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World of Gothic

Rollenspiel nach Fall der Barriere
Quests
[GM] Der Blutfluch

13.03.2004 20:57#1
Fisk [GM]Der Blutfluch
Ein leises Pochen, beinahe gleichzügig mit Fisks Atem und seinem Herzschlag, ging von dem Regen aus, welcher auf den morastartigen Boden traf. Kleine Schlammspritzer wurden in die Höhe geschleudert und hängten sich klettenähnlich an die Stiefel und den Mantel des Drachenjägers, welcher dies jedoch, so gut es ging, ignorierte. Mit einem Mal hämmerte ein gewaltiges Regenbett auf ihn hinab, schlugen auf seine Kleidung ein und drückten auf seine Schultern wie der Hammer auf den Amboss. Wie für gewöhnlich streifte der erfahrene Krieger durch die Wälder Khorinis, auf der Suche nach ein wenig Abenteuer und Abwechslung, die sie von seinem eintönigen Tagesablauf befreien sollten. Das Abenteuer, auf das er stieß, sah dann jedoch völlig anders aus, als er es sich vorgestellt hatte.
Das Wetter der letzten Tage war mit einem Ruck umgeschlagen, als hätte Adanos selbst es mit einem gewaltigen Seil in die andere Richtung getrieben. Fisks Kleider waren durchnässt und klebten an seiner Haut, sein Haar wurde von dem stürmischen Wind gegen sein Gesicht geklatscht, an welchem sie unnachgiebig haften blieben. Trotzend kniff er die Augen zu, doch selbst so war es ihm kaum möglich, weiter als einige Schritt voraus zu sehen. Einen solchen Sturm hatte der Waldläufer bereits seit Monaten nicht mehr erlebt. Gerade wollte er auf ein schützendes Gebüsch zusteuern, als sich der linke Fuß des Kriegers in etwas verfing – in etwas hartem, unnachgiebigen. Es war zu spät um das Gleichgewicht zu halten, sodass Fisk zumindest die Arme vor den Oberkörper riss, um den Sturz abzufangen. Unerwartet hart endete der Fall in den beinahe flüssigen Matsch und raubte dem erfahrenen Kämpfer für kurze Zeit die Besinnung. Als das Schwarz vor seinen Augen schwand, bemerkte er, dass sein Fuß noch immer in einer schlingenartigen Umklammerung zu stecken schien. „Verdammte Scheiße!“ entfuhr es dem Mund des Drachenjägers, ehe jener zu seinem Fuß blickte. Er steckte in einem Zugring. Mit einem Ruck entfernte er seinen ledernden Stiefel aus der Umklammerung, richtete sich auf und besah jenes Geschick, welches ihn so unglücklich hatte fallen lassen.

„Sieht aus wie der Griff, mit dem man eine Falltür öffnet!“ murmelte Fisk schließlich zu sich selbst, ehe er sich bückte, den steinernen Ring ergriff und ihn mit Gewalt gen Himmel riss. Tatsächlich fielen Laub und Schlamm zu beiden Seiten ab und gaben nach, sodass sich eine zuvor verborgene Steinplatte heben ließ und einen verdeckten Eingang freigab. „Das ist interessant…“ entfuhr es dem Mund des Abenteurers, welcher jenes verborgene Versteck entdeckt hatte, „Das ist wirklich überaus interessant“
Ohne zu zögern kontrollierte der Jünger Lees die Vollständigkeit seines Inventars, dann stieg er hinab…hinab in die undurchdringliche Dunkelheit.


13.03.2004 20:59#2
Fisk Ein abstoßender Geruch bohrte sich schneller, als es ihm lieb war, in Fisks Nase und veranlasste jenen dazu, sein Gesicht zu einer angewiderten Grimasse zu verziehen. Diese lockerte sich jedoch nach wenigen Minuten, denn obgleich der modrige Geruch nicht wich, so gewöhnte sich der Drachenjäger zusehnst daran. Bereits kurz nach dem Betreten des Dungeons, der sich anscheinend tief unter die Erde erstreckte, hatte der Krieger sein Schwert gezogen und eine Fackel entzündet. Jene gab den Weg, den Fisk beschritt, frei und ermöglichte es jenem, die Wände genauer zu inspizieren. Unsaubere Runen und Zeichnungen waren in den unebenen Stein gemeißelt worden, die Zeichen schienen in einer alten Schrift, unleserlich, jedoch genauestens angeordnet. Die Bilder konnte der Waldläufer durchaus identifizieren, und das hob seine Stimmung nicht im Geringsten. Lodernde Totenschädel waren inmitten der Runen platziert worden, daneben Bilder einer tiefschwarzen Rüstung und unendlich viele Bilder eines Geistes, welcher seine langen, begierigen Finger nach diesem Meisterwerk der Schmiedekunst ausstreckten.

Nur langsam konnte Fisk sich dazu überwinden, seine Augen von den Gravuren loszureißen und den Weg zu betrachten, der vor ihm lag. Die Wege, welche zunächst nur etwa acht Fuß breit gewesen waren, liefen nun aus und boten mittlerweile eine beachtliche Breite von guten zehn Metern. Weder Fackelhalter noch sonstige Lichtspender waren zu sehen, was davon zeugte, das dieser Ort schon einige Äonen alt sein musste. Das jedoch versprach Aussichten auf einen Schatz oder andere Kostbarkeiten, die es zur damaligen Zeit in Myrthana gegeben hatte: Schriftrollen, für die die Magier im Kloster tausende von Goldstücken zahlen würden. Karten zu Inseln, an denen die größten Geheimnisse Myrthanas behütet wurden. Und Schmiedewerke, die eines jedes Kriegers Herz hüpfen ließen. Fisk verspürte mit einem Mal tiefste Zufriedenheit. Aussichten auf solche Schätze waren es, die ihn hinaus getrieben hatten. Und obgleich ihm der Adrenalinschub im Kampf gegen übermächtige Feinde ebenso wichtig war, so war die Aussicht auf einen schlecht behüteten Schatz aufmunternd. Diese Freude jedoch wurde bald zerschlagen. Der Gang lief mit einem mal in eine hell erleuchtete Halle aus, die der Krieger zuvor nicht wahrgenommen hatte. So beachtlich dieses gewaltige Gebilde auch war, die Geräusche, die aus ihm drangen, waren niederschmetternd. Knurren, Grummeln und das Klirren von Metall…


13.03.2004 21:00#3
Scipio Cicero Aus den Schatten heraus verfolgte er bisher ungesehen die Geschehnisse auf dem Hof, nichts blieb vor seinem wachsamen Blick verschont. Heute hatte er allerdings größeres vor, denn seine komplette Ausrüstung befand sich immer noch im kleinen Lager seines Schülers, Claw, doch der Waldläufer brauchte sie unbedingt wieder. Spät in der Nacht schlich er in die etwas spartanische Behausung des Söldners, der glücklicherweise gerade nicht zu Hause war und lange musste er auch nicht suchen, bis er alles wieder gefunden hatte.
Voller stolz kleidete er sich wieder an. Zuerst den kleinen Siegelring "Wind und Sturm", dann die prächtige Windrüstung. schon bei den ersten Berührungen mit dem matten, schwarzen Metall schien der Körper des Drachenjägers mit neuer Kraft erfüllt. Langsam und ehrfürchtig, wie ein großer General vor einer wichtigen Schlacht, zog er sich nacheinander jedes einzelne Rüstungsteil an und achtete epinlich genau darauf, dass alles gut passte. Als die mächtige Plattenrüstung wieder komplett mit seinem rechtmäßigen Besitzer vereint war, nahm er auch gleich die grün geschuppte Armbrust zur Hand und schnallte sie am Rücken fest. Notgedrungen musste er sich einen Köcher mit Bolzen von Claw stehlen, dieser würde es sicher verstehen und irgendwann würden die paar Geschosse ja ohnehin ersetzt werden.

Zuletzt nahm er noch die Bruchstücke des Windfetzers zur Hand. Mit größer Sorgfalt legte er die einzelnen Teile aneinander und hielt dann ganz unwillkürlich die Hände darüber. Er fokussierte die Klinge, suchte das Bruchstück seiner Seele, das in ihr gefangen war, bis die Metallteile schließlich anfingen grün zu leuchten. Immer heller wurde der Schein, die Luft um ihn herum schien zu brodeln, doch Scipio unterbrach seine Konzentration keinen Augenblick lang. Nach Minuten schließlich schien die Erde zu beben, bis in einer gewaltigen Explosion, die beinahe das kleine Zelt zerfetzt hätte, das Metall seines gleichen suchte und so fügte sich alles wie in einem Puzzle zusammen.
Ohne zu zögern nahm der Waldläufer die wiederhergestellte Waffe und verließ das Lager, bevor jemand vom hof kam, um nachzusehen, was diesen Krach verursacht hatte.

Auf einer Lichtung im Wald hielt Scipio inne und nahm das Schwert zur Hand, das er vorher wie ein fürsorglicher Vater in seinem Mantel gebetet hatte. Da war er also wieder, der wiedergeborene, legendäre Windfetzer. Das Dämonenschwert des allmächtigen Element des Windes, nun von Menschenhand geführt und mit Selbigen untrennlich vereint. Die silbrige Klinge schimmerte sanft im schwachen Mondlicht, gab Scipios Augen seine mysteriöse Aura preis und blitze und funkelte in einem violett-grünlichen Licht.
Ein Lächeln zierte die Lippen des Kriegers, dann wurde ein breites Grinsen daraus, als er eine faust umd en Griff herum ballte und begann die Klinge die Luft zerschneiden zu lassen. Mit einem leisen surren wirbelte die klinge durch die Nacht, ebenso wie sein Besitzer der eine Schlagkombination nach der anderen ausprobierte. Inzwischend lacheln tänzelte Scipio seinen kleinen tanz des Todes, freute sich wie ein kleines Kind darüber wieder mit seinem Schwert vereint zu sein. Wie sehr hatte er den Windfetzer doch vermisst, doch das alles konnte vergessen werden, denn jetzt hatte er ihn ja wieder.

Nach etwa einer Stunde erst hörte der schweißgebadete und dennoch glückliche Waldläufer auf, bevor er den Windfetzer wieder in seiner Scheide ruhen ließ. Frohen Mutes ging er weiter seines Weges, diese Nacht verdiente einen Spaziergang...



