08 Zahlen und Fakten

Umfragen

In der ersten Ausgabe des Boten hat Don-Esteban gefragt: Das RPG in der Krise? Wir schreiben inzwischen Anfang Mai 2012, mehr als zwei Jahre später und ich habe Ptah vom Königreich Argaan zum Thema Krise befragt:

"Seit etwas mehr als einem Jahr hat das RPG seinen vierten Szenariowechsel hinter sich. Jedes Mal den neuesten Ableger der Gothic-Serie als Entwurf, zuletzt rief die Insel (wieder einmal).
Bevor wir diesen Beitrag mit allzuviel Orakelei über die Krise des Rollenspiels basierend auf den ermittelten Fakten beginnen, vielleicht erstmal eine Definition des Begriffs:


Krise:
  1. schwierige Lage, Situation, Zeit [die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt]; Schwierigkeit, kritische Situation; Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins
  2. 2.(Medizin) kritischer Wendepunkt bei einem Krankheitsverlauf; Krisis
Synonyme
Ausweglosigkeit, Dilemma, Kalamität, kritische Situation, Not[lage], Problemsituation, Sackgasse, schwierige Situation, Schwierigkeiten, Tiefpunkt, Tiefstand, Zwangslage; (gehoben) Bedrängnis; (bildungssprachlich) Malaise, Misere; (umgangssprachlich) Bredouille, Klemme, Schlamassel; (österreichisch, sonst landschaftlich) Schlamastik
Wendepunkt; (Medizin) Krisis

Herkunft
älter Crisis = ↑Krisis (2) < griechisch krísis = Entscheidung, entscheidende Wendung, zu krínein, ↑kritisch; in der allgemeinen Bedeutung beeinflusst von französisch crise

Quelle: duden.de


Betrachtet man die Anmeldezahlen des Vorjahres, so stellt man fest, dass sie sich auf einem historischen Tiefstand befinden - selbst 2001 war das Interesse am RPG größer als zuletzt. Es liegt folglich nahe von einer Krise zu sprechen. Allerdings sollten wir weder überhastet nach Ursachen für diese Entwicklung suchen, noch vorschnelle Schlüsse daraus ziehen.
Das RPG ist ein offenes System und die Motivation hinter der Teilnahme muss jeder Schreiber zunächst einmal aus sich selbst ziehen. Aktivität erfordert das Lesen anderer Posts innerhalb einer Geschichte und/oder in den Gildenforen. Somit ist auch Zeit ein nicht unerheblicher Faktor in diesem Zusammenhang. Wer diese nicht mehr aufbringen will oder kann, wird über kurz oder lang das Schreiben aufgeben. Hinzu kommt: Die Spielvorlagen verlieren zunehmend an Güte, wodurch das allgemeine Interesse an der Reihe sinkt. Eine Fortsetzung steht ohnehin in den Sternen."



Die Anmeldungen lagen im Jahr 2005 bei über 600 Stück. Eine unglaubliche Summe. Fürs Jahr 2012 hochgerechnet auf 12 Monate wären es noch knapp 100 Stück. Im Vergleich wenig, allerdings bedeuten 100 Anmeldungen, dass jeden vierten Tag noch immer jemand neuer oder ein ZA zu uns stösst. Ist das so wenig? Die Kurve flacht langsam ab, daher könnte die Tendenz heraus gelesen werden, dass wir uns langsam bei 60 Anmeldungen pro Jahr einpendeln. Doch wollen wir hier noch keine Prognosen stellen, sondern uns das lieber in zwei Jahren erneut anschauen und gehen zu einer weiteren Darstellung.



Betrachten wir die absoluten Zahlen, sind es deutlich weniger Teilnehmer, als noch vor vier Jahren. Interessant wiederum ist jedoch, dass aus jedem Jahr noch ungefähr gleich viele Schreiber im Forum herumgeistern. Ein harter Kern ist also aus jeder Generation geblieben. 31 Personen haben sowohl bei der Umfrage im Jahr 2008, als auch bei der aktuellen mit gemacht. Bleibt noch die Frage, warum aus dem Spitzenjahr 2005 von den über 600 Anmeldungen gerade mal 30 die nächsten drei Jahre im Rollenspiel geblieben sind?

Die Fragen möchte ich erstmals offen lassen und mich an dieser Stelle herzlich bei allen Teilnehmern und Ideenlieferanten der Umfragen bedanken. In der nächsten Ausgabe möchte ich dann noch ein paar weitere Fragen anhand der anderen Umfragen aufwerfen.


(-- Redsonja)