Wappen: Im Wappen ist auf grünem Grund ein nach rechts blickender weißer Wolfskopf abgebildet. Der Wolf ist das Namenstier des Clans, Grün sind die Wälder im kurzen Sommer, in dem die Jäger des Clans sie durchstreifen, auf der Suche nach ihrer Beute.
Lage: Die Behausungen des Wolfsclans befinden sich im südlichen Nordmar. Wenn man in Myrtana dem Weg von Silden aus durch die Wälder zum dortigen Pass nach Nordmar folgt, so ist das Dorf des Wolfsclans das erste, das man erreicht. Wie so oft in Nordmar ist auch dieser Ort auf der Kuppe eines Berges erbaut. Dicht drängen sich die Holzhäuser mit ihren hohen Giebeln zusammen, als ob sie sich gegenseitig wärmen wollen, denn die Winter in Nordmar sind hart.
Landschaft in Nordmar.
Geschichte: Die Geschichte des Wolfsclans liegt im Dunkel. Es heißt, die Clans bewohnen Nordmar seit ewigen Zeiten. Manche sagen, die Orks waren vor ihnen hier, andere sagen das Gegenteil. Doch kämpfen auch die Krieger des Wolfsclans, so wie alle anderen Nordmarer, gegen die Orks und töten sie, wo immer sie sie finden. Denn Nordmar ist ihre Heimat und die Orks sind Feinde.
Wirtschaft: Die Bewohner des Wolfsclans gelten als die besten Jäger in ganz Nordmar. Vielleicht auch darüber hinaus. Bei der Jagd nach Wolf und Bär, Eber und Säbelzahntiger, nach Bison, Wollnashorn, Ripper und anderen, scheueren Tieren verfügen sie über eine seit vielen Generationen weitergegebene Erfahrung. Demzufolge finden sich in den Truhen des Wolfsclans die schönsten Felle, die längsten Krallen und die spitzesten Hauer. Und noch viele andere Trophäen, die die verschiedensten Tiere Nordmars dem erfolgreichen Jäger geben. Der Stamm lebt vom Handel mit der Beute. Felle verschiedenster Tiere und Bestien, Leder und in geringem Maße auch Elfenbein gibt es hier für Händler, die sich nach Nordmar trauen, zu erwerben. Hier, direkt in Nordmar, sind die Preise dafür am günstigsten. Weiter südlich, in Myrtana hingegen können diese Waren wieder mit Gewinn verkauft werden. Doch noch viel mehr lohnt es sich, auf den Märkten ganz weit unten im Süden, in Varant damit zu handeln. Oder gar auf den südlichen Inseln. Viele der in Nordmar lebenden Tiere sind dort völlig unbekannt und als dementsprechend wertvoll gelten dort auch die Felle aus Nordmar.
Das Dorf des Wolfclans bei Nacht.
Eine Geschichte aus dem Wolfsclan: Einst, vor vielen Wintern, gab es einen Jäger im Wolfsclan, der war besonders erfolgreich. Was immer er zu jagen gedachte, am Abend kam er mit der gewünschten Jagdbeute heim. Ob es ein Wolf war oder ein Bär oder gar ein Säbelzahntiger. Immer war er erfolgreich, immer war sein Bogen treffsicher, nie schoss er daneben. Jedes Fell, jeden Schädel -- und sei er noch so dick -- durchdrangen seine spitzen, gefiederten Pfeile. Alle im Dorf bewunderten sein Geschick und sein Können und manch einer verbarg seinen Neid.
"Wie kommt es, dass du immer trifft, nie fehl gehst?", wurde er gefragt.
Doch der junge Jäger lachte nur. "Ich bin eben gut", antwortete er leicht hin und kümmerte sich nicht weiter darum.
Doch sein Glück kam nicht von ungefähr. Sein bogen war eine verzauberte Waffe. Mit diesem Bogen traf jeder Schuss das gewünschte Ziel, egal, wie ungeschickt sich einer anstellte.Selbst wenn man weit daneben schoss, wurde der Pfeil auf wundersame Weise sicher ins Ziel gelenkt.
Die Alten warten den jungen Jäger: "Jage nur so viel, wie du brauchst und töte nicht um des Tötens willen.", doch der Jäger tat dies leichtfertig ab und lachte darüber.
Und so erlegte er Tier um Tier, jeden Tag aufs Neue. Die Tiere blieben liegen, er nahm von ihnen nur noch die Zähne, wenn sie etwas Besonderes waren oder die Krallen, wenn sie lang waren. Und die Wälder und Wiesen, die Gletscher und Felshänge, sie alle lichteten sich und bald gab es in ganz Nordmar kaum noch wilde Tiere, denn alles, was ihm vor den Bogen kam, schoss er unbarmherzig ab.
So kam es, dass bald eine Hungersnot begann, denn das Fleisch der Jagdbeute war für die meisten Menschen wichtig. Getreide ließ sich nicht anbauen und Vieh verendete aus Futtermangel oder erfror im Winter, denn der war in Nordmar schon damals lang und hart.
Alle beschworen den Jäger, aufzuhören, denn es werde ein böses ende nehmen. Doch der hörte auf niemanden. Und als er wieder einmal auf der Pirsch war, kam ihm ein besonders großer, schneeweißer Bär vor den Bogen. Und er zielte auf den Kopf, wollte ihn genau ins Auge schießen. Da blickte der Bär dem Jäger in die Augen und ihre Blicke trafen sich. Und in diesem Moment wuchsen dem Jäger Fell und Krallen und eine feuchte Schnauze und er wurde selbst zum Bären. Denn dies war der Geist der Ahnen, den er getroffen hatte und erjagen wollte.
Und seitdem streift der Jäger als Bär durch die Welt und wenn er sich manchmal an sein früheres Leben erinnert, kommt er an den Rand der Dörfer und sucht an den Behausungen der Menschen nach etwas Essbarem. Doch die Menschen jagen und vertreiben ihn und er muß wieder in die Wälder fliehen.
Was aus seinem Zauberbogen wurde? Niemand weiß es, der ging verloren.