13.03.2004 21:03#4
Fisk Der Geruch von ranzigem Fett drang zu Fisk herüber, ebenso wie lautes Kreischen und erboste Schreie. Rote Augenpaare starrten den Krieger aus der Dunkelheit der Ecken an, in welche das Licht der tänzelnden Fackelflammen nicht gelang. Die Verträumtheit, mit welcher er noch kurz zuvor die bearbeiteten Wände betrachtet hatte wich einer grausamen Nüchternheit, welche sich mit Angst und Kampfeslust verband. Beides begann miteinander zu ringen, schließlich wurde die doch recht selten verspürte Angst übermannt und gab eine gefürchtete Kampfeslust preis – die eines Lees. Abermals erklang das Klirren von Metall, dann traten zwei Ungetüme aus den Schatten der Säulen hervor. Es waren Skelette, Kriegerskelette, ähnlich jener, die auf dem Friedhof nahe Onars Hof bestattet lagen. Jedoch trugen die Exemplare, die sich der Drachenjäger nun zum Feind gemacht hatte, eiserne Plattenharnische, welche ihnen, obgleich vom Rost verunstaltet, eine erhabene Persönlichkeit verlieh. In der knöchernen Hand eines jenen ruhte eine ungepflegte Waffe, bei den beiden hervorgetretenen waren es Streitkolben und Langschwert. Ohne den Kopf zu wenden, warfen sich die beiden einen bestätigenden Blick zu und stürmten dann stumm, doch mit erhobenen Waffen auf den Jünger Lees zu.

Geistesgegenwärtig riss Fisk sein Schwert empor, gerade noch rechtzeitig, um den ersten Schlag zu blocken. Seine Augen jedoch hatten ihn getäuscht; obgleich nicht besonders schnell, besaß der erste Angriff eine ungeheure Wucht, sodass der Krieger ins Taumeln geriet und schließlich gegen eine der steinernen Wände prallte. Ein leises Grummeln entfuhr dem Mund des Angreifers, der skeptisch seine lädierte Waffe betrachtete. Dies nutzte der nun wirklich in Fahrt geratene Drachenjäger, um sich von der Wand abzustoßen, sein Schwert in die Höhe zu reißen und sie direkt gegen die Halswirbel des Kriegers zu schmettern. Ein lautes Knacken schallte durch den Raum, dann knallte der Kopf des Skeletts, von der Wucht des Schlages hinfort geschmettert, gegen eine der Wände und zerschellte in unzählig viele Einzelteile. Der Rumpf sank gab mit einem Mal nach und zerfiel in einen Haufen ungeordneter Knochen.

Erzürnt über das Versagen seines Mitstreiters stürmte nun auch der zweite Untote gen Fisk, die Waffe seitlich abgewinkelt. Der Drachenjäger, noch immer vor den Überresten seines Opfers wartend, wurde von der knackenden Geräuschkulisse hinter ihm aufgeschreckt und veranlasste ihn dazu, sich auch für den zweiten Angriff zu wappnen. Funken sprühten zu allen Seiten, als die Schwerter aufeinander trafen und die Läufe der Waffen aneinander hinab glitten. Ein schneller Schlagabtausch folgte, welcher die beiden Kontrahenten von der einen Ecke des Saales in die andere jagte. Schon zu Beginn dieses Duells hatte Fisk negativ feststellen müssen, dass dieser Krieger deutlich schneller war als sein Mitstreiter. Dennoch waren seine Knochen im Laufe der Zeit porös geworden, und die ständige Belastung durch den Kampf ließ schon bald den ersten brechen. Hilflos sackte der untote Streiter in sich zusammen und blieb blubbernd am Boden liegen. Als Fisk aufsah, lichteten sich die Reihen der Verteidiger und gaben eine weitere Passage frei. Sie ließen ihn passieren…



13.03.2004 21:19#5
Fisk Es dauerte einige Sekunden, bis es dem Drachenjäger gelang, die Lage zu realisieren. Innerlich quälte ihn die Frage, ob es eine Falle war, doch umkehren konnte er nicht. Und, so schien es, die Untoten waren nicht ewig gewillt, die Passage für ihn zu öffnen. Schließlich übermannte ihn diese Überzeugung und Fisk entschied sich dazu, dem Weg zu folgen. Schweigend, jedoch mit gezückter Waffe, schritt er an den Reihen der Skelette vorüber und erreichte die steinerne Pforte, welche mit einem Ruck zur Seite aufschlug. Ein kühler, erfrischender Wind drang hinauf und ließ den Krieger ein wenig neue Hoffnung schöpfen. Dann geschah etwas, was er nicht erwartet hatte. Die wenigen Skelette, welche noch übrig waren, fielen ineinander zusammen und die Pforte begann, sich wieder zu schließen. „Adanos stehe mir bei!“ entfuhr es dem Mund des Kriegers, dann sprang er nach vorne und zwängte sich durch den Spalt, welcher noch nicht verschlossen war. Krachend schloss sich die Tür hinter ihm.

Erdrückende Finsternis empfing den unsicheren Mann, welcher nur zögernd einen Fuß vor den nächsten setzte. Wieder entzündete Fisk eine Fackel, und wieder fand er sich in einem reich verzierten Korridor wieder…diesmal jedoch klebte Blut an den Wänden. Ungeachtet dieser Tatsache schritt er weiter, wobei ihm auffiel, dass es bergab zu gehen schien. Der Weg führte in die Tiefe. Nach einigen hundert Schritten begann es erneut, nach Moder und verschimmeltem Fleisch zu riechen, und als der Drachenjäger erneut Licht am Ende des Ganges sah, wusste er, was ihn erwartete. Fest umklammerte er den Griff seiner Waffe und sah nach vorne, ohne etwas in dem hellen Fleckchen erkennen zu können. Seine Aufregung wuchs…



13.03.2004 23:03#6
Fisk Wieder fand sich Fisk in einer atemberaubenden Halle wider. Die Wände, trotz ihres Alters und der Verunstaltung durch Spinnenweben, zeugten von einem großen Ort, endlos lange Bildergeschichten waren kunstvoll in den Stein eingearbeitet und erfreuten das Auge des Betrachters, obgleich die Geschichte, die sie erzählten, weniger erfreulich schien. Zum Erstaunen des Drachenjägers war der Raum leer. Keine roten Augenpaare in den unbeleuchteten Ecken, keine athletischen Ungetüme, die an der Decke hingen. Es herrschte Totenstille. Nur die Leichen, die den Boden bedeckten, zeugten von den Schicksalen der Abenteurer, die diesen Saal vor Fisk selbst erreicht hatten. Ihm selbst stellte sich nur eine Frage: Wie waren sie zu Tode gekommen?

Ein abstoßender Duft herrschte im Raum, selbst nach mehrmaligem Rümpfen schmerzte Fisks Nase durch den unerträglichen Reiz. Ihn überkam der Drang, sich zu übergeben. Diese hielt der erfahrene Krieger jedoch zurück, stattdessen ging er auf den Berg von Schätzen zu, welcher sich vor ihm erstreckte. Geblendet von der Schönheit und der Größe jenes Goldberges, bemerkte er nicht, dass sich etwas an seinem Bein rührte. Etwas, das nicht zu seinem Körper berührte. Im nächsten Moment umklammerte etwas mit eisernem Griff den Knöchel des Waldläufers. Jener kam ins Straucheln, fing sich jedoch rechtzeitig und riss mit einem Ruck an seinem Bein. Es knackste laut, dann, obgleich noch immer etwas an seinem Bein zu haften schien, schwand der Druck. Als Fisk hinab sah, vergrößerte sich sein Brechreiz. Ein abgerissener Armstumpen umklammerte mit modrigen Fingern sein Bein und schien nicht lockerlassen zu wollen. Der Jünger Lees erhob sein Schwert zum Schlag, um den Arm von seinem Unterschenkel zu trennen, da erblickten seine Augen etwas Unvorstellbares: All die Leichen der alten Abenteurer erhoben sich, rissen ihre alten Waffen hervor und gingen langsam, aber beständig auf den weichenden Krieger zu.

„Verschwindet!!“ schrie Fisk in der Wut seiner Verzweiflung und hieb kraftvoll um sich. Gliedmaßen wurden durch die Luft geschleudert und zerbarsten geräuschvoll am Boden, jedoch hinderte dies die Horden nicht am Weiterkommen. Plötzlich stieß seine Ferse gegen eine Art Steintreppe, dann wurde Fisk zurück geschleudert und verspürte etwas kühles an seiner Hand, dass seinen kompletten Körper zu durchdringen und zu versteinern schien. Dann wurde es schwarz…


14.03.2004 13:03#7
Scipio Cicero Leise knackte das zerbrechende Geäst, als eine dunkel gekleidete Gestalt durch die noch blätterlosen Büsche rannte. Seine Rüstung schützte ihn dabei vor jeglichen Verletzungen, demnach konnte er seinen Weg ungerührt fortsetzen. Es war ein schöner Tag, wie Scipio fand, bisauf das bisschen Schnee, das noch verstreut hier und da lag, ein pefekter Frühling. Die angenehm warme Sonne wärmte das ungeschützte Gesicht und erfüllte es mit Leben, wohingegen sein restlicher Körper von der mysteriösen Windrüstung stetig gleich angenehm gekühlt wurde.

Der Waldläufer suchte bereits den ganzen Tag nach einer passenden Höhle für ihn, in der er sich ein kleinen Lager bauen könnte, bis jetzt jedoch blieb der Erfolg komplett aus. Vielleicht hätte er ja auch die alte, verlassene Höhle seines Freundes Tak nehmen können, nur lag die inzwischen hinter dem Orkzaun im Minental. Ja Tak, wo war der wohl bloß wieder die ganze Zeit?
Lange konnte der Drachenjäger nicht darüber nachdenken, denn unerwartet erspähte er mitten auf einer kleinen Lichtung eine seltsame Gestalt. Ein Mensch, wie sich herausstellte, lag auf dem bereits moosbedeckten Boden und rührte sich nicht. War der arme Tropf etwa tot? Lange zögerte Scipio nicht und er näherte sich dem unbekannten Mann, wie nun schon zu erkennen möglich war, so schnell ihn seine Beine tragen konnten.
Plötzlich stockte der waldstreicher. War das etwa...? Nein, oder? Doch. Da auf dem Boden lag Fisk, sein alter Freund und ebenfalls ein Drachenjäger der Lee die Treue geschworen hatte. Verblüfft setzte er seinen Weg im laufschritt fort, bis er bei seinem Kollegen angekommen war. Er war nicht verletzt, das konnte Scipio sofort sehen und auch lebte er noch, wie er ebenfalls erleichtert feststellte. Der war lediglich ohnmächtig, also begann sein "Finder" ihn wach zu schütteln.
Hey, Fisk. Wach auf, geht's dir gut? Was ist mit dir passiert? Überhaupt, was trug der Drachenjäger auf einmal für eine seltsame Rüstung? Seine Alte war es jedenfalls nicht...



