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World of Gothic

Rollenspiel nach Fall der Barriere
Quests
[GM] Der Windfetzer

16.06.2003 14:34#1
Scipio Cicero [GM] Der Windfetzer
Tief im inneren des Landes Gorthar, abgeschieden von der dortigen Bevölkerung, erstreckt sich eine riesige Zitadelle. Dieses schwarze Bauwerk des Schreckens ist das einzige Überbleibsel aus den Dämonenkriegen, die vor Äonen in diesem Land wüteten. Damals, als das Heer der mächtigen Dämonen und Dämonenlords geschlagen wurde, ermächtigte sich der Anführer der niederen, siegreichen Dämonen, Maruk, der Seelen aller Gefallenen und schmiedete aus ihnen und einem seltenen dämonischen Metall den Windfetzer. Diese unvergleichliche Waffe war in ihrer Kraft wohl kaum zu übertreffen und das nicht zuletzt wegen dem getöteten Führer der zerschlagenen Armee, selbst ein mächtiger Erzdämon, dessen Geist ebenfalls in der Klinge inne wohnte.
Aus dem Körper dieses Erzdämonen schmiedete Maruk eine Rüstung doch musste er den Leib der Höllenkreatur zerlegen um sie zu einer richtigen Rüstung zu formen, wodurch sie an Schutz verlor.
Beide Artefakte werden tief in der Zitadelle von den Wächtern bewacht. Was diese Wächter sind ist unbekannt, doch keiner hat jemals einen Kampf gegen sie überstanden…und versucht haben es viele.
Und einige Monate nachdem die Barriere in Khorinis gefallen war, stellten erneut zwei Abenteurer ihr Glück auf die Probe. Beide gehörten keiner der Gilden in diesen Landen an. Ein Druide und ein Waldstreicher. Würden sie es schaffen den Windfetzer zu bergen?


Scipio und Tak standen nun beide im inneren der Zitadelle. Die Tore hinter ihnen schlossen sich von selbst, aber was das nicht klar gewesen. Unbeeindruckt setzten sie ihren Weg fort. Die Fackeln an den Wänden, auch sie erstrahlten in diesem dunklen roten Licht, entzündeten sich von selbst. Erst jetzt sahen sie die prachtvollen Verzierungen an den Wänden, auf dem Boden und an der Decke. Überall waren Kämpfe abgebildet. Dämonen kämpften gegen ihre eigene Art. Diese Bilder zeigen Szenen aus den Dämonenkriegen. Ohne Zweifel. Langsam und unbeirrt schritten die Gildenlosen Schritt für Schritt. Doch waren nicht nur Ihre zu hören, sondern auch noch andere. Der Druide allerdings machte keine anstallten stehenzubleiben und Scipio vertraute ihm genug um es ihm gleich zu tun.
Langsam nahm der Waldstreicher ein Fläschchen aus seinen Taschen. Der seltsame Trank des Don befand sich daran. Ein paar schnelle Schlücke und sie war leer. Die Schmerzen setzten ein und der Arm begann sich erneut zu verändern. Nur ein bisschen, gerade so, dass man es nicht mehr sehen konnte. Die Wirkung der Rauschmittel konnte der Krieger weitgehend unterdrücken, wenn auch nicht vollkommen ignorieren.
Wann greifen wir an? , kam es trocken und emotionslos aus der Kehle des Waldstreichers? Seine Rüstung war immernoch blutverschmiert und auch in seinem Mund war der leicht metallische Geschmack des roten Lebenssaftes noch nicht verflogen. Jetzt , kam es genauso trocken vom Druiden und die beiden wirbelten schlagartig und mit gezückten Waffen herum.
Zwei kleine, schlanke Gestalten gingen auf sie zu. Beide trugen Speere und anscheinend keine Rüstung. Sie hatten von der Statur her ähnlichkeit mit Menschen, doch die dunklen Schuppen und die kalten, grünen Augen allein ließen sie als Dämonen auffliegen.
Die beiden gestalten blieben stehen, ebenso wie die Gildenlosen. Eine schweige Minute. Die vier Krieger musterten sich gegenseitig.Dann stießen die Dämonen ein Fauchen aus und liefen auf die Gegner zu. Na dann los...



17.06.2003 15:24#2
Tak Kurz trafen sich die eiskalten Blicke der beiden Kämpfer, dann sprang der Dämon ansatzlos nach vorn. Die Muskeln zeichneten sich deutlich unter der schuppigen Haut ab, als das schlanke, drahtige Wesen geschmeidig auf Tak zuschnellte. Wie schon der Wächter schwang es einen mit zwei Klingen versehenen Stab, einen Speer...
Pfeifend zerteilten die Klingenblätter die Luft, wirbelten Schemen gleich um den Körper des Dämonen und stießen elegant auf die Position nieder, an der Tak gerade eben noch gestanden hatte. Der Dämon warf sich herum und riss seine Waffe hoch, klirrend traf Stahl auf Stahl, als Tak über seinen Gegner sprang und seinen Speer nach unten stieß. Der Druide landete einen Augenblick später wieder sicher auf dem Boden, sein Feind schnellte nach vorn. Erneut trafen sich zwei Klingen, stakkatoartig klirrten die Waffen aufeinander, als beide Kämpfer sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit umkreisten und ununterbrochen ihre Speere sprechen ließen...
Der Dämon stieß sich kraftvoll vom Boden ab, die muskulösen Beine trugen den schlanken Körper fast zwei Meter in die Höhe. Der rechte Fuß des Dämonen schnellte vor, zielte auf Taks Gesicht, doch der Druide ließ sich seitlich nach hinten fallen, rammte seinen Speer auf den Erdboden und benutzte ihn als Stütze, während er die Beine hochriss. Der tritt den Dämonen ging ins Leere, Tak zog kurz die Beine an und stieß sie dann kraftvoll nach vorn. Krachend kollidierten die schweren Kampfstiefel mit der von dünnen, mattschwarzen Panzerplatten geschützten Brust seines Feindes. Der überraschte Dämon wurde nach hinten geschleudert und landete unsanft auf dem Rücken, während Tak schon wieder auf den Füßen stand, sich vom Boden abstieß und von oben auf seinen Feind zugesprungen kam, wobei er seinen Speer nach vorn stach...
Der Dämon fauchte erbost, drückte sich mit einer Hand vom Boden ab und rollte sich geschmeidig zur Seite, klirrend traf die Harpyenfeder nur auf das kalte Gestein des Untergrunds. Mit einem Sprung war der schlanke Dämon schon wieder auf den Füßen, Tak warf sich zur Seite und riss dabei die Klinge seines Speeres hoch. Der Dämon brachte sich mit einem Satz nach hinten aus der Gefahrenzone, um im nächsten Augenblick schon wieder anzugreifen. Erneut trafen vier Klingen in einem rasenden Tempo aufeinander, die beiden Kämpfer wirbelten herum, duckten sich und sprangen im nächsten Moment hoch, sprangen vor und zurück. Es glich manchmal eher einem eleganten Tanz als einem Kampf auf Leben und Tod...Als sein Gegner einmal mehr seine Waffe durch die Luft wirbelte katapultierte sich Tak in die Höhe, vollführte einen Rückwärtssalto von seinem Feind weg. Seine rechte Hand verschwand einen Moment unter seinem Umhang, um dann wieder hervorzuschnellen. Zwei Wurfmesser schossen zugleich durch die Luft, die sorgfältig geschliffenen Klingen glänzten im rötlichen Licht der den Raum erhellenden Fackeln. Einen Augenblick später taumelte der Dämon etwas überrascht zurück, als aus seinen Schultern zwei mit dunklem Leder umwickelte Griffe ragten...
Die Kreatur zog die Lippen zurück und entblößte eine Reihe langer, spitzer Zähne. Ein erbostes Knurren entrang sich der Kehle des Dämons ungerührt riss er die beiden Wurfmesser heraus und ließ sie auf den steinernen Boden fallen. Dunkelrotes, fast schon schwarzes Blut quoll aus den Wunden, Tak verzog die Lippen zu einem schmalen, geringschätzigen Lächeln. Er ließ seine Waffe locker mit einer Hand rotieren, ging in Kampfposition und winkte seinen Gegner heran...Der Dämon ließ sich das nicht zweimal sagen. Er packte den Schaft seines Speeres mit beiden Händen und schnellte ansatzlos nach vorn, sein gesamter Körper wand sich geschmeidig durch die Luft, die Klingen seines Speeres wirbelten elegant und tödlich herum. Tak ging kurz in die Knie, als sein Gegner ihn fast erreicht hatte stieß er sich ab, war nun über seinem Feind. Deine Stiefel stießen nach unten, trafen wuchtig auf den Kopf des Dämonen, brachten ihn aus dem Gleichgewicht. Das Höllenwesen taumelte ein paar Schritte nach vorn, als Tak hinter ihm wieder auf den Boden aufkam. Der Druide wirbelte um die eigene Achse, erneut riss er sein Bein hoch. Krachend traf die eisenbeschlagene Sohle des Kampfstiefels auf den Rücken des Dämonen, der durch die Magie verstärkte Treffer schleuderte den schuppigen Kämpfer nach vorn wie eine Puppe. Die fein gearbeitete Rüstung schepperte, als der Dämon wuchtig mit der Wand kollidierte. Ächtsend drehte sich das Wesen um, aber zu mehr kam es dann auch nicht mehr, bevor sich die geschliffene Klinge der Harpyenfeder gnadenlos ihren Weg durch seinen weichen Hals bahnte...



17.06.2003 16:41#3
Scipio Cicero Scipio ließ sein Schwert wild um seinen Körper wirbeln, während er auf seinen Gegner zu rannte. Er wollte kein Risiko eingehen und kurz bevor die Kontrahenten aufeinander prallten hechtete sich der Waldstreicher links zur Seite und warf noch im Fallen seinen Dolch auf den Gegner. Er traf genau ins Bein und der Dämon schrie kurz auf. Besonders beeindruckt schien er davon jedoch nicht und noch bevor der Gildenlose aufstehen konnte raste bereits ein Speer auf ihn zu. Mit Mühe konnte er die Waffe kurz vor seinem Gesicht zum stehen bringen. Doch leider hatte die edle Stangenwaffe zwei Klingen und bevor die andere seinen Unterleib durchbohrte musste er sich vorsichtig und schnell unter dem Dämon wegrollen.
Beide standen wieder auf und der Kampf begann jetzt richtig. Mit seinem neuen, ungewöhnlichen Kampfstil wich Scipio den Schlägen seines Gegners elegant aus, doch war dieser wirklich ein harter Brocken und er konnte keinen einzigen Treffer landen. Obwohl der Krieger den Vorteil der Technik hatte und mit der Gelenkigkeit des Dämons auch einigermaßen mithalten konnte, war dessen Waffe mehr als überlegen. Blocken wurde so zu einem Desaster. Was konnte ein Schwert gegen einen Speer ausrichten. Es lag viel mehr Kraft in den Schlägen des Dämons.
Doch deshalb musste Scipio nicht verlieren.

Die Höllenkreatur holte weit aus und machte einen Horizontalen Schlag dem der Waldstreicher ohne große Probleme ausweichen konnte indem er sich schnell auf den Boden warf und mit einer seitlichen Rolle konnte er auch dem darauf folgenden senkrechten Hieb entgehen. Ein schneller Sprung und er stand wieder auf den Beinen um einen weiteren Schlag geschickt abstreifen zu lassen. Mit seinem Bein stieß er den Speer weg und der Weg zu seinem Gegner stand nun frei. Dieser jedoch konnte dem Stich des Kriegers, der eigentlich genau in den Hals treffen sollte, weitgehend ausweichen, doch seine Schulter war mehrere Zentimeter tief aufgerissen und das ungewöhnlich dunkle Blut des Wesens lief langsam den Arm hinunter. Ein großer Erfolg in diesem harten Kampf. Die Kontrahenten nahmen wieder einen respektvollen Abstand zueinander um sich kurz zu sammeln. Dann schossen sie erneut aufeinander zu.

Der Gildenlose rannte so schnell er konnte, der Dämon stieß schnell nach vorne in der Hoffnung seinen Gegner aufzuspießen, doch dieser rollte sich im stand etwas zur linken Seite, die Waffe verfehlte ihn nur um ein oder zwei Zentimeter. Mit der rechten Hand fasste er den Speer, stieß sich vom Boden ab und ließ sein linkes Bein hart gegen den Kopf des Dämonen knallen. Der Krieger ließ den Speer los, der Schwung katapultierte ihn hinter seinen Gegner und während er flog warf er sein Schwert nach hinten, genau in den Rücken des Dämons. Genau in dem Augenblick als Scipio wieder den Boden berührte sank die Höllenkreatur tot zu Boden. Der Waldstreicher sammelte seine ganzen Waffen und auch den Speer des eben besiegten Dämonen. Dann sah er zu Tak. Der war wohl schon länger fertig.
Tak, unterrichte mich im Kampf mit dem Speer. Mit meinem Einhandschwert bin ich diesen Kreaturen einfach nicht gewachsen. Irgendwann werd ich keine Chance mehr gegen sie haben.

Dann nahm er wieder ein Fläschchen mit Dons Trank aus seinen Taschen und ließ es seine kehle befeuchten. Sein Arm war schon sehr viel besser. Bald würde er genauso sein wie der Alte. Wenn nicht besser.

Hast du auch nur ein bisschen Ahnung wie man effektiv mit dem Speer kämpft? Wenn ich ganz ehrlich bin, nein. Ich hab bisher nur bei dir den Speerkampf beobachtet. Na ja. Bei den Dämonen auch, aber nicht so genau.
Tak nahm seine Harpyenfeder zur Hand und machte seinem neuen Schüler deutlich, dass er gegen ihn kämpfen wollte.
Scipio nickte kurz, nahm seine neue Waffe so in die Hand wie sein Lehrer und startete einen ersten Angriff. Er war langsam, berechenbar und schwach. Kein Problem für den Kampferprobten Druiden. Er ließ den Waldstreicher noch eine zeit lang so auf ihn einprügeln, doch er konnte jeden seiner Hiebe locker abwehren.
Bist du jetzt fertig?
Der Lehrmeister begann spöttisch zu gähnen. Er schloss kurz die Augen und riss sie dann mit einem bösen Funkeln in ihnen wieder auf.
Hoffentlich kannst du wenigstens abwehren.
Der Druide stürmte auf seinen Schüler zu und deckte ihn erstmal mit einem ordentlichen Stakkato an Schlägen zu. Mühsam wehrte er diese ab und das meiste war mehr Glück als Können.

Und? Wie war ich?
Schrecklich. Deine Technik, wenn man das so nennen kann, ist schlecht, du bist zu langsam, deine Angriffe zu berechenbar und deine Abwehr reines Glück. Zuerst musst du mal ein Gefühl für diese Waffe entwickeln. Lass die Stange einfach mal eine Zeit lang leicht rotieren. Wenn du sicherer geworden bist, kannst du ihn schneller drehen. Also fang an. Ich mach es dir kurz vor.

Tak begann die erste Übung, erst langsam, damit Scipio auch sehen konnte wie man es genau machen musste, dann schneller um zu zeigen was er können musste. Dann versuchte es der Waldstreicher. Zuerst sehr langsam und er stellte sich ziemlich dumm an. Ihm fiel die Waffe in regelmäßigen Abständen aus der Hand und er machte nur langsam Fortschritte.

Doch dann wurde ihr Training plötzlich gestört. Der Boden bebte und der Boden fing an, an einigen Stellen aufzubrechen. Feuersäulen bis an sie Decke schossen aus ihnen heraus. In wenigen Sekunden wurde die ganze riesige Halle in ein gewaltiges Flammenmeer verwandelt und wenn Scipio sich nicht täuschte, waren in den Säulen Gesichter zu sehen. Gesichter von Dämon, wie sie ihre Mäuler aufrissen und mit ihren Zähnen nach den beiden Abenteurern schnappten. Es war ein Alptraum. Direkt unter den Füßen des Kriegers öffnete sich die Hölle und seine Feuer hatten anscheinend nur das Ziel ihn zu verschlingen. Raus hier!!!
Die beiden Gildenlosen rannten zu den Toren des nächsten Raumes. Was hinter dieser Schwelle war, war noch ungewiss. Doch konnte es schlimmer sein als das hier?
Inzwischen stiegen auch seltsame schwarze Gestalten aus den Rissen und Löchern. Scipio wusste nicht wieso, aber er war sich sicher, dass es die gequälten Seelen vieler verstorbenen war, die ihren Frieden wohl nie finden würden. Wie sie wohl gestorben waren?
Ein schrecklicher verdacht stieg in ihm hoch. Waren das die gefallenen Krieger und Magier, die an der Suche nach dem Windfetzer gescheitert sind? Würde ihn dasselbe Schicksal ereilen? War das eine Warnung umzukehren? Tausende Fragen und keine Antworten hielten den Geist des Waldstreichers fest im Würgegriff. Er hatte keine Chance zu entkommen, sich zu befreien, Antworten zu finden. Würde er das alles überleben.
Er sammelte sich kurz. Wenn er anfangen würde zu Zweifeln, wäre das der sichere Tod. Zweifel war Gift für den Willen und Willen war der Schlüssel zum Sieg. Das Gift war wie Säure die den Schlüssel zerstörte und das öffnen der Tür zu verhindern hinter der sich der Erfolg verbarg. Diese Seelen waren eine kluge Falle, denen bestimmt schon viele zum Opfer vielen, woraus die Falle nur größer wurde. Es war ein nützlicher Teufelskreis für die Zitadelle. Je mehr an der Falle starben desto effektiver wurde sie.
Nachdem er zu dieser Erkenntnis gekommen war, war Scipios Wille stärker als je zuvor und der Sieg zum greifen nah. Er würde es schaffen. Er war dem Würgegriff entkommen, diese so einfache und doch so effektive Falle hatte er überwunden. Auch wenn es so schien als wäre es nichts Besonderes. Diese Kleinigkeiten waren die Nägel die die Brücke über dem Abgrund des Todes zusammenhielten. Ohne sie zerbricht sie und man fällt in die unendlichen weiten des Nichts.
So bahnten sich die beiden Gildenlosen ihren Weg durch die Halle und schließlich durch die Tore in den nächsten Raum. Sie hatten es geschafft. Diese Gefahr war überwunden.
Dann beäugten sie die neue Umgebung.
Der Raum war klein, rund und hoch mit vielen Säulen. Alles aus weißgrauem Gestein, wahrscheinlich Marmor. Die Decke war aus irgendeinem durchsichtigen Material, durch das man den dunklen Himmel sehen konnte. Es regnete immer noch, doch diesmal waren selbst die Blitze des Gewitters von roter Farbe.
Welches Geheimnis wohl dieser Raum verbarg? Welche Dämonen würden sich ihnen diesmal in den Weg stellen? Scipio nahm einen Schluck von Dons Trank. War es nicht egal, was jetzt wieder passieren würde? Sein Wille war nicht zu brechen und das war alles was zählte. Er blickte zu Tak. Man wusste nie was in ihm vorging, doch so etwas wie Angst oder Hoffnungslosigkeit schien ihm mehr als fremd zu sein. Sein ständig kalter Blick, die ständige, leicht unheimliche Aura, die den Druiden umgab, ließ ihn als Mann dastehen, der einfach nicht zu brechen ist. Konnte man ihm wirklich irgendwie Angst machen? Gab es etwas bei dem selbst Tak kraftlos und ohne Hoffnung auf die Knie sinken würde? Beliar selbst könnte das nicht. Nur eins kam dem Waldstreicher in den Sinn. Etwas vor dem jeder mit Taks Vergangenheit Angst hätte. Er selbst.



