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Rollenspiel in Zeiten der Barriere
Zwischen den Lagern und Gleiche
Hoch im Gebirge # 4
03.08.2002 01:09 | #1 |
Radeck |
Hoch im Gebirge #4
Und weiter geht's, Gnat und Radeck hocken noch beim Räubercamp und der Rest...keine Ahnung.
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03.08.2002 02:00 | #2 |
CiferXIV |
...der Rest wandert zum Rande des Gebirges Richtung Ebene.
Müde legte sich CiferXIV schlafen. Den ganzen Tag über waren sie gelaufen. Als Schatten war man mal eben schnell durchs Gelände geklettert, aber ein Kriegertrupp bewegte sich deutlich langsamer vorwärts. Außerdem musste man ständig aufmerksam sein und durfte keinen unnötigen Lärm verursachen. Einmal hatte ein Schatten-Späher sogar falschen Alarm ausgelöst. Aber Vorsicht war immer noch besser als Nachsicht. Auch jetzt des nachts waren 8 Schatten unterwegs um die Gegend zu erkunden und mögliche Feinde frühzeitig zu erkennen.
Sly war einer davon. Langsam pirschte sich der Jäger durch die Dunkelheit bis er einen Felsvorsprung erreichte und dort einige Zeit verharrte. Sly bewunderte die Aussicht. Vor ihm lag die ganze weite Ebene. Bei genauem Hinsehen konnte man sogar die Lichter in Drakia erkennen. Die Hafensiedlung war von dieser Entfernung aber nur unscheinbar und am Tage würde man sie bestimmt nicht sehen können. Der Schatten setzte seine Tour fort. Eine Schattenrüstung machte auch keinen Lärm, wenn man sich richtig zu bewegen wusste.
Nach 2 Stunden kehrte der Schatten zurück, damit man ihn ablösen konnte. Schließlich wollte auch er sich noch ein paar Stunden Schlaf gönnen...
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04.08.2002 10:47 | #3 |
Raven the 4th |
Raven war nun schon ein paar Tage in dem Kessel und das Grundgerüst seiner Hütte war bereits gut zu erkennen. Doch ging ihm das Baumaterial aus. Er hatte ein paar Bäume gefällt, die ausserhalb des Kessels standen und sie zurecht gehauen. Doch wie sollte er neues Material heranbringen? Er wollte es noch nicht publik machen, dass er aus dem Lager ausziehen wird und so musste er das Material aus einem andren Lager besorgen. Und wie sollte er die Steine und Bretter in den Kessel bringen?
Schließlich kam Raven zu den Entschluß, dass er alles bei Hand hinaufbringen müsste und es wahrscheinlich noch ziemlich lange dauern werde, aber dafür würde das Gefühl etwas großes vollbracht zu haben noch viel größer sein. Er begann also den Abstieg.
Er wollte sich erst einmal wieder seiner Ausbidung widmen und erst danach wieder an der Hütte weiterarbeiten.
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04.08.2002 14:57 | #4 |
Leila |
Das Lager war fertig errichtet, die Pallisaden standen und die provisorischen Holzhütten ebenfalls. Ein Buddler hatte sich bei der Arbeit einen großen Splitter zugezogen und stand jetzt blutend bei Leila in der Sanitätshütte.
"Stillhalten", erklang Leilas energische Stimme, "bei dem Gezappel stech ich doch nur daneben.."
Seltsamerweise machte ihr es nicht das geringste aus die Nadel mit dem Faden immer wieder in die blutige Haut des Buddlers zu stechen. Vorher hatte sie noch den langen Holzsplitter herausgezogen. Sie wunderte sich über sich selbst. Der Buddler kniff verbittert die Zähne zusammen. Bei jedem Stich gab er einen unterdrückten Schmerzenslaut von sich.
Kurz darauf legte Leila das Werkzeug weg.
"So, jetzt noch eine Flüssigkeit zur Heilung und dann sind wir fertig", diese Worte wurden mit einem erleichterten Seufzer von seiten des Buddlers aufgenommen.
Die junge Frau stand auf, ging zum Regal und kam mit einem Fläschchen wieder. "Achtung, das brennt.."
Was sagte sie das überhaupt, der Kerl schien das schon ganz von allein gemerkt zu haben. Erschrocken winselte er. Leila warf ihm nur einen verächtlichen blick zu. Hielten die denn gar nichts aus? Wie sollte aus denen denn jemals was werden.
Kopfschüttelnd stellte sie die Flasche zurück ins Regal, während der Buddler mit schmerzverzerrtem Gesicht das Weite suchte.
Leilas Blick fiel nochmal auf die Flasche. 'Verdünnte Salzsäure'. WAS?! Oje... Entsetzt schaute sie nochmal drauf. Aber das Etikett änderte sich nicht. Und nebendran stand die richtige Flasche, die mit dem Heilzeugs. Achherrje, kein Wunder das der Kerl so gewinselt hatte...
Aber er würde sich schon nicht ganz auflösen...waren ja nur ein paar Tropfen... Sie mußte noch viel üben...
Abwartend setzte sich Leila auf einen Stuhl. Vielleicht kam der Kerl ja wieder...
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04.08.2002 15:06 | #5 |
Carthos |
na drak stand auf dem podest an der pallisade und starrte den gebirgspfad hinauf. weit und breit war nichts zu sehen, das hieß das die anderen noch am leben waren.
ein schrei ließ ihn herumfahren. ein buddler rannte winselnd durch das kleine lager.
hey, wenn du solche schmerzen hat solltest du vielleicht mal das lazarett aufzusuchen. rief ihm der erzbaron entgegen. der buddler sah ihn wütend an und verschwand in der zweiten hütte die sie als lagerhaus benutzen. na drak zuckte nur mit den schultern, stieg von dem podest herab und spazierte über den platz zwischen den hütten und der pallisade.
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04.08.2002 15:32 | #6 |
Bran |
Drago kletterte keuchend durch das Gebirge. Er war fast am Ende seiner Kräfte. Auf einmal erhob sich ein Lager vor ihm. Pallisaden grenzten es ab. Drago dachte: Hoffendlich ist das kein Banditenlager aus dem Neuen Lager, dann wäre ich jetzt schon Futter für die Ratten. Er ging tapfer weiter. Dann sah er rote Fahnen...das konnte nur ein Lager des Alten Lagers sein. Er ging weiter. An einem kleinen Holztor fing ihn ein Gardist ab.
=Gardist: Ah, ein Buddler, den wir auf dem Weg verlohren haben... =Drago: Nein. Ich bin freiwillig gekommen um zu helfen. Was kann ich tun? =Gardist: Das sieht man gerne...einen hilfsbereiten Buddler! In die Kämpfe wirst du dich wohl kaum einmischen können...vielleicht gibt es im Krankenzelt noch etwas zu helfen...
=Drago: Wo geht es zum Krankenzelt?
=Gardist: Da vorne rechts, dann siehst du es schon.
Drago ging zum Krankenzelt. Drinnen war eine Frau. Er ging zu ihr... =Drago: Kann ich etwas helfen?
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04.08.2002 15:37 | #7 |
Leila |
Leila sah auf als jemand zur Tür hereinkam. Zuerst dachte sie schon es wäre der Buddler von vorhin, der wieder zurückgeschickt worden war, zum Verarzten. Aber es war ein anderer, etwas größerer und wohl auch kräftiger. Sie erhob sich vom Stuhl und ging durch den Raum.
"Helfen? Aber klar, immer. Hinten im großen Raum zum Unterbringen müssen noch Liegegelegenheiten aufgebaut werden. Stroh mit Decken drauf, wo eventuelle Verletzte liegen können. Du kannst gleich anfangen."
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04.08.2002 15:49 | #8 |
Bran |
Drago wurde rot, als die Frau ihn ansprach, behielt allerdings einen kühlen Kopf.
=Drago: Noch eine Frage: Wie heißt du?
=Frau: Leila. Geh nun!
Drago ging in den hinteren Teil des Raumes. Dort fand er einige Strohhaufen. Er richtete diese und legte Decken darüber. Dann klopfte er die Strohhaufen so, dass sie eine Rechteckige Form annahmen. Dann fiehl er auf einen der Strohhaufen und schlief ein. Die ganze Arbeit an diesem Tag war zu schwer geworden...er war zu schwach, um zu hören, dass draußen noch alles im vollen gange war...
Drago wachte nachts durch den Ruf einer Eule auf. Es war ungefähr Mitternacht. Der Mond schien: Es war Vollmond. Drago ging aus dem Zelt. Er streckte sich und lief etwas durch das Lager. Drago kam zu einem Lagerfeuer. Dort setzte er sich hin, aß eine Fleischkeule und trak etwas aus einer Flasche. Dann setzte er seinen Spaziergang durch das Lager fort. Ein Gardist kam aus dem dunklen auf ihn zu...
=Gardist: Was machst du hier?
=Drago: Ich laufe herum...
=Gardist: Dann verzieh dich lieber wieder und lege dich schlafen, bevor ich dir beine mache. Und wehe du bist laut...das hier ist das Zelt der Erzbarone, sie werden persönlich dafür sorgen, dass du gefoltert wirst.
Drago drehte sich um und ging zurück zum Krankenzelt. Nun war er auch wieder müde. Er ließ sich auf eins der Frisch errichteten Strohbetten fallen. Dort schlief er wieder ein...
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04.08.2002 20:26 | #9 |
Shakuras |
Der Magus ließ sich nieder am warmspendenen Lagerfeuer.
Die Flammenzungen stachen in die Höhe, geflogt von einem lautem Knistern.Spielerisch zuckten sie umher und erhellten die Gesichter der Anwesenden rötlich.
Shakuras beäugte die Krieger, die sich ebenfalls am Lagerfeuer befanden.Sein Blick durchbohrte die der Krieger und schaute tief in ihr Inneres.In ihre Seelen.Dort wuchs Wut, Angst und Hass heran.
Es schien für den Gelehrten so, als ob sie von Barmherzigkeit und Gnade noch nie etwas gehört haben.
Lange konnten die betreffenden Gardisten und Templern den Blick nicht standhalten, sodass sich einige von dem Blick abwanden und gar manch wenige gingen.
Der Alte legte sich zurück und starrte gen Himmel.
Die Sterne besaßen in letzter Zeit eine seltsame Konstulation, als ob sie auf etwas deuten wollten.Der Priester beschäftigte sich schon recht lang mit den verschiedenen Konstulationen der Sterne und deren Bedeutungen, aber hier war er ratlos.
=Shakuras murmelte="Was sieht Innos für mich vor? Was will er mir deuten? Wie soll es weitergehen? Wohin lenkt und führt er mein Dasein?" Ein Gardist, der ihn flüstern gehört hatte, schaute seltsam und unverständlich drein.
=Gardist="Halt die Schnauze! Ich will meine Ruhe haben."
Der Priester wandte seinen Blick zum unwissenden Gardisten und schüttelte nur mit dem Kopf, als er sein großkotziges Antlitz sah.
=Shakuras="Mir scheint so, ihr habt euch noch keine Gedanken gemacht, warum ihr existiert.Dies solltet ihr oder ist es euch gleichgültig?"
=Gardist="Ich bin da.Ganz einfach.Mehr Fragen muss ich mir gar nicht stellen, die man mir eh nicht beantworten kann."
=Shakuras="Du ungläubiger Narr! Es gibt auf jede Frage eine Antwort.So manch eine ist schwer zu finden, doch es gibt sie."
=Gardist="Aha.....Und an Wen wendest du dich, wenn du eine Antwort auf deinen gelaberten Scheiß haben möchtest?"
=Shakuras="An Innos.Der Urvater aller Götter."
Gelächter brach aus und die Gardisten konnten sich nicht mehr halten.Einige jedoch, die Abseits standen, dachten über die Aussage des alten Priesters nach.Auch unter den Gardisten gab es wenige Innosgläubige.Die meisten jedoch, lachten sich nur schlapp, als ob es der beste Witz gewesen war, den sie je gehört haben.
=Gardist="Aha....Also der Innos.Woher willst du wissen, dass es deinen Gott gibt?"
Shakuras schaute den Krieger mit einer ernsten Miene an.
=Shakuras="Erlebt einen Gottesdienst mit.Diese finden wie üblich 1mal wöchentlich statt.Ihr werdet sehen, was in dieser Zeit mit euch passieren wird, wenn ihr euch vollstens auf Innoswort konzentriert.
Glaubt daran und aus diesem Glauben entsteht eine feste Gewissheit. Doch ich merk schon, ihr werdet nie Glauben können.Dafür seit ihr zu naiv!" Als der Gomez' Krieger das Wörtchen "naiv" hörte, erhob er sich udn zog sein Schwert.Die dabeistehenden Gardisten waren über sein Verhalten und natürlich auch über die Aussage des Magus sehr überrascht.Damit hatten sie nicht gerechnet.
Der Alte umklomm fest seinen Stab und richtete sich auf.Nun stand er einen Meter vor dem wutentbrannten Krieger.
=Shakuras="Ihr meint, eure körperliche Kraft würde euch weiterbringen im Leben? Ihr meint, euer Schwert wird euch verhelfen zu mehr Ruhm und Lebensdauer?" Stille.....
=Shakuras="Möglich.Auch die Kraft zu haben, über seinen eignen Körper die Kontrolle zu behalten, verdient Respekt.Aber wie ihr eure wertvolle Kraft einsetzt ist verschwenderisch.
Nur wenige Krieger verstehen, wie sie umzugehen haben mit ihrer gewaltigen Kraft.Nur wer versteht, diese Kraft recht einzusetzen, versteht, wie man ein Schwert zu führen hat.Und ihr zählt anscheinend nicht zu den wenigen Kriegern.So legt eure Waffe nieder.Bevor ihr euch noch selbst damit Schaden zufühgt!" Der Gardist lief rot an und Schweizperlen bildeten sich ab. Er holte aus und wollte einen Hieb vollführen, um den Magier zu zeigen, wie er mit seinem Schwert umgehen konnte, doch plötzlich griff ein Arm and die Schwerthand des Kriegers.Der nun noch mehr gereizte Krieger starrte in Seinesgleichen.Dieser jedoch, hatte anscheinend mehr Einfluss und trug eine Hohe Gardistenrüstung.
Der normale Gardist ließ seine Waffe unweigerlich senken, als er den Blick des Hohen Kriegers sah und machte sich aus dem Staub.
Shakuras schaute noch kurz den Gardisten hinterher und verschwand dann ebenfalls.....
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04.08.2002 23:20 | #10 |
CiferXIV |
Jackal stand am Eingang einer Höhle und starrte den Engpass entlang Richtung Ebene. Dabei schaute er abwechelnt auf die Landkarte und in die Ferne um zu Sehen ob es Anzeichen für des Generals Truppe gab. Diese Schlucht würden sie entlanggehen müssen. Das war ihm klar. Es war der kürzeste und sinnvollste Weg. Der Hohe Gardist stellte sich nur die Frage, wann sie kommen würden. Er hatte schon 2 Schatten Richtung Drakia geschickt. Hoffentlich würden sie bei der Rückkehr seine Frage beantworten können.
CiferXIV saß währenddessen in der Höhle an einem Lagerfeuer. Die Höhle reichte weit in den Berg hinein. Weit genung, sodass man von draußen niemanden sehen konnte, der sich darin versteckte. Vielleicht würde der Gardist mal in die Höhle schauen um sie zu erforschen. Nicht, dass es dort noch Minecrawler gab.
Die Rückenpanzerung seiner Garderüstung wurde gerade verstärkt. Vor allem an den Schulterblättern und im Genickbereich. Man wollte einen kombinierten Nah- und Fernkampfangriff zwar vermeiden. Aber die Gruppe, die den Feind in den Rücken fallen sollte, war nicht gerade groß und musste daher mit voller Stärke kämpfen. Das Eisen war auch hart genung um einen Bolzen aus einer schweren Armbrust abzuhalten. Somit brauchte man sich keine Sorgen mehr darüber machen, der Feind aber mso mehr.
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06.08.2002 14:46 | #11 |
Saturas |
Irgendwo weit südlich des Neuen Lagers, in einem Gebiet, wo lange zuvor wohl niemand aus der Barriere hätte sein können, trottete eine dunkel gekleidete Gestalt im Nichts des Nebels umher, suchend…suchend nach einem Weg heraus aus dem umwegsamen Berggelände und nach Hilfe. Fast ausgehungert und bald am Ende seiner Kräfte wanderte dieser junge Magier immer weiter, immer in die gleiche Richtung, die ihn den Sternen zufolge an sein Ziel bringen würde. Doch einiges hatte er erlebt in den vergangenen Tagen, da er immerhin knapp zwanzig Tage und Nächte unterwegs gewesen war. Besonders ein Ereignis, das ihn sehr besorgte und welches ich nun erzählen möchte. Allerdings nicht im Plusquamperfekt, da das ziemlich umständlich wäre.
Also, vor etwa fünfzehn Tagen:
Saturas erreichte ein relativ hoch gelegenes Plateau, es lag über dem dichten Nebel. So konnte er sich zwar nicht gerade einen Überblick über seine Situation machen, sah aber wenigstens wieder einigermassen weit und war so viel sicherer vor Abgründen, Bestien oder sonstigen Gefahren. Er hatte schon einige Male gesprochen und gebeten zu den Göttern, doch noch nichts Aussergewöhnliches, wie er es erwartet hatte, war geschehen. Egal, so lange war er ja auch noch nicht unterwegs. Doch würde er wohl ein Zeichen erhalten? Was würde geschehen? Vielleicht auch gar nichts, er war sich nicht sicher. Andererseits war sich der Zauberer in seinem Glauben ganz sicher. Er glaubte fest daran, erlöst zu werden.
Proviant hatte er noch genug, er könnte vielleicht noch etwa noch mal so lange unterwegs sein, wie er es bereits war.
Verdammter Sarevok, verschwinde endlich. Oder zeig dich wenigstens, komm raus, na los, ich will dir meinen Zorn leiblich beibringen. Komm schon, verdammter Teufel! Verfluchtnochmal, bei Beliar!!
Es donnerte plötzlich, als wäre das eine Antwort auf Sat’s Flüche gewesen. Du verlässt dich auf deinen Gott, hm?! Er soll mich strafen. Das wird nichts! Er kann mir nichts anhaben, böser Geist! Ich hab nichts gegen den Totengott, warum sagst du ihm nichts einfach, er soll dich beseitigen und wir leben in Frieden miteinander weiter, ohne dich---
Schweig!
Eine tiefe, hallende Stimme meldete sich in den Gedanken des Magiermeisters. Ach ja? Tatsächlich erhörst du mich?
Schweig, Narr!
Eine gewisse höhere Macht schien Saturas daran zu hindern, zu sprechen, auch in Gedanken.
Du willst Sarevok sehen? Du willst meinen Schützling sehen? Oder anders gesagt, praktisch mich in Person auf Erden? Als dein Ebenbild, nur hier wandelnd, um mit meiner Macht ausgestattet zu zerstören? Harharhar!
Bitteschön, das kannst du haben!
Der Himmel über der dunklen Gestalt schien sich zu bewegen, die Wolken drehten sich zusammen in einem grossen Kreis, es blitzte und blitzte. Wahrlich ein göttlich Werk. Da begann plötzlich ein Licht, auf Saturas herab zu scheinen, aus der Mitte des Kreises natürlich, und er blickte auf.
Was…?...bei Beliar…
Das helle Licht wurde blau, immer dunkler, fing an, zu zucken, wie ein gigantischer Blitz, noch immer den Wassermagier umhüllend, explodierte dann quasi. Ein gewaltiger Blitz vom Himmel herab traf die Gestalt, viele weitere kleine Blitze zuckten sturmartig darum herum und eine ganz und gar nicht natürliche Böe windete zwischen Himmel und Erde im Umkreis von mehreren Körperlängen.
Langsam, aber sicher trennte sich das Ganze in der Mitte zu zwei Hälften, mit einem Knall wurde es auseinander gerissen.
Noch viel schneller, als er heraufbeschworen wurde, verschwand der Sturm und die Himmelsdecke „schloss“ sich wieder. Zwei auf den ersten Blick gleichartige Geschöpfe, in Roben und Rüstungen gehüllt, lagen da auf dem Boden, ziemlich tot anmutend. Dann bewegte sich das eine, es war Saturas. Langsam richtete er sich auf (im Sitzen) und schaute um sich, erblickte sogleich das andere, das vor ihm lag.
Wie ein Schock traf ihn der Anblick,…die Erkenntnis, was oder- besser gesagt- wer es war. Nein…
Schleunigst rappelte sich der hohe Mager auf und begab sich hinüber zum Anderen, um sich zu vergewissern, ob sein Verdacht berechtigt war. Er…ist es… Der scheinbar Halbtote schlug Saturas mit einem bösen Doch! seine eiserne Faust ins Gesicht und sprang auf. Sein Gegenüber stolperte und fiel. Sarevok lachte laut und hämisch. Er sah sich kurz selbst an und freute sich über sein düsteres Aussehen, vor allem arharhar, diese Eisenstacheln auf den Schultern hab ich richtig vermisst, während ich in dir mein geisterhaftes Dasein fristete, kümmerlich war das. Saturas versuchte, aufzustehen, doch die üble Gestalt überrumpelte ihn, sodass er sofort wieder am Boden lag. Lass mich gefälligst ausreden. Nun…jetzt, aber jetzt hab ich meinen Körper, siehst du das? Das bin ich, das pure Böse, lebendig und in Person, muhaharharhar! Ausgestattet mit den Eigenschaften und Attributen eines der mächtigsten Zauberern weit und breit, wenn ich mal für dich schwärmen darf, harhar, und dazu mit der göttlichen Macht von Tod und Zerstörung.
Genug der Worte. Stirb!! Mit erhobenem Schwert ging Sarevok auf seinen „Gönner“ los. Doch auch dieser hatte schon längst seine Klinge gezogen und wehrte gekonnt einen ersten kraftvollen Schlag ab. Schon stand er und sah seinem Gegenüber mehr oder weniger in die Augen. Warum nimmst du deine verfluchte Kapuze nicht auch mal ab und zeigst mir dein dreckiges Gesicht hinter dem magischen Schleier?! Saturas setzte einen Schlag an die Seite seines Feindes an, doch der blockte wie vorprogrammiert. Nicht weniger dreckig als dein Gesicht, mein Freund! Sarevok griff schnell und agressiv immer wieder an, doch Saturas verteidigte sich ohne grössere Mühe, da er sein Langschwert immer an die richtigen Stellen schwang und hieb. Schwachsinn! Ich weiss genau, dass du mir nicht absolut gleich bist, auch äusserlich, mein ich. Du magst dich als mich tarnen können, doch der Selbe bist du nicht, deine Visage eingeschlossen, Teufel!- Ich sagte, stirb, Narr! Erbittert und erbarmungslos kämpften die beiden hohen Magier, gut und böse, immer weiter gegeneinander, weiter und weiter, praktisch ohne die geringsten Erfolgsaussichten beiderseits. Denn sie kämpften, was nicht schwer zu begreifen ist, exakt genau gleich.
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06.08.2002 19:58 | #12 |
Carthos |
Gor Na Drak stand auf einem erhöhten Aussichtspunkt der Pallisade und beobachtete aufmerksam die Umgebung. Nichts hatte sich blicken lassen, alles schien ruhig. Von den ausgeschickten Kämpfern gab es auch noch keine Neuigkeiten, was dem Erzbaron nun doch etwas Sorgen bereitete. Aber nur kurzzeitig, dann erschien wieder das Bild seiner starken Krieger vor seinem inneren Auge und er hatte keine Zweifel dass sie siegreich aus dieser Sache herauskamen.
Gor Na Drak setzte sich in Bewegung. Schwer polterten die Stiefel auf der Holzkonstruktion, bis er die Leiter erreicht hatte und hinabstieg auf das weiche Erdreich. Er wollte unten nochmal nach dem Rechten schaun.
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06.08.2002 21:53 | #13 |
CiferXIV |
Warten war angesagt. Stundenlanges Warten. Wer weiß, vielleicht würde es noch Tage dauern, bis die Truppen des Herzogs vorbeikämen.
Aber der Unterschlupf war ideal. Hier würden sie bleiben bis die Besatzer den Weg durch die Schluchten des Gebirges suchen.
Jackal stand auf einem Felsvorsprung und schaute erstarrt in die Ferne. Die beiden zur Aufklärung ausgesanden Schatten waren noch nicht zurück. Der Hohe Gardist glaubte nicht, dass sie getötet oder gefangen geworden wären. Dafür waren sie zu gut. Wahrscheinlicher war wohl, dass die beiden den Feind noch nicht erspäht hatten.
Nach einer Weile kehrte er in den Höhlenvorsprung zurück und setzte sich mit ans Lagerfeuer. In einer Zeichnung waren die Angriffspläne eingezeichnet, die er nun noch einmal durchging. Höchstwahrscheinlich würden sie aber anders vorgehen, da man nicht wusste wie die Truppe aussehen würde.
Hatten sie Schilde?
Hatten sie viele gute Schützen?
Würden sie in einer engen Formation laufen oder das Gebirge in mehreren Gruppen durchqueren?
Ahnten sie den Angriff?
Würden sie Späher aussenden?
Fragen über Fragen, auf die wohl nur die Schatten antworten könnten die die Truppen des Herzogs gesehen hatten.
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07.08.2002 09:58 | #14 |
Radeck |
Ein Sonnenstrahl lugte über den Fels und traf Radeck im Gesicht. Unweigerlich erwachte der Templer und rieb sich die Augen, dann sah er sich um. Ach ja, die Feier nach dem Sieg über die Räuber...hmm...wieder zu viel Wein und Sumpfkraut...verdammt aber auch...naja...jetzt auch egal.
Mühsam rappelte sich der Krieger auf und suchte die anderen Templer zusammen, ließ sie sich abmarschbereit machen und setzte sich dann nochmal auf einen kleinen Fels um auf die Gardisten zu warten...
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07.08.2002 18:11 | #15 |
Burath |
Es war ein wunderschöner Morgen. Die Sonne warf goldene Strahlen auf das kleine Lager, der frische Morgentau glitzerte auf dem Rasen und ein angenehm warmer Wind wehte über die Menschen hinweg. Noch immer saß der Hohe Gardist Gnat am Rad des Karrens, hielt das schwere Stahlgebilde, den Brustpanzer der schweren Gardistenrüstung, in den Händen. Seine Blicke lagen auf dieser, konnten sie einfach nicht loslassen. Mit jedem vergehenden Augenblick traten Erinnerungen in seinen Kopf, zogen quälend langsam an ihm vorbei. Die vielen Schlachten und Abenteuer mit den Gardisten, die er bestanden und überlebt hatte, die vielen Toten, die Trauer, der Hass. Alles überfiel ihn und stach manchmal wie ein Dolch ins Herz. Doch was machte er hier eigentlich? Er war Diener der Erzbarone, sein Leben gehörte ihnen. Aber auch auf sie empfand er Hass. Nicht nur allein das diese Männer Frauen wie Waren behandelten, sie niedermachten und quälten. Nein sie entschieden über Leben und Tod der Gardisten und das, ohne wirklich zu wissen wie das Leben hier draußen war. Sie hockten im Haus der Erzbarone, betranken sich, vergewaltigten Frauen, ließen es sich einfach gutgehen. Es gab nur zwei Außnahmen ...
Immer hatte Gnat den Hass auf die Erzbarone versteckt, hatte versucht den bestmöglichen Gewinn daraus zu ziehen. Genauso hatte er Frauen geholfen, die er eigentlich hätte zu ihnen bringen müssen, zu diesen Schweinen. Doch er tat es nicht. Er wusste nicht ob es ein Fehler war. Der junge Mann dachte zurück an den Überfall der Amazonen wo seine Kameraden kaltblütig abgeschlachtet wurden. Dies war also der Dank. Somit hatte sich bereits ein weiterer Grund im Nichts aufgelöst, der ihn an der Garde hielt. Es war wundervoll mit den Männern zu kämpfen, der Zusammenhalt Es gab kaum etwas schöneres doch im Hintergrund belastete ihn immer wieder ein stark ungutes Gefühl. Er konnte einfach nicht mehr...
Was wohl Bullit dazu sagen würde? Sein bester Freund, den er immer als einen Vater angesehen hatte. Er würde enttäuscht sein, nein sogar mehr als das, er würde ihn umbringen. Gnat konnte ihm einfach nicht mehr unter die Augen treten, den stillen Verrat bedecken, den er schon seit langem in sich barg. Es war alles so anders. Die Liebe zu Kiina. Wie sollte das alles enden? Es war nur eine Frage der Zeit bis auch ein Baron ein Auge auf sie geworfen hätte ... und Gnat hätte es machtlos mitansehen müssen. So konnte es nicht weitergehen. Er war fertig, war so ratlos und sicher in seiner Entscheidung zugleich. Doch war es das Richtige? Würde er diesen Schritt nicht eines Tages bereuen? Gab es überhaupt einen nächsten Morgen für ihn? Er bezweifelte es...
"Grenn komm mal bitte her." rief Gnat einen in der Nähe stehenden Gardisten, ein Gardist welcher die Herrin überlebt hatte. "Hey ohne Rüstung solltest du nicht hier herumstehen" kam dieser lächelnd zu ihm gelaufen. Gnat konnte nicht lachen. "Folge mir bitte" Leicht irritiert tat Grenn wie ihm befohlen, zog mit Gnat aus dem Lager hinaus in den Wald. Als sie lange gelaufen waren hielt Gnat in einer Lichtung, überprüfte noch einmal ob ihnen auch niemand gefolgt war. "Sagmal wo willst du hin und was ist los?"
fragte Grenn sichtlich verunsichert. Nur langsam und flüsternd gab Gnat Antwort. "Ich werde nicht länger unter Gomez dienen." Grenn's Faust schoss nach vorne und trat das Gesicht des Hohen Gardisten. "Hör auf solch einen Mist zu labern" Gnat fuhr sich kurz mit den Fingern über die aufgeplatzte Lippe. "Es ist mein ernst. Ich werde nicht wieder in das Alte Lager zurückkehren" Wieder schoss die Faust nach vorne, traf abermals doch Gnat wehrte sich nicht. Grenn stürzte auf ihn zu, packte ihn am Kragen und zog ihn nach oben. "Du weisst hoffentlich was das bedeutet." Gnat nickte. Der Zorn stand Grenn in das gesicht geschrieben, man konnte ihm ansehen das er die Worte nicht glauben wollte.
Gnat befreite sich aus der Festhalte und schmiss all seine Waffen auf das Gras. Grenn hatte bereits seine Armbrust geladen und fixierte Gnat, der Schweiß stand ihm im Gesicht. "Verdammt was ist los mit dir?" brüllte Grenn immer wieder. Gnat kniete sich auf den Boden und blickte ihn aus leeren Augen an. "Ich weiss nur zu gut was mit Verrätern geschieht, bring es hinter dich" Langsam schlossen sich seine Augen, das Bild vor Kiina erschien ihm. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, jede Muskelfaser in seinem körper wurde angespannt. "Verzeih mir" flüsterte er noch ... Klack
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07.08.2002 21:47 | #16 |
Burath |
Kurz stand die Zeit still, alles verschwand in einem finsteren Licht. Erstarrt stand er da, wartete auf das Unvermeidliche. Ein Zischen drang an sein Ohr, ein kalter Luftzug dann ein dumpfer Aufschlag. Hatte er soeben sein Leben verloren? War er in Beliars Reich eingetreten? Doch er fühlte sich noch so lebendig, spürte seinen Herzschlag. Ganz vorsichtig öffnete er die Augen zu einem winzigen Spalt.
Vor Wut schnaubend stand Grenn vor ihm und schlug ihm noch einmal in das Gesicht. Warmes dickflüssiges Blut rann seine Lippen hinab als Gnat sich langsam wieder aufrichtete. Er lebte. "Du bist tot verstanden?" fauchte der Gardist und wandte mit sich selbst ringend ab. "Danke" warf Gnat ihm hinterher. Doch auf die Erleichterung folgte ein Schock. Kiina. Er musste sie finden. Wenn sie jetzt allein im Lager der Gardisten eintreffen würde. Gnat wollte es sich gar nicht ausmalen. Seine Lippen brannten, der Schmerz quälte ihn doch war es ihm egal. Schnell hob er seinen Einhänder und Dolch vom Boden, rannte so schnell ihn seine Beine trugen, schlug im Weg stehende Äste beiseite, sprang über umgefallene Baumstämme und hechtete einer ungewissen Zukunft entgegen ...
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07.08.2002 22:10 | #17 |
Shakuras |
Der Alte sehnte sich nach Hause.Er wollte endlich wieder zurück. Er wollte endlich wieder zwischen Büchern und Schriftrollen schlafen. Hier im Gebirge gefiel es ihm nicht, doch er nahm sich vor, noch einige Zeit dort zu verweilen.Er zog aus seiner Tasche eine Schreibfeder, ein Behältnis, indem sich Schreibtinte befand und eine Pergamentrolle.Und schon fing er an, einen Brief nach Hause zu verfassen.
"Liebe Brüder, wie versprochen kommt nun mein erster Brief. Und ich muss euch mitteilen, dass ich mich hier recht unwohl fühle. Ihr als meine Familie, die ich als solche anerkenne, fehlt mir sehr. Ich vermisse jeden einzelnen von euch.
Hier wird man schroff und ohne Respekt behandelt, sodass ich schon so manch einen Gardisten eine kleine Lektion erteilen musste.
Ach....Wie ich die Zeiten vermisse, als ich im Schlaf umringt war mit lautern Büchern und Schriftrollen.
Hier schlafe ich auf rauhem Gestein oder feuchten und nassen Wiese. Templer und einige Baale kamen uns zur Verstärkung, aber noch immer hat sich hier nichts getan.
Ich werde hier noch einige Zeit verweilen, aber wenn ich die Sehnsucht nicht mehr aushalten und die Langeweile nicht bekämpfen kann, werde ich alsbald in einigen Wochen zurückkehren.
Nun....Hier endet mein Brief.Ihr werdet bald von mir wieder hören.
Innos zum Gruße !
Euer Shakuras...."
Der Kauz rollte das Pergament auf, setzte noch das Magiersiegel drauf und ging zu einem herumstehenden Schatten.
=Shakuras="Bringt diesen Brief zu den Feuermagiern.Ihr werdet dort entlohnt werden.Dieser Brief muss ankommen !"
Der Schatten nickte mit einem grinsen auf dem Gesicht und verschwand. Der Magier ging zu seinem Schlafplatz, machte es sich gemütlich so gut es ging und schlief ein.
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08.08.2002 14:19 | #18 |
Radeck |
Eine Intention, ein Drang ließ den Hohen Templer aufschrecken, umgehend packte er seine Sachen und marschierte davon, ohne auch nur einem Einzigen zu sagen wohin...
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08.08.2002 18:23 | #19 |
Shakuras |
Eine kräftige, rauhe Stimme hallte durch die Ebene und brach an den mächtigen Felswänden und Bergen wieder zurück in alle Himmelsrichtungen. Shakuras der alte Kauz, riss die Augen auf und lehnte sich aufrecht gegen einen Baum.Er hatte die ganze Nacht nicht schlafen können.
Er vermisste den Tempel und seine Brüder.
Nochmal hallte die kräftige Stimme eines Hohen Gardisten durch die Ebene.Der Ruf "Shakuras" hallte wie eine Kettenreaktion aller anwesenden Gardisten weiter. Erstaunt lauschte der Magier.Hatte er ebend seinen Namen gehört. Wieder hallte sein Name "Shakuras" von mehreren lautstarken Stimmen durch die Ebene.Der Magus fuhr hoch, umklomm fest seinen Stab, hang sich seine 2 Umhängetaschen um, die gefüllt waren mit jeglichen Schriftrollen, Runen, Schreibmaterial, Erz und Proviant.
Dann marschierte er elegant mit schnellen Schritten in die Richtung, woher er die Rufe vernahm.
Eine Gardistenreihe machte dem Alten platz, indem sie einen Schritt von ihm traten.Der Magus ging durch eine Art Gardistengang und sah einige Meter vor sich, einen erschöpften, auf den Boden liegenden Schatten und daneben einen Hohen Gardisten mit einem rot Kopf.
=Hoher Gardist="Seit ihr Shakuras der Lehrling?"
=Shakuras="Ja, der bin ich."
=Hoher Gardist="Gut.Der Schatten möchte euch sprechen.Anscheinend besaß er die nötige Kraft nicht mehr, euch zu Rufen."
Der Blick des Anführers glitt zu seinen Untertanen und Kollegen. =Hoher Gardist schrie="Und ihr macht euch wieder an eure Arbeit.Hier gibt es nichts zu sehen.Also los.Der Trupp des Herzogs könnte jeden Moment kommen!" Alle Gardisten wandten sich vom Magus und dem Schatten ab und gingen ihrer Arbeit nach.Einige Sekunden lang schaute der Anführer zu, was nun geschah und kehrte den Magier, alsauch den am Boden liegenden Gomez Diener den Rücken zu und entfernte sich von ihnen.
Shakuras kniete sich neben den Erschöpften und holte aus einer seiner Umhängetasche eine Wasserflache.Die kalte und reine Flüssigkeit rann die Kehle des Schattens hinunter.Der Schatten öffnete langsam seine Augen und schaute aus seiner liegenden Position zum Kauz hinauf.
=Schatten="Ihr seit also Shakuras.Ich muss euch einen Brief der Feuermagier...euren Brüdern überreichen."
Schwerlich holte der Diener Gomez aus seinen Taschen einen Brief hervor und reichte diesen den Alten.
Shakuras steckte das Schriftstück in eine seiner Taschen und half den Schatten auf die Beine.Nur wackelig konnte er sich auf deren halten. Der Magus bemerkte, dass der Diener eine große klaffende Wunde an seinem rechten Bein besaß.
Blitzartig drehte sich Shakuras um 180Grad.
=Shakuras schrie="Dieser Schatten muss sofort zu einem Barbier.Schnell!" Einige Schatten und Gardisten rannten auf die beiden zu.Auch ihnen fiel es nach einiger Zeit auf.
Der Schatten murmelte nur noch dem Magier ein Wort zu, das kaum verständlich war.
=Schatten murmelte="Danke...."
Noch schnell ließ Shakuras Erz in die Hosentaschen des Schattens gleiten und verabschiedete sich mit einem dankbaren Lächeln.....
Er suchte sich einen ruhigen Platz und öffnete dann den Brief...
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08.08.2002 20:19 | #20 |
Shakuras |
Zeit verging, als er mit einem überglücklichen Gesichtsausdruck den Brief wieder schloss.Die Benachrichtigung legte er wieder in seine Tasche und näherte sich dem Camp.
Reges Treiben herrschte.Buddler, die am Lagerfeuer versammelt waren und sich unterhielten, Schatten, die sich ablösten und auf Erkundungstour gingen und trainierende Gardisten, die ihre mächtigen Schwerter durch die Luft surren ließen.
Der Anführer, ein Hoher Gardist namens Cutter, stand daneben und fuhr sich mit seiner Hand, durch seine nicht vorhandenen Haare.
Immer wieder hörte man
"Schneller ihr stinkenden Maden oder wollt ihr gleich drauf gehen, wenn der verdammte Herzog mit seinen Trupp hier lang spaziert."
oder
"50 Liegestützte schafft sogar eine Frau ! Also runter mit dir du Fleischwanze und das du dich auch ja nicht verzählst dabei.Sonst musst du wohl weitere 50 machen !"
Cutter, der eine ungewöhnliche Art hatte, seine Leute zu motivieren, ließ seinen Blick auf den herantretenden Magus haften.
=Cutter="Was ist? Ich hab zu tun."
=Shakuras="Ich wollte nur euch mitteilen, dass ihr auf meine Hilfe verzichten müsst."
=Cutter="Was? Wieso? Warum?"
=Shakuras="Ihr habt richtig gehört.Ihr müsst auf mich verzichten. Doch ich denke, ihr werdet das Problem auch ohne meine Wenigkeit überwältigen.Die Gründe geht euch nichts an.Jediglich den Magiern und dazu zählt ihr nunmal nicht.Ich wünsche euch noch einen schönen Tag und viel Erfolg!"
Der Lehrling wandte sich ab und überprüfte nocheinmal, dass er auch alles bei sich hatte, was er am Anfang mitsich geführt hatte.
Eine Stimme ertönte im Rücken des Magiers.Es war die, des Anführers. =Cutter="Okay.Von mir aus.Macht euch aus dem Staub.Auf eure Hilfe können wir auch sehr gut verzichten.Aber glaubt ja nicht, dass ihr Begleitschutz bekommt.Har har har...."
Ein sakastisches Lachen vernahm man und hallte durch die Ebene. Der Magus, der sich bestätigt hatte, dass er auch alles bei sich trug, was er mitsich geführt hatte, drehte sich das letzte Mal zum Hohen Gardisten um, legte seinen Kopf schief und grinste ihn nur schelmisch an.
=Shakuras="Ein Magier ist nicht oft auf die Hilfe anderer angewiesen.Gehabt euch wohl."
Plötzlich umwob den alten Lehrling eine schimmernd blaue Energie, die den alten Kauz leicht in die Lüfte hob und mit einem Male, war der Alte verschwunden und Cutter starrte mit einem offenen Mund auf die Stelle, wo sich vor kurzem noch Shakuras befand.
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08.08.2002 21:33 | #21 |
CiferXIV |
Spät am Abend kehrte Sly zurück in den Höhlenvorsprung. Er berichtete Jackal kurz was sie erkundet hatten. Scheinbar nichts Neues und von den Truppen des Herzogs hatte man auch noch keine Spur.
Die genervten Gardisten hatten es zum Teil mitbekommen und regten sich sichtlich auf. Das ewig lange warten auf einen Feind, der einfach nicht kommen will, ist nunmal recht dämlich und gefiel den Kriegern wahrlich nicht.
Jackal reagierte auf die Nachricht, indem er einen Whistler in das befestigte Lager der Garde schickte. Er sollte Bericht erstatten. Ein Bericht den man auch dort mit Unmut aufnehmen würde. Jackal hoffte einfach nur, dass es von dort aus Neuigkeiten geben würde. Vielleicht wäre es sogar besser gewesen sie abzuziehen, anstatt noch weitere Tage zu warten, wenn man am Ende doch feststellen musste, dass man alleine im Gebirge saß. Ohne Feind keinen Kampf, ohne Kampf gab es nichts zu tun für einen Krieger.
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11.08.2002 01:17 | #22 |
CiferXIV |
Keuchend kam der Schatten Whistler angesprintet. Ganz außer Atem musste er sich ersteinmal setzen und bekam etwas zu trinken. Dann konnte er Jackal berichten, was er gesehen hatte.
Drakia...die Stadt ist befreit....der General...ist abgezogen.
Nun mal langsam. Willst du damit sagen, der General ist jetzt untweges mit all seinen Truppen?
Nein, das Schiff. Sie sind alle auf dem Schiff...davongesegelt. Sie kommen wohl nicht mehr wieder. Ich weiß nicht warum, sie sind einfach weg. Die Liste hier soll ins Alte Lager gebracht werden. Sie benötigen jetzt dringend Unterstützung beim Wiederaufbau der verwüsteten Siedliung.
Jackal nickte.
Gut, du kannst eine Pause machen. Sly! Du bist zuverlässig, du brings den Zettel ins Lager zurück und berichtest, was Whistler eben gesagt hat. Ein kleiner Bericht steht ja mit drauf. Und nun los!