14.03.2004 18:17#8
Fisk Grummelnd schlug Fisk die Augen auf. Zunächst sah er nur sillouettenartig, was ihn umgab, dann hob sich eine Person von dem mischfarbenen Hintergrund ab und beugte sich über den verletzten Drachenjäger. Kaum vernehmbar vernahm dieser die Worte, die jener unbekannte zu ihm sprach und, obgleich er die Stimme nur weit entfernt hören konnte, erkannte er sie sofort. „Scip..?“ flüsterte er ungläubig, doch als jene Aussage mit einem erfreuten Lachen begrüßt wurde, fühlte sie sich bestätigt. Plötzlich durchschoss ein brennender Schmerz Fisks Kopf. Reflexartig führte der Waldläufer seine Hand gen Stirn, und als Zeige- und Mittelfinger auftrafen, durchschoss ihn ein unerträgliches Brennen. Zunächst war dem Krieger nicht klar, was ihm zugestoßen war, doch als Scipio ihn auf die vorhandene Kopfwunde aufmerksam machte, kehrte die Erinnerung zurück.

Verschwommene Bilder huschten an Fisks innerem Auge vorbei, und als er die Lider wieder aufschlug, konnte er einigermaßen klar sehen und denken. Es war Tag. Er musste Stunden herum gelegen haben, denn, so besagte es seine Erinnerung, war es Nacht gewesen, als er den Dungeon verlassen hatte. Die Rüstung. Schaudernd riss der Krieger seine Hand empor und hielt sie gen Sonne, wobei er feststellen musste, dass sie noch immer in einem tiefschwarzen Panzerhandschuh ruhte. „So ein Mist..“ murmelte er und betrachtete seinen restlichen Körper. Sein kompletter Oberleib wurde von einem Brustpanzer umschlossen, welcher ebenso tiefschwarz war, wie die Handschuhe. Seine Oberschenkel wurden noch immer von dem Waffenrock seiner alten Kleidung bedeckt, an seinen Unterschenkeln jedoch befanden sich schwarze Krempenstiefel, die teils mit jenem unbekanntem Material beschlagen waren, aus dem auch der Brustpanzer bestand. Die Arme wurden lediglich von unscheinbaren Schulterteilen behütet, darunter kam Fisks dunkles Erzkettenhemd zum Vorschein, welches sich perfekt mit den Farben der Rüstung verband.

Dutzende Male drehte der Waldläufer seinen Arm im Wind und betrachtete die Rüstung argwöhnisch. Sie war ebenso leicht wie die Sachen, die er zuvor getragen hatte. Auch Bewegung und sonstige körperliche Ansprüche wurden in keiner Weise eingeschränkt. Dennoch ging von der Rüstung etwas unfassbar Böses aus, welches in Fisk das sofortige Verlangen erweckte, jenes Schmiedewerk abzulegen. Mit einem Ruck öffnete er die Schnalle des Brustpanzers und versuchte, sie offen zu halten. Doch schnappte jene nur einen Augenblick später wieder zu und verband sich klettenartig mit der Rüstung. So sehr der Drachenjäger auch daran zerrte, die Schnalle blieb zu. Grummelnd ließ er davon ab und sah hinauf zu Scipio, der noch immer nicht zu verstehen schien, weshalb der Krieger mitten im Wald, bei arktischen Temperaturen im Freien übernachtet hatte. Rasch erhob sich Fisk vom Boden, lehnte sich gegen einen Baum und schilderte dem Waldläufer all die Geschehnisse, welche er in den Tiefen des Dungeons erlebt hatte.
Geduldig lauschte Scipio den Worten seines Freundes, und als jener seine Rede mit den Worten „Ich muss noch einmal hinab, um diese Rüstung wieder los zu werden“ beendete, glomm ein Feuer in des Waldstreichers Augen. Fisk war klar, was dies bedeutete, und er unterband jegliche Unterhaltung. Stattdessen nickte er zustimmend und ging, ohne zu zögern, abermals durch den Falltürartigen Eingang. Diesmal allerdings folgte ihm ein Kamerad, was das Selbstbewusstsein des Kriegers erheblich hob.



14.03.2004 20:17#9
Scipio Cicero Zu zweit betraten die beiden Abenteurer die finstere Höhle und obwohl einer von ihnen schon einmal hier gewesen war, wussten doch beide nicht, was auf die zukommen würde. Die staubiegn Wände waren mit zahlreichen Runen und Zeichnungen verziert, überall hingen Spinnweben, die Luft war trocken und schlecht zu atmen. Es lag Gefahr in der Luft, es roch nach Fallen, Monstern und Magie. Besser konnte man sich ein spannendes Abenteuer doch gar nicht vorstellen, nur Scipio beunruhigte alles mehr, als es ihn motivierte. Gegen Monster und Dämonen war er in der Lage zu kämpfen, gegen das beklemmende Gefühl, das ihm den Verstand rauben wollte, war allerdings nur schwer anzukommen. Er fühlte sich beobachtet, hilflos und allein die tatsache dass er nicht allein war gab ihm den Mut weiter zu gehen. Vorsichtshalber hatte er den Windfetzer gezogen, für seine Armbrust war in den engen Gängen nicht genug Platz. Fisk hatte ebenfalls eine Waffe in der Hand, ebenso wie eine fackel, die für die Gefährten Licht ins Dunkel brachte und ihnen so den weg zeigte. Weit konnte man jedoch nie sehen, jeglicher kleiner schimmer schien nach wenigen Metern verschluckt zu werden. Wahrhaft ein unheimlicher Ort, was würde sie bloß erwarten? Sie mussten bereits tief unter der Erde sein, soviel stand fest.

Fisk, ich hab ein ungutes Gefühl. Mach dich lieber kampfbereit, nur um sicher zu gehen. Ich glaube etwas gehört zu haben...



15.03.2004 19:06#10
Fisk “Du bist nicht der Einzige. Und ich glaube es nicht nur, ich weiß es...”
Herausfordernd wandte Fisk seine Klinge einige Male in der Hand, dann streckte er seine Fackel voraus und inspizierte den Gang, der vor ihnen lag. Irgendetwas irritierte ihn, nach einigen Augenblicken wurde ihm klar, was. „Hier war ich noch nie!“ sprudelte es aus dem Drachenjäger heraus, ehe er leicht verstört zu einer der Wände lief und sie genau betrachtete. Scipio blickte ihm verwirrt hinterher. „Wie bitte?“ murmelte der Waldläufer, wobei eher ein Anflug von Verwirrung, als von Wut in seiner Stimme lag. Fisk hingegen klang erfreut. „Hier war ich noch…“
Er stockte inmitten des Satzes, ehe er von der Wand, an welcher er zuvor gestanden hatte, zurückwich und sein Schwert gen Fels wandte. „Sie sind hier…“. Ruckartig schlug die Wand zur Seite auf und eine Skelettmeute von einem guten halben Dutzend stürmte mit hoch erhobenen Waffen hinaus. Missmutig umklammerte Fisk den Griff seiner Waffe, während er zu Scipio zurückkehrte und sich kampfbereit machte. Ein betäubender Geruch drang zu ihnen herüber, die knirschenden Knochen ließen des Drachenjägers Kampfeslust aufreiben. Hoffentlich verließ ihn die Rüstung nun nicht…



15.03.2004 20:47#11
Scipio Cicero Skelette. Warum ausgerechnet Skelette? Beinahe seufzend machte Scipio sich kampfbereit, der Windfetzer lag fest umklammert in seiner Hand. Ein letztes Mal spuckte er auf den trockenen Boden, bevor er den ersten Schlag parieren musste. Es war ein überraschend harter Schlag, war es doch in der regel so, dass gewöhnliche Skelette nicht besonders stark waren, sofern gleich mehrere von ihnen auftraten.
Nun gut, solange die Monster diese alte Abenteurerregel nicht kannten, würde er wohl doch mehr leisten müssen, als er anfangs dachte.

Seid seiner Wiederbelebung war dies nun sein erster Kampf und er hatte nichts verlernt. Nein, im Gegenteil, er war besser als zuvor. Ob das am neuen Körper lag, oder ob er einfach nur inzwischen alles mehr zu schätzen wusste und mit so mit mehr Einsatz um sein Leben kämpfte.
Eigentlich war es ja belanglos, es zählte nur eins: Das Überleben. Gekonnt tänzelte er durch die Reihen der Skelette, immer wieder versetzte er den morschen Knochen kurze, präzise Schläge, die die unheiligen Kreaturen langsam, aber sicher zum Zerfall brachten.
Leicht war es jedoch trotzdem nicht, gegen so eine Anzahl von gegnern mit einem Kurzschwert zu kämpfen. Früher hätte er dafür seinen Speer benutzt, doch der war ja leider in des Meisters Turm zerstört worden und seitdem konnte er nicht genug Geld aufbringen, um einen Neuen zu bezahlen. Inzwischen hatte er den Umgang wohl schon komplett verlernt, zumindest vermutete das der Drachenjäger, doch wer weis, vielleichtwürde er sich diese edle Kunst erneut aneignen. Ja, in solchen kleinen Schlachten war er dankbar für seine starke Rüstung. Das massive Dämonenmetall ließ die wenigen Schläge, die zu ihm durchrannen einfach an seiner Härte untergehen. Nur fürchtete der Waldläufer, dass sich doch einmal eine Klinge durch die Platten hindurch zu ihm durchringen würde. Deshalb musste er gut aufpassen, r fand nicht einmal Zeit zu Fisk zu blicken. Wie es dem wohl erging?



16.03.2004 19:37#12
Fisk Geschickt prügelte sich Fisk durch die Reihen der Skelette, welche, so schien es ihm jedenfalls, beinahe unschädlich schienen. Immer wieder hämmerten Schläge auf die pechschwarze Rüstung ein, die ihn, selbst mit seinem Erzkettenhemd, in Stücke gerissen hätten. Als wären es Federn, mit denen die Skelette wahllos auf ihn einschlugen, glitten die Schläge an dem schwarzen Metall ab und schossen ins Leere, während der erfahrene Krieger mit Schwert und Dolch Schläge in alle Richtungen ausgab.
Das Geräusch von knackenden Knochen ließ ihn aufmerksam werden, und als er mit knappem Blick über seine Schulter sah, konnte er zur Gunst der Abenteurer feststellen, dass Scipio, ebenso wie er selbst, bereits zwei Skelette in die Knie gezwungen hatte. Geräuschvoll krachten die Knochen zu einem Häufchen Elend zusammen. Mit einem Gewaltschlag durchtrennte Fisk den letzten Wirbelknochen seines dritten Gegners und ließ auch jenen in einen Haufen aus Metall und Knochen zusammensacken.