19.06.2003 22:58#4
Tak Tak betrachtete den Raum kühl, ging langsam die Säulenreihen ab, wobei er sich jedoch immer von der Mitte fernhielt. Mit einer knappen Handbewegung bedeutete er Scipio, dass er dort bleiben solle wo er war. Der Blick des Druiden wanderte die Wand entlang zur Decke und über den Boden, mit einem Finger strich er über den weißen Marmor und schnupperte kurz daran. Er roch nicht nur das Leder seines Handschuhs...
Mit einem fast schon zufriedenen Gesichtsausdruck stellte sich Tak Scipio gegenüber an die andere Seite des Raumes.
„Wenn du mit einem Doppelspeer kämpfen willst, merk dir zwei Dinge – erstens, es ist eine Angriffswaffe, zweitens, es geht um Schnelligkeit, weniger um Kraft. Die Waffe hat zwei Klingen, mit denen man als geübter Kämpfer sehr schnell zuschlagen kann. Das Abwehren von Schlägen ist komplizierter, da normales Blocken nur selten durchführbar ist, für gewöhnlich wird man sich in dieser Hinsicht auf das Ablenken der gegnerischen Schläge konzentrieren müssen. Aber zur Defensive kommen wir später. Der Angriff ist das wichtigste – versuche, deine Feinde so schnell wie möglich durch schnelle, unvorhersehbare Attacken auszuschalten. Körpereinsatz ist dabei am wichtigsten.“
Unvermittelt trat Tak einen Schritt nach vorn, Stein knirschte an Stein, als eine Bodenplatte einige Millimeter nach unten gedrückt wurde. Rumpelnd glitten in den Wänden einige versteckte Türen zur Seite, gaben finstere Gänge frei, die in die Tiefe führten.
Tak funkelte Scipio kalt an.
„Viel Spaß.“
Der Druide drehte sich um und lehnte sich gegen die Wand, um dann seelenruhig einen Krautstängel hervorzukramen und kurze Zeit später die Luft mit dem würzigen Rauch des Traumrufs zu aromatisieren. Währenddessen war aus den dunklen Gängen sich näherndes Stöhnen, Röcheln und Schlurfen zu vernehmen. Scipio sah fragend zu Tak, doch der starrte nur kalt und ausdruckslos wie immer zurück. Schließlich fasste der Waldstreicher seine neue Waffe in der Mitte des Schaftes und harrte dem, was da auf ihn zukam...
Verfaulte Finger schlossen sich um den kalten Marmor, zogen den verrotteten Körper aus dem Dunkel des Schachtes. Gebrochene, blicklose Augen fixierten die beiden Lebenden, die es gewagt hatten, ins Reich der Dämonen einzudringen. Wankend schleppte sich der erste Zombie gänzlich aus dem Tunnel und hielt kurz Inne, schien Tak und Scipio abschätzend zu mustern, während weitere Untote aus den Gängen gekrochen kamen.
Tak nickte seinem Schüler nur zu. Anschließend konzentrierte er sich kurz, sammelte die Magie und zwang sie in die ihm gefällige Form, die diesmal die Gestalt eines unsichtbaren, doch undurchdringlichen Schutzschildes hatte. Sein Blick richtete sich wieder auf Scipio, kaum sichtbar stieg eine dünne Rauchfahne von der glimmenden Spitze seines Traumrufes auf.
Der Tanz konnte beginnen.



20.06.2003 23:35#5
Scipio Cicero Na gut, Tak wollte ihn auf die Probe stellen. Das kann er haben.
Der Waldstreicher hielt den Speer fest im griff und konzentrierte sich auf sein Ziel. Er erinnerte sich an das Buch aus dem Kastell.
Werde Eins mit der Waffe, sowohl körperlich als geistig. Stell dich vollkommen auf sie ein und vertraue auf deine und auf ihre Fähigkeiten. Nur dann ist man in der Lage seine Waffe optimal einzusetzen und ihre ganze Kraft frei zu setzen.
Langsam kroch der erste Zombie auf ihn zu. Wenigstens war er nicht besonders schnell und es schien wirklich ein perfektes Training zu werden. Das einzige was ihm sorgen machte, waren die anderen Untoten, die weiterhin auftauchten. Er musste schnell sein, sonst würden sie ihn letztendlich einfach überrennen. Auf Tak konnte er dabei nicht zählen. Der stand immer noch böse grinsend in da und ließ es sich in seinem Schutzschild gut gehen.

Der Raum war ungewöhnlich sauber, dafür dass die Zitadelle schon uralt war. Kein einziges Staubkorn war zu finden und im Boden keine Unebenheit zu entdecken. Alles war noch im besten Zustand, als ob sie die ersten wären, die diesen Raum jemals betreten hätten. Nur eine der vielen Besonderheiten dieses verfluchten Ortes. Der Kampf war jetzt erstmal wichtiger.

Der Zombie stand nun nur noch wenige Schritte vor Scipio. Er hob seine verfaulte Hand, die kalten starren Augen beobachteten seinen Gegner aus den schimmelnden Augenhöhlen heraus, die nun vollkommen auf ihn fixiert waren und er begann den ersten Angriff.
Der Schlag wurde bedeutend schneller ausgeführt als die restlichen Bewegungen des Untoten. Der Krieger war überrascht, doch schaffte er es den Speer zwischen die bröckelnde Hand und seinen Kopf zu bringen. Die zweite Hand schnellte nach vorne genau auf die Brust des Waldstreichers zu, doch die erste Hand nahm ihm durch weiteren Druck auf die Waffe die Möglichkeit damit abzuwehren. Im letzten Augenblick sprang der Krieger noch zur Seite, drehte sich dabei schnell um den Zombie, wirbelte den Speer weg von der Hand seines Gegners und wirbelte sie blitzschnell gegen den Rücken seines Feindes. Eine weitere halbe Drehung und die zweite Klinge durchtrennten die alten Knochen und das zähe Fleisch am Hals des Zombies.
Er war erledigt und sackte enthauptet zusammen.

Scipio warf seinem Lehrer einen kurzen Blick zu, schließlich war das ein guter Angriff gewesen, wenn man bedachte, dass er erst seit kurzem einen Speer führte. Der allerdings blickte weiter kalt und emotionslos. Seine Augenbraue zuckte kurz und er grinste leicht.

Als sich der Krieger umdrehte sah er zwei weitere Untote knapp hinter ihm. Beide holten bereits zum Schlag aus, doch der Waldstreicher reagierte schnell und in jeder Hand steckte eine Klinge. Er wirbelte die Stangenwaffe einmal ruckartig im Kreis und riss den Gegnern ihre Arme raus. Die blutleeren Gliedmaßen flogen durch den ganzen Raum und auch gegen den Schutzschild des Druiden. Scipio ließ sich derzeit auf den Boden fallen und mit einem schnell Schlag gegen die Knie ließ er beide auf selbige sinken. Zwei weitere male ließ der Krieger die Köpfe rollen. Besonders starke Gegner waren diese Zombies wirklich nicht. Es war wie Tak gesagt hat, man muss nur schnell sein und genau das war Scipio.
Weitere Zombies kamen aus den Gängen und sie begannen den Waldstreicher einzukreisen. Es schien auf den ersten Blick aussichtslos, doch dann sah der Krieger auf die Waffe in seiner Hand und ein böses, hinterlistiges Funkeln begann in seinen Augen aufzublitzen. Geduldig wartete er darauf dass alle ganz nah bei ihm standen und dann startete er seinen Angriff. So schneller konnte drehte er sich im Kreis und die zwei Klingen des Speeres erledigten den Rest. Zwar blieb er manchmal stecken, den das Fleisch der Untoten war teilweise mehr als zäh, doch sie kamen trotzdem nicht zum angreifen und immer wieder brachte er einen Schnitt an. Mal in der Hand, mal in der Brust, mal im Hals. In regelmäßigen Abständen sackte einer der Kreaturen zu Boden, wobei jedoch sofort ein neuer dessen Platz einnahm und um den Waldstreicher herum bildete sich langsam ein immer größer werdender faulender Haufen. Die Zombies kamen nun in Scharen und in dutzenden drängten sie sich um Scipio. Auf Dauer würde er das nicht aushalten und die Konzentration die das Schwindelgefühl weitgehend verhinderte würde er auch nicht mehr lange aufrechterhalten können. Durch eine kleine Lücke unter den Angreifern warf er einen kurzen Blick zu Tak. Jetzt war es Zeit für ihn einzugreifen. Es war kein Kampf mehr, den man als gutes Training bezeichnen konnte, sondern ein reines Spiel auf Zeit. Er musste irgendwie die Gänge verschließen aus denen die wandelnden Leichen unaufhörlich kamen. Nur einer durfte offen bleiben, damit ihnen das weitere Vordringen in die Zitadelle nicht verwehrt blieb.
Tak verdammt, mach was. Benutz deine Magie, oder tu irgendwas. Schnell!!!


21.06.2003 18:47#6
Tak Tak schüttelte ein wenig den Kopf. Tztztz, dieser Scipio...
Ohne Eile ließ der Druide seinen Krautstengel zu Boden fallen, mit einem leisen Schaben glitt sein Schwert aus der Scheide. Die geschliffene Klinge schimmerte im unnatürlichen Licht, das die Zitadelle erfüllte, der Gildenlose hielt sie locker in der rechten Hand. Sein Blick huschte über die Zombies, sie konzentrierten sich fast ausschließlich auf Scipio, nur ein besonders hirnloser Geselle drosch auf den magischen Schutzschild des Druiden ein. Nun denn...Tak unterbrach den steten Fluss der Magie, als der Zombie gerade wieder zuschlug. Der Untote schien schon fast überrascht zu sein, als seine modrige Faust plötzlich nicht mehr auf unsichtbaren Widerstand traf, sondern tatsächlich auf Tak zuraste. Dieser allerdings warf sich ohne große Mühe zur Seite, wobei er nach den Beinen des Zombies trat. Der wandelnde Kadaver wurde von den Füßen gerissen und landete mit einem feuchten Platschen auf dem kalten Marmorboden, um einen Augenblick später einen Kopf kürzer gemacht zu werden...Altes Fleisch knarrte, als einige der Zombies sich umwandten, faulige, gebrochene Augen musterten den Druiden. Tak starrte kalt zurück, seine Hand schloss sich fester um den Griff seiner Waffe, er konzentrierte sich kurz. Der Gildenlose ging leicht in die Knie, als die Zombies auf ihn zugewankt kamen, und katapultierte sich im nächsten Augenblick in die Höhe.
Schwere Kampfstiefel trafen krachend gegen den Schädel eines Zombies, ließen den Untoten haltlos auf den Rücken fallen, als Tak elegant wieder auf dem Boden landete. Kalter Stahl blitzte auf, die Klinge bahnte sich mühelos ihren Weg durch das vermoderte Gewebe der Zombies. Tak wirbelte herum, sein Fuß schoss nach vorn und kollidierte mit dem Brustkorb eines Zombies. Der durch Magie verstärkte Tritt schleuderte den wandelnden Kadaver durch die Luft und ließ ihn gegen die nächste Säule krachen. Das Geräusch brechender Knochen erfüllte den Raum, dann klatschte die lebende Leiche wie eine Puppe auf den Boden. „Nun, Scipio?“, begann Tak ruhig, während sein Schwert nach vorn schoss, sich in die Stirn eines Zombies bohrte und gleich darauf mit einem Ruck wieder herausgezogen wurde.
„Kämpfen heißt nicht, an einem Ort auszuhalten.“
Der Druide wirbelte herum, seine Waffe beschrieb einen ausholenden Halbkreis, zwei Zombies plumpsten zu Boden, ihre Schädel rollten lose über den steinernen Boden. Die Untoten griffen nach Tak, schlugen zu, doch der Gildenlose ging jetzt endgültig selbst zum Angriff über. Er warf sich nach vorn, direkt in die Masse der Zombies. Mit voller Wucht rammte er eine der wandelnden Leichen, schickte sie damit zu Boden, sein Schwert hinterließ eine Schneise der Verwüstung unter den nicht so ganz Toten. Scipio folgte ihm, langsam aber sicher hackten die beiden sich durch die Kadavermassen auf einen der Tunnel zu...
Die Zombies hatten beiden Kämpfern auf einmal nicht mehr viel entgegenzusetzen, auch wenn sich Scipio noch reichlich ungeschickt mit dem Speer anstellte. Allerdings hatten Zombies die Angewohnheit, langsam und blöde zu sein – was sie zu perfekten ‚Trainingspartnern’ für angehende Speerkämpfer machte. Tak mochte Zombies...
Die Gefährten hackten sich eine Schneise durch die Masse der untoten Leiber auf den nächsten Gang zu, Tak erhellte die Dunkelheit in selbigem mit einem Lichtzauber. Der Gang war eng und stickig, er führte steil nach unten. Das gequälte Stöhnen, Keuchen und Schlurfen der Zombies hallte von den unregelmäßigen Felswänden wieder, die in einem steten Strom hinaufgewankt kamen.„Nimm dein Schwert, der Gang ist zu eng für den Speer.“, wies Tak kurz Scipio an, der darüber irgendwie erleichtert zu sein schien. Mit einem schabenden Geräusch glitt sein Langschwert aus der Scheide, den Speer in der linken Hand haltend folgte er dem Druiden, der etwas tiefer in die Dunkelheit eindrang, bis er ein paar Meter vom Eingang entfernt stehen blieb.
„Halt mir mal kurz die Viecher vom Hals.“, verlangte er trocken, Scipio nickte nur. Er lehnte seinen Speer an die Höhlenwand und stürzte sich auf eine kleine Gruppe sich nähernder Zombies. Tak beachtete ihn nicht weiter, der Druide holte ein kleines, noch frisches Blatt aus seiner Ledertasche am Gürtel und schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Es schien ihm, als würde er die Welt aus einem anderen Blickwinkel sehen, sie bestand nicht mehr aus festen Formen sondern aus wabernder Energie, aus Magie, die nur darauf wartete, von ihm genutzt zu werden...
Er streckte seine geistigen Fühler aus, tastete sich durch das feine Gewebe finsterer Magie, riss einige aus ihren Bahnen und zwang ihnen seinen eigenen Willen auf. Das Blatt in seiner Hand regte sich, begann tentakelartige Fortsätze auszubilden, die sich durch die Luft reckten, in der Höhlenwand nach Halt suchten und an dieser entlang schnell zum Eingang krochen. Dort angekommen wuchsen sie weiter auf die Mitte des Durchganges zu, verflochten sich in Windeseile und bildeten schnell ein starkes Geflecht aus Pflanzenmaterial. Das Geflecht verdichte sich, die Blätter wurden härter, bildeten eine Art hölzerner Mauer, die von Tak zum Abschluss noch mit ein paar netten Dornen verziert wurde...
Der Druide öffnete wieder die Augen, der Gang war verschlossen. Erschöpft stützte er sich an der Wand ab, schüttelte ein wenig den schmerzenden Kopf. So nützlich die Möglichkeit auch war, Pflanzen verformen zu können, sie strengte doch ziemlich an...
Immerhin konnte ihnen jetzt kein Zombie mehr von oben in den Rücken fallen. Nach einer kurzen Pause, um wieder zu Kräften zu kommen, hob Tak sein Schwert und drehte sich zu Scipio um, der sich noch immer mit den von unten kommenden Untoten prügelte. Sie kamen regelmäßig, in Abständen von jeweils etwa fünf Metern den Gang heraufgekrochen.
Tak sah kurz zu Scipio, dann schnellte er vor, seine Waffe zerteilte sirrend die Luft, traf auf das modrige Fleisch eines Untoten und zertrennte es wie Butter. Der Zombie wurde zurückgeworfen, klatschte haltlos gegen die Wand und sackte zusammen. Taks Stiefel schoss nach vorn, mit einem lauten Krachen zerbarst der Schädel des Untoten, als der Druide mit aller Kraft dagegen trat...Tak schenkte seinem ‚Opfer’ keine weitere Beachtung.
Die Suche konnte weitergehen...



26.06.2003 15:17#7
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26.06.2003 16:54#8
Scipio Cicero Dann sehn wir mal weiter. Irgendwo muss dieser Gang ja hinführen. Früher oder später werden wir im Herz der Zitadelle ankommen. Früher oder später…
Die beiden Gildenlosen warteten kurz. Es war nichts zu hören und Taks Lichtzauber ließ auch nichts erkennen. Sie konnten weitergehen, die Zombies waren allesamt tot.
Die schweren Stiefel des Druiden schlugen hart auf den alten, brüchigen Steinboden, ganz im Gegensatz zu den leichten Lederstiefeln die Scipio trug. Der Gang vor ihnen wurde zunehmend enger und vor allem dunkler. Selbst der Lichtzauber war nicht in der Lage diese übernatürliche Dunkelheit vollends zu besiegen und so konnten sie nur hoffen, dass diese Finsternis sie nicht vollends verschlucken würde.
Der Waldstreicher spielte sogar mit dem Gedanken, dass dieser Tunnel direkt in Beliars Reich führen würde und deshalb die Zombies in so großer Anzahl auftraten, doch das war Unsinn. Der dunkle Gott würde ihnen stärkere Gegner schicken um die wichtigste Stätte seiner mächtigsten Diener zu schützen, wenn er dorthin eine direkte Verbindung hätte. So zumindest dachte Scipio, der aber eigentlich nicht besonders viel mit den Göttern am Hut hatte. Er glaubte nicht mehr an sie als ein normaler Bürger, geschweige denn, dass er sie wirklich verehren würde. Schließlich brachte der Streit zwischen Innos und Beliar mehr Leid über die Welt als alles andere und Adanos, der das Gleichgewicht in dieser Schlacht hielt, war auch nicht viel besser. Sollte er diesen Streit doch nicht sinnlos hinauszögern. Dass die Götter existierten wussten inzwischen wohl wirklich alle und der Glaube an sie würde nicht schwinden. Die blutigen Schlachten der teils heroischen Paladine und vieler anderer Kämpfer für das Licht würden nie in Vergessenheit geraten. Genauso wenig wie ihre Widersacher, die Dämonen, Untoten, Skelette und die andere Höllenbrut…und die Menschen, die auch auf Beliars Seite standen, wie zum Beispiel die Schwarzmagier des Kastells. Die allerdings hatten Scipio zumindest noch nie gestört. Ohne den Zirkel hätte er immer noch nur einen Arm.