Sly verschwand in der Dunkelheit. Es war inzwischen Nacht geworden. Die Gardisten löschten das Lagerfeuer und packten ihre Sache zusammen. Einige waren froh, dass Drakia frei war. Andere waren enttäuscht, dass sie nicht zum Kämpfen kamen. CiferXIV zählte dazu. Da wollte er diesen Wichtigtuern mal in den Arsch treten und dann haun die einfach ab.
Sly war schon längst unterwegs ins Alte Lager und nach 5 Minuten waren die restlichen 29 Mann des Trupps abmarschbereit. Sie machten sich auf den Weg zum befestigten Lager der Garde und der Templer. Im Schutze der Dunkelheit kamen sie recht schnell voran. Man musste auch nicht mehr so vorsichtig sein, da ja wohl keine Gefahr mehr drohte.
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11.08.2002 13:27 | #23 |
Saturas |
Der Kampf zwischen Saturas und seinem Ebenbild war vorbei.
Die Klinge steckte tief in Sarevoks Brust, er war gefallen. Sein Gegner hatte eine Schwäche entdeckt, nämlich, dass er nur anders als sonst kämpfen musste. Kurz anders denken. Um den Feind zu überlisten. Ihn nicht im wahrsten Sinne des Wortes mit eigenen Waffen und Methoden zu schlagen. Und er hatte Erfolg gehabt. Na, und wer stirbt jetzt?!
Der am Boden Liegende antwortete hustend und keuchend: Totgeglaubte…Totgeglaubte leben länger, Saturas…harharhar…
Sat wurde richtig wütend. Ha! Haha! Ich sehe doch, wie tot du bist. Zugleich nahm zog er sein Langschwert aus dem Körper heraus und rammte es noch mal rein an einer anderen Stelle. Und noch mal. Und noch mal. Dann steckte er es weg und schnitt dem ziemlich Toten die Kehle durch mit seinem Dolch. Eine Lache aus dunkelrotem Blut breitete sich aus, der Lebenssaft rann über den Felsen, hinab in den Nebel.
Nun, mein „Freund“, hehe, wird’s wohl Zeit, mich auf den Rückweg zu machen, da ich dich besiegt hab. Möge Beliar deiner schwarzen Seele gnädig sein und sie nicht sofort zerreissen.
Mit diesen Worten drehte er sich um, vergewisserte sich kurz seiner Position und marschierte von dannen.
Später -die Plattform, auf der der Kampf stattfand, war lange nicht mehr zu sehen (abgesehen davon, dass der Reisende schon einiges tiefer als diese gestiegen war)- hielt er inne und langte sich an die Stirn mit seiner noch immer eisernen Hand. Oh! Was bin ich doch für einer…hätte ich ihn doch glatt vergessen, den Baumsamen von Manmouse. Der mir Frieden bezüglich des bösen Geistes gewähren soll. Hmm…Er schaute sich um. Ein hübsches Fleckchen Erde musste er schon erst einmal finden in der Berglandschaft. Kurzerhand entschloss sich der Magier, einfach weiter abzusteigen, um fündig zu werden.
Noch mal einiges später betrat Saturas eine Wiese. Doch in der Ebene war er noch lange nicht. Die Wiese selbst bildete einen mehr oder weniger steilen Hang, mit einigen Felsen, Büschen und vielen verschiedenen Gräsern. Richtig schön wars hier. Man konnte auf den dichten Wald herabsehen. Sogar das Wetter trug zur schieren Gelassenheit und Friedlichkeit dieses Ortes bei- die Sonne schien am heiter blauen Himmel, ein sanfter Wind wehte durch die Luft. Aah, hier ist der perfekte Platz für einen neuen Baum, dachte sich der Meister. Also grub er ein kleines Loch und legte den Samen hinein. Als er wieder zugedeckt war, holte Sat einen (kleinen) Krug hervor und bereitete sich ein Eiswasser zu. Er wartete eine Weile, damit dies Wasser nicht zu kalt war. Als nächstes goss er es über die Stelle der Pflanzung. Kurz versank er in Gedanken. Hoffentlich regnet’s hier auch mal, damit du schön gedeihen kannst. Hrm…wie spricht man mit einer Pflanze? Äh…mach’s gut, wachs schön und gross, junger Baum. Ich muss jetzt weiter ziehen. Gerade als er aufstand, passierte etwas äusserst Seltsames und Mystisches. Von einem Licht getränkt, das nicht der Sonne, sondern dem weiten Himmel entsprang, rang ein kleiner Zweig aus dem Boden, immer schneller, in wenigen Momenten war es schon ein dünner Stamm mit mehreren Ästen und Zweigen und vielen Blättern, fast so gross wie Saturas war er. Und merkwürdig anmutende, unbekannte Früchte trug er. So einen Baum hatte der Magielehrer noch nie gesehen. Na DAS nenne ich Magie. Was in der Natur und der Welt nicht alles für Geheimnisse stecken…was das wohl für Früchte sind? Hinauf zum Himmel blickte er kurz. Etwas (vielleicht göttliches) riet ihm, ein paar Früchte mitzunehmen. So pflückte er einige und packte sie ein. Dann sprach er weiter mit dem mysteriösen Baum. Ich nenne dich „Mystischen Baum des Friedens“. Mögest du noch viel grösser werden und bis in den Himmel hinein zu den Göttern wachsen, mystischer Baum. Aber jetzt muss ich wirklich weiter. Damit machte sich Saturas nun wirklich auf den Weg, er schritt weiter auf den Wald zu. Plötzlich- dass er es nicht vorher bemerkt hatte, erstaunte ihn fast noch mehr, als das selbst, was er da sah- entdeckte er seine beiden Hände nicht mehr in silbrigem metallenen Aussehen, sondern in ganz und gar menschlichem. Bei Adanos! Bin ich gesegnet worden? War es der Baum? Und was er natürlich nicht sah: seine Augen waren nun nicht mehr gelblich-weiss-schwarz, sondern die Iris braun wie zuvor und das Drumherum wie bei jedem normalen Menschen weiss. Absolut fröhlich und im guten Glauben, seine „Mission“ endlich erfüllt zu haben, wanderte er in den Wald hinein.
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11.08.2002 16:20 | #24 |
CiferXIV |
Früh am morgen erreichte Jackals Trupp das gut ausgebaute Lager. Die Gardisten und Templer dort waren schon auf den Beinen. Fragend schaute sich der Hohe Gardist um. Von Gnat war nichts zu sehen. Irritiert fragte er nach.
Die Antwort lautete dass diser wohl nicht länger dem Alten Lager angehören wollte und geflohen ist.
Jetzt verstand CiferXIV, der neben Jackal stand gar nichts mehr. Wieso sollte er das tun? Das war doch nicht möglich. Ein Hoher Gardist, der einfach so abhaut? Das war merkwürdig, da steckte sicher mehr dahinter.
Jackal hielt währenddessen eine kleine Ansprache. Darüber, dass der General nun abgezogen ist und so. CiferXIV interessierte das nicht wirklich. Er wandte sich ab und dachte über Gnat nach. Er war immer eine Führungsperson gewesen und für ihn stellte er ein großes Vorbild dar.
Nachdem Jackal zu Ende gesprochen hatte, begannen die Buddler und Schatten das Lager abzubauen. Sie waren größtenteils froh, dass es vorüber war. Bei dem Kampf hätten sie eh nicht mitmischen können. Ganz anders reagierten die Gardisten. Sie waren mürrisch, da alles umsonst war und ihre Kampffähigkeiten nicht zum Einsatz kamen. Den Templern ging es ähnlich.
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11.08.2002 23:17 | #25 |
CiferXIV |
Langsam ging es voran. CiferXIV half nun auch mit beim Abbau des Camps. Er wollte nun schnellstmöglich in sein geliebtes Altes Lager zurück. Seine Laune war nun auf einem Tiefpunkt. Eben hatte er erfahren, dass Gnat weg war und dann kam er nichtmal dazu den Besatzern zu zeigen, wos lang geht.
Die Zelte waren eingepacktm, die Lagerfeuer gelöscht. Die Karren wurden von den Schatten beladen während die Buddler die provisorischen Pallisaden abbauten. Es dauerte schon seine Zeit, das Lager war ja richtig befestigt worden, aber bis zur Abenddämmerung würde man fertig sein.
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12.08.2002 23:03 | #26 |
CiferXIV |
Noch vor Einbruch der Dumkelheit war das Lager abgebaut. Zelte und Ausrüstung hatten die Buddler unter Anleitung der Schatten auf die Karren geräumt. Nun stemmten sie sich gegen diese Schweren Transportgefährte um sie wegzubewegen. Nachdem sie ersteinmal in Bewegung gesetzt wurden, war es nicht mehr so schwer.
Die Schatten streunten in der Gegend herum, wahrscheinlich waren die ersten schon im ursprünglichen Teil der Barriere.
Und die Gardisten hatten eine konvoiartige Formation gebildet. Sie liefen vor den Wagen her. In Kampfbereitschaft waren sie nicht wirklich. Keiner würde es wagen, die halbe Garde anzugreifen.
Zügig kamen sie voran und bald konnte CiferXIV den Hohen Turm des Alten Lagers erkennen. Der Südturm war auch erkennbar, aber noch nicht ganz fertig. Wahrscheinlich waren die Steine nun aufgebraucht. Da wurde es auch Zeit für einen erneuten Konvoi.
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13.08.2002 09:33 | #27 |
Saturas |
Saturas hatte das Stückchen Wald durchquert und trat nun wieder unter den freien Himmel. Doch das Wetter war wieder schlechter. Dunkle Wolken drängten sich über dem Land. Kein bisschen eingeschüchtert setzte der Magier in der schwarzen Robe seine Reise fort, doch viel Verpflegung hatte er nicht mehr. Er rastete kurz und verzehrte sein letztes Brot, trank dazu ein Bier. Ah, welch Erfrischung. Hmm…mal sehen, lange wird’s nicht mehr sein. Hoffentlich komme ich dem Tempo weiter. Er sah sich um. Er ging ein paar Schritte weiter und erblickte einen Abgrund. Sofort begab er sich zu ihm und blickte hinab. Eine felsige Klippe war das, etwa so tief wie die Wachtürme im Neuen Lager hoch waren. Selbiges glaubte er zu erspähen, bekanntes Gebiet sah er sicherlich. Ja, da unten muss ich eindeutig durch, dann da lang weiter…Er überlegte und überlegte. Doch dann entschied er sich doch, sich erst umzudrehen, um zu erfahren, was dieses schnaufende Geräusch hinter ihm erzeugte.
Plötzlich wurde ganz starr. So etwas hatte der Lehrmeister noch nie gesehen. Was für ein Monstrum stand da vor ihm!
Vom ersten Eindruck her erinnerte es schwer an einen Schattenläufer, doch es war mindestens doppelt so gross und nicht schwarz-grau, sondern überwiegend weiss. Die vorderen Pranken waren noch viel stärker ausgebildet, die hinteren eindeutig mehr zum Laufen bestimmt. Auch das Horn auf der Nase fehlte nicht, es wurde allerdings ergänzt durch zwei weitere, gebogene und geschwungene, längere und dünnere Hörner über den Augen. Saturas war sich sicher, tatsächlich einen Verwandten des Nachtbiestes entdeckt zu haben. Ein nicht allzu langer Schwanz, viel behaarter als beim bekannten Exemplar, bewegte sich langsam hin und her. Und das Beste daran war, dass das Tier seinen Beobachter selbst nicht entdeckte. So konnte letzterer ohne weiteres starren.
Doch schliesslich witterte die Bestie den Reisenden wohl, denn sein riesiger Kopf schwenkte in seine Richtung und er knurrte und brüllte. Langsam tappte er auf den Magier zu, fauchend und lechzend. Sat zog eiligst sein Schwert und brüllte zurück: Verdammt, bleib mir fern, Schneebiest! Doch er stand nah am Rande und versuchte, durch Seitschritte möglichst schnell davon wegzukommen. Diesmal hatte er allerdings möglicherweise genug Zeit für einen Zauber. Er sprach eine geheimnisvolle Formel und hielt den Monster-Schattenläufer mit geschickten hin- und her- Bewegungen hin. In grosser Hektik wich er den schwungvollen Hieben aus und duckte sich, um endlich seinen Zauber loslassen zu können. Er zielte mit seiner linken Hand auf die rechte Pranke des Ungetüms, binnen eines Augenblickes war diese von einem Eisblock umhüllt und klebte am Boden fest. Keinen Moment zu spät sprang der Zauberer auf die Pranke zu und stiess seine lange Klinge durch das Eis hindurch in das zähe Fleisch des Gegners, sich sicher, sie schwer beschädigt zu haben, schwang er sich um das Ganze herum und zog am Schwertgriff- und wurde von einem heftigen Prankenschlag weggeschleudert. Der blanke Stahl steckte noch immer in der mächtigen Tatze, welche aber jetzt empor gerissen und anschliessend sofort zu Boden geschmettert wurde. Das Eis klirrte ab, die winzigen und grösseren Teile flogen und rutschten in sämtliche Richtungen. Ein gewaltiger Urschrei des Schneetieres folgte. Auch Saturas war in der Zwischenzeit wohlauf und provozierte den Feind mit seinem Langdolch, den er in seiner Hand tänzeln liess. Na, Alter, da staunst du, was? Ich hab dich schwer verwundet, das könnte man Taktik nennen, und du hast zwar meine Waffe, aber ich könnte auch schon tot sein, aber nein, du hast ja nicht fest genug zugehaun. Na komm schon, Biest, ich mach dich fertig. Komm nur her und ich mach dich fertig.
Natürlich wusste die Schneebestie nichts von der mächtigen Magie, die ihr Gegenüber vorbereitete. Doch ein Prankenhieb dauerte nun mal nicht so lange, wie einen Blitzzauber zu beschwören. Saturas wurde von den Füssen gerissen und natürlich beim Magiewirken unterbrochen. Wie er jetzt erst sah, waren auch die Krallen viel grösser geraten als beim Schattenläufer. Das Monstrum bäumte sich auf und brüllte. Es lief langsam um den Wassermagier herum, jederzeit bereit zum Angriff. Der Umkreiste lag nur regungslos da. Hatte er jetzt noch eine Chance?
Plötzlich wandte sich das Biest von Saturas ab und erschrak ab dem, was passierte. Eine lebende Eiswand kam auf es zugeschossen. Alle seine vier Läufe waren komplett ein- und am Boden festgefroren. Es brüllte wieder laut auf. Gleich darauf kam ein halbes Dutzend kleine Eispfeile angeflogen und landeten auf dem wild dagegen ankämpfenden Kopf, die meisten im Gesicht. Das Urvieh von Schatten- oder Schneeläufer oder was immer reckte und streckte und wehrte sich, doch es konnte sich nicht bewegen im starren magischen Eis. Da kam auf einmal noch so ein magisches Geschoss, dieses Mal allerdings von der anderen Seite: Saturas stand wieder sicher und liess einen mächtigen Kugelblitz los. Der verletzte den linken hinteren Oberschenkel stark, gefrorenes Blut fiel auf den harten Steinboden. Nun rannte er schnell zu seinem Schwert der Unterwelt, das unbeschädigt, aber ein bisschen blutig ganz nah beim übergrossen Gegner lag. Doch bei dessen Lähmung war es keine grosse Gefahr.
Ohne das zu erwarten, wurde der hohe Magier samt Waffe weggeworfen von einem wuchtigen Schlag der Bestie. Sie war wieder frei vom Eis. Doch nicht zu ihm sprang sie jetzt, sondern in die andere Richtung, ganz gut eigentlich, diese Auszeit, da sich Sat überhaupt überlegen konnte, wer der fremde Angreifer, der Retter gewissermassen, war. Ein Magier? Ein solcher musste es schon fast sein, ein Wassermagier. Und ein geübter dazu, denn er schien ziemlich schnell mit dem Zaubern zu sein. Aber das konnte fast nicht sein…so nahe am Lager war er bestimmt noch nicht und gewiss hatte ihn keiner verfolgt. Ein Zufall? Gar ein Fremder von ausserhalb, ein absolut Unbekannter? Ein alter Freund von Saturas dem 1. und ein Lehrer dessen Sohnes?
Der fremde Zauberer jagte einen gewaltigen Blitz auf das gerade auf zwei Beinen stehende Riesenvieh, es wurde umgeben von starken bläulichen Zuckungen und zuckte selbst, wurde schliesslich zurückgeworfen vom Magiestrahl. So lag es auf der Seite auf dem kalten Stein, regungslos. Tot?
Der fremde (Mit-)Streiter, der nun für Saturas sichtbar wurde, da das Tier zwischen ihnen gefallen war, sah dem bekannten Wassermagier mit den Zacken auf den Schultern und der schwarzen statt blauen Robe verblüffend ähnlich. Denn genau diese Ausrüstung hatte er auch. Er zog sein Schwert und rannte zum Schneeläufer. Rasch hatte er den ganzen Hals zerschnitten, um sicher zu gehen, dass er auch die Kehle getroffen hatte. Das Blut floss, es war nicht rot, sondern eher purpur, aber sehr dunkel, fast schwarz. Viel mehr als bei seinem eigenen Tod floss es wie ein Bach auf die Klippe zu, wo Saturas stand, nur staunend, der Unbekannte schaute ihm nach und blickte zum anderen Gleichaussehenden herauf- Moment mal! Sein eigener Tod?- und grinste, mit nicht dem geringsten Gedanken daran, seine Waffe wegzustecken, wie es sein Gegenüber bereits getan hatte, da keine Feinde mehr übrig waren. Nein, es waren noch Feinde übrig, zwei gleichartige Todfeinde. Saturas dämmerte es komischerweise nur langsam und er erkannte, dass der vermeintlich Fremde niemand anderes war als sein finsteres Duplikat, dem er schon den Tod besorgt hatte. Es war Sarevok.
Dieser drehte sein Langschwert in seiner eisernen Faust, warf es drehend und fing es wieder, stets ganz langsam auf Saturas zugehend.
Du!- Schweig! Bevor du nur das Geringste sagen kannst, nahm ihm der böse Magier diese Fähigkeit für den Zeitraum dieses Gespräches. Ebenso seine Beweglichkeit. Saturas stand wirklich wie angewurzelt da und es blieb ich nichts anderes, als zuzuhören. Oder sagen wir besser, meiner Erklärungen, da es ja bekanntlich mehrere Beteiligte- Sprechende, wohlgemerkt- braucht, um ein Gespräch zu führen. Du fragst dich sicher, was ich hier mache. Was ich überhaupt noch mache als Toter. Sieht man mir nicht wirklich an, oder? Die Schnitte, Stiche und anderen Wunden, die du mir beigebracht hast, davon ist schon noch einiges übrig. An deinem Körper. War nicht schwierig, den wieder fit zu machen, immerhin bin ich ja ein Gott, vielleicht auch nur quasi, vielleicht auch nur ein Halbgott, das scheinst du mir ja sowieso alles nicht zu glauben. Denn niemand versucht verdammt noch mal, einen Gott zu töten! Hrrhrrhrrm. Sagte ich dir nicht, Totgeglaubte leben länger? So ganz richtig war das- so betrachtet- gar nicht. Immerhin hast du mich ja tot gesehen, du hast das nicht nur geglaubt. Aber: TOTE leben länger! Muahahaha! Du kannst doch keinen aus der Unterwelt umbringen wollen, Saturas. Auf gar keinen Fall mit solchen üblichen Methoden. Das kann nicht dein Ernst sein. Es ist auch dir, grosser Held, nicht möglich, einen bereits Verstorbenen und wieder Auferstandenen nochmals zu töten, begreif das doch einfach.
Mit der Einsicht und dieser „Erleuchtung“ stieg auch Sat’s Wut gewaltig. Ob Gott oder nicht Gott, ich bin ein UNtoter! Und ein mächtiger dazu, von Beliar selbst gerufen. Er setzte mich in deinen Körper, und so hatte ich alles, um wirklich mächtig zu sein, mit den Eigenschaften und Fähigkeiten, aber das hatten wir ja schon. Ich habe dir ja erzählt, ich sei Beliar selbst, doch da du mir meine göttliche Übermächtigkeit sowieso nicht abgekauft hast, war es auch irgendwie egal. Nun denn, eine wahre Einsicht, was sein Leben gebracht hat, so kurz vor dem Tod, ist immer gut. Du, Saturas der 2., brachtest den Tod selbst und den Anfang des Verderbens in diese Welt. Dazu wurdest du auserkoren vom Todesgott. Nur leider wirst dein Geist den grössten Teil davon nicht erleben. Harharhar!!
Achja, fast hätt’ ich’s vergessen. Stirb, Mensch.
Endlich beendete die tiefe, hallende, perfekt zu einem Untoten passende Stimme ihren provozierenden Vortrag. Sarevok liess nun sein Schwert los und liess es durch die Luft vor sich hinschweben. Es war etwa auf Brusthöhe und aufrecht, die Spitze zeigte direkt in die Mitte des Wolkenkreises am Himmel, der sich in der Zwischenzeit formiert hatte, Gewitterwolken waren es, wie einige Tage zuvor, bei der Zweiteilung. Wieder zuckten und juckten die Blitze dort oben, es war Saturas gar nicht aufgefallen, dass es immer dunkler wurde. Ebenfalls genau wie zuvor schien sich alles zu einem riesigen Blitz zu sammeln. Der untote „Wassermagier“ blickte hinauf und schaute dann todeslustig zu seinem ganz und gar noch lebenden Ebenbild und sprach: Kein Entkommen! Dein Tod, dein Versagen, mein Aufstieg, mein Triumph! Haharharhar! Und jetzt, endlich: STIRB!!
Wie der hohe Magier es vorausgedacht hatte, begannen die Blitze stärker zu zucken und formierten sich zu einem einzigen, gigantischen. Er entlud sich hinab auf Sarevok und seine Klinge der Unterwelt, dieser breitete seine Arme weit aus, das Schwert schwebte etwas vorne und begann, sich zu drehen, immer schneller und schneller. Natürlich stand es immer in „Verbindung“ mit dem Magier, durch viele kleine Blitze, die auch um dessen ganzen Körper und sowieso um das Geschehen herum zuckten und blitzten. Dann hob der untote Gott die Arme weit nach oben und das Schwert stoppte mit der Umdrehung. Stattdessen kreiselte es nun langsam in Sat’s Richtung (blieb aber auf der Stelle!), als ob es geschleudert worden wäre. Als Abschluss jagte die magische Energie blitzschnell auf ihr Ziel zu: Saturas. Ein zweites Mal also entlud sie sich von Sarevok bzw. seinem drehenden Schwert aus und traf den anderen mächtigen, hier als nichts anderes als ein Ziel hingestellter Magier.
Der Blitz traf ihn voll (wie vorgesehen). Er wurde hinab geschleudert und hatte das Gefühl, an allen Stellen seines Körpers gleichzeitig mit der gleichen geballten Kraft und Wucht getroffen worden zu sein. Sarevok stand am Rand des Abgrunds und grinste zufrieden hinunter. Dann verschwand er, mit seinen ganzen mystischen Wolken und Blitzen, doch das bekam Sat sowieso nicht mit. Da unten lag ein Männlein, eine Gestalt, über die noch einzelne winzige blaue und weisse Blitze sprangen, zuckten und jagten. Der Körper schien noch ganz zu sein, keine offen klaffenden Wunden und keine Löcher in der schwarzen, etwas verkohlten Robe waren sichtbar. Auch alle Glieder gingen normal vom Körper aus/ weg, nichts war verbogen oder verdreht, nichts ganz offensichtlich gebrochen. Dennoch umgab ihn eine Blutlache. Nichts desto Trotz gab es ausser seiner Bewusstlosigkeit und evtl. noch dem Blut keine Anzeichen, dass er tot war.
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14.08.2002 23:17 | #28 |
haiopei |
Die beiden Schatten gingen nach ihrem kleinen Abenteuer den Weg entlang, der in Richtung des Gebirges führte. Sie unterhielten sich eine Zeit lang und dann brach wieder Stille ein. Nachdem es schon so spät war, dass die Wölfe heulten, erinnerte sich haiopei.
"Hey, Graven. Weißt du noch, unsere Wette damals?"
Graven fing an zu grinsen.
"Ja, wie könnte ich das vergessen ... moment mal! Ich hab die Wette gewonnen!" "Ja, ich weiß. Und eigentlich hatte ich nicht vor, dich daran zu erinnern, aber da du mir vorhin geholfen hast, hab ich ein wenig Mitleid. Hier, dass sind die versprochenen 200 Erz."
"Tja, Ehrlichkeit siegt immer."
So versanken sie wieder in ein Gespräch und unterhielten sich über die damaligen Zeiten, als sie beide noch als Buddler Erz schürfen mussten.
Der Weg hatte die Beiden nun zu ihrem Ziel geführt und nun waren sie auch schon in den hochgelegenen Wäldner angekommen. Graven sagte Haio, dass er dies als GEheimnis für sich bewahren sollte und niemandem von seinem Versteck am Waldrand eines tiefen Abhanges hätte erzählen sollen. Nachdem dies besprochen war, zeigte Graven seinem Gast die Baumhütte und erzählte ihm, wie es überhaupt dazu kam, dass er sich jene aufbaute...
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14.08.2002 23:59 | #29 |
Graven |
Die Sonne war gerade beim Aufgehn und Graven saß wie früher auf einem der Äste hoch oben in der Baumkrone und betrachtete das Spektakel mit Freude. Es machte ihm immer wieder eine Freude, die aufgehende Blüte, so nannte er sie meistens, ohne jegliche Abschreckung ansehen zu können. Tagsüber, da sah man nur kurz in ihre Richtung und musste sogleich einen brennenden Schmerz fühlen, doch bei Sonenauf- und untergängen war das anders. Da konnte man sie anstarren, so sehr man das Bedürfnis danach verspürte und es geschah einem nichts. Kein Schmerz, kein Brennen, es war sogar das Gegenteil davon. Graven fand Gefallen daran, sie anzusehn und sich zu fragen, wie oder wieso sie auf- und untergeht. Einfach wundervoll, ging ihm all die Zeit lang durch den Kopf. Und es war nicht nur die Schönheit, des Anblicks, welcher ihn in seinen Bann zog, sondern auch die Tatsache, dass er alles um und in sich völlig vergessen konnte, solang er nur in die einen Richtung starrte. Als die Sonne beinahe vollkommen aufgegangen war, senkte sich Gravens Blick sanft nach unten und aus den Augenwinkeln bemerkte er eine Bewegung.
“Der Anblick gefällt dir wohl, was?“
Haio war aufgestanden.
“Ja, sehr sogar.“ , antwortete der Schatten mit einer beruhigend wirkenden Stimme.
“Naja, das finden viele so. , dann wandte er sich in Richtung Altes Lager und sah über all die Wälder hinab ins Tal.
Es ist schön hier. Kommst du oft hierher?“ , fügte er als kleine Frage noch hinzu.
Graven sprang vom Ast hinab und lehnte sich ebenfalls an die Umrandung. Er sah zum Himmel hinauf.
“So einfach kann ich das nicht sagen. Weißt du, ich habe ständig diese Alpträume. Viele Nächte durchschlafe ich erst gar nicht. Ich wache schweißgebadet auf und weiß dann schon, dass ich nicht mehr einschlafen kann. Und die Träume wiederholen sich immer und immer wieder. Und dann, wenn ich am Ende bin, komme ich hierher. Eine Begründung für all das, finde ich schon seit es angefangen hat nicht mehr.“
“Was träumst du denn?“
Graven sah Haiopei an. Es wunderte ihn ein wenig, dass sich sein Freund so sehr dafür interessierte, obwohl Träume kein wirklich interessantes Thema waren. “Hmm, ich hatte auch mal eine Familie, weißt du. Als die Barriere entstand, wurde alles ganz anders. Viele Leute wurden hier hineingeworfen und einige hatten sich dagegen gewehrt. Diese mussten in Minen zur Arbeit gezwungen werden. Dort wurde ich gemeinsam mit meinem Vater hineingeworfen. Meine Mutter hat man irgendwo hin mitgenommen. Ob sie nun Leben ist, weiß ich selbst nicht. Damals war ich noch froh, überhaupt meinen Vater noch bei mir zu haben. Er war nun mal das einzige was mir übriggeblieben ist, bis er einst bei einem Minenunglück ums Leben kam. Seit dem träume ich nur noch davon, wie schrecklich es war. Und bis heute kann ich die Sache nicht mehr vergessen.“
Haio sah etwas nachdenklich aus. Dies zeigte seine leicht angespannte Mimik. “Du kannst also nicht mehr einschlafen, sagst du?“
“Ja, wieso?“
“Das glaub ich nicht. Ich denke eher, dass du Angst davor hast, einzuschlafen.“ “Ach Blödsinn. Wie kommst du denn darauf?“
“Tja, das musst du schon selbst herausfinden.“
Graven sah ihn verwundert an. Als er dann nochetwas sagen wollte, kam Haio ihm zuvor.
“Ich geh Jagen. Hab’ gehört, dass es hier im Gebirge prächtige Scavenger gibt. Wir sehn uns später. Ich weiß nicht genau, wann ich wieder da bin.“ “Aber, was ist mit dem Frühstück?“ , rief Graven ihm hinterher.
Doch anscheinend kamen diese Rufe nicht mehr an...
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15.08.2002 00:29 | #30 |
Graven |
Graven hatte ein kleines Lagerfeuer etwas weiter weg vom Baumhaus angemacht, saß auf einem Baumstamm daneben und grillte sich sein Mittagessen. Er aß sein Fleisch und wartete darauf, dass Haio zurückkam. Doch so sehr er sich auch nach ihm umsah, er konnte ihn nicht finden. Seine Besorgnis lag nicht darin, dass Haiopei verhungern würde, sondern eher darin, dass ihm etwas zugestoßen sei. Schließlich war sein Freund das erste Mal im Gebirge und die Atmosphäre hier oben war ganz anders, als jene dort unten. Aber Haio war ja ein gut ausgebildeter Schatten und kein Buddler oder sonst wer. So stand Graven auf und löschte das Feuer. Dann begab er sich wieder zurück zum Baum und kletterte diesen hinauf. Dort nahm er aus der Kiste ein Stück Pergament und eines der Schreibwerkzeuge.
Haio,
Ich werde mich nun auch auf die Jagd machen. Bin in den Wäldern in Richtung der untergehenden Sonne. Bin vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück. Falls nicht, werde ich am nächsten Morgen da sein.
Gez.Graven
Dann zog er seine Schattenkluft an, band sich die Scheide um und legte seinen Bogen an. Er kletterte den Baum hinab und nagelte die Nachricht an jenen. Dann begann er seinen kleinen Jagdausflug und suchte das Weite.
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15.08.2002 15:56 | #31 |
Raven the 4th |
Die Arbeit an der Hütte ging gut voran. Raven hatte schon einige Bäume, die ausserhalb des Kessels abgeholzt und zu Balken für das Dach verarbeitet, auch hatte er damit schon ein Grundgerüst gebaut, doch wollte er die Hütte aus Stein bauen und den musste er kaufen.
Er packte also alle seine Sachen und begann den Abstieg.
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15.08.2002 19:45 | #32 |
Graven |
Es war später Nachmittag. Wolken hatten den Himmel fast vollkommen bedeckt und hielten die Strahlen der Sonne ab, die Erdoberfläche zu erreichen. Graven war in einem Wald unterwegs und hatte schon ein Rudel Wölfe entdeckt. Diese verspeißten gerade einige Molerats und der listige Schatten verfolgte das Rudel, welches die Beute bis hin zu einer Höhle mit sich zog. Daran erkannte man schon, dass die Tiere im Gebirge um einiges schlauer waren.
“Sie nehmen ihre Beute mit in ein sicheres Versteck und widmen sich jener dort, ungestört und gefahrlos. Sodass sie sich um Feinde erst gar nicht zu sorgen hatten. Schlaue kleine Biester.“ , sagte Graven vor sich hin, während er versuchte von einem Baum aus das Geschehen in der Höhle zu verfolgen.
Er kletterte noch über einige Bäume bis hin zum Waldrand, von wo aus er einen guten Einblick in die Höhle bekam. Auf dem Baum versuchte er eine sichere Position einzunehmen, dann nahm er seinen Bogen in die linke Hand, holte einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn an. Kurz noch orientierte er sich und visierte das Ziel an. Die Wölfe lagen am Boden und fraßen das Moleratfleisch nur so in sich. Anscheinend hatten sie schon seit längerem keine richtig gute Mahlzeit zu sich genommen. Dann schoss Graven den ersten Pfeil los. Gleich darauf, wurde auch schon der erste Wolf getroffen. Er heulte auf und es war so laut, dass man ihn bis hin zum Sumpflager hätte hören können. Der Rest des Rudels wurde aufgewühlte und verunsichert. Aber keiner von ihnen wagte sich nach draußen. Sie verharrten noch einige Augenblicke in der Höhle und versuchten die Gefahr zu erspähen. Doch der Jäger hatte sich bestens versteckt und war so für die Wölfe nicht erkennbar. Graven spannte den Bogen ein zweites Mal und zielte wieder auf einen der Wölfe. Sie waren zwar alle in Bewegung, aber so nahe beinander, dass es schon fast unmöglich gewesen wäre, einen zu verfehlen. Und so kam es auch, der nächste Wolf lag verwundet auf dem Boden. Inzwischen hatte das Geheule des einen Aufgehört und der zweite Wolf kam erst gar nicht dazu, durch die vom Pfeil am Hals entstandene Wunde. Die Biester waren nun richtig aufgescheucht. In ständiger Bewegung und es war nicht vorzusehen, dass sie sich so schnell wieder beruhigen würden. Darum legte Graven seinen Bogen an und kletterte vom Baum. Schnell zog er sein Schwert und ging vor den Eingang der Wolfshöhle. Sie hatten ihn nun entdeckt und waren vollkommen auf jenen fixiert, von dem sie dachten, dass er der Mörder ihrer beiden Verwandten war. Ein halbes Dutzend Wölfe fletschten dem Schatten die Zähne. Als er dann näher kam, griff ihn auch schon der erste von ihnen an. Graven duckte sich und mit einem gekonnten Hieb, landete der Wolf auf dem Rücken am Boden und stand nicht mehr auf. Dann wandte er sich dem Rest des Rudels zu und wartete auf den nächsten Angriff. Und schon kamen zwei weitere Bestien auf ihn zugerannt. Der Erste sprang ihn an. Der Schatten machte einen schnelle Rechtsdrehung und verpasse seinem Angreifer einen gezielten Schlag mit dem Ellbogen direkt auf die Schnauze. Der Wolf war auf der Stelle tot. Dann machte er einen schnelle Rolle zur Seite um dem angreifenden Wolf auszuweichen, doch inzwischen sprang auch schon ein anderer auf ihn zu. Diesen spießte Graven auf musste sofort zurücktreten, da das Aufheulen unmöglich anzuhören war. Ein lauteres Geheul hatte er niemals zuvor erlebt. Den Augenblick nutzte einer der Wölfe aus und biss Graven in den rechten Oberarm. Doch er hatte einen Großteil der harten Brustplatte erwischt und so konnte der Schatten das Tier losreißen und es zur Strecke bringen. Dann wandte er sich den beiden Wölfen, die übriggeblieben waren. Sie sahen ihn knurrend und zähnefletschend an. Der Schatten machte ebenfalls eine ernste Mimik und blickte direkt in die Augen seiner Feinde. Er dachte nach. Sollte er zuerst angreifen, oder abwarten? Dies ging ihm im Moment durch den Kopf, und die Antwort auf die Frage machte einer der Vierbeiner. Der lief blitzschnell auf Graven zu. Als ihn der Schatten mit einem Hieb niederschlagen wollte, wich das Tier aus. Graven ließ jedoch nicht locker und holte aus seiner jetzigen Position wieder zum Schlag aus. Der Wolf sprang wieder zur Seite doch diesmal hatte Graven ihn erwischt. Er verwundete ihn an der Schulter und somit lag das Tier heulend am Boden. Doch gleichdarauf kam auch schon der andere angelaufen und riss sein Maul möglichst weit auf um den Jäger zu erwischen. Diesen Angriff hatte Graven nicht kommen sehn. Der Wolf sprang über seinen verwundeten Kameraden hinweg und stürzte sich auf Graven. Er bracht ihn sogar zu Boden und biss ihm in den linken Arm. Der verletzte Schatten schrie auf und versuchte, sein im Fall verlorengegangenes Schwert, wiederzufinden. Da, er hatte es ergriffen und dann rammte er die Klinge so tief wie es ihm seinen Kraft nur möglich machte, in den Brustkorb des Wolfes. Man hörte nun kein Fletschen oder Knurren. Es war todstill und Graven war erleichtert. Solch einen Kampf hatte er noch nie durchstehn müssen. Dann nahm er noch mal seine Kraft zusammen und schob den Wolf bei Seite. Er stand auf und hob sein Schwert auf. Dann sah er nach dem anderen Wolf, der eigentlich hätte verwundet am Boden liegen müssen, doch es war nicht so. Jener hatte sich in der Zwischenzeit davongeschlichen.
“Verdammt, wo ist das Biest hin?!“, ärgerte Graven sich.
Doch es war ohnehin eine gute Beute, die er da gemacht hatte. Sieben Wölfe waren eine sehr gute Beute sogar und wenn man bedenkt, wie viel Erz sich hätte mit all den Fellen, Zähnen und Krallen machen können, war es die Wunde am linken Arm abermals wert. Nach der Ausweidung der Tiere, riss der Schatten einen Fetzen entzwei und band sich diesen um die Verletzung. Es blutete zwar stark, fügte ihm jedoch keine allzu großen Schmerzen zu. Mit dem vollgestopften Sack, schlenderte er nun in Richtung Höhlenausgang...
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17.08.2002 19:49 | #33 |
Raven the 4th |
Raven genoß die Idylle. Er schlief unter einem Fell eines Schattenläufers, den er selbst geschoßen hatte und ernährte sich von dem Fleisch und dem Obst, das er mitgebracht hatte.
Er hatte nichts zu tun und so dachte er nach.
Während seinem Gedankengängen kam er wieder auf das Bogenschießen, das er schon seit langem perfektionieren wollte.
"Ich werde mal schauen, ob Argos wieder da ist; vielleicht hat er ja jetzt Zeit mich auf die Probe zu stellen!"
Er packte seine Sachen und begann den Abstieg.
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17.08.2002 20:19 | #34 |
Graven |
Graven war nun kurz davor die Höhle zu verlassen. Als er dann wieder die frische Luft atmen konnte, sah er zum Himmel hinauf und musste feststellen, dass es höchstwahrscheinlich einen Wetterwechsel geben wird. Die hellblaue Decke war nämlich von grauen Wolken überzogen und ein kühler Wind kam auf. Der ermüdete Schatten setzte seinen Weg fort und kam dann im dichten Wald an einen schmalen Pfad. Er entschied sich diesem zu folgen, doch es war ungewöhnlich für das Gebirge, dass es hier in den Wäldern Pfäde gab. Doch er befasste sich nicht lange mit dieser Tatsache und hielt auf dem Weg Ausschau nach Wild.
Der Weg führte aus dem Wald hinaus auf eine große Ebene. Als Graven dabei war, den Wald zu verlassen, hörte er Geräusche hinter einem Fels. Schnell versuchte er eine Möglichkeit sich in Sicherheit zu bringen um dann herauszufinden, um was es sich da handelte. Das Huschen hörte nicht auf. Es war grob und hörte sich an, als Würde man etwas schweres durch hohes Dickicht schleifen. Dann aber erlauschten Gravens Ohren ein Geräusch, dass ihn wissen lies um welche Kreatur es sich hier handelte. Ein leichtes aus dem tiefen Inneren hervorgekommenes Brummen, lies Grave sich nun nicht mehr in Sicherheit zu wissen. Der Schatten versuchte dem Ungeheuer näher zu kommen, ohne es dabei auf ihn aufmerksam werden konnte. Er kletterte auf einen Baum, hängte dort den Sack mit den Fellen an einen Ast und sprang zum nächsten Baum weiter. Von dort aus wurde ihm die Sicht über den großen Felsen freigemacht und die bereits erahnte Gefahr wurde ihm somit bestätigt. Schnell und möglichst unauffällig kletterte er den Baum hinunter und versuchte aus dem Wald hinauszukommen. Graven drehte sich immer wieder nach dem Biest, um sicher zu gehen, dass es ihn nicht erspäht hatte. Als er dann kurze Zeit später eine Rast einlegte, schien er in Sicherheit zu sein. Er betrachtete nochmals seine Wunde und sah nach, ob sich die Blutung gelegt hatte. Es war nun vorbei, allerdings kamen anscheinend dadurch erst die wahren Schmerzen zum Vorschein. Der Schatten musste die Zähne zusammenbeißen, um keinen Schmerzensschrei auszustoßen. Als er sich wieder gefangen hatte, stand er auf und setzte seinen Weg fort.
Es war Vollmond und die hellleuchtende Kugel war nicht zu übersehn. Die Umgebung war unheimlich und man konnte nichts erkennen. Der Schatten hatte keine Fackel dabei, und wenn, hätte er sie nicht entfachen können. Doch es war nicht mehr weit bis zu seinem Baumhaus. Der Wald war schon in Sichtweite, und diese war nicht besonders groß. Graven musste sich beeilen, er hatte die Fälle nicht gewaschen, und Blut war nicht leicht zu entfernen, wenn es bereits gehärtet ist. Sein Gang wurde langsam schneller und ihm gingen die Gedanken durch den Kopf, was Haio nun sagen würde, wenn er sieht, wie spät Graven zurück ist. Da, man konnte nun schon durch die dicken Bäume einen kleinen Teil des Feuers sehen, dass vor dem Baumhaus brannte. Als er nun den Wald durchschreitet hatte und die Hütte zu sehen war, ging er erst mal zum Feuer hin. Dort setzte er sich nieder und legte seine Waffe, den Bogen und den Sack ab. Dann atmete er durch, neigte seinen Kopf nach hinten und schloss die Augen. Für einen Moment genoss er die Stille und das ihn warm haltende Feuer, welches nur leise zu hören war. Doch da kam auch schon der zweite Schatten daher. Haiopei setzte sich auf den Baumstamm gegenüber und sprach Graven an.
“Und, hat sich die Jagd wenigstens gelohnt?“, sagte er in einem unterdrückend wütendem Ton. Dies bemerkte Graven gleich und versuchte seinen Freund zu beruhigen, bevor dieser die Wut erst richtig aus sich ließ. “Ich hab dir doch den Brief geschrieben. Hast du ihn nicht gelesen?“ , antwortete er.
“Ja, hab ich. Aber du hast nichts davon gesagt, dass du kurz vor Sonnenaufgang wiederkehrst. Ich bin mächtig sauer und mach so nen Blödsinn ja nicht noch einmal, verstanden?!“ , es war zu spät, so wie Graven es sich schon gedacht hatte.
“Hab’s vernommen.“
”Ich fragte, ob du es verstanden und nicht vernommen hast!” , fügte der nun völlig ausgerastete Haio hinzu.