Ein Seufzer überquerte die Lippen des leicht außer Atem geratenen Kriegers, der die Spitze seines Schwertes auf den ascheartigen Sandboden legte und über das feine Gebilde kratzte. Dies tat er einige Sekunden, ehe er den Kopf hob, kurz zu Scipio sah und ihm zunickte. Mit einem Ruck ließ er den Dolch zurück in die Scheide fahren, welche an dem hinteren Teil seines Gürtels befestigt war. Dann ergriff er seine Fackel abermals und legte sie in die Linke, während seine rechte Hand ‚Sichelmond’ wohl behütete.

Immer wieder strichen die Finger der Hand des Drachenjägers, welche, trotz der starken Handschuhe, die Feinheiten der Wand erfühlten, über die Einzeichnungen in den Wänden, die sie umgaben. Obgleich er sie noch nie gesehen hatte, kamen Fisk jene Zeichnungen merkwürdig bekannt vor. Ein weiteres Mal strich er über sie, dann sah er, mit halb ernster, halb erstaunter Miene zu Scipio: „Hier kommt ‚ne Wegzweigung. Wir müssen Rechts lang.“
Der Waldläufer, dem die verdutzte Miene des Drachenjägers zunächst Sorgen bereitet hatte, musterte seinen Kameraden argwöhnisch. „Wieso bist du dir da so sicher?“ fragte er nach einer Weile ein wenig misstrauisch, doch Fisk wusste das Scipio, würde er an seinen Worten festhalten, ihm folgen würde. Tief holte der junge Mann Luft, ehe er sich in der Lage befand, seinem Freund zu antworten:
„Die Wände sind bespickt mit alten Sagen, Legenden, Geschichten, Flüchen, Zaubersprüchen und Wegbeschreibungen. Das war das erste Mal, dass ich seit unserer Wiederkehr eine der Wände berührt habe. Und kaum fasse ich das Ding an, kann ich die Buchstaben entziffern. Als hätte ich sie tausende Male gelesen. Ich glaube, das liegt an diesem Teil hier…“

Beunruhigt klopfte der erfahrene Krieger auf den Brustpanzer seiner Rüstung, wobei ihm auffiel, dass etwas zu fehlen schien. Eine rechteckige Stelle, in der Mitte der Rüstung, auf Herzhöhe, schien leer. Irgendetwas fehlte an diesem Punkt, was es war, das war Fisk unklar. Ob es sich später klären würde wusste er nicht, und in jenem Moment war es ihm egal, denn das, was zählte, war, diese Rüstung wieder loszuwerden.
Tatsächlich erreichten sie nach wenigen Minuten eine Wegzweigung. Drei offene Wege lagen vor ihnen, alle gleich breit, alle gleich dunkel und alle gleichermaßen furcht erregend. Wie von Fisk befohlen, wählten sie den rechten Weg und folgten ihm missmutig, ungewiss, was sie erwartete…



16.03.2004 20:06#13
Scipio Cicero Einen Kampf hatten sie erfolgreich zu Ende gebracht, wie viele würden noch folgen? Dafür, dass die Skelette die ersten Gegner waren, die sie zur kleinen Schlacht gefordert hatten, waren sie ungewöhnlich stark gewesen. Was dem Waldläufer jedoch Angst machte war, dass seine Rüstung eine winzig kleine Beule zu haben schien. Noch nie zuvor hatte etwas seiner Rüstung etwas anhaben können und nun musste er feststellen, dass sie doch nicht gänzlich unzerstörbar war. Dieser verfluchte Ort barg Dinge, die Scipio nicht zu denken gewagt hätte. Vielleicht konnte man den winzigen Fehler jedoch wieder ausbessern, wer weis. Das Element des Windes stand noch immer in der Schuld des Drachenjägers und als ehemaliger Träger würde er sicher eine Erklärung, vielleicht sogar eine Lösung liefern können.

Irgendetwas schien mit der Ausrüstung des Kriegers ohnehin nicht zu stimmen. Mehrere Dinge summierten sich hier zu einem ernsthaften Problem. Zum einen die plötzliche Schwäche seiner Rüstung, dann das leichte Brennen um den Siegelring herum und der Windfetzer leuchtete so stark wie letztens beim Kampf mit dem Meister. Seiner Armbrust hatte er noch keine Beachtung geschenkt, doch die anderen Artefakte goßen ohnehin schon Öl in das Feuer, das ihn zu verschlingen drohte. Was war bloß los? Lag das an diesem Ort, oder, vielleicht aufgrund der Wiedergeburt, an ihm?

Seltsam, wirklich seltsam, doch gab es jetzt Wichtigeres, zumindest der Gesamtsituation entsprechend. Für Scipio selbst hatte seine Ausrüstung natürlich oberste Priorität, doch er hat sich auf dieses Abenteuer eingelassen um seinem Freund zu helfen, nicht um sich über seine Probleme sorgen zu machen. Also versuchte er sich nichts anmerken zu lassen und ging stumm weiter.
Das ungute Gefühl war immer noch nicht aus dem Fühlen des Waldläufers gewichen. Was würde diese Höhle bloß noch für sie bereit halten?



16.03.2004 20:48#14
Fisk Bereits nach kurzer Zeit begann Fisk, den Missmut seines Begleiters zu bemerken. Rasch versuchte er, jenen mit einem aufmunternden Lächeln zu vertreiben, wobei dies jedoch nicht gelingen wollte. Er selbst trug zu viele Sorgen. Die Rüstung, die er trug, schien ein Geheimnis zu bergen. Immer wieder hatte der Drachenjäger unterwegs Hand an die Wände gelegt und sie entziffert, um den Weg weiter beschreiben zu können. Dennoch waren auch andere Teile der Inschriften unter seine Fingerkuppen geraten, Teile, die ihn nicht sonderlich erfreuten. Den Legenden nach zu folge trug er das ‚Blutvermächtnis’. Eine uralte Rüstung, auf der ein geheimnisumgarnter Fluch ruhte. Immer wieder sprach Fisk zu sich selbst, betete dafür, das jener Fluch nicht auf ihm lastete und das er diese verdammte Rüstung eines Tages wieder ablegen könne. Doch schwanden seine Hoffnungen minütlich.

Bereits Stunden waren vergangen, seit die beiden Abenteurer sich durch das Fallenartige Tor hinab begeben hatten, und erstaunlicherweise waren sie auf nur Hindernis. Beide wussten sie, dass das nicht alles sein konnte. Behutsam umklammerte der Krieger den Griff seiner Waffe, während der Waldläufer seine Waffe unruhig in der Hand wog. Plötzlich riss ein Krachen beide aus ihren Gedanken. Sie hatten einen gewaltigen Saal erreicht, gestützt von Säulen und breiten Torbögen. Er erinnerte Fisk an den verdammten Raum, in dem er an die Rüstung geraten war, und seine Hand begann unruhig zu zittern. Ein gewaltiger Riss bildete sich in der Decke, Schreie drangen heraus und rote Augenpaare empfingen die Kämpfer. Zunächst rechnete der Führer abermals mit einer Begegnung auf einige dieser schrecklichen Eliteskelette, doch, so fiel ihm auf, waren die Augenpaare dafür zu klein.

„Schwarze Goblins…“

Scipio hatte Recht. Kaum hatte der Waldläufer seine Vermutung geäußert, krochen aus dem kleinen Spalt unzählige schwarze Kreaturen, bewaffnet mit rostigen Nagelkeulen, Holzknüppeln oder Schwertern. Es waren dutzende, und es schienen immer mehr zu werden. Mitten im Raum umschloss die düstere Menge die beiden Krieger, welche Rücken an Rücken in der Mitte standen und beunruhigt auf die Masse starrten, die sie umgab.

„Wenn jetzt kein Wunder geschieht, dann war’s das wohl…“



16.03.2004 21:44#15
Scipio Cicero Hektisch sah Scipio sich um, schließlich musste es doch einen Ausweg geben. Die Goblins waren einfach zu zahlreich, als dass die beiden Abenteurer sie alleine hätten besiegen können und ihr Drang zu töten war deutlich zu spüren. Ihre Augen waren kalt, ausdruckslos und irgendwie glasig. Sie sahen aus als wären sie besessen und wer weis, vielleicht hatte der Waldläufer damit gar nicht einmal so unrecht. Was sollten Goblins auch in solch einer Höhle zu suchen haben?
Koordiniert gingen sie einen Schritt nach dem anderen völlig synchron auf die Eindringlinge zu, die sich verzweifelt kampfbereit machten. So allerdings schien ihre Niederlage unvermeidlich, sie würden einfach überrannt werden. Es musste jedoch einen Ausweg geben, Scipio wollte nicht glauben, so sterben zu müssen und Fisk ging es sicherlich genauso.

Mit kurzen stechenden Blicken erforchte der Drachenjäger den Raum, ließ keinen Winkel unbeachtet, doch konnte auf den ersten Blick nichts finden. es war einfach nur ein riesiger Saal, die Goblins, die sie umzingelt hatten, gingen Schritt für Schritt auf sie zu und standen nun genau zwischen den riesigen Säulen.
Schon sah Scipio, wonach er gesucht hatte. Etwas Ungewöhnliches, das meistens die Rettung bedeutete. Die Säulen ständen allesamt etwas schief, nur ganz leicht, von der Mitte des Raumes aus kaum zu sehen, doch ihre Sockel waren nach unten hin furchtbar klein. Das einzige was ihr Fallen verhidnerte waren lange Seile, die von Einer zur jeweils Anderen gespannt waren. Die Lösung lag klar auf der hand und war ungewöhnlich schnell gefunden. Diese Höhle verzichtete wirklich auf alle gewöhnlichen Abenteuerregeln.

Wie dem auch sei. Schnell zog der Waldläufer seine Armbrust und er wies seinen Gefährten an ebenfalls seinen Bogen zur Hand zu nehmen. Dieser zögerte nicht lange, wenn er auch noch nicht wusste, warum eigentlich.
Schieß auf die seile, die die Säulen verbinden. Schnell, bevor die Goblins ausweichen können.

