Bruderkrieg auf Orkisch
„Habt ihr schon gehört, was dort im orkischen Imperium los ist? Nein, dann erzähle ich es euch. Macht’s euch bequem, spitzt die Ohren, denn da hat sich einige ereignet, meine Freunde. Ihr wisst doch, dass Kan – auch als Eroberer und Kriegsfürst bekannt – der Anführer der Orks in Myrtana war, oder? Ist ja allgemein hin bekannt. Ebenso, dass zwei rebellische Clans aus Faring über die halbe Welt gereist sind, um die Bestandteile eines gewissen Ulu-Mulu zusammenzusuchen, einem alten, orkischen Zeichen der Freundschaft, der Treue und des Zusammenhalts.
Und – bei den Göttern – angeblich sollen sie es sogar geschafft haben, alle Zutaten zu finden und sich wieder auf den Rückweg nach Faring zu machen, den sie nach tagelanger Reise auch endlich schafften. Aber da, meine Freunde, bahnte sich schon das nächste Chaos an, lag in der Luft wie’n Furz. Es ist überall bekannt, dass dieser Brosh und sein Clan sowie der der Shaks einen mörderischen Hass gegen den Eroberer Kan entwickelt haben, derart, dass sie den Plan fassten, ihn zu stürzen.
Sie sicherten sich die Hilfe eines Teils der so genannten Schamanenkaste und einer Gruppierung von Orks im Wachposten Gothas, die sich Hladak nannten. Das ist das Wort für Schatten, denn wahrlich, diese Orks schützen Myrtana vor dem Einfluss des Dämons der Stadt der Untoten. Nachdem also die Rebellen unter der Führung Brosh dar Urkmas an den Toren Farings ankamen, fackelten sie nicht lange und gingen zum Angriff über, stießen in Kriegshörner und schlachteten erbarmungslos die Loyalisten des Eroberers. Es gab wenige Überlebende auf dessen Seite, die meisten seiner Männer starben im Kampf oder wurden beim Fluchtversuch niedergeschlagen. Es heißt, selbst die Söldner sollen sich bei einem Konzil ihresgleichen – darunter sogar Tim Andersson und Thorus persönlich – einstimmig für eine Unterstützung Broshs ausgesprochen haben. Das damit die Chancen Kans verschwindend gering waren, sollte klar sein.
Während dieses ‚Bruderkrieges’ zerlegten die Orks und Söldner beider Seiten jedoch in bester Manier ihre Stadt, entfachten Brände, rissen Mauern und Tore ein. Ein Glück für uns Bauern, denn so haben wir erst einmal weniger von diesen Hunden zu erwarten, nicht wahr, Kumpels?
Wie dem auch sei … Man sagt sich, dass es nach dem Kampf und der Flucht Kans zu einem Treffen der höchsten Kriegsherren und Schamanen im myrtanischen Imperium kam. Grok – Statthalter Gelderns und Stellvertreter Tok’Amarths, dem Oberherrn der Schamanenkaste – sowie Vak – Herr von Trelis – als auch Varek – Ursupator und Kriegsherr von Montera – kam. Initiiert wurde dieses Treffen von Brosh dar Urkma, soll jedoch in einem wahren Desaster geendet sein, dank welchem sich die Köpfe des Reiches zerstritten haben sollen. Damit sollte die Uneinigkeit, die schon lange unter der Oberfläche gebrodelt haben soll, vollständig vom myrtanischen Teil des Orkreiches Besitz ergriffen haben. Man könnte meinen, jede Stadt ist jetzt ein eigenständiges, kleines Reich.
Ob das gut für uns ist, Brüder? Verdammt, nein! Die Wege sind unsicherer, die Orks aufgebracht wie ein Ameisenhaufen und gereizt bis aufs Blut. Die Gegend um Gotha soll besonders gefährlich sein, da sich dort die Grünhäute aus Montera und Faring beäugen. Was soll man groß sagen? Die Zeiten sind beschissen, ganz beschissen! Man kann nur hoffen, dass das Zusammenbauen dieses Ulu-Mulu wenigstens in einer Gegend Myrtanas für Ruhe unter den Orks sorgen wird. Man kann nur hoffen …“
Bericht eines Bauern, 'belauscht' von einem Reporter des Myrtanischen Boten
(-- Lugdrub)