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04 Schatzkästchen

Von Carras, 29.01.2011

Hah! Das war genial. "Stirb du Tier!" brüllten sie im Chor während sie dieses Monstrum eines Miniaturpadelbootes verstümmelten und ersäuften. Und da sag mal einer Carras war noch nicht bereit den Klingen beizutreten. Er nickte seinem teuren Kampfpartner zu.
"FÜR DEN SCHLÄFER!" brüllte er den Wellen entgegen und sprang heroisch in das verdammt kalte Nass.
Nicht dass Carras dass spüren würde. Und nicht dass der Schläfer etwas davon hatte dass sein ehemaliger Templerführer bekifft und halbnackt ins Becken von Setarrif hüpfte. Aber grundsätzlich taten sie alles für den Schläfer. Also er. Die Anderen waren ja verschwunden.
Waren vllt. bekifft in kaltes Wasser gesprungen und nie wieder aufgetaucht. Diese Idioten...


Während Xorag noch so am Strand stand und sich Gedanken darüber machte was Luftteilchen im Wasser wohl mit ihm anstellen könnten, hatte Carras diesen absurden Gedanken natürlich schon längst überwunden, wusste er doch dass sich Luftteilchen nicht mit Wasserteilchen verstanden. Das ließ sich dadurch beweisen dass Wasserteilchen in Form von Blasen immer aus dem Wasser empor stiegen - aber nicht weiter. Das war also ganz klar Luftteilchenterretorium. Vielleicht sollten sie ein Buch darüber schreiben. "Luft und Wasserteilchen - der ewige Krieg gegen den die Orkkriege wie Schlammcatchen zwischen zwei süßen, kleinen, knackigen, nur knapp bekleideten, braun gebrannten, Blondinen aussahen - eine Reise hin und zurück von Xorag dem Farbenfrohen und Carras "der Rauchende" Mira mit farbenfrohen, der Thematik absolut naheliegenden Karrikaturen von Kobolden Band 1 von 14."
Natürlich würde es schwer werden das Buchcover groß genug zu gestalten, damit auch der Name darauf passte, aber auch das würden sie schon hinbekommen. Musste ja auch alles gewürdigt werden. Jedenfalls.... zog der Hühne das Boot durch das Wasser, hinaus in die MINDESTENS 3 Meter hohen Wellen des Todes warf die ihnen bisher noch unbekannte Feinde entgegen warf. Faszinierend an der Sache war aber, dass die Wellen lila waren und seine Haare trocken blieben. Ein eindeutiger Fall von Hexerei!


Und wo blieb eigentlich dieser faule Kobold? "Komm her und hilf mir, bevor ich ertrinke!" schrie er die zwei Meter bis zum Strand herüber. Der Typ war einfach wesentlich zu bekifft. Und das zu einem solchen Zeitpunkt. Der vertrug einfach nichts!


Von Xorag, 29.01.2011

"Komm her und hilf mir, bevor ich ertrinke!" rief ihm der bescheuerte Templer entgegen. Wenn man bedachte, dass er fast vor dem Wegelagerer stand war das total albern, dass er so brüllte. Aber so war der Kerl nun mal. Dumm, naiv und Unzurechnungsfähig. Konnte man nichts machen, so Leute musste es auch geben.
Aber was sollte Xorag das interessieren, wenn der Kerl meinte sich in den unendlichen und unglaublichen Krieg der Wasser und Luftteilchen einmischen zu können oder zu wollen. Oder sollen. War ja auch egal.
Auf jeden Fall war es eine scheiß Idee.
Der glaubte wohl, nur weil die Luftteilchen aus dem Wasser aufstiegen, dass hier nichts passieren würde. Aber wie Xorag wusste, kamen nur tote Menschen wieder an die Wasseroberfläche. Nach einer Weile.
So war es eben auch mit den Luftteilchen. Ermordet von den Wasserteilchen. Gefoltert, zerstückelt und massakriert. Jawohl, so war es.