Fisk schien langsam zu begreifen und eilig verschoss er den ersten Pfeil, benso wie Scipio einen Bolzen einen Bolzen von seiner Waffe löste. Glücklicherweise waren beide geübte schützen, also rissen kurz darauf die Seile, mit jedem Schuss ein Neues und sofort begann die erde zu beben. Die gewaltigen Säulen kippten ziemlich schnell um, genau auf die verdutzten Goblins, die nicht wussten, wie ihnen geschah. Einige konnten ausweichen, einige wurden zerquetscht. Ohrenbetäubendes Krachen erschütterte immer wieder den Raum, der leider ein starkes Echo vorzuweisen hatte. Mit schmerzenden Kopf rannte nun Fisk, dicht gefolgt von Scipio, zu dem riesigen Tor. Durch die Reihen der kleinen Kreaturen hindurch, die jetzt andere Sorgen hatten, als die beiden Menschen, erreichten sie die Pforte.

Sie hatten es geschafft, es war wahrlich leichter gewesen als es anfangs gewirkt hate. Beinahe enttäuschend, könnte man sagen.
Nun galt es herauszufinden, was sich hinter diesem Durchgang verbarg.


20.03.2004 14:46#16
Fisk Kaum hatten sich Fisks Atemwege von den Strapazen der vergangenen Aktionen erholt, wurden sie erneut beansprucht. Vor den beiden Kriegern erhob sich eine gewaltige Halle, dutzende Fuß hoch, die Decke konnte man nicht erkennen. Pfeiler, die sechs Mann nebeneinander nicht zu umschließen vermochten, erstreckten sich in die Höhe und wurden von der drohenden Dunkelheit verschluckt, die die Decke verbarg. Verblüfft grinsend trat Fisk als erster in das mächtige Bauwerk ein, seine Augen schweiften bedächtig über all die Runen, die in die steinernen Wände und Pfeiler geritzt worden waren.
„Ich dachte, wir sind nur wenige Meter unter der Erde…“

Scipios Stimme wurde laut und bedrohlich von den gewaltigen Wänden zurück geworfen, Fisk zuckte kurz zusammen. Mit einem Ruck riss er sich herum und sah Scipio mit hoch vorwurfsvoller Miene an. Steinbröckchen lösten sich von der porösen Decke und fielen herab, wobei sie durch die gewaltige Fallzeit eine enorme Geschwindigkeit erreichten und wie schlecht gezielte Pfeile auf den Boden schlugen. „Gut gemacht..“ grummelte Fisk, sichtlich durch die Belastung der Rüstung angespannt. Behutsam ließ der Drachenjäger seine Fingerkuppen über die Runen fahren, um ihren Standpunkt heraus zu finden. Es dauerte einige Minuten, in denen keinen der beiden es wagte, etwas zu sagen, bevor sich Fisk von der Wand abwandte.

Scipio stand noch immer mit weit aufgerissenen Augen vor dem Tor, durch das sie getreten waren und begutachtete die erstaunlichen Bauten. Zögerliche Schritte, welche nicht unbemerkt blieben, trugen Fisk zu seinem Kameraden, um jenem von der Situation zu berichten. Nachdem der Krieger all seine Erkenntnisse preisgegeben hatte, verzog sich auch das Gesicht seines Freundes zu einer enttäuschten Fratze.

„Die Halle ist gute sechs Meilen lang. Da laufen wir ewig…“

Leicht bedrückt gab Fisk seine Zustimmung in Form eines Kopfnickens kund, dann jedoch überkam ihn eine unglaubliche Anfuhr von Wut. „DU HÄTTEST NICHT MITKOMMEN MÜSSEN!!!“. Etliche Male hallte der erboste Schrei des Kriegers von den breiten Felswänden wieder, ehe seine Stimme in der Dunkelheit erstickte. Fassungslos sah der Drachenjäger zunächst zu Scipio, dann auf seine Hände. Schweigend ließ er sich auf einen Stein sinken und legte den Kopf auf die Handflächen. „Es…tut mir leid….es ist nur alles so eine verdammte Scheiße!“
Die rechte Faust des Drachenjägers, geschützt von dem mysteriösen, schwarzen Panzerhandschuh, hämmerte gegen die Wand und hinterließ breite Risse. Fisk schüttelte den Kopf, seine braunen, schweißnassen Haare klatschten gegen seine Stirn und veranlassten den Krieger dazu, zu zwinkern. Nachdem er sich einige Minuten ausgeruht hatte, errichtete sich der Waldläufer und warf seinem Freund einen viel sagenden Blick zu. Kurz klopfte Fisk auf die Schulter Scipios, wobei ihm auffiel, dass jener eine Rüstung trug, die der seines Kameraden nicht unähnlich war.

Form und Schmiedeart waren völlig anders, doch war Scipios Rüstung ebenfalls tief schwarz und verströmte eine unvorstellbare Kälte. Misstrauisch musterte der Jünger Lees seines Kameraden Rüstung, ehe er von dessen Schulter abließ und sich, mit Schwert und Fackel gewappnet, auf den langen Weg durch die Unheil versprechende Dunkelheit machte.



20.03.2004 16:10#17
Scipio Cicero Scipio war seinem Freund nicht böse, war es doch so offensichtlich, dass dessen Rüstung ihm hart zu setzte. Irgendetwas musste damit los sein, denn dieser Blutfluch war ohne Zweifel tiefgründiger, als er es bis jetzt wusste. Ob Fisk ihm etwas verschwiegen hatte, oder dieser selbst nicht alles wusste, war dabei vollkommen belanglos.
Wichtig war nur den Drachenjäger von seinem Leid zu befreien, sie waren ja allem Anschein nach auf dem besten Weg.

Diese riesige Halle jedoch faszinierte den Waldläufer. So etwas derart großes hatte er noch nie zuvor gesehen, doch noch beeindruckender war die mysteriöse Stimmung die hier herrschte. Überall waren Runen, die Decke war nicht zu sehen und jeder Schritt den die beiden Gefährten taten zog ein langes Echo mit sich. Sechs ganze Meilen sollte das alles hier lang sein, wahrlich kaum zu glauben. Bis jetzt hatten die Abenteurer noch kein Wort gewechselt, jeder war in Gedanken versunken. Fisk war wohl hauptsächlich bei seiner Rüstung und seiner Befreiung aus Selbiger, wohingegen Scipio ganz andere Sorgen hatte.

Seine Ausrüstung spielte immer noch verrückt. Die Klinge des Windfetzers war inzwischen glühend heiß und ebenso hell leuchtete sie. Man hätte das Dämonenschwert glatt als Fackel benutzen können. Der Siegenring "Wind & Sturm" schien im Minutentakt größer oder kleiner zu werden. Die Armbrust hatte vorhin zwar jedesmal getroffen, doch war der Bolzen seltsamerweise jedesmal beinahe kurvenartig geflogen. Zu guter letzt war seine Rüstung, die sonst immer gleich kühl temperiert war, inzwischen immer wieder kochend heiß. Dieser ständige Wechsel zwischen Kälte und Hitze machte dem Waldläufer wohl am meisten zu schaffen, sowas konnte ja auch nicht gesund sein. Der erst vor kurzem von Don hergestellte Körper wurde also auf seine erste Probe gestellt, doch war diese wirklich mehr als unmenschlich. Der frisch gebildete Schweiß verwandelte sich so meistens schnell in kleine Eiskristalle, die an Scipios Gesicht hafteten. Eine wahre Tortur, doch Aufgeben wollte der Krieger nicht. Schritt für Schritt kämpfte er sich vor, Fisk hinterher, nur wurde es immer schlimmer. Mit jedem Meter spürte er die Veränderungen deutlich, konnte sich nicht erklären was los war und hoffte nur auf ein baldiges Ende, das allerdings leider nicht in Sicht war. Sein Gefährte bekam von all dem gar nichts mit, da er sich bisher noch nicht zu seinem Begleiter umgedreht hatte.

Ohne Vorwarnung begann plötzlich die Erde zu beben, zahlreiche Risse bildeten sich an Wänden und am Boden, dazu kam noch der Ohrenbetäubende Lärm, der durch das ausgeprägte Echo der Halle verursacht wurde. Was den noch alles? Es schien als würde hier alles einstürtzen, kleine Gesteinsbrocken schossen bereits von der Decke herab und schlugen hart auf dem steinigen Boden ein. Es war nicht zu leugnen, dass sie erhebliche Verletzungen hervorrufen könnten, also versuchte der Waldläufer erst einmal möglichst auszuweichen. Die blutroten Augen waren wachsam, änderte trotzdem jede Bemühung nichts an der Schwierigkeit des Ganzen. Die Steine waren teilweise zu klein, als dass man sie aus der Dunkelheit der Decke, die so gut wie keinen Kontrast bildete, hätte heraussehen können.
Fisks Stimme erfüllte schließlich den Raum.
LAUF!!!



20.03.2004 16:20#18
Fisk Gefährlich nahe schlängelten sich die kraterartigen Risse an die Fersen des Drachenjägers, welcher, von Panik gepackt, quer durch die Hallen eilte. Gesteinsbrocken schmetterten dicht neben ihm auf den steinernen Boden und ließen jenen in tausende Teile zersplittern. Die Steinchen, die anfangs kaum größer als Fisks Daumen gewesen sein mochten, wandelten zu Steinen, die es beinahe mit der Körpergröße des Mannes aufnehmen konnten. Dampf stieg durch die engen Ritzen und trieb die Temperatur der gewaltigen Halle in unermessliche Höhen. Dicke, gläserne Schweißperlen drangen durch die Hautpartikel des Kriegers und rannen an seinen Wangen herab, welche in weichem rot glühten.

Immer wieder schlugen Strähnen seines dicken, braunen Haares gegen Fisks Augen und versperrten ihm für kurze Zeit die Sicht. Hinter sich vernahm der eifrige Läufer die Rufe seines Kameraden, welche jedoch immer leiser zu scheinen wurden. „Verdammt…“ entwich es über seine Lippen, während Fisk seine Füße tief in den entstandenen Staubteppich bohrte und sich herum riss. Gerade wollte er zurück rennen und seinem Freund zur Hilfe eilen, als sich eine breite Klappe unter seinen Füßen zur Seite riss. Der Boden schwand, Fisk verlor den Halt und stürzte schreiend in die Tiefe, ungewiss, wohin er fiel.



22.03.2004 18:07#19
Scipio Cicero Irgendwann hatte Scipio seinen Freund aus dem ohnehin getrübten Blickfeld verloren, er konnte nur hoffen, dass dieser ebenfalls in die Selbe Richtung gerannt war. So lief der Drachenjäger weiter und weiter, zu allem Unglück jedoch schien er inzwischen starkes Fieber zu haben. Mit schweren Beinen schleppte er sich weiter, um ihn herum stürzte die einzigartig große Halle ein und sein einziger Gefährte war spurlos verschwunden.

