Bote: Das Sumpflager als Gilde war ja schon immer für seinen lockeren Stil bekannt, der war auch vor allem im Gildenforum nachzulesen. War das für dich auch ein Grund, um in diese Gilde zu gehen?
Artifex: Mitunter ja, der lockere Umgang miteinander und die Tatsache dass man nicht alles so bierernst nehmen musste, wie zum Beispiel die Posts von Scatty zeigten, gefielen mir gut und ich denke, dies trug auch entscheidend dazu bei, dass aus dem Sumpflager viele Postings generiert wurden.
Bote: Du hast ja schon bald, nachdem du im Rollenspiel angefangen hast, damit begonnen, an verschiedenen Quests teilzunehmen, wobei mir aufgefallen ist, dass dabei sehr häufig irgendetwas gesucht wurde. Questtitel wie „
Die Suche am Strand“, „
Die Suche nach dem Smaragd der Erkenntnis“ oder schlicht „
Auf der Suche“ legen das jedenfalls nahe. Kannst du dich noch an die Inhalte dieser Quests erinnern? Worum ging es da?
Artifex: Ja in der Tat, ich wollte primär die Erfahrung machen was denn eine Quest als solche, die ja außerhalb des normalen Ablaufs im Rollenspiel sich abwickelte, ausmachte. Soweit ich mich erinnern kann ging es bei den ersten zwei Questen um Elemente aus Tomekks, dem damaligen Templerführers, persönlicher Geschichte, und es waren jeweils die meisten der Questteilnehmer aus dem Sumpflager, wobei sich auch einige Mitglieder des Alten und Neuen Lagers angeschlossen hatten. Bei der ersten ging es irgendwie um einen direkten Widersacher Tomekks der sich in dem alten Turm auf der Klippe über dem alten Sumpflager (wie im Spiel Gothic 1) eingenistet hatte und mit Skeletten sein Unwesen dort trieb. Bei den anderen beiden Questen waren dann andere Elemente im Spiel, aber auch hier waren starke Bezüge zur persönlichen Geschichte der Charaktere der Questleiter zu finden gewesen. Im Großen und Ganzen waren die meisten Questen an denen ich teilnahm, Geschichten die immer einen starken Bezug auf den Charakter des Questleiters hatten und die sich nicht innerhalb der klassischen Gothicwelt (damals das Minental und später die Insel Khorinis) abspielten.
Dazu kommt natürlich auch, dass sich auf diesem Wege einige Gegenstände, die man selbst brauchen konnte, erposten konnte, quasi als „Belohnung“.
Auf diesem Wege hatte ich zum Beispiel auch meine heutigen zwei Zweihänder erworben.
Bote: Ja, ich erinnere mich, Quests wurden oft dazu benutzt, besondere Ausrüstungsgegenstände zu bekommen, später hast du ja noch an weiteren Quests teilgenommen: „
Rückkehr des Bösen“, „
Spuren der Götter“, „
Prophezeiung Gaia“. Besonders letztere war ja ein Mammutprojekt und ist heute noch der Questthread mit den meisten Aufrufen, hast du noch irgendwelche besonderen Erinnerungen daran? Hast du irgendwelche Erfahrungen daraus mitnehmen können, die deinen Charakter geprägt haben?
Artifex: „Spuren der Götter“ und „Prophezeiung Gaia“ waren zwei Questen die von einer Rollenspielerin des Namens Xalvinia organisiert und geleitet wurden, ich war beide Male sehr geehrt, daran teilnehmen zu können, denn das waren wirklich epische Abenteuer, wie Du schon gesagt hast. Generell war es schon so, dass ich versucht habe, meinen Charakter über Quests auch weiterzuentwickeln, wobei weiter entwickeln hier nicht im Sinne von „Einem großen Plan folgend“, sondern eher unterbewusst gemeint ist. Vor allem auf diesen beiden Quests waren viele Entbehrungen durchzumachen, viele Widerstände zu überwinden und es gab auch einen Nicht-Spieler-Charakter, in den sich mein Charakter verknallt hatte, ohne dass daraus etwas geworden war. Das Wichtigste, was mein Charakter da mitgenommen hatte, war, dass es immer einen Weg gibt, seinen Widersacher zu überwinden und dass die Hoffnung nicht aufgegeben werden darf.
Einer der Hauptgründe, warum ich auf diesen Quests dabei war, war der, dass ich zu jenem Zeitpunkt den Spieler Taurodir in der Körperbeherrschung eingewiesen hatte, das hatte ich dann halt auf der Quest mehr oder weniger durchgezogen.