07 Interview

Geneigte Leser_Innen

In den vergangenen Ausgaben hatten wir in dieser Rubrik unsere (damaligen) Neuen befragt, warum sie hier angefangen haben, welche Motivation sie haben, wie ihr Charakter gestrickt ist, und so weiter. Doch wie weit würden die Neuen kommen, wenn es niemand geben würde, der sie zu Beginn ihrer Karriere, ihres Lebens auf der südlichen Insel oder einfach ihres Charakters an die Hand nimmt. Ich vermag es nicht, die Antwort zu liefern, da wir den Göttern sei Dank genug engagierte Mitglieder haben. Einer von denen leitet die Taverne in Setarrif. Inwiefern der Wirtsposten für Neulingsarbeit geschaffen ist und welche Nachteile der Job mit sich bringt, wird uns Sarpedon im folgenden Interview erzählen.


Nigel Ascan




Nigel: Hallo, Sarpedon. Du bist Wirt der Taverne 'Zur Sturzkampfmöwe' in Setarrif. Wie kam es dazu?
Sarpedon: Ich finde, eine Taverne ist die erste Anlaufstelle für Neuankömmlinge und der beste Treffpunkt für alle. Da wäre es schade, wenn es keinen Charakter gibt, der diesen Ort wirklich bewirtet. Ich hatte bei Anne Bonny früher gesehen, wie sie das gemacht hat und wollte das so für Setarrif ebenfall übernehmen. Weil der vorangehende Wirt eigentlich inaktiv war, hat sich das dann auch gleich ergeben.

Nigel: Schränkt ein gut ausgeführter Wirtposten die individuelle Charakterentwicklung ein?
Sarpedon: Natürlich. Ich reise nicht einfach durch Argaan. Wer mich treffen möchte, muss in die Taverne oder zumindest nach Setarrif kommen. Aber das taten die meisten im Mittelalter ja auch nicht einfach. Die blieben oft an Ort und Stelle. Da ich in der Taverne genug Besuch und immer wieder nette Gehilfen habe, die lustige Geschichten in die Stürzkampfmöve tragen, ist mir alles andere als langweilig. Als Schreiber fühle ich mich nicht im Geringsten eingeschränkt.

Nigel: Du bist in der Gilde ein Schwert Ethorns. Ist dies nur ein OffTopic-Rang für dich oder kannst du den Wirt und den Elitekrieger Setarrifs in einer Person vereinen?
Sarpedon: Sarpedon ist natürlich einer der beeindruckendsten Krieger von ganz Argaan, gleich hinter Sergio. *räusper*
Nein ernsthaft. Eine Taverne ist ein 24 Stunden Job. Sarpedon ist definitiv kein Elitekrieger. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort und wurde dadurch ans Blutband gebunden. Da blieb Ethorn nicht viel mehr übrig, als ihn auch zu einem Schwert zu machen. Von daher ist es mehr als ein OT Rang. Die Auswirkungen des Blutbands führen aber eher dazu, dass er auch besoffen ist, wenn Drakk mal wieder zu viel trinkt in seiner Taverne. Richtig schlimm wurde es allerdings nur, als Taeris auch noch da am mitsaufen war.

Nigel: Also alles nur eine Auslegungssache. Erkläre mal konkret, inwiefern ein Wirt für Neulinge eine erste Anlaufstelle sein kann. Was machst du mit ihnen? Was ist daran so wichtig und wo liegt für dich der Reiz daran?
Sarpedon: Hui, das sind gerade einige Fragen.
1. Konkrete Anlaufstelle ist ein Wirt, weil jeder als erstes ein Dach über dem Kopf und ein Bier (wobei viele Neulinge lieber Wasser trinken) braucht. Zudem hat man als Wirt immer viele kleine Botengänge und Aufgaben bereit. Gerade das Dasein als Gehilfe im Wirthaus ist natürlich sehr gut für einen Neuling, um andere Rpg-Teilnehmer kennen zu lernen.
2. Um ein paar Beispiele zu nennen: Haris und momentan gerade Adson haben zeitweise so ziemlich den genzen Wirtsbetrieb übernommen. Andere (ich nenne jetzt keine Namen) haben lieber eine Kneipenschlägerei angezettelt und wieder andere wie Turang haben dann ein ganzes Schmugglernest ausgeräuchert. Da gibt es aber ganz viele Möglichkeiten je nachdem, was ein Neuling natürlich selber einbringt.
3. Der Reiz daran ist, dass Neulinge meist sehr motiviert sind, wunderbare aber meist einfache Ideen mitbringen und noch nicht so eine weitreichende Story haben. Oft entwickeln sie sich noch und sind für alles zu haben. Das ist einfach erfrischend und macht Spaß.

Nigel: Du bist also ein Katalysator für die Motivation der Neuen?! Muss das immer ein Wirt sein oder macht der Wirtsposten es nur einfacher

Sarpedon: Das wäre bitter, wenn man dafür Wirt sein müsste und ich denke Neulinge würden sich auch ohne mich finden. Mir liegt einfach viel daran, sie mit anderen in Kontakt zu bringen, bevor es ihnen mangels Interaktion wieder verleiden könnte hier zu schreiben. Also sehe ich mich eher als Kuppler, denn als Katalysator.

Nigel: Bist du zufrieden mit deiner Arbeit?

Sarpedon: Nun, ich glaube dazu befragst du lieber die Gegenseite. Für mich ist das ein Hobby. Ich werte da nicht aus, ob ich nun alles erreicht habe, was ich möchte. Wenn ich Zeit habe, dann schreibe ich, wenn nicht, nun dann zähle ich darauf, dass Adson (mein momentaner Gehilfe) die Stellung hält. Und falls du es so meintest, ob ich gerne Wirt bin. Ja sehr. Seit ich diese Aufgabe habe, macht mir das Schreiben einfach Freude.

Nigel: Willst du den zukünftigen Neulingen etwasmitgeben, wenn sie nach Setarrif kommen?

Sarpedon: Das klingt fast leicht predigermässig. Ich möchte eigentlich nur, dass sie Spass am gemeinsamen Schreiben haben, aber das bringt jemand mit oder nicht. Wenn man es mit bringt, dann ist das hier der richtige Ort.

Nigel: Okay. Dann bedanke ich mich erstmal bei dir und wünsche dir noch viel Spaß mit allen Neulingen, die die Sturzkampfmöwe besuchen werden.
Sarpedon: Ich danke dir. Komm auch mal wieder vorbei.