Er rannte lange, sehr lange, geschunden wie er allerdings inzwischen war, hatte er jedwedes Zeitgefühl restlos verloren. Seine Arme hingen schlaff an seinem Körper entlang zum Boden, seine Schritte waren unkoordiniert und deöfteren war er nahe daran zu stolpern, was eventuell seinen tod hätte bedeuten können. Den herabfallenden Steinen konnte er inzwischen kaum mehr ausweichen und so zierten mehrrere Wunden sein Gesicht, wobei die meisten heftig bluteten. Tödlich war zum Glück bislang noch keine, doch wenn der Ausgang nicht bald kommen würde, wäre das nur eine Frage der Zeit und Zeit war an diesem Ort knapp gesäät.
Irgendwann konnte er schließlich etwas sehen, ein schemenhaftes Gebilde. Ein Lichtstrahl? Ja, es wurde deutlich heller, je mehr er sich näherte. Wenige Meter trenntenihn noch von der Quelle des Lichts, schon wolte er seine kraftlosen Arme ausstrecken, doch dann geschah es in letzter Sekunde. Ein größerer Felsbrocken, der in etwa die Ausmaße eines menschlichen Schädels besaß stürzte herab und traf Scipio am Schienbein. Schreiend vor Schmerz brach der Waldläufer zusammen, er spürte bereits das Blut, das sich aufstaute, doch er durfte jetzt nichta ufgeben, also kroch er die letzten Meter auf Knien, bis er die Schwelle eines kleinen Durchgangs erreichte. Es sah so aus, als wäre die Wand eingerissen und er nicht etwa beabsichtigt gewesen, doch es befand sich ein kleiner Tunnel dahinter. Im selben Augenblick, als der verletzte Krieger sein Bein komplett aus der Halle geschleift hatte, stürzte endgültig alles ein und verschloss den Ausgang.

Verdammt, Fisk war nicht hier! War er etwa gestorben? Von den unzähligen Steinen erschlagen? Oder hatte er einen anderen Ausweg gefunden? Scipio hoffte stark auf Letzteres, doch er musste vorerst veruschen selber weiter zu kommen. Wo war er hier eigentlich?
Zu gern wäre er sofort weitergegangen, hätte nach Möglichkeit seinen Freund gesucht, doch erlaubte ihm sein mit etwas Pech gebrochenes Bein keinen einzigen weiteren Schritt.
Vor Schmerz musste er immer noch die Zähne zusammenbeißen und missmutig nahm er einen Heiltrank zu sich. Er konnte so nicht weiter, unfähig zu laufen und anscheinend noch schwer krank. Der Heiltrank könnte helfen, etwas erholsamer Schlag war trotzdem immer noch eine der besten Medizinen. Seufzend lehnte er sich gegen die steinerne, staubige Wand und versuchte sich zu Erholen. Wie würde das bloß enden?



23.03.2004 14:55#20
Fisk Immer tiefer fiel der Krieger in die gähnende Dunkelheit, bis sie ihn mit einem Mal verschlang und ihm sein Bewusstsein raubte. Noch einen Moment verfolgte ihn das Gefühl des Fallens, dann verspürte er nichts mehr.
Als Fisk erwachte, war sein ganzer Körper wunderbar warm. Mit zunächst geschlossenen Augen tastete er den Grund ab, auf dem er lag, und musste feststellen, dass es ein Bett war. Mit einem Mal rissen seine Lider nach oben, die grau-grünen, schimmernden Augen kamen zum Vorschein und musterten den gut beheizten Raum. Ein knisterndes Feuer tänzelte im Kamin, der sich unmittelbar vor Fisks Füßen befand. Der in Stein geschlagene Raum wurde durch Säulen gehalten, überall an den Wänden spendeten lodernde Fackeln Licht in der Finsternis.

Behutsam rieb der Drachenjäger seine anscheinend unverletzte Stirn, ehe er einen leichten Seufzer von sich gab. Dieser jedoch genügte, um einen alten, humpelnden Mann in den Raum zu locken, dessen Rechte ruhig auf einem steinernen Gehstock ruhte. Kurz tauschten die beiden Blicke aus, dann holte der Alte Luft und ergriff gewandt als Erster das Wort:

„Gut das du wach bist. Du hast sicherlich viele Fragen. Doch ehe du jene zur Sprache bringst, beantworte mir: Wie bist du hier hinab gekommen?“
Die ruhige, kraftvolle Stimme, die eher zu einem vollbärtigen Offizier mittleren Alters gepasst hätte, entspannte Fisks Gemüter und ließ ihn ruhiger atmen. Doch das genügte nicht, um sein Misstrauen gegenüber dem alten Mann zu senken. Zunächst wollte er nach seiner Waffe greifen, doch als dem Krieger auffiel, dass er nur noch in der schwarzen Rüstung steckte, ließ er von dem Gedanken ab. Zwar lehnten seine Schwerter an der Wand, die ihm gegenüber lag, doch schien es zu riskant, einen solchen Ausfall zu riskieren. Der Alte strahlte etwas nicht Definierbares aus, etwas, dass Fisk nicht kannte. Er konnte ein Magier sein.
Langsam lenkte der erfahrene Waldläufer seinen Blick gen Boden, ehe er den Mund öffnete, seine trockenen, verklebten Lippen schmerzvoll auseinander riss und antwortete: „Wie ich hier runter gekommen bin? Was weiß ich. Ich war in dieser riesigen Halle, dann brach der Boden…ich hab rote Flügel gesehen, flackernd wie das Feuer einer Fackel. Dann fiel ich, und es wurde schwarz…“
Stille trat ein, und obwohl sie nur wenige Sekunden überdauerte, kam es Fisk so vor, als würde sie einen ganzen Sonnenumlauf anhalten. Immer wieder wanderten des Kriegers Blicke zwischen den Fackeln, dem Gesicht des Alten und dem Kamin hin und her, bis dieser, nach endlosem Warten, endlich wieder ein Wort hervorbrachte: „Rote Flügel…Bargador….nun ja. Du kannst von Glück reden, dass du noch lebst. Ich denke, du hättest den Kampf mit Bargador nicht überstanden…noch nicht. Obgleich du seine Rüstung trägst. Würdest du es nicht tun, wärest du mit Sicherheit tot. Bist du allein hier?“

Allein. Ein eiskalter Schauer kroch an Fisks Rücken herab, als er an seinen Gefährten dachte, ehe er seinen Namen ausrief und mit einem mal aus dem Bett sprang: „SCIPIO!“



24.03.2004 19:10#21
Scipio Cicero Ein kleiner Fluss, in dem zahlreiche Fische sorglos schwimmen, direkt neben einem frisch gepflügten Acker, bereit den Samen aufzunehmen und weizen, Mais und anderes auf sich wachsen zu lassen. Am Ufer ein kleines Lagerfeuer, das Feuer knistert leise und die Flammen flackern sanft im lauen Wind, der beständig über die Felder weht. Das Licht wird nur an wenigen Stellen vom Schatten gebrochen, eine wahre Idylle, wie sie in Kinderbüchern beschrieben werden. Im Himmel strahlt die Sonne, blendet nicht, verbreitet nur Wärme und spendet Licht, doch direkt neben ihr, mitten am Tag, ist der Mond aufgegangen und zieht nebenher seine Bahnen. Um die beiden riesigen Himmelskörper herum endlos viele Sterne, die schöner Glitzern, als es je ein menschenauge in der Nacht erblciken könnte. Am Horizont ragt ein hoher Berg zu diesem Phänomen, er scheint förmlich nach den Wolken und allem darüber zu greifen. Von ihm aus ist Schemenhaft ein dünner Streifen zu sehen, der wirklich bis in die Wolken zu reichen scheint. Immer wieder verschwindet er, taucht wieder auf und verschwindet...
Schweißgebadet schreckte Scipio hoch, sah panisch um sich. Sein Herz schlug wild, wollte sich nicht beruhigen. Deutlich spürbar waren sämtliche Adern am Körper des Waldläufers prall gefüllt, standen kurz davor zu platzen, schmerzten beinahe. Er versuchte sich zu beruhigen, doch es misslang ihm immer und immer wieder. Was war das für ein Traum gewesen? Es war anstrengend gewesen, anstrengend ihn zu träumen. Eine Vision? Was sollte sie bedeuten? Hatte er diesen Ort schon einmal gesehen? Nein, noch nie, soviel war sicher. Sollte er ihn eines Tages sehen? Tja, das war schon wahrscheinlicher. Dochw as sollte er dort? Ein schönes Leben genießen? Wohl kaum...
Zahlreiche Fragen taten sich auf, es schien unmöglich eine Antwort zu finden. Seufzend stüzte der Drachenjäger seinen schmerzenden Schädel, der in Kürze zu explodieren schien. Als würde man mit einem Hammer darauf einschlagen, oder noch schlimmer. Sollte er schon wieder zu einem Abenteuer gezwungen werden? Er erinnerte sich wieder an den Dämonenlord, den "Meister", dessen richtigen Namen er nie herausgefunden hatte, doch versuchte er schnell wieder zu vergessen.
Noch immer war die Stirn des Waldstreichers kochend heiß, trotz des Heiltranks. Das Fieber schien ihn zu verzehren, doch war jetzt nicht der Zeitpunkt um an Krankheit zu denken. Es war immerhin besser als vorher, das war das einzige was zählte. Missmutig nahm er die Bürde der verrückt spielenden Windrüstung wieder auf sich, die er über seine kurze Erholungsphase hinweg abgelegt hatte, um wenigsten eine Zeit lang seinen Körper nicht zu belasten. Dann ging er weiter, stellte dabei freudig fest, dass die Temperaturschwankungen stark nachgelassen hatten. Ein Glück, denn früher oder später hätte ihn das leicht töten können.
Zwar hinkte Scipio stark, doch war das Bein nicht vollkommen gebrochen und mit Mühe und Not konnte er sich langsam vorwärts kämpfen. Fisk war verschollen, im schlimmsten Falle sogar tot, der Krieger selbst war verletzt und krank. Es gab nur einen Weg den Letzterer einschlagen konnte, also hoffte er darauf, mit etwas Glück so aus dieser Hölle heraus zu finden. Noch mehr hoffte er, seinen Gefährten in einem Stück wiederzufinden, bevor er den Ausgang erreichen würde, sofern dies jemals geschehen sollte.