“Schon gut, ich hab auch verstanden. Hör’ zu, die Wölfe hier sind mächtig schlau und es nicht ganz ungefährlich, sich allein gegen die Viecher zu stellen. Bin gerade noch mit dem Leben davongekommen. Wie ist es dir ergangen?“ Haio wurde etwas lockerer und seine Stimme hatte sich nun auch wieder gesenkt. “Ich hab bei der Jagd leider all meine Pfeile verschossen. War den ganzen beschissenen Tag auf der Suche nach Wild. Als ich dann in einen etwas größeren Wald kam, hab ich dort auch genug davon gefunden. Vier Wölfe, ein paar Scavenger und Molerats. Blutfliegen gibt’s hier oben keine.“
“Mhm, stimmt.“ , fügte Graven nickend hinzu.
Dann trat wieder für eine kurze Zeit Stille ein und die beiden starrten ins Feuer.
“Ok, genug ausgeruht. Ich geh jetzt die Felle waschen. Da hinten ist ein kleiner Bach. Das Wasser kommt vom Berg. Es ist ziemlich rein. Wenn wir dann zurück ins Lager gehen, füllen wir die Vorräte damit auf.“
“Ja, werden. Sag mal, woher hast du die Wunde an deinem Arm?“ , Haio starrte auf den blutroten Fetzen. Nachdem Graven dem Blick folgte, erkannte er erst, was haio meint hatte.
“Ach das. Hab’ mit nem Rudel Wölfe Bekanntschaft gemacht, und ... naja. Einer von denen wollte keine Freundschaft mit mir eingehn’. Schmerzt aber nicht so stark.“
“Gut, ich geh mich dann hinlegen. Werde morgen ins Alte Lager aufbrechen.“ “Was? Du gehst schon morgen? Hmm. Na gut hör zu. Ich werd’ die Felle und Krallen auswaschen gehen. Den Sack leg’ ich dir dann neben dein Bett und leg mich dann auch hin. Wenn du dann aufbrichst, nimm ihn bitte für mich mit. Ich wird sicher etwas länger schlafen.“
“Geht in Ordnung. Hab’ nichts dagegen. So, ich hau mich dann mal hin.“ “Ja, mach das. Gute Nacht.“
Haio war aufgestanden und schlenderte zum Baum.
“Nacht.“ , dann kletterte er die Leiter hinauf und begab sich in die Hütte.
Der nun allein sitzende Schatten saß noch eine Weile da. Er starrte wieder mal ins Feuer und wurde dann aber vom Heulen eines Wolfes aus seinen Gedanken geweckt. Als er sich wieder fing, fiel ihm wieder ein, dass er noch die Beute zu waschen hatte. Er nahm den neben ihm liegenden Sack, stand auf und ging den Waldrand entlang. Nach kurzer Zeit kam er an eine Brücke, welche über einen schmalen Bach führte. An dessen Ufer kniete er nieder und begann die Felle zu säubern. Es war eine höllisch anstrengende Arbeit, jedoch hatte er sie nach einigen kraftraubenden Stunden erledigt. Er spazierte dann zurück ins Baumhaus, legte dort den Sack nieder und warf noch einen letzten Blick durch das Fenster hinauf zum Mond. Doch was war das? Ein Licht erschien ihm direkt auf der Spitze des gegenüberliegenden Berges. Es war nicht gerade stark, jedoch leuchtete es hell genug, um Graven dahinzuziehen. Die Bewegung die es machte, deutete auf ein Tier hin, welches ein leicht schimmerndes Fell hatte. Es sah fantastisch aus und Graven musste das Vieh fangen. Er fixierte seine Hinterkopfgedanken nur noch auf dieses eine Lebewesen. Doch sicher war es nicht, es schien ihm nur so und trotzdem hoffte der Jäger darauf.
So nahm der Schatten seinen Bogen und beschritt nun den Weg in Richtung des funkelnden Etwas...
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18.08.2002 00:46 | #35 |
Graven |
Inzwischen hatte sich die frühe Morgendämmerung über die Kolonie gelegt und ist auch bis ins hohe Gebirge vorgedrungen. Die Tiere der Wälder waren nun aufgewacht. Scavenger suchten sich etwas Gras zum Fressen, Molerats krochen aus ihren Höhlen hervor und die Blutfliegen summten mal wieder unüberhörbar am Flussufer. Der Wald wurde wieder lebendig, die Vögel flogen umher und man sah auch hin und wieder ein paar Blätter sanft zu Boden gleiten. Dadurch, dass der Wind leicht blies, huschten die Kleintiere hinter Gebüsche und in hohe Gräser um sich vor der, aus ihren Augen gesehenen, Gefahr in Acht zu nehmen. Nun hatte man keine Furcht mehr davor, entdeckt zu werden, wenn man durch das Gras läuft und dabei Geräusche erzeugte, die einem selbst laut erschienen. Und eben dies war die Tatsache, warum der Schatten sich bemühte schnellstmöglich an der gewünschten Stelle in einem nicht allzu dichten Wald anzukommen.
Graven war nun fast angekommen, wenn es da nicht eine Kleinigkeit gegeben hätte. Das Etwas war nicht mehr aufzufinden. Er lief den Berg etwas weiter hinauf, dann wieder runter und suchte überall nach dem Schein, der seine Gedanken dazu, sprichwörtlich, aufforderte jenem zu folgen. Sein Kopf schwankte ununterbrochen von der einen Seite zur anderen und die weit aufgerissenen Augen versuchten ihre ihnen von Gott erteilte Aufgabe bestmöglich auszuführen. Doch so sehr sich Graven auch die Mühe machte, es war verschwunden. Nach einiger Zeit, die Sonne war bereits hinter den Wäldern zum Vorschein gekommen, legte der ermüdete Schatten eine kurze Rast auf einem umgefallenen Baum ein. Er sah über all die Schluchten und Bäume bis ganz nach hinten, als ob dies das Ziel sei, welches ständig in seinen Träumen auftauchte. Versunken in der Welt der Fantasie vergaß er alles um sich. Den Blick nach vorne in Richtung Sonne gerichtet und im Hinterkopf nur ein Gedanke, sein Vater. Äußerlich ließ Graven auf alle wirken, es sei alles mit ihm in Ordnung, dass er keine Probleme hätte und das es ihm gut zu scheinen geht, aber innerlich zerfraß ihn dieser Gedanke und immer dann, wenn er sich auf etwas fixierte. Die Umgebung vergaß und die Welt der Realität verlies. Es wurde dunkel, die Wolken zogen schnell wieder auf und färbten sich währenddessen rot. Sie wirbelten am Himmel ineinander. Doch das Licht, welches die Sonne ausstrahlte, blieb erhalten. Der Boden unter den Füßen des Träumers wurde weich und der Baum versank darin, wie erwartet folgten die Füße und schlussendlich tauchte Graven noch bis hin zum Brustbereich ein. Er schrie um Hilfe, doch in der Leere war dies sinnlos und es war sowieso niemand zu sehen. Die Hände immer weit nach oben gestreckt, im Versuche sich an irgendetwas festzuklammern und so sein eigen Leben zu retten, doch all die Mühen waren vergebens. Endgültig verschwand er nun unter der Erdoberfläche und es trat wiederholt Stille ein. Dann gab es einen Blitz, alles wurde für einen Moment erhellt. Es war nicht mal die Länge eines Zwinkerns und schon war alles wie es sein hätte sollen. Graven saß auf dem Baumstamm und starrte die leuchtende Kugel an.
Alles wieder vergessen, entspannte er sich und atmete einige Male tief durch. Aber was war das? Ein Geräusch, hinter des Schattens Rücken. Er sprang auf und zog seinen Siegbringer hervor. Das Rascheln war hinter einer Ecke zu hören, welche ein Teil des Berges war. Graven schlich auf leisen Sohlen in jene Richtung und war in jedem Augenblick bereit, sein Leben durch einen Kampf zu schützen. Nachdem er dann hinter jener Ecke hervorsah, war das Geräusch verschwunden. Der Schatten sah sich noch eine Weile um, um ganz sicher zu gehen, doch es war keine Menschenseele zu sehen. Als er dann sein Schwert zurücksteckte um sich dann an seinen Sitzplatz zu begeben, ertönte ein Brüllen. Im Bruchteil einer Sekunde sprang von einem hochgelegenen Felsen ein mächtiger Schattenläufer direkt auf Graven zu. Der Jäger wurde nun zur Beute und die Beute zum Jäger. Der Schatten musste reagieren, egal wie, doch in einer so kurzen Zeit, war das Reagieren schon eine Ewigkeit. So handelte er und versuchte sein zukünftiges Leben von einem Ausweichmanöver, welches in Form eines Sprunges zur Seite bildlich dargestellt wurde. Aber auch der Schattenläufer war auf eine solche Situation, im Gegensatz zu seiner Beute, vorbereitet und holte aus. Dann schlug er mit seiner übermächtigen Pranke auf seinen Gegner zu und erwischte Graven auf der linken Gesichtsseite. Die Wucht war so groß, dass der Schatten erst nach hinten geworfen wurde und zum Abschluss einige Meter rollte. Als er dann auf dem Boden lag, versuchte er noch nach der Bestie zu sehen, doch es hatte ihn schwer getroffen und seine Augen ließen ihm nur den Einblick in eine verschwommene Umgebung, welche gleich darauf durch ein schwarzes Bild ersetzt wurde und Graven in Tiefschlaf versaß...
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18.08.2002 03:33 | #36 |
haiopei |
Es war noch sehr früh am Morgen fast noch Nacht als haiopei aufwachte Graven war nicht da. Vermutlich war er wieder jagen dachte er sich. Haiopei nahm die Felle die er für Graven mitnehmen sollte und machte sich auf den Weg zum Alten Lager.Die Sonne ging langsam auf. Es war sehr ruhig und man konnte nur den Wind hören der durch die Bäume wehte. Er mochte garnicht daran denken wir laut es im Alten Lager wieder sein würde. Er war schon fast die hälfte des Weges gegangen als die Ruhe von einem Kreischen gestört wurde vor ihm standen 5 Scavenger die zum Angriff bereit waren. "Mussen diese Viecher gerade jetzt kommen? es war doch so schön ruhig" Sagte der Schatten entäuscht zu sich. Er wollte so schnell wie möglich wieder die Ruhe genießen also rannte er mit gezogener Waffe auf die Kreaturen zu. Sie waren kein Problem für ihn und selbst wenn sie ihn trafen verletzten sie ihn nicht stark da die Rüstung das meiste abfing. Haiopei schlug einem nach dem anderen nieder bis keiner mehr übrig war. Er nahm das Fleisch der Tiere mit und ging weiter. Bald war er im Alten Lager angekommen er ging sofort zu seiner Hütte und legte sich hin er war sehr müde von dem weiten marsch durch das Gebirge sogar so müde das er ohne sich die Rüstung auszuziehen einfach einschlief und bis zum nächsten Morgen ohne einmal zwischendurch wach zu werden durchschlief.
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21.08.2002 16:52 | #37 |
blutfeuer |
hier hoch oben auf den höchsten gipfeln des schroffen gebirges, dass die beiden teile der barriere trennte, weht immer ein besonders scharfer wind. trotzdem war es auch hier heute ungewöhnlich warm. über sich sah blutfeuer die kuppel blitzen und wenn es nicht eine tödliche grenze gewesen wäre, dann hätte man diese blauen blitze sogar als schön bezeichnen können.
nur einmal war sie noch höher gewesen, das war, als sie auf dem ghar geritten war. das war vor sehr langer zeit gewesen. damals gab es noch ihren schwertlehrer nek, den sie später nie wieder gesehen hatte. irgendwann war ihr zu ohren gekommen, dass er sich in einem anfall von verzweiflung in die kuppel geworfen hatte. das passierte hier immer wieder. scheinbar war das ein schneller schmerzloser tod, aber es hatte ihn auch noch keiner überlebt, um davon zu erzählen.
wehmütig dachte sie an den mann, mit dem sie einmal ein starkes freundschaftliches band verbunden hatte. sie dachte an das schneeflockenlied und legte sich ins gras, die arme unter dem kopf verschränkt und sang leise das alte lied vor sich hin
dass ich eine schneeflocke wär
irgendwo da rings um dich her
tanzte ich so wunderschön
bis du bliebst stehn.
dein weib will dich weiterzieh
"lass sie tanzen, lass sie verblühn"
aber dir fällt etwas sein
"geh weib, lass sein -
will sie fangen mit der stirm
sie erinnert mich an irgendwas
will nicht mehr als herz und hirn
soll mir sagen wie, wann, wo, war was"
aber er erinnert sich nicht mehr,
kinderzeit ist lange her
und das schneehaus, das wir uns gebaut,
seit zehn jahren fortgetaut.
dass ich eine schneeflocke wär,
käm ich auf die stirn dir so schwer,
dass die wärme deiner haut
mich aufgetaut.
und ich fließ durch dein gesicht -
tränengleich und wie ein spiegel klar.
weißt du denn noch immer nicht
immer noch nicht, was ich dir mal war
aber er erinnert sich nicht mehr,
kinderzeit ist lange her
und das schneehaus, das wir uns gebaut,
seit zehn jahren fortgetaut.
es war merkwürdig. eigentlich war es schon seltsam, dass ihr mitten im sommer bei der schönsten sonne das herz so schwer werden konnte, sie auf so düstere erinnerungen kam.
entschlossen setzte sich blutfeuer auf und schnitzte verbissen an ihren pfeilen weiter. irgendwann musste sie auch neue pfeilspitzen besorgen. sie hatte kaum noch ne hand voll übrig. die letzten hatte ihr aulando geschmiedet. aber den hatte sie ja wirklich lange nicht mehr gesehn. vielleicht war der ja auch an der barriere zerschmolzen. schien ja modern zu werden.
egal, es fand sich sicher auch noch eine andere schmiede. man konnte ja zum beispiel mal ins amazonenlager gehen. die hatten ja auch ne schmiede. das war überhaupt die idee. blutfeuer pustete die späne vom schoß und stand auf. auf ins amazonenlager.
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21.08.2002 18:06 | #38 |
Graven |
Alles drehte sich im Kopf des angeschlagenen Schatten. Der harte Schlag hatte ihn nicht nur an der richtigen Stelle erwischt, sondern war gewaltiger als alles war Graven jemals zu Gesicht bekommen hatte. Kraft hatten die Schatteläufer alle, aber die Wucht die dieser eine ausgeübt hatte, war unvergleichlich. Er lag nun immer noch auf der selben Stelle, an der er aufgeschlagen hatte. Mühevoll versuchte er die Augenlieder zu öffnen um sich zu orientieren, doch es war schwerer als er sich vorgestellt hatte. Als das Wunder doch noch vollbracht wurde, sah Graven sich um. Das Bild war verschwommen aber dennoch stellte er fest, dass er auf der selben Stelle lag. Plötzlich bewegte sich etwas am Boden. Die schweren Augen erkannten, dass es ein Schatten war. Als der am Boden Verwundete aufsah, stand ihm eine Gestalt gegenüber. Der Mann hatte eine Robe an, einen Hut auf dem Kopf und einen Stab in der Hand. Sein Bart war lang und reichte bis zur Gürtellinie hinunter. Die Gesichtszüge konnte Graven nicht erkennen, dann verfiel er wieder in Trance und lies seinen Kopf fallen.
Der Diener Gomez öffnete, immer noch am Boden liegend, seine Augen. Es war dunkel. Überall schwarz. Man konnte nichts erkennen und er spürte auch keinen Boden unter den Füßen. Die Umgebung war anscheinend leer aber dennoch hatte man das Gefühl, an einem altbekannten Ort zu sein. Der Schatten stand nun auf und sah weiterhin in die Leere. Er konnte seinen Augen nicht trauen, dass es hier so dunkel war. Nichts war zu erkennen. Es schien wie ein Raum, der keine Fenster hatte. Daher entschloss Graven sich, einen Ausgang zu suchen und so begann er zu gehen, in der Hoffnung, auf eine Wand zu stoßen. Er ging und ging, aber nichts. Nach einer Weile hörte er ein Geräusch. Er blieb stehn’ und horchte. Es hörte sich an wie ein leises Tappen. Immer näher und näher kamen die angsteinflößenden Töne. Graven bekam Angst. Er wusste nicht genau, wohin er hätte laufen können, um sich zu verstecken. Das Tappen wurde immer lauter und lauter, blieb jedoch im Rhythmus. Der Schatten griff nach seinem Schwert, doch es war nicht da. Seine ganze Ausrüstung war verschwunden und somit stieg die Panik in ihm. Plötzlich erkannte man etwas. Es war, als wäre da ein Licht, welches die Bedrohung sichtbar machte, jedoch konnte Graven nicht erkennen, woher der Lichteinfall kam. Dann sah er wieder vor seine Füße und das Tier kam zum Vorschein. Ein Wolf stand dem Schatten gegenüber und ging auf ihn zu. Graven machte mit jedem Schritt das das Bieste tat, auch einen Schritt zurück. Doch dann stolperte er über etwas und fiel zu Boden. Der Wolf erkannte nun die aussichtlose Situation seines Feindes und nutzte diese zu seinem Vorteil. Er fletschte noch einmal die Zähne und sprang den Schatten an. Graven sah dies und bekam furchtbare Angst. Da, ein Licht. Es kam hinter dem Biest zum Vorschein und wurde immer größer. Als es schlussendlich da war, sprang Graven auf und saß schweißgebadet in einem Bett.
Ihm rann der Schweiß von der Stirn auf die über ihn gelegte Decke. Dann verspürte er einen Scherz im Nacken. Er ließ kurz einen Schmerzenschrei von sich und versuchte sich dann wieder hinzulegen. Die Zähne zusammengebissen, sah er sich um. Ihm war etwas schwindlig und sein Kopf brummte als hätte man einen Stein darauf geworfen. Vergleichbar war es ja mit dem Hieb, den ihm der Schattenläufer zugesetzt hatte. Nun lag er einige Zeit da und versuchte die Schmerzen zu verdrücken. Aber es erschien dem Schatten eher unmöglich verdrängbar. Man hatte ihm ein Tuch um die Stirn gebunden, und ein nasses auf seine rechte Wange gelegt. Dieses bemerkte Graven erst dann, als es ihm beim Aufwachen runtergefallen war. Voller Blut nahm er es und legte es neben das Bett. Dann tastete er seine Wange ab und spürte tiefe Risse. Diese stammen wohl noch vom Schlag des Schattenläufers. Sie taten zwar nicht mehr weh, jedoch konnten sie einfach nicht verheilen. Immer wieder wischte er sich das Blut aus dem Gesicht und schlussendlich nahm er dann das feuchte Tuch und lag es auf seine Wunde. Nun versuchte er wieder einzuschlafen um den Schmerz nicht mehr ertragen zu müssen, und dies ging einfacher als er gedacht hätte. Doch sobald der Schatten merkte, wieder in seinen letzten Traum zurückkehren zu müssen, öffnete er blitzschnell seine Augen und versuchte wach zu bleiben.
Es vergingen bestimmt Stunden und dann brach die Dämmerung über die Kolonie ein. Graven war inzwischen lange genug im Bett gelegen und hatte sich noch kaum ein mal gefragt, wer ihn überhaupt in diese Hütte geschleppt hatte. Wer würde sich eine solch Mühe für jemanden machen, den er überhaut nicht kannte. Die bezirzte Graven dazu, aufzustehn’ und sich ein wenig umzusehn’. Er nahm die Decke von sich, legte das inzwischen trockene Tuch aufs Bett und stand auf. Doch dies erschien schwerer als gedacht. Seine Hüfte war ebenfalls verbunden und tat weh. Doch er riss sich zusammen und schaffte es dennoch, auf die Beine zu kommen. Der erste Weg den Graven suchte, war jener nach draußen. Er brauchte etwas frische Luft um wieder zu sich zu kommen und seine Kopfschmerzen zu lindern. Während er sich umsah und den Ausgang suchte, entdeckte er eine Menge an Waren in dieser Hütte. Der Besitzer musste ein reicher Mann gewesen sein. Nach seinem kleinen Rundgang entdeckte Graven eine Tür. Er öffnete sie und sie führte auch tatsächlich nach draußen. Der Schatten ging hinaus und atmete erst mal die frische Nachmittagsluft ein. Er sah sich um und obwohl er das Gebirge schon eine ganze Weile kannte, hatte er keine Ahnung, wo er sich hier befand. Es musste ein Teil abseits des Berghanges sein. Ein breiter, mit Graß überfüllter Weg führte geradeaus nach unten ans Meer und an beiden Seiten waren Wälder. Gravens Bein begann zu schmerzen und er sah sich gleich nach einer Sitzmöglichkeit um. Neben der Tür war eine Bank und daneben ein Bogen angelehnt. Der Schatten setzte sich und nahm den Bogen in die Hand. Er betrachtete ihn und erkannte gleich, dass es ein Langbogen sein musste. Er sah ihn sich noch eine Weile an und dann ertönte eine Stimme.
“Ah, du bist schon wach wie ich sehe. Wie geht es dir?“, sprach ihn ein alter Mann an, der ganz plötzlich vor ihm stand. Der Alte sah aus wie ein Magier und hatte auch dementsprechend eine Robe an. Ein komischer Hut bedeckte seinen Kopf und in der linken Hand hielt er einen langen Stab. Graven hatte gehört, dass die meisten Magier in letzter Zeit einen Stab bei sich tragen, als Waffe. Ein Stab fällt erstens nicht auf und zweitens rechnet niemand damit, dass man einen als Waffe einsetzen würde. Der Mann hatte noch dazu einen langen Bart und seine Gesichtszüge wiesen auf einen sehr ernsthaften Menschen hin. Während Graven ihn musterte, fiel ihm der Umhang stark ins Auge. Er strahlte etwas magisches aus, und leuchtete leicht, als wäre dahinter ein Licht. Doch dann fing Graven sich wieder.
“Wer sind Sie?“ , fragte Graven misstrauisch nach und stand auf. Doch sein Bein fing an zu schmerzen und er setzte sich wieder schnellstmöglich hin. “Wer sind Sie und was wollen Sie hier?!“ , fragte er nochmals nach. “Hmh.“ , gab der Alte von sich und machte eine unbeeindruckte Mimik, dann setzte er seinen Satz fort.
“Nun, wenn ich mich recht erinnere, habe ich dich zuerst etwas gefragt. Aber das tut jetzt nichts zur Sache, wenn du mir die Frage nicht beantworten möchtest. Ich werde jetzt reingehen und uns was zu Essen machen.“ , dann schritt er über die Schwelle. Graven wollte ihm nicht vertrauen und nahm ruckartig den Bogen und einen daneben liegenden Pfeil in die Hände. Er spannte die Waffe und zielte auf den Mann.
“Ich möchte zuerst wissen wer Sie sind, diese Hütte gehört nicht ihnen und Sie können sich genauso wenig als Besitzer ausweißen.“
Der Alte blieb stehen und sah auf den Boden.
“Und wie könntest du dann wissen, wer der wahre Besitzer ist?“ Graven sah ihn an aber immer noch Misstrauen in den Augen.
“Das ist mir egal, ich weiß das Sie es nicht sind. Magier wohnen normalerweise nicht hier im Gebirge, es ist nicht der Ideale Platz für sie.“ “Und wer sagt, dass ich ein Magier bin?“
“Das sieht man doch, Sie tragen eine Robe und einen Stock und haben weder Bogen noch Schwert bei sich. Wer sonst würde unbewaffnet durch dunkle Wälder gehen?“ “An meinem Aussehen kannst du bestimmt nicht beweisen, dass ich Magier bin, oder wie du das nennst.“ , dann betrat er die Hütte und ging hinein. Graven versuchte ihm nachzugehn und dann blieb er an der Schwelle stehen. “Hören Sie mir zu, wenn Sie diese Hütte nicht auf der Stelle verlassen, werde ich den Pfeil abfeuern!“ , sagte er mit einer leicht wütenden und angespannten Stimme. Der Mann war noch mit seinem Rücken zu Graven gedreht und wollte sich nicht zu ihm wenden.
“Na los, schieß doch. Wenn du dich traust. Nenn’ mir einen Namen, eines Kriegers, der jemanden von hinten töten würde.“
Dann kam Stille auf und als der Mann weitergehn’ wollte, ließ Graven die Sehne aus und schoss somit den Pfeil ab.
“Los, komm mit. Hinter der Hütte ist das Feuer.“ , sagte der Alte und ging durch eine andere Tür.
Graven legte den Bogen weg und nahm den Pfeil aus der Wand. Er lies ihn zu Boden fallen und folgte dem Alten durch die Tür.
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22.08.2002 19:41 | #39 |
Kardelen |
Das Gebirge, welches sich das junge Mädchen nun hinaufkämpfte war alles andere als freundlich gesinnt. Scharfe Kannten schnitten ihr hin und wieder in die Hände, an heimtückischen Stellen drohte sie öfters den Halt zu verlieren. Und weit und breit keine Zivilisation. Hätte sie nicht so einen eisernen Willen gehabt, wäre sie sicherlich schon längst verzweifelt, denn nicht nur einmal kroch dieses Gefühl bereits aus seinem Versteck hervor. Kardelen hatte es jedoch bis jetzt noch verstanden, es wieder an seinen Platz zu verbannen. Ihre Hände schmerzten, die Füße fühlte sie schon kaum noch und die kleinen Kratzer an ihren Armen und Beinen juckten leicht. An einem Tag hatte sie das Gebirge erreicht und in einer Höhle Unterschlupf gefunden, doch dort konnte sie nicht ewig verweilen, der Hunger trieb sie voran.
Sie hatte eine flache Stelle erreicht und atmete tief ein und aus. Die Hand vor der Sonne schützend über die Augen schaute sie sich um. Langsam drehte sie sich im Kreis und inspizierte die Umgebung. Meistens erblickte sie nur Gestein, so weit das Auge reichte.
Sie wollte sich schon entmutig auf die Erde sinken lassen, als sie ein Flimmern erblickte. Irgendwo weiter hinten wurde die Sonne von Wasser reflektiert. Neuer Mut kroch in dem Mädchen empor. Dort könnte sie zumindest ihren Durst stillen und vielleicht lebten auch Menschen in der Nähe der Wasserstelle. Vergessen war der Schmerz und die Pein, sie verfolgte nun ein Ziel. Nach zwei Tagen des Wanderns endlich ein Anhaltspunkt vor Augen. Kardelen schritt also weiter.
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24.08.2002 11:44 | #40 |
Gnat |
Der Aufstieg war mühsam und beschwerlich. Schon nach kurzer Zeit stand dem jungen Mann der Schweiß auf der Stirn, die Beine wurden zunehmend schwerer. Es war das erste Mal, seitdem Burath in die Barriere geworfen wurde, dass er die schützenden Felsmauern des Neuen Lagers hinter sich lassen musste und allein durch die Wildnis zog. Er wusste nicht was ihn erwarten würde, hatte keine blassen Schimmer welche Gefahren und Überraschungen diese kleine Welt noch für ihn bereithielt. So zog er immer weiter gen Osten, bestieg einen Pfad der sich gemscheidig an die Schrägen schmiegte und sich schlängelnd einen Weg durch die Felsen bahnte. Noch immer brannte sie Sonne doch fand Burath unter mächtigen Gesteinsformationen kühlen Schatten. Er wusste nicht wie lange er noch würde laufen müssen und vor allem wann er das Orkgebiet erreichen würde.
Die Vegetation wurde grüner und üppiger. Nicht nur lebloses Grau zierte seine Umgebung, kleine Gräser und Büsche brachten etwas Ansehnliches auf den Weg. Nach einigen Stunden hatte er den Pfad auf dem Gebirge verlassen, war ein Stück abgestiegen und befand sich nun hier auf einer Schräge. Burath hatte arge Mühe die Orientierung zu behalten. Plötzlich dröhnte ein Grunzen von der Seite, schwere Schritte donnerten über den Boden und ließen seine Trommelfälle erzittern. Burath wusste was das zu bedeuten hatte. So schnell ihn seine Beine trugen sprintete er zur Seite, hechtete über einen Busch und blieb hinter diesem liegen. Sein Plus raste, der Atem wurde in kleinen heftigen Stößen hinausgepresst. Nur mit Mühe konnte er einen Schrei unterdrücken.
Über sich erkannte Burath einen riesigen Schatten der sich über ihn und den Busch legte. Der Ork schnüffelte und versuchte ihn zu entdecken. Doch er sollte ihn nicht finden. Schleimiger Speichel tropfte aus dem Maul des Monsters und plätscherte neben Burath auf den Boden. Angewiedert schloss Burath die Augen, verlangsamte nach dem ersten Schock seinen Atemrhytmus und versuchte so ruhig wie möglich in seinem Versteck zu verharren. Es dauerte viele Minuten, Minuten die dem jungen Mann fast wie Stunden vorkamen, bis der Ork vondannen zog und hinter grauem Fels verschwand. Vorsichtig lugte Burath über den Busch, erkannte keinen weiteren Gegner und schlich langsam weiter, immer auf der Hut nicht doch einmal von so einem grünen Monster überrascht zu werden ...
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24.08.2002 12:06 | #41 |
Argos |
Burath war alleine im Gebirge! Ein Bauer hatte die Geschichte erzählt, als Argos eben am Damm angekommen war. Scheinbar hatte Charos dies befohlen, was Argos aber nicht nachvollziehen konnte. Argos hatte eine Ahnung, wie schwierig und uneben das Gelände hier war, schon einmal war er hier gewesen, in seiner Ausbildung. Er hastete weiter, rannte fast die schmalen, kaum sichtbaren Pfade entlang, die wahrscheinlich Scavenger gemacht hatten, die das spärliche Grün hier oben als Lebensgrundlagen nutzten. Schon gut zwei Stunden war er unterwegs, und er wusste, er würde mindestens einen oder zwei Tage im Gebirge verbringen müssen. Doch plötzlich, die Sonne stand schon hoch am Himmel und warf erbitterte Strahlen auf den Banditen, dessen braune Haut das meiste jedoch absorbieren konnte. Allmählich wich die Graslandschaft einer Felsenlandschaft, und loses Geröll machte den Weg schwierig und die Pfadsuche zum Glücksspiel. Einige Male fiel er hin, um dann mit einer neuen Schürfwunde aufzustehen und weiterzuhasten. Es war ohnehin beinahe unmöglich, dass er Burath fand, es gab nur wenige Spuren im Gras, jetzt gab es keinen Anhaltspunkt mehr. Ungefähr eine Stunde später erreichte er einen schmalen Grat.
Er wollte verschnaufen, doch dann sah er, dass er das Gebirge noch nicht überquert hatte, denn vor ihm lag ein fruchtbares, enges Tal, dessen Talboden gut dreissig Steinwürfe breit war, und auf drei Seiten ging es steil in die Höhe. Doch was er auf dem Talboden sah, überraschte ihn. Da waren einige Hütten, die nach Orkbauten aussahen. Dann stockte ihm der Atem. Ungefähr 300 Schritte von ihm entfernt sah er einen einsamen Bauern des Weges gehen, und ungefähr fünfzig Meter hinter ihm, einen ausgewachsenen Ork, der den Bauern noch nicht gesehen hatte. Doch scheinbar hatte Burath, Argos zweifelten nicht daran, dass er es war, den Ork gehört und war in einem Busch verschwunden.
Der Ork kam dicht an der Stelle vorbei, wo sich Burath versteckt hatte, und einen Augenblick lang war Argos sicher, dass Burath verloren war. Doch der Ork schlich weiter, und nach einer Weile erhob sich Burath wieder. Er schaute sich um und setzte seinen Weg fort. Doch Argos stockte der Atem, als er sah, dass der Ork dem Bauern langsam und gekonnt folgte.
Argos wollte schon den Bogen nehmen und den Ork erschiessen, doch, wie er überlegte, wenn er nicht träfe, würde der Ork mit Burath sicherlich kurzen Prozess machen. Deshalb machte sich Argos auf dem Weg einen geeigneten Abstieg zu finden, um den Bauer zu retten.
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24.08.2002 12:47 | #42 |
Gnat |
Er konnte die Kälte des Stahls spüren, merkte wie sich innerhalb von Sekundenbruchteilen eine Gänsehaut auf seinem Nacken bildete und die Muskeln verkrampften. Der faulige Gestank des Orks drang in seine Nase, der massige Körper nahm ihm die Sicht. Es blitzte auf dann fraß sich der Stahl in den Baum, Holz zerbarste und die Splitter schwirrten um den jungen Mann herum, welcher sich gerade noch rechtzeitig abgeduckt und so unter dem Schlag hindurchgetaucht war. Der Schweiß rann wie ein Sturzbrach von der Stirn, seine Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. Das Brüllen des Orks dröhnte in seinen Ohren, die Trommelfelle erzitterten und pulsierender Schmerz pochte in seinem Kopf. Burath hätte Schreien können doch wäre keine Zeit dazu gewesen. Noch immer geduckt spannte er seine Beinmuskeln und katapultierte sich mit einem Rück gegen den Körper des Orks. Doch der gewünschte Effekt blieb aus. Es war als würde Burath von einer Steinstatue abprallen. Benommen blieb er im Gras liegen, glaube ein dominierendes Lächeln in der Grimasse des grünen Monsters erkennen zu können und sah abermals die schwere, riesige Orkwaffe auf sich niederfahren.
Er hatte mit seinem Leben bereits abgeschlossen, wartete auf das unvermeidliche Ende doch ein Reflex brachte ihn dazu sich zur Seite zu rollen und so dem Tode zu entrinnen. Erde wurde aufgewirbelt, die Wucht des Aufpralls fuhr durch seine Glieder. Es gab nur noch eine letzte Chance. Ohne großartiges Zutun hockte er wieder auf seinen Knien, rollte sich nach hinten ab und zwischen den Beinen des Orks hindurch. So schnell er konnte rannte er den Weg weiter, wagte es nicht sich auch nur einmal umzusehen. Er sprang über umgefallene Baumstämme, durchbrach Geäst und schlug Äste beiseite. Das Holz riss kleine Wunden in seine Haut, schlug ihm gegen alle Körperstellen doch es war ihm egal. Sein Überlebenswille trieb ihn immer weiter ...
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24.08.2002 14:12 | #43 |
Argos |
Eins musste man Burath lassen: Er besass eine erstaunliche Geistesgegenwart für jemanden, der zuvor noch kaum einem Ork begegnet war. Argos hätte sein ganzes Geld verwettet, dass der Ork den Jungen getötet hätte, hätte er es gewollt. Doch stattdessen schien der Ork mit dem Bauern zu spielen, schien ihn förmlich aufs Dorf zu jagen, denn das war die Richtung die er Einschlug. Der Ork hingegen blieb aus irgendwelchen Gründen stehen, ein gutes Ziel für Argos. Er wendete beinahe fünf Minuten fürs Zielen auf, der erste Schuss musste sitzen. Einer von Argos besten Pfeilen musste daran glauben, und er bohrte sich geradewegs in den Rücken des Orks, welcher ohne einen Laut zusammenbrach. Innerhalb einer Viertelstunde war Argos beim Ork, rund 10 Steinwürfe entfernt, aber über schwieriges Gelände. Er wollte den Pfeil einige Male in der Wunde drehen, um dem Ork ein unnötiges Leid zu ersparen, falls er nicht schon tot war. Umso erstaunter war er, als der Ork plötzlich zu sprechen begann. "Du mich besiegt Menschenkrieger. Aber du mich nicht wollen leiden lassen. Uri-zohl dir dafür dankbar. Uri-zohl unvorsichtig gewesen. Uri-zohl dir bieten, wie sagen menschen? geschäft an." Der tödlich verwundete Ork keuchte nach jedem Wort. Seine Stimme war nur ganz leise. Argos war verwundert, er hatte nicht erwartet, hier jemanden zu finden, der seine Sprache sprach. "Was für ein Geschäft?" "Du mich bringen zu meinem Stamm, ich wollen bei Stamm sterben. Sonst ich muss gaaaanz lang alleine leben. Bis Welt zu Ende ist. Du mir helfen? Ich kann dir geben dafür, junger Begleiter" Argos hatte wohl kaum eine andere Wahl. Er schloss die Wunde notdürftig, und stützte den Giganten, der wohl über zwei Köpfe grösser war als er. Sie kamen nur langsam voran. "Wie weit ist es zu eurem Lager?" "Eine Menschenmeile für Vogel, und wenig mehr für Ork."
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24.08.2002 16:32 | #44 |
Gnat |
Sein Gesicht war gezeichnet durch viele blutige Striemen die sich über fast jede freie und ungeschützte Fläche zogen. Unter seiner Haut brannte es wie Feuer. Den Schmerz ignorierte er, versuchte allein sich schützend die Arme vor das Gesicht zu halten und so die schwersten Äste abzufangen. Die Augen hatte er geschlossen, stürzte einfach geradeaus durch das Unterholz in der Hoffnung irgendwann den Ork abgehängt zu haben. Immer wieder ging er zu Boden, wirbelte eine Wolke von Laub und Staub auf, rappelte sich trotzdem wieder auf. Adrenalin wurde durch seine Adern gepresst, er glaubte seinen Puls in den Ohren pochen zu hören. Kurz wagte er es die Augen zu öffnen doch erkannte er nicht mehr als ein Gemisch aus grün und braunen Farbtönen die an ihm vorbeizogen. Seine Augen tränten und vermischten sich mit Schweiß welcher immer wieder von seinem Gesicht perlte. Er musste schon ewig gerannt sein doch fand er kein Ende. Burath wusste selbst nicht woher er die Kraft dafür nahm. Plötzlich raschelte es, der Wald lichtete sich. Wieder ging der junge Mann zu Boden, landete im weichen Gras vor einer dreckig grinsenden Gruppe Orks ...
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24.08.2002 17:08 | #45 |
Argos |
Das Lager. Oder besser gesagt, eine Ansamlung von Zelten, die wohl erst kurze Zeit hierstanden, und von einem knappen Duzend Orks bewohnt wurden, wie Argos schnell begriff. Nun wurde es heikel. Argos legte den sterbenden Ork am Lagerrand ab und sagte mit lauter Stimme: "Gebt den Gefangenen heraus." Die Orks schauten ihn nur ratlos an, offenbar konnte keiner von ihnen seine Sprache verstehen. Einige zogen ihre Waffen. Der sterbende Krieger schrie den Kameraden einige Wörter in der Orksprache zu, dann hob sich sein Brustkasten noch ein letztes Mal. Die Haltung der Orks hatte sich nicht wesentlich verändert, aber immerhin hatten sie ihre Waffen weggesteckt. Argos wusste, sie würden das Versprechen nicht halten. Es war an ihm, die Initiative zu ergreifen. Deshalb nahm er ein brennendes Scheit aus einem der Lagerfeuer, und warf es mitten in die Gruppe. Im darauffolgenden Tumult ergriff er die Waffe des Toten, die er in die Hand nahm. Aus den Augenwinkeln sah er eine Bewegung. Einer der Orks war davongerannt, auf eine Hütte zu. Die schwere Orkwaffe in der Hand rannte er mitten in die Gruppe, welche erschreckt zur Seite wichen. Als er den einzelnen Ork beinahe eingeholt hatte, warf er die Orkwaffe über seine Schulter. Ein wütendes Brüllen war zu hören, doch Argos schaute nicht zurück. Der Bogen lag zehn Sekunden später in Argos' Hand, und weitere Sekunden Sekunden später durchbohrte ein Pfeil den Ork vor ihm. Schnell ging Argos in das überraschend geräumige Gebilde, und darin fand er, nicht sonderlich überraschend, einen gefesselten Burath. Schnell zog er sein Sumpfhaizahnmesser und durchschnitt die Fesseln. Er wartete nicht, bis sich der Bauer aufgerappelt hatte.
Argos schaute sich in der Hütte um. Es war nur wenig zu sehen, doch den Eingang konnte man offenbar verschliessen. Er eilte auf den Eingang zu, doch gerade als er ihn erreichte, betrat der erste Ork die Höhle. Reflexartig stiess Argos dem neugierigen Ork das Messer in die Brust, und stiess ihn mit der anderen Hand nach draussen, das blutige Messer lag noch immer in seiner Hand. Der Ork war nicht tot, das Herz war nicht getroffen und die Klinge war zu kurz. Dennoch rannte Argos durch das Zelt, wo Burath mittlerweile geistesgegenwärtig mit einer Orkwaffe ein Loch in die Zeltwand gemacht hatte. Er steckte das blutige Messer in den Gürtel und zog erneut den Bogen. Gleich hinter der Hütte ging es steil bergauf, und Burath wartete nicht auf Argos und war schon vorausgeeilt. Nach etwa 40 Schritten hatten die Orks ihn entdeckt und stimmten ein wütendes Geheul an.
Doch Argos war bereit und schoss einen Pfeil mitten ins Orkgetümmel, während Burath weiterrannte. Doch die Orks verfolgten sie nicht.
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24.08.2002 17:48 | #46 |
Gnat |
Die rauhen Fesseln hatten sich in seine Haut geschnitten und hinterließen blutrote Spuren. Burath zog eine schmerzverzogene Grimasse doch wartete er nicht sondern rannte so schnell er konnte
den Berg hinauf. Immer wieder musste er sich fragen weshalb die Orks ihn nicht getötet hatten. Er kannte diese Wesen aus der Außenwelt. Dort waren sie erbarmungslos und hatten alles getötet was ihnen in die Quere kam. Ganze Dörfer hatten sie ausgelöscht, Männer, Frauen sowie Kinder fielen ihnen zum Opfer. Der Krieg draußen tobte noch immer und forderte immer mehr Tote. Wieso kannten sie gerade hier so etwas wie Gnade? Oder hatten sie ihn einfach am Leben gelassen damit er später geopfert oder als Gegenstand für ein Riutal benutzt werden konnte? Burath wusste es nicht doch war jetzt auch nicht die Zeit um darüber nachzudenken. Auch wenn die Orks nicht mehr in Sichtweite waren, er musste sichergehen und wollte nicht wieder einen Fehler machen. Gerade als er seinen Blick wieder nach vorne wand verlor er den Boden unter den Füßen...
Platsch Es war als stöße er auf einen steinbepflasterten Boden, doch dem war nicht so. Der Aufprall war gnadenlos und nicht etwas hatte den Sturz abgefangen. Tief tauchte er ein in das klare blaue Wasser eines reißenden Bergflusses. Die Luft wurde aus seiner Lunge gepresst und seine Muskeln geprellt. Der Scherz zwang ihm zum Aufschreien doch strömte nur Wasser seinen Mund. Wild ruderte er mit seinen Armen, versuchte wieder an die Wasseroberfläche zurückzukehren und sehnte sich nach der Luft die sein Überleben sichern würde. Es dauerte so unendlich lange bis er es geschafft hatte und die Wasseroberfläche durchbrach. Hastig sog er den Sauerstoff in seine Lungen, ignorierte den Schmerz als sich diese wie ein Blasebalg aufblähte. Doch da wartete schon das nächste Problem. Rasant wurde er im Strom mitgezogen und vernahm noch das laute Tosen, dann erkannte er nichts mehr außer weißem Schaum ....