Aber egal. Er stand sowieso schon bis zu den Knien im Wasser. Entweder ganz oder gar nicht! Wagemutig folgte der Wegelagerer seinem Templerfreund. Er kam jedoch nur langsam voran. Wenn ihn doch nur die Sonne nicht so blenden würde! Wieder beschirmte er seine Augen mit der Hand. Er hätte schwören können, dass die Sonne vorhin noch im Norden und nicht im Osten stand...seltsam. Sogar die Sonne spielte hier verrückt. Genau so wie der Templer. Was ein Müll.

Kaum bei dem Kerl angekommen holte der Wegelagerer aus und verpasste Carras einen Schlag auf den Hinterkopf. Soll ja bekanntlich die Denkfähigkeit anregen. Das hatte der Dummkopf auch bitter nötig.
"Hör auf so rumzuhampeln! Wenn wir das hier überleben wollen, müssen wir uns still verhalten! Die Wasserteilchen dürfen nicht merken, dass wir in ihr Territorium eindringen, sonst töten sie uns! genau so wie die Luftteilchen! Langsam, Grausam, blutig!"
Oh ja, das hörte sich gut an. Er glaubte zwar nicht, dass Luftteilchen bluten konnten, aber das war unwichtig. Schließlich wird in jeder Heldengeschichte geflunkert.

Der Wegelagerer streckte die Brust hervor - ein episches Bild wie er so vor dem Sonnenuntergang stand - und ging dann langsam und vorsichtig weiter, Carras mit dem toten Bootmonster ihm hinterher. Schließlich waren sie so tief, dass sie tauchen mussten um weiter zukommen. Aber das war ja auch der Plan.
"Jetzt ganz vorsichtig, dass sie es nicht merken!"
und PLATSCH war Carras mit lautem Getöse untergetaucht. Jetzt hieß es schnell sein, bevor die Wasserteilchen eine Armee aufstellen konnte!
Sofort folgte der Varanter dem Templer, jetzt oder nie!


Von Carras, 29.01.2011

Der Wegelagerer entpuppte sich ein weiteres Mal als der größte Dummschwätzer der jemals im Becken von Setarrif geplanscht hatte. Armee der Wasserteilchen, so ein Unsinn. Die Wasserteilchen waren ihre Freunde. Und Carras- schlau, un-naiv und un-unzurechnungsfähig wie er nunmal war, ist und immer sein würde, hatte natürlich auch dafür einen Beweis zur Hand: Bier. Also nicht wirklich zur Hand, aber ihr wisst schon. Jetzt guckt nicht so, natürlich Bier. Immerhin war Bier ja Flüssigkeit. Und da stiegen auch immer Wasserteilchen auf. Und da sich Carras und das Bier besser und länger kannten als er und seine Eltern, was zum einen überaus sinnfrei war und zum anderen überaus logisch, immerhin waren sie tot, war klar dass die Wasserteilchen direkte Freunde und Verbündete sein mussten. Der Schläfer habe seine Eltern seelig. Noch ein Grund dieses Projekt zu vollenden: "MAMI! DU WIRST STOLZ AUF MICH SEIN!" brüllte er ins Meer hinein und musste kurzerhand auftauchen um Wasser auszuspucken und neue Luft einzuatmen. Aber er hatte nicht viel Zeit, rauschte doch schon die nächste lila Welle des Todes auf ihn zu, baute sich meterhoch auf und hätte, wäre es denn Tag gewesen, die Sonne verdeckt.


Also holte er tief Luft, tauchte wieder ab und begann wieder mit Xorag das Boot tiefer in die Bucht zu hiefen, nachdem dieser damit fertig war das umliegende Gewässer mit einem verrückten Funkeln in den Augen zu sondieren. Scheinbar hatte Xorag Fähigkeiten von denen Carras nichs wusste, Röntgenblicke oder sowas in der Art. Er wusste schon immer, dass mit dem Typen irgendwas nicht stimmte. Ich mein das hatte man ja schon in Al´Shedim gesehen, diesem Treffpunkt für geistig debile und Verrückte. Und genau dort hatte Xorag seine Söldnertruppe kommandiert. Da musste man ja bekloppt sein. Oder werden.


