und das Fell dessen Mutter, und einer unorkisch langen Geduldsprobe haben sie ihn trotz seiner schwächlichen Abstammung aufgenommen. Es ist die erste Aufnahme seit mehr einem Jahr.
Schiffsmeldungen

Argaan/Stewark - Die Anzahl der gesichteten Schiffe, die den Strand unweit der Gespaltenen Jungfrau anlaufen und den Hafen von Thorniara meiden, hat ungewöhnlich stark zugenommen. Es wird vermutet, dass es sich um Piraten oder Unterstützer des argaanischen Widerstands handelt, die früher den offiziell nicht vorhandenen Hafen Setarrifs angefahren haben. Ebenfalls ist es in letzter Zeit zu einer gehäuften Zahl von Meutereien bei Überfahrten zwischen Argaan und dem Festland gekommen. Fraglich ist nur, ob dies mit ein Grund oder nur Symptom dafür ist, dass die Passage in Verruf geraten ist.

Personalmangel im Orden

Argaan/Thorniara - Die Reihen des Ordensoffizierskaders sind ausgedünnten wie selten zuvor. Beeinträchtigungen der Arbeitsfähigkeit der Provinzverwaltung und der Streitkräfte sind bereits spürbar und verzögern den Wiederaufbauprozess. Viele, auch hochrangige Mitglieder des Ordens sind während der Kämpfe verletzt worden oder gefallen. So wurde der Garnisonsquartiermeister von einem Trümmerteil der Zitadelle erschlagen und Ihre Eminenz Françoise, Oberste Priesterin Innos' und Statthalterin der Südlichen Inseln entging in der direkten Konfrontation mit dem Weißauge nur knapp dem Tod. Neuesten Meldungen zufolge soll sie sich jedoch schon soweit erholt haben, dass sie bereits wieder ihren Aufgaben nachgehen kann.
Vereinzelt gelingt es derweil die Lücken zu schließen, etwa durch erfahrene Ordensritter, wie Dame Ravenne, die dieser Tage ihren Weg zurück auf die Insel gefunden hat, um ihren Ordensschwestern und -brüdern im Kampf gegen den Drachen und sein Echsenheer beizustehen, oder Aufsteiger aus den eigenen Reihen wie dem Kerkermeister Redlef, der sich in den Kämpfen um die Stadt und während der Aufräumarbeiten einmal mehr hervorgetan hat. Dennoch wird es noch einige Zeit brauchen, bis die frisch beförderten eingearbeitet und die zahlreichen Verwundeten und verletzten wieder vollständig genesen sind. Unterdessen setzen Streiter, wie der Rekrut Hierodius Lex, und angehende Priester, wie den Primus der Novizen Vicktar, ihre Ausbildungen und Studien fort, um sich für die nächste Begegnung mit dem Drachen zu wappnen. Andere Teile des Ordens spüren hingegen einer bedenklichen Entwicklung nach, denn es sind vermehrt Hinweise auf einen apokalyptischen Drachenkult in Thorniara aufgetaucht.

Über den Dächern von Stewark

Argaan/Stewark - Die Stadtwache von Stewark macht darauf aufmerksam, dass das Herumturnen oder Tanzen auf den Dächern der Stadt nicht gestattet ist. Zudem wird gebeten, jedwede unauffällige Gestalt zu melden, die sich nachts auf eben diesen Dächern herumtreibt und sich als Dachtänzer ausgibt. Es wird vermutet, dass der Verdächtige für gut ein Dutzend Wohnungseinbrüche Anfang Dezember verantwortlich ist. Entsprechende dienliche Hinweise nimmt Wachtmeister Aldrich entgegen.
Zwielichtige Geschäfte

Argaan/Thorniara - Die Händlergilde von Rivellon soll Geschäftsbeziehungen zum Untergrund von Thorniara unterhalten. So soll ein Handelsherr der Gilde, der stadtbekannte Großhändler Maximuss von Verdistis einem gewissen Lukar aus der abtrünnigen Baronie Silbersee - der dem neuen Herrscher der thorniarer Unterwelt nahe stehen und Kontakte zu Borran, dem Oberhaupt des tooshoo'er Sumpfkrautkartells unterhalten soll - einen Vertrag mit Händlern aus dem Fürstentum Caldera vermittelt haben. Leider ließen sich bislang keine Beweise für diese zweifelhaften Vorgänge finden.

(-- Yared)

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