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24.08.2002 18:39 | #47 |
Argos |
Burath rannte, als hänge sein Leben davon ab. Was ja auch gar nicht so falsch war. Nur eine knappe halbe Stunde benötigten die beiden, um den neuen Grat zu erklimmen. Das Orkdorf war mittlerweile nur noch ein kleiner Punkt am Talboden, der wegen des Feuers deutlich bemerkbarer war. Hinter dem Grat war ein Bergfluss, der schon relativ tief schien, aber dennoch eine rasante Strömung hatte. Burath stolperte gerade auf ihn zu. Ohne nachzudenken, tat Argos dasselbe. Ein Bad war vielleicht keine schlechte Idee. Doch da sah Argos, wie der Bauer abgetrieben wurde. Er schien nicht mehr die Kraft zu haben, sich gegen den Fluss zu stemmen. Dann merkte Argos, wie sehr er den Bach unterschätzt hatte. Beinahe sofort verlor er den Grund unter den Füssen und musste hilflos zusehen wie er weitergetrieben wurde. Er konnte sich nicht dagegen stemmen. Wohl eine halbe Stunde lang war er damit beschäftigt, über Wasser zu bleiben. Dann hörte er ein Geräusch. Erst war es nur ein leises Rauschen, welches aber schnell zu einem gewaltigen Brausen und Tosen anwuchs. Dann ging alles ganz schnell. Der Bach hörte einfach auf. Plötzlich befand sich Argos frei in der Luft, 20 Mannshöhen über dem Wasserspiegel. Weit unter sich sah er Burath, wie er mit einem gewaltigen Platscher ins Wasser stürzte. Die blaue Wand kam immer näher. Doch aus irgendeinem Grund wusste Argos, dass das Leben noch nicht vorbei war. Wie in Zeitlupe sah er das Sumpflager vor sich liegen, das moorige Wasser des Sumpfs, das immer näher kam. Er wusste, er hoffte, jemand war auf ihn aufmerksam geworden. Dann hatte er das Wasser erreicht. Mit den Händen, zu Fäusten geballt stiess er zuerst in das Wasser, er spürte, wie die Haut unter dem Aufprall aufplatzte, er spürte, wie der Kopf das Wasser berührte, etwas abgeschwächt in der Geschwindigkeit, doch noch immer schmerzhaft, so dass der Kopf zu dröhnen begann. Dann kamen die Schultern an die Reihe, Argos spürte wie die Gelenke ausgekugelt wurden. Dann, wie in Zeitlupe, nahm der Schmerz überhand, Argos spürte einen Sekundenbruchteil lang jede Wunde, dann hüllte ihn seelige Schwärze ein.
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25.08.2002 11:45 | #48 |
Graven |
Das Abendessen war fertig und Graven genoss es. Dieses Fleisch war hervorragend gebraten und köstlich zubereitet. Mit großer Mühe versuchte er es schnellstmöglich hinunterzuschlucken, da er schon seit einiger Zeit nichts mehr im Mund hatte. Sein Magen tat ihm auch dementsprechend weh und erinnerte ihn auch an seine Schmerzen im Kopf. Das Brummen hatte immer noch nicht aufgehört und machte weiter. Da sich Graven jedoch auf das Essen konzentrierte, viel ihm diese Qual kaum ein. Er betrachtete jedoch während des Males nicht nur das Verzehrte, sondern auch den ihm gegenüber sitzenden, alten Mann. Er verhielt sich die ganze Zeit über ziemlich ruhig und aß kaum etwas. Nur hin und wieder biss er in die Keulen, kaute dann eine ganze Weile und sah währenddessen gedankenversunken ins hell lodernde Feuer. Etwas später hatten sie ihr Mahl beendet und der Alte brachte die Teller in die Hütte zurück. Dann setzte er sich wieder an Feuer, und starrte jenes an. Graven hielt sich mit der rechten Hand an der Hüfte und mit der anderen betastete er seine Narben im Gesicht.
“Woher kommst du eigentlich und was hattest du hier im Gebirge zu suchen?“, fragte ihn der Alte, immer noch ins Feuer starrend.
“Mein Name ist –„
“Ich habe dich nicht nach deinem Namen gefragt.“
Graven erschrak für einen Moment. Der Mann war merkwürdig. Einer solchen Person war er zuvor noch nie begegnet. Disziplinvoll wie ein Baal und sturköpfig wie ein Erzbaron. So entschied sich der Schatten, sich dem Charakter seines Retters, so hätte man sagen können, anzupassen.
“Ich komme aus dem Alten Lager und bin erst vor einigen Tagen mit einem Freund hier hinauf gekommen. Wir wollten Jagen.“ , antwortete er präzise. “Also, eine Gehirnerschütterung hast du nicht. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Soso, aus dem Alten Lager. Hmm, ich kenne dort eigentlich kaum jemanden, der ... – wer hat dir eigentlich beigebracht, so gut mit dem Bogen umzugehen?“ , fragte er wissensbedürftig.
“Der Name meines alten Lehrmeisters war Guybrush. Er war –„, dann beendete er hurtig seinen Satz und hoffte, dass es dem Alten nicht aufgefallen sei. “Guybrush also ... So fern ich mich erinnern kann, war er wirklich ein hervorragender Schütze. Und wo ist er jetzt?“
“Man hat nun schon seit einer Ewigkeit nichts mehr von ihm gehört. Er ist anscheinend spurlos verschwunden.“
Der Alte schien nachzudenken.
“Habt ihr denn nun keinen neuen Lehrmeister im Lager?“
“Zur Zeit nicht, nein.“
“Also gut, komm mal kurz mit mir mit. Nimm den Langbogen und den Pfeil und folge mir.“
Der Alte führte den Schatten nach draußen. Es war inzwischen ziemlich dunkel geworden, die Sonne schien nicht mehr, dafür aber war die Barriere um so deutlicher zu erkennen. Doch Graven hatte nicht viel Zeit, sie zu bestarren. Der Alte sah sich kurz um, horchte in eine Richtung und erspähte etwas. Graven folgte seinem Blick und erkannte am Ende einen Vogel. Es schien wie eine Eule. Der Schatten versuchte sich ein deutlicheres Bild von ihr zu machen. Deutlich waren nur ihre Augen zu erkennen, die das Licht der Barriere widerspiegelten.
“Siehst du diese Eule, die da auf dem Ast hockt?“ , fragte der Alte. Graven sah noch genauer hin, konnte aber trotz allem nicht erkenne, dass sie auf einem Ast saß.
“Ja, ich sehe sie.“
“Gut. Versuch sie zu treffen.”
“Was? Wie bitte? Ich soll –„
“Ich habe dir laut und deutlich eine Antwort gegeben, in der ein Befehl steckte. Also, führe diesen aus, oder du kannst gleich morgen deine Sachen packen.“ Der Schatten sah kurzfristig verdutzt auf den Boden, dachte nach und entschied sich dann dem Befehl folge zu leisten. So nahm er den Pfeil in die Hand und legte ihn an. Dann hob er den Bogen etwas an, hielte die Sehne und den Pfeil mit seinen drei Fingern fest und zielte auf das Tier. Es war ziemlich weit entfernt, und zu erkennen waren nur die Augen. So musste Graven sich den restlichen Teil des Körpers bildlich vorstellen, um eine mögliche Stelle zu treffen. Dann spannte er die Sehne nach hinten und versuchte gleichzeitig den Vogel im Visier zu behalten. Nun lies er los und der Pfeil wurde abgeschossen. Man hatte ihn im Flug kaum erkannt, aber dass der Vogel ausgewichen war, war deutlich sichtbar. “Los, hier. Nimm dir noch einen Pfeil und schieß ihn ab.“, sagte der Alte und hielt dem Schatten einen Köcher entgegen.
“Aber ich kann ihn in der Luft nicht treffen.“
Der Alte sah Graven nur stutzig an und wiederholte die Bewegung, Graven einen Pfeil anzubieten. Inzwischen wusste er auch, wieso. Daher nahm sich der Schütze noch einen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn an und suchte nach dem Vogel. Dieser war nicht weggeflogen sondern in einiger Entfernung über den beiden. Angespannt konzentrierte er sich wieder, oder versuchte es zumindest. Doch nachdem er die Sehne los lies, traf jene Befürchtung ein. Der Pfeil flog um einiges vorbei.
Graven sah den alten Mann an und erkannte in jenem Gesicht, eine leichte Enttäuschung. Aber dies dauerte nicht allzu lange. Denn der Alte hob wieder seinen Kopf, sah Graven kurz an und schritt in Richtung Hütte. Vor dem Eingang blieb er noch mal stehen.
“Lass uns schlafen gehen, es ist schon spät.“
Mit diesen Worten betrat er die Hütte. Enttäuscht von sich selbst, folgte er dem Weg in die Hütte und legte sich nieder. Es hätte Graven eigentlich egal sein können, wie der Alte über ihn dachte, ob er sich etwas aus Graven machte oder nicht. Aber es war dem Schatten nicht egal, und so schlief er mit jenen Gedanken im Kopf ein.
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28.08.2002 21:47 | #49 |
Graven |
Am nächsten Morgen, wachte Graven liegend in seinem weichen Bett auf. Die Augen noch immer leicht geschlossen, starrte er an die Decke und dachte nach. Tief in Gedanken versessen, kamen ihm kaum noch die Schmerzen der Narbe und der Hüfte in den Kopf. Er hatte sich einzig und allein auf die Decke fixiert, um die kurze Zeit der Ruhe und Gelassenheit auszunutzen. Die Einschnitte an der Wange bluteten kaum mehr, sie waren über die Nacht hindurch hart geworden und hatten eine harte Kruste gebildet. Schön war der Anblick nicht gerade und verheilen würde sie erst recht nicht. Aber dies waren bestimmt nicht die Dinge, die den Schatten interessierten. Er erinnerte sich nur noch an damals, als er Syra fand. Weinend und heulend hatte er sie aufgefunden, in die Taverne gebracht und inzwischen gehört sie praktisch zu seinem Leben. Hübsch wie eine Blume und lebhaft wie ein kleines Kind. Die schönsten Augen, in die Graven jemals geblickt hatte, zogen ihn in einen Bann der Verwirrung aber auch gleichzeitig in eine Welt voll Hoffnungen und Träume. In Gedanken versessen, kam ihm ein kleines Lächeln im Gesicht auf, wobei er sich an immer mehr und mehr erinnerte und der Weg der sich ihm im Kopf öffnete, immer länger wurde. Dann wurde die kurze Erinnerung an frühere Zeiten, durch eine Stimme unterbrochen.
“Aufwachen. Los, steh’ auf. Genug geschlafen.“
Graven musste sich erst mal orientieren und dann fing er sich wieder. Als er erkannte, dass ihn der Alte weckte, nahm er zuerst die Decke weg. “Ich bin ja schon wach.“ , antwortete er, mit der Stimme eines Mannes, der stolz darauf war so früh aufgestanden zu sein.
“Beeil dich mit dem Frühstück, es wird schon kalt. Beeil dich aber damit. Ich gehe nur mal kurz zum Schuppen und hole etwas für dich.“
“Und lass die Schattenkluft ausgezogen, du wirst sie nicht brauchen“ , fügte er hinzu.
Verwirrt blickte Graven dem Mann nach. Dann stand er auf und ging hinter die Hütte um sich zu kräftigen. Das Fleisch war anscheinend schon heute Früh gebraten worden, und der Alte hatte das Tier wohlmöglich auch noch heute Morgen erlegt.
Der Mann ist unglaublich, dachte sich der Schatten, während er das köstliche Fleisch auf der Zunge zergehen lies. Als ihm aber dann durch den Kopf schoss, dass er sich hätte beeilen müssen, wurde aus dem Verzehren viel mehr ein Verschlingen. Er hörte auch schon wieder die Stimme des Alten nach ihm rufen. Dann stopfte er noch das letzte Stück zwischen die Zähne und lief geschwind vor den Hütteneingang. Davor stand der Alte mit einem komischen Gerät in den Händen. Graven hob die Augenbrauen und beäugte das Objekt. Es sah einigermaßen einem Skelett ähnlich. Dicke Äste und Lederbänder fest miteinander verbunden, stellten die Knochen gut erkennbar dar. Ein solches Ding hatte der Schatten noch nie im Leben zuvor gesehn’. Ja, er vermochte zu glauben, dass es eine dieser Vogelscheuchen war, welche man auf Ackern aufbrachte, um neugierige Vögel zu vertreiben. Doch was ihn dabei am meisten interessierte, war die Frage, wozu es hätte dienen sollen.
“So, hier ist es. Das wirst du dir anziehen. Ich werde dir dabei helfen, falls es nötig ist.“
“Wozu ist dieses Gerät gut?“
“Stell’ keine Fragen sondern versuch es dir anzuziehen. Hier, nimm.“ , und er drückte es seinem Gegenüber fest in die Hände. Der Schatten sah es sich noch einmal aus der Nähe an. Dann versuchte er es so zu halten, um zu erkennen wie man es sich hätte drüberziehen können. Seine ersten paar Versuche sahen ziemlich verwirrend aus und schlussendlich vollbrachte er es mit der Hilfe des Alten Mannes.
“Gut. Es steht dir ausgezeichnet.“ , sagte der Alte, mit einem kaum zurückzuhaltenden Grinsen.
Graven’s Arme waren weit voneinander weg, sie standen sich in einer Linie gegenüber und waagrecht zum Boden. Auch seine Beine waren durch Lederbänder an das Holzskelett angebunden und anstelle von Stiefeln trug der Schatten Absätze, die ihn nur auf seinen Zehen trugen.
“Ich sehe darin lächerlich aus. Wozu das ganze? Ich möchte endlich einmal eine Erklärung. Und noch dazu schaff ich es nicht länger als eine Minute auf diesen “Holzwürfeln“ zu stehen, ohne dabei umzufallen.“
Der Alte Mann sah ihn an. Als Graven dann mit einem komischen Blick nachhalf, begann er zu reden.
“Gut, pass auf. Ich werde nun für heute verschwinden. In der Zwischenzeit wirst du für uns einige Kübel Wasser holen. Ich habe sie heute Morgen aufgefüllt. Sie liegen drüben beim Bach. Geh hin und stell’ sie dann vor die Hütte. Heute Abend bin ich wieder zurück. Du brauchst sie nur hier an den Enden zu befestigen und herzutragen.“, dabei wies er an die komischen Haken, welche sich je an einem Ende seiner Arme befanden.
Der Alte hatte nun zu Ende gesprochen, nahm sich seinen an der Hütte angelehnten Stab und schritt davon. Ihm nachblickend, versuchte der Schatten darauf zu kommen, wozu er dieses Ding angezogen hatte. Doch sicher war, dass die Antwortet noch hervorkommen würde.
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30.08.2002 16:51 | #50 |
Shakuras |
Schritt für Schritt erklommen sie das Gebirge.Es war für den Alten eine wirkliche Herausforderung.Er war solch Aktivitäten nicht gewappnet.Nur mit Müh und Not und einer "höheren Macht" erreichte der Alte die Spitze des Gebirges, wo er auch sogleich zusammenbrach.
Schweiß durchströmte sein Kröper und an einigen stellen trug er eine Schürfwunden.
Eine Stimme erklang im Kopfe des Maguses.
=Feuriger Falke="Nimm einen Schluck von deiner Wasserflasche.Wir haben bald unser Zeil erreicht!"
Das Wesen erhielt darauf keine Antwort, sondern nur ein "Schlummern" und "Seuftzen" des Alten.
Das genügte dem Flaken, der sich dann auch niederließ auf einem Ast und sich zur Ruhe begab.
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31.08.2002 15:59 | #51 |
Shakuras |
Ein Laut einer Eule ertönte, begleitet von dem Zirpen einiger verborgenen Grillen.
Eine laue Brise bannte sich ihren Weg durch das Gebirge.Sie zog sich durch Felsvorsprüngen, Nischen und hinweg, über Hügeln und Klippen. Der Tag Beliars ward und zog seinen dunklen Schleier über die Landschaften, um die Menschen und Tiere in Angst und in Schrecken vor der Dunkelheit zu versetzen.
Verwirrend und ohne jegliches Muster der Bewegungen, flogen die Irrlichter umher, um ein neues Opfer für ihre Machenschaften der Verwirrung auszukohren. Stille ward, die nur ab und zu durch Tierlaute und dem unheimlichen Zischen der lauen Briese unterbrochen wurde.
Der feurige Falke erwachte und begab sich von seinem Ast zu seinem späteren, treuen Gefährten, dass Shakuras aber zur dieser Zeit noch nicht wissen sollte. Eine Stimme erklang im Kopfe des Alten und riss ihn aus seinem tiefen Schalf. =Feuriger Falke="Aufwachen mein Freund.Wenn wir Heute Nacht nochaufbrechen und diese durchmaschieren, werden wir unser Ziel am Morgengrauen erreichen." Langsam richtete sich der Alte auf und hang sich seine bepackten Taschen um, wobei er kurze Zeit danach sofort überprüfte, ob er noch seine Runen, Erz und sein Stab mitsichführte.
Alles war zu seiner Zufriedenheit.Er hatte bei seinem großen und mühsamen Aufstieg nichts verloren.
Fest umklomm er seinen alten Stab und festigte mit diesem seinen aufrechten Stand.
=Shakuras="Nun gut.Ich bin ausgeschlafen und bin zu Kräften gekommen.Wir können!"
Noch schnell warf er einen Blick auf die unter ihm liegende Ebene, die man auch "Die endlose Ebene" nannte.Dort irgendwo lag ihr Ziel und sie würden es erreichen.Da war sich der vollwertige Magier ganz sicher..... Noch schnell ließ der Priester eine leuchtende Kugel empor steigen und gingen nachdem ihren offenbarten Weg entlang.
Währenddessen des Ganges dachte Shakuras über die Worte des Wesens nach.Sie verstanden sich mit der Zeit immer besser und der Falke nannte ihn schon "Freund"....
Noch bestand leichtes Misstrauen, doch die verschwand stetig von Tag zu Tag.....
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31.08.2002 18:10 | #52 |
Shakuras |
Der Abstieg des Gebirges fiel dem Alten um einiges leichter, denn es ging nicht mehr mühsam hoch, sondern runter.
Ab und zu musste der Magier seine Schrittlänge verkürzen, um nicht sogleich nach vorne zu fallen.
Sein Stab war ihm dabei eine große Hilfe, denn mit diesem konnte er sich abstützen und das Risiko, den restlichen Abstieg des Gebirges herunter zu fallen, sank enorm.
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Die Zeit verstrich und der Horizont began heller zu werden. Mitlerweile hatten sie das Gebirge hinter sich gelassen und sie befanden sich auf der großen und weiten Ebene.
Zielstrebig führte das Wesen seinen Freund zu einem von Innos offenbarten Platz....
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02.09.2002 14:02 | #53 |
blutfeuer |
doie drei wanderer hatten mittlerweile den mühsamen aufstieg begonnen. da blutfeuer das gebirge inzwischen wir ihre westentasche kannte (?? was ist ne weste?), hatten die drei auch keine mühe mit dem weg, außer, dass sie an steilen fesspalten entlanghangeln mussten, zwei meter breite spalten überspringen und schmale kamine emporklettern mussten.
blutfeuer war trotz der mühen nicht davon abzubringen, dass das der schnellste weg sei.
inzwischen war auch yenai übersäht von schrammen und blessuren und seine frechen sprüche waren ihm im halse steckengeblieben. all seine kraft brauchte er, um halbwegs vernünftig luft zu bekommen, die immer dünner wurde, je höher sie kamen.
blutfeuer kümmerte sich fast liebevoll um das neue mädchen, zeigte ihr, wo sie die hände hinlegen sollte an der felswand und zog sie an einem wundersamen seil, dass sie in ihrem gepäck hatte, sslbst die schwierigste klippe hoch.
sogar yenai war das eine oder andere mal auf die hilfe der amazone angewiesen und so erreichten sie am frühen nachmittag den gipfel. hier befand sich auch einer der lieblingsplätze von blutfeuer, auf dem sie immen wieder mal in die ferne starrte und über sich und das schicksal nachdachte.
blutfeuer holte aus ihrem gepäck einen kleinen imbiss und löste einen bocksbeutel voll wasser von ihrem gürtel. die drei legte sich eine weile in das spärlich gras und lauschten dem wind und dem geschrei der vögel, die hier auf ewig um die gipfel kreisten.
dann begann saphira zu erzählen.
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02.09.2002 16:55 | #54 |
Saphira[X] |
Saphira spürte, dass sie in Sicherheit war und diesen Menschen vertrauen konnte. Das gab ihr neue Energie, den schweren Weg tapfer auf sich zu nehmen und mit Hilfe ihrer Begleiter einen steilen Berg zu bewältigen. Die Kraft und Geschicklichkeit der zarten Blutfeuer überraschten sie ebenso wie ihr Selbstbewußtsein . Erschöpft aber zuversichtlich liess sie sich nach einem harten Anstieg auf einem kleinen Plateau nieder, nahm dankend den angebotenen Imbiss an und begann zu reden:
Oh, was ein schöner Ausblick von hier. Hier lässt es sich gut ruhen.
Könnt Ihr mir sagen, wo ich bin und wer Ihr seid? Mir erscheint alles so fremd hier ... Was macht Ihr hier?
Ich würde Euch gerne mehr von mir erzählen, aber ich habe meine Erinnerung verloren, weiß nicht einmal, wie ich hierher geraten bin. Ich bin gerannt, voller Angst, und wurde von einem wilden Tier angefallen, einem Wolf, vielleicht einer Wildkatze.
Ich weiß nur, dass ich Saphira heiße, in einer Stadt gelebt habe und ab und zu habe ich fröhliche Bilder von Kindern vor mir, und ein schreckliches Bild von einem großen herrschsüchtigen Mann. Ich weiß nicht mal, ob es meine Kinder sind und was mit diesem Mann ist, aber ich renne vor ihm weg, auch daran erinnere ich mich. Das ist so ziemlich alles, aber jetzt merke ich doch wieder, dass ich müde werde.
Ist es noch weit, wo wir hin gehen?
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02.09.2002 17:46 | #55 |
blutfeuer |
"mach dir keine sorgen, wenn wir erst mal im amazonenlager angekommen sind, wird irgendwann auch deine erinnerung wiederkommen. wir haben da neuerdings eine richtige perle, die wird sich deiner sicher mit freuden annehmen.
ja, wo du hier bist? du bist in der barriere. das ist der ort, der geschaffen wurde um verbrecher zu zwangsarbeit zu zwingen. sie sollten damit den krieg des königs finanzieren. irgendwelche vertrottelten magier haben das versaut, als sie eine kuppel schaffen sollten, die eine bewachung der gefangenen überflüssig macht. sie haben sich verkalkuliert und nun sitzen alle, die einmal hier drin sind für alles zeiten fest. die barriere läßt zwar menschen rein, aber niemanden mehr heraus. der witz dabei ist, dass die magier auch in der falle saßen. sie hatten falsch gerechnet und die barriere wölbte sich auch über sie.
naja, die leute hier drinnen haben sich eingerichtet. es ist wie draußen. es gibt ausbeuter, bösewichte, verbrecher, diebe, aber es gibt auch ein paar ehrliche menschen, eben wie in allen anderen gefängnissen. die erzbarone liefern dem könig das erz und dafür gibts im austausch waren. manchmal sind auch frauen dabei. so sind die meisten frauen hier in die barriere gekommen. einige konnten fliehen und haben das amazonenlager gegründet.
aber das soll für den anfang erst mal reichen. wir müssen absteigen. ich hab heute einen schweren kampf vor mir. es gaht darum, wie man zur königin wird.
diesen armseligen buddler hab ich mitgenommen, weil er der meinung ist, frauen gehören an den herd. ich will ihm nur mal zeigen, wie so die richtigen heimchen am herd leben."
die drei standen auf und begannen unter blutfeuers fachkundiger leitung mit dem abstieg. síe bildeten ein seilschaft mit blutfeuer am ende und dem buddler am anfang. in die mitte hatten sie das mädchen genommen, die zwar völlig erschöpft war, doch erstaunlich zäh. blutfeuer wollte auf jeden fall vor der dämmerung in der ebene sein. mit zwei anfängern allein im gebirge war der angriff eines orkhundes zum beispiel kaum zu überleben.
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02.09.2002 19:53 | #56 |
Yenai |
Der Abstieg war ein hartes Stück Arbeit, Yenai musste sich eingestehen, dass er ohne Blutfeuers fachkundige Führung wohl arge Probleme gehabt hätte. Doch so war es zwar anstrengend, doch relativ ungefährlich. Wäre allerdings eine Harpye zufällig vorbei gekommen, hätte wahrscheinlich auch diese bergziegenähnliche Amazone Probleme bekommen. Doch sie hatten Glück und erreichten den Fuß der Berge bald. Vor ihnen lag eine kleine Ebene, in der Ferne konnte man schon die Küste erkennen. Dort hinten musste wohl das Amazonenlager liegen, jedenfalls nach dem, was man sich so bei den Buddlern erzählte. Es würde ein langer Marsch werden, doch verglichen mit der Gebirgsüberquerung ein Spaziergang.
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02.09.2002 19:56 | #57 |
Shaela |
Nach ihrer Rast entschloss sich Shaela noch bis auf die Spitze zu wandern. Da es, je höher sie kam, immer steiler und steiniger wurde, konnte man es auch klettern nennen.
Doch sie würde wahrscheinlich nicht bis nach ganz oben kommen, denn der Wind drückte mit einer unglaublichen Kraft auf ihre offenen Wunden, was sie in ihrer Bewegung erheblich einschränkte.
Doch zwischen den Felsen wuchsen Gräser und Kräuter, vielleicht, war ja was nützliches dabei. Sie entdeckte eine Seraphis, Velayis und zwei Orkblätter, die sie mit ihrer Handaxt zerhackte und in einen ihrer Bocksbüttel füllte, in dem noch ein Rest Amazonengebräu war. Dieses Rezept hatte sie von einer alten Hexe außerhalb der Kolonie gelernt.
Dann rieb sie ihre Wunden mit der Mischung ein, es brannte fürchterlich. So schaffte sie es, den Schmerz ihrer Wunden zu lindern, also konnte sie doch noch auf den Gipfel des Bergs.
Ein eisiger Wind wehte dort oben, vielleicht war es doch nicht so klug gewesen, hier hoch zu klettern. Doch Shaela vergaß schnell die Schmerzen und den Wind. Es war eine wunderschöne Aussicht, man konnte das Sumpflager, das Alte Lager, ein altes Kastell, anscheinend bewohnt und das Lager der Anhänger des Lees sehen, auf der andren Seite das Amazonenlager, eine Ebene, viele Wälder, noch einen Sumpf und sogar die andere Seite des Fjords sehen.
Diese Aussicht war fantastisch, hier würde Shaela noch öfters hin wandern. Doch nun sollte sie wirklich absteigen, sonst würde sie noch den Kampf verpassen.
Und nachts sollte sie nicht in den Wald gehen, das hatte sie schon als Kind gelernt, sonst würde das böse Shadowbeast kommen. In ihrem Traum war dem nicht so gewesen, sie konnte nur hoffen, dass es in Wirklichkeit auch so war. Am Waldrand zögerte sie etwas, in den Wald zu gehen. Gab es denn keinen andren Weg?
Wie sie von oben gesehen hatte, würde es wohl Stunden dauern, ihn zu umgehen. Nach langen Überlegungen traute sie sich hinein, mit gezückter Waffe und gespitzten Ohren.
Plötzlich stolperte sie über etwas. Oh Gott – war sie über einen Schattenläuferfuß gestolpert?
Anscheinend nicht: Es war die Molerat, von der sie heute Mittag begleitet wurde – tot.
Vielleicht würde sie ihr ja noch von Nutzen sein, also schleifte sie das Tier mal hinter sich her. Eigentlich vor sich her, da die Molerat schwer war und der Abhang steil war.
Die perfekte Stolperfalle: Shaela stolperte über die Molerat, landete auf dem Rücken des Tiers und sie rutschten beide den Abhang runter. Perfekt! Es machte Spaß und sie war schnell. Nur etwas holprig war es, und das Lenken einer Molerat war nicht gerade einfach.
Dann passierte das, was kommen musste: Sie knallte in voller Fahrt gegen einen Baum.
Was dem Moleratkopf nicht gerade gut tat. Sie würde wohl die restlich Strecke laufen müssen.
Schade. Gerade noch mit vollem Karacho Slalom gefahren, und nun war der fahrbare Untersatz futsch. Aber verkaufen konnte sie ihn.
Mit diesen Gedanken machte sich die Annwärterin zum Amazonenlager auf, welches sie bald erreichte.
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02.09.2002 20:05 | #58 |
Graven |
Er sah dem Alten Mann noch hinterher, bis er dann im dunklen Wald nicht mehr zu erkennen war. Dann fiel sein Blick in Richtung des Weges, den er zu gehen hatte. So beschritt er jenen einige Zeit lang, und kam schlussendlich am gewünschten Ort an. Das kleine Ufer, war abgesehen vom strömenden Bach, ein stilles Plätzchen. Nachdem sich der Schatten ein wenig umgesehen hatte, entdeckte er die vollgefüllten Wassereimer, von denen der Alte gesprochen hatte. Ja, ihm hatte er den schwierigen Teil der Arbeit hinterlassen ohne sich dafür schon im Vorhinein zu bedanken. Nicht einmal Bitte hatte er gesagt, Graven nur diesen Anzug in die Hände gedrückt, ihm dabei geholfen ihn anzuziehen und ihm seine Arbeit erklärt. Der Schatten war zwar ein wenig wütend darüber, doch das hielt ihn nicht davon ab, die Eimer zu schleppen. Er ging zu dem Haufen Kübel hinüber, kniete nieder und hängte sich einen an je ein Ende des Anzuges. So hielt er an der rechten und an der linken Hand einen Kübel. Sie waren schwer, sehr schwer. Wenn man bedachte, dass Graven seine Hände waagerecht halten musste, dann war das eben eine Mordsarbeit.
Inzwischen war es dem Schatten gelungen, die beiden ersten Kübel zur Hütte zu tragen. Er schwitze schon leicht und seine Arme, sowie auch der Rücken taten ihm weh. Die Kondition hatte auch nachgelassen und die brennende Sonne fügte ebenso ihren Anteil hinzu. Dann machte er sich auf den Weg, um weitere zwei Eimer zu holen. Angekommen, kniete er wieder nieder. Die Arme senken konnte er ja nicht, da es ihm der Anzug nicht zuließ. Ein gemeines kleines Ding war er. Hinterlistig gebaut und ebenso als List zur Arbeit verwendet. Doch Graven blieb leider nicht mehr, als sich dem Willen seines Retters zu beugen. Lange würde er ihm bestimmt nicht gehorchen, aber für die nächsten Paar tage war er bereit zu tun, was man ihm befehlen würde. Doch mit darüber dachte er nicht allzu lange nach, denn er musste sich viel mehr auf seine Arbeit konzentrieren. Die hängenden Wassereimer waren schwer und nicht leicht zu halten. Und somit viel es dem Schatten schwerer sein Gleichgewicht zu halten. Konzentration war in diesem Falle sehr gefragt und Graven blieb somit nichts anderes übrig. Den ganzen Tag nun, schleppte er die Eimer. Immer das selbe, hin und her. Ohne auch nur eine kleine Pause einzulegen, denn ansonsten würde er seine Arbeit nicht zu ende führen können und hätte somit, wiedereinmal, Schwierigkeiten mit dem Alten bekommen. Der Tag verging allmählich. Es standen mehr Eimer vor der Hütte und weniger am Fluss. Langsam begannen seine Knochen zu schmerzen. Sie hatten ihre Schwierigkeiten damit, all das Gewicht den lieben langen Tag zu tragen, und hätten nun schon eine Pause verdient, doch Graven wollte nicht. Er musste sich zusammenreißen und nicht gleich aufgeben, wie ein Kleinkind. Er war nicht mehr der Jüngste, ja. Doch trotz dieser Ansicht, hätte es ihm leichter fallen sollen, seine Arbeit zu verrichten. So schaffte er es schlussendlich, immer das Ziel vor Augen, die beiden letzten Kübel anzuheben und sich mit ihnen auf den Weg zurück zur Hütte zu machen. Schweißgebadet und mit einem leicht gebeugten Gang, schaffte er es doch noch den Berg zu besteigen. Oben angekommen sah er kurz auf und entdeckte den Alten vor der Hütte ruhen.
“Wie ich sehe, bist du immer noch nicht fertig.“, wurde Graven begrüßt. Er sah den Alten Mann an. Immer noch mit einer ermüdeten Mimik und gekrümmten Haltung.
“Doch ... ich bin nun fertig. Das hier sind die letzten beiden Eimer.“, sagte er und kniete zu Boden, um sie abzustellen.
Der Alte hob seinen Kopf leicht an, um Graven ins Gesicht sehen zu können. “Ab morgen, wirst du die selbe Arbeit noch vor Mittag erledigt haben. Am Nachmittag wirst du dann mit mir auf die Jagd kommen.“
Der Schatten sah ihn mit einem leicht bedrückten, erstaunten Blick an. Als er dann widersprechen wollte, spitze der Alte seinen Blick und so wusste Graven, dass er nichts hätte sagen sollen.
“Ich werde dir nun beim Ausziehen helfen. Ich werde dir dann eine Wanne hier nach draußen stellen, du kannst dich darin waschen.“
Mit diesen Worten stand er auf und begann Graven den Anzug abzunehmen. Gleichdarauf verschwand er damit in die Hütte und kam mit einer Wanne zurück. “Hier.“ , sagte er und stellte sie auf den Boden.
“Nimm dir fünf Eimer und fülle die Wanne damit. Die restlichen stellst du danach hinter die Hütte.“
Gleichdarauf nahm Graven einige der herumliegenden Kübel und füllte die Wanne damit. Dann stieg er hinein und entspannte seine ausgeschlafften Muskeln. Es tat gut, und das Wasser erfrischte auch den ermüdeten Schatten. Seinen Kopf lehnte er nach hinten und schloss die Augen. So verging dann etwas Zeit und nachdem er fertig war, zog er sich an und erledigte die restliche Arbeit. Schlussendlich gab es das Abendessen...
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04.09.2002 00:47 | #59 |
Scatty |
Erst der Einfluss, den die klare, sternenbeschienene Nacht auf den Hohen Novizen wirken liess, als die drei Gefährten dem einigermassen begehbaren Pfad durch das Hochgebirge folgten, liess ihm klar werden, dass er wieder mal ein ziemlicher Holzkopf gewesen war. Blutfeuers Worte waren ihm nun wieder im Gedächtnis, und er hätte sie sicher trösten können. Schliesslich verliert eine so begabte junge Waldläuferin selten, und das konnte mitunter aufs Gemüt schlagen. Und da Yenai im Moment sowieso seine eigenen Gedanken hegte, begann Scatty.
"Ach, Blutfeuer, wegen dem Kampf: Ich kann als Beobachter wirklich sagen, dass du sehr viel besser als Kitiara warst. Lange nicht mehr habe ich solch eine Geschmeidigkeit und Gewandtheit bei einer Frau gesehen, und solch kräftige und gezielte Attacken sah ich auch bei manchem Schwertkämpfer noch nicht. Du warst wirklich ausgezeichnet, und wärest du nicht abgelenkt worden, durch was auch immer, dann hättest du gewonnen. Aber vielleicht war das doch besser so. Ich meine, die Freude, die es dir bereitet, durch die Lande zu streifen... ich glaube nicht, dass du es gegen eine feste Behausung eingetauscht hättest. Und mir wäre es egal gewesen, wenn du die neue Königin der Amazonen geworden wärst, das hätte nichts geändert, ich hätte dir immer beigestanden. Also gräme dich nicht, das Schicksal wollte es so." Beruhigend strich er ihr über den Rücken und die Haare. Mein Gott, was war er nur für ein Dödel. Hoffentlich konnte er durch diese Tirade seine anfängliche Unempfindsamkeit wiedergutmachen.
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04.09.2002 01:03 | #60 |
blutfeuer |
das waren wirklcih tröstliche worte. das ging einem doch runter wie öl. endlich mal balsam in die schmerzenden wunden. blutfeuer steiß yenai in die seite;
"hast du das gehört? so spricht ein erfahrener mann. der weiß die schwertkunst der amazonen richtig zu würdigen und meine insbesondere."
leider anwortete der buddler nicht, weil er entsetzt und fasziniert den geräuschen der nacht lauschte und es gar nicht wagte den mund zu öffnen aus angst davor, dass man seine zähne könnte klappern hören.
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04.09.2002 01:15 | #61 |
Scatty |
Erleichtert stiess der Hohe Novize einen Seufzer aus. Er wollte ja nicht, dass Blutfeuer am Ende auf ihn sauer wurde. Und so liess sich der nächste Zug am Stengel gleich viel beruhigter angehen.
Der Mond hatte seinen Zenit schon weit überschritten, und Scatty schlug vor, hier ihr Lager aufzuschlagen. Schliesslich wollten sie nicht wie ein paar Mehlsäcke im alten Lager auftauchen. Blutfeuer nickte und bejahte dies, und schnell war ein provisorisches Lager zwischen zwei Bäumen aufgeschlagen, das Schutz vor eventuellem Regen bieten würde, und auch weichen Boden bot, etwas, was man nicht sehr oft im Hochgebirge fand. Blutfeuer hatte sich sofort auf ihrer improvisierten Matratze zusammengerollt. Sehr klug, sie wusste, wann es an der Zeit war, Kräfte zu sammeln. Scatty liess den letzten Stengel für heute noch extra lange ausklingen und stiess den Rauch besonders genüsslich aus, bevor er sich auch Schlafen legte. Die Wache übernahm Yenai, freiwillig. Ihm war die Nacht einfach zu schön, als dass er schon schlafen könne, hatte er gemeint. Scatty konnte es nur recht sein, und das Knistern des nahen Lagerfeuers vermengte sich bald mit den Geräuschen der Nacht, als der Barbier in einen traumreichen Schlaf versank. Einige Träume handelten auch von Blutfeuer und dem Kampf, aber war das verwunderlich?
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04.09.2002 12:28 | #62 |
Yenai |
Yenai wurde durch die warme Sonne geweckt. Erst freute er sich über den schönen Tag, dann fiel ihm auf, dass er während der Wache eingeschlafen war und folglich die ganze Nacht keiner Wache gehalten hatte. Schnell weckte er die anderen. „Ich wollte euch ausschlafen lassen, also hab ich die ganze Nacht hindurch Wache gehalten“ verkündete er stolz, auch wenn Scatty und Blutfeuer das nicht so richtig glauben wollten. Sie aßen hastig und machten sich dann wieder auf den Weg. Glücklicherweise war befanden sie sich hier nicht mehr im Hochgebirge, so dass man nicht auf jeden Schritt achten musste.
Der Buddler hörte, wie Scatty, wohl unbewusst, merkwürdige Lieder vor sich hin sang. Der hatte wohl ein paar Stängel zu viel geraucht, allerdings schien er ansonsten sehr umgänglich. Leider hatten nicht sehr viel Zeit für Gespräche, da sie zügig marschieren mussten, um noch vor Mittag im Alten Lager zu sein. Glücklicherweise gab es bisher keine Probleme mit Raubtieren, ein Kampf hätte die Reisenden wohl lange aufgehalten. Mit der Zeit wurde der Boden wieder weniger steinig und es ging stetig bergab. Sie würden das Lager wohl in wenigen Stunden erreicht haben.
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04.09.2002 12:55 | #63 |
blutfeuer |
"na yenai? kannst du noch? wer eine ganze nacht durchgewacht hat, der muss doch total fertig sein. man sieht dir die erschöpfung wirklich an. pssst! seid mal leise! ich hör was! whuaaaaa, ein scavenger! der wird uns fressen!"
blutfeuer schupste den budddler von hinten, dass dieser einige schritte bergab stolperte. scatty konnte nur den kopf schütteln über so viel unverstand. mitten im hochgebirge so einen lärm zu machen, konnte durchaus gefährliche biester anlocken.
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04.09.2002 14:09 | #64 |
Yenai |
Was war das? Ein wildes Untier packte ihn von hinten und schmiss ihn den Berg hinunter. Yenai schrie sich die Seele aus dem Leib. Der Scavenger würde sie alle verspeisen! Er warf sich auf den Boden und wartete auf sein Ende. Als jedoch nichts passierte, wagte er es, wieder aufzublicken und sah Blufeuer, die sich vor Lachen bog. Wütend funkelte er die Amazone an. Was fiel der ein, ihm so einen Schreck einzujagen! Das würde er ihr heimzahlen.
Nach langen Überlegungen fiel ihm ein für seine Verhältnisse gar nicht so dummer Plan ein. Er entfernte sich, unter dem Vorwand mal kurz zu müssen und lief dann schnell zu ein paar Scavengern zurück, die er vorher in einiger Entfernung hatte grasen sehen. Kurz darauf kam er mit einigen Schrammen und Kratzern, doch mit einem verzweifelt krächzendem jungen Scavenger an der Leine zurück. Die Eltern des Jungen hatten die Verfolgung aufgegeben, nachdem Yenai einen ihrer Artgenossen besiegt hatte. Der Buddler schlich sich hinter Büschen und Bäumen hindurch, bis er vor seinen Gefährten in ein kleines Wäldchen kam. Dort schlug er sich in die Büsche und wartete, bis der Novice und die Jägerin vorbeikamen. Dem kleinen Scavenger hielt er den Schnabel zu, damit er nicht schrie.
Als Blutfeuer direkt bei ihm war, ließ Yenai das Federvieh los. Es sprang krächzend auf die entsetzt aufkreischende Amazone zu und pickte nach ihr. Das verhinderte Yenai jedoch durch ein Ziehen an der Leine, der Vogel konnte seinen Schnabel nicht in ihr Bein versenken. Allerdings schien ihm diese Möchtegern-Königin nicht dankbar für die Rettung zu sein, vielmehr überhäufte sie ihn mit Schimpfwörtern. Das erfüllte den Buddler mit Stolz, endlich hatte er es mal geschafft, sie aus der Fassung zu bringen. Fröhlich pfeifend schlenderte er weiter, hinter sich die schimpfende Blutfeuer und neben sich einen jungen Riesenvogel, dem er den Schnabel zuhielt. Bei nächster Gelegenheit würde er ihn köpfen und braten. Die Welt war wieder in Ordnung.
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04.09.2002 14:31 | #65 |
blutfeuer |
dieser buddler war ein ziemlich lustiger typ, der gefiel ihr immer besser. diese idee mit dem scavenger und dem schnabel-zuhalten hätte von ihr sein können. da die idee aber nicht von ihr war, machte blutfeuer eine böse mine zum fröhlichen spiel und schimpfte, dass man die worte hier nicht wiedergeben kann.
scatty bog sich vor lachen über die wütende amazone und den selbstzufriedenen yenai, ließ sich das ganze allerdings nicht anmerken. auf die misstrauische frage von blutfeuer, warum er denn so komische verrenkungen mache, ließ er nur verlauten, dass ihm wohl irgenein essen nicht bekommen sei.
blutfeuer nahm die antwort mal so hin. sie hätte scatty auch nicht geraten, sich vor anderen über sie lustig zu machen. sie hätte ihm dann ganz auf die schnelle noch ein paar kleine narben neben seine glatzentätowierung gezaubert.
der weg wurde leichter, sie hatten den steilsten teil des gebirges überwunden und liefen jetzt durch die lichten wälder, die sie bis vor die tore des alten lagers führen würden.
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05.09.2002 00:52 | #66 |
Jamira |
Beschwerlich war der Weg, besonders in der Nacht, die nicht sonderlich hell war. Die Fackel in der Hand der Frau war auch nicht sonderlich hilfreich, beleuchtee sie zwar den Weg unmittelbar vor ihr, tauchte aber gleichzeitig die Umgebung in eine noch schwärzere Dunkelheit.
Zum Glück schlief Freya friedlich und ließ nur ab und zu ein leises Stöhnen aus Wohlbehagen verlauten.