So zogen sie also das Boot tiefer in die Bucht Setarrifs hinaus, bis es recht mittig und relativ weit entfernt da lag und nickten sich stolz zu. Während Xorag, der jetzt merkwürdigerweise schwarz war, erneut seinen Röntgenblick nutze um eventuell feindlich gesinnte Wasseteilchen zu finden - und langsam fand Carras den Gedanken garnicht mal so abwegig, immerhin hatten ihn auch noch keins der Wasserteilchen Willkommen gehießen - packte Carras den durchnässten Beutel mit der klebrigen Leuchtpaste der Blutfliegen, die er damals mit Hundder im Wald von dem "heiligen Ast" gekratzt hatte aus, stellte begeistert fest dass sie farbenfest war und nickte seinem Kameraden zu. Es war tatsächlich wasserfest, also fehlte ihnen zur Vollendung ihres Tuns nurnoch ein zweites Objekt... aber auch dass würden sie bald finden. Und Nessi würde leben....!


Von Xorag, 29.01.2011

Nervös blickte der Wegelagerer sich um. Endlich hatten sie es geschafft das Schiffstier, das eigentlich ein Bootsmonster war, auf den Grund des Meeres zu schaffen. Es hatte auch lange genug gedauert. Wenn man den Sonnenstand betrachtete waren sie bereits mindestens drei Stunden unter Wasser!
Wobei. Wenn man bedachte, dass die Sonne sich heute auch verhielt als wäre sie nicht ganz richtig im Kopf - so wie der versoffene Templer mit seiner Bierlaberei, die der Wegelagerer genau hörte! - könnten es auch erst drei Minuten gewesen sein. oder drei Sekunden. Vielleicht aber waren es auch drei Tage! Jahre! Jahrzehnte!
Oh nein! Alle, die er kannte, waren vielleicht bereits tot!

Gerade als der Wegelagerer ausbrechen wollte, kam ihm der Gedanke, dass er keine Ahnung hatte wen er überhaupt kannte. Also spielte es auch überhaupt keine Rolle. Was jetzt wichtig war, war Nessi zu beleben. Das war alles was zählte.
Langsam blickte der Varanter durch das Wasser. Er sah sie. beobachtete sie. Genau so wie sie die beiden Fremden beobachteten. Oh ja, die Wasserteilchen zogen bereits ihre Soldaten zusammen. Formierten sich. Lange würde es nicht mehr dauern, bis es zum Kampf kommen würde. Es war zeit, dass sie sich auf den Weg machten.

Noch einmal tauchte der Wegelagerer auf holte Luft - bemerkte Nebenbei, dass die Sonne jetzt im Westen stand - und tauchte wieder unter. Während er wild um sich rudernd herabschwamm suchte er die Gegend ab. Der Templer war damit beschäftigt, mit seinem grünen Glibberzeug zu spielen, statt sich auf das wesentliche zu beschränken. Aber vielleicht erinnerte das ihn an seine Heimat, an den Sumpf. War schließlich auch Grün.
Das, was der Wegelagerer entdeckte war ebenfalls Grün. Vielleicht konnte er das noch zu seinem Vorteil nutzen. Etwas weiter entfernt lag ein anderes, ebenfalls totes Bootstier, erkennbar an dem großen Loch, dass es im Rücken hatte - auf dem Meeresboden und grüne Algen hatten sich dort bereits ausgebreitet.
Er schwamm zu Carras, rüttelte ihn von seinem Glibber wach und deutete darauf. Beinahe hätte er gerufen "Schau mal, da ist ein Sumpf!", ließ es dann aber bleiben.
Unter Wasser zu sprechen war einfach zu albern. Statt dessen folgte er dem Templer der nun auf das Bootstier losschwamm, Xorag schleifte das andere hinter sich her.


Von Carras, 30.01.2011

Carras hatte eine glorreiche Idee! Ein Rätsel! Kurzerhand drehte er sich um und bedeutete Xorag gekonnt mit frisch erfundener Zeichensprache folgende Frage inklusive Antwortmöglichkeiten.