Langsam, aber immerhin sicher kämpfte Scipio sich also Schritt für Schritt weiter vor, nicht wissend, was ihn erwartete, nicht wissend, ob er hier jemals wieder rauskommen würde, nicht wissend, an was er in diesem Fall hier unten sterben würde und nicht wissend, ob der einzige Freund, den er hier hatte, überhaupt noch am Leben war...



28.03.2004 12:53#22
Fisk Gerade wollte Fisk aus der einzigen Tür, die den Raum mit einem unendlich langen Gang verband, stürmen, da umfasste die knochige Rechte des alten Schmieds seine Schulter. Grummelnd wandte sich der Drachenjäger um, hob seine Hand zum Schlag, ließ jedoch sofort wieder ab, als er eine breite, muskulöse Gestalt vor sich sah. Seine Hand begann zu zittern, ohne das Fisk selbst dafür eine Erklärung fand. „Du…..du….“

Immer wieder versuchte der Krieger, einen Satz zu beginnen, und stets gelang es ihm nicht. Langsam löste sich der eiserne Griff um seine Schulter, ehe der Schmied einige Schritte zurück trat und zu lächeln begann. „Mache dir keine Sorgen um deinen Freund. Ich kümmere mich um ihn!“
Kaum merkbar deutete er mit seiner Linken gen Decke, an der sich ein breiter Schacht abzeichnete. Sofort verstand Fisk, was Umbar ihm zu vermitteln versuchte und ließ sich erleichtert auf das Bett sinken. Zwei, höchstens drei Sekunden verstrichen, dann stand wieder die hagere Gestalt vor ihm, welche er bei seinem Erwachen getroffen hatte. Ebenso rasch wandelte das freundliche Lächeln wieder zu einer besorgten Miene, welche den Drachenjäger in Unsicherheit stürzte.
Kaum hatte ihn diese Unsicherheit gepackt, bestätigte Umbar sie mit einer beunruhigenden Ansprache.

„Zeig mir deine Waffe…“ murmelte der Schmied in mysteriösem Ton, und als Fisk ihm seinen ‚Sichelmond’ reichte, weiteten sich des Schmiedes Augen. „Ist das Drachenblut?!“
Bedächtig nickend strich Fisk über den Lauf der schwarz schimmernden Klinge und betrachtete die Runen. „Nargûrath und sein Wächter ruhen in dieser Klinge.“


28.03.2004 13:02#23
Höllenschmied Verblüfft und überrascht zugleich strich Umbar über den Lauf der Klinge, während er das einzigartige Schmiedewerk betrachtete. Immer wieder sah er von dem schwarz-glänzenden Metall auf, in die Augen seines Gastes, und wieder hinab. Minuten verstrichen, in denen beide schwiegen und der Höllenschmied unentwegt über die Klinge streichelte, bevor er nach langem Schweigen wieder das Wort ergriff: „Hast du noch eine Klinge aus Erz?“

Zögernd reichte ihm der Oberweltler eine weitere Klinge, ebenfalls aus dem magischen, khorinischen Erz, jedoch war die Klinge Silber und klar. Abschätzend wog Umbar die beiden Klingen in seinen Händen, warf sie einige Male in die Luft, fing sie wieder auf und betrachtete sie bedächtig. „Ich könnte…“ begann er, stockte kurz, sprach denn jedoch weiter, „Ich könnte dir aus diesen Materialien eine Feuerklinge schmieden. Mit den einzigartigen Erzen, die meine Schmiede birgt, verbunden mit dem Blute Nargûrath und dem magischen Erz der Insel kann ich dir eine Feuerklinge schmieden, gewiss, gewiss…..damit könntest du Bargador schlagen. Seine Rüstung und die Feuerklinge, ja, das würde reichen“
Bedächtig kratzte sich der Schmied am Kinn, dann ergriff er die beiden Waffen, erbittete deren Scheiden und begab sich zur Tür, die zu dem scheinbar nicht endenden Gang führte. „Gib mir deine Klingen, und ich schmiede dir eine Waffe, die mächtiger ist als jedes Schwert, das du je geführt hast. Ich kümmere mich auch um deinen Freund…“
Zögernd willigte der Besucher ein, Freude übermannte ihn und erinnerte ihn daran, dass Bargador vernichtet und somit der Ausgleich der Welt wieder hergestellt sein würde.



06.04.2004 14:54#24
Scipio Cicero Langsam schlepptesch Scipio Schritt für schritt die schier endlosen Gänge entlang. Sein Gesicht war verklebt von Staub und Dreck, gehalten vom Schweiß und erhitzt vom Fieber vermischte er sich zu einer ekligen Masse, die sich seinen Weg bis ins Innere der Windrüstung bahnte, wo es in die zahlreichen Wunden floss und schmerzlich brannte. Entzünden würden sie sich, das war deutlich zu spüren und dann wär es endgültig aus. Seine letzte Chance war es Fisk zu finden und zu hoffen, dass jener noch einen Heiltrank bei sich hatte, den er entbehren könnte, um das Leben seines Gefährten willen.

Dann allerdings öffnete sich der Boden völlig unerwartet und der Waldläufer fiel in ein tiefes Loch, das scheinbar keinen Boden hatte. Er fiel und fiel und fiel, Wände schien es nicht zu geben, es war alles schwarz. Nichts war mehr zu sehen, das unendliche Nichts. Nach minutenlangem Fallen schlief er irgendwann ein, nicht wissend, ob er jemals wieder aufwachen würde...

Die verklebten Augen schmerzten, als der Krieger versuchte sie zu öffnen. Leicht blinzelnd sah er verschwommene Konturen, leichte Schemen, nichts Deutliches. seine hand bewegte sich leicht, spürte eine weiche Decke. Er musste also in einem bett liegen, oder sowas. Stimmen drangen ans ein Ohr, doch versteehn konnte er nichts. es war so leise, so unendlich leise. Langsam sammelte er etwas weichen Stoff in seiner Hand, griff nach immer mehr und ballte dann eine Faust, hatte alles fest in seinem Griff. Schlagartig riss er die Augen auf, sah klar, hörte klar, alle Sinne waren wieder geschärft wie eh und je. Fast panisch sah er sich um, sah den steinernen Raum, neben ihm eine Gestalt. FISK! Hinter dem anscheinend noch lebendigen Drachenjäger befand sicheine andere Gestalt. Ein gebrechlich wirkender alter mann, der an irgendetwas herumhammerte. War das nicht? das war scipios Rüstung. Was machet dieser alte Narr da nur.
Ein lauter Schrei entran der Kehle des Abenteurers, der alte Mann drehte sich um, sah ihn an.
Was war bloß geschehen?



06.04.2004 15:09#25
Höllenschmied Mit hochgezogener Augenbraue wandte sich Umbar langsam zu seinen beiden Gästen und stellte fest, dass der Neuankömmling endlich wieder bei Bewusstsein war.
Es hat lange gedauert, bis du aufgewacht bist. Du hattest riesiges Glück. Weist du wie nah du dem Tod gestanden bist? Wäre der Tod eine Klippe, du wärst schon am Fallen gewesen, nur der Aufprall hat noch gefehlt.

Erneut drehte sich der Höllenschmied um und hämmerte mit einem kräftigen schlag auf die zähe Rüstung ein. Kaum zu glauben wie fest dieses Material sein konnte. Einmal war es nicht viel härter als Wasser, dann von einer Sekundenauf die Andere schien es fast sogar seinem hammer wiederstehen zu können. Hätte er nicht gewusst, warum diese Rüstung so verrückt spielte, hätten sich ernsthafte Bedenken über seine Künste in ihm geregt.
So allerdings wollte er nur den kleinen Fehler ausbessern und mit etwas Glück könnte er dann die gröbsten Spinnereien eindämmen. Mit einer Rüstung, die mehr behinderte als sie half konnte er den armen Jungen doch nicht auf eine so gefährliche Reise schicken.



06.04.2004 15:42#26
Scipio Cicero Knapp am Tod vorbei? Zögerlich legte Scipio eine hand an seine Stirn, prüfte nach ob sie immernoch so kochend heiß war und stellte freudig fest, dass dem nicht mehr so war. Sein Oberkörper war frei gemacht, das dunkle, verbrannt wirkende Fleisch war frei, ließ jedoch keine anderen Wunden erkennen. Sein Bein schien ebenfalls nicht mehr gebrochen zu sein. Wie hatte der alte Mann das nur hingekriegt. Kein Heiltrank der Welt wäre dazu in der Lage gewesen. Seufzend saß Scipio da und war still, bis sein Blick wieder zu dem Alten schweifte, der erneut auf die Windrüstung einschlug.

Verdammt, was machst du da? Lass die Rüstung in Ruhe, es ist e kostbares Artefakt. Kein Spielzeug.
Sei still. Ich repariere sie nur. Sie hat einen kleinen Schaden davongetragen. Gar nicht so einfach sie wieder hin zu kriegen. Ich kann nur vermuten wie stark ich zuschlagen muss.

Der alte Mann, anscheinend ein Schmied, seufzte und arbeitete weiter. Fisk saß währenddessen stumm auf seinem Stuhl, scheinbar in gedanken versunken und froh darüber, dass sein Gefährte noch lebte.

Weist du eigentlich, was du für eine außergewöhnliche Ausrüstung du mit dir herumträgst? Alles Artefakte von "Wind und Sturm". Der alte Haudegen, schon seit Ewigkeiten hab ich ihn nicht mehr gesehen. Kein Wunder, die Elemente zeigen sich so gut wie nie. Nicht einmal mir.
Wer bist du, alter Schmied, dass du soviel darüber weist? Du kennst das Element des Windes? Du weist von seinem ehemaligen Besitz? Wie kann das sein? Glaub mir, ich weis vieles, doch egal. Mich wundert, dass du beinahe alle Artefakte beisammen hast. Dir wurde doch wohl nicht etwa geholfen? "Wind und Sturm" persönlich verwies mich zu ihnen, nachdem ich den Windfetzer und die Rüstung gefunden hatte. Lange zeit versteckte er sich in meinem Inneren, unentdeckt von meiner Wahrnehmung. Erst als ich den Dämonen besiegte, der das Element der Erde in sich gebannt hatte, zeigte er von seiner Existenz.


06.04.2004 15:54#27
Höllenschmied Wahrlich außergewöhnlich. Nun, wir können später weiter darüber reden.
Weit holte Umbar mit seinem hammer aus, schlug ein letztes Mal auf das glanzlose, schwarze Metall ein und zauberte dann ein zufriedenes Lächeln auf sein Gesicht.