Jamira war frohgemut, seit sie ihren Entschluss gefasst hatte. Das Amazonenlager war ein wesentlich besserer Aufenthalt für ein kleines Mädchen als das Alte Lager. Irgendwann wäre der Tag gekommen, an dem sie die Kleine nicht mehr hätte schützen können. Im Lager der Amazonen würden sie sicher sein. Auf der Brust trug sie die Kette mit dem Amulett, dass ihr ihr Mann anläßlich der Geburt der Tochter geschenkt hatte. Sie würde es immer auf ihrem Herzen tragen, so wie sie ihn immer in ihrem Herzen behalten würde.
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06.09.2002 20:44 | #67 |
Graven |
Der nächste Morgen verging ebenso wie der gestrige Tag. Graven hatte sich diesmal beeilen müssen, um wie vom alten Mann gefordert, noch vor Mittag mit dem Wassertragen fertig zu sein. Er musste also dieses Mal laufen. Anstrengend wie die Arbeit war, brannte ihm der Schweiß auf der Stirn. Der Schatten war diesmal schneller gewesen. Die ersten paar Kübel standen schon vor der Hütte, bevor die Sonne vollkommen am Himmel schien, doch die Zeit verflog rasch. Die Sonne glühte am Himmel und wolkenfrei war der Himmel. Je schneller sich Graven bewegte, um so rascher wurde er müde. Seine Beine taten ihm weh und er hätte in diesem Augenblick alles für eine kurze Pause hergegeben. Doch es war der Wunsch des Alten, und so strengte sich Graven an, um jenen zu erfüllen. Als er dann erkannte, dass die Schmerzen seiner Knochen, welche unter einer unglaublichen Belastung standen, das riesige Gewicht nicht mehr tragen konnten, ruhte er sich für einen kleinen Moment am Flussufer aus. Schnell atmend, aber immer noch stehend, versuchte er wieder Kraft zu sammeln um die restlichen Eimer zurückzubringen. In diesem Augenblick kam es ihm vor, als ob er sofort zusammenbrechen würde und seine Kräfte für ewig dahinschwinden würden. Doch der Schatten wollte dies nicht zulassen. Es war irgendetwas in ihm, was ihm ständig einredete, er solle weitermachen. Die Stimme war ihm unbekannt und vorher noch nie da gewesen. Nun riss er sich zusammen und fuhr mit der Arbeit fort. Mit dem Rennen hatte er schon längst aufgehört. Ein schneller Gang war das einzige, was er noch zustande bringen konnte. Nach einiger Zeit, es war schon knapp nach Mittag, kam er schweißgebadet mit den letzten beiden Eimern vor der Hütte an. Der Alte saß dort und starrte auf den Boden. Als Graven vor ihm stand, begann er zu sprechen.
“Du hast dir anscheinend Zeit gelassen.“
Graven sah ihn an. Er war völlig ausgelastet und ihm war leicht schwindelig. Alles schwankte hin und her und die Stimmen die er hörte verzerrten sich in einem tiefen Ton. Dann trat ein, was er schon befürchtet hatte. Das Gleichgewicht und all seine Kraftreserven verließen ihn und der Schatten fiel zu Boden. Der alte Mann stand sofort auf und zog dem Schatten als erstes den Anzug aus. Gleich darauf trug er ihn in die Hütte und legte den Ohnmächtigen aufs Bett. Er nahm ein Tuch und befeuchtete es. Dieses legte er Graven auf die Stirn.
Nach einiger Zeit kam der Schatten wieder zu sich. Der Alte saß noch auf dem Stuhl und sah Graven an. Dann versuchte er sich zu orientieren. Ein leichter verwirrter und unsicherer Blick war in seinen Augen zu erkennen. Dann sah er den alten Mann.
“Was ist passiert?“, fragte ihn Graven.
“Du bist vor der Hütte ohnmächtig geworden. Ich habe dich danach hineingetragen. Die Sonne hat dich wohl ein wenig überlastet. Geht es dir inzwischen besser?“ “Ja, das tut es. Sind alle Eimer vor der Hütte?“
“Du hast sie alle hergebracht.“
“Gut, dann lassen Sie uns auf die Jagd gehen.“ , daraufhin stand er vom Bett auf.
“Aber du bist noch nicht wieder ganz bei Kräften. Du solltest dich noch ein wenig ausruhen. Die Jagd verschieben wir auf morgen.“
“Nein.“
Ruhe trat für einen Augenblick ein.
“Es tut mir leid, dass ich widerspreche. Aber ich fühle mich vollkommen gesund. Darum frage ich nun, ob Sie mit mir auf die Jagd gehen. Wenn nicht, gehe ich alleine.“
Der Alte schien einen Moment lang zu überlegen und antwortete dann. “Gut. Wie du meinst. Warte vor der Hütte. Ich hole nur meinen Bogen.“ So zog Graven seine Schattenkluft an, welche an der Wand neben dem Bett hing und nahm seinen Bogen in die Hand. Danach schritt er nach draußen wo er auf den Alten wartete.
“So, lass uns gehen. Ich bin bereit.“, meinte der alte Mann, nachdem er die Tür hinter sich schloss.
Einige Zeit später, gingen beide gemeinsam durch einen der vielen Wälder im Gebirge. Sie versuchten möglichst unauffällig an den Büschen vorbeizuhuschen, um keinen der Wölfe oder Scavenger auf sie aufmerksam zu machen. Dann war es soweit. Der alte Mann hatte einige Scavenger entdeckt und sie Graven gezeigt. Der Schatten nahm daraufhin sofort seinen Bogen in die Hände und suchte nach einem guten Plätzchen, von dem man auf die Beute hätte schießen können. Auf die Bäume klettern hatte er dieses Mal nicht können, da es Nadelbäume waren. Als Graven dann einen Moment später, eine gute Stellung hinter einem Baum, um den ringsherum Gebüsch war, gefunden hatte, zielte er vorsichtig auf einen der Scavenger. Während er dies tat, erblickte er, dass der alte Mann etwas aus seiner Tasche zog. Es war ein kurze Rohr, doch interessierte es den Schatten nicht weiter. Er konzentrierte sich lediglich auf sein Ziel. Als er dann den Bogen spannte, blies der Alte in das Rohr. Die Scavenger horchten auf. Sie blickten sich panisch um und versuchten danach sofort zu fliehen. Graven schoss einem hinterher, doch erwischte er ihn nicht. Dann sah er den alten Mann an und fragte sich, was dies soll.
“Was ist das für ein Ding?! Und warum sind die Scavenger geflohen?“ Der Alte jedoch, blieb wie immer gelassen.
“Ich habe sie nicht verscheucht. Du hast den einen verfehlt. Warum?“ “Na wie soll ich ihn denn treffen, wenn er versucht wegzulaufen? Das ist unmöglich.“
“Nein, mein Lieber. Das ist ganz und gar nicht unmöglich. Es ist sogar ziemlich einfach.“
“Achja?! Na dann beweisen sie es mir doch!“ , schnurrte er den alten Mann wütend an.
Der Alte nahm daraufhin seinen Bogen in die linke und ein etwas anderes Rohr in die rechte Hand. Dann blies er in jenes und wie auf Befehl schwirrten duzende von Vögeln aus den Baumkronen heraus. Kurz wartete der Alte ab und dann erspähte er einen von ihnen. Der Vogel flog nicht weg, sondern zischte nur in der Luft umher. Als Graven bemerkte, dass der Alte den Vogel anvisierte, war er völlig verwirrt. Es war doch nie und nimmer möglich, einen Vogel zu treffen, der sich über einem bewegte und umherflog. Doch der alte Mann wagte es trotzdem. Er lies die Sehne los und wie hingezaubert, steckte sie in einem der Flügel des Tieres. Diese stürzte dann einige Meter von den beiden entfernt zu Boden. Der Schatten war verwundert. Vor ihm spielte sich ein Schauspiel ab, welches er nicht einmal träumen hätte können.
“Unglaublich.“ , meinte er verwirrt und erstaunt zugleich.
Der Alte jedoch, ging zum verletzten Tier hinüber und nahm den Pfeil aus ihm heraus. Gleich darauf, öffnete er seine Hände, direkt über dem Vogel. Der Schatten beobachtete ihn dabei und spürte sofort, dass aus den Fingerspitzen magische Zauber herauskamen. Es war unübersehbar. Im nächsten Moment, lebte das Flugtier wieder auf. Es öffnete seine Augen und bewegte seine Flügel. Der Alte nahm es in die Hände, lies aber jene geöffnet. Graven konnte erkennen, dass eine Art Harmonie zwischen den beiden herrschte. Es sah förmlich so aus, als würden sie sich sogar wie gute Freunde verstehen. Doch kurze Zeit später, öffnete das Tier weit seine Flügel und flog davon. Immer noch erstaunt, ging Graven zum alten Mann hinüber und befragte ihn darüber, wie er es geschafft hätte, den Vogel zu treffen. Und noch bevor der Alte antworten konnte, stürzte Graven mit der zweiten Frage hinterher.
“Aber ... aber wie konntet ihr den Vogel heilen? So was habe ich in meinem ganzen Leben nicht gehört. Was für Fähigkeiten verbergen sich denn noch in Euch?“
“Nun beruhige dich erst einmal. Das Treffen, war nicht besonders schwer. Man muss sich nicht nur besonders stark konzentrieren, um ein Ziel zu treffen. Die Fähigkeit, verbirgt sich in einem. Man muss sie nur herauslassen. Und der Vogel ... tja. Wie du nun weißt, besitze ich über magische Fähigkeiten, ja. Darunter jene, Lebewesen zu heilen.“
Graven sah ihn nur mit großen Augen an. Er überlegte kurz, und kam dann zu einem Entschluss.
“Könntet ihr mir vielleicht auch beibringen, so gut zu schießen wie Ihr?“ Der Alte lachte nur.
“Tja mein Junge. Das kann ich dir mit Sicherheit nicht beibringen ... wie ich schon sagte, das kommt aus dem Inneren. Du allein, kannst es dir nur beibringen.“
“Ich allein? Hmm,... verstehe ich aber nicht ganz. Was meint Ihr damit?“ “Das wirst du schon noch herausfinden. Bleib geduldig, mein junger Gui-k’ate.“ “Gui-k-was?“ , fragte Graven verwirrt.
Der Alte lachte nur leise.
“Los, komm mit. Wir gehen weiter.“
Der Schatten folgte dem Mann, nachdenklich darüber, wie ihn jener genannt hatte.
Langsam neigte sich auch die Sonne ihrem Niedergang und war schon zur Hälfte hinter dem Horizont verschwunden. Die beiden kamen an diesem Zeitpunkt vor einen großen Hügel und hatten sich hinter einem Felsen verschanzt. Vor ihnen waren einige Wölfe.
“So. Da sind wir. Von hier aus hast du eine gute Schussposition. Diesmal werde ich die Beute nicht verscheuchen. Du wirst die drei Wölfe ganz alleine erledigen müssen. Und dazu wirst du auch nur deinen Bogen verwenden. Ich würde dir raten, sie zu erledigen, bevor sie bei dir angelangt sind und dich zerfleischt haben. Also, viel Glück dann. Ich setz mich dort drüben auf den Stein und schau dir dabei zu. Eines solltest du jedoch nicht vergessen. Es kommt aus dem Inneren. Merke dir diesen Satz so gut es geht. Es kommt nun mal nicht darauf an, wie weit du den Bogen spannen kannst oder wie gut jener ist. Mach es mit Gefühl und richte dich nicht daran, was man dir davor beigebracht hat. Vergiss es einfach und lass es aus dir herauskommen. Dann, bist du ein Meisterschütze und auch nur dann, weißt du ganz genau, wie es ist einer zu sein.“
Als er jenen Satz beendete, sah er Graven kurz an. Danach wendete er ihm den Rücken zu und setzte sich auf einen Stein der in einiger Entfernung vom Schauplatz entfernt war. Der Schatten war nun auf sich allein gestellt. Er überlegte eine Weile und hielt dabei seinen Bogen in einer Hand. Als er sich dann zusammenriss, nahm er einen Pfeil aus dem Köcher und legte jenen an. Dann versuchte er, so wie vom Alten gesagt, die Sache mit Gefühl anzugehen. Langsam, tief in sich hineingegangen, visierte er sein Ziel an und ging dabei leicht in die Knie. Er versuchte sich zu entspannen und machte sich bereit, den Pfeil abzuschießen. Plötzlich heulte der erste Wolf auf. Der Pfeil hatte ihn tief in den Brustkorb getroffen und war fest steckengeblieben. Schnell hatten die beiden anderen reagiert und sahen sich nach der Bedrohung um. Als sie Graven erspähten, hatte dieser schon den nächsten Pfeil bereitgelegt und den Bogen gespannt. Dann zielte er auf einen der übriggebliebenen Wölfe und verfolgte ihn, während er auf Graven zulief. Der Schatten war in Panik. Er wusste, dass der Bogen seine einzige Waffe war und dass er es schaffen musste, seine Gegner schnellstmöglich niederzuschießen. Doch dann hörte er auf, länger darüber nachzudenken. Jede Sekunde zählte in diesem Moment und er versuchte sich auf das Ziel zu konzentrieren. Leicht angespannt und ausgelassen zugleich, fühlte er sich. So viel es ihm schwer, die Gelassenheit an sich zu reißen um sie auszunutzen und den Wolf zu treffen. Doch es blieb nicht mehr viel Zeit. Er war schon sehr nahe gekommen und einer war zwei waren ja noch übrig. Dieser Gedanke brachte Graven dazu, zu schießen und als Endprodukt erwischte er das Tier auch. Ohne sich darüber zu freuen, holte er den nächsten Pfeil hervor und legte ihn an. Der andere Wolf lief nun einen Bogen um seinen verletzen Freund. Völlig wütend, sah er Graven an und ohne auch nur noch einen Augenblick Zeit zu verschwenden, lief er seinen Feind an. Der Schatten war bereit und diesmal völlig entspannt. Der Sieg über die beiden anderen Biester hatte ihm ein wenig Kraft verliehen und nun ging er ganz in sich hinein. Er vergaß die Gesetze zwischen Spannkraft, Geschicklichkeit und Haltung völlig. Das einzige was ihm die Stärke gab, sich aufs Ziel zu konzentrieren, war er selbst. Mit Gefühl, spannte er den Bogen an und nahm den Wolf in sein Blickfeld. Er versuchte ein Gleichgewicht zwischen der Bewegung des Tieres, seinem Bogen, dem Pfeil und sich selbst herzustellen. Dies war das einzige, was ihn dazu brachte den Pfeil abzuschießen und schlussendlich den Wolf zu treffen. Der Augenblick der Freude war nun da. Graven stand auf und man sah ihm ein erfreutes Gesicht an. Inzwischen stand auch schon der alte Mann neben ihm und lächelte ihn an.
“Glückwunsch, du hast es geschafft. Lass uns nach Hause gehen. Morgen steht dir ein harter Tag bevor und du solltest ausgeschlafen sein.“
“Ja, ihr habt recht.“
So legte Graven seinen Bogen um und sah der untergehenden Sonne entgegen. Dieses Ereignis würde er bestimmt nicht so schnell vergessen und es gab dem Schatten den Mut und die Kraft, auch weiterhin, sein bestes zu tun, um ein Meisterschütze zu werden.
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06.09.2002 22:34 | #68 |
Lord_Xardas - N |
Nek war inzwischen hoch auf einem der Gipfel des Gebirges angelangt. Viel war geschehen wie er feststellen musste...
Gestern,
da schienen meine Probleme noch weit weg zu sein.
Nun sieht’s so aus , als würden sie doch bleiben,
Plötzlich,
bin ich nicht mal zur Hälfte der , der ich mal war.
Ein Schatten hat sich über mir festgesetzt,
ach , gestern kam sehr plötzlich.
Was sie von mir trieb , weiß ich nicht,
sie wollte es nicht sagen.
Ich sagte etwas falsches,
nun sehne ich mich nach gestern.
Gestern,
war die Liebe noch so ein leichtes Spiel.
Heute such‘ ich ein Stück Verborgenheit,
Heute such‘ ich einen Ort zum verstecken...
So war es inzwischen, der Druide suchte einen Ort zum verstecken. War soviel Zeit verstrichen? Sein Gefühl lies ihn diesmal mehr als nur im Stich. Es konnte doch nicht sein. Alles was er hatte war verloren. Was war nur geschehen?
Der Druide lies sich langsam auf einem der Felsen nieder und überblickte nun große teile des Landes ja der Bariere. Ein leichter Regen ergoss sich über seinem Kopf. Hier oben war es kühl, ja schon fast kalt.
Die Wolken zogen über seinem kleinen Kopf hinweg, ja so war der Mensch, so klein im Vergleich zu dem Rest...
Nicht nur das Regenwasser floss über sein Gesicht an diesem Abend als Erinnerungen in ihm ans Tageslicht gelangten die besser nicht hätten hervorsprudeln sollten. Mit seiner ganzen Kraft presste seine linke Hand den Knauf seines Schwertes. Würde es nun doch weitergehen?
Dazu kamen auch noch diese Erscheinungen. Der Wald, ein großer Erehrbietender Wald lag vor dem Druiden umhüllt von einem Nebel, so wunderschön er doch dort in der Morgensonne lag... Der Tau auf dem Waldboden spiegelte die ersten Sonnenstrahlen wieder... Wunderschön und genau vor Nek, vor Neks geistigem Auge.
Aber da waren Sie, die Stimmen, auch wenn die Worte sich so schön anhörten, ganz vertraut und doch neu und unbekannt.
Vielleicht war er einfach nur verrückt geworden? Vielleicht...
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07.09.2002 23:47 | #69 |
Lord_Xardas - N |
Es war eine kühle Nacht, die Dunkelheit legte sich wieder um den Druiden der immernoch in der ewigen Stille des Gipfels saß und sich besannte alter Zeiten. Ward es doch lange her...
Aber sein Magen machte es wohl kaum mehr länger mit, seid nunmehr 2 Tagen nahm er nichts an essbaren mehr zu sich. Es wurde Zeit sich auf die Reise zu machen, ein Ziel war dem Druiden noch nicht bekannt, aber er würde sicherlich unterwegs etwas zum Verzehr auffinden.
Sein ewiger Begleiter, Morthozet, das Schwert seines Vaters glänzte im Mondlicht. Seine wundervoll geschwungenen Verzierungen bannten Nek für einige Momente, doch dann machte er sich weiter auf den weg. Der Abstieg war nicht leichter als der Aufstieg, vor allem bei diesen Lichtverhältnissen.
Die Sterne funkelten im weiten Himmel, ab und zu wurden sie von dem Wunderbaren Blau der Barriere übertroffen. Jene blauen Blitze hielten sie weiterhin, und vielleicht sogar für immer, hier gefangen.
Des Druiden blick wanderte nochmals über das Land, die Kolonie, Khorenis... Auch wenn es Nacht war konnte man doch die Feuer des Alten Lagers, einen schein aus dem Sumpflager und auch ein hell aus Richtung Amazonen Lager oder Drakia sehen. Auch ein Licht, wenn auch nur Schwach war aus der Richtung des Fjords zu erkennen...
Vielleicht gab es doch noch einen fetzen Land dort drüben auf der anderen Seite des Fjords die nun von Buddlern bewohnt wurde. Bei diesem Gedanke ging Nek ein lächeln ab. Seid langem einmal wieder war dies zu sehen.
Der Abstieg ging langsam voran und auf dem Weg waren auch einige Beeren und Kräuter die der Druide selbstverständlich nicht einfach dort verdorren lassen wollte. Dies füllte auch seinen Magen vorerst ein wenig auf.
Nach einiger Zeit war auch wieder ein Trampelpfad zu erkennen welcher direkt zurück in die Alte Kolonie führte, diesem folgte der Nek nun. Bei dem gang murmelte er ab und an wieder einige Worte vor sich hin die man zu keiner bekannten Sprache zuordnen konnte. Dennoch war deren Klang wundervoll, leicht und auf eine gewisse art und weise sogar als zart zu bezeichnen. Vor des Druiden geistigem Auge zeichneten sich wieder diese Bilder aus seinem Traum wieder.
Er sah den Weg genau vor sich, er wusste auch ungefähr wo er stand... Um ihn herum kam Nebel auf, es war kaum die eigene Hand zu erkennen so dicht war der Nebel um den Druiden. Dann hörte er eine eigenartige Stimme die diese Worte aussprach und der Nebel verzog sich blitzartig. Nun stand der Nek in einem wundervollem Wald voller hochgewachsenen Bäumen.
Der Druide musste unbedingt herausfinden was es damit auf sich hatte. Tief in Gedanken schlenderte er den Weg entlang, in seiner Hand ein Wanderstab den er aus einem Ast auf dem Gipfel des Gebirges geschnitzt hatte...
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21.09.2002 20:40 | #70 |
XardasDiener |
XardasDiener rannte durch den schmalen Pass. Er glaubte nicht mehr daran das ihm die Gardisten folgten. Seine Schritte wirbelten Dreck und Staub auf. Seine Kleidung war ohnehin dreckig. Das Blut das sich in seinem Mund angesammelt hatte schien weniger zu werden. Die klaffende Wunde an seinem Arm tat jedoch genau so weh wie schon zuvor.
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26.09.2002 11:08 | #71 |
Saleph |
Saleph wanderte auf einem Gebirgspass in den Bergen, die südlich des Neuen Lagers lagen. Mittlerweile war es hell geworden und Saleph lies den Lichtzauber verschwinden. Auf dem Weg hierher hatte Saleph mit einem Eispfeil einen Scavenger erlegt. Die zwei Scavengerkeulen, die er dem Tier entnehmen konnte, waren schon gegrillt und verzehrt worden. Mit gefülltem Magen lies es sich gleich besser wandern. Auf dem steilen Gebirgspass musste der Magier einige Male ausruhen, um nicht außer Puste zu geraten. Der Weg, der hauptsächlich aus großen weißen Kieseln bestand, führte direkt an einer Schlucht entlang, die so tief war, das Saleph nicht hinunterblicken wollte. Zur linken Saleph's lag die Schlucht, zur rechten ging eine Wiese steil zum Gipfel hinauf. Nach einigen Überlegungen entschloss sich Saleph den kürzeren, aber auch schwereren Weg über die Bergwiese in Richtung Gipfel zu nehmen. Gegen Mittag hatte Saleph die steile Wiese überwunden und den Gipfel des Berges erreicht. Es war zwar nicht der höchste Berg in der Umgebung, aber er musste sehr alt sein. Die Spitze des Berges war von Wind und Wetter zu einer runden Kuppel geschlieffen worden, die von ein paar Bäumen umringt war. Der Berg sah aus, wie der Kopf eines alten Mannes der oben kahl war, aber an den Seiten noch etwas Haarwuchs hatte. Saleph legte seine Sachen ab, suchte einen kleinen Ast und ritzte damit in das, vom Morgentau beträufelte Gras ein Pentagramm. In die fünf spitzen des Pentagrammes steckte er je einen Ast, der etwa 2 Fuß hoch reichte. Um die Gebetsstätte zu vollenden griff Saleph die Eiswellenrune aus seiner Tasche. Die Rune nahm Saleph in die rechte Hand und hielt sie in den Himmel. Man konnte die geistige Energie erkennen, die durch Salephs Arm in die Rune floss. Kleine blaue Blitze zuckten über sein Arm, die schnell von der Rune absorbiert wurden. Mit der linken Hand beschrieb Saleph einen Halbkreis. Er ergriff den Halbkreis in der Mitte und man konnte einen kleinen, leicht blau glänzenden Bogen vor dem Magier erkennen. Der Bogen leuchtete immer stärker und bald war er bereit, seine verheerende Reise anzutreten. Plötzlich zog Saleph seine rechte Hand zurück, wie als wolle er jemanden schlagen. Die Hand mit der Rune schnellte nach vorne und schoss den blauen Halbkreis in Richtung der im Boden steckenden Äste. Der Halbkreis gewann während seiner Fahrt rasant an Höhe und dicke. Als der Zauber über die Äste, mit der Naturgewalt der Ahnen hinwegrauschte, war er eine große Eiswand, die wie eine Lawiene alles und jeden in sich begraben würde.
Die Äste an den Spitzen des Pentagramms waren zu großen glitzernden Eissäulen erstarrt. Die Kulstätte war nun errichtet. Jetzt musste Saleph nur noch ein Tier zum Opfern finden. Mit gezogenem Dolch streifte er durch den Wald, der an einer Seite am Berg wuchs. Kein Tier war weit und breit zu sehen. Doch plötzlich raschelte es im Gebüsch! Und hervor kam....eine Fleischwanze. "Wundervoll, er wird mich mit einem Blitz erschlagen wenn ich ihm sowas opfere", dachte sich Saleph. Gerade als Saleph zurückgehen wollte, sprang ein junger Ork aus dem Gebüsch und zertrampelte die Fleischwanze. Der kleine Orkspäher musste wohl alleine gewesen sein, sonst wäre er mit seiner Verwandtschaft auf Saleph gestürzt. Wie es den Anschein machte, hatte sich der Ork vor Saleph im Gebüsch versteckt, doch der Mordinstinkt trieb ihn aus seinem sicheren Versteck. Saleph war hochrfreut, doch der junge Ork fletschte die Zähne und brüllte, wie ein Tier das sich in die Enge getrieben fühlt.
Der Kampf war schnell entschieden. Der Magier hatte die Blitzrune gezogen und den Ork mit einem leichten elektrischen Stoß ins Reich der Träume geschickt. Saleph schleppte den kleinen Ork zu seiner Kultstätte. Irgendwie musste er den Ork nun an den fünf Eissäulen befestigen. Aber wie? Saleph hatte kein Seil eingepackt. Vielleicht lies sich ja im Wald noch etwas brauchbares finden. So kam es, dass Saleph nochmal den Wald betrat und dort nach etwas Seilähnlichem suchte. An einem Baum entdeckte er sie: Lianen! Sie hingen dort von den Ästen herunter und baumelten im Wind. Mit dem Dolch schnitt der Magier 5 Stück herunter. Erstaunlicherweise war dieses Rankengewächs recht zäh. Mit den pflanzlichen Seilen im Gepäck lief Saleph zurück zu seinem Opfer Ork, der noch seelig schlummerte. Saleph band um die Hand ein Ende der Liane, während das andere an der Eissäule festgemacht wurde. Das selbe Prozedere erfolgte bei den Beinen, dem anderen Arm und dem Kopf. Nun, da alles bereit war, schlug Saleph dem Ork mit der flachen Hand ins Gesicht. Mit einem Grunzen erwachte er. Zu erst sah er sich verwirrt um, dann versuchte sich der Ork wild mit viel Getobe zu befreien, doch die reisfesten Lianen gaben nicht nach.
Saleph hob die Hände empor und rief
Adanos! Höre mich an! Denn heut tu' ich dir was gutes an! Ein Opfer gebe ich dir! Bringe als Gegenzug das Glück zu mir! Wasser wird zu Eis, die Sonne brennt heiß und das Opfer ist bereit, dir zu dienen bis in die Ewigkeit! Im nächsten Moment schlug Saleph dem Ork seinen Dolch durchs Brustbein. Der Magier stellte sich ans Kopfende des Pentagramms und betete zu Adanos. Plötzlich zogen Wolken am Himmel auf und es schien, als würde Adanos persönlich kommen, um sich des Opfers zu bemächtigen. Blitze zuckten durch die schwarzen Wolken und auf einmal schlug ein mächtiger Blitz in der Brust des Orks ein. Die Schmerzensschreie übertönten für einen Moment den Donner, bis sie ausklangen. Der Ork brannte im lodernden göttlichen Fegefeuer. Mit erfurcht betete Saleph, um das Ritual zu beenden. Als der oberste Wassermagier wieder aufsah, war der Ork komplett verbrannt. Nur noch die Umrisse seines Kröpers waren schemenhaft in das Gras gebrannt. Der Magier erhob sich, ging in die Mitte des Pentagramms und legte sich auf das verbrannte Gras, so wie der Ork vor ihm dort lag. Wieder donnerte es oben im Himmel. Saleph befürchtete das Schlimmste, doch er vertraute seinem Gott, dessen oberster Priester er war. Mit einem grellen Lichtblitz und gefolgt von einem unglaublich lautem Donner, rasten 5 Blitze in die fünf Eissäulen und zersplitterten sie in tausende Teile. Saleph wurde von einem bläulichen Licht eingehüllt und dann began der Magier zu schweben. Es kam ihm vor wie in einem Traum. In diesem Traum wandelte Saleph durch einen weiß leuchtenden Gang. Am Ende dieses Ganges war ein Podest aus purem Gold, mit den edelsten Steinen die Saleph je gesehen hatte, bestückt. Und darauf lag, gebttet in ein samtenes Kissen eine blaue Rune. In der Rune war eine Art Springbrunnen eingeritzt.
Nur zu, ergreif sie mein Junge sagte eine Stimme zu Saleph. Der zögerte nicht lange und griff nach dem bezaubernden Stein. Als er die Rune in Händen hielt wurde Saleph bewusst, welche Macht diese Rune ausstrahlte. Saleph erwachte wieder und sank in der mitte des Pentagramms zu Boden, mit der neuen Rune in den Händen haltend. Das Ritual war vollzogen. Der Magier stand auf, lies alles so stehen und liegen wie es war und steckte die Rune in die Tasche. Kurz drehte sich der Magier nochmal um, dann verlies er den Berggipfel und ging wieder über die Wiese zum Gebirgspfad hinunter. Saleph war erschöpft. Die Huldigung seines Gottes war anstrengend gewesen. Jetzt wollte der Magier unbedingt zurück ins Neue Lager um sich auszuruhen. Saleph nahm die Teleportrune hervor, begab sich in die übliche Position, murmelte die Formel und hielt die Hände zum Himmel. Nun schimmerte der junge Mann bläulich, hob etwas vom Boden ab und verschwand in einem kurzanhaltenden Lichtblitz.
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28.09.2002 20:48 | #72 |
Graven |
Der nächste Morgen war schnell da. Graven war schon aufgestanden und hatte mit der Arbeit begonnen. Inzwischen fiel es ihm viel leichter, die schweren Kübel hin und her zuschleppen, denn dies hatte er sich mittlerweile angewöhnt. Nur noch die Sonne, welche hoch oben am Himmel stand, war dem Schatten ein richtiges Problem. Aber auch damit, konnte er nach einiger Zeit klarkommen.
Wie immer saß der Alte vor der Hütte und sah Graven dabei zu. Als der Nachmittag näher kam, war der Schatten fertig geworden. Danach ging er baden und später mit dem alten Mann wieder auf die Jagd. Mit diesem Tagesablauf verstrichen die Tage.
Die Eingangstür ging auf und die Sonne strahlte dem alten Mann ins Gesicht. Schnell hielt er sich die Hand vors Gesicht. Als er sich dann langsam ans Sonnenlicht gewöhnte, setzte er sich wie jeden Morgen auf die Bank vor der Hütte. Doch dieses Mal war etwas anders. Er bemerkte es nicht sofort, doch dann kamen ihm die Kübel Eimer ins Blickfeld. Der Alte war kaum auf, da standen sie schon. Als er dann nachzählte, merkte er, dass es nicht alle waren. Mit einer verwirrten Mimik blickte er dann um sich und sah Graven hinter dem Wald hervorkommen. Mit den beiden letzten Eimern schleppte er sich bis hin vor die Füße des Alten.
“Du bist schon fertig für heute?“
Erschöpft sah ihn der Schatten an und antwortete dann.
“Ja.“ Er hielt einen Augenblick inne.
“War zwar nicht gerade leicht, so früh aufzustehen, aber ich habs dann doch noch irgendwie geschafft.“
Erstaunt öffneten sich die Augen des alten Mannes. Als dies Graven auffiel, versuchte der Magus, seine Gedanken für sich zu behalten und entspannte dann seine Gesichtszüge.
“Nun denn. So habe ich mir das auch vorgestellt.“
“Wann werde ich denn –„
Der Alte unterbrach ihn.
“Sei still. Ich habe noch nicht zu Ende gesprochen. Also. Du hast in den letzten paar Tagen dein Talent sehr verbessert. Deine Muskulatur ist ebenfalls straffer geworden und es sollte dir auch nicht mehr so schwer fallen, bewegliche Ziele zu treffen. Ich werde dir nun jeden Abend eine bestimmte Aufgabe stellen, die du erfüllen wirst. Hast du mich verstanden?“
“Aber-„
”Ich wollte wissen, ob du mich verstanden hast!” , brüllte der alte Mann los. Graven zuckte zusammen und starrte ängstlich auf den Boden. Dann gab er eine Antwort.
“Ja, hab’ ich.“
“Gut, sehr gut. Nun denn. Deine erste Aufgabe wird es sein, mir eine Feder einer Harpie zu bringen. Oben am Berg, gibt es einen Teil der durch mehrere Höhleneingänge leicht zu erkennen ist. Diese sind teilweise miteinander verbunden und die Harpien haben es sich dort gemütlich gemacht. Es sind jede Menge, du solltest dich in acht nehmen und bei der Jagd aufpassen. Lass die Harpie die die Feder trägt ja am Leben! Achja, und die Feder die ich haben möchte, sollte grün-blau sein. Nicht das du mir eine dieser grauen herbringst...“ , nach diesem Satz stand er auf und zog sich seine Kapuze über den Kopf. Dann sah er kurz hinter sich und hob eine Art Umhängetasche vom Boden auf. Diese hielt er Graven hin.
“Was ist darin?“ , fragte der Schatten.
“Nimm sie und leg sie dir um den Rücken. Der Inhalt könnte dir behilflich sein.“
Nachdem der Schatten den Sack an sich nahm, griff der Alte nach seinem Stock und schlenderte in Richtung des Pfades.
“Ich gehe in der Zwischenzeit meiner Arbeit nach...“ , fügte er noch im Vorbeigehen hinzu.
Der Schatten stand nun alleine vor der Hütte. Er legte sich die Tasche um, holte den Bogen und Köcher aus der Hütte, zog sich an und wanderte nun seines Weges, welcher ihn auf die hochliegenden Spitzen des allmächtigen Gebirges führen würde. So schritt er dahin und betrat als erstes einen der Wälder...
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28.09.2002 20:50 | #73 |
Graven |
Schweißgebadet bahnte sich der Schatten seinen Weg an den Bäumen und Gebüschen vorbei. Trotz der prächtigen Baumkronen schien die Sonne stark genug, um Graven den Weg zu erschweren. Seine Beine schmerzten und so wie es schien, war der Weg noch nicht zu Ende. Sicher war sich der Schatten auch nicht, wohin er gerade schritt. In Gedanken hatte er nur, dass es nach oben gehen müsste und so folgte er auch diesen. Die Orientierung hätte er in diesem Moment nicht verlieren dürfen. Einerseits war er schon oft genug im Gebirge unterwegs gewesen und andererseits war es gerade nun wichtig für ihn gewesen, sodass er nicht hätte Zeit verlieren sollen. Es verging wieder etwas Zeit und um nicht ganz wegzutreten, schlürfte Graven an seiner Wasserflasche. Er achtete nun kaum mehr darauf, was um ihn herum geschah. Wie automatisch machte er einen Schritt nach dem anderen und irgendwann kam er dann aus dem Walde heraus. Die plötzlich stark gewordenen Sonnenstrahlen holten ihn aus diesem Gedankentraum heraus und er versuchte zu erkennen, wo er sich befand. Seine Augen erblickten eine riesige Weide. Geschmückt mit Bäumen, Felsen und Büschen, erschien sie wie der Himmel auf Erden. Scavenger lagen im weichen Gras und die Molerats faulenzten vor ihren Höhlen umher. Ja, es war ein stilles Plätzchen und man hätte es sich hier gemütlich machen können. Als der Schatten dann plötzlich ein lautes Kreischen hörte, sah er sich als erstes nach einem angreifenden Scavenger um. Doch es war keiner in Sichtweite, aber das Kreischen hörte nicht auf. Graven wurde mittlerweile verwirrt und konnte nicht herausfinden, woher das Geräusch kam. Nachdem er einen Blick in Richtung der Bergspitze warf, erkannte er, was die Schmerzen in seinen Ohren verursachte...
Harpien flogen dort oben herum und konnten ihre hohe Stimme nicht zurückhalten. Somit hatte der Schatten sein Ziel gefunden, allerdings noch nicht erreicht. Nun konnte Graven eine kurze Rast machen um zu Kräften zu kommen. Er erschoss einige der herumlaufenden Scavenger und briet das Fleisch an einem kleinen Feuer. Ein kleines Nickerchen konnte er sich nicht entgehen lassen und so wachte er dann einige Stunden später auf. Ausgeschlafen stand er auf, und packte seine Sachen zusammen. Der Weg führte ihn noch weiter auf den Berg und in den dortigen Wald. Er war etwas besonders. Zumindest hatte Graven ein solches Gefühl. Doch damit wollte er sich nicht länger beschäftigen und versuchte sich dann auf seine Arbeit zu konzentrieren.
Einige Augenblicke später stand Graven hinter einem Baum, aus dem er einen der vielen Höhleneingänge erblicken konnte. Hineingehen konnte er nicht. Die Harpien würden ihn auseinanderreißen und gegen so viele hätte er keine Chance gehabt zu überleben. So musste dem Schatten etwas einfallen. Nach kurzer Überlegung kam er zu dem Entschluss, sich nach noch weiter oben zu begeben. Er sah sich kurz um und dann lief er zum Eingang hinüber. Dort versuchte er sich an der Felswand nach oben zu ziehen. Es war anstrengend jedoch hatte er es schnell geschafft. So kletterte er weiter und weiter und kam schließlich zu einem kleinen Busch, hinter dem er sich verstecken musste. Zwei Harpien flogen gerade in der Nähe und kreischten wie verrückt umher. Graven nahm seinen Bogen in die Hände, zog einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn an. Dann spähte er hinter seinem Versteck hervor und versuchte die gefiederten Viecher zu erspähen. Konzentrierte spannte er den Bogen und visierte dann einen der beiden Vögel an. Als er den Pfeil abschoss, versuchte er möglichst schnell den nächsten einzuspannen. Inzwischen hatte er eine Harpie getroffen, doch sie hatte immer noch genügend Kraft, ihre laute Stimme zu zeigen. Die andere hielt Ausschau nach Graven und als dieser den zweiten Pfeil angelegt hatte, erspähte ihn das Vieh. Kreischend flog es auf ihn zu doch sogleich musste es die Flugbahn verlassen, da Graven die Harpie am Hals traf. Er legte sich dann wieder seinen Bogen um und zog das Schwert heraus. Schnellstmöglich lief er danach auf die andere zu und stach zu. Der andere weibliche Flattermann, lag inzwischen am Boden.
“Verfluchte Biester, müssen die so laut schreien?!“, sagte er zu sich und sah sich dann um, ob nicht noch mehr von ihnen angeflogen kämen.
Nachdem Graven merkte, dass die Luft rein war, ging er weiter und kam zu einem weiteren Höhleneingang, der jedoch etwas schmaler war und einen Einblick ins innere der Höhle verschaffte. Dort sah er ein Nest, in dem sich eine riesige Harpie aufhielt. Sie schien zu schlafen. Dann erspähte Graven die Feder die er suchte. Ja, sie war grün-blau und größere als alle anderen, die er zuvor gesehen hatte. Der Schatten öffnete seine Augen und versuchte eine Möglichkeit zu finden, an das Gefieder heranzukommen. Er dachte nach, doch ihm fiel nichts ein. Plötzlich schoss ihm wieder der letzte Satz des Alten durch den Kopf. “Nimm die Tasche und leg sie dir um. Der Inhalt könnte dir behilflich sein“, hatte er gesagt und dann sah Graven auch sofort nach, was sich in ihr befand. Als er hineinblickte, zog er nur einige lange Seile heraus und eine Pfeife. Sie sah der ähnlich, die der Alte damals benutzt hatte, um die Wölfe auf sich aufmerksam zu machen. Doch die Pfeife interessierte ihn nicht allzu lange. Der Schatten sah sich nach einer Möglichkeit um, eines der Seile befestigen zu können um sich dann ins innere der Höhle herabzulassen. Gleich hatte er einen Felsen gefunden und band das Seil um jenen herum. Daraufhin band er einige Knoten in das Seil um sich später das Hinaufklettern zu erleichtern und dann wartete er bis Sonnenuntergang ab. Nun war es dunkel genug um sich in die Höhle des [i]Löwen zu wagen. Langsam glitt er am Seil hinunter. Es war zwar hoch jedoch kam er schnell unten an. Der Schatten sah sich nach weiteren Harpien um, doch es war keine in Sichtweite. Als sich Graven näher an die schlafende Harpie heranwagte, dachte er darüber nach, was passieren würde, wenn er die Harpie niedersteche und dann so ungehindert entkommen könnte. Doch er hielt sich an die Regeln des alten Mannes und lies das Schwert stecken. So sah er sich nochmals um und schlich auf leisen Sohlen zur schlafenden Harpie. Das Vieh war groß und es hätte Graven mit einem Schlag erledigen können. Die Krallen waren länger als die Finger eines ausgewachsenen Mannes und es hatte Klauen wie ein Schattenläufer. Des Schattens Herz pochte als er seine Hand über das Gefieder hielt. Langsam griff er in Richtung der Feder und dann hatte er sie in seinen Fingern. Nachdem er aufgeatmet hatte, griff er mit der zweiten Hand nach. Nun zog er mit aller Kraft an, doch es schien sich nicht zu bewegen. Die Harpie öffnete ihre Augen, blieb jedoch liegen. Graven machte weiter und hatte es dann schlussendlich geschafft. Schnell stopfte er die Feder in seine Tasche und lief dem herabhängenden Seil entgegen. Doch die Harpie hatte ihn schon entdeckt und stand blitzschnell auf den Beinen. Sie schwang ein mal mit ihren mächtigen Flügeln und kurz darauf war sie in der Luft. Graven blickte zurück als er das Seil erreicht hatte und ihm stockte er Atem als er das gefiederte Vieh vor sich fliegen sah. Ihm kam nur noch ein Gedanken durch den Kopf: “RAUS HIER!“, sagte er zu sich und begann zu klettern.