"Was bedeutet SV?
1.) Setarrifer Volksbund
2.) Schülervertretung
3.) Essvehler
4.) Calzone Pizza mit Scherben"

Xorag, ganz offensichtlich überrascht von der grenzenlosen Weißheit des Tiefseetauchertalent des Jahrhunderts, wusste auf Anhieb keine Antwort, gestikulierte aber mit furchtbar schlechtem Zeichenspracheakzent dass er darüber nachdenken würde. Was aber sinnlos war, er würde niemals drauf kommen. Nicht bevor die Sonne hoch oben am Himmel stand und dann würde es bereits zu spät sein. Keine Ahnung für was, aber so bekam das Ganze ein bisschen mehr Dramatik.

Die Beiden schwommen auf das zweite Bootstier zu, dass entweder wirklich tot war oder einfach nur schlief und darauf wartete die Beiden zu schnappen. Sicherheitshalber würde er Xorag vorschwimmen lassen, dieser war aufgrund mangelnder Weisheit über erfundene Wortkürzel entbehrlicher als es Carras war. Außerdem würde seine Charmeleonähnliche Fähigkeit die Farbe zu wechseln ganz bestimmt dass Padelbootmonster verwirren, falls es ihn den überhaupt sah. Gerade jetzt hatte er nämlich Sandfarbe angenommen und war verschwunden.

Ob ihn am Ende doch die Wasserteilchen erwischt hatten...?


Von Xorag, 30.01.2011

Der Kerl spinnte doch. Fing an mitten unter Wasser irgendwelche komischen Handfuchteleien zu machen. Wenn er glaubte, dass unter Wasser - und vor allem beim neuen Helden Argaans, Xorag! - seine komische Templermagie wirkte, hatte er sich getäuscht. Wild gestikulierend machte Xorag sich über den Templer lustig und versuchte ebenso ihm klar zu machen, dass er bekloppt war. Aber der verstand es einfach nicht. War eben doch nicht mit genügend Hirn ausgestattet.

Scheinbar waren auch seine Muskeln nicht mehr das Wahre. Aber das der Templer gehörig abgebaut hatte und kaum noch zu gebrauchen war, war für den Wegelagerer nichts neues. Außerdem war es sowieso immer der Held der sich wagemutig als erster den gefahren und Monstern entgegen stürzte. So tat es auch Xorag.Er beschleunigte noch einmal indem er anfing noch wilder zu rudern, äußerst elegant wich er einer heran brausenden Formation der gehassten Wasserteilchen aus, zerstörte diese praktisch im vorbei schwimmen mit einem gekonnten Fausthieb in den Rücken - hatten die überhaupt so etwas wie einen Rücken? Er würde sich auf dem Rückweg eine der Leichen genauer ansehen müssen - und schwamm unbeeindruckt weiter.
Ha, als ob so eine lächerliche Hundertschaft Wasserteilchen IHN, den großen Xorag würde beeindrucken können. Da würden sie schon mehr aufbieten müssen.

Schnell war er am Boot angekommen, Carras, der Schwächling und Feigling war noch ein gutes Stück entfernt. Da entschied sich der Varanter nicht länger zu warten. Nämlich dort hinten, im Süden, beleuchtet von der gerade aufgehenden Sonne erschien die erwartete Armee der Wasserteilchen. jetzt wurde es langsam Zeit, dass sie hier herauskamen. Schnell griff er nach dem Loch im Rücken des Bootsmonsters und wollte es gerade mit seiner herkulesartigen Kraft hoch heben, als Ihm eine seltsame Schnauze anschaute. Er hatte keine Ahnung was das war, er wusste nur, dass er sich - woher er das auch immer gelernt hatte - unter Wasser schnell vom Bootsrand abstieß und so dem Klauenhieb des Dings entging.
Zuerst dachte er noch, das Bootstier würde noch leben, aber dann sah er seinen Fehler.
Die Wasserteilchen hatten ihre Kriegsbestien losgeschickt um sie aufzureiben! Sie wurden von einem Lurker angegriffen!

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