Da fiel ihm ein, dass er den Trank, den ihm der Don gegeben hatte, noch nehmen musste. Inzwischen waren nicht mehr viele Fläschchen mit dem Wunderelixier übrig und der Arm des Kriegers war auch schon beinahe wieder vollständig wie der Alte. Die Schmerzen waren größtenteils verschwunden, die Heilung und die Anpassung an den Körper des Gildenlosen hatten sich nur noch auf ein leichtes Brennen reduziert. Die Rauschmittel ließen es ihn gar nicht mehr richtig wahrnehmen. Scipio war jetzt wieder voll da und bereit für alles, was sie in der Zitadelle noch erwarten würde.

Plötzlich wurde der Gang den die Gildenlosen lang gingen wieder breiter und Fackeln erhellten urplötzlich das Geschehen. Es war ein dunkelgrünes Feuer und ebenso magisch wie das Rote in der Eingangshalle des Gebäudes. Die Lichterkette war wie aus dem Nichts aufgetaucht und das Feuer verschlang Taks Lichtzauber wie ein Rudel hungriger Wölfe ihre Beute. In alle Richtungen brachen Stück für Stück kleine Teile aus der magischen Kugel. Irgendwann war sie schließlich weg und nur noch das dunkle Grün erleuchtete den Tunnel.
Die Gildenlosen sahen sich an, nickten kurz und gingen weiter. Der Boden wechselte langsam von altem Gestein in staubige Erde. Der Pflanzenbewuchs nahm schnell zu, der Boden wurde uneben und schlecht begehbar. Diese Katakomben waren nicht für menschliche Beine bestimmt. Soviel war sicher. Oder es war hier einfach seit Jahren einfach niemand mehr gewesen. Dennoch hatte Scipio ein schlechtes Gefühl. Hektisch sah er sich um. Hier war etwas. Nur was? Er wusste es nicht, doch die Antwort würde bestimmt nicht lange auf sich warten lassen. Langsam wanderte die Hand des Kriegers zum Griff seines Schwertes, doch dann stockte er und nahm den Speer von seinem Rücken.
Er musste mit allem fertig werden, egal was passieren würde, sonst hätte er keine Chance diese Waffe jemals zu beherrschen. Seit Atem wurde schneller und auch sein Pullschlag erhöhte sich jede Sekunde. Der Waldstreicher versuchte sich zu besinnen und wieder ruhiger zu werden, aber irgendwas kam auf sie zu. Er konnte es spüren. Dann zeichneten sich langsam etwas Schwarzes aus der Dunkelheit hervorhob. Man konnte nicht erkennen ob es sich schnell, oder langsam bewegte, doch das Ziel dieser Schatten waren ohne Zweifel die beiden Gildenlosen. Der Schatten wurden immer größer.
Was war das bloß?



28.06.2003 17:37#9
Tak Im Gegensatz zu Scipio schien Tak keine Schwierigkeiten mit dem Gelände zu haben, was allerdings vor allem an seiner Magie lag. Ohne Probleme sprang der Druide selbst über Hindernisse, die sein Begleiter nur durch Klettereinlagen bewältigen konnte. Der Blick des Gildenlosen streifte dabei stets Prüfend über die Umgebung, irgend etwas kam ihm hier seltsam vor. Die Pflanzen, nein, die ganze Gegend wirkte auf eine seltsame Art falsch. Als würde es sich nicht um mehr handeln als eine zwar gute, aber nicht undurchschaubare Maske. Aber nun ja, solange die Pflanzen manipulierbar waren, hatte es auch einen Vorteil...„Du bist zu nervös.“, platzte Tak plötzlich trocken heraus, ohne den, mit dem er sprach, dabei anzusehen.
„Die Beherrschung der Waffe ist nur ein kleiner Teil, den man lernen muss, um ein guter Kämpfer zu werden. Mindestens genauso wichtig ist es, sich selbst zu beherrschen.“
Tak blieb stehen, sein Blick war starr auf die sich langsam heranschiebenden Schatten in der Ferne gerichtet. Die Harpyienfeder hielt er locker in der Rechten, seine Linke ruhte auf dem Griff seines Schwertes, allerdings eher der Bequemlichkeit halber als um die Waffe zu ziehen.
„Angst und Nervosität machen dich schwach, Überheblichkeit macht dich verwundbar, Schmerz lähmt dich. Es sind Gefühle, sie sind unwichtig, ignoriere sie. Gefühle töten dich eher als hundert Schwerter.“
Die Stimme des Druiden klang tonlos, fast schon unbeteiligt. Kein einziges Mal sah er Scipio dabei an. Der Waldstreicher hatte sich inzwischen neben ihn gestellt und hielt seinen Speer kampfbereit mit beiden Händen.Taks Blick huschte zur Seite. Nicht mehr als einen auf einen Stein fallenden kleinen Ast hatte er gehört.
„Es geht los.“
Die Hand des Druiden schloss sich fester um den Schaft seiner Waffe, er duckte sich und richtete eine Klinge der Harpyienfeder dabei nach oben. Einen Herzschlag lang verharrte er in dieser Pose, bevor er sich kraftvoll vom Boden abstieß. Exakt im selben Augenblick brach der schlanke, drahtige Körper eines Dämonen aus dem Gebüsch hervor, lange Hornklauen zerschnitten die Luft, aus rotglühendes Augen folgte er Taks Bewegungen. Der Druide kam von oben auf ihn zugeschossen, mit einer geschmeidigen Bewegung sprang der Dämon zur Seite, drahtige Muskelstränge zeichneten sich unter der schuppigen Haut ab. Knirschend bohrte sich Taks Speer in den steinigen Boden, um sofort wieder herausgerissen zu werden. Der Druide wirbelte herum, wobei er die Harpyenfeder kurz unterhalb einer der Klingen festhielt und die andere in einem ausholenden Bogen durch die Luft schwang.
Im selben Moment griff Scipio an, sprang nach vorn und stieß mit seinem Speer zu...
Der Dämon stieß sich vom Boden ab und versuchte nach hinten zu entkommen, wobei er gleichzeitig mit der Klaue Scipios Speer zur Seite schlug. Für Tak allerdings war er zu langsam, die Kreatur fauchte mehr vor Wut denn vor Schmerz, als sich die Klinge der Harpyienfeder in seine Flanke grub. Der kalte Stahl bahnte sich mühelos seinen Weg durch Fleisch und Muskeln des Dämonen, um einen Moment später wieder freizukommen, wobei sie kleine Tropfen dunkelroten, fast schwarzen Blutes durch die Luft schleuderte...
Das Höllenwesen taumelte ein paar Schritte nach hinten, während Scipio es umkreiste. Tak blieb stehen und beobachtete seinen Gegner lauernd, den Speer locker in den Händen haltend, um sofort zuschlagen zu können, wenn der Dämon eine Schwachstelle bot. Dieser zog sich zurück, brachte das dichte Gebüsch hinter seinen Rücken und knurrte abwechselnd die beiden Gildenlosen an...Tak warf einen kurzen Blick auf Scipio, den dieser erwiderte, dann wanderte die Hand des Druiden unter seinen Umhang, um einen Lidschlag später wieder hervorzukommen. Zwei Wurfmesser flogen gleichzeitig durch die Luft, ein drittes einen Augenblick später. Der Dämon Fauchte erneut und wich zurück, als sich die geschliffenen Klingen der Wurfwaffen in seinen Körper bohrten. Einen Moment lang fixierte er Tak, der nun seinen Speer hob und sich bereit machte, um Angriff überzugehen...
Das war der Fehler des Dämonen. Im selben Augenblick, in dem er nicht auf Scipio achtete, schnellte der Waldstreicher vor und rammte eine der Klingen seiner Waffe seitlich in den Brutkorb der Kreatur, bevor er vom Schwung getragen selbst mit dem Dämon zusammenprallte. Das wesen stieß einen unmenschlichen Schrei aus und wurde zur Seite geschleudert. Scipio ließ sich nach vorn fallen und stieß sich vom Boden ab, wobei er gleichzeitig mit einem kräftigen Ruck seinen Speer aus dem Körper seines Gegners riss. Dem Dämon blieb gerade noch genug Zeit, Tak einen scheinbar hasserfüllten Blick zuzuwerfen, bevor das Schwert des Druiden sich zielgenau in eines der rotglühenden Augen bohrte...

Ohne sich sonderlich zu beeilen wischte Tak sein Schwert an einigen Blättern ab und steckte es zurück in die Scheide, bevor er seine Wurfmesser aus dem Körper des Dämons zog und ebenfalls wegsteckte. Die Harpyienfeder locker mit einer Hand haltend betrachtete er wieder die sich nähernden Schatten. Sie waren nicht mehr viel weiter als ein paar hundert Meter entfernt und näherten sich ziemlich schnell. Erste Geräusche drangen bereits an die Ohren der beiden Zitadellenbesucher. Was auch immer da ankam, es schien nicht gerade besonders gut gelaunt zu sein...



28.06.2003 19:09#10
Scipio Cicero Die beiden Schatten kamen wirklich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit näher und dieses Tempo steigerte sich im Sekundentakt immer weiter. Die beiden Gildenlosen ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken und sie gingen ruhig auf die seltsamen Gestalten zu. Keiner wagte es zu zwinkern und die blitzschnellen Schemen auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
Innerlich besann sich Scipio und er versuchte mit seinem Speer eine solche Einheit zu bilden, wie mit seinem Schwert, denn er wusste aus Erfahrung, dass dies ein entscheidender Vorteil sein konnte. Der Sieg hat viele Schlösser und das war ein Dietrich dafür. Seine Augen waren auf den Feind gerichtet, seine Gedanken ganz bei seiner Waffe. Langsam ließ er sie mit seinen Fingern kreisen, was der Waldstreicher inzwischen schon fehlerlos beherrschte. Nur noch etwa hundert Meter trennten die Kontrahenten voneinander, doch was auf die beiden Abenteurer wartete, konnte man immer noch nicht erkennen. Das grüne Licht spiegelte sich in keiner Weise an den Schemenhaften Wesen und die Finsternis um sie herum, ließ nicht mal den Umriss erkennen. Es war seltsam. Der Umriss veränderte sich ständig und wackelte chaotisch durch die Luft. Nur noch fünfzig Meter waren zwischen ihnen und den Kriegern und noch immer war nicht ansatzweise etwas zu erkennen. Die Körper dieser Kreaturen schienen irgendwie nicht fest zu sein. Sie sahen nicht nur aus wie Schatten, es waren welche…und sie schossen weiterhin mit einer übernatürlichen Schnelligkeit auf ihre Gegner zu. Noch zwanzig Meter, Fünfzehn, Zehn und fünf Meter vor den Gildenlosen verschwanden sie plötzlich in der Wand.
Die Speere der beiden Krieger trafen ins Leere. Fragend blickten sie sich an, doch nur einen kurzen Augenblick, bevor sie instinktiv mit den Rücken zusammengepresst erneut in Kampfstellung gingen. Ein unheimliches, schrilles Lachen, das einem normalen Menschen das Blut in den Adern gefrieren lassen könnte, war zu vernehmen, doch war nicht festzustellen von woher. Es schien überall zu sein und das Echo in diesen Gängen machte die Sache auch nicht leichter.
Scipios Augen blickten zuerst hektisch und dann immer ruhiger auf die Pflanzenbewachsenen, staubigen Wände der Katakomben. Wo waren diese Dinger bloß hin?
Plötzlich schoss einer von ihnen aus der Wand heraus am Waldstreicher vorbei und noch bevor er oder Tak reagieren konnten, war er schon wieder auf der anderen Seite verschwunden.
Langsam sammelte sich das Blut auf Scipios Wange, bildete ein Ganzes und bahnte in einem Tropfen einen Weg durch das bleiche Gesicht des Gildenlosen. Der rote Lebenssaft kam am untersten Punkt kurz zum Stillstand und flog dann zu Boden. Genau im Moment des Aufpralls löste sich wieder einer der Schatten aus der Wand, nur um ebenso schnell wieder zu verschwinden. Ein zweiter, Zentimeter tiefer Schlitz zeichnete sich langsam auf dem Gesicht des Waldstreichers ab. Schweiß bildete sich auf dessen Stirn und vermischte sich beim hinabfliesen mit dem Blut aus den Wunden. Das Salzwasser brannte in der Verletzung und machte es noch schwer sich zu konzentrieren.
Wieder schoss einer von ihnen heraus, doch diesmal ließen ihm die Reflexe des Druiden keine Chance. Mit einer magischen Schnelligkeit wirbelte er herum und stieß seinen Speer genau in die Schattengestalt. Doch was war das. Unbeeindruckt blieb die Gestalt stehen und ließ nur ein weiteres unmenschliches Lachen hören. Scipio löste sich aus seiner Ehrfürchtigen Versteinerung und schlug seinerseits zu, doch der Speer blieb ebenfalls in seinem Gegner stecken und von da an nicht mehr bewegen.
Aus dem blassen und doch so undurchsichtigen Schwarz, aus dem diese Höllenkreatur bestand leuchteten plötzlich zwei rot schimmernde Augen auf und aus dem unförmigen Körper formten sich langsam zwei Arme mit riesigen Klauen. Die Augen funkelten und der Schatten schleuderte die beiden Gildenlosen meterweit den Gang entlang. Die Speere blieben weiterhin im Körper des Wesens stecken, der selbige nun langsam herauszog, worauf die zweite Kreatur erschien. Er nahm einen der Speere an sich und beide flogen nun mit den Waffen ihrer Gegner ausgerüstet auf die Abenteurer zu.
Die rappelten sich wieder auf und zogen ihre Schwerter. Erneut blitzten die Augen der beiden Geister auf und ein harter Windstoss ließ die Gildenlosen erneut vom Boden abheben. Ein paar Drehungen, die so schnell waren, dass sie für einen Menschen mit bloßen Augen beinahe nicht zu sehen waren und mehrere Dolche flogen auf die geschundenen Eindringlinge zu, die nur mit Glück ausweichen konnten. Oder sollten sie gar nicht treffen? War es nur ein Spaß um sie weiterhin unter Druck zu setzen.
Langsam flogen diese scheinbar unbesiegbaren Ungeheuer auf den Waldstreicher und den Druiden zu.
Wie sollten sie das nur überstehen?



30.06.2003 18:04#11
Tak Tak rappelte sich, ohne sich sichtlich zu beeilen, auf und betrachtete die beiden finsteren Gesellen, die da auf Scipio und ihn zugeflogen kamen. Man konnte den überheblichen Spott, den die beiden für ihre menschlichen Gegner übrig hatten, schon fast spüren. Angesichts der Klauen, die diese Kreaturen besaßen, benötigten sie die Waffen der Gildenlosen eigentlich überhaupt nicht, um sie zu töten. Eben so wenig wie irgendwelche Dolche oder sonst etwas. Doch die beiden wollten gar nicht töten. Sie wollten spielen...
Ungerührt musterte Tak die Dämonen, sein Schwert lag locker in seiner Hand, das grünliche Licht der Fackeln an den mit sonderbaren Pflanzen überwucherten Wänden schimmerte matt im geschliffenen Stahl. Dann würde er wohl mal mitspielen...Der Druide ging einen kurzen Moment in die Hocke, um sich dann vom Boden abzustoßen und auf die beiden finsteren Wesen zuzuspringen. Einen Augenblick schien es, als befänden sich drei schwarze Schatten in der Luft, klirrend traf Stahl auf Stahl. Das Flappen von Taks Umhang wurde unterlegt mit einem kurzen, dumpfen Aufprall, als die Kampfstiefel des Druiden irgendwo in der Dunkelheit, die einen seiner Gegner umgab, auf Widerstand trafen. Der Dämon warf sich augenblicklich zur Seite, um Tak aus dem Konzept zu bringen, doch dieser benutzte seinen Feind als neue Absprungbasis. Erneut blitzte Stahl im schummrigen Licht, zwei Klingen trafen aufeinander, um schabend voneinander abzugleiten.
Als Tak einen Lidschlag später auf dem Boden hinter den beiden Dämonen landete, ging er sofort in die Hocke. Warum, sollte sich auch gleich darauf zeigen, als, begleitet von einem ohrenbetäubenden Pfeifen und Rauschen, erneut ein heftiger Windstoß durch den gang fuhr. Blätter und Äste wurden von den Wänden gerissen, wirbelten in dem unnatürlichen Luftzug durch den breiten Gang, als wollten sie das Vorankommen des Sturmes anzeigen. Tak schnellte hoch, stieß sich vom Boden ab und wurde in der Luft von der dämonischen Windböe ergriffen. Wie eine riesige Faust traf sie den Druiden, verwandelte ihn in einen Spielball der Naturgewalten, um dann ebenso schnell abzuebben wie er aufgekommen war. Noch in der Luft drehte sich Tak herum, klackend landeten die eisenbeschlagenen Sohlen seiner Stiefel auf dem kalten Steinboden. Um den Aufprall abzufangen ging Tak leicht in die Knie, wobei er jedoch seine Feinde nicht aus den Augen ließ...Die Dämonen lachten wieder auf ihre dröhnende Art, Tak verfluchte innerlich denjenigen, der das Ohropax noch nicht erfunden hatte. Dennoch dauerte das Gelächter nicht lange, bevor ein gleißender grüner Flammenball aus der Hand des Druiden schoss, einen Lidschlag später ein zweiter. Die beiden magischen Geschosse schlugen in der wabernden Dunkelheit, welche die Dämonen umgab, ein. Sie zuckten zurück, ihre glühenden Augen fixierten Tak, der gehässige Spott machte einer gewissen Wut platz. Tak zog ein klein wenig die Mundwinkel nach unten. Er hatte die Kumpels doch nicht etwa sauer gemacht...?Scheinbar doch, denn sie schnellten zur Seite und waren im nächsten Augenblick in der Wand verschwunden. Allerdings war Tak völlig klar, dass sie nicht lange dort bleiben würden. Er konzentrierte sich einen Moment, woraufhin er entspannte, fast schon lockere Haltung annahm und beinahe gemütlich auf Scipio zuschlenderte, der noch mit erhobenem Schwert ein Stück weiter weg stand...Fauchend fuhren die Höllenkreaturen einen Augenblick später wieder aus der Wand, ohrenbetäubendes Fauchen und schrilles, unmenschliches Kreischen waren die Folge, als die beiden gegen den unsichtbaren, aber für sie undurchdringlichen Schutzschild prallten, der ihr ‚Opfer’ umgab. Die Dämonen wichen ein kurzes Stück zurück, doch Tak reagierte schneller. Er beendete den Strom der Magie, noch bevor der Zauber zusammenbrach sprang er nach vorn. Pfeifend zerschnitt geschliffener stahl die Luft, als sein Schwert nach vorn stieß und sich einen Lidschlag später in das rotglühende Auge eines der Dämonen bohrte. Gleichzeitig schoss Taks freier Arm vor, die in schwarzen Lederhandschuhen steckenden Finger schlossen sich um den Schaft der Harpyienfeder, die der Dämon in den Klauen hielt. Die Kreatur brüllte laut auf, eher aus Überraschung denn vor Schmerz, sprang dabei allerdings nach hinten...
Sirrend zerteilte hinter Tak eine scharfe Klinge die Luft, der Druide musste sich nicht umsehen, um zu wissen, dass der zweite Dämon nach ihm schlug. Er riss sein Schwert aus dem Auge seines Duellgegners, um sich gleichzeitig vom Boden abzustoßen, wobei er noch immer die Harpyienfeder festhielt. Sich an seinem Speer abstützend, riss er die Beine hoch und rammte seine Kampfstiefel gegen den Brustbereich seines Feindes, während ein paar Zentimeter unter ihm die Klinge von Scipios Speer die Luft zerteilte...
Tak direkter Gegner schien etwas überrascht zu sein, der Druide riss ihm mit einem Ruck seinen Speer aus den Händen um sich dann mit einem Rückwärtssalto in Sicherheit zu bringen. Unterdessen kündete ein lautes, schnell aufeinanderfolgendes Klirren davon, dass Scipio sich mittlerweile mit dem zweiten Dämon duellierte. Tak warf einen kurzen Blick auf den Zweikampf, der Waldstreicher hielt sich gut – er war zwar klein, aber schnell und beweglich. Und das brachte ihm in diesem Kampf wahrlich mehr als reine Körperkraft. Der nun speerlose Dämon fixierte Tak mit seinem verbliebenen Auge. Der Druide kniff die seinigen zusammen. Diese Biester spielten noch immer. Er musste den Kampf beenden, bevor die Dämonen ihrerseits auf die Idee kamen, dass es ihnen zu langweilig wurde und sie ihre gesamte Macht ausspielten. Eine Chance, die beiden zu überraschen und zu vernichten sah Tak noch – die Botanik an den Wänden des Ganges. Allerdings brauchte er ein wenig Ruhe...
„Scipio, beschäftige sie mal!“



02.07.2003 22:30#12
Scipio Cicero Ablenken? Wie soll er diese Wesen bloß ablenken?
Obwohl,…er wusste wie, doch freute er sich nicht gerade sonderlich drauf. Die einzige Möglichkeit sie von Tak abzulenken, war sie dazu zu bringen mit dem Waldstreicher ihr böses Spiel zu treiben. Anscheinend gab es für sie keine größere Freude als ihre Opfer noch lange zu quälen bevor sie von ihnen getötet werden. Eine seltene Genugtuung, den die Zitadelle war nicht gerade ein Treffpunkt für jedermann. Wer weis, ob es überhaupt schon mal ein Mensch soweit geschafft hat.