Kreischend schwang das Tier seine Flügel in der Luft und blickte dabei Graven an. Doch es konnte sich nicht allzu lange auf der einen Stelle halten und so flog es direkt auf den um sein Leben bangenden Schatten zu. Als Graven dies sah, umklammerte er das Seil noch kräftiger um sich in der Höhe zu halten und machte sich dann auf den bevorstehenden Angriff bereit. Der erste Schlag der Harpie traf den Schatten in die Magengegend und der zweite zerfetzte ihm einen Teil der Schattenkluft am Oberschenkel. Graven begann zu bluten und seine Kraft schwand durch den zunehmenden Schmerz. Doch so leicht wollte er nicht aufgeben und als die Harpie ein weiteres Mal auf ihn einschlagen wollte, trat er zurück. Das Vieh begann zu kreischen. Der Hieb zwang es dazu, sich für einen Moment vor dem Schatten in Acht zu nehmen. Doch trotz des Gegenangriffes wollte es nicht halt machen. Mit einem Flügelschlag traf sie Graven, der die Orientierung für einen Augenblick verlor. Bekämpfen konnte er sie nicht, darum beschloss er, möglichst schnell nach draußen zu kommen, wo er eine weitaus größere Chance, auch wenn diese sehr gering war, gehabt hätte. Nun zog er sich immer weiter und weiter. Die Harpie jedoch gab nicht auf und schlug auf den Schatten ein. Graven konnte zwar noch dem einen und anderen Hieb ausweichen, doch musste er trotzdem eine Menge einstecken. Er war nun kurz vor dem Höhlenausgang, als die Harpie zu einem weiteren Schlag ausholte. Mit einer riesigen Wucht riss sie ihm die Tasche weg und der Inhalt fiel heraus. Graven versuchte ihn noch zu retten und fing die Feder auf. Als er sie sich in den Gürtel stecken wollte, bemerkte er die Flöte in seiner Hand, die er zufällig miterwischt hatte. Schnell dachte er nach und kam zu dem Entschluss, zu versuchen wie die Harpie auf den Ton reagieren würde. Graven blies durch das Rohr, und wartete gespannt ab was passieren würde. Komischerweise war nichts zu hören und als der Schatten die Pfeife wegschleudern wollte bemerkte er erst, wie sich die Harpie zusammenzog und versuchte die Ohren zuzuhalten. Sofort nützte er diese Situation aus und kletterte weiter nach oben. Nun war er nicht mehr weit vom Loch entfernt und als er dann endlich draußen ankam, legte er sich kurz hin. Während er durch die Anstrengung immer schneller nach Luft schnappte, vergaß er die Harpie vollkommen. Jedoch machte sich diese gleich wieder durch einen Schrei bemerkbar. Als Graven wieder nach unten sah, erkannte er das die Harpie zu groß für den Spalt war. So stand er mühevoll auf und sah sich das Biest nochmals an. Dann warf er ihm die Pfeife entgegen.
“Hier, die kannst du dir behalten.“, sagte er und wendete sich in Richtung des tiefergelegten Tales. Dann schritt er davon...
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30.09.2002 22:22 | #74 |
Graven |
Es war früh am Morgen, kurz vor Sonnenaufgang. Langsam und träge waren die Schritte des Schattens. Er war nun stundenlang gelaufen und war inzwischen kraftlos. Die Wunde schmerzte noch kaum, jedoch hatte Graven die Blutung mit Hilfe eines Fetzens stoppen können. Ihm war schwindelig. Mit jedem Schritt den er machte, musste er Acht geben, nicht niederzufallen. Noch dazu musste er aufpassen, nicht von den Tieren gesehen zu werden. Denn einen Kampf hätte er in dieser Situation nicht gebrauchen können. Darum schlich er am Waldrand entlang und nach einiger Zeit kam er auch zu einem kleinen Bach. Ja, der Weg war nicht mehr weit. Dies wusste der Schatten und darum gönnte er sich eine kleine Pause. Behutsam wusch er seine Wunde aus, spritzte sich ein paar mal ins Gesicht um wieder zu sich zu kommen und dann ging er weiter. Nun kam er aus dem Walde nach draußen auf einen Pfad. Als er diesem mit seinem Blick folgte, erkannte er eine kleine Hütte. Er hatte es geschafft. Die letzten Kräfte nahm er noch zusammen und begab sich vor die Eingangstür, an der er stehen blieb.
“Alter Mann, Alter Mann!“, rief er, während seine Faust gegen die Tür klopfte. Einen Augenblick später hörte er eine Stimme. Sie klang etwas heißer und gedämpft, da sie von innen kam.
“Ja, ich höre dich. Komm herein.“
Doch Graven hatte nicht mehr genügend Kraft. Er war erschöpft und schaffte es gerade noch, die Feder aus dem Gürtel zu ziehen und sie dem Alten hinzuhalten, nachdem er die Tür geöffnet hatte.
“Hier, ich habe es geschafft. Das ist die Feder die ihr wol...“ , den Satz konnte er nicht mehr zu Ende sprechen.
Plötzlich kam ihm alles anders vor. Leicht verschwommen und abgerundet. Als ihm der Alte die Feder abnahm, sah er ihn mit weit geöffneten Augen an und fragte sich was mit Graven los sei. Dann schloss der Schatten langsam er die Augenlieder und lies sich nach vorne fallen...
Als Graven wieder seine Augen öffnete, starrte er direkt der Decke entgegen. Er sah sich um und bemerkte, dass er im Bett lag. Das erste was er verspürte war der Schmerz in seinem Bein und das nächste was ihm durch den Kopf schoss, war die Frage, was passiert war. Als er nach kurzem Überlegen beschloss er aufzustehen. Er nahm die Bettdecke von sich und legte sie zur Seite. Danach bemerkte er die Wunde am Bein. Sie war verbunden. Der alte Mann hatte sie anscheinend gepflegt und dafür war Graven ihm abermals dankbar. Nun stand er auf den Beinen und ging durch die Hintertür nach draußen. Müde sah sich der Schatten um, doch der Alte war nicht da gewesen. Als Graven dann wieder zurück in die Hütte gehen wollte, bemerkte er einen Zettel und einen Sack, die mit einem Dolch an der Hüttenwand aufgehängt waren. Graven nahm den Dolch heraus und legte den Sack auf den Boden. Dann begann er das Papier zu lesen.
Guten Morgen, Gui k’ate.
Wenn du diese Nachricht hier liest, bin ich nicht mehr da. Ich habe mich auf den Weg zu einem alten Freund gemacht und komme erst in den nächsten paar Tagen wieder zurück. Du kannst es dir bis dahin in meiner Hütte gemütlich machen, oder auch wieder zurück ins Lager gehen, wenn du wieder ausgeruht bist. Ich habe dir diese Nachricht geschrieben und dir einiges in einen Beutel gelegt. Darin befindet sich mein alter Umhang. Ich habe ihn von meinem Vater vererbt bekommen. Sowohl auch eine Waffe, die sich Cree nennt. Jene hat einst mein Großvater geschmiedet und sie mir kurz vor seinem Tod in die Hände gelegt. Beides sind Wertsachen die mir sehr am Herzen liegen und nun möchte ich sie an dich weitergeben. Ich habe dir auch ein paar Handschuhe mitgegeben. Sie sind viel wert, jedoch nützen sie einem beim Schießen mit dem Bogen und du kannst sie auch verwenden, um dir nicht die Finger zu schneiden, wenn du den Cree benützt. Vielleicht sehen wir uns noch einmal wieder, vielleicht aber auch nicht. Alles gute auf deinem Rückweg und pass auf dich auf!
Graven setzte sich hin und legte das Pergament nieder. Dann nahm er den Beutel und holte den Inhalt heraus. Erst den Umhang und danach die Waffe. Seine Augen öffneten sich weiter als er sich den Gegenstand näher ansah. Er hatte ein Schwert erwartet, oder sonst eine Waffe, aber nicht so etwas. Ein komisches Gerät hatte ihm der Alte hinterlassen. Es sah aus wie ein Stern, mit drei Spitzen, die gekrümmt waren. Als er mit seinen Fingern an den Kanten vorbeistrich, merkte er wie scharf jene waren. Trotz der Tatsache das er keine Ahnung davon hatte, wie man eine solche Waffe zu bedienen oder halten hatte, versprach er sich, sie immer bei sich zu tragen. Dann betrachtete er den Umhang. Es war jener, den er damals bei seiner ersten Begegnung mit dem alten Mann gesehen hatte. Schon da hatte er Graven in seinen Bann gezogen und nun gehörte er ihm. Als Graven nun aufstehen wollte, fielen ihm die Handschuhe ein. Kurz sah er nach und hatte sich auch sofort gefunden. Jene legte er dann samt der Waffe und dem Umhang zurück in den Beutel und stand auf. Danach ging er zurück in die Hütte und zog sich an. Nun war es Zeit zu gehen. Er packte seine Sachen zusammen, legte sich den Bogen um, steckte das Schwert ein und nahm schlussendlich den Beutel. Dann verschwand er durch die Eingangstür in Richtung des Tals...
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06.10.2002 19:10 | #75 |
XardasDiener |
Das Gelände war unwegsam und XardasDiener und Kitiara brauchten lange. Ihr Scavenger nahm die Hindernisse die meist aus Geröll oder Gestein bestanden mit leichtigkeit. Trotzdem kämpften sie sich stetig vorran. Sie wirbelten eine Menge Staub auf und XardasDiener der das nicht gewohnt war musste mehrmals kräftig husten.
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09.10.2002 00:32 | #76 |
CiferXIV |
CiferXIV lief durch die Dunkelheit. Durch seine Jagdausflüge als Schatten waren seine Augen gut darin trainiert, im Dunkeln zu sehen und Gegner wahrzunehmen. Doch das war kaum nötig. Das Klirren der schweren Garderüstung vertrieb die Monster der Nacht.
Und so marschierte er weiter, sein Ziel war Drakia. Es war ein langer Weg bis dahin und dort wollte er ersteinmal Pause machen. Um das neue Gebiet zu erkunden war er auf all seine Kräfte gestellt und er wollte immer bereit sein alles einzusetzen; man wusste ja nie was als nächstes passieren würde.
Der Hohe Gardist dachte dabei hauptsächlich an die Karte, welche ihm den Weg weisen sollte. Er hoffte immer noch in Drakia einen Kartenzeichner zu finden, der ihm sagen konnte wo sich die auf der Zeichnung dargestellte Region befand.
Nach gut einem halben Tagesmarsch hatte CiferXIV den Canyon erreicht, welcher die beste Verbindung mit der großen Ebene darstellte. Ihn zu durchqueren, war noch ein weiter Weg...
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10.10.2002 03:36 | #77 |
CiferXIV |
CiferXIV und Sly kletterten durch die nördlichsten Pfade des Gebirgszugs. Der Hohe Gardist zeichnete dabei alle Wege und größere Hügel auf ein Stück Papier. Das verglich er ständig mit der Originalkarte um das Gebiet lokalisieren zu können was auf der Karte des Schwarzmagiers zu sehen war. Er war fest entschlossen, hier fündig zu werden. Sobald sie wussten, wo sie sich befanden, war es ein Leichtes die markierte Stelle aufzusuchen.
Stunden später nahm CiferXIVs Zeichnung langsam Gestalt an. Bald konnte er einen Routenführer durchs monsterleere Gebirge schreiben. Manchmal mussten sie sich aufteilen um eventuelle Sackgassen ausfindig zu machen.
Am späten Nachmittag legten die beiden eine Pause ein. Nun waren sie genug marschiert für heute. An einer Kreuzung machten sie Rast. Während Sly das wohlverdiente Essen rauskramte, verglich CiferXIV die Originalkarte mit seiner Zeichnung.
Cifer: Hier!
Sly:Hä?
Cifer: Hier sind wir. Hier müssen wir sein.
Dabei reichte er dem Schatten die beiden Karten.
Sly: Hm, das könnte stimmen. Dann ist das der lange Pass mit dem großen Bogen. Cifer: Ja. Wenn es hier einen See oder sowas markantes gegeben hätte, wären wir sicher schnell drauf gekommen. Aber da wir uns nur an den Wegen und Tälern orientieren können, war unser kleiner Ausflug heute nötig. Jedenalls wissen wir jetzt, wie wir zum Kreuz kommen.
Dabei zeichnete er die Himmelsrichtungen und Begrenzungen auf die Originalkarte und stand auf. Sly maulte noch rum, dass er Hunger hätte und ne richtige Pause machen will, doch gegen CiferXIVs Entschlossenheit half das wenig.
Kurz vor Einbruch der Nacht näherte man sich dem X auf der Karte. Mit wachsamen Augen sahen sich beide beim Laufen um. Doch das wäre gar nicht nötig gewesen. Der riesige Totenkopf, der vor ihnen lag, war kaum zu übersehen. Es handelte sich dabei um einen bearbeiteten Felsvorsprung. Als sie sich näherten, konnte man erkennen, dass ein Auge hohl war und den Zugang zu einer Höhle darstellte.
Sly schluckte.
Sly: Willst du da wirklich rein?
Cifer: Natürlich! Aber das machen wir morgen. Vorher legen wir uns schlafen. Wenn wir den Weg 200 Meter zurückgehen, können wir unter dem Felsvorsprung an der Seite schlafen. Ich denke dass die Gegend hier draußen sicher ist.
Und im gleichen Sinne war ihm klar, dass die Gegend hinter dem Totenschädel dunkel und sicher voller Gefahren ist. Doch nun war erst einmal schlafen angesagt. Ein notdürftiges kleines Camp mit Zelten wurde schnell aufgebaut, um vor Wind und Wettter geschützt zu sein...
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11.10.2002 01:13 | #78 |
CiferXIV |
Am nächsten Tag war nun die Erkundung der geheimnisvollen Höhle hinter dem hohlen Auge des Totenkopfes angesagt. Sly kroch als erster hinein.
Sly: Is ziemlich dunkel hier drinnen.
CiferXIV bemühte sich währenddessen, nachzukommen.
Cifer: Hast du einen Lichtzauber dabei? Ansonsten sind genügend Fackeln im Rucksack.
Sly: Ich hab ein paar Schriftrollen mitgenommen. Mal sehen: ...Feuerball...ah hier Licht.
Und schon erhellte ein leuchtender Zauber über Slys Kopf den Innenraum der Höhle. Die beiden Abenteurer staunten nicht schlecht als sie feststellten, dass diese Höhle eine Werkstatt darstellte. Ja, höchstwahrscheinlich eine Werkstatt zum Herstellen von Rüstungen. Überall standen große Geräte, Arbeitstische mit sonderbaren Werkzeugen und Aufzeichnungen.
CiferXIV schritt langsam an die Gerätschaften heran und begann sie zu untersuchen. Sie hatten hier einen Webstuhl, einen Schmiedeofen und ähnliche Dinge, um eine Rüstung professionell anzufertigen, gefunden. Die Aufzeichnungen waren leichter verständlich als die notdürftig übersetzten Worte, die der Schwarzmagier von der Austauschstelle notiert hatte.
Cifer: Hier sind wir genau richtig. Das ist, wonach wir gesucht haben. Und unser Freund, der Magier wusste davon. Vielleicht wollte er sich hier eine Erzrüstung schmieden. Das würde jedenfalls erklären, warum er 3 Trolle und einen wild gewordenen Schattenläufer auf das Alte Lager gehetzt hat: Er brauchte die Magie unserer Feuermagier. Oder zumindest musste er einen Weg finden, die Barriere wieder verlassen zu können, da sich unsere Entdeckung hier ja nach der Erweiterung mitten in der Kolonie befindet.
Sly: Da könntest du recht haben. Was machen wir nun?
Cifer: Sieht so aus, als bräuchten wir die Kenntnisse des besten Rüstungsschmieds der Kolonie: Stone!
Sly: Und Yerodin! Nicht zu vergessen...
Cifer: Stimmt. Dann brauchen wir noch die Haut des Erzgolems, die wir unter meiner Hütte vergraben haben. Seit Novatius habe ich sie nicht wieder angerührt, als wenn ich gewusst hätte: Eines Tages würde ich sie brauchen... Sly: Gut, dann gehn wir jetzt direkt zurück ins Lager.
So krochen sie wieder durch den schmalen Ausgang, der im Auge des Schädels endete. CiferXIV war erfreut und beunruhig zugleich. Soweit er wusste brauchte man für eine richtige Erzrüstung Magie. Moment mal: Hatte der Schwarzmagier nicht Erz bei sich? 300 Klumpen befaden sich in seinen Taschen. Sollte das magisches Erz gewesen sein? CiferXIV hatte es immerhin alles ausgegeben. Es wieder zusammenzusuchen war unmöglich. Der Hohe Gardist hoffte, dass es auch ohne das gehen würde. Doch insgeheim wusste er, dass er irgendwie wieder magisches Erz beschaffen musste, sonst konnte man keine vernünftige Erzrüstung bauen.
Die Rounte wurde in der Karte markiert und schon trat man den Rückweg an. Der Weg war ja nun schnell zu finden und die beiden kannten sich aufgrund des langen Marsches am Vortag immerhin sehr gut aus in dieser Gegend.
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17.10.2002 00:22 | #79 |
CiferXIV |
Stone, Sly und CiferXIV stapften durchs Gebirge. Geschafft durchwanderten sie die Pässe und Wege, die in einer handgezeichnet Karte beschrieben waren.
Kurz nach Mittag war dann endlich das Ziel erreicht. Der Totenschädel glänztte in der Mittagssonne. CiferXIV und Sly ließen synchron ihre schweren Rucksäcke fallen und setzten sich. Ein paar Minuten später hatten sie wieder genug Energie gesammelt um ihr Vorhaben zu Ende zu bringen.
Sly begann das kleine Camp aufzubauen, da keiner wusste wie lange Stone brauchen würde um eine Erzrüstung zu bauen. Wenn sie mehrere Tage hier verweilen müssten, sollte es das auch wert sein. Genügend Verpflegung hatte man ja mitgenommen. Stone und CiferXIV kletterten derweil durch den schmalen Höhleneingang. In der Höhle befestigten sie mehrere Fackeln und entzündeten diese.
Stone: Man, was hast du da wieder ausgegraben?
Cifer: Es scheint die Werkstatt eines Magiers zu sein, welcher sich jetzt nicht mehr hier her wagt, da sich ja die Kolonie vergrößert hat.
Stone: Na um so besser. Magie auch noch, ja? ............. Hm, was haben wir denn hier. Damit kann ich die Panzerplatten verbinden. Und dieses Gerät sieht aus, als wenn man damit ein Kettenhemd öffnet. Mann, ich hab solche Dinge immer mit einfachen Werkzeugen gemacht. Das hier ist hoch entwickelt und war bestimmt nicht billig bei der Herstellung. Nun denn. Wo fangen wir an? Cifer: Hier sind Aufzeichnungen, die den Ablauf darstellen. Wir sollte alle Materialien zusammenhaben. Die Erzgolemhaut, die Panzerplatten liegen dort, das hier sollten dann woll die Hartlederteile sein....
Stone: Wow, die sind ja stark. Ganz mit Eisen umrahmt, das hält ja ewig. ..... Halt! Das Kettenhemd. Das soll doch unten drunter? Wo ist das? Cifer: Ähm, ja. Das müsste laut Anleitung auch hier sein. Nur: hier ist keins! Stone: Das ist schlecht. Ohne das kann ich nicht viel machen. Cifer: Dann fang schonmal an. Ich werde unterdessen Sly nach Drakia schicken. Das ist näher als das Alte Lager.
So begab sich der Hohe Gardist wieder nach draußen und sagte Sly bescheid. Mit 8000 Erz sollte dieser so schnell wie möglich das beste Kettenhemd in Drakia kaufen, was aufzutreiben war. Erz spielte keine Rolle.
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18.10.2002 16:47 | #80 |
CiferXIV |
Stone hatte die Rüstung zur Hälfte fertig gestellt. Die Panzerplatten waren verbunden, die Erzgolemhaut war zurecht geschnitten. CiferXIV musste immer mal Probe stehen, damit die Rüstung dann auch wirklich passt. Die übrige Zeit trainierte er mit dem Zweihänder. Sonst gab es nicht viel zu tun, sie warteten eigentlich nur auf Sly. Mit dem Kettenhemd könnte man dann die Erzrüstung fertigstellen.
Und schon bald ertönte auch dessen Stimme am Höhleneingang, kurz darauf kam er hineingekrochen.
Sly: Na Jungs. Wie siehts aus?
Stone: Du kommst genau richtig. Ich brauche jetzt aber das Kettenhemd, sonst sind wir morgen noch hier.
Sly: Hier. Es war das beste, was man mir verkaufen konnte. Und hat nur 1164 Erz gekostet. Naja, ich hab dem Händler 1200 gegeben, es sollte ja schnell gehen. Cifer: Ist gut so. Gib mir 30 Säckchen à 200 Erz wieder. Den Rest kannst du für das Schattenläuferfell und deine Mühen behalten.
Sly: Danke. Und wie weit bist du gekommen?
Stone: Ich öffne jetzt das Kettenhemd, um es in die Rüstung einzubauen. Dann wird alles mit dieser genialen Maschiene hier zusammengeschmiedet. Das Schattenläuferfell wird danach angebracht, es dient dann nur zur Verzierung und Polsterung. Das müsste dann heute abend noch fertig werden. Cifer: Schön zu hören.
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18.10.2002 22:22 | #81 |
CiferXIV |
CiferXIV war weiterhin am Trainieren. Doch so langsam wurde das Verlangen nach lebenden Feinden immer größer.
Cifer: Wisst ihr was? Auf dem Rückweg können wir doch durchs Orkgebiet schleichen und etwas Radau machen. Mit Zweihänder und Erzrüstung macht mir das nichts aus. Wie stehts mit euch?
Sly: Die Nacht und ich sind eins. Mit meinem Bogen hab ich immer genügend Abstand, hab also keine Angst vor ner kleinen Orkjagd. Stone? Stone: Nee, Leute. Ohne mich! Ich geh schnellstmöglich wieder ins Lager und hau mich aufs Ohr. Wo nehmt ihr nur diese Power her?
Cifer: Hm, dann geh ich mit Sly. Mit den Scavengern auf dem Heimweg kommst du klar? Es wird aber auch bald dunkel.
Stone: Haha. Wie witzig. Keine Angst. Ich werd gleich fertig sein.
Stone: So. Fertig zur Anprobe.
CiferXIV drehte sich gespannt um und sein Blick fiel sofort auf die Rüstung. Cifer: Wow....Wow! Ist echt genial! Sieht perfekt aus! Klasse Arbeit! Stone: Na das will ich aber meinen. Und das kostet dann auch. Cifer: Kein Problem, das solls wert sein. Ich bezahl dich dann im Lager. Urgh......so...jetzt.......passt......perfekt! Ja, sitzt wie angegossen. Etwas schwer und unbeweglich, aber das war bei der schweren Garderüstung am Anfang auch so. Saubere Arbeit, Stone! Respekt!
Stone: Danke. Hab auch alles nach den Anleitungen hier gemacht. Nur eins fehlt: Magie! Hier steht, dass die Rüstung magisch aufgeladen werden muss. Ohne das wird die Rüstung nicht den Schutz bieten können, den sie bieten soll. Cifer: Hm, das dachte ich mir schon. Der Schwarzmagier hatte 300 Erz dabei. Ich wusste damals nicht, dass das magisches Erz war und habs bereits ausgegebeen. Stone: Na super. Aber die Rüstung, wie sie jetzt ist, ist auf jeden Fall besser als deine schwere Garderüstung. Das eingebaute Kettenhemd macht sie gegen Dolchstiche sicher und bequemer. Die Panzerplatten schützen vor Geschossen. Lederplaketten an manchen Stellen machen die Rüstung nicht ganz so schwer. Das Schattenläuferfell macht die Rüstung prunkvollen und lässt dich mächtiger erscheinen. Und die Arme und Hände sind auch komplett geschützt. Cifer: Und genau das soll mir in Zukunft den Hals retten. Später kann ich sie immer noch magisch aufladen. Das magische Erz werd ich schon noch auftreiben. Ein Grinsen und Gedanken an das Neue Lager vervollständigten seine Idee.
Sly: So Leute, jetzt müssen wir aber los. Sonst kommen wir vor Mitternacht nicht an. Ich nehm die Zelte und die Versorgung.
Stone: Ich nehm meine Werkzeuge und seh zu das ich heim komme. Habs mir ja wohl redlich verdient. Ähm, deine 'alte' schwere Garderüstung brauchst du ja jetzt wohl nicht meh, Cifer?
Cifer: Nein, die kannst du haben. Ihr Erz war sie auf jeden Fall wert. Verkauf sie an den nächsten, der in der Elite aufgenommen wird.
Stone: Werd ich machen, werd ich machen. Wir sehn uns dann.
Nachdem sie alles zusammen gepackt, die Fackeln gelöscht und die Höhle verlassen hatten, war es Zeit für den Rückweg. Stone machte sich direkt auf den Weg zum Alten Lager. CiferXIV und Sly schlugen eine andere Richtung ein. Es sollte direkt durch Orkgebiet gehen...
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23.10.2002 19:09 | #82 |
Uher |
Gemeinsam erklommen der Schatten und der Templer die Anhöhen und Steigungen zum "Friedhof" der Harpyien. Uher führte den Schatten zielstrebig zu einem kleinen Plateau, das freie Sicht und (vor allem) freie Schussbahn auf einen kleinen Pass bot. Auch die Entfernung zum Pass war recht gering. Erfahrungsgemäß pausierten die altersschwachen Tiere hier meist, um Nahrung aufzunehmen oder sich einfach auszuruhen. Zudem waren sie recht langsam und boten ein spannenderes Ziel als Zielscheiben.
So mussten sie nicht lange auf das erste Ziel warten:
Eine Harpyie hinkte den Pass hinauf.
"Dann zeig mal, was du kannst."
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23.10.2002 19:24 | #83 |
Dumak |
Der Schüler nahm einen Pfeil und legte ihn in die Sehne. Die Harpyie war wirklich sehr langsam. Gut für Dumak. Er hatte genügend Zeit, um zu zielen und so das Vieh auch ja nicht zu verfehlen. Und Schuß. Die Harpyie kreischte auf. Dumak jubelte. "Haha, ich hab getroffen, ich hab sie getötet." Er schaute nocheinmal rüber zu der jetzt wohl toten Harpyie.
Moment, da stimmte was nicht. Die Harpyie war überhaupt nicht tot, sie sah verdammt lebendig aus. Und sie kam auf ihn zu. Ziemlich schnell sogar. Oh man, Dumak wurde fuchtelig, ließ den nächsten Pfeil fallen, zog den nächsten. "Mann! Mach doch was. Du bist der Lehrmeister. Mein verdammter Pfeil ging nur durch den Flügel. Ich glaubs ja nicht." Mit dem Mut der Verzweiflung schrie er die Harpyie an.
"Du dummes Mistvieh, kannst du nicht mal ordentlich sterben?" Und Uher schrie er zu "He Hilfe, so hilf mir doch. Glotz doch nicht so." Dumak hatte einen ziemlich langen dolch gezogen und begann damit, auf die Harpyie einzustechen, doch die flatterte mit schwachen Flügelschlägen immer weiter um ihn herum, so daß seine Stiche ins Leere gingen. Zwischendrin krächzte sie ihn voll.
"Halt's Maul. Jetzt laß dich endlich abstechen. Bist du nicht sowieso zum Sterben hierhergekommen?" Zu allem Überfluß traf sie ihn auch noch mit ihren scharfen Krallen und schlitzte die Buddlerkleidung auf, die Dumak immernoch trug. Sich eine ordentliche Rüstung zu besorgen, dazu war er noch nicht gekommen.
Und wenn Uher nicht bald mal eingriff, dann käme er auch nicht mehr dazu. "Hee, lach nicht so, hilf mir lieber. Eine Harpyie sollte doch für so einen... ah" Wieder hatte die Harpyie zugestoßen "... großartigen Templer kein Problem sein. Lenkt sie nur ab, sobald ich ihr von hinten in den Rücken fallen kann, ist sie Geschichte, das sag ich dir."
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23.10.2002 19:41 | #84 |
Uher |
Kurze Zeit überlegte der Hohe Templer, was er tun sollte.
Sollte er die Harpyie Dumak erledigen lassen und dann das gesamtes Habe des Schatten an sich nehmen? Nein, das wäre dann doch zu auffällig. Also zog Uher seinen Einhänder und begann die Aufmerksamkeit des Tieres auf sich zu ziehen. Die Harpyie fiel auf das Ablenkungsmanöver herein. Sie wandte sich nun dem Sumpfler zu und hieb mit ihren Klauen ihn ein. Gerade sah der Krieger die Klaue erneut auf sich zu sausen, da stoppte sie mitten im Angriff ihre Attacke. Ein letztes, lautes Kreischen hallte aus dem Schnabel der Harpyie, doch schließlich knallte sie auf den Boden und blieb reglos liegen. Der lange Dolch Dumaks steckte im Rücken des Tieres. Uher ließ nun seinen Einhänder wieder in die Schwertscheide gleiten und musterte Dumak. Dieser guckte an seiner Buddlerkleidung hinab. Er sah schon lustig aus, mit seiner zerschlissenen Buddlerhose, die jetzt noch schäbiger aussah als bei den normalen Rüstungen der Buddler.
"Vielleicht solltest du das nächste Mal etwas mehr darauf achten, auf welches Körperteil des Tieres du schießt. Die Flügel waren ein denkbar schlechtes Ziel.",sagte Uher mit dem üblichen, leichten Hauch von Überheblichkeit der Templer in der Stimme.
"So, wollen wir uns nochmal auf die Lauer legen oder hast du genug?"
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23.10.2002 19:46 | #85 |
Dumak |
"Also das wurde ja auch mal Zeit. Und danke für den guten Rat, aber ich war froh, die überhaupt getroffen zu haben. Wenigstens konnte sie so nicht mehr richtig fliegen." Er zog seinen Dolch aus dem Kadaver heraus, wischte ihn am Haarschopf der toten Harpyie ab und ließ ihn wieder irgendwo an seinem Körper verschwinden, wo ihn nie jemand vermuten würde. "Also mir reichts erstmal für heute. Ein Schreck pro Tag is ja wohl genug. Laß uns lieber erstmal ne Pause machen."
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23.10.2002 20:10 | #86 |
Uher |
Der Templer nickte nur und holte anschließend zwei Stengel Sumpfkraut heraus. "Hier, nimm einen. Beruhigt ungemein."
Uher warf dem Schatten das Sumpfkraut zu und steckte seinen Stengel an. Er beschloss, die Ausbildung für heute ruhen zu lassen und in den Sumpf zurückzukehren, da langsam die Dunkelheit herein brach und damit das Zielen mit einer Fernwaffe zum Glückspiel wurde, erst recht für einen unausgebildeten Schützen.
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23.10.2002 20:40 | #87 |
Dumak |
Dumak nahm den Stengel an und verstaute ihn gut. Vielleicht konnte er den mal irgendwem als Bestechungsgeschenk geben. Selber rauchte er ja nicht. Dann folgte er dem Templer zurück in den Sumpf.
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21.11.2002 20:28 | #88 |
Krigga |
Die einsamen, bergigen Gebiete in der erweiterten Zone.
Zeitweise herrschte hier eine Stille die beängstigender war als hundert tobende Orks die die Zähne fletschten. Manchmal konnte man hören wie Steine hinab ins Tal kullerten oder das Kreischen von Jungvögeln, die nach ihrer Mutter verlangten,vernehmen, aber viel mehr tat sich hier heroben auch nicht. Irgendwo, noch beinahe am Fuße eines Berges kauerte der Krigga neben einem Büschel Rotklatschen, Blumen die äußerst interessante Blütenblätter besaßen. Zerrieb man sie und vermischte das ganze mit Wasser, Alkohol und ein wenig Sand ergab es ein wunderbares, körniges Reinigungsmittel das auch noch gut roch. Soetwas hatte der Druide bitter nötig denn gute Gelegenheiten sich zu waschen gab es zu dieser Jahreszeit nicht viele und dabei war es noch nichteinmal so bitter kalt wie es sein sollte. Manchmal wusch sich der Krigga in irgendwelchen Bächen die eiskalt waren, eine Prozedur die ihm nicht gefiel, er hasste diese kalten Jahreszeiten. Pflanzen starben, Tiere hatten weniger zu Essen, ein eiskalter Fluch für Flora, Fauna und Menschen.
Die nächste Blume war dran, sorgfältig riss der Druide die Blätter ab und steckte sie in eine kleines Stoffsäckchen, dabei bemerkte er seine Fingernägel die schwarz waren wie die Nacht.
Es war kein gutes Gefühl jeden Tag in der selben Rüstung, im selben Gewand und im selben Umhang herumzuziehen, jeden Tag saugte sich ein bisschen mehr Schweiß in die Kleidung ein und mit jedem Tag wurden die langen Haare fettiger und fettiger.
Etwas frustriert lehnte sich der Krigga an die Felswand neben ihm an und da rann warmes Wasser über seinen Finger, das war einer genaueren Begutachtung würdig. Aus einem winzigen Spalt drang das Warmwasser, es kam nicht viel heraus aber es reichte anscheinend um die Blumen hier unten gut gedeihen zu lassen, Krigga wunderte sich schon warum genau in diesem Gebiet ein kleines Fleckchen war wo es besonders schöne Exemplare der Rotklatschen gab.
Vielleicht war hier irgendwo eine Therme, gesundes, warmes Wasser strömte aus dem Erdboden, das wäre natürlich die Lösung besagter Probleme für den Krigga. Er sah sich um und beschloss einem kleine Weg den Berg hinauf zu folgen, er lag an der Felswand.
Der Meister der Naturmagie hatte schon nach wenigen Meter das Erhoffte gefunden, wenn auch nicht ganz.
Wieder war eine Stelle wo die Flora besonders gut ausgeprägt war, diesmal blühten hier wunderschöne Blaudeckel und der Boden war auch etwas eingesackt, bei genauerer Betrachtung konnte man auch die winzigen Risse im Boden erkennen aus denen ein bisschen Dampf strömte.
Krigga beschloss die Hauptquelle zu finden, zog sein Schwert und rammte es in den Boden.
Er begann die Erde noch mehr aufzulockern.
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21.11.2002 23:08 | #89 |
Krigga |
Aufgewühlte Erde die mit den bloßen Händen ausgegraben war lag überall herum, es war eine feuchte, warme Erde.
Die Hände des Kriggas waren ohnehin schon schmutzig gewesen aber jetzt konnte man höchstwahrscheinlich einen genauen Händeabdruck auf ein Pergament machen. Immer mehr Erde musste dem Buddldrang des Gildenlosen weichen bis plötzlich ein harter Stein einen Fingernagel des Grabenden einriss.
Eine kleinere Verletzung von vielen, nicht erwähnenswert, aber hier kam man mit den bloßen Händen wohl nicht weiter.
Das Schwert Shadowbane was neben dem Loch am Boden lag wurde gepackt und genau auf die harte Stelle wo Krigga Steine vermutete gestoßen.
Ein Fehler und plötzlicher Gewinn zugleich denn die Klinge drückte den Stein nach unten, dieser diente aber anscheinend als Halt für viele andere Steine die allesammt nach unten rasten und Krigga mit ihnen. Das Loch in das er stürzte war nicht allzugroß, gerade groß genug das er durch passte, doch der Weg hinunter war etwas schmerzhaft denn es wurde zu einen kurzen Rutschpartie. Ein kleiner Tunnel führte etwas weiter hinab und nach wenigen Metern mündete er in einer Höhle.
Der Druide stand auf, entfernte den Dreck von seinem Umhang und blickte den Tunnel hinauf, es dürfte kein all zu großes Problem sein da wieder hinauf zu gelangen. Nun war es an der Zeit die Höhle unter die Lupe zu nehmen. Die magischen Fähigkeiten des Druiden mussten als Hilfe dienen und eine strahlend helle Lichtkugel entstand, sie erhellte die Höhle und nun konnte man auch erkennen das sie nicht wirklich geräumig war.
Doch obwohl sie klein war hatte sie etwas besonderes an sich, hier drinnen herrschte eine sehr warme, feuchte Temperatur. In der linken Hälfte der Höhle war ein kleines Becken, ca. 2 Meter tief und einen Radius von 2 bis 3 Metern. Darin befand sich warmes, klares Wasser. Der Rest der Höhle war nicht wirklich nennenswert, ein paar kantige Stellen, eine runde, eher ovale Stelle doch das interessierte den Krigga nicht besonders, das Warmwasserbecken hier war das einzige was von Bedeutung war.
Der schwere, schwarze Umhang sackte zu Boden, ein Gürtel folgte ihm und dann die einzelnen Rüstungsteile, jeder einzelne verursachte ein dumpfes Geräusch beim Aufprall am Boden. Es war schon eigenartig, warum schleppte der Gildenlose immer diese Massen an Ausrüstungsgegenstände mit sich ?
Lebte er in ständiger Angst, wollte er immer bereits sein für eine Schlacht die es nie geben würde ?
Er selbst wusste es nicht und wohl auch niemand anderer.
Mitlerweile lagen alle Kleidungsstücke am Boden neben dem Becken, des Druidens Körper war nur mehr bedeckt von einer langen, zerzausten, schwarzen Haarmähne die verdreckt an ihm bis zu den Schulterblättern herabhing. Zuerst tauchte er nur den großen Zeh ins Wasser, er wusste ja nicht ob es warm oder vielleicht kochend heiß war. Zu seinem Glück war es angenehm warm. Langsam stieg Krigga in das Wasser, es kam ihm sogar vor als hätte er ein bisschen Angst vor solch einem wohltuendem Gefühl.
Er tauchte den Kopf unter Wasser und öffnete die Augen, es war klar und unverschmutzt. Dem Hüter des Waldes viel eine kleine Öffnung auf die am Beckenrand war, sie befand sich noch unter Wasser.
Wenn man einen Finger davor hielt konnte man deutlich einen leichten Druck spüren, Wasser kam durch diese Öffnung in das Becken also musste es auch irgendwo abrinnen.
Krigga tauchte auf und fand auch sogleich einen Ausfluss den sich das Wasser gefertig hatte, es war eine Absenkung am Beckenrand, das Wasser rann einen schmalen Weg entlang und tropfte in ein Loch.
Diese Urkraft war faszinierend, bei der ersten Betrachtung wirkte diese Flüssigkeit ohne der nichts leben könnte schwach und es ist bloß etwas was wir alle brauchen aber das nicht besonders stark ist.
Jedoch, wenn man es genau betrachtet so ist es in der Lage ganze Berge und Gesteinsmassen zu verändern und sie auszuhöhlen.
Dieses ewige denken, immer geisterten dem Krigga Gedanken im Kopf umher, er musste immerzu an irgendetwas denken in seinem Leben, er konnte irgendwie nicht mehr so entspannen wie früher, das Leben genießen so wie es ist. Das ging nicht mehr seit der Begegnug mit IHM.
Der Druide tauchte wieder ganz unter Wasser blickte von an die Wasseroberfläche und versuchte sich zu entspannen, alles für kurze Zeit zu vergessen und sich aus dem Leben auszuklinken, das denken einzustellen und einfach nur im Wasser zu liegen.
Es gelang ihm nicht, aber wenigstens wurde er sauber.
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25.11.2002 00:03 | #90 |
Krigga |
In der Höhle war es finster geworden, kein einzigs Lichtlein heller Tage drang mehr in das Nest.
Lodernde Flammen die auf wenigen Fackeln tanzten beleuchteten spärlich das Spärliche.
Am Boden liegende Rüstungsteile schlugen scharfe Schatten und Wasser tropfte noch auf den feuchtwarmen Boden, alles wurde gewaschen, die Kleidung, die Rüstung, die Waffen.
So lag es hier zum trocknen, doch der Besitzer trocknete sich nicht. Er lag schon wieder im Becken und dachte, dachte, dachte .
Der schwarze Edelstein in seine Brust gebrannt spiegelte die Wasseroberfläche wieder, schien als ob sich das Dunkle wieder bewegen würde, schien als ob das Unleben neu geboren wurde.
Doch Trugbild blieb Trugbild und alles war begraben, begraben in einem edlen Kerker, gefestigt in einem harten Körper und kontrolliert von einem starken Geist.
Kriggas Körper war entspannter denn je, die letzten Jahre ließen nicht viel Zeit übrig für Erholung und Erfrischung, eher peitschten sie Ereignis um Ereignis weiter an den Sinnen des Druiden vorbei, jedes ließ Wunden zurück, Prägungen in der Seele die man nicht vergisst, die wie Bilder in seine Pupillen gebrannt wurden.
Geschlossen hielt er seine Augen um nicht zu sehn was ihn zum denken brachte, ließ das bloße Nichts an sich vorüberziehn und dennoch, er sich den Kopf zerbrach. Gedanken um Gedankenschwall zersetzte langsam das Gestein am Strand, ewig hallend Rauschen klang wie Schreie auf der Folterbank. Doch was durchbricht das Bemühen dem Nichts Revue zu passieren ? Ein Gefühl so stark wie er es vor so langer Zeit nur empfand, durchdrang den Raum, durchschnitt die Luft, bracht kein Geräusch, kein Laut mit sich, doch innerlich bracht es Welten mit sich.
Die Unvernunft wuchs im Geiste des Druiden.
Vielleicht verschwand es, wenn man es nicht sehen wollte, ging es, wenn man es ignorierte. Die Augen nicht auf solch Geschöpf fixieren zu können war jedoch eine Folter für den Seraphim und so öffnete er sie, erwartete das Licht der Welt und bekam einen Sonnenstrahl mit finsterer Fratze und habgierigen Blick.
Krigga musste den Anblick des Geschöpfes ertragen das direkt vor ihm an Rande des Beckens kauerte, ein Feind auf Lebenszeit ,eine Rasse die es nicht würdig ist zu existieren, dies alles wurde ihm eingebläut, sollte er jemals so ein Geschöpf sehen würde es sterben oder er selbst, das lehrte ihn ER. Vergangenheit.
ER existierte nur mehr in seiner einfachsten Existenz und die Lehren die er verbreitete waren verdrängt in des Druidens Hinterkopf.
Sein Name war Zyramun, ein Diener der falschen Götter und er war dem Krigga gut bekannt.
Ein Befehliger des mächtigen Apokryphenheeres, er schlachtete schon Tausende der Seraphime ab und trank Blut aus ihren Hälsen während er mit den abgetrennten Köpfen herumprotzte.
Sein Besuch war dennoch von hoher Bedeutung, schon lange konnte Krigga nicht über die Zeiten reden, niemand sonst außer die Eingeweihten würden ihn verstehen, sie würden ihn für verrückt halten, seine Hirngespinste anprangern und ihm keinen Glauben schenken.....obwohl doch alles so offensichtlich war. Der Besucher mit dem Augen so weiß wie Schnee und die Flügeln behangen mit Federn in einem ebenso schönen weiß, der den puren Kontrast zu Kriggas tatsächlichem Aussehen...die schwarzen Augen, die schwarzen Flügeln, bildete begann das Gespräch.
Zyramun:
"Du bist also seine neuste Schöpfung, ein weiterer Bastard verweilt unter uns !"
Krigga:
"Ich bin die Neueste und seine Letzte, das schwöre ich bei Gott."
Zyramun:
"Bei welchem Gott ?
Beugst du dein Haupt vor den wahren Göttern, vor unseren Götter ? oder dienst du noch immer dem, den du eingesperrt hast in deinen eigenen Körper ?"
Krigga:
"Deine Fragerei ist lästig, zur späten Stunde belästigst du mich noch und erwartest das ich mit dir Gespräche führe deren Bedeutung den Göttern zu hoch wäre."
Zyramun:
"Nein schwarzer Seraphim, den Göttern ist nichts zu hoch, sogar wir Apokryphen verstehen den Sinn aller Dinge die IHN angehen, euer Gott war doch bloß eine Parodie eines Gottes, er existierte nur um euch, die unheiligen Söhne zu verkörpern um euch Missgeburten ein Gesicht zu geben."
Krigga:
"Du weißt genau das wir keine Missgeburten sind, wir sind die perfekte Mischung aus euch und den Menschen, wir waren euch im Wege, waren euch ein Dorn im Auge und deswegen habt ihr euch gegen und verbündet und das Paradies für euch alleine beansprucht."
Zyramun:
"Es gehörte auch uns, uns alleine bevor ihr auftauchtet.
Ihr mit euren perfekten Eigenschaften und eurem höchnäsigen Gehabe, sogar euer Gott schien stärker zu sein als unsere, doch es zeigte sich am Ende alles anders."
Krigga:
"Man kann noch so stark sein, gegen diese Übermacht konnte man nicht bestehen, so erzählte ER es mir !"
