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07 Gothic 3 – Special: Das Jahr 2007

Im Mai schließlich wurde eine später von diversen Gilden immer wieder gern durchgeführte Tradition eingeführt, eröffnet durch die Clans des Nordens, die sich durch die andauernde Orkpräsenz in Nordmar nicht vom Feiern und Saufen abhalten lassen wollten: mit dem Nordmarer Feuerfest begann die große Reihe der Feste in der Gothic 3-Ära. Während aber in Nordmar fleißig gebechert wurde, floss in Khorinis Blut, als die myrtanischen Truppen vorstießen, um Khorinis-Stadt wieder von Orks zu befreien und so zumindest teilweise wieder die Kontrolle über die Insel zu erlangen. In der Folge sollte Khorinis nie wieder im alten Glanz erstrahlen, sondern ein Hort für abgerissene Aussteiger und Abenteurer sein, die sich in der rauen Welt einer kaum geordneten und kontrollierten Stadt behaupten konnten – und die Anführer der Khorinis-Mission, die leider nicht vom König in Auftrag gegeben worden war, würden sich im kommenden Sommer einer Strafexpedition gen Nordmar stellen müssen.
Und erneut konnte man den Blick gen Süden wenden, denn das Wüstenvolk strebte Expansion an. Die zu diesem Zeitpunkt zweitgrößte Gilde wollte sich über die Grenzen der Zeltstadt Al Shedim am Rande der Wüste hinaus ausbreiten, und so errichtete man im kühnen Unterfangen einiger Gildenmitglieder auf halber Strecke an der Karawanenstraße zwischen Mora Sul und Braga die Karawanserei Al Aristo, die – immer wieder in folgenden Jahren von anderen Schreibern für eine Weile genutzt und in Szene gesetzt – bis zum Wechsel auf die südlichen Inseln hin bestand haben sollte.
Und da der Aktionismus in der Wüste ausgebrochen war und man sich weltoffen trotz Verfolgung durch Zubens Mannen zeigen wollte, wurde im Juni zur Fertigstellung der Arena Al Shedims das erste Al Shedimer Turnier ausgerichtet, das damals noch an nur drei Tagen mit gleichzeitigen Zweikämpfen in nur einer Disziplin durchgeführt wurde und mit einem Eklat endete, als der Finalist Sentinel während des Kampfes als Assassine enttarnt wurde und der Kampf durch die folgende Flucht nicht beendet werden konnte.

Im Juli ist es selbst in Nordmar schneefrei und mild, und wenn man schon nicht gegen Schnee und Eis kämpfen konnte, so nahm man sich eben Orks zur Brust. Da die Clankrieger den Feuerclan als Heimat der hochrangigen Gildenmitglieder etablieren wollten, wurde die Siedlung weit im Nordwesten des Landes durch eine Schar der wackeren Nordmarer Krieger von einem besonders garstigen Stamm von Orks befreit. Ein Teilerfolg gegen die Grünfelle, doch zu diesem Zeitpunkt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Im Sommer sind Aktionen rar, sodass es bis August dauerte, bis sich wieder etwas Bewegendes in der Welt veränderte – denn es wurde der erste Stein angestoßen zu einem lange andauernden Prozess, der letztlich mit der Entdeckung der Paladinmagie enden sollte. In Gotha, dem verfluchten Hort eines gewaltigen Dämons, der die einstige myrtanische Feste in ein leider nicht ganz so lebloses Grab verwandelt hatte, wurden fünf der verstreuten Paladinkelche geborgen, nachdem sich drei bereits im Besitz des neuen Großmeister der Paladine Ferox befanden. Die fehlenden vier Kelche galten allerdings als verschollen und sollten in späteren Zeiten noch genügend Stoff für weitere Aktionen bieten.
Erneut den Blick auf Varant gerichtet, besann man sich auf die eigene Identität, auf Freunde und Religion in den Lagern der Gilden. Während Bakaresh eine Feier zu Ehren der Kasbah und der Orks ausrichtete, brachen die Mitglieder des Wüstenvolkes zur ersten der vier Pilgerreisen zum im Nordwesten Varants gelegenen Grab von Haran Ho auf, um die Reise des Ursprungs zu begehen.
Aber das wahrscheinlich Aufsehen erregendste Ereignis des Sommers trug sich in Vengard zu: bei der Feier zu Ehren des Gründungstages der Hauptstadt, bei dem König Rhobar sich offen dem Volk präsentierte und eine Rede hielt, verübte der feige Mörder Stoffel trotz schwerer Bewachung des Regenten ein Attentat auf den König. Der Täter entkam nach Ausführung seines Auftrages, doch Rhobar überlebte. Dennoch verzieh sich General Medin, der für den Schutz seines Herrn zuständig war, dieses Versagen nicht.

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