Wie dem auch sei. Irgendwie musste Scipio es schaffen, dass die Schattenwesen ihn Tak vorzogen. Laut brüllend lief er auf die beiden Schemen zu und schlug mit seiner Faust auf sie ein. Nichts geschah. Die Hand des Gildenlosen ging durch sie hindurch und ohne auf den kleinen Mann zu achten flogen sie weiterhin zielstrebig auf den Druiden zu, der sich voll und ganz auf seinen Gefährten verließ.
Mit dem Schwert versetzte er den Monstern einen Hieb nach dem anderen, doch auch seine Klinge ging durch sie hindurch, als ob sie überhaupt nicht da wären. Verdammt noch mal, wie sollte er sie aufhalten, wenn er sie nicht anfassen konnte?
Da kam ihm eine Idee, die zwar sehr simpel schien, aber trotzdem funktionieren könnte.

Ihr Dinger habt auch nur eine Chance gegen mich, wenn ich euch nicht berühren kann. Wäre das nicht so, würde ich euch in der Luft zerreißen, doch das wisst ihr anscheinend, sonst würdet ihr euch nicht so feige davon stehlen. Tja, wer eben nicht kämpfen kann und trotzdem Beliar in den Arsch zu kriechen will, der muss eben zu solchen Mitteln greifen.

Die Schatten bleiben schlagartig stehen und lauschten den Worten des wagemutigen Waldstreichers. Es funktionierte…
Blitzschnell schossen die beiden Gestalten in die Wände, um sofort neben Scipio wieder heraus zu schießen und mit ihren riesigen Klauen tiefe Wunden in den Körper des Kriegers zu schlitzen. Immer und immer wieder, schneller als das menschliche Auge sehen konnte.

Tak musste sich beeilen, den lange würde Scipio diese Tortur nicht ertragen können und sie steigerten die härte der Schläge und die Geschwindigkeit mit der sie kamen immer mehr.
Dann flogen sie vor den Waldstreicher und sahen ihn mit ihrem verächtlichen blitzen in den rot funkelnden Augen an.
Mehr habt ihr nicht zu bieten? Soll ich jetzt lachen oder weinen? Die hämische Haltung der Kreaturen wandelte sich in hasserfüllte Gesten um und das bisschen Mimik ließ nichts Gutes vermuten.
Die Augen der Schatten funkelten in einem höllischen Licht und plötzlich traf den Gildenlosen ein heftiger Windstoß in den Rücken. Es war wie ein riesiger Hammer der ihm alle Knochen zu zerbrechen drohte. Ein weiterer Schlag wurde ihm versetzt, diesmal in den Bauch. Viele weitere folgten in einer unglaublichen Schnelligkeit und der ganze Körper des Kriegers wurde von den unsichtbaren Angriffen hin und her gerissen. Blut und Schleim flossen aus dem mund des Menschen Waldstreichers und tropften auf den Boden, wo sich langsam eine kleine Lache bildete. Seine zahlreichen Blutergüsse, die überall auf seinem Körper zu sehen waren, drohten bereits aufzuplatzen. Die alte Narbe, die durch die rechte Augenbraue verlief, fühlte sich so an, als würde sie wieder aufreißen. Einige Finger schienen gebrochen zu sein, doch das war noch seine geringste Sorge. Dons Mittel könnte das wieder beheben, schließlich war es dafür geschaffen, seinen Arm wieder vollkommen zu heilen. Doch alle anderen Wunden würde er auf diese Weise nicht einfach wieder auskurieren können. Die Schläge brannten unter der Haut. Was machte Tak nur solange?
Bald wäre es für seinen Begleiter zu spät.
Weiterhin wurde er mit diesen unsichtbaren Schlägen beharkt. Wie lange noch… Taaaak!!!



05.07.2003 00:27#13
Tak Sieh an, diese Dämonen waren gar nicht mal so unmenschlich wie sie aussahen. Ließen sich sogar durch plumpe Beleidigungen ablenken. Tak schüttelte kurz den Kopf – solche Idioten...
Nun ja, wenn sie sich so leicht beeinflussen ließen, dann war das ihr Problem. Arroganz, gepaart mit leichter Reizbarkeit. Eine ziemlich tödliche Mischung.Die beiden Dämonen konzentrierten sich jetzt tatsächlich darauf, Scipio nach allen Regeln der Kunst grün und blau zu schlagen. Gut so, da ihre sadistische Ader zu ausgeprägt war, als das sie ihn einfach sofort töteten, würden sie noch eine Weile beschäftigt sein. Solche Trottel...
Der Druide zog verächtlich die Mundwinkel ein kleines Stück nach unten und legte seine Hand auf die Pflanzen, die von den Wänden des Ganges herunterhingen. Sie schienen von einem sonderbaren Eigenleben erfüllt zu sein, Tak hatte das Gefühl, als würden sie versuchen, sich seiner Berührung zu entwinden – was ihn allerdings nicht groß störte. Solange sie seinem Willen gehorchten, konnten sie sich winden so viel sie wollten...
Der Druide kniff die Augen ein wenig zusammen und folgte dem ‚Kampf’, als der Scipio – Verprügelei, nur noch mit halbem Interesse. Seine geistigen Fühler tasteten nach den magischen Energien des uralten Gemäuers, und er musste auch nicht lange suchen. Magie gab es hier mehr als genug. Das Problem war also nicht, sie zu finden, sondern sie in die richtige Form zu bringen. Die magischen Kräfte waren dunkel, wie sie nicht dunkler hätten sein können, sie waren darauf aus, dem Herren der Nacht zu dienen, Tod und Verderben zu bringen, zu zerstören, Schmerz und Leid in die Welt zu tragen. Glück war ihr Feind, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ihr Ziel...
Tak grinste ein wenig. Das machte diese Energien ja direkt sympathisch.Nun, zum Zerstören und Vernichten würden sie unter seiner Anleitung genug Gelegenheit erhalten. Der Druide riss das feine Geflecht der Magie auseinander, es war wie eine Ansammlung dünner, locker gespannter Fäden, die jedoch alle einen eigenen Willen besaßen, den zu brechen es galt. Das klang allerdings schwerer, als es tatsächlich war, und so sammelte Tak recht schnell Kräfte, die ihm gehorchten und begannen, seine Umwelt nach seinem Willen zu beeinflussen...Das Ergebnis wurde auch bald sichtbar. Bewegung kam in die Pflanzen, nicht nur gespürte oder vermutete Bewegung, sondern tatsächliche. Ranken bogen sich und wurden länger, Dornen wuchsen und wurden spitzer, tödlicher. Ein leises Rascheln unterlegte die Verprügelei Scipios, als hinter den Dämonen die Botanik zum Leben erwachte. Scheinbar ziellos schlenkerten die Pflanzen zunächst durch die Luft, doch dann richteten sie sich langsam allesamt auf ihre Ziele aus. Blätter wurden hart wie Stahl und scharf wie Rasiermesser, Dornen lang wie Schwerter und Spitz wie Nadeln.
Ein flüchtiges, diabolisches Grinsen huschte über Taks blasses Gesicht. Ein bischen Sadist war er doch auch...
Aber er zog schnelles, effektives eliminieren doch noch der sinnlosen Folter vor. Tote konnten nicht zurückschlagen, gefolterte schon, wenn man Pech hatte. Zumal das Vergnügen ohnehin nicht von Dauer war und er selten die Zeit hatte, groß mit seinen Opfern herumzuspielen. So auch jetzt.
Ein kurzer Gedankenimpuls genügte. Die zu tödlichen Waffen umfunktionierten Pflanzen schossen ruckartig nach vorn, der Dämonen, der Scipios Speer hielt wirbelte überrascht herum. Blitzartig riss er die Waffe hoch, kalter Stahl schnitt durch die stickige Luft. Wie durch Butter drang die rasiermesserscharfe Klinge durch einige der Pflanzen, ein paar Blätter fielen haltlos zu Boden. Doch es waren zu wenige, und es war zu spät für den Dämon...
Wuchtig trafen die manipulierten Pflanzen auf die von Dunkelheit umhüllten Körper, wummerten mit unglaublicher Kraft auf die Dämonen ein. Die Scipio umtosenden Winde ebbten ab, schrille Schreie schienen die Trommelfelle der beiden Menschen zerfetzen zu wollen. In den Körpern der Dämonen breiteten sich die Pflanzen aus, zerrissen ihre Opfer von innen. Zähflüssiges Blut tropfte zu Boden, die Ranken begannen sich um ihre höllischen Widersacher zu schlingen, hielten die Gliedmaßen der Dämonen eisern fest, bedeckten sie langsam, um sie wie in ein Gefängnis einzusperren...



05.07.2003 14:46#14
Scipio Cicero Es dauerte noch eine ganze Zeit bis die Schreie der beiden Schatten endgültig verstummt waren. Dann waren sie wohl vollkommen von den Pflanzen durchwuchert, dieser Alptraum wenigstens war vorbei.
Die Schmerzen durchzuckten immer noch Scipios ganzen Körper, jede einzelne Wunde konnte er deutlich spüren. Ein stummes Pochen drückte in kleinen Schüben das Blut aus seinen Adern, das sich mit dem Schweiß vermischte und langsam zu Boden tropfte. Die Dämonen hatten ihn stark zugesetzt und den schmerzhaften Tod vergönnte er ihnen wirklich. Mit zitternden Händen griff er in seine Manteltasche und zog den letzten von Dons Tränken heraus. Mit mehreren kurzen Schlücken trank er das Gebräu und schlagartig begann sein Arm zu verheilen. Jedoch nur sein Arm, also nahm er auch noch einen Heiltrank heraus und ließ ihn seine Kehle runter rinnen. Damit begannen auch die anderen Wunden zu verheilen und die Gildenlosen konnten weiter gehen. Eine längere Pause wäre bestimmt nicht ratsam, denn man konnte schließlich nicht sagen, was alles hier lauerte um einen günstigen Augenblick der Unachtsamkeit zu erwarten.

Der lange Gang schien kein Ende zu nehmen und die grün lodernden Flammen der Fackeln wurden immer dunkler und weiterhin machte sich ein beunruhigendes Gefühl in dem Waldstreicher breit. Eine weitere Gefahr, oder nur ein Zeichen dafür, dass sie dem Windfetzer immer näher kamen? Scipio wusste es nicht, doch dass er vorsichtig sein musste war ihm mehr als klar. Jedes noch so kleine Geräusch nahm er war, keine Bewegung blieb vor seinen Augen verborgen.
Hörst du das, Tak? Es hört sich an wie,…Schritte. Keine großen Kreaturen, aber viele. Verdammt das müssen Tausende sein.
Die Schritte kamen näher, es waren wirklich unglaublich viele. Langsam kam ein großer Schatten auf sie zu. Er bedeckte den ganzen Gang, ohne auch nur eine winzige kleine Lücke zu lassen, durch die das Licht der dahinter liegenden Fackeln zum durchschein kam. Plötzlich kam dasselbe Geräusch auch von der anderen Seite des Ganges. Was ist das nur?
Spinnen , kam es leise und trocken von Tak.
Scipio kniff die Augen zusammen und versuchte etwas besser zu sehen. Er hatte Recht. Sie waren immer deutlicher zu sehen mit ihren unzähligen Beinen. Sie waren riesig, nicht wie gewöhnliche Krabbeltiere ihrer Art. Sie hatten riesige Zangen an ihren Leibern aus dem roter Speichel floss. Oder war es Blut? Er konnte es nicht sicher sagen, auf jeden Fall war es ein furchtbarer Anblick. Die haarigen Körper mit den unnatürlich vielen Beinen, von denen unzählige kleine, spitze Dornen abstanden schleppten sich Meter für Meter den Gang entlang. Ihre Anzahl schien gar kein Ende zu nehmen.
Die schleimigen schwarzen Augen der Viecher waren voll und ganz auf die beiden Zitadellenbesucher fokussiert.
Nur noch wenige Meter trennten die Bestien von den Kriegern, dann würden die beiden Mächte aufeinander prallen und sich in einem Gemetzel messen. Wer als erster sterben wird, das würde sich gleich herausstellen…


05.07.2003 16:13#15
Tak Spinnen. Recht große. Und scheinbar eine Menge...
Tak hielt seinen Speer locker in der Hand. Irgendwer wollte Scipio und ihn wohl nicht hier haben. Nun ja, so was sollte vorkommen...
Der Druide hob die Hand, einen Moment später löste sich zischend ein Geschoss aus hellgrünen Flammen aus selbiger. Das magische Feuer warf sonderbare, verzerrte Schatten an die Wand, als es durch den Gang raste. Im nächsten Augenblick traf es fauchend auf den Kopf einer der Spinnen, das Monstrum fauchte auf, als die magischen Flammen um die feinen Härchen züngelten und den Chitinpanzer verbrannten. Ein unangenehmer Gestank breitete sich aus, die Spinne versuchte zurückzuweichen, stieß dabei jedoch auf ihre hinter ihr laufenden Artgenossen. Diese hielten nicht viel von ihrem Fluchtversuch und stießen ihre spitzen Zangen in den aufgeblähten Hinterleib des feigen Gliederfüßers, drückten die zappelnde Spinne zu Boden und krabbelten einfach über sie hinüber, um ihre Feinde zu erreichen.
„Nun denn, Scipio, einen weiteren Vorteil bietet der Speer – seine Reichweite. Halt dir die Spinnen am besten mal vom Leib, die Zangen sehen nicht nett aus.“, nutzte Tak die Gelegenheit für eine weitere kleine Lektion, bevor er sich endgültig auf den Kampf einstellte. Er fasste die Harpyienfeder kurz unterhalb einer der beiden Klingen mit beiden Händen und richtete das andere Ende nach vorn, auf den Kopf der nächsten Spinne...
Diese blieb kurz außerhalb seiner Reichweite stehen und erhob drohend die haarigen Vorderbeine, woraufhin sie ein drohendes Zischen ausstieß.„Ja, du bist toll...“, murmelte Tak, eine Sekunde später rauschte ein weiterer grüner Feuerball durch die Luft und schlug im Unterleib der Spinne ein. Diese quietschte und zögerte kurz – doch zu lang. Tak schnellte nach vorn und stieß mit dem Speer zu, die geschliffene Klinge zerschnitt den Chitinpanzer wie Butter und bohrte sich tief in den Leib der Spinne. Der Druide warf sich sofort wieder nach hinten und riss seine Waffe mit einem Ruck aus dem zuckenden Körper der Bestie, um einen Augenblick später schon wieder anzugreifen. Zwei kurze Hiebe später brach die Spinne endgültig zusammen, dünnflüssiges, gelbliches Blut tropfte auf den Boden und vermischte sich mit dem roten Gift ihrer Zangen...Tak wartete nicht ab, bis die nächste Spinne angriff, sondern landete mit einem Satz auf seinem toten Opfer. Scipio folgte ihm, jetzt hieß es ‚Flucht nach vorn’. Sie konnten schließlich angesichts der Tatsache, dass auch von hinten ein paar Krabbeltierchen anrückten, nicht einfach stehen bleiben und ewig rummetzeln.
Wie eine Schlange schoss der Speer des Druiden vor, bohrte sich in den Kopf der nächsten Spinne, und zog sich gleich darauf wieder zurück, bereit für den nächsten Angriff...



05.07.2003 17:42#16
Scipio Cicero Meter um Meter metzelten sich die Gildenlosen durch die endlosscheinenden Reihen der Spinnen, wobei Scipio sich eher passiv verhielt und er eigentlich nur die Spinnen von sich und Tak abhielt, während der Druide wirklich Angriff. Auf diese Weise kamen sie wohl am schnellsten voran, weil die Spinnen schnell getötet wurden, ohne lang in Einzelgefechte verwickelt zu werden und Tak nicht auf die Verteidigung achten musste.
Für ihn mit seiner Kombination aus Magie und Stahl waren sie keine harten Gegner und nur die von hinten anrückenden Krabbeltiere machten den beiden Sorgen. Ein weiterer Ansporn schnell zu sein.

Der Waldstreicher musste sich voll und ganz darauf konzentrieren, denn die Spinnen krabbelten sogar auf der Decke und an den Wänden und griffen unablässig an. Die riesigen Giftzangen kamen dabei manchmal gefährlich nahe und das Fauchen dieser Biester konnte einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Die hinteren kamen immer näher. Hoffentlich würden sie bald endlcih ein Ende. Die Rüstung der gildenlosen war bereits über und über mit Chitin, gelben Blut und dem roten Gift der Spinnen verschmiert.