Zyramun:
"Und das macht den wesentlichen Unterschied aus mein Lieber, du bist doch bloß ein Spätsohn der verdammten Rasse, du hast das ganze nicht gesehen und miterlebt......ich schon."
Krigga:
"Du Apokryph hast es bloß miterlebt, gesehen hast du nichts, du warst blind wie ein alter Mann, hast deine Augen vor der Realität verschlossen und bist deinen Gebietern einfach grundlos gefolgt, deine Prinzipien verraten. Ich habe es gesehen, ich habe es auch gesehen, nicht nur die Schlachten und das Blutgemetzel, auch die Hintergründe und die, die die Fäden zogen."
Zyramun:
"Und was hat es dir gebracht ?
Nichts !
Du trägst eine ganze Welt in deiner Brust die dir nichts bringt da du dich ja IHM nicht mehr anschließen willst."
Krigga:
"Das ist meine Sache, was geht dich das an ?
Was interessiert euch eigentlich dieser Stein, ihr könnt ihn zu nichts gebrauchen !"
Zyramun:
"Das ist so nicht ganz korrekt.
Die Götter der Apokryphen haben einen Weg gefunden IHN für immer in den Stein zu bannen aber seine Gefolgsleute, die Seraphime aus dem Stein zu befreien, sie könnten sich uns anschließen und....."
Krigga:
"Euch anschließen ?
Warum wollt ihr noch mehr Soldaten haben, es herrscht Friede zwischen Menschen und Apokryphen, es gibt keinen Grund diesen zu brechen, für was braucht ihr dann willenlose Soldaten ?"
Zyramun:
"Friede ist ein schlechtes Wort um die Beziehung zwischen Menschen und Apokryphen auszudrücken, sie haben uns vergessen aber wir sie nicht. Ihr Lebensraum ist noch so unberührt und roh im Gegensatz zu unseren, wir würden gerne von euren Früchten kosten und uns an eurem Frohsinn ergötzen....."
Krigga:
"Auf Deutsch gesagt ihr wollt euch die Erde rauben und die Menschen als willige Sklaven halten, das würde euch so passen habgieriges Volk
Um dies zu vollbringen braucht ihr meine Hilfe und du weißt das ich lieber in Jauche baden würde als auch nur einem von euch die Hand zu reichen."
Zyranum:
"Leider, leider.
Aber wir haben Zeit, wir haben es nicht eilig, da oben im Himmelszelt verrinnen die Tage langsamer als bei euch Jahre.
Wir haben unendlich viel Zeit."
Ein Windstoß aus dem Ungewissen drang in die Höhle ein und löschte die Flammen der Fackeln.
Für kurze Zeit war alles in Finsternis und Stille eingehüllt, bis die Flammen wieder wie von Geisterhand entflammten und alles so war wie vorher, der Apokryph war weg.
Alles war wie vorher.
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26.11.2002 00:16 | #91 |
Krigga |
Regungslos verharrte die in Schweiß gebadete Masse der dunklen Krieger. Schwarze Pupillen starrten in weiße, schwarze Federn vermischten sich mit weißen. Die Schwerter und Lanzen waren noch in ihren Scheiden und kein Kriegshorn gab einen Laut von sich.
2 unvorstellbar große Massen an geflügelten Kriegern standen sich gegenüber, die Kälte der ewig geradlinigen Landschaft setzte ihnen zu und nichts ähnelte mehr dem Paradies der Apokryphen.
Ja, die Seraphime waren weit gekommen, hatte Schlacht um Schlacht gewonnen und sich aus dem Keller der drei Welten empor gekämpft bis zu der schneeweißen Götterebene der Apokryphen.
Hier thronte das Schloss ihrer Götter welches von so großer Schönheit war, dass es die schwarzen Seraphime blendete, der Anblick schien die Augen anzugreifen, sie zu verbrennen.
Über dem weißen Schloss war der einzig farbige Fleck in dieser kargen Winterlandschaft, ein helles rot im Wolkenform schien über der Befestigung zu schweben, zwei Flecken deutlich dünkler als der Rest verkörperten die Augen des mächtigsten Gottes der Apokryphen.
Boshaft blickten sie auf das fremde Volk herab und drückten ihre Verabscheuung aus.
Im Gegensatz hatten die Seraphime keinen helfenden Gott hinter sich, niemand hielt ihren Rücken frei und niemand gab ihnen Kraft diese letzte Schlacht zu gewinnen denn SEIN Wort erreichte sie hier oben nicht mehr, die Grenzen war durch die weiße Magie geschützt und das Wort des verbannten konnte sie nicht durchbrechen, also waren sie auf sich alleine gestellt.
Die Anspannung stieg ins Unermessliche, schweißgebadete, geflügelte Wesen bis an die Zähne bewaffnet und zum Teil schon verwundet standen einem mächtigeren Heer als ihres gegenüber und innerlich schrien sie vor Angst, sie wussten das sie dem Tode näher waren als jeh zuvor und niemand ihnen mehr helfen konnte. Sie wollten nicht mehr warten, hatten die Nerven bereits weggeschmissen und die königlichen Trompeten der Seraphime bließen zum Angriff, die feindlichen Trompetenklänge ließen nicht lange auf sich warten und so bewegte sich die weiße auf die schwarze Masse mit höllischer Geschwindigkeit aufeinander zu. Nicht nur am Boden, auch in der Luft stießen 2 Fronten gegeneinander und es entbrannte der größte Kampf in der Geschichte dieser beiden Völker, der Kampf um das bloße Recht zu existieren, der Kampf über den die eine Rasse für immer Geschichten erzählen würde und die andere Rasse ihn vertuschen wird.
Das Blutgemetzel war im vollen Gange, die bereits toten Kämpfer lagen am Boden und wurden von den tausenden Füßen zertrampelt, in den Körpern konnte kein einziger Knochen mehr ganz sein....und irgendwo mittendrin unter den Kämpfern stand Krigga.
Er war kein besonderer Kämpfer, hatte keinen besonderen Rang, war ein schlichter Fußsoldat und kämpfte ab Boden.
Sein Schwert schlitzte den Bauch eines Gegners auf und Gedärme quollen heraus, andere Feinde folgten ihm denen das gleiche Schicksahl blühte. Der einfache Fußsoldat kämpfte wie er noch nie gekämpft hatte weil er von der bloßen Wut dermaßen angetrieben wurde das ihn nichts mehr aufhalten konnte. Die Wut gegen das grausame Gelächter des Gottes der Apokryphen, er lachte über das verbannte Volk, lästerte über ihre Unfähigkeit und grinste weil ihm der Sieg gewiss war. Tausende Seraphime hatten ihr Leben gelassen, hunderte Apokryphen ebenfalls. Es war entschieden.
Letzte Gruppen und Einzelgänger der Seraphime standen noch am Schlachtfeld und wehrten sich verzweifelt gegen die Übermacht, darunter auch der Krigga. Er stand auf den Körpern seiner Artgenossen und eine Horde des weißen Volkes umzingelte ihn, er wusste das sein Untergang besiegelt war und die letzten Gedanken schossen an ihm vorbei.
Wofür das alles ?
Warum mussten sie alle sterben ?
Wesshalb hatten sie bloß auf IHN gehört ?
Ein Pfeil in des Seraphims Brust riss ihn aus seinen Gedankengängen, ein zweiter aus seinen Sorgen und ein Dritter aus seinem Leben.
Tot wie all die anderen lag er in dem Meer aus Blut und seine Seele begann eine Reise ins Ungewisse.
Eine Windböhe trieb ein paar Kiselsteine den Tunneleingang hinab und die Geräusche die diese verursachten rissen den Druiden aus seinem Alptraum, er kauerte gerade vor seinem Dolch den er vor geraumer Zeit putzen wollte. Die Erinnerungen an die Zeit im Reich Shadowbane hatten ihn mit auf eine Reise in die Vergangenheit genommen und das hatte wohl einige Zeit in Anspruch genommen.
Krigga steckte den Dolch in die Halterung und stand auf, seine Rüstung und Kleidung war gewaschen und wieder angelegt, er kletterte aus der Thermenhöhle und blickte den Zugang an.
Er wollte keine Besucher in dieser einzigartigen Höhle.
Ein dichter Dornenbusch begann plötzlich um das Loch das den Eingang bildete zu wuchern, verdichtete sich über dem Loch und verbarg sein dasein.
Der Druide hatte sich genug mit der Entspannung beschäftigt, das Alltagsprozedere ging wieder los.
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30.11.2002 20:43 | #92 |
Linky |
Noch in schnellem Tempo zogen Bloodflowers und Linky den Wagen aus dem Außenposten, doch schon nach wenigen Metern drosselte sie die Geschwindigkeit enorm. Nun bräuchte man Pferde fuhr es Linky durch den Kopf. Kaum war der Außenposten außer Sicht, hatten sie auch schon die ersten Steigungen erreicht. Die Wege waren mehr oder weniger wild bewachsen und an jeder Ecke meterdhohe Steinfelsen, an denen man jedesmal mit der Sngst, es würde ein riesiger Wolf herausspringen, vorbeiging. Dazu kam natürlich noch die Last des Wagens. Auch das fröhliche Vogelgezwitscher hatte deutlich abgenommen, sie waren im Gebirge. Anders wie in den Wäldern der Kolonie traf man hier kaum Tiere an und wenn man mal einem Scavenger in die Nähe kam, sprang dieser abgeschreckt nach hinten. Hier liefen auch nicht die Lagerbewohner herum, nein, hier war Totenstille. Die beiden fingen gerade an, sich daran zu gewöhnen, da tauchte eine Kreuzung vor ihnen auf.
"Wo lang sollen wir gehen, was meinst du, Bloodflowers!?"
Dieser blickte fragend in Linkys Augen und zuckte ratlos mit den Schultern. "Versuchen wir es mal rechts."
Linky nickte still und so setzten sie ihren beschwehrlichen Weg fort. Die Herbstdunkelheit ergriff nun auch den letzten Fleck Natur und die beiden Wanderer mussten ihre Augen anstrengen, um nicht gegen den nächsten Felsbrocken zu rennen. Da fiel Linky ein, dass er noch eine Fackel dabei hatte. Hastig kramte er sie aus seinen Taschen und entzündete sie. Für einen Moment hielten beide das für eine gute Idee, doch als sie ein komisches gejaule hinter sich vernahmen, verwarfen sie diesen Gedanken schnell. Ein großer Wolf blickte kühl und mordlustig in die Augen der beiden...
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30.11.2002 21:06 | #93 |
Bloodflowers |
Mordlustig wäre beinahe untertrieben so kalt waren die Augen des Wolfes. "Na wenn wir da mal nicht den Alpha-Wolf eines Rudels erwischt haben." meinte Bloody ängstlich.
Der Wolf schien auf etwas zu warten. Oder er hatte Angst, aber das letztere war wohl eher unwahrscheinlich. Langsam kam er näher, Schritt für Schritt nur, aber er kam und er war scharf auf seine Beute.
Doch so leicht wollten es ihm die zwei Banditen nicht machen, Linky zog seine Axt und Blood nahm den Bogen und spannte schnell einen Pfeil ein. Der Wolf blieb stehen!
"Was macht der denn? Will der uns nicht angreifen?" fragte Bloodflowers verwirrt.
"Keine Ahnung, wir werden ja sehen!"
Der Wolf heulte plötzlich wieder los, es klang irgendwie anders als das erste. Nun war ihnen auch klar was los war. Oben auf einer Schräge standen weitere Wölfe. Aber nicht nur da, von allen Seiten näherten sie sich. Also war der grosse doch ein Rudelsführer und hatte nur auf seine Gefährten gewartet.
Der grosse, dunkle Wolf gab ein grimmiges Knurren von sich, es war sowas wie das Angriffszeichen für sein Rudel. Denn nun näherten sie sich schneller, viel schneller.
Bloodflowers schoss seinen Pfeil ab und traf einen Wolf tödlich. "In den Wagen!" brüllte Linky, vielleicht hatten sie so ja bessere Verteidigungsmöglichkeiten? ...
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30.11.2002 21:23 | #94 |
Linky |
Mit einem Satz hüpfte Bloodflowers in den Wagen und auch Linky folgte ihm. Der Kreis der Wölfe zog sich immermehr zusammen. Nur noch wenige Meter waren die Wölfe vom Wagen entfernt. Von allen Seiten ertönten angriffslustige Laute, jeder ließ einem gleich drei kalte Schauer den Rücken hinunterlaufen. Zitternd hielt Linky seine Axt in der Hand und innerlich bereute er, dass er seinen Einhänder noch nicht gemeistert hatte. Zentimeter auf Zentimeter näherten sich die Wölfe, keiner setzte seine Pfote vor die andere, wenn es nicht synchron mit den anderen war. man konnte sich nur ausmalen, wie viele friedliche Wanderer schon in den Margen der Wölfe waren, eine schaurige Vorstellung. Zack - wieder traf Bloodflowers einen Wolf. Wieder war der Pfeil der Tod des Tieres. Erstaunlicherweise zuckten die anderen Wölfe nicht einmal mit einer Wimper, als einer ihrer Kameraden blutend zu Boden sackte. Kalt nahmen sie diesen Tod hin und wendeten auch nicht eine Sekunde ihre mordsüchtigen Augen von der leichten Beute ab. Aus heiterem Himmel stieß das eines der Rudeltiere einen grauenhaften Laut aus und die Wölfe stürmten auf den Wagen zu. Ein erstes Wolf machte einen gewaltigen Satz und sprang dummerweise direkt in Linkys Axt. Milisekunden vergingen und der nächste Wolf kam. Nein, es war nicht einer, es waren drei! Und da passierte es, Linky kam ins schleudern und stolperte geradewegs auf Bloodflowers. Mit einem letzten Blick sah er noch, wie Bloodflowers einen weiteren Wolf mit seinem Bogen niederstreckte.
"Es ist aus!!!"
Fast gleichzeitig spuckten beide Gefährten diese Worte aus, doch wie auf dessen Kommando begann der Wagen urplötzlich ins Rollen zu kommen. Linkys Fall schien dies Wunder verursacht haben. Die Wölfe, die am Abhang standen wurden gnadenlos von den großen Holzrädern zerquetscht oder in die Böschung geschleudert. Die anderen Wölfe, schauten mit erstaunen zu, wie sich der Wagen rasch von ihnen entfernte. Hurtig richteten sich beide auf und ließen ihre Blicke sofort bergabwärts wandern. Zu ihrer großen Erleichterung waren es nur noch wenige Meter bis zu einer Erhöhung, wo der Wagen halten würde. Nach kurzem Ausrollen blieb er auch stehen und die Insassen stiegen ab. Schwer atmend schauten sich beide an. Die Wölfe hatten sie anscheinens hinter sich gelassen oder?! Selbst wenn ihnen das Rudel gefolgt worden war, über 6 Wölfe waren schon beseitigt.
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30.11.2002 22:02 | #95 |
Bloodflowers |
Der Anführer der Wölfe liess aber nicht so schnell locker, er folgte den beiden. Und mit ihm ein paar seiner Wölfe, es waren längst nicht alle, einige schienen Furcht zu haben. Aber die verbissensten unter den Tieren waren mitgekommen. Sie wollten sich die Beute unter keinen Umständen entgehen lassen. Sie mussten wohl hungrig sein, kam doch in den Bergen nur selten jemand vorbei.
Linky und Bloodflowers waren gerade vom Wagen gestiegen als sie die hetzende Meute in der Ferne erblickten. Schnell waren ein paar Wölfe mit dem Bogen erlegt. Ein paar andere flüchteten, doch der dunkle Anführer rannte unbeirrt an der Spitze der Wölfe. Die ersten Wölfe erreichten Linky der mit seiner Axt um sich schwang. Linky war ein freundlicher Zeitgenosse, aber wenn es um sein Leben ging wurde er zum Tier(Kampfmeerschweinchen?).
Zwei Wölfe wurden opfer von Linky's Axt, ein weiterer wurde von einem Pfeil durchbohrt. Ein Schwinger von Linky'S Axt und wieder brach ein Wolf zusammen, der Rest floh winselnd. Bis auf den Anführer, dieser wollte immer noch nicht locker lassen und griff die beiden Banditen an. Er sprang direkt auf Linky zu, doch Linky wich aus und hieb, im fallen, die Axt in die rechte Flanke des Wolfes.
Der Wolf heulte auf, aber er gab sich noch nicht geschlagen. Wütend sprang er Linky wieder an. Diesmal gelang es Linky nicht auszuweichen. Er fiel hin und der Wolf lag nun auf ihm drauf. Doch nicht für lange, denn Linky konnte seine Beine unter den Körper des Wolfes bringen und schleuderte das Tier fort. Der Wolf rappelte sich schnell wieder auf und wollte Linky erneut angreifen als ein Pfeil sich in die Hinterläufe bohrte. Wieder heulte er klagend auf, doch das half ihm nichts mehr, Linky gab ihm mit einem Axtschwung den Rest.
Erschöpft und glücklich liessen sich die beiden erstmal nieder, Bloody hatte noch ein paar Stengel bei. Er holte sie raus und bot Linky einen an. Linky nahm ihn und kurze Zeit später stiegen grüne Rauchwolken auf.
"Schau mal Linky! Das neue Lager ist nicht mehr weit. Der Abhang hier müsste uns genau dorthin führen. Ich schlage vor wir lassen uns den Rest des Weges hinunter rollen. Im Wagen versteht sich!"
Augenblicke später rasten die beiden den Berg hinunter, im Mund hatten sie immer noch die Sumpfkrautstengel. ...
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01.12.2002 12:31 | #96 |
Linky |
Dark_Cycle und Linky waren schon einige Meter im Gebirge, da kam Bloodflowers ihnen hinterher geeilt.
"Ich musste ncoh die Sachen holen!"
Linky nickte und so zogen sie den Wagen zu tritt durch das Gebirge. Viel hatte sich verändert, seit ihrem letzten Besuch. Am Tag erschien es zwar kein bisschen mehr einladend als in der Nacht, aber man hatte eine gewisse Übersicht über die Wege und konnte weit vorraus sehen, ohne dass einem dichte Nebelschwaden die Sicht versperrten. Die mächtigen Felsen des gestrigen Abends wirkten am Tage wie mickrige, karge Gegenstände, die hier fehl am Platz waren. Das Gebirge war im großen und ganzen ein anderes am Tage. Auch die Tiere gingen nur Nachst auf die Jagd. Tagsüber war hier zu viel los und ein Überfall auf harmlose Wanderer konnte für ein Rudel schnell in die Hose gehen. Zum Glück ging es nur am Anfang ihres Weges bergauf, den Rest des Weges rollten sie mit niedriger Geschwindigkeit den Berg hinunter. Nach einer halben Stunde kamen sie auch schon an den Pforten des Außenpostens an, oder besser gesagt, sie rollten an. So ein Wagen war schon sehr praktisch, das würde Linky sicherlich noch oft merken können.
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09.12.2002 21:27 | #97 |
RhS_Artifex |
Donner hallte von den Wändern der Felsschlucht wieder, Regen fiel wie eisige Nadeln vom Himmel herunter. Es gab keinen einzigen Schutz gegen die Naturgewalten in dieser Felsschlucht die weit abgelegen lag. Ein Rauschen war gerade noch vernehmbar durch das Tosen der Naturgewalten.
Rau- sch - en ... irgend- wo gibt es Was -ser hier ....nur ...wo ?
Ein Gedankengang der schnell wieder in der Senke verschwand. Ein Wirbel unergründlicher Finsternis toste dort. Alles war verschwommen. Bilder tauchten auf, Ein Steinportal so mächtig als ob es eine Trutzburg wäre...., und verschwanden wieder im wirbelnden Nichts.
Wo ....wo ....wo bin ich ?
Alles was zu sehen war, war eine undurchdringliche Schwärze, die alles ausfüllte und dem Wirbel der Gedanken entsprach. Eine Hand wurde ungeschickt gehoben und betrachtet, irgendwie war das Gefühl für eine flüssige Bewegung verloren und alles kam stockend vor.
Das Rauschen eines Stroms lockte im Hintergrund mit dem verheißungsvollem Versprechen Wasser zu spenden, während die Naturgewalten unerbittlich in der Felsschlucht tobten.
Der Körper war bereits übersät mit winzigen roten Punkten die die Einschlagstellen der Regentropfen markierten und schmerzhafte Blitze durch den Körper jagten. Spärlich war die Bedeckung, denn es waren nur noch Fetzen die am Leib hangen. Nun richtete er sich auf alle Viere und begann sich zu bewegen.
Wasser ...irgendwo ...ist ...Wasser ! Ich ...muss ...dahin !
Alles schmerzte, aber der Körper wurde gnadenlos vorangetrieben und Stück für Stück vorwärts gezwungen. Die Schwärze war allumfassend und undurchdringlich, von Orintierungsmöglichkeiten war keine Rede.
Hände und Knie, sowie Füße wurden aufgescheuert, an einigen Stellen fing es bereits zu bluten an, aber der unbändige Überlebenswille war stärker als alle Schmerzen und er zwang den ausgelaugten Körper vorwärts.
Nacht ...es ist nachts, ...deshalb ...diese ..Schwärze !
Ein weiterer Gedankenblitz der vorüberzog.
So ging es eine Zeitlang weiter, bis die Hände unter sich keinen Boden mehr fanden und die Schwerkraft den Rest des Körpers nachzog. Der Widerstand fiel nur schwach aus denn der Körper war bereits zu ermattet um noch Großartiges leisten zu können.
Platsch, das Geräusch ging im Tosen der Naturgewalten und dem Rauschen des Flusses geradezu unter.
Der Mund öffnete sich und schluckte Wasser wie ein Verdurstender. Nun kam etwas Leben in die Glieder und die Arme, sowie die Beine begannen sich reflexartig zu bewegen, um den Kopf über Wasser zu halten.
Der Strom riss die Gestalt mit sich.
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15.12.2002 11:59 | #98 |
Saturas |
Schon bald hatte die Abenteurer- Gruppe inklusive Saturas die Berge erreicht, zum Glück ohne Zwischenfälle, abgesehen von einigen harmlosen Gefechten mit Wölfen, deren Felle hatten sich die Krieger provisorisch umgehangen, es reichte sogar für alle. So mussten sie mit Sicherheit nicht mehr frieren. Die neun Mann wanderten also auf dem Fels, auch vermehrt auf Neuschnee, hinauf bis zur Baumgrenze, auf dieser Höhe musste sich das Urvieh befinden. Wir gehen in diese Richtung, schlage ich vor. Saturas deutete nach Süden (?) fing einige nickende Blicke ein und marschierte voran. Hier knirschte jeder Schritt im Schnee, die Gruppe bewegte sich unüberhörbar.
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15.12.2002 12:08 | #99 |
Sly |
Sly sah sich in der Gegend um. Sie war selbst für diese Höhe sehr verschneit. Er sagte zu Saturas: Hey ich finde es liegt für diese Jahreszeit etwas zu viel schnee so einen schlimmen winter hab ich schon lange nicht mehr erlebt. Ist das ein Vorbote für etwas? Saturas: ich weiß es nicht Sly, ich weiß es nicht Plötzlich vernahm Sly ein brüllen. Anfangs glaubte er es sich einzubilden doch dann hörten sie es nochmal diesmal viel Lauter. Saturas. das hört sich an wie ein Schattenläufer nur viel größer. Ist das dein Ziel?
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15.12.2002 12:20 | #100 |
Saturas |
Natürlich vernahm auch der Magier das Grollen, nein, es war schon vielmehr ein Brüllen, das kam ihm bekannt vor, denn er trug ja schon einmal einen Kampf gegen ein solches Biest aus, doch dasjenige, das er in der Höhle, in der er damals nach seinem Sturz von der Klippe (die hier übrigens ganz in der Nähe sein musste), das war so gigantisch gross, unvorstellbar, das musste die Bestie sein, die ihre Anwesenheit soeben verlauten liess.
Ja, Sly, das ist es. Das Ziel ist hier ganz in der Nähe. Da hinten, entweder im Schnee versteckt oder im Wald. Doch nicht tief im Wald. Ich glaube, es hat gemerkt, dass wir hier sind, und brüllt nur deshalb. Männer, macht euch bereit! Ich schätze, gleich geht es los. Haltet die Augen offen. Verteilt euch. Wir gehen jetzt ganz vorsichtig weiter in die Richtung des Gebrülls. Grrooaarr!! Diesmal war es mehr ein Schrei als irgendein anderer Laut. Die Äxte und Schwerter lagen ruhig in den zum Zuschlagen bereiten Händen der Söldner, ebenso die gespannten Langbögen, und um Saturas Hände blitzte und zuckte das magische Blau, ganz offensichtlich bereitete er einen Zauber vor. Immer weiter, vorsichtig, wie es angeordnet wurde, schritten die Krieger vorwärts, immer näher, immer näher…dann ging wieder ein nervenzerfetzendes Gebrüll los…
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15.12.2002 12:41 | #101 |
Sly |
Sly spürte angst. Ob die anderen Söldner wussten ,dass der schattenläufer wohl viermal so groß ist wie normal? Die Gruppe näherte sich dem Wald und es raschelte überall.Sie sahen sich um sie sahen aber nirgendwo den Schattenläufer Saturas ich hab da ein ganz mieses gefühl, als ob das eine Falle währe Saturas gab keine antwort er schien sich auf andere dinge zu konzentrieren. Sly konzentrierte alle seine Sinne doch es war ihm immernoch nicht gelungen den Schattenläufer auszumachen [I] Wie kann ein so großes Vieh sich blos so gut verstecken . Doch dann hörten sie einen markerschütterndes Gebrüll und der riesenhafte Schattenläufer sprang aus dem Gebüsch auf sie zu...
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15.12.2002 12:54 | #102 |
Saturas |
Bei Gott!
Adanos steh uns bei!
Hilfe!
Heilige Scheisse!
Aaaah!
Schreie und Rufe wild durcheinander. Die ganze Gruppe erschrak ab dem plötzlichen Auftreten des weissen Riesen. Die ersten Pfeile surrten an den Vordermännern vorbei und trafen sogar ihr Ziel. Sogleich flog allerdings- wie als Gegenangriff- einer der Söldner in die andere Richtung, unfähig, der Pranke des Biests auszuweichen. Er landete zum Glück relativ weich im Schnee, doch war dieser nicht mehr ganz weiss, rotes Blut sickerte ins gefrorene Wasser. Der Angriff des Untiers war nahezu perfekt angesetzt, dieser Kämpfer war vorerst ausser Gefecht.
Unterdessen schleuderte Saturas einen eher überdurchschnittlichen Kugelblitz in die rechte Flanke des Gegners, während sich Blade und ein Kollege mit ihren Äxten frontal an ihn heranmachten, ein weiterer Söldner versuchte geschickt die Hinterläufe vom Schneeläufer zu treffen, der Magier war gewichen und konzentrierte sich auf einen neuen Zauber, ununterbrochen liessen die Schützen Geschosse auf den Feind hageln. Der war wie eine Festung, die belagert wurde. Und ob sie fallen würde, das war noch ziemlich ungewiss, denn noch zeigte sie keine Schwäche, weder durch die schweren Treffer der Krieger, noch durch die Magie, noch durch die Pfeile. Vielleicht war diese Festung uneinnehmbar.
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15.12.2002 13:39 | #103 |
Sly |
Sly's Pfeile trafen immer das Ziel, aber selbst seine fatalen Treffen schienen das Ziel nicht richtig zu verletzten. Denk nach Sly denk nach. Dir muss doch was einfallen. Er schoss immer weiter ohne einen bestimmenten bereich treffen zu wollen. Da kam ihm eine Idee: wenn er das Vieh blenden könne hätten sie gute Chancen. Sly schoss auf sein Auge traf aber nur den Schädel. Das Vieh wurde wütend und nahm Sly in's Visier. Sly merkte ,dass der Schattenläufer ihn ins Ziel gefasst hatte.Der Schattenläufer kam angerannt. Ein Söldner wollte Sly beschützen doch der Schattenläufer rammte ihm das Horn durch die Bauchwand und rannte weiter auf Sly zu. Sly schrie SCHEIßE, und rannte weg Saturas hol mir das scheiß Vieh vom Pelz, arghhhhhh Er rannte so schnell er konnte. Wie kann er ihn ablenken er rannte zwischen den Bäumen hin und her um den Schattenläufer abzuschütteln. Macht doch mal was Leute oder pennt ihr? er rannte aus dem Wald auf Saturas zu der einen riesigen Kugelblitz erschaffen hatte. er rief : Sly lass dich fallen der Kugelblitz wird ihm schon ans Leder gehen Wie Saturas befohlen hatte, ließ Sly sich flach auf den Boden fallen und der Kugelblitz flog über ihn weg gegen den Schattenläufer , der von der Wucht umfiel aber nicht tot war. Sly nutzte den Moment und brachte sich in Sicherheit. Er rief Leute wir müssen das Feuer focusieren sie versuchten es so gut es ging aber der Schattenläufer war sehr beweglich. Sly faßte wieder den Entschluss aufs Auge zu ziehlen und traf. Juhu schrie Sly das linke auge ist Blind
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15.12.2002 16:01 | #104 |
Saturas |
Gute Idee, Sly! Und sehr gute Umsetzung dazu, dachte sich Sat. Nun aber weiter. Der Schneeläufer war noch immer wild am Wüten, es war eigentlich verwunderlich, warum er die Krieger nicht einfach alle umgehauen hatte. Doch natürlich hatten diese nun einen gewaltigen Vorteil durch die Halbblindheit des Gegners. Allerdings waren sie immerhin schon um einen Söldner ärmer, doch da kam auch schon der, der vorher durch die Luft geschleudert wurde, zurück und leistete seinen Teil zum Unglück der Bestie. Der mächtige Magier unterdessen merkte schnell, dass er keine Zeit mehr zum Zaubern hatte. Denn das Urvieh bewegte sich ständig, wich den Hieben der Angreifer erfolgreich aus.
Auf einmal zog es sich leicht zurück, es sützte sich auf die Hinterpfoten und sah sehr bedrohlich aus, so auf Beinen stehend, gleich doppelt so gross. Sein Gebrüll fehlte selbstverständlich nicht.
Doch einen schüchterte das keineswegs ein: Blade stürmte mit erhobener Trollfaust auf den Koloss zu. Bevor dieser sich wieder senken konnte, steckte die dicke Zweihandaxt schon in seinem Rumpf. Der hohe Söldner schlitzte ihn sogar noch ein wenig auf. Der rote Lebenssaft rann über den Kämpfer, doch zugleich liess sich der verletzte Riese auf ihn niederfallen. Schnappt ihn euch!, brüllte Saturas, seinen Einhänder ziehend. Tatsächlich war das Biest nun sichtlich geschwächt. Alle Kämpfer rannten auf den gigantischen, bewegten Haufen Fleisch, Knochen, Fell und sehr viel Muskeln zu, auch die Schützen belagerten nun die wohl schon bald fallende Festung mit ihren Nahkampfwaffen.
Der Riese schlug noch immer gefährlich um sich. Alle versenkten ihre Waffen mehrmals in seinem Fleisch, doch geschlagen schien er sich noch lange nicht zu geben.
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15.12.2002 16:25 | #105 |
Sly |
Das Tier erkannte nun,dass es Gefahr lief getötet zu werden. Jetzt begann es mit aller macht zu kämpfen und es drängte die Söldner, Sly und den Magier wieder zurück. Das Vieh hat eine unbändige Kraft. rief Sly Blade bring dich in Sicherheit und wenn stiel dich hinter ihn und dann hack ihm ein Bein ab rief Saturas. Gesagt getan das blade an der Front fehlte merkte man sofort aber. Ein wenig später war er unbemerkt hinter dem Schattenläufer und wartete auf den richtige Moment. Da war er: Der Schattenläufer stand mit 70 % seines gewichtes auf dem rechten Fuß. Blade holte aus und schlug so fest zu,dass nicht nur das Bein ab war sondern er die Axt noch in das zweite hackte. Der Schattenläufer fiel auf den Boden und man sah ihm die Schmerzen an. Ja er schien fast zu Weinen und sagen zu wollen: Warum habt ihr das gemacht? Ich hab euch doch nichts gemacht Alle standen nurnoch um den Schattenläufer herum und beobachteten ihm beim sterben. Sly bekam Mitleid mit dem Schattenläufer und packte seinen Bogen aus. Er ging zu dem Schattenläufer der auf dem Boden lag. Drückte mit dem Fuß den Kopf des schattenläufers nach hinten, so dass er die Kehle frei lag: Ich darf doch oder? Blickte er die anderen fragend an. Sie nickten nur schweigend und Sly nahm einen Pfeil, spannte die Sehne , blickte den Schattenläufer noch einmal an und ließ den Pfeil los. Der Pfeil bohrte sich tief in den Hals des Schattenläufers. Der mit einem letzten markerschütternden Schrei den Rest seines Lebens aushauchte. Danach begannen Sly und ein paar andere Leute den Schattenläufer auseinander zu nehmen. Das Fell nahm Saturas an sich,der sehr zufrieden blickte. Sly Schnitt dem Schattenläufer das Horn ab und ging damit zu Saturas: Das ist eine schöne Trophäe würde ich mal sagen Nachdem der Schattenläufer endlich ausgenommen war machte sich die Gruppe auf dem Heimweg. Einen Söldner hatte es gekostet, was sehr traurig war. Der andere verletzte wurde stützend heimgebracht.
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26.12.2002 17:46 | #106 |
Samantha |
"Was meinst du, wie nah können wir uns an den Barrierenrand wagen? Wenn wenigstens genau ausgeschildert wäre wo das verdammte Ding anfängt..." Samantha stapfte noch zwei Schritte durch den Schnee, dann hielt sie inne und schaute sich um.
Sie waren inzwischen im Gebirge angelangt. Nicht weit von hier mußte die Austauschstelle sein, an die sie alle unangenehme Erinnerungen hatten. Und irgendwo da in den weißen Gipfel mußte auch die Barriere verlaufen. "Ich möchte keinesfalls den netten magischen Tod sterben, also lass uns lieber ein Stückchen weiter links bleiben. Auf dem Weg kann uns ja nichts passieren, erst am See wirds kritisch."
Sie ging ein paar Schritte weiter, stoppte dann aber wieder da Khorûl stehen geblieben war.
"Was ist?"
Das hohe Novize schaute zum Himmel. "Es wird schon langsam dunkel, ich glaube wir sollten uns lieber eine Unterkunft suchen."
Samantha kehrte wieder um.
"Hmm, du hast recht. Lass uns schaun ob es hier irgendwo eine Höhle oder eine andere geschützte Stelle gibt. Vielleicht weiter oben, wo die Orks nicht hinkommen falls sie einmarschieren?"
Sie suchte mit den Augen die Felsen ab.
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27.12.2002 22:38 | #107 |
Khorûl |
Khorûl blickte hinaus in Dunkelheit. Ab und zu wehte ein schwacher Windhauch durch das kleine Tal in den Bergen und sorgte dafür das auch wirklich das letzte Blatt, dass sich noch tapfer an einem Baum gehalten hatte, in sanften wogen auf die Schneedecke nieder gleitete.
Die Gedanken des Novizen überschlugen sich, was um alles in der Welt sollte diese Ruhe stören ?
Der Schnee tauchte diesen Ort in ein unschuldiges Weiss so das wirklich keiner auf die Idee kommen würde das bereits in Kürze etwas schreckliches passieren sollte.
Khorûl ließ seinen Blick über Samantha schweifen, die, in ein dickes Fell gekuschelt neben ihm lag.
Sie hatte bisher immer recht gehabt mit dem was sie gesagt hatte. Auch wenn ihre Vision etwas übertrieben erschien und er nun wirklich nicht an sowas wie Vision und göttliche Eingebungen glaubte, zweifelte er die Worte der Templerin nicht an.
Mit diesen Gedanken legte sich der hohe Novize auf sein Fell, breitete seine Decke über sich aus und war kurz danach eingeschlafen.
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28.12.2002 14:47 | #108 |
Samantha |
Ein starker Wind fuhr durch das Tal und wehte die oberste Schicht des lockeren Neuschnees mit sich hinfort.
Samantha kuschelte sich tiefer in das Fell, welches sie sich um die Schultern gelegt hatte. Trotz guter Rüstung war es doch bitterkalt hier oben. Sie hatten Glück gehabt und einen kleinen windgeschützten Platz zwischen den Felsen gefunden. Auf der einen Seite klafften noch zwei mit Brettern vernagelte Löcher in den Berg, Teile der eingefallenen Alten Mine. Eine Feuerstelle hatten sie vorgefunden und einen alten Kessel, scheinbar hatten Banditen das geschützte Örtchen bereits vor ihnen entdeckt. Nun aber waren alle ausgeflogen, keiner hatte sich hier blicken lassen seit sie gestern abend angekommen waren.
Samantha hockte jetzt auf der hölzernen Brücke, der einzige Weg um den kleinen Lagerplatz zu erreichen. Unter ihr schlängelte sich der Passweg ins Tal hinab und in der Ferne konnte man die Silhouette des Alten Lagers erkennen, wenn man ganz genau hinschaute. Hier waren sie vorerst sicher.
Das Hörnchen kam herangehüpft durch den kniehohen Schnee und hockte sich auf die Holzbrüstung der Brücke. Ein erneuter eisiger Windstoß kam heran, ließ es straucheln und gerade noch so die Krallen ins Holz schlagen können, ansonsten wäre es wohl weggeweht worden. Samantha schüttelte sich das wehende Haar aus dem Gesicht und verengte die Augen zu Schlitzen.
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28.12.2002 15:21 | #109 |
Khorûl |
Mit einem lauten Gähnen erwachte der hohe Novize aus seinem Schlaf. Immer noch halb schlafend richtete er sich auf und sah sich um. Die Templerin war bereits auf den Beinen und hatte sich mit ihrem kleinen Freund auf der Brücke nieder gelassen.
Khorûl durchforstete erst einmal seinen Beutel nach einem angemessenen Frühstück, doch alles was er mitgenommen hatte, hatte er beirets gefuttert. Dementsprechend mürrisch trat er an Samantha heran.
Ich habe meine Vorräte alle gefuttert. er blickte zerknirscht zu seiner Gefährtin hinunter.
Kennst du hier eine Stelle wo wir ein paar Tiere jagen könnten ? Sonst verhunger ich hier noch.
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28.12.2002 17:15 | #110 |
Samantha |
Samantha schaute von ihren Gedanken auf. Gerade hatte sie sich ausgemalt, wie es wohl wäre das Alte Lager zu überrennen. Aus dem Bau ließ sich durchaus etwas ordentliches machen. Wenn man erstmal die Erzbarone rausgeworfen hatte. Jetzt schaute die Templerin auf.
"Guten Morgen Khorûl. Ich weiß, meine Vorräte gehen auch zur Neige. Wir sollten uns nach etwas Essbarem umschauen. Leider kann ich überhaupt nicht jagen, ich werd wahrscheinlich nur über meine eigenen Füsse stolpern. Aber wenn ich mich nicht von diesem Ekelzeugs ernähren will werde ich mich wohl ein bisschen anstrengen müssen."
Sie hatte eine Fleischwanze an den Füsschen gepackt und hielt das zappelnde Panzertierchen mit einem angeekelten Gesichtsausdruck mit zwei Fingerin in die Höhe. Das Hörnchen schreckte mit aufgesträubtem Fell zurück. "Gehen wir und suchen wir uns was", sie warf die Wanze in einem hohen Bogen davon und erhob sich.
"Ich denke mal, hier in der Gegen müßte es massenhaft Molerats oder Scavenger geben."
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30.12.2002 22:31 | #111 |
Khorûl |
Vom Hunger vorangetrieben kletterten die beiden Gefährten den Felsen an der verlassenen Mine hinauf. Von weitem hatten sie dort oben eine kleine Ebene gesehen und den Geräuschen nach zu urteilen würde ihnen dort oben auch das ein oder andere Tier über den Weg laufen.
Nach der kleinen Kletterpartie standen die beiden Sumpfler schliesslich oben auf dem flachen Gipfel über der Mine.
So was hätte die Dame denn gern zum Abendbrot ? Hier gibts ja einiges. Khorûl bemerkte eine kleine Gruppe Scavenger und eine Gruppe Molerats die sich im grünen Gras tummelten.
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30.12.2002 22:53 | #112 |
Samantha |
Samantha ließ ihren Blick über die Scavengerherde in der Ferne schweifen und dann über die beiden Molerats, die sich in einem Erdloch tummelten. "Hmm... ich glaube mich gelüstet es nach einem fixen Essen, mein Magen rebelliert sonst. Nehmen wir die Molerats, die sind einfacher. Ich hab keine Lust auf hunderte Schnabelabdrücke von Scavengern auf meiner Haut." Sie zog ihr Schwert langsam hervor und hielt es kampfbereit in ihrer Rechten.
Das Hörnchen bemerkte die Anspannung und flüchtete lautlos in ihre Rüstung. Bei einem solchen Kampf wollte es keinesfalls in Reichweite der scharfen Schwertklinge hocken.
"Du das Linke, ich das Rechte", murmelte die Templerin. Ihre Augen waren jetzt ganz genau auf die beiden ahnungslosen Molerats gerichtet.
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30.12.2002 23:04 | #113 |
Khorûl |
Ok ich nehme dann den Anderen. auch der hohe Novize zog nun sein Schwert und behielt sein Ziel genau im Auge.
Dann stürmte er auf das ahnungslose Tier los, je überraschter es war, umso weniger Gefahr ging vom ihm aus.
Das Tier sah von seinem Mahl auf uns blickte genau in die Richtung des anstürmenden Sumpflers.
Ha, so nimm dahahahahaaaa.... plötzlich rutschte Khorûl auf dem Schnee aus und plumpste mit einem dumpfen Laut zu Boden.
Autsch. gerade als er sich aufrappeln wollte sah er wie der fette Molerat auf ihn zu gelaufen kam.
Ohoo Scheisse. er suchte in dem ,in komplett in weiss gefärbtem, Gras nach seinem Schwert. Gerade als der Molerat nahe genug war um zuzibeissen, spürte der Novize das er etwas eisernes gefunden hatte und riss seinen Arm hoch um dem Tier den Todesstoß zu versetzen. Seine Beute flog von dem Schlag jedoch nur ein paar Zentimeter zurück und machte sich erneut auf Khorûl anzuknabbern. Desen Blick fiel als erstes auf das was er in der Hand hielt, ein alter metallener Kochlöffel.
Klasse... in windeseile wühlte er mit seinen Füßen im Schnee herum, entdeckte in letzter Sekunde sein grünlich schimmerndes Schwert, holte aus und stieß dem Tier die Klinge in den Leib.
Mit einem Röcheln krachte der Molerat in sich zusammen und blieb regungslos liegen.
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30.12.2002 23:19 | #114 |
Samantha |
Khorûls Geschick im Molerattöten war jedoch längst nicht so ausgeprägt wie das von Samantha. Die Templerin hatte sich genüßlich die Lippen geleckt, während ihre Augen gierig das Beutestück beobachteten. In Gedanken sah sie schon den Braten vor sich, lecker umhüllt mit einer knackigen Kruste und gebadet in einen deftigen Bratensud. Ein paar Scheiben Brot dazu und noch etwas Frisches zu trinken...
Mit einem Kampfesschrei stürzte sie sich auf das Molerat. Völlig unwissend in der Kunst des Jagens, sprang sie einfach mal rücklings auf das Tier und versuchte ihr Schwert von hinten hindurchzustoßen. Dummerweise aber fand das Molerat die Reitnummer gar nicht lustig, wild quiekend sprang es auf und ab und hoppelte schließlich mit der hilflosen Templerin auf dem Rücken davon.
