Der Blick in das Auge des SturmsEine Katastrophe wirkt sich niemals gleich für jeden aus. Manche trifft das Schicksal härter als andere. Erdbeben, Vulkanausbrüche, Flutwellen, Massenhysterie - manche Aspekte beobachtet man nur in Teilbereichen des Kontinents, andere überall. Diese kurzen Episoden zeigen uns, wie man an unterschiedlichen Orten auf dem Kontinent die Katastrophe, der sich kaum jemand entziehen konnte, erlebt hat.
(-- Yared)
Auf See vor der Ostküste Myrtanas
Eintrag vom XXII.XII im ersten Jahr Dekkers, der Schlange1.Wache - Habe heute für den Abend den Stapellauf des Drachenschiffs angesetzt. Wenn alles glatt geht sollte bis morgen Abend das Takeln abgeschlossen sein.
4.Wache - Schwarze Wolken im Südosten über der See gesichtet. Kurz darauf erreicht eine masthohen auflandenden Flutwelle die Sturmküste. Glücklicherweise keine gravierenden Schäden. Die Steilküste hat einen Großteil der Kraft der Welle abgefangen, dennoch ist die Landungsbrücke zerstört. Dafür hat uns die Flut den Stapellauf abgenommen. Zunächst müssen wir den neuen Rumpf auf Schäden untersuchen. Nun werden wir mindestens zwei weitere Tage benötigen und dabei freuten sich die anderen schon darauf, der Kälte Nordmars entfliehen zu können. Die Gründe für die Flutwelle sind uns allen schleierhaft.
Eintrag vom XXV.XII im ersten Jahr Dekkers, der Schlange3.Wache - Die schwarzen Wolken breiten sich weiterhin Richtung Westen aus. Das Drachenschiff ist fertig und Abel hatte sogar noch Zeit für den Landungssteg. Der Unterhändler der Clans ist eingetroffen. Endlich können wir unseren Lohn auf die Maera laden und von hier verschwinden. Viele brennen darauf nach Hause zu kommen und zu schauen, ob unsere Brüder und Schwestern in Silden wohlauf sind.
Eintrag vom XXVI.XII im ersten Jahr Dekkers, der SchlangeHundewache - Wir haben abgelegt und steuern auf die eisige See der Stürme hinaus. Was wir dort draußen finden werden. Ob wir die Heimreise schaffen oder uns die Quelle der schwarzen Wolken verschlingt, wir wissen es nicht.
1.Nachtwache - Wir sind auf Treibeis gestoßen. Die Pumpen laufen auf Hochtouren, Risse bilden sich im Rumpf, aber wir sind frohen Mutes, dass wir heute Nacht kein nasses Grab finden werden. Wir hätten die Eisfelder vielleicht umgehen können, aber die schwarzen Wolken im Osten machen die Navigation auf Hoher See unmöglich, sodass wir ohne die Küstenlinie wohl aufgeschmissen wären. Sobald wir die myrtanische Ostküste Erreichen, hoffe ich mehr Fahrt aufnehmen zu können.
Eintrag vom XXVII.XII im ersten Jahr Dekkers, der SchlangeHundewache - Wir haben das Eisfeld hinter uns und sind nun kurz vor Vengard. Die Leuchtfeuer der Hauptstadt sind aber nirgends am Ufer zu entdecken, sie muss von der Flutwelle schwer getroffen sein. Langsam wird klar das Welle und die schwarzen Wolken von der gleichen Quelle draußen im Meer stammen müssen. Diese Quelle befindet sich wohl noch weiter südlich. Wenn Vengard genug getroffen wurde , um die Leuchtfeuer auszuschalten, wird die Orkflotte in Kap Dun noch größere Verluste eingesteckt haben.
2.Wache - Wir haben Vengard passiert. Im Südosten wurden die Eruptionen eines Vulkans gesichtet, der sich aus dem Meer erhoben hat. Die strengen Westwinde treiben Rauch und Asche immer noch weiter gen Küste. Ich habe beschlossen, ihn nicht näher zu untersuchen, um Ladung und Passagiere nicht zu gefährden.
Eintrag vom XXIX.XII im ersten Jahr Dekkers, der Schlange3.Wache - Haben Trelis passiert. In der Festungsstadt am Pass haben die Ausläufer der Flutwelle die Speeranlage für die Flussmündung zerstört. Vak kann keinen Wegzoll mehr erzwingen. Offenbar gab es ein Erdbeben vor der Flut, dass die Sturmküste nicht erreicht hat. Davon wird auch Silden wohl betroffen sein.
Eintrag vom XXXI.XII im ersten Jahr Dekkers, der SchlangeHundewache - Wir haben den See erreicht. Silden ist in Sicht. Wie vermutet, sind einige Hütten eingestürzt und viele Häuser werden wohl Risse bekommen haben, näheres kann man in der Dunkelheit kaum feststellen. Ob es Tote gegeben hat, werden wir erst bei Tageslicht erfahren können.
Auszüge aus den Logbüchern der Karavelle Maera
unter dem Kommando von Kapitän Yared, Lagermeister zu Silden