Dann plötzlich entwischte ihnen eins der Bestien und es war nun hinter ihnen. Tak hatte das nicht gemerkt, scipio musste sie vor ein paar Spinnen verteidigen und er hatte keine Zeit nach hinten zu kommen. Ein Fauchen, die Zangen hoben sich, das ift tropfte langsam herunter. Verdammt er konnte sich nciht umdrehen. Die Beinde setzten zum Sprung an, ein böses Funklen in den Augen der Bestie und dann schoss sie nach vorne. Die Zangen borhten sich tief in den Oberarm des Waldstreichers und er konnte das gift spüren, wie es in seinen Körper gepumpt wurde. Tak wurde aufmerksam und schleuderte es mit einem Feuerball gegen die Wand. Es ging langsam in den Flammen runter. Ohne weiter darauf zu achten kämpften sie weiter, doch die beiden Wunden eiterten ungewöhnlcih schnell und ohne dass es jemand merkte wurde das Fleisch um sie herum leicht bläulich. Die Adern traten deutlich hervor und man konnte richtig sehen wie sie teilweise aufplatzten. Der Schmerz wuchs ins unendliche und die Infektion breitete sich langsam aus. Scipios Blick wurde etwas verschwommen und die Bluergüsse zerrten weiter an seinen Kräften. Sollte er schon wieder einen Arm verlieren, oder gleich sein Leben verlieren. Vielleicht würde tak wissen was zu tun war.
Auf jeden Fall stand fest, sie mussten sich beeilen.



07.07.2003 17:15#17
Tak Eine Spinne fauchte erst wütend, dann folgte ein schmerzerfülltes quietschen, als Taks Speer ihren Chitinpanzer zerschnitt wie Butter. Die Waffe führte ihre Bewegung ungebremst fort, stieß ruckartig nach vorn und zerschmetterte den Kopf einer weiteren Spinne. Gelbliches Blut wurde in die Luft geschleudert und landete in Form feiner Tropfen auf der nachtschwarzen, matt glänzenden Holzrüstung des Druiden...
Ohne innezuhalten griff Tak weiter an, sprang nach vorn und stieß mit dem Speer zu, wirbelte um die eigene Achse und schlitzte einen weiteren Spinnenleib auf. Sein Blick fiel einen Moment lang auf Scipio – und blieb sofort an dessen Oberarm hängen. Der Waldstreicher kämpfte verbissen weiter, aber offensichtlich hatte eine der Spinnen ihn erwischt. Und das Resultat war nicht gerade angenehm...
Das Gift breitete sich offensichtlich sehr schnell aus, führte scheinbar zu innerer Fäulnis. Na toll. Konnte der Kerl nicht besser auf sich acht geben? Trotz allem war er ein recht nützlicher Helfer hier unten, und Tak war sich nicht scher, ob er es sich leisten konnte, ihn schon so früh zu verlieren...Einmal mehr zuckte der Speer des Gildenlosen nach vorn, um gleich darauf zur Seite gerissen zu werden. Einmal mehr brach eine der Spinnen leblos zusammen. Kurz bevor ihr Platz von einem der nachrückenden Tiere eingenommen wurde, stieß sich Tak vom Boden ab und landete einen Augenblick später neben Scipio. Dieser taumelte schon mehr als das er lief, seine Schläge waren ungeschickt und schlecht gezielt...
Tak fluchte leise und lehnte seinen Speer gegen die Wand, fauchend entfuhren einige hellgrüne Flammenkugeln seinen Händen und zerfetzten die nächsten der angreifenden Spinnen. Während sich der Gestank von verbranntem Chitin und schmorenden Haaren über den Gang ausbreitete, wühlte Tak in seiner Gürteltasche herum. Schließlich förderte er ein kleines Ledersäckchen zu Tage.Erneut rasten einige magische Geschosse in die heranwogenden Angreifer und drängten sie ein kleines Stück zurück, bevor Tak auch einen kleinen hölzernen Becher aus seinem Beutel holte. Der Becher war zu glatt und regelmäßig für eine Schnitzarbeit – aber seit wann brauchte ein Druide schnitzen, um sich etwas aus Holz zu basteln...?
Er schüttete ein wenig vom Inhalt des Beutels in den Becher, es handelte sich um feines graues Pulver. Die zerstampften Überreste eines getrockneten Pilzes (unter Anleitung des Druiden war der Pilz so freundlich gewesen, die in ihm enthaltene Flüssigkeit von selbst herauszupressen, was die Trocknung auf etwa drei Minuten beschleunigt hatte...) und einige andere Bestandteile.Tak fluchte leise, als ihm schon wieder die Spinnen auf den Pelz rückten. Ein grüner Flammenball verzehrte die erste, der Druide verschloss das Ledersäckchen mit dem Pilzpulver und ließ es auf den Boden fallen, um eine Hand frei zu haben. Schabend glitt sein Schwert aus der Scheide, die geschliffene Klinge tanzte elegant durch die Luft. Kreischend brach eine weitere Riesenspinne zusammen. Wieder folgten magische Geschosse, wieder wurde der Gestank, der ohnehin im Gang herrschte, verstärkt.
Scipio war unterdessen am Ende seiner Kräfte angelangt. Der Waldstreicher führte einen letzten, schwachen Schlag gegen eine Spinne, bevor er einfach zusammenbrach. Klirrend landete sein Speer neben ihm auf dem Boden, er blieb röchelnd liegen und starrte mit glasigen Augen zur Decke...
Tak warf sich zur Seite und stieß mit dem Schwert zu, die Klinge bohrte sich direkt in den Kopf einer Spinne, die sich gerade auf den halb toten Waldstreicher stürzen wollte. Tak ließ seine Waffe los, ohne sie vorher aus der Spinne zu ziehen, und riss seine Trinkflasche vom Gürtel. Mit den Zähnen entkorkte er sie und füllte etwas von dem klaren Quellwasser in den Becher mit dem Pulver. Das Pulver vermischte sich mit dem Wasser, eine milchig trübe, schäumende Flüssigkeit war das Ergebnis.
Der Druide kniete sich neben Scipio nieder und hob dessen Kopf im Nacken ein Stück an, wobei er nicht besonders sanft vorging. Ruhig, aber bestimmt führte den Becher an die Lippen des Waldstreichers.
„Trink schon!“, knurrte Tak und sah sich um.
Die Spinnen rückten näher...



08.07.2003 21:13#18
Scipio Cicero Scipio ließ die übel riechende Flüssigkeit seine Kehle runter rinnen. Zeitgleich mit dem letzten Tropfen begann er einen seltsamen Schleim auszuhusten und seine Augen weiteten sich schlagartig. Es brannte überall, in seinem Mund, in seinem Hals, seinem Rachen, dem Magen und langsam, aber sicher auch in allen anderen Körperteilen. Die Frage ob er das Gift doch vorzog war gar nicht mal so sicher, doch die Blutergüsse begannen schlagartig zu heilen. Der rote Lebenssaft, das vielleicht kostbarste was ein Mensch besaß, lief wie durch Magie in die Adern zurück die überall wieder zuheilten. Die Schwellungen verschwanden, die Kopfschmerzen ließen nach.
Eine schnelle Heilung, das musste man dem Druiden lassen, der schon wieder eine Spinne nach der anderen mit seinen feurigen Bällen aus reiner Magie in Flammen aufgehen ließ.

Der Waldstreicher brauchte noch einen Moment um sich zu besinnen, ein leicht schwummriges Gefühl war immer noch verhalten, was jedoch nicht sonderlich störte. Jetzt galt es erneut blutige Rache zu nehmen und den Spinnen weiterhin zuzusetzen. Mit einem kurzen, aber kräftigen Ruck riss er seinen Speer aus dem mit Blut, Schleim und Eiter überströmten Boden und schritt langsam auf die Spinnen zu. Diese Teufelsbrut würde zu spüren bekommen, was ein in seinem stolz verletzter Krieger ausrichten konnte. Die für ihn ungewöhnlich kalten Augen stachen in die seiner Gegner und sofern sie so etwas wie Verstand besaßen würden sie wissen was auf sie zukam. Seit kurzem hatte er wieder seinen Arm, den er kurz zuvor für mehrere Monate verloren hatte und nun wäre er fast wieder einfach so abgefallen, von der Fäulnis des Dämonengiftes zerfressen. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen.

Deutlich konnte der Krieger seinen Herzschlag hören, er schloss seine Augen, atmete ein letztes mal tief ein und riss sie schlagartig wieder auf. Es konnte losgehen.
Ohne auf seine Verteidigung zu achten schoss er nach vorne und sein Speer traf auf die ersten Gegner. Mit einem Fauchen zerplatzten die Augen der Spinnen als das Stahl sie aufschlitzte und nach einem weiteren Schlag fehlten auch ein paar der unnatürlich vielen Beine.
Den Gnadenstoß konnte er sich sparen, seine Artgenossen hatten kein mitleid mit dem Verwundeten und trampelten einfach über ihn, wobei ihre Spitzen Beine den Körper grausam durchstachen.
Wäre er nicht so auf den Sieg konzentriert hätte den jungen Mann das Mitleid übermannt. So aber kämpfte er wild weiter und durchschnitt Chitin und darunter verborgenes dämonisches Fleisch mit einer ungewollten Härte, die dem kleinen, schmächtigen Gildenlosen nicht zuzutrauen wäre.
Zusammen mit Tak erledigten sie die Bestien nun geradezu erschreckend schnell und kamen immer weiter den Gang entlang.
Doch ihre Verfolger waren nicht mehr weit und wenn die auch noch kommen, wären sei endgültig verloren.

Dann plötzlich wichen die Spinnen wieder zurück und gaben den Gang wieder frei. Auch die nachrückenden kehrten um. Warum nur?
Hier ist was faul. Sei vorsichtig.
Langsam und vorsichtig gingen sie weiter, doch nichts geschah. Dann sahen sie in der Ferne ein Licht. Immer schneller gingen sie darauf zu, bald auch im Laufschritt. Was würde jetzt passieren.
Sie kamen in eine Halle, alles hier bestand wieder aus kaltem Stein und es ähnelte dem inneren einer alten Burgruine. Pflanzen gab es plötzlich nicht mehr. Ein Gitter versperrte den weiteren Weg in den nächsten Gang. Die Abenteurer stellten sich mit den Rücken zusammen, die Speere sicher in den Händen, immer darauf bedacht, dass etwas passieren könnte.

Sie mussten nicht lange warten. So schnell, dass die bloßen Augen gar nicht folgen konnten, strömten die ganzen Spinnen aus den Löchern in der Decke und sammelten sich auf der anderen Seite der Halle. Auch aus dem Gang, aus dem sie gekommen waren krabbelte erneut ein ganzer Haufen dieser Biester heraus, es waren die Selben, die sich wenige Minuten zuvor so hartnäckig verfolgt hatten. Sie horteten sich allesamt zu einer großen Gruppe zusammen und begannen in einem dunklen gelb zu leuchten. Was ging hier vor?
Langsam verschmolzen die Körperteile der unzähligen Monster miteinander. Sie vereinigten sich. Ein greller Lichtblitz blendete die Gildenlosen und als sie langsam wieder sehen konnten stand vor ihnen eine geradezu gigantische Spinne. Ihre mit großen Dornen besetzten Beine waren einige Dutzend mehr als bei gewöhnlichen Tieren. Die Fangzähne waren beinahe mannshoch und Blut tropfte daran herunter. Die acht riesigen schwarzen Augen waren kalt auf die beiden Menschen fixiert und der Atem der Höllenkreatur war laut zu hören. Eine Art Knurren war zu hören und in regelmäßigen Abständen ein angriffslustiges Fauchen.
Kurz gesagt war diese Kreatur mitunter wohl das schrecklichste was Scipio je gesehen hatte.
Jetzt kommt’s hart auf hart.



13.07.2003 23:40#19
Tak Beinahe fasziniert beobachtete Tak, wie die Spinnen aufeinander krochen, wie ihre Konturen zu verlaufen schienen, als wären sie überhaupt nicht fest. Die Wesen schienen ineinander überzugehen, ein Ganzes zu bilden, und doch war jedes für sich allein, bewahrte eine sonderbare Eigenständigkeit...Jedoch nicht lange. Tak riss schützend seinen arm vor die Augen, als ein greller Blitz von dem unförmigen Spnnienknäul ausgehend den Raum in unnatürliche Helligkeit tauchte und den beiden Gildenlosen dunkle Nachlichtflecke auf die Netzhaut brannte.
Tak presste einen leisen Fluch zwischen den Zähnen hervor und wich einen Schritt zurück, während er seinen Speer hob. Verfluchter Blitz, da konnte man ja gar nichts mehr sehen. Der Druide hasste es, die Situation nicht so recht einschätzen zu können...
Als sich die dunklen Flecken endlichlangsam aus seinem Sichtfeld verzogen, gab er ein unwilliges Knurren von sich. Nix mehr mit ‚sonderbarer Eigenständigkeit’. Vor ihnen stand eine Spinne, wie sie größer kaum hätte sein können. Große Tropfen dünner roter Flüssigkeit hingen an den fast mannshohen Fangzähnen der Spinne, ihre Beine waren mit nadelspitzen Haaren besetzt, welche fast die Dicke von Armen erreichten.
„Jetzt kommt’s Hart auf Hart...“, stellte Scipio fest. Tak erwiderte nichts, seine Hände umschlossen den Griff seines Speeres etwas fester und er näherte sich dem Fauchenden Monstrum vorsichtig. Langsam wich er zur Seite, während Scipio begann, die Spinne von der anderen Seite her anzugehen. Tak bezweifelte zwar, dass sie dadurch eine größere Chance hatten, aber ausprobieren konnte man es ja mal...
Prüfend glitt der Blick des Druiden über den aufgeblähten Körper, als die Spinne eines ihrer Beine hob und ruckartig wieder herunterfahren ließ. Im letzten Augenblick stieß sich Tak vom Boden ab und brachte sich mit einem Rückwärtssalto aus der Gefahrenzone, krachend bohrte sich das Spinnenbein in den steinernen Boden, schleuderte kleine Felssplitter und Staub in die Höhe. Fauchend wandte sich die spinne um, ihre kleinen schwarzen Facettenaugen waren scheinbar auf Tak gerichtet. Der Druide erwiderte den Blick emotionslos.
„Scipio, such nach einer Schwachstelle. Ich lenke das Vieh ab.“Es klang völlig selbstverständlich. Dementsprechend wartete Tak auch nicht auf eine Antwort, bevor er mit Hilfe seiner Magie auf die Spinne zusprang und dabei eine der klingen seines Speeres gegen ein Bein schmetterte...


14.07.2003 22:11#20
Scipio Cicero Furchtlos stürzte sich Tak auf die Bestie. Seine schläge konnten jedoch, egal wie stark sie waren, die Panzerung der Spinne nicht durchdringen. Gewöhnliches Chitin konnte das nicht mehr sein, dafür war es zu hart und der schrillen Laut, den jeder Hieb mit sich zog, ließ eher auf ein Metall vermuten. Ein wahres Monster, dieses Ding.

Eine Schwachstelle sollte er finden? Hatte es überhaupt eine? Die vielen beine zumindest konnte man ausschließen und der Körper an sich war anscheinend auch gegen Stahl und Magie resistent.
Der Waldstreicher musste versuchen logisch zu denken. Diese Kreatur war mehr oder weniger eine Spinne. Wo könnte man Spinnen besonders gut angreifen?
Als erstes wollte er versuchen über die Öffnung am Hinterteil, aus der normalerweise die Fäden kamen, das Monster zu verletzen.
Obwohl die Kreatur von Tak abgelenkt wurde, hatte Scipio doch alle Mühe den vielen Beinen auszuweichen, die aufgeregt umherzuckten.
Mit mehr Glück als Verstand schaffte er es doch und stand nun hinter der Spinne. Jetzt kam der schwierigste Teil. An den zahlreichen Füßen standen überalls riesige Dornen heraus, genau das wollte er sich zu nutzen machen. Ein kurzer, tiefer Atemzug und es ging los. So schnell er konnte stürmte er auf die Spinne zu und sprang von einer Dorne zur Anderen die monsträse Kreatur empor. Anscheinend merkte sie es nicht einmal, zum Glück für den Gildenlosen. Oben angekommen fand er die schleimige Öffnung vor. Zuerst war er nur etwas angeekelt, fing sich aber schnell wieder und zückte seinen Speer. Dann mal los. Er rammte die Stange tief in den Körper des Wesens, das ein lautes, schrilles fauchen von sich gab. Scipio allerdings ließ nicht nach und begann an dem äußerem Ende herumzurütteln, worauf die Klinge praktisch im inneren seines gegners zum tanzen brachte. Sie fauchte weiter und polterte wild und ungehalten herum. Für den Druiden gab es nun kein Ablenken mehr, sondern nur noch den Versuch sich zu retten. Der maßige Körper drohte den ganzen raum zu verwüsten und tak einfach zu zerdrücken, doch unbehindert machte der Waldstreicher weiter. Gründer Schleim und gelbes Blut flossen aus der Öffnung und würden den boden auf kurz oder lang wohl ein paar Zentimeter hoch überschwemmen. Das Geschaukel wurde imemr heftiger und wenn er den Speer nicht fest im griff hätte, würde sie den Menschen wohl schon lange abgeschüttelt haben.
Tak versuchte inzwischen mit seinem Zauber auf den kopf der Bestie zu springen, wo er damit begann deren Augen anzugreifen.
Es sah gut für die aus, doch würden sie sie so töten können? Wahrscheinlich nicht, verletzen ja, töten nein, doch das genügte fürs erste. Als der blutige Schleim schließlich von selbst in unkontrollierbaren Mengen aus der Öffnung des Hinterteils floss, bahnte sich Scipio seinen Weg nach vorn zu Tak, der mit seinem Speer die Höllenkreatur inzwischen völlig erblinden lassen hat, und gemeinsam hämmerten sie nun wie wild auf die Schädeldecke der Spinne ein. Langsam aber sicher gab sie nach, wahrscheinloch weil das Ding nun so geschwächt war, dass sie ihre ungewöhnliche Abwehr nicht emrh aufrecht erhalten konnte. Doch Scipio war kein Gelehrter, kein Magier und kein Mediziner, also blieb das ganze bei einer Vermutung.
Trotzdem schienen sie zu gewinnen. Entweder wenn sie den Schädel der Spinne aufbrachen, oder sie vorher verblutete.

Es war nur eine frage der Zeit, so zumindest schien es...