"Aaaaaaaaaaaah verdammtes Viech...!", Samantha klammerte sich entsetzt an den wankenden Fleischklumpen und versuchte das Gleichgewicht zu halten. Das Schwert immer noch hilflos erhoben und wild mit den Füßen strampelnd wurde sie von dem hoppelnden Molerat über die Ebene geschleift.
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30.12.2002 23:36 | #115 |
Khorûl |
Während Khorûl sich über seine erlegte Beute freute, drang ein spitzer Schrei in seine Ohren. Er fuhr herum und sah, dass Samantha auch nicht mehr Glück gehabt hatte als er. Gleiche Situation, gleiches Können, andere Lösung... Der hohe Novize packte sein Schwert und versuchte ohne eine Bauchlandung zu der Templerin zu gelangen.
Hey du hässlicher Fleischklos, komm her. brüllte er dem Molerat entgegen, doch dieser schien den Novizen nicht zu bemerken.
Khorûl rannte so lange hin und her bis er im Blickfeld des stolzen Reittieres auftauchte. Dieses erkannte nun endlich den Novizen und "stürmte" mitsamt seiner Reiterin auf den Sumpfler zu.
Halt dich fest, ich stech ihm mein Schwert in den Rachen. brüllte Khorûl zu der jungen Frau hinüber und sprintete dann ebenfalls auf den Molerat los. Das Schwert hielt er waagerecht zum Boden, so müsste er das Tier eigentlich genau in dessen Kopfhöhe treffen. Kruz bevor beide Parteien aufeinander prallten holte der Novize aus und stach mit aller Kraft zu, bemerkte leider erst jetzt das seine Methode nicht die Beste war. Um nicht über das Tier zu stolpern sprang er hoch und plumpste dabei gegen Samantha und stieß sie rückwärts von ihrem Reittier herunter. Mit einem lauten Rumms landete der vermeintliche Retter auf der Templerin und beide wehten bei dem Aufprall eine riesige Schneewolke auf.
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30.12.2002 23:51 | #116 |
Samantha |
"Uff!", Samantha hob den Kopf und spuckte eine Ladung Schnee aus. "Ähm...könntest du vielleicht...danke."
Als der Novize sich wieder aufgerappelt hatte ging das Atmen schon wieder wesentlich leichter. Samantha richtete sich langsam auf und klopfte sich das weiße Zeug von der Rüstung. Dann mußte sie unweigerlich lachen. "Hehe, wir sind schon zwei Jäger! Einer tolpatschiger als der andere! Aber schau, wir hatten immerhin Erfolg", sie deutete zu den beiden Molerats, die jetzt tot im Schnee lagen.
"Lass uns die beiden Kerle schnell zum Lager schleppen und einen schönen Braten draus machen."
Sie sammelte ihr Schwert auf, das im Schnee steckte, und begann eines der Molerats an den Hinterläufern hinter sich herzuschleppen.
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31.12.2002 00:13 | #117 |
Khorûl |
Khorûl musste ebenfalls grinsen. So blöd hatte sich mit Sicherheit noch niemand angestellt, dabei waren es nur 2 Molerats gewesen, keien Snapper oder derart gefährliche Tiere, sondern so ziemlich das harmloseste was es gab. Der hohe Novize packte seinen Molerat ebenfalls an den hinteren Beinchen und zog ihn hinter sich her.
Er war heilfroh als sie beide wieder an ihrem Lager angekommen waren und er sich endlich einmal in aller Ruhe hinsetzen konnte.
Ich glaub ohne dich wäre ich längst verhungert. Ist zwar keine wirklich große Leistung ein paar Fleischbrocken zu braten nehm ich an, aber ich kann nichtmal das.
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31.12.2002 00:25 | #118 |
Samantha |
Samantha schüttelte grinsend den Kopf.
"Mensch so schwer ist das doch wirklich nicht. Aufspießen und heißmachen", sie grinste noch breiter, während sie aus ihrem Reisesack einen langen metallischen Spieß holte und dann begann, eines des Molerats damit aufzuspießen. Es würde wirklich ein herrlicher Braten werden.
"Hast du zufällig noch etwas Bier bei dir? Damit können wir das Tierchen übergießen, das gibt eine leckere Kruste."
Sie baute eine provisorische Halterung aus dicken Stöcken und steckte dann das gespießte Molerat über das Feuer.
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31.12.2002 01:01 | #119 |
Khorûl |
Der Novize kramte in seinem Beutel herum. Viel war nicht mehr darin zu finden, aber er war sich sicher das er noch irgendwo eine Bierflasche darin verstaut hatte.
Nachdem er die hälfte des Inhalts auf dem Boden vreteilt hatte fand er das gesuchte und reichte es der Templerin.
Hier ist meine Letzte, also geh sorgsam damit um. er grinste Samantha an und setzte sich wieder auf den Boden. Sein Magen hing ihm mittlerweile in den Kniekehlen.
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31.12.2002 01:12 | #120 |
Samantha |
"Sicher, ich finde schon eine gute Verwendung dafür", sie begann das Bier langsam über den Braten fließen zu lassen. Nachdem sie diese Prozedur mehrmals wiederholt hatte, trank sie den restlichen Schluck selbst aus und stellte dann die leere Flasche neben Khorûl ab.
"So, bedien dich", sie begann mit ihrem Messer Stücke aus dem saftig gebratenen Tier zu schneiden und fing an zu essen.
Das Hörnchen kam neugierig aus ihrem Kragen geschlüpft. Das Näschen schnupperte witternd in die Luft, zuckte ein paar mal und nahm dann die Fährte auf. "NEIN!", Samantha hatte sehr wohl die Annäherungsversuche des Vieches bemerkt und zog das Hörnchen nun am buschigen Schwanz vom Braten weg. "Du hast deine Nüsse, das ist unser essen. Oder hast du etwa bei der Jagd geholfen, na?"
Sie grinste schadenfroh und biß herzhaft in das saftige Fleisch.
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31.12.2002 01:22 | #121 |
Khorûl |
Khorûl nahm einen der vorbereiteten Spieße und begann ebenfalls mit dem verspäteten Abendessen. Allmählich war es auch schon dunkel geworden, nur noch ihr kleines Lagerfeuer spendete etwas Licht während die beiden aßen. Ich hoffe unser freiluft Trip ist bald vorbei. allmählich wird es nachts doch sehr kalt. ein eisiger Wind wehte dem hohen Novizen um die Nase. Als er mit dem essen fertig war, nahm er seine Decke und legte sich auf sein Wolfsfell. Mal sehen was morgen so passiert. Gute Nacht. er lächelte seine Gefährtin noch einmal an, drehte sich dann herum und war kurz darauf eingeschlafen.
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01.01.2003 22:53 | #122 |
Samantha |
Samantha und Khorûl lagen immer noch auf ihrem angestammten Lagerplatz, tief eingehüllt in dicke Felle, um der eisigen Kälte zu strotzen. Ein leises Schnarchen zeugte davon, dass beide tief schlummerten. Selbst das Hörnchen hatte sich zur Ruhe begeben und lag friedlich zusammengerollt zwischen dem Wolfsfell und der Templerin. Sein Bäuchlein ging gleichmäßig auf und ab, nur die Öhrchen zuckten ab und zu nervös. Es war ein Bild der Ruhe und Geborgenheit.
Dann, mit einem Mal, zuckte der Himmel auf. Die Erde bebte etwas, nicht viel, aber genug um die Templerin wachzurütteln. Spätestens der ohrenbetäubende Knall, der gleich darauf folgte und die Stille zerriß, ließ sie kerzengerade auffahren.
"Beim heiligen Schläfer, was war das?!"
Die Augen der Templerin suchten skeptisch die jetzt wieder ruhige Umgebung ab. Nichts deutete auf ein Erdbeben hin. Kein Laut war zu hören. Alles war wie immer.
Gerade wollte sich Samantha wieder in ihr Fell kuscheln und weiterschlafen, als ihr etwas merkwürdig vorkam. Da fehlte doch was. Irgendwas war anders und doch sah alles so normal aus.
Grübelnd fuhr sie sich durch die Haare und ließ ihren Blick erneut umherschweifen. Was könnte das sein? Was verlieh ihr dieses seltsame Gefühl von Freiheit und...
Mit einem Mal fuhr sie wieder in die Höhe. Die Barriere! Konnte das sein? Zweifelnd suchten ihre Augen den Himmel ab. Normalerweise war in der Nacht immer ein leichtes Blau zu erkennen, das ewige Zeichen ihrer Gefangenheit. Wie oft schon hatte sie in die Sterne geschaut, versucht das Blau zu ignorieren... Und jetzt war es weg! Entgeistert blinzelte die Templerin. Nein, sie mußte träumen. Das konnte nicht sein.
Sie lachte kurz unsicher und schüttelte den Kopf. Nein, ihr Gehirn spielte ihr aber auch Dinge vor. Erst dieser angebliche Knall und jetzt das! Nein, wirklich nicht.
Mit einem weiteren Kopfschütteln schlüpfte sie wieder unter ihr Fell und schloß wieder die Augen.
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01.01.2003 23:33 | #123 |
Superluemmel |
Der Weg vom Schläfertempel zur anderen Seite des Tals war beschwerlicher gewesen als zuerst angenommen. Blitze lösten sich von der zusammenbrechenden Barriere und fuhren unkontrolliert in die Minenkolonie herab.
Bäume stürzten brennend um, die Tiere rannten wie kopflose Hühner in wilder Panik umher. Mehr als einmal war Frost gezwungen, einen Umweg in Kauf zu nehmen, weil eine Horde von Snappern seinen Weg kreuzte oder sein Pfad durch neu entstandene Hindernisse so stark beeinträchtigt wurde, dass kein Weiterkommen möglich war.
Irgendwann hatte er es geschafft. Vor ihm ragte die Steilklippe des Gebirges in die Höhe. Eine steinerne Bastion, gefertigt aus Tonnen von Fels, bestehend seit Menschengedenken.
Aber nicht unbezwingbar.
Es war nicht das erste Mal, dass Frost vor einer schier endlosen Felswand stand. Seine Karriere in der Armee des Königs hatte ihn oft ins Gebirge geführt, auch die Suche nach Ironia hatte ihre Spuren hinterlassen.
Und jedes Mal hatten ihn seine treuen Kletterhaken begleitet.
Wer brauchte schon einen Hammer, wenn er einen Schwertgriff hatte? Da er die Haken wieder einsammeln würde und deshalb die gesamte Strecke quasi zweimal klettern musste, würde das ein verdammt langer Aufstieg werden. Doch die Nacht war noch jung, und der Drang nach Freiheit war weitaus größer als der nach Bequemlichkeit.
Zu diesem Zeitpunkt würden wahrscheinlich schon die ersten Sträflinge zu dem ihnen am logischsten erscheinenden Fluchtpunkt drängen - Der Austauschstelle. Viele von ihnen würden wahrscheinlich das Licht des nächsten Tages nicht mehr erblicken.
Frost erinnerte sich durchaus, dass am Ende des Passes ein Haufen Soldaten stationiert gewesen war. Er würde bestimmt nicht den selben Weg zurückgehen, über den er in diese verfluchte Barriere gekommen war.
So begann der Waffenmeister den Aufstieg, trieb einen Kletterhaken nach dem Anderen in den Fels, sicherte wieder und wieder das Seil, stieg Höhenmeter für Höhenmeter dem Sternenhimmel entgegen.
Dieses Mal würde ihn kein magisches Netz aus Blitzen davon abhalten, seinen Weg in die Freiheit zu beschreiten.
Auch wenn er für diesen Weg deutlich länger als seine Mithäftlinge brauchen würde, am Ende würde er über dieses Gefängnis triumphieren. Und ihn würde kein Armbrustbolzen empfangen.
Er war zwar kein unbeschriebenes Blatt in der Armee und auch nicht durch sein eigenes Verschulden in die Barriere geworfen worden, aber wer unterschied schon zwischen Königsgetreuem und Flüchtling, wenn er auf eine Woge von Menschen schoss, die durch ein Tal heranwallte, das zu einer Strafkolonie zum Erzabbau führte?
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02.01.2003 13:13 | #124 |
Khorûl |
An diesem morgen erwachte der hohe Novize mit einem leisen stöhnen. Er hatte die ganze Nacht auf einer kleinen erhebung im Fels geschlafen, woraufhin ihm nun seine Knochen ordentlich schmerzten.
Ich liebe diese Bequemlichkeit hier. er richtete sich auf und trat auf die kleine Wiese vor ihrem kleinen Unterschlupf hinaus.
Mit einem Gähnen streckte er sich und blickte hinauf zum Himmel. Die erste Reaktion war ein etwas ungläubiger Blick.fehlte da nicht was ? Khorûl war zwar noch nicht lange in der Kolonie gefangen, aber die blau leuchtende Kuppel war ihm trotzdem aufgefallen. Der Novize zuckte mit den Schultern und machte sich nun erst einmal daran nach dem Frühtsück zu sehen. Vielleicht lags lediglich an der Sonne das man die Kuppel so früh am morgen noch nicht erkennen konnte.
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02.01.2003 13:49 | #125 |
Samantha |
Samantha gähnte ausgiebig und schälte sich dann schließlich verschlafen aus ihrem dicken Fell. Khorûl war schon wach, ein Wunder. Sonst pennte der hohe Novize doch auch immer bis die Sonne schon faßt wieder den Horizont küßte. Mit einem Seufzer erhob sie sich und knabberte zum Frühstück an einem kalten Stück Moleratschenkel herum.
"Guten Morgen. Ich hab vielleicht einen Brummschädel. Als hätte ich gestern einen halben Fjord aus Amazonengebräu geleert, dabei hab ich keinen einzigen Tropfen zu mir genommen."
Sie begann ihre Sachen zusammenzupacken.
"Ich glaub wird sollten weiterziehen. Das Wetter wird wieder besser, wir können weiter hinauf. Die Barriere ist erst dort oben am Gipfel soweit ich weiß, ein Stück können wir uns also hochwagen. Vielleicht finden wir eine Stelle mit Aussicht über das Tal."
Sie schnürte ihren Sack fest zusammen und half dann Khorûl bei seinem Zeug.
Kurz darauf dann brachen die beiden Sumpfler auf. Gut bepackt und das Hörnchen auf der Schulter schritt Samantha langsam über die Holzbrücke und erreichte schließlich wieder den Pfad nach oben. Die Templerin legte eine Hand über die Augen und schaute nach oben.
"Dort hinten ist die Austauschstelle, vielleicht sollten wir es weiter rechts versuchen?", sie knabberte den letzten Rest von dem gebratenen Schenkel ab und warf dann den Knochen achtlos hinter sich weg.
Dummerweise traf das Geschoss das Männchen eines friedlich schlummernden Bluthundpärchens direkt zwischen den Ohren. Empört riß er die Augen auf und erhob sich mit einem Knurren. Davon wurde das Weibchen wach, was sich sogleich ebenfalls in Angriffsstellung positionierte.
"Oh...", Samantha hörte das Knurren hinter ihrem Rücken und drehte sich ganz langsam herum. Sie ahnte nichts gutes.
"Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaah rennnnnnnnnnn!!", sie starrte entsetzt in die sabbernden Lefzen eines Bluthundes und dahinter eine Reihe äußerst spitzer Reißzähne....
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02.01.2003 14:03 | #126 |
Khorûl |
Etwas irritiert blickte Khorûl zu Samantha hinüber. Dann folgte er ihrem panischen Blick und erkannte sofort was Sache war.
Oh Scheisse. Die Templerin hatte schon längst die Beine in die hand genommen, da rannte auch der hohe Novize um sein Leben.
Mit diesen beiden Viechern legte man sich besser nicht an.
Schnell, da....vorne...in diese...Hö...hle. vor den beiden tauchte eine deutliche Vertiefung im Fels auf, welche aufgrund von sichtbaren Stützbalken wohl von Menschenhand geschaffen wurde.
Die beiden Sumpfler rannten dort hinein, gerade noch rechtzeitig da die Bluthunde doch wesentlich schneller waren als die beiden schwer bepackten Menschen.
In der Höhle angekommen fiel Khorûl erst einmal auf die Knie. Puh....hier sind wir sicher. Die Viecher sind viel zu groß, die passen hier nicht rein.
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03.01.2003 14:11 | #127 |
Raven the 4th |
Der Schritt der Jäger verlangsamte sich und der Hang, in dem sie sich jetzt fortbewegten, wurde immer steiler.
Raven wusste genau, wo er hin wollte: zu seiner Hütte, die niemals fertig werden sollte.
Als er das letzte mal dort war, hatte er Trollspuren gesehen. Er hatte damals weder Zeit noch Lust, den Troll zu suchen und zu jagen, aber jetzt war der richtige Zeitpunkt.
Als sie endlich auf dem Plateau ankamen, wo sich der Bergkessel befand, wo Raven seine Hütte errichten wollte, stand die Sonne weit im Süden, doch lies der eisige Wind keine Wärme erkennen.
Raven zog seine Bogen und deutete den andren, es ihm gleich zu tun. Dann ging er langsam in Richtung seiner Hütte.
Als er sie endlich erblickte, erschrack er; seine Hütte war dem erdbodengleich gemacht. All die Mühe umsonst.
Der Troll hatte wohl seine Angression an Ravens Hütte ausgelassen, jetzt würde Raven seine Agression an dem Troll auslassen.
Wütend sah er in alle Richtungen und suchte Spuren des Trolls: Nichts.
Als er schließlich die Trümmer seiner Hütte aufsuchte, um zu sehen, ob er noch irgendetwas bergen könnte, sah er schwach ein rötliches Licht aus den Ruinen brechen.
Er packte seinen Bogen fester und ging in Verteidigungsposition; seine Gefährten taten es ihm gleich.
Er starrte auf die Trümmer; nichts zu sehen.
Dann wieder: ein kurzes schwaches rötliches Licht.
Dann ein Fauchen.
"Was ist das?", fluchte der Jäger und zielte.
Ein Pfeil, ein Fauchen.
Raven spannte den Bogen erneut, als sich die Bestie plötzlich zu erkennen gab. Sie sprang mit einem riesigen Satz auf seinen Angreifer, der nur mehr seinen Bogen zum Schutz vor sich halten konnte.
Raven warf das Tier zurück, schmieß seinen Bogen weg und zog sein Schwert. Sofort begann er auf die Bestie einzuhauen, die immer wieder geschickt auswich.
Als Raven so mit dem Tier kämpfte und die andren verzweifelt versuchten, ihm zu helfen, zeigte sich schon die nächste von diesen Viechern.
Scipio überlegte nicht lang und stürzte auf sie zu; ein paar Streiche mit seiner Axt und das Tier lag in seinem Blut.
Jetzt endlich hatte Raven es geschafft in Kampfposition zu gelangen und sich das Vieh vom Leibe zu halten. Jetzt konnten endlich auch Sly und Bloodflowers eingreifen.
Und nach wenigen Pfeilen lag auch das zweite Tier blutend im Dreck.
"Verdammt, was war das denn?", fluchte Raven und klopfte sich den Dreck von der Rüstung. "Ohne diese Rüstung wäre ich tot! Was sind das nur für Viecher?"
Er kniete sich hinunter zu dem Kadaver; das wolfähnliche Wesen hatte ein schwarzes Fell, einen langen dünnen Schwanz und unheimlich scharfe Zähne. Das rote Schimmern in seinen Augen war verschwunden, doch das Tier sah selbst in seinem eigenen Blut liegend sehr gefährlich aus.
"Was auch immer das war und woher auch immer das kam, es kam nicht allein... Seht!"
Raven zeigte hinüber zu einer Anhöhe hinter seiner Hütte und spannte seinen Bogen.
"Da sind noch drei von denen! Es ist wohl besser wir erledigen sie und gehen dann... Auf den Troll können wir doch wohl verzichten! Diese Viecher sind mir nicht geheuer." beschwerte sich Bloodflowers.
Raven sah sich wütend um. "Dieser Troll hat meine Hütte zerstört, ich will ihn tot sehen..."
Dann flogen die ersten Pfeile, und das erste der drei Bestien fiel.
Die andren kamen sogleich herbeigestürzt und verwickelten die Jäger in den Nahkampf.
Scipio hatte sofort wieder ein Tier erlegt und ging nun Raven bei der Erledigung des zweiten zur Hand.
Als beide Tiere im Dreck lagen, drehte sich Raven zu seinen Gefährten um und sagte:
"Nun gut... hier geht etwas größeres vor, als wir wohl alle vermutet hatten. Vielleicht ist es auch zu groß für uns... aber ich will diesen Troll erlegen und nicht nur mehr das: ich will auch herrausfinden, was hier vorgeht! Ich meinerseits werde weitergehen, ich werde diesen Troll finden und zur Strecke bringen! Was ihr macht, ist euch überlassen; macht was ihr wollt! Geht mit mir oder lasst es sein! Es liegt an euch...
Denkt ruhig darüber nach, ich werde hier noch etwas rasten!"
Raven setzte sich auf die Trümmer seine Hütte.
"Will jemand etwas essen?"
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03.01.2003 16:13 | #128 |
Bloodflowers |
Raven hatte sie die letzten Stunden zielsicher durch die Wildnis geführt, wenn sich hier einer auskannte dann der Jagdlehrmeister. Er hatte ein ganz schönes Tempo vorgelegt, umso erstaunlicher das Bloody da mithalten konnte, es hatte den Anschein das sich das Training mit Scatty ausgezahlt hatte.
Etwas später kamen sie dann zu Raven's(zerstörter) Hütte. Wo auch gleich ein paar Kreaturen auf sie losgingen. Nachdem auch das überstanden war, fragte Raven seine Begleiter ob sie auch weiterhin bei ihm bleiben würden um den Troll zu jagen. Bloodflowers war am Anfang ein wenig skeptisch, entschied sich dann aber doch das er mit auf Trolljagd gehen würde. Eins nur war klar, schnell musste es gehen, denn was nach dem Einbruch der Barriere hier alles für Kreaturen rumlaufen würden, konnte niemand so genau vorhersagen.
Bloody nahm das Fleisch von Raven dankend an und aß es auch sofort, er hatte nämlich Hunger. Danach kramte er aus seinem Gepäck ein paar Bierflaschen und reichte jedem der vier eine. Während er an dem Bier nippte, schaute er sich die toten Viecher nochmal genau an.
"Was meint ihr was das für eigenartige Monster sind? Ich hab mal was über Dämonen gelesen, von der Beschreibung her könnten das sogar welche gewesen sein!" ...
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03.01.2003 16:41 | #129 |
Sly |
"Daemonen würd ich nicht sagen. Vielleicht so ne Abart, aber keine Daemonen denk ich. " Sly betrachtete die Biester.Plötzlich wurde ihm schlecht. " Ich weiß was für Biester das sind " schrie Sly " Die nennen sich Warg oder Wrag oder so verdammt, das sind oft Vorboten von Orks, und schlimmerem. ". Sly erschrack mit den Worten die anderen.Die anderen blickten sich um. Orks, oh gott. Sie hatten die Biester fast vergessen seitdem sie das Lager angegriffen haben. " Also wenn das so ist,dann schlage ich vor,dass wir zusammen bleiben, und keiner einen alleingang macht,das wäre vielleicht der tot von demjenigen. Zu viert können wir uns noch gut gegen ein paar von den Biestern wehren. " sagte Scipio. Die anderen stimmten zu
Sie saßen da und aßen noch etwas und dann machten sie sich auf den Weg zu dem Troll " Ich kenne mich hier am besten aus, ich gehe vor " sagte Raven und die Freunde machten sich auf den Weg
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03.01.2003 17:48 | #130 |
Bloodflowers |
Warg’s nannten sich also diese Viecher! Bloody hatte sie wegen den blutroten Augen glatt für mächtige Dämonen gehalten. Andererseits hätten sie sie dann längst nicht so einfach töten können. Vorboten der Orks waren sie, wie Sly meinte. Bloodflowers hoffte das sie den Orks nicht noch begegnen würden. Ein paar könnten sie erledigen, aber einem Trupp Orks hätten sie nicht viel entgegen zu setzen.
Raven führte sie weiter, er hatte wohl die Fährte eines Trolles gefunden und folgte dieser. Nach einer Weile kamen sie dann zu einem kleinen Tal, in diesem Tal gab es kaum etwas ausser Geröll und Felsbrocken. Und in der Mitte befand sich der Troll.
Sie versteckten sich erst mal und wollten beraten wie sie den Troll am besten erlegen könnten. Bloodflowers aber kam aus dem Staunen kaum heraus, zum ersten Mal in seinem Leben sah er einen lebendigen, ausgewachsenen Troll. Gross war er, grösser als er sich je hatte träumen lassen. Und den wollten sie wirklich töten?
"Wie sollen wir dieses riesige Ungetüm eigentlich töten?" fragte Bloodflowers seine Begleiter. ...
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03.01.2003 19:06 | #131 |
Raven the 4th |
Die Vier starrten gebannt auf dem Troll; er hatte sich noch nicht entdeckt, als wieder dieser eisige Wind einsetzte.
Ein mulmiges Gefühl lies die Leeler erstarren.
Dann hörten sie ein lautes Fauchen, ein Geräusch wieder Stoß mächtiger Schwingen und schon schwebte ein mächtiges Wesen über ihre Köpfe hinweg; sein Rumpf war grau, gleich einem vereisten See, genau wie seine Schwingen und sein Kopf. Schuppen überzogen den mächtigen Körper.
"Ein Drache..." flüsterte Sly völlig fasziniert.
Die Freunde verharrten starr, bis der Drache hinter den Bergen, die das Neue Lager umgaben verschwunden war.
Wären sie nicht vor dem Troll in Deckung gegangen und somit geschützt gewesen, hätte sie der Drache entdeckt und sie wären höchstwahrscheinlich tot.
Immer noch fehlte Raven die Spucke und er stotterte:
"Da... das gibt es nicht! Ein Dra...Drache... das..."
Er senkte seinen Kopf. "Was geht hier nur vor sich?"
Er sah den andren in die Augen; ihre Blicke sagten alle das gleiche aus: Unwissenheit und die Furcht vor dem unbekannten Bösen.
Raven schüttelte den Kopf. "Wir müssen herrausfinden, was hier vor sich geht! Wir sind jetzt frei... die Barierre ist zerstört! Doch wir können nicht ganz frei sein, wenn das Minental unsre 'alte' Heimat von so etwas wie Drachen bedroht sein... Auch wenn wir es nicht vernichten können, wir müssen zumindest herrausfinden, was es ist!
Kommt ihr?"
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03.01.2003 19:14 | #132 |
Sly |
"Raven " sgte Sly
"Ich werde auf jeden fall mit dir kommen. Ein Drache, überlegt euch das mal. Ich wette niemand von euch hat bissher einen Drachen gesehen. Aber erst mal eine Lagebesprechung wegen dem Troll."
" Also ich hätte da eine Idee " sagte Sly " Dem Troll kann man mit pfeilen nichts antun, nur mit Waffen, so heißt es jedenfalls, aber das stimmt nicht. Wir können ihn erblinden lassen und dann schlagen wir alle mit unseren Waffen auf ihn ein was haltet ihr davon? " die anderen fanden das als recht sinnvoll und Raven fügte hinzu " Außerdem sind die Biester recht schwach an Händen und beinen " Der Plan war gefasst und alle bereit. Sly zückte seinen Bogen und schickte noch ein Stoßgebet zu Innos,dass er das überleben würde. Er hatte ein schlechtes Gefühl bei dem heutigen Kampf
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03.01.2003 19:22 | #133 |
Raven the 4th |
"Ab jetzt nur noch Handzeichen! Wir gehen in Position, ihr gebt mir dann ein Zeichen, wenn ihr bereit seid... dann geb ich das Zeichen zum Feuern, und dann kann Scipio und wer noch will mit dem Schwert draufhauen..." Raven grinste. "Also: Ab jetzt, kein Wort mehr!!!"
Raven winkte den Schützen ihre Positionen zu, ging dann selbst in Deckung und spannte seinen Bogen.
Ein Handzeichen nach dem andren kam und die drei waren bereit zu feuern.
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03.01.2003 19:39 | #134 |
Bloodflowers |
Sie hatten einen Drachen gesehen, einen richtigen Drachen. Erst der Troll und dann ein Drache. Das war zuviel für Bloodys kleingeistiges Weltbild. So langsam zweifelte er an seinem Verstand, aber da die anderen ihn auch gesehen hatten, war er wohl doch nicht verrückt.
Bloodflowers war bereit zum Feuern, Sly ebenfalls. Fehlte nur noch das Zeichen von Raven. Als es kam feuerte Bloody sofort los. Doch leider hatte er sich wohl doch noch nicht so gut an seinen Bogen gewöhnt. Statt der Augen traf er das Ohr des Trolles, was der Pfeil mit seiner Durchschlagskraft glatt abriss. Der Troll brüllte und kam auf die Jäger zu. Nun müssten ihn Raven und Sly blenden, ansonsten würde es ungemütlich werden. ...
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03.01.2003 20:01 | #135 |
Sly |
" Man Blood!!!!! " schrie Sly Bloodflowers an. "Raven! Du das rechte Auge ich das Linke ". "Ja, aber warte noch bis Scipio mit dem Troll kämpft dann haben wir es vielleicht einfacher" Scipio rannte mit einem Schrei auf den Troll zu und schlug mit der Axt zu. Doch der Troll schlug einfach die Axt von Scipio zur Seite.Jetzt folgte eine Schlagabfolge von Scipio auf den Troll doch er schien nur relativ wenig schaden davon zu nehmen. Scipio machte einen Schlag von oben auf den Troll, der aber zurückwich und so rammte Scipio die Axt in den Boden vor dem Troll und die Axt blieb dort stecken. Scipio schrie "LOS! Schießt oder wollt ihr mich tot sehen! ". Raven und Sly schossen ab.Treffer beide trafen die Augen des Trolles und der Troll schrie auf, er war blind. Die schützen packten jetzt ihrerseit die Waffen und rannten auf ihn zu. Jetzt wird der Kampf erst richtig beginnen
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03.01.2003 20:17 | #136 |
Bloodflowers |
Die drei Schützen rannten los um den Lehrmeister der Zweihandaxt zu Hilfe zu eilen. Bloody zog seinen Herzensbrecher, gegen einen ausgebildeten Krieger hätte er keine Chance, aber einen riesigen, tumben Troll konnte man damit zumindest verletzen. Er schaute nicht auf Raven und Sly sondern stürzte sich in einem Anfall von Lebensmüdigkeit auf den Troll. Er rannte ein wenig vor ihm rum. Bloody wollte einen günstigen Augenblick abpassen. Und dieser kam auch bald. Der Troll beschäftigte sich gerade mit Scipio und so holte Bloodflowers aus und schlug eine Wunde in den Fuss des Trolles. Welcher anfing zu brüllen.
Bloodflowers war noch am "jubeln" über seinen Treffer, als der Troll ausholte und den unachtsamen Banditen einen Schlag verpasste. Der Bandit flog ein paar Meter vom Kampf fort und musste sich nun erstmal wieder aufrappeln. ...
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03.01.2003 20:44 | #137 |
Sly |
Sly war sehr übermütig. Er schlug dem Troll in die Flanke. Der Troll war sehr zäh. Sly sah wie Der Troll Blood wegschleuderte und jetz schnekte der Troll ihm die Aufmekrsamkeit. Sly wich seinen schlägen halbwegs geschickt aus und schlug dem Troll immer wieder auf die Faust doch er wurde Übermütig. Sly sagte zu Blood " Ha siehst du wie das gehst? Und du willst deinen Körper beherrschen können? " Doch mehr als einen Augenblick der Unaufmerksamkeit brauchte der Troll nicht und schlug voll zu. Der Schlag selbst ließ Sly meterweit zurückfliegen. Sly schrie auf, er hatte noch nie solche Schmerzen gehabt, er glaubte seine Rippe wäre geborchen. Er versuchte aufzustehen es ging aber nicht. Er hatte das gefühl als wären alle seine Knochen gebrochen. Die anderen schrien " SLYYYYYYYYYYYY!Alles in Ordnung " Sly rief zurück " Natürlich, der Troll hat mich garnicht getroffen, ich bin nur einige meter weit nach hinten gesprungen." Sly blieb dort liegen, er hoffte nur,dass sie gewinnen würden.
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03.01.2003 21:06 | #138 |
Bloodflowers |
"Da siehst du wie schnell sowas gehen kann wenn man nciht aufpasst!" zwinkerte er Sly zu, als er sah das es ihm den Umständen entsprechend ging. Hätte Bloodflowers besser aufgepasst wäre er auch nicht getroffen worden. Aber er schweifte wieder ab, denn nun galt es den Troll zu töten. Raven und insbesondere Scipio mit seiner schweren Axt, hatten dem Troll schon ziemlich zugesetzt. Der Troll blutete aus zahlreichen Wunden. Die besonders schweren hatte ihm Scipio mit der Axt zugefügt. Die Kraft des Trolls schwand dahin. Ausserdem beschränkte sich das Ungetüm nun mehr oder weniger auf blindes "um-sich-schlagen".
Bloody und Raven brachten dem Troll noch ein paar Treffer an den Beinen bei. Ehe dieser sich nicht mehr auf selbigen halten konnte und zu Boden ging. Der Troll fiel auf den Rücken. Sofort war Scipio zur Stelle. Der hohe Söldner sprang auf den Oberkörper des Trolles und gab ihm mit einem einzigen Axthieb den Rest.
Der Troll hatte noch nicht mal seinen letzten Seufzer beendet, da rannten der Bandit und die zwei Söldner gleich zu Sly. Dieser hatte sich schon langsam aufgerichtet und hielt sich die Seite.
Wahrscheinlich ein Rippenbruch! dachte sich Bloodflowers.
Sly: "Mist, ich glaub ich hab mir eine Rippe angeknackst." fluchte Sly. Aber kurz danach meinte Sly das es schon irgendwie gehen würde. Sie müssten ihn also nicht aus dem Minental heraus tragen.
Einigermaßen beruhigt setzte sich Bloody neben Sly und fing an etwas Fleisch fürs Abendessen zu braten. Heute würden sie nicht mehr losziehen. Denn hier im Gebirge war die Sonne schon längst hinter den hohen Gipfeln der Berge verschwunden.
Während das Fleisch über dem Feuer brutzelte, begannen Scipio und Raven das Fell, sowie sonst alles verwertbare, dem Körper des Trolles zu entnehmen. ...
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03.01.2003 23:53 | #139 |
RhS_Artifex |
Flashback
Nacht beherrschte die Szene. Alles war ruhig der Hohe Novize schlief in seiner Hütte nachdem er einen anstrengenden Tag hinter sich hatte. Plötzlich erzitterte die Erde leicht.
Nur ganz sacht war diese Bewegung auf der Pritsche die er beschlagnahmte zu fühlen, doch sie reichte aus den Hohen Novizen zu wecken.
Was ist da los?
Dies war natürlich der erste Gedanke der in die verworrenen Gedankengänge des Novizen kam, bevor der muskulöse Körper, der mittlerweise von 2 Wochen hartem Training gestählt war, aus der Liegeposition in eine aufrechte Sitzposition gewuchtet wurde.
Die Frage wurde schnell beantwortet, denn plötzlich erstrahlte die Hütte in einem tiefen Blau, dasselbe Blau, das die Barriere war, und ein gleissender Lichtblitz veranlasste den Hohen Novizen dazu seine Augen zu bedecken.
Als er wieder in der Lage war etwas zu sehen, begab er sich nach draussen. Dort wurde er Zeuge eines unheimlichen Ereignisses.
Die Barriere brach zusammen. Anfangs überzogen noch die rhytmischen Bewegungen eines den Himmel umspannenden Blitznetzes, doch nun begann eine Bewegung rings um die Kuppel herum mit einem weissen Streifen die Kuppel entlang nach oben zu fahren. Am Gipfel bildete sich ein heller Lichtschein der nicht blendete, aber dennoch stark in die Augen stach. Schnell zerstreute dieser sich in winzigen Funken und die Kuppel erflackerte nur noch einmal, bis sie von einem Augenblick auf den anderen weg war.
Weg ...die Kuppel ist weg ?! Hurra der mysteriöse Eine, von dem die Novizen im Lager so oft sprchen ist erfolgreich gewesen.
Eine Welle der Euphorie durchfuhr den Körper doch sie wich schnell eine Ernüchterung.
Da die Kuppel ja weg ist ... was wird nur aus dem Lager ?
Die Antwort wurde ihm abgenommen, denn plötzlich tauchten am Horizont auf dem Meer Dutzende Schiffe die rasend schnell Fahrt auf das Lager aufnahmen. Ein dumpfes Dröhnen eilte diesen Schiffen voraus.
Dröhnen ?! Auf Schiffen ?! ...Oh Shit ! Verdammt das können nur diese Ork-Sklavengaleeren sein ! Nichts wie weg hier !
Schnell sammelte der Hohe Novize sein Hab und Gut auf und begann auf den Eingang des Sumpflagers zuzulaufen. Schnell war das ehrwürdige Portal passiert und der Hohe Novize wandte sich dem Gebirge, inmitten dessen sich die Umtauschstelle befand zu und rannte, als ob der Leibhaftige hinter ihm her wäre. Flashback Ende
Eine hohe Felswand ragte vor ihm auf. Seit Tagen wanderte er schon in diesem verfluchten Gebirge umher und ernährte sich von Beeren und Wurzeln, die in dieser Fauna nur spärlich wuchsen.
Eine Felswand... na denn hab ich doch wieder mal etwas Training gut. Geschick, Stärke und Intelligenz. Alles was ich will ! Los denn, Artie !
Bei diesen Gedanken umspielte ein Lächeln Arties Lippen und er begann die Felswand zu erklimmen.
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04.01.2003 01:19 | #140 |
Scipio Cicero |
Der Troll war nun endlich komplett ausgeschlachtet. Irgendwann hatte Scipio es aufgegeben Raven dabei zu helfen.er verstand einfach nichts von Jagen. Zumindeest nichts vom Ausnehmen der Beute. Raven war Lehrmeister und da schon deutlich besser dran.
Währenddessen haben Sly und Blood ein Lagerfeuer angezündet und die vier Jäger wärmten sich an den lodernden Flammen, denn es war eine kalte Nacht. Das Fleisch war gerade fertig geworden als Scipio vier Flaschen Bier unter seiner Rüstung hervor nahm.
Dann lasst uns mal sehen, wie Trollfleisch schmeckt.
Und zur Überraschung Scipios war es wirklich gar nicht so schlecht. Er legte sich schon mal vier Krautstengel zu recht. Nach dem harten brocken vielleicht genau das Richtige.
Slys Verletzungen waren noch nicht sonderlich besser geworden, also würde er ohne einen Heiltrank wohl nicht mehr weit komen.
Von den Magiern hatte Scipio noch einen besonders starken, denn der Bandit dankend annahm. Hoffentlich half er so gut, wie es dem hohen Söldner beim Kauf versprochen wurde. Wäre sehr schade wenn die Jagd jetzt schon abgebrochen werden müsste.
Ich wäre dafür, dass wir die Drachen suchen. Ich will wissen wo ihre Horte sind. Ich weis es ist gefähtrlich aber wir müssen nur aufpassen, dass uns keiner bemerkt. Ich glaube auf dem Berg, auf dem das Kastell steht, oder stand, ist einer. Hab dort gestern so eine Art Leuchtfeuer gesehen.
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04.01.2003 01:46 | #141 |
Sly |
Sly betrachtete den hieltrank.Er war leuchtend rot, und schien sich von selbst zu bewegen. Er betrachtete das getränk lange bis Blood sagte "Das musst du drinken, vom bloßen ansehen wirst du net gesund " Sly erwachte aus seinen Träumen, öffnete den goldenen verschluss und lehrte das ding in einem zug. "Igitt, das schmeckt ja scheußlich " sagte Sly. "Es muss ja nicht schmecken nur heilen sagte Raven grinsend. Sofort spürte Sly aber wie der Trank ihn durchfloss und sich in jeder Zelle des Körpers eine unbeschreibliche Wärme ausbreitet. Er spürte seine Verletzung wie, der schmerz von ihr immer kleiner wurde und schließlich verschwand.
Sly richtete sich auf bewegte sich etwas und fühlte an der Rippe, sie war wieder vollkommen in Ordnung. Sly bedankte sich bei Scipio für den trank der nur lächelte." So und jetzt muss ich essen " Sly stopfte sich das Trollfleisch rein und schluckte es schnell runter.
"Aber zur Sache mit dem Drachen: Ich glaube nicht,dass wir den hort suchen sollten. Ich weiß nicht, der wird uns alle metzeln so wie ich das sehe. Ich glaube da werden wir ein paar überraschungen erleben, aber auf mich hört ja keiner"
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04.01.2003 15:09 | #142 |
Raven the 4th |
Raven nickte nur und starrte auf seine Trollkeule.
Dann sagte er und sah einem nach dem andren ernst in die Augen: "Nicht den Hort... ich will nur wissen, was hier vor sich geht! Und darüber möchte ich so viel wie möglich erfahren! Aber jetzt erstmal gute Nacht! Ich übernehm die erste Wache und weck dann einen von euch!"
Die Nacht verlief ohne weitere erwähnenswerte Vorfälle.
Am nächsten Morgen brachen die Freunde früh auf. Sie hatten einiges zu tun; ihr erstes Ziel war wieder das Neue Lager.
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04.01.2003 21:04 | #143 |
Bloodflowers |
Und das bedeutete sie mussten zurück durchs Gebirge! Es war ein langer, kalter Marsch. Hätte Bloodflowers keinen wärmenden Mantel wäre er wohl glatt erfroren. Sie kamen nur mühsam voran. Ein Schneesturm machte ihnen schwer zu schaffen. Der Wind peitschte die Zahlreichen Schneeflocken durch die Gegend, er gönnte ihnen keine Sekunde Ruhe.
Doch auch der längste Schneesturm geht einmal vorbei. Nach ein paar Stunden hatten sie es geschafft, sie erreichten das neue Lager. Allerdings wollten sie nicht direkt hinein, sie entschieden sich, das Ganze lieber von einem der Berge -die das neue Lager einschliessen- aus zu betrachten. Sie kletterten langsam den Berg hinauf und befanden sich nun ungefähr über der Wohnhöhle. Die vier konnten ihren Augen kaum trauen. ...
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06.01.2003 00:25 | #144 |
RhS_Artifex |
Flashback
Zeit ...ein Begriff der nur dazu dient das menschlische Denken vor der Unendlichkeit des Sein zu retten. Doch hier spielte sie keine Rolle. Nur der Wechsel zwischen Tag und Nacht spielte in den Bergen eine Rolle.
Mehrere Tag und Nachtwechsel sind ins Land gezogen, während Artie durch die Berge Khorinis wanderte. Der größte Teil seiner Ernährung bestand aus Beeren und Wurzeln. Hie und da erlegte er einen Scavenger oder eine Molerat deren Fleisch er mit Genuss verzehrte.
Ansonsten ereignete sich nichts besonderes auf seiner Wanderschaft, von einigen recht interessanten Wetterwechseln ganz zu schweigen.
Flashback Ende
"Hmmm !" ein Brummen entwich der Kehle. Artie hing nun an einer Felswand die recht steil war sein Geschick im Klettern verbesserte sich von Tag zu Tag, seitdem er in den Bergen umherirrte.
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