20.07.2003 03:44#21
Tak Feine Gesteinssplitter prasselten leise klackend auf die nachtschwarzen, hölzernen Panzerplatten der Rüstung, Tak warf sich zur Seite und rollte sich auf dem staubigen Boden ab, während die Spinne ihr Bein wieder aus dem Fels zog. Ein stickige Staubwolke hatte sich bereits in der Halle gebildet, biss in den Augen und ließ die Kehle des Druiden Ähnlichkeit mit einem Reibeisen haben...Den Hustenreiz unterdrückend, hechtete Tak hinter einen auf dem Boden liegende Felsbrocken, rollte sich über die Schulter ab und kauerte sich einen Moment bewegungslos hinter seine Deckung. Ein gewaltiges Spinnenbein verharrte einen Augenblick fast suchend in der Luft, um dann niederzusausen und sich in den steinernen Fußboden zu bohren. Laut krachend barst der Fels, scharfkantige Splitter wurden in die Luft geschleudert, unregelmäßige, zackige Risse gingen von dem Punkt aus, an dem der Spinnenfuß sich in das Gestein gegraben hatte...Bevor die Spinne ihre Gliedmaße schabend wieder aus dem Boden ziehen konnte, stieß sich Tak von selbigem ab und katapultierte sich mit Hilfe seiner Magie in die Höhe, noch im Sprung schlug er mit seinem Speer nach dem Bein der Riesenspinne. Doch ohne Schaden anzurichten prallte es, begleitet von einem dumpfen Aufprall, von diesem ab...
Tak ließ sich davon nicht beirren, einen Moment später landete er elegant auf dem Rücken der gewaltigen Bestie. Scipio war auch schon lange hier, und er hatte tatsächlich eine Schwachstelle entdecken können. Gelblicher Schleim ergoss sich fast in einem wahren Sturzbach aus dem Hinterteil des rasenden Monsters...Der Druide bedachte seinen Begleiter mit einem kurzen, abschätzenden Blick. Der Junge hatte durchaus Potential. Das musste er nur noch richtig nutzen...Im Moment allerdings hatte Tak anderes zu tun, als sich um Scipios Zukunft zu kümmern – die Spinne hielt nicht gerade ruhig, und auch wenn ihre Verletzung sie vielleicht das leben kosten könnte, so würde es doch noch eine Weile dauern. Vielleicht ging das ganze ja noch etwas schneller, wenn man ein wenig nachhalf...
Mit den Armen die Balance haltend, während sein Untergrund schwankte wie ein Ruderboot bei einem Orkan, arbeitete sich Tak zum Kopf der Spinne vor. Er hielt sich an einer der Dornen fest, die aus ihrem Körper ragten, und stach mit seiner Waffe zu – das Ziel waren die schwarzen, runden Facettenaugen. Der Gildenlose erwartete schon, dass dein Speer hier ebenso hilflos versagen würde wie beim restlichen Körper, doch dem war nicht so – leise schabend grub sich die Klinge in das Sehorgan der Spinne, obwohl auch dieses nicht gerade weich war...Erneut zischte die spinne wütend auf, ihre gewaltigen Zangen schlossen sich um leere Luft, ließen blutrotes Gift zu Boden tropfen. Erneut holte Tak aus, einen Moment später verwandelte er das nächste Auge in eine Ansammlung dünner Chitinsplitter und durchsichtiger Flüssigkeit. Die Spinne tobte, ihre Beine wummerten in unregelmäßigen Abständen auf den Boden und verwandelten den einstmals glatten Fels in eine Geröllhalde aus Brocken und Trümmern...Mittlerweile hatte sich auch Scipio nach vorn gearbeitet, fast synchron rasten ihre Speere nun auf den Kopf der Spinne hernieder, krachten auf den harten Panzer, um scheinbar nutzlos abzuprallen. Aber eben nur scheinbar nutzlos...Die beiden Gildenlosen ließen nicht locker, während die Riesenspinne immer weiter in Rage geriet. Immer wieder schlugen die Kämpfer auf den Kopf ihres blinden Gegners ein, langsam aber sicher wurden die Bewegungen der Spinne schwächer...

Endlich, es erschien ihnen wie eine Ewigkeit gedauert zu haben, brach die harte Chitinschale des Spinnenkopfes. Es war nur ein kleiner Riss, durch den gelblichen Blut sickerte, doch das reichte schon. Ohne Zeit zu verschwenden rammte Tak seinen Speer hinein und begann, ihn als Hebel zu benutzen, Scipio tat es ihm wenig später gleich. Die Spinne hatte bereits verloren, bevor ihr Kopf mit lautem Krachen weiter aufbrach. Fast augenblicklich geriet die gewaltige Kreatur ins Schwanken, ihre Beine knickten ein, einen Moment später sackte sie leblos zusammen. Mit einem dumpfen Aufprall landete der schwere Körper auf dem schwer mitgenommenen Boden, Tak sprang mit einem eleganten Rückwärtssalto von der vernichteten Spinne herunter.
Der Druide musterte den leblosen Körper noch einmal, ohne jedoch groß Interesse zu zeigen. Nur eine weitere Leiche auf seinem Weg...



20.07.2003 16:40#22
Scipio Cicero Das war geschafft. Die riesige Bestie war, nach einem langen harten Kampf, endlich geschlagen. Der gigantische Körper lag in einer mehreren Zentimeter hohen Lache aus Blut, Schleim und anderen Ekel erregenden Dingen aus dem Körper der Spinne, dessen aufgebrochener Schädel immer noch ganz leicht zu zucken schien. Vielleicht bildete sich das Scipio aber auch nur ein.
Sie machten ein paar Minuten Pause und gingen dann wieder weiter. Weit konnte es nicht mehr sein, man konnte die unbeschreibliche Macht der Klinge bereits spüren. Bald würden sie ihn finden, den Windfetzer .
Ein kleiner Gang, der sich nach dem Kampf mit der Spinne aufgemacht hatte, führte sie immer weiter ins Erdinnere. Es schienen Stunden zu vergehen, in denen die beiden Gildenlosen kein Wort wechselten. Der Tunnel wurde immer breiter und seltsamerweise waren diesmal keine weiteren Wächter mehr hier, die versuchten die Abenteurer aufzuhalten. Taks Lichtzauber wurde immer schwächer, je tiefer sie in die letzten Enden der Katakomben gingen. Selbst wenn sich der Druide voll und ganz auf das Licht konzentrierte konnte er nur ein kleines Leuchten erzeugen, das sie gerade mal nicht über die Steine kurz vor ihnen stolpern ließ. Doch seltsamerweise warf die magische Kugel Schatten. Überall waren Pechschwarze Gestalten zu sehen. Verzerrte Gesichter, die stumm ihre Qualen in die unendlichen Weiten des Nichts dieser Zitadelle schrieen. Ihre Seelen würden vielleicht nie Frieden finden. Doch auch andere Gestalten waren zu sehen. Sie kämpften gegeneinander. Die einen gut, die anderen böse. Letztere waren in der Übermacht und schlugen sich durch die Reihen der Verdammten. Das alles wiederholte sich immer wieder. Bis in alle Ewigkeit?

Die Dunkelheit verschlang die beiden Eindringlinge inzwischen immer mehr, bald würden sie gar nichts mehr sehen. Doch war das nicht egal? War es nicht belanglos? Würde es irgendetwas ändern? Konnte man hier, in diesen Katakomben überhaupt seinen Augen trauen? Es schien besser zu sein, sich auf seinen Intuition zu verlassen, auf sein Gefühl. Die Eingebung, die einen Krieger ausmachte und ihn dazu brachte das Richtige zu tun. Sinne konnte man trüben, doch den Willen eines Kriegers konnten wahrscheinlich nicht mal die Götter bezwingen. Das war die unvorstellbare Macht, mit der alles möglich war. Der Wille. Das war die Grundlage für das gelingen einer Sache. Wenn man etwas nicht will, kann man es nichts schaffen. Die Motivation, mehr brauchte man nicht. Die ganzen Wächter waren nur dazu da um den Willen der Abenteurer zu brechen, die die legendäre Klinge suchten. Doch bei Scipio würde das nicht gelingen. Er wusste, dass er es schaffen konnte. Stark war er geworden und Tak war ein mächtiger Druide. Der Wille der beiden war stark und unerschütterlich. Würden sie es nicht schaffen, wer dann?
Mit festen Schritten setzten sie ihren Weg fort. Die leichten Lederstiefel des Waldstreichers und die schweren Kampfstiefel des Druiden schlugen fast Synchron auf den staubigen Boden auf. Was Tak jetzt wohl durch den Kopf ging? Angst hatte er sicher nicht. Hatte er das schon jemals gehabt? Man konnte es nicht sicher beantworten. Dieser Mann hatte schon viel durchgemacht und war beinahe emotionslos geworden. Er wirkte als würde er niemanden vertrauen und eben dieses gnadenlos missbrauchen. Sicherlich war es gefährlich auf ihn zu vertrauen, ohne Zweifel, doch wie lange kannten sie die Gildenlosen jetzt? Scipio hatte er schon oft das Leben gerettet und es auch ebenso oft riskiert, doch irgendwie vertraute ihm der Waldstreicher. Ja, er empfand diesen blassen, gefühlslosen Kerl wirklich als Freund. Den Einzigen, den er hier unten, an einem Ort der Beliar vielleicht sogar so nah war, wie das Kastell des dunklen Gottes selbst, hatte. Ob er wohl auch so dachte?
Es war eigentlich auch egal. Jetzt war es nur wichtig die Kampfpause zu nutzen und sich zu erholen. Wer weis, was noch kommen würde?

Sie waren nah, sehr nah. Die Macht pulsierte in der Dämonenklinge und brachte alles um sie herum zum vibrieren. Dieses Vibrieren wurde immer stärker und allmählich konnte man sagen alles bebte. Was musste das für eine Waffe sein?
Plötzlich, von einem Schritt auf den Anderen, wurde es hell. Die beiden Gildenlosen waren geblendet und mussten sich erst einmal an das plötzliche Licht gewöhnen. Was war das gewesen? Es war so, als wären sie durch eine Wand gegangen. Auf der einen Seite Licht, auf der anderen Finsternis. Sie drehten sich um. Der Eingang war verschwunden. Einfach weg.
Davon jedoch eher unberührt sahen sie sich um.
Der Blick des Waldstreichers musterte die riesige Halle, wie sie gewaltiger kaum hätte sein können. Mannshohe Fackeln leuchteten das staubige unförmige Feld aus. Halle konnte man es gar nicht nennen. Es sah aus wie ein Schlachtfeld. Dann begann es dem jungen Mann zu dämmern. War das der Ort, an dem vor so vielen Jahren die letzte Schlacht der Dämonenkriege stattgefunden hat? Waren hier tausende Dämonen gefallen, in einem Streit, wie es ihn sonst nur bei den Menschen gab? Waren diese höllischen Kreaturen den Menschen nicht doch ähnlicher als man eigentlich dachte? Waren Menschen eigentlich nicht genau das Selbe, die primären Diener eines Gottes?
War es nicht so, dass die Dämonen Beliar dienten, so wie die Menschen Innos verehrten und ihm im Kampf gegen seinen Widersacher halfen? Sie führten Kriege, was bedeutete, dass auch Dämonen eigenständig denken konnten und einen eigenen Willen hatten, der stark genug war um selbst gegen seine Artgenossen anzutreten. Sie opferten damals ihr Leben für die Freiheit gegenüber den mächtigeren, sie kämpften gegen die Unterdrückung. Doch waren sie weiterhin Diener des Bösen und wenn sie einen eigenen Willen besaßen, hieß das nur, dass sie aus freien Stücken schlechtes Taten. Sie zeigten keine Reue sondern dienten mit Freuden und verrichteten Böses, nur um dem Guten zu schaden.

Schlagartig wurde es schwarz um den Gildenlosen. Alles was er noch sehen konnte war Dunkelheit – und Tak. Er stand neben ihm und bewegte sich kein Stück. Sie sahen Bilder von Dämonen, hier in der Halle in der sie standen. Sie kämpften gegeneinander, es waren zwei gigantische Armeen. Mehrere Tausend Mann starke Heere prallten aufeinander und zerrissen sich in der Luft. Leichen wurden ignoriert und wenn ihre Einzelteile nicht ohnehin schon in zu viele Stücke zerteilt wurden, als dass sie noch wirklich stören würden, warf man sie achtlos zur Seite um Platz für weitere Kämpfe zu bekommen.
Das Gemetzel war schrecklich. Dann tauchten die beiden Anführer auf. Etwas derart gewaltiges hatte wohl noch nie ein Mensch zu Gesicht bekommen. Die gigantischen Schuppigen Körper strahlte eine Macht aus, die damit drohte, alles zusammen zu brechen lassen. Doch war nicht ihre Statur gewaltig, sondern die bloß Energie die sie ausstrahlten. Die Augen leuchteten in einem hellen Schein und jedes Mal wenn sie angegriffen wurden reichte ein Schlag um die Gegner unter unvorstellbaren Qualen zurück zu ihrem gemeinsamen meister, Beliar, zu schicken. Mit den bloßen Händen, mit nur einem Schlag, trennten sie Köpfe von Körpern oder ließen sie in einem Feuerball untergehen. Von innen heraus lösten sich die niederen Kreaturen auf und immer weiter bewegten sich die beiden Mächte, schier unaufhaltsam, aufeinander zu. Dann standen sie direkt voreinander, holten auseinander, die Fäuste trafen aufeinander und…die Abenteurer erwachten aus ihrer Trance.

Was war das gewesen? Eine Vision? Eine Warnung umzukehren? Oder doch nur eine Art Belohnung, dafür dass sie soweit gekommen waren? Sollte es ein Geschenk sein zu wissen, welch grausame Schlacht damals tobte.
Scipio wusste es nicht und es war auch egal. Sein Blick schweifte erneut über das Schlachtfeld, wie es ohne Krieger aussah. Dann blieb sein Blick hängen. Er wagte es nicht zu blinzeln. Da war er. Blitze zuckten um ihn herum, die Erde bröckelte unter den Energiestößen um ihn herum. Ein riesiger Thron schmückte ihn, er war, so wie fast alles hier, schlichtweg atemberaubend. Alte Runenzeichen befanden sich darauf, doch konnte sie der Waldstreicher nicht lesen.

Er konnte es gar nicht glauben. Endlich waren sie am Ende ihrer Reise angekommen. Sie hatten es geschafft. Nie zuvor hatte ein menschliches Auge ihn erblickt, in seiner unglaublichen Pracht. Durch und durch ein Meisterwerk. Kein Mensch wäre in der Lage so eine Arbeit abzuliefern. Es war wirklich nicht zu beschreiben. Die Klinge war eher kurz, fing unten relativ schmal an, wurde nach oben hin breiter und lief dann wieder spitz zusammen. Das Stahl schmimmerte weiß in einem hellen Glanz und der tiefschwarze Griff, der nicht besonders breit war, ließ einem viel Freiheiten, wenn es darum ging die Waffe elegant herumwirbeln zu lassen. Da lag er und wartete darauf an sich genommen zu werden. Der Windfetzer.

Scipio fing sich wieder und begann dann zu rennen. So wenige Meter trennten ihn von seinem Ziel. Dann blieb er stehen, genau vor dem riesigen Thron. Zitternd hob er seine Hände, bewegte sie langsam auf die Klinge zu. Nur wenige Zentimeter. Dann plötzlich traf ihn ein Blitz, seine Hand zuckte zurück. Eine art Schutzschild. Wütend biss Scipio die Zähne zusammen und griff noch einmal zu, diesmal schnell und bestimmt, ohne zu zittern. Die Hand durchdrang den unsichtbaren Schild, doch griff weiterhin unerbittlich an. Noch mal zog er die Hand zurück. Seine Hand war teilweise etwas angebrannt. Inzwischen hatte sich auch Tak zu ihm gesellt und stumm bewunderte auch er den Windfetzer . Kurz besann sich der Waldstreicher, sah auf seine hand und dann auf den Windfetzer.
Du gehörst mir!!!
Weit holte er aus und rammte seinen Arm durch den Schutzschild. Die schmerzen stiegen ins unendliche, doch er ließ nicht locker. Zentimeter, wenige Zentimeter nur. Langsam bewegte sich seine Hand, es ging nicht mehr schnell. Seine Finger waren daran vorbei und schlossen sich ebenfalls langsam zu während der Schild weiterhin seinen Arm verbrannte. Sein Griff schloss sich und mit einem ruck riss er das Schwert, das etwas über dem thron geschwebt hatte aus seinem Platz. Das Beben stoppte. Die Wunden des Schutzschilds schlossen sich. Endlich hielt er ihn in den Händen.

Mit offenem Mund stand Scipio da und betrachtete das Schwert in seiner Hand. Doch was war das? Die Spitze begann zu leuchten und das Beben setzte erneut ein. Es wurde stärker, das Licht greller und plötzlich zerbrach die Spitze der Klinge und zersprang in tausende kleine Teile. Nein!!!
Scipio konnte es nicht fassen. Sie war zerbrochen. Doch der Schrecken ging weiter. Dunkle Schatten schossen aus der Klinge und verteilten sich im ganzen Raum. Ein Strudel bildete sich um die Klinge und setzte all die Seelen frei, die in der Klinge inne wohnten. Die Gildenlosen schienen beinahe mitgerissen zu werden. Einige Minuten, die dem Krieger jedoch wie Tage vorkamen, dauerte das Schreckensspiel, alles wurde wieder ruhig, dann verlor der Windfetzer seinen Glanz und lag matt in der Hand des niedergeschlagenen Waldstreichers. Dafür hatte er diese gefährliche suche unternommen. Seine Knie wurden wacklig, sackte zusammen. Mit starren Blick auf die Waffe in seiner Hand. Die zerbrochene Klinge schien plötzlich so wertlos.

Tak starrte inzwischen auf etwas ganz anderes. Der Raum war wieder voll, voll von Dämonen. Die Dämonen, die der Erzdämon damals in den Windfetzer eingeschlossen hatte waren frei, ihre Seelen machten Anstalten ihren alten Krieg erneut aufzunehmen – und sie waren mitten drin…



21.07.2003 03:44#23
Tak Taks Blick wanderte über die wogende Flut aus schwarzen Leibern, die plötzlich die gewaltige Halle erfüllte. Dämonen... Mehr, als er jemals zu Gesicht bekommen hatte. Sie hatten die bizarrsten Formen, von schlanken, fast schon elegant zu nennenden klauenbewehrten Monstern bis zu aufgedunsenen Ungeheuern, die sich, eine Wolke der Fäulnis hinter sich herziehend, über das Schlachtfeld schleppten. Die Luft war erfüllt von den wütenden, herausfordernden Schreien und Rufen der Höllenkreaturen, während sich die beiden Armeen in Stellung begaben, um einen Kampf, der seit Jahrmillionen vorbei war, wieder aufzunehmen...„Scipio, heul hier nicht rum sondern steh auf, es gibt Arbeit!“, fauchte der Druide etwas ungehalten und packte seinen Begleiter am Genick, um ihn unsanft auf die Füße zu ziehen. Jetzt endlich realisierte auch Scipio, was dort unten, kaum hundert Meter von ihnen entfernt vor sich ging...
Der Boden erzitterte unter den Schritten gewaltiger Bestien, ledrige Flügel durchpflügten die Luft. Die beiden riesigen Heere hatten Aufstellung bezogen, in den Reihen der Dämonen stand jeweils einer, der eindeutig der Anführer war – Tak wusste nicht, warum er sich bei den beiden so sicher war, doch er wusste, dass er nicht irrte...
In diesem Moment trat Stille ein, vollkommene Stille.
Taks Hände schlossen sich fester um den Schaft seines Speeres.Die Dämonen musterten sich gegenseitig mit ihren lodernden, gnadenlosen Blicken.Dann, auf ein unsichtbares Signal hin, begann die Schlacht...Kreischend und schnaubend rasten die beiden Dämonenheere aufeinander zu, als eine Sekunde später die ersten Reihen aufeinander prallten, zerrissen sich die Bestien mit ihren Klauen fast gegenseitig in der Luft. Wolken großer, weißer Speere, die aussahen, als würden sie aus Knochen bestehen, rasten plötzlich aus den Hinteren Reihen einer der Armeen heran und schlugen in die Reihen der Gegner ein. Ein kleinerer Dämon wurde von einem solchen Geschoss aufgespießt, mitgerissen und im nächsten Moment gegen den Leib eines weitaus größeren Artgenossen genagelt...
Tak Suchte die wogende Schlachtreihe nach den Geschützen ab, und wenig später fand er sie auch – gewaltige, klauenbewehrte Knochenwesen hatten sich auf einem kleinen Hügel am Rande des Schlachtfeldes aufgebaut, bogen ihre langen Rückendornen nach vorn und schleuderten sie mit unglaublicher Wucht in das Meer schwarzer Leiber. Der Druide verzog die Lippen zu einem gehässigen Grinsen – er hatte selbst schon einmal auf einem solchen Knochenspeer gesteckt. Und auch wenn das schon lange her war, ab und zu erinnerte ihn seine Schulter noch immer an die damaligen Ereignisse...
An anderer Stelle gingen schlangenartige Dämonen, deren vier Arme in Trichterartigen Öffnungen endeten, in Position. Klauenbewehrte Monster der anderen Partei griffen ohne zu zögern an – und gingen in dem vernichtenden Flammeninferno, das die Feuerdämonen augenblicklich entfesselten, chancenlos unter. Aufgedunsene Bestien, die eine Größe von fast fünf Metern erreichten, räumten ihre Feinde gnadenlos mit weit ausholenden Schlägen ihrer in scharfen Hornsicheln endenden Arme aus dem weg, während der Kampf auch in der Luft tobte. Große, mit spitzen Klauen bewaffnete Dämonen zerrissen andere Flieger, kleine, schnatternde Kobolde stürzten sich in Großen Schwärmen auf die Kämpfer am Boden, wieder andere Dämonen spieen ätzende Flüssigkeiten, Flammen oder magische Geschosse nach unten. Kleine, rundliche Dämonen rannten auf Feinde zu um dann neben ihnen mit einem ohrenbetäubenden Knall zu explodieren, wobei die eine gewaltige Druckwelle freisetzten, die ihre Feinde und Freunde gleichermaßen zerfetzte.
Die Schlacht tobte mit einer Brutalität und Gnadenlosigkeit, wie Tak sie noch nie bei einem Kampf gesehen hatte. Die einzelnen Dämonen nahmen nicht nur keinerlei Rücksicht auf ihre Feinde oder Verbündete, auch sie selbst warfen sich mit einem blindwütigen Eifer in den Kampf, ohne irgend einen Gedanken an das eigene Leben zu verschwenden. Brutal zerrissen sie sich gegenseitig mit ihren Klauen, kreischten in grausamer Extase, noch während sie starben versuchten sie in ihrer Blutgier, weiterzukämpfen.
Und mitten in diesem gewaltigen Malstrom der Schlacht standen zwei Menschen...Zunächst befanden sie sich noch auf einer kleinen Insel, um die herum der Kampf tobte, doch nun näherten sie die Dämonenhorden immer weiter. Der Kreis schloss sich. Sie würden dem Krieg nicht entkommen können...
„Wir müssen uns zum Ausgang durchschlagen.“, stellte Tak trocken fest, während er einige hell leuchtende magische Geschosse in einen bedrohlich nahekommenden Haufen Feuerdämonen jagte. Die Kreaturen gingen jetzt selbst in Flammen auf, wanden sich, während ihre Haut sich schwärzte. Jedoch nicht vor Schmerzen, eher weil sie so versuchen wollten, möglichst schnell weiterkämpfen zu können...Einen Augenblick später stieß sich der Druide vom Boden ab und katapultierte sich mit Hilfe seiner Magie in die Luft, um dann mitten unter den Kämpfenden Dämonen zu landen. Augenblicklich verwandelten sich die Klingen der Harpyienfeder in einen rotierenden Schnitter, zerfetzten gnadenlos Haut, Muskeln und Sehnen. Zwei der Kreaturen wurden grausam verstümmelt zurückgeschleudert, nur um sich dann wieder aufeinander zu stürzen, den Druiden ignorierend...Krachend landeten eine der Knochenstacheln neben Tak rissen ein paar der Dämonen in den Tod. Der Druide warf sich zur Seite und schlug mit dem Speer nach einem kleinen, etwa goblingroßen Flugwesen, das beinahe in zwei Hälften zerteilt wurde, bevor es in bläulichen Flammen aufging.
Plötzlich packte ihn eine Klauenbewehrte Hand am Arm, riss ihn Herum. Reflexartig riss Tak sein Bein hoch, ließ seinen Fuß eine sichelförmige Bahn durch die Luft beschreiben und wuchtig gegen den Dämon krachen. Die Höllenbestie wurde zurückgeschleudert, eine Sekunde später zerfetzte Taks Speer ihren Hals. Ohne weitere Zeit zu verlieren sprang der Druide in die Höhe, landete wenig später ein paar Meter entfernt neben Scipio.
Und obwohl seine Miene so ausdruckslos war wie immer, kamen im langsam ernsthafte Zweifel, ob sie hier jemals wieder herauskommen würden.Um genau zu sein, er rechnete nicht mehr damit...



22.07.2003 23:41#24
Scipio Cicero Die Lage schien aussichtslos und der Kreis schloss sich immer mehr. Die beiden Gildenlosen standen mit ihren Rücken zusammen und deckten sich mit gezogenen Speeren gegenseitig.
Scipio wusste nicht was ihn mehr abschreckte. Die überwältigende Anzahl an Dämonen, ihre verschiedenen Furcht erregenden Variationen, oder die Tatsache, dass der legendäre Windfetzer, wegen dem sie diese auf sich genommen hatten, einfach so zerbrochen war? Er wusste es nicht, doch es war auch egal. Das Adrenalin floss in Strömen, obwohl der Kampf für ihn noch nicht einmal angefangen hatte. Die Dämonen kamen immer näher. Jetzt oder nie.
Begleitet von seinen wilden Schreien stürzte er sich in eine Reihe von Dämonen, deren Glieder so dünn, aber ihre Klauen ebenso lang, waren wie ein menschlicher Arm. Das Blut das an ihnen klebte war nicht nur rot, sondern auch blau, grün, gelb, schwarz und überhaupt alle Farben die man sich vorstellen konnte. Dass es eine solche Vielzahl an Dämonen konnte wohl niemand ahnen – und das war nur eine der Schlachten im damaligen Krieg. Der Waldstreicher zweifelte nicht daran, dass durchaus einige Rassen in den vorigen Gefechten komplett ausgerottet wurden, was er jedoch nicht wirklich bedauerte. Höchstens Tak könnte daran Interesse haben, aber auch dann nur aus seiner starken Affinität gegenüber neuem Wissen heraus. Scipio zumindest wollte möglichst schnell hier raus. Doch wo war der Ausgang? Die Richtung wusste er zwar noch, jedoch hatte sich der Tunnel hinter ihnen geschlossen, als sie das Schlachtfeld vor wenigen Minuten betreten haben. Diesen Kampf zu überleben bis er vorbei war, das wagte der Gildenlose nicht einmal zu denken und doch konnte er nicht glauben, dass es keinen Ausweg gab.
Diese ganzen Gedanken dauerten nur wenige Sekunden an und endlich griff auch der Waldstreicher in den Kampf ein. Die Klingen seines Speeres durchschnitten die dünnen Gliedmaßen der Kreaturen, durchschnitt das weiche Fleisch und ließ das Blut in Strömen auf den mit eben diesem bereits getränkten vollaufen. Die Schmerzensschreie gingen unter dem Gebrüll und dem Fauchen der anderen Artgenossen unter. Ein weiterer Toter, nichts Besonderes in diesem Massaker. Einer der Dämonen war auf den Menschen aufmerksam geworden und stürmte auf ihn zu. Seine langen, spitzen Klauen schnellten schnell hervor und nur knapp konnte der Krieger auf den Boden werfen und so ausweichen. Sein Speer grub sich daraufhin tief in das schuppige Handgelenk, das in einer kleinen Flamme vom restlichen Körper abbrannte. Ohne darauf zu achten holte der Dämon erneut aus und ließ seinen zweiten Arm auf seinen Feind niederraßen. Mit einer schnellen Rolle konnte Scipio erneut ausweichen, auch wenn er einen blutigen Kratzer hinnehmen musste, war es doch nach einen Augenblick, indem Taks Klingen die Luft und den Hals der Bestie zerschnitten, auch mit diesem Gegner vorbei. Zusammen bahnten sich die Gildenlosen weiterhin den Weg durch die reihen der Dämon. Oft war es so, dass Scipio einfach einen Schlag abwehrte und der Druide dann einen Angriff startete. Ebenso oft ignorierten die Höllenkreaturen die beiden schwächlich wirkenden Menschen gleich ganz und konzentrierten sich auf größere Exemplare ihrer eigenen Gattung. Diese Chancen ließen die Abenteurer natürlich nicht ungenützt und sie kamen überraschend gut voran.

Dann plötzlich teilte nahm das Blut unter ihren Füßen zu, die Toten häuften sich und die grausame Verstümmelung war noch brutaler als sonst. Dann, ohne jegliche Vorwarnung stand schließlich einer der Anführer vor den Gildenlosen und sah sie direkt an. Doch sein Blick galt weniger den beiden selbst, als der Waffe die Scipio in seinem Gürtel trug. Der Windfetzer.

Um Scipio herum wurde es langsam schwarz, das Schlachtfeld wurde verschwommen, alles schien sich aufzulösen und nur noch Der Anführer der Dämonen war da. Du hast also den Windfetzer genommen. Ich gratuliere dir. Eigentlich sollte es keiner jemals schaffen. Doch hast einen Fehler gemacht. Die Runen auf dem Thron hätten ein Ritual beschrieben, durch das du den Windfetzer in seiner vollen Kraft befreien hättest können. So aber hast du die in ihm Gefangenen Seelen befreit und ich war gezwungen, als letzter Überlebender der Schlacht und als Schmied der Klinge hierher zurückzukehren und das Schlachtenglück erneut für die Schwächeren zu wenden. Allein jedoch ist mir das nicht mehr möglich, weil ich einen Teil meiner großen Macht für das schmieden des Windfetzers verbraucht habe. Du allein, der du die rettende Klinge in deinem Besitz hast, musst mir helfen, sonst werden die Dämonenlords über die Welt herfallen und alles zerstören – wir würden die Schlacht verlieren. Zusammen können wir Zetsek, der Anführer des anderen Heeres stoppen und alle hier gequälten Seelen können ihren frieden bei Meister Beliar finden. Und auch ich kann wieder gehen und bin nicht weiter dazu verflucht an diesem Kampf teilzunehmen. Du hast keine Wahl, sonst werden du und dein Begleiter sterben.

Der mächtige Dämon hob seinen Arm vor dem immer noch sprachlosen Scipio und langsam begann sich seine Söldnerrüstung aufzulösen. Langsam bildete sich, aus dem absoluten Nichts heraus, ein Kettenhemd aus einem dunkel, ständig leuchtenden Stahls. Seine Stiefel wurden durch Schwarze Kampfstiefel ersetzt, die jedoch auch aus Leder bestanden. Nur war die bessere Qualität deutlich spürbar.
Letztendlich bildete sich träge eine tiefschwarze Rüstung, die eine unnatürliche Kälte ausstrahlte, um den Körper des Waldstreichers. Sie bedeckte alles außer seinem Kopf.
Die einzigen Verzierungen auf den perfekt zusammengesetzten, relativ großen Platten waren prächtige Runen.
Die ganze Konstruktion bestand aus demselben dämonischen Stahl wie der Windfetzer. Alles war ungewöhnlich leicht, bot eine wahre ungeahnte Freiheit, war seinem Körper genau angepasst, bot beinahe keine Lücken, hielt ihn ständig in einer angenehmen Temperatur und war nicht so unnötig aufgedunsen, sondern war ziemlich schlank. Eine perfekte Rüstung für Scipio.

Windrüstung, so wird sie genannt. Nach diesem Dämonenartefakt habe ich den Windfetzer benannt und es heißt, Beliar selbst habe an ihrer Erbauung teil gehabt. Ob das war ist weis selbst ich nicht, doch wurde sie bis jetzt nur den mächtigsten dämonischen Kriegsherren anvertraut. Nie ist jemand in ihr gestorben. Nun soll sie dich schützen. Sie es als weitere Belohnung dafür, dass du mein Schwert bergen konntest. Nun lass uns und noch das letzte Ritual vollziehen. Wir müssen den Windfetzer wenigstens einen Teil seiner Kraft wiedergeben.

Von selbst bewegten sich Scipios Hände zu der Klinge an seinem Gürtel, die jetzt hell aufleuchtete. Ohne Kontrolle über seinen Körper zu besitzen packte er den Griff führte die abgebrochene Spitze vor seine Brust – und rammte sich das zerbrochene Schwert mit aller Kraft in die Brust. Die Rüstung riss an dieser Stelle auf und machte den Weg frei um der Klinge einen unbehinderten Einstich zu ermöglichen. Blut floss aus dem Mund des röchelnden Kriegers und tropfte langsam in die Unendlichkeit. Warum…?
Die restlichen Worte gingen unter den Schreien unter, die Scipio von sich gab als er das Schwert wieder herauszog. Die Wunde und die Rüstung schlossen sich wieder. Die Schmerzen verschwanden, das Blut im Mund und Rachen des Mannes lösten sich auf. Langsam öffnete der Waldstreicher die Augen.
Der Windfetzer lag in seiner Hand. Die Klinge war wieder vollständig, die Waffe war wirklich repariert worden.
Fragend blickte er zum Dämon.
Du hast das Schwert zu einem Teil von dir selbst gemacht und ihm so die Kraft gegeben, sich wiederherzustellen. Jetzt bist du bereit doch mit mir und deinem Begleiter Zetsek zu stellen. Töte ihn mit der dir gegeben Kraft die dem Windfetzer inne wohnt. Folge mir…

Die schwarze Umgebung verschwand, das Schlachtfeld kehrte wieder zurück. Tak stand neben ihm, als ob nichts gewesen wäre. Er war lediglich etwas verwirrt dass er jetzt eine andere Rüstung trug und der Windfetzer plötzlich wieder ganz war. Hatte dieser Sprung in eine andere Welt etwa nur so wenige Augenblicke gedauert? War die Zeit stehen geblieben? So zumindest schien es. Los Tak, wir müssen dem Dämon folgen. Er ist auf unserer Seite.
Der Druide fragte nicht lange und nickte stumm. Der Dämonenführer jedoch war bereits dabei ihnen einen Weg durch die Reihen der Dämonen zu kämpfen, direkt auf Zetsek zu.
Scipio konnte inzwischen die Kraft in seinen Händen spüren. Es war unglaublich, endlich hatte er die vollständige Klinge und sein erstes Opfer würde ein Erzdämon sein. Beinahe wäre er seinen Glücksgefühlen verfallen, doch das Schlachtgetümmel verhinderte das jedoch. Nicht einmal abwehren mussten die gildenlosen mehr. Der mächtige Dämon vor ihnen vernichtete alles was ihnen zu nahe kam. Eine unfassbare Kreatur.

Dann soll dieser Zetsek nur kommen. Bereit war Scipio alle mal und die Rüstung zusammen mit der legendären Klinge machten ihm so viel Mut wie noch nie zuvor ins einem Leben...



26.07.2003 01:58#25
Tak Jaulend stürzten sich einige geflügelte Dämonen auf das mächtige Wesen, hinter dem Scipio und Tak fast schon in aller Seelenruhe herschlenderten. Im nächsten Moment zerschnitten knallend einige grelle Blitze die stickige Luft, der Gestank von verbranntem Fleisch und Ozon drang an Taks Nase, die Flugdämonen landeten in Einzelteilen auf dem Boden. Unermüdlich und scheinbar unbesiegbar schlachtete sich der gewaltige Erzdämon durch die Reihen der Feinde, die riesigen Knochenspeere, die die Gargantuas des Gegners auf ihn abfeuerten, zersplitterten wirkungslos an der nachtschwarzen Rüstung. Das gewaltige, mindestens drei Meter lange Schwert kam nicht zur Ruhe, zog mit tödlicher Eleganz seine Bahnen und zerschmetterte selbst die größten unter den Dämonenkriegern mit Leichtigkeit. Tak verzog die Lippen zu einem schmalen Grinsen. Faszinierend, diese Tötungsmaschine... Scipio und er mussten fast nur noch hinterherlaufen.Der Blick des Druiden wanderte zu seinem Begleiter, er musterte den Waldstreicher prüfend. Der Windfetzer war wieder heil, und außerdem trug er eine dazu passende Rüstung. Wie auch immer er das zu Stande gebracht hatte. Tak hatte allerdings nicht vor, danach zu fragen – wahrscheinlich würde Scipio es ihm in Bälde ohnehin von selbst erzählen. Jetzt musste erst einmal der andere Erzdämon dran glauben...
Die Hände des Druiden schlossen sich fester um den Schaft seines Speeres, sie hatten ihren gewaltigen Gegner fast erreicht. Er hackte sich ebenso brutal durch die Reihen der niederen Dämonen, wie der Erzdämon, dem die beiden Menschen folgten. Die höllischen Krieger wichen langsam vor ihren gewaltigen Anführern zurück, gaben einen Platz frei, der Boden war übersäht mit verstümmelten, zerfetzten Leichen, doch das störte die Giganten nicht weiter, als sie aufeinander trafen.
Einen Moment lang standen sie sich nur gegenüber und musterten sich gegenseitig.Tak kniff die Augen zusammen, warf einen kurzen Blick zu Scipio und konzentrierte sich...



26.07.2003 11:57#26
Scipio Cicero Die ersten Angriffe der Erzdämonen begannen, die unglaubliche Macht wurde freigesetzt. Auch die anderen Kämpfe wurden wieder aufgenommen, doch wurde ein großer Kreis um die Anführer herum völlig freigelassen, geschweige denn, dass sich einer der Kreaturen eingemischt hätte.
Es war wirklich nicht zu beschreiben. Zwei absolute Giganten prallten aufeinander und setzten Kräfte frei, die Scipio bisher nicht für möglich gehalten hatte. Jedes mal wenn die Pranken der Kreaturen aufeinander trafen verursachte dies eine Druckwelle die alles um die beiden herum hinwegfegte. Zuerst schien es noch ungewiss, wer der stärkere war, doch dann entwickelte sich alles so, wie der Erzdämon vorausgesagt hatte. Zetsek begann das Duell zu dominieren und er selbst musste immer wieder Treffer einstecken. Es war Zeit für die Gildenlosen einzugreifen.

Die Menschen warteten kurz, ließen die letzte Druckwelle vorbeiziehen und stürmten dann los. Während Tak mit seiner Magie ziemlich schnell war, brauchte Scipio doch etwas länger und konnte noch dabei zu sehen, wie der Druide sich auf Zetsek stürzte. Die Harpyenfeder traf mehrmals auf die schuppige Haut des Dämonen, zeigte jedoch nicht die gewünschte Wirkung. Einige Feuerbälle folgten, die zwar die Kreatur etwas verfärbten, doch nicht wirklich verletzten. Der Erzdämon war zu sehr auf seinen Gegner fixiert, als dass sie den Druiden beachtet hätten. Ganz anders der andere, der genau verfolgte was Tak machte. Ihm war aufgefallen, dass dieser nichts ausrichten konnte, was ja auch verständlich war. Ein Erzdämon war kein gewöhnlicher Gegner den man einfach so töten konnte. Mit einem mächtigen Hieb rammte er Zetsek einige Meter zurück und nutzte die wenigen Sekunden, die er dadurch bekam, dazu, dem Druiden wenigstens für kurze Zeit die nötige Kraft zu geben, um im Kampf mitwirken zu können. Dabei erfüllte sich Taks gesamter Körper mit einem dunklen Licht, er schwebte wenige Zentimeter über dem Boden und schrie was seine Lunge hergab. Doch waren es Schmerzen, oder eher Begeisterung über die plötzliche Macht? Leichtfüßig setzte der Gildenlose wieder auf dem Boden auf und sah seinen immer noch schimmernden Körper hinab. Die Stärke war deutlich zu spüren. Für einen menschlichen Körper auf Dauer nicht zu halten, es würde ihn zerstören, doch brauchte er sie ohnehin nur bis zum Tod des dämonischen Widersachers.
Neu gestärkt warf er sich erneut auf den gewaltigen Erzdämon und auch wenn sein Speer, weiterhin ein Werk von Menschenhand, nicht durch die Rüstung des Erzdämonen dringen konnte, so setzte ihm seine Magie nun ordentlich zu. Eine Kugel nach der anderen verließ die Hand des kurzzeitigen Übermenschen und verbrannten die schuppige Haut. Doch auch wenn er nun verletzt wurde, kümmerte sich Zetsek nicht um den blassen Menschen, sondern um den erneut geschwächten zweiten Erzdämon. Dieser musste nun noch heftiger einstecken, doch auch das hatte seinen Vorteil.

Der Windfetzer glühte in einem grellen Licht und die ungebändigte Macht pulsierte um ihn herum. Die dadurch zitternde Hand des Waldstreichers hielt den Griff der legendären Waffe fest umschlossen und sammelte seine ganze kraft. Der Windfetzer war nun ein teil von ihm und Scipio konzentrierte sich nicht nur für sich, sondern auch für ihn. Er gab ihm die Kraft die er brauchen würde, die Kraft die er brauchte, um den Erzdämon Zetsek zu besiegen.
Mit geschlossenen Augen stand der junge Mann inmitten einer riesigen Schlacht. Es wurde leiser, immer leiser. Seine Konzentration nahm zu, er schottete sich ab. Sekunden verstrichen wie Stunden und er bündelte alle Kraft die er bekommen konnte. Frei gewordene Energie wurden durch das Schwert gefangen und festgehalten. Immer mehr Macht floss in die Klinge und bereitete diese auf den Angriff vor. Was würde passieren wenn Zetsek tot ist? Könnten sie wirklich einfach so gehen, würden die Dämonen allesamt in Beliars Reich einkehren? Oder hatte der Erzdämon gelogen? Natürlich konnte man sich nicht sicher sein, doch glaubte Scipio an die Worte der dunklen Kreatur. Auch wenn er einer der mächtigsten Diener des bösen Gottes war, so war in diesem Krieg doch nichts wie sonst. Sie würden nach diesem letzten Kampf frei kommen, es musste einfach so sein.

Schlagartig riss Scipio die Augen auf. Der Windfetzer glühte in einer Macht, wie er es selbst in seiner Ursprungsform nicht getan hatte. Der Blick des Waldstreichers war vollkommen emotionslos und sah kalt auf seinen Gegner. Langsam und bedächtig schritt er auf seinen Gegner zu. Um ihn herum erhob sich der Staub in der unglaublichen Macht und selbst kleine Steine kreisten um ihn herum, wurden zu einem leichten Wirbel.
Auch wenn man ihm es jetzt nicht ansah und er dem kolossalen Gegner beinahe arrogant gegenübertrat, war er nervlich so zerrüttelt wie noch nie. Was auf dem Spiel stand wusste er nur zu gut. Keinen Fehler durfte er sich erlauben. All das was er gelernt hatte, seit er in die Barriere geworfen wurde, musste jetzt wieder ans Licht kommen. Dieser Kampf würde hart werden, da war sich der Krieger sicher. Doch konnte er eigentlich verlieren? Durch den anderen Erzdämon, der so gut kämpfe wie er konnte, gestärkt griff Tak nun unablässig an und setzte mit der Zeit ordentlich zu. Die zwei gaben alles und er musste nur noch den Todesstoß ausführen. Scipio schluckte, sah beiläufig auf das Schwert in seiner Hand und nickte unmerklich, als ob ihm irgendetwas gesagt hätte, dass er jetzt angreifen soll.

Urplötzlich rannte der Waldstreicher los, die heftigen Druckwellen der Erzdämonen wurden von der Klinge in seiner Hand, die in dieser schlacht unglaubliche Kräfte entwickelte, einfach absorbiert und nichts schien ihn aufhalten zu können. Ein lauter Schrei verließ den Mund des Kriegers als er zum ersten Schlag ausholte. Mit aller Kraft trommelte die weiß glühende Waffe gegen die harte Rüstung des Wesens und begann sie langsam zu durchdringen. Diesmal jedoch erkannte Zetsek die Gefahr und ließ eine seiner Pranken auf den Menschen neben ihn niederfahren. Mit einem weiten Sprung konnte dieser entkommen doch ein zweiter folgte sofort. Es schien als würde ihn der Schlag jede Sekunde zermalmen, doch im letzten Augenblick katapultierte sich Tak mit seiner Magie zu seinem Begleiter, packte ihn und rettete sich mit ihm außerhalb der Reichweite des Höllenwesens. Ob er das tat, weil selbst er Gefühle entwickeln konnte, oder lediglich weil er wusste, dass Scipio allein den Kampf zu seinem Vorteil beenden konnte, war ziemlich egal. Es konnte weitergehen.

Ein erneuter Angriff folgte und diesmal machte Scipio keine langen umschweife und attackierte die nicht gepanzerten Stellen des Erzdämonen. Tief bohrte sich der Windfetzer in das dämonische Fleisch des Kolosses, verbrannte alles um sich herum und ließ das schwarz-rote Blut den Boden besudeln. Er selbst zerstörte das Blut das ihn berührte und so zog der Waldstreicher eine immer noch komplett weiße Klinge heraus. Dieses Wesen war wirklich so etwas wie der Erzfeind der Waffe, besser konnte es jedoch auch gar nicht sein. Mit einem Schrei der das ganze Schlachtfeld zu beben brachte schlug Zetsek nun wild um sich und versuchte den Menschen, der wirklich so dreist war ihn, einen mächtigen Erzdämon, einfach so anzugreifen und eine Verletzung zuzufügen. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Er ignorierte die anderen beiden und stürmte wie wilder Stier auf den kleinen Mann los.
Dieser konnte jetzt nur noch auf ein Wunder hoffen, denn zum ausweichen war es bereits zu spät.
Verwundert über seine eigene Tat, doch auch fest entschlossen, hob Scipio den Windfetzer und machte sich bereit das Ungetüm aufzuhalten. Er wollte es wirklich wagen und den direkten Angriff eines Erzdämonen aufhalten. Dann prallten sie aufeinander, der Waldstreicher wurde mit unvorstellbarer Kraft nach hinten geschleudert, doch blieben seine Füße fest auf dem Boden, er verlor nicht den Stand. Die Klinge seines Schwertes glühte erneut in einem noch grelleren Licht und strahlte immer mehr Energie aus, sie war nicht mehr zu bändigen. Der Erzdämon hatte inzwischen erstmal größte Probleme damit zu realisieren was gerade passiert war. Dieser dreckige Mensch hatte ihn aufgehalten? Das konnte doch nicht sein. Er war eines der mächtigsten Geschöpfe seines Gottes, Beliar. Es war schlichtweg unmöglich, dass ein niederer Mensch zu so etwas in der Lage ist. Oder hatte das Schwert in seiner Hand wirklich diese grenzenlose Kraft von seinem Schmied bekommen, um in diesem einen Kampf seinen Besitzer so stark zu machen? Damit hatte er bei bestem Willen nicht gerechnet. Doch er musste weiterkämpfen und beweisen, dass es einem Menschen immer noch verwährt blieb ein höheres Wesen wie ihn zu besiegen.

Also holte er erneut mit den Pranken aus und schlug wie ein Berserker auf den kleinen Menschen vor ihm ein, der trotzdem alles parierte. Entsetzen machte sich in der Höllenkreatur breit, ließ ihn jedoch nur wilder werden. Mit ganzem Körpereinsatz stürzte er sich auf seinen Gegner, der noch knapp ausweichen konnte. Darauf hatte er gewartet. Der Schwanz der Kreatur peitschte einmal weit aus und warf den Krieger in einem hohen Bogen zu Boden. Der Aufprall war ebenso hart wie der Schlag selbst und nicht einmal die Rüstung, die ihm der andere Erzdämon gegeben hatte, konnte diese Wucht vollends abfangen. Blut floss aus den Mundwinkeln des Waldstreichers und spritzten bei jedem Husten einige Meter weit. Röchelnd rang der Mann nach Luft und legte eine Hand auf die Stelle, an der er getroffen wurde. Mit trübem Blick sah er auf Zetsek der ohne lange zu warten erneut auf seinen Gegner zustürmte.

Scipio fing sich wieder und sprang elegant wieder auf die Beine. Zugegeben, der Schlag war heftig, doch würde er noch lange nicht reichen. So schnell er konnte rannte er auf seinen Gegner zu, sprang, doch nicht wie erwartet in die Luft sondern hechtete sich eher auf die Beine des Erzdämonen zu, rutschte durch sie hindurch, hielt sich mit einem Arm fest, drehte sich so wieder auf die Vorderseite und mit dem Schwung den er noch hatte katapultierte er sich in die Luft genau vor das Gesicht der überraschten Bestie. Er holte weit aus und ließ den Windfetzer niederfahren, dessen Klingen sich wuchtig in den Schädel seines Gegners bohrte, der jedoch selbigen noch zur Seite werfen konnte und so nicht tödlich verletzt wurde.
Der hasserfüllte Blick der beiden traf sich und die Zeit schien still zu stehen. Wenn Blicke töten könnten, gäbe es hier wohl ein Massaker ohne gleichen, doch so zog nur der Waldstreicher langsam das Schwert wieder heraus, wendete es noch etwas und ließ weitere Wunden entstehen. Dann landete er wieder auf den Boden und bevor er reagieren konnte hatte er schon ein Bein im Magen, wodurch er Meterweit geschleudert wurde. Kein Schrei war dem Erzdämon entwichen, doch war der Schmerz für ihn unerträglich – nicht der Körperliche, sondern der Geistige. Dass er so verletzt wurde und das von diesem bisschen Dreck, war für den stolzen Kriegsherren nicht zu begreifen und seine Wut stieg ins unermessliche. Scipio dagegen war von dieser Wende des Kampfes so beflügelt, dass er sich seiner Sache nun vollkommen sicher war. Er konnte es schaffen. Still musterten sich die beiden Kontrahenten und ließen einen respektvollen Abstand voneinander. Tak hielt sich inzwischen weitgehend aus dem Kampf heraus und betrachtete das faszinierende Schauspiel, wobei der andere Erzdämon nur bereits zu schwach war um sich einzumischen.

Inzwischen war es allein ein Kampf zwischen Scipio und Zetsek, den ersterer zu dominieren schien. Sie begannen sich zu umkreisen. Der Waldstreicher wagte es nicht einmal zu blinzeln und auch der Blick des Dämonen ließ nicht von ihm ab. Dessen Augen glühten in einem hellen rot und blendeten beinahe. Dessen Zorn überschritt die Grenzen des Vorstellbaren und war voll und ganz auf ein einziges wesen fixiert. Wenn er diesen Menschen doch nur einfach so in der Luft zerreißen könnte, nichts wünschte er sich jetzt sehnlicher. Der Körper der Kreatur bebte unter seiner Wut und konnte sich beinahe nicht zurückhalten. Er wollte auf seinen Gegner zustürmen und ihn einfach vernichten. Er war stark, einer der stärksten und dann kommt dieser Bastard und ist dabei ihn zu besiegen. Könnte er das doch nur verstehen.

Scipio erkannte inzwischen den Konflikt im inneren des Erzdämonen und wollte diesen Moment, in dem er sich auf sich konzentrierte, für einen Angriff nutzen. Brüllend lief er auf Zetsek zu und machte sich bereit. Der jedoch erkannte das und stellte sich darauf ein, blitzschnell abwehren zu müssen. Er wollte nicht sterben, nein verdammt.
Der Krieger stand nun kurz vor ihm und holte zum Schlag aus. Mit seinen Armschienen wehrte der Dämon ab, doch dann geschah erneut etwas Unvorhergesehenes. Der Waldstreicher lief weiter, ließ die Klinge an der Rüstung abgleiten und bahnte sich seinen Weg zu der bereits vorhandenen Wunde am Arm des Kolosses. Ein Stakkato aus Schlägen in die offene Wunde trennte den Arm beinahe vom Körper des Dämonen und nur mit letzter Kraft konnte er den Menschen abschütteln, aber auch nicht verletzen. Der Kampf schien entschieden. Matt und kraftlos hing der Arm der Höllenkreatur an dessen Körper herab und war zu keiner Aktion mehr fähig. Ein Schrei drang aus der geschundenen Kehle der Kreatur und ließ erneut alles beben.
Es konnte nicht war sein. Er durfte nicht so verstümmelt dastehen und verlieren, noch war er nicht geschlagen.

Mit seinem gesunden Arm packte Zetsek den abgestorbenen und seine Augen leuchteten erneut verstärkt in diesem roten Licht. Mit lautem Gebrüll riss er sich den Arm von der Schulter. Das Blut strömte in Unmengen auf den staubigen Boden und bildete eine große Lache. Dann allerdings konzentrierte er sich, trotz ungeahnter Schmerzen, weiter und langsam bildete sich aus dem nichts ein komplett neuer Arm. Er war gesund und strotzte vor Kraft. Die Blutung stoppte sofort und der Erzdämon war bereit weiter zu kämpfen. Was für eine Macht in dieser Bestie doch inne wohnte.

Nach außen hin unbeeindruckt machte sich Scipio erneut Kampf bereit und wartete darauf, was die Höllenkreatur als nächstes vorhatte. Dass der Kampf erneut eine Fortsetzung fand, kam überraschend.

Ohne zu zögern hob Zetsek die Arme und griff erneut an. Dieses mal machte er sich von seiner Magie gebrauch und schoss Feuerbälle auf den Gildenlosen. Sie kamen schnell und tödlich in kurzen Abständen. Der Krieger hatte alle Mühe auszuweichen, doch konnte er die schwarzen Kugeln aus magischer Energie, wie er nach kurzer Zeit feststellte mit seinem Schwert zerschlagen. So kämpfe sich Scipio Zentimeter um Zentimeter an den Koloss heran und kam ihm auf ein Neues gefährlich nah. Damit hatte selbiger aber schon gerechnet und er stoppte den Angriff mit den Feuerbällen und sammelte in Sekunden schnelle Neue Energie in seinen Händen, um einen roten Blitzschlag auf den kleinen Mann abzufeuern, der von dieser unerwarteten Aktion voll getroffen wurde. Hart angeschlagen wendete sich der Kampf anscheinend wieder zu Gunsten von Zetsek, der triumphierend auf den am Boden kauernden Menschen schaute.
Langsam schritt der auf den Waldstreicher zu. Den Todesstoß wollte er langsam und genüsslich ausführen. Als er genau vor ihm stand und weit mit seiner Pranke, aus der plötzlich riesige Krallen kamen, ausholte, hielt er noch einmal inne und betrachtete das Häufchen elend vor ihm. Er konnte es sich nicht nehmen seinen Sieg voll auszukosten und entschied sich dafür noch ein paar Worte zu sprechen.
Du hast gut gekämpft, das muss ich zugeben und du warst nah daran mich zu besiegen, aber nach wie vor ist es für einen dreckigen Menschen wie dich unmöglich einen Erzdämon zu besiegen. Du bist Abschaum und nicht in der Lage so etwas zu vollbringen. Allein deine Waffe gab dir die Kraft. Nur sie und nichts anderes konnte mir so zusetzen. Nicht du bist stark sondern dein Schwert. Oder könntest du mir mit deinen Händen Schmerzen zufügen? Wohl kaum. Ohne diese Waffe wärst du von Anfang an kein Gegner für mich gewesen. Nun stirb, Mensch.
Gerade als er zuschlagen wollte, passierte etwas, das selbst ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Du vergisst dabei, dass das Schwert ohne mich auch kein Gegner für dich gewesen wäre. Grüß mir Beliar, Dämon.

Mit einem Satz war Scipio wieder auf den Beinen. Das Feuer der Leidenschaft brannte in seinen Augen, er wollte jetzt gewinnen.
Weit holte er mit seiner Waffe aus, die nun mit ihrem Schein das ganze Schlachtfeld in einen helles Licht hüllte.
So langsam als würden Stunden, nein, Tage vergehen wirkte es, als der Windfetzer sich seinen Weg unaufhaltsam bahnte. Zetsek stand regungslos da, er war nicht in der Lage etwas zu tun.
Die legendäre Klinge schlug auf dem Brustpanzer des Erzdämonen auf, teilte sie mit der ganzen Kraft die der Windfetzer inne hatte, zerriss das ganze Metall, bohrte sich dann knackend durch die Rippen, zerschnitt das dämonische Fleisch. Letztendlich traf er auf das abgrundtief böse Herz, das darauf hin in den hellen Flammen des Windfetzers verbrannte.

Keuchend sah Scipio auf das Wesen vor ihn, wie es langsam auf die Knie sank. Eine Hand des Waldstreichers umschloss das Schwert, die anderen Arm seines Gegners, der zum Schlag ausgeholt hatte und mit einem Bein drückte er ihn triumphierend zu Boden. Zu keiner Tat mehr fähig erlosch langsam das Licht in den Augen des Erzdämonen. Noch eine ganze Zeit verharrte der vom Kampf gezeichnete Krieger in dieser Position und ließ sein Schwert weiterhin in der Höllenkreatur. Dann, als das Licht vollkommen verschwunden war, zog er den Windfetzer langsam wieder heraus.

Er hatte es geschafft. Zetsek war besiegt...






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