Geschafft. So gut wie neu und neu ist sie seit Äonen nicht mehr. Du kannst sie bald wieder haben. Ich will nur noch versuchen ihre Magie etwas unter Kontrolle zu bringen, sonst wird sie dir keinen Schutz bringen, sondern erneut deinen Körper angreifen. Ein schneller Tod, mehr kannst du zur Zeit nicht von ihr erwarten.
Weist du warum die Windrüstung sich so seltsam verhält, ebenso wie die anderen Artefakte?
Ja, ich weis es, nur ist es für dich noch nicht an der Zeit, das zu erfahren. Mach dir keine gedanken darüber. Ich will dich darüber unterrichten, sobald du deinem Freund geholfen hast. Ohne dich kann er es unter Umständen nicht schaffen.
Wobei soll ich he...?
Pscht, sei still. Lass mich arbeiten, du musst etwas mehr Geduld haben. Später wird dir berichtet. Ruhe dich aus.

Dann wandte sich der Höllenschmied wieder anderen Dingen zu...


07.04.2004 17:13#28
Scipio Cicero Mit einem Schrei schreckte Scipio hoch, sah panisch um sich. Aus der ferne hörte er das Aufschlagen eines Hammers, das prasseln eines Feuers, die Luftstöße eines Blasebalks. Fisk saß unweit von ihm auf einem Stuhl, der gegen die Wand gelehnt war und bis eben hatte er wohl etwas vor sich hingeträumt, bis sein Freund ihn wieder etwas unsanft in die Realität zurück geholt hatte.
Dessen blutrote Augen sahen immer noch die Wiesen, die Wälder, den leichten Wind, den Acker, das Feuer, das Wasser, das Licht, die Finsternis, die Sonne, Den Mond, Die Sterne, das beinahe unsichtbare Flimmern, den ganzen verfluchten Traum, der ihn quälte, seit sie in diese gottlose Höhle marschiert waren. Immer wieder diese Bilder, die selben Bilder, in seinen Träumen, jetzt schon bei vollem Bewusstsein, was hatten sie bloß zu bedeuten.

Unerwartet ein stechender Schmerz, sein ganzer Körper, wie tausend Blitze, wie loderndes feuer, ein wahres Inferno. Als würde eine scharfe Klinge in seine brennenden Wunden schneiden, ganz langsam, ohne Eile zieht sie ihre Bahnen und schneidet und schneidet. Der unglaubliche Schmerz, die unbeschreiblichen Qualen, er kann nichts gegen sie tun, muss sie schlichtweg hinnehmen. Schweiß, Blut, Speichel, alles schien aus ihm herausbrechen zu wollen. Jede einzelne Ader schien prall gefüllt, stand kurz davor zu platzen, jedes Organ schien sich zu verkrampfen, beinahe abzusterben. Die süße Erlösung des Todes schien näher als jemals zu vor und noch nie zuvor hätte sie sich der Krieger so sehr gewünscht. Es war ein Wunsch von herzen, nur um endlich diese Schmerzen zu beenden, die in ihm hämmerten, seinen Willen langst gebrochen haben und ihm jeglichen Verstand raubten. es gab nichts mehr, keine Höhle, keine Welt, keinen Scipio, keine Gedanken, nur noch Schmerzen.

Dann plötzlich...nichts. Immernoch saß der Waldläufer aufrecht in seinem bett, sah sich fragend um. Die Schmerzen waren weg, einfach verschwunden. Die Schmiedegeräusche drangen wieder an sein Ohr, Fisk sah ihn fragend an. Warum siehst du mich so seltsam an?
Hast du das gerade nicht mitbekommen?
Was? Was war denn gerade?
Mit glasigem Blick sah Scipio auf die Decke, wagte es nicht seinem Freund in die Augen zu schauen. Hatte er etwa gar nichts gemerkt? Er hat doch geschrieen, so furchtbar laut geschrieen, wie noch nie zuvor. Diese Schmerzen, das konnte nicht nur bloße Einbildung gewesen sein. Nein, es war echt gewesen. Doch irgendwie anscheinend nur für ihn wahrnehmbar, die letzten Minuten, oder waren es Stunden gewesen. In Bruchteilen von Sekunden geschehen, oder gar nicht in dieser Welt? Egal, wichtiger war die Frage warum. Warum quälten ihn plötzlich solche Schmerzen und dann verschwanden sie wieder?
Fisk sah ihn immer noch fragend an.
Nichts, es war nichts.
Scipio...
ES WAR NICHTS!
Schrei nicht gleich so. Was ist los mit dir?
Entschuldige, ich...es ist wirklich nichts. Galub mir.
Nun gut, du musst es ja wissen.

Seufzend leckte der Drachenjäger mit seiner Zunge über die trockenen, spröden Lippen. Doch was war das? Leicht strich er über seine Zähne. Ganz vorsichtig, immer wieder. Wo waren die Reißzähne, die er beim Experiment des Dons vor einiger Zeit bekommen hatte?
Verdammt, was...?



07.04.2004 17:29#29
Höllenschmied Ohne sich umzudrehen und ohne dass Scipio sie gestellt hatte, antwortete Umbar auf dessen Frage.
Ich hab mir die Mühe gemacht sie dir abzuschleifen. Du hast nun wieder normale Zähne, denn ich wusste, dass sie dich stören.
Was? Also äh, danke...
Sei nicht zu verschwenderisch mit deinem Dank und spar ihn dir für später auf. Solltest du alles überleben kannst du mir wirklich danken.
Was? Ich verstehe nicht.
Denk nicht weiter darüber nach. Ich hab dir schon einmal gesagt, dass du zu ungeduldig bist. Nimm dir meine Worte zu Herzen.

Stumm nickte der Waldläufer und ohne dass einer seiner beiden Gäste es sehen konnte, lächelte der Schmied zufrieden, während er weiter an seiner Arbeit feilte. Es musste perfekt werden, denn sonst...sonst hätten wohl beiden keine Chance ihre Aufgabe erfolgreich zu bestehen.
Schon lange hatte er, der Höllenschmied selbst, keine so faszinierenden Menschen mehr gesehen. Beides tapfere Krieger, ohne Zweifel, aber davon gab es viele. Vielmehr interessierten ihna ndere Dinge. Dieser Fisk, nach ihm hatte er schon lange gesucht. Er war eindeutig dazu bestimmt den Blutfluch zu brechen, nicht nur weil er die Rüstung trug. Diese besondere Rüstung...
Der andere war für ihn persönlich weniger von Bedeutung, doch musste er wahrlich ein außergewöhnlicher Mensch sein, wenn "Wind und Sturm" sein Gönner war. Er trug die Artefakte zusammen und enn er wüsste wie nah er seinem Ziel bereits war, er würde wohl aufstehen und jubeln. Das Turnier würde also bald stattfinden, zumindest solange nichts mehr schief ging. Spätestens dann wüprde sich zeigen, ob das Element die richtige Entscheidung getroffen hat. Vielleicht würde er ebenfalls dem ganzen Spektakel beiwohnen, wer weis...


09.04.2004 09:55#30
Fisk Scheinbar ebenso ungeduldig wie sein Besitzer hämmerte Fisks Zeigefinger dutzende Male in regelmäßigen Abständen auf den steinernen Tisch, der neben ihm aus der Wand gemeißelt war. Grummelnd schwankte sein Blick zwischen der Tür, die mit dem endlos langen Gang verbunden war, und dem Boden, in den an verschiedenen Stellen Zeichnungen eingemeißelt waren, die der Drachenjäger jedoch trotz seiner Rüstung nicht identifizieren konnte.

„Schmied!“ entfuhr es beinahe ungewollt seinem Mund, „Bist du bald fertig?“Fisks Überstürztheit und sein ungestümer Geist erwachten, seine Lust, an diesem Ort länger zu verweilen, schwand. Obgleich er den Schmied anfangs wie einen Gott respektiert hatte, so hatte er es doch geschafft, in den Tagen, die er bereits in dessen ‚Wohnung’ verbrachte, ihn eher als einen Bekannten, einen Helfer bei einer schier unlösbaren Aufgabe anzusehen. Und ebenso begegnete er ihm. Schwere Schritte schallten aus dem langen Gang, wurden leiser, und waren schließlich nur noch als Tappeln zu vernehmen.
Dann schlug die Tür auf.
„Ich bin fertig…“
Der gebrechliche Mann stand mit gekrümmtem Rücken in der Tür, seine Hände behüteten völlig ruhig ein Leinenbündel, aus dem ein goldener Knauf herausragte. Gehemmten Schrittes ging er auf Fisk zu, bis er den Waldläufer erreicht hatte und ihm das Bündel entgegenstreckte.
„Nimm es!“

Mit einem Ruck entriss der Krieger dem Schmied den Gegenstand, der in dem Bündel verborgen lag und betrachtete ihn fasziniert im Schein der Fackeln. Ein schmächtiges Lächeln eroberte das Gesicht des Schmiedes, welcher seine Arbeit befriedigt begutachtete.



10.04.2004 23:01#31
Höllenschmied Aufatmend betrachtete Umbar sein Schmiedewerk, fuhr dutzende Male mit der eigenen Hand über die matt schimmernde, silberne Klinge und versuchte, den tödlich scharfen Seiten zu entrinnen.
„Das ist die Feuerklinge..“ begann der Schmied, „Die einzige Klinge, die im Stande ist, Bargador zu besiegen. Trage sie bei dir, Nargûraths Blut und der Geist seines Wächters sind in ihr eingearbeitet, und diese Klinge verfügt über eine unglaubliche Macht. Ich habe sie speziell für dich angefertigt, da du der Träger der Rüstung bist. Setze diese Waffe mit bedacht ein, sie ist geschaffen worden, um das Gleichgewicht dieser Welt zu halten, nicht, um zu vernichten.“Schwerfällig löste der Höllenschmied seine Finger von dem Schwert, riss seine Hand an seinen Bauch und hielt sie sichernd mit der anderen fest. Selbst er, der Schöpfer dieser Waffe, hütete sich vor ihrer Macht, der Macht, die vorgesehen war, um Bargador zu vernichten. Einige Male ließ Umbar seinen Blick abwesend durch den Raum schwanken, dann richtete er sich ruckartig an seine Gäste: „Ihr solltet aufbrechen“



10.04.2004 23:28#32
Scipio Cicero Aus der Finsternis heraus trat nun auch Scipio, wieder bekleidet mit seiner schwarzen, glanzlosen Plattenrüstung und den anderen Artefakten des Windes, in das Licht der Fackeln. Die gröbsten Erschütterung in der Magie dieser Ausrüstung konnte der alte Mann bereinigen oder wenigstens soweit eindämmen, dass sie den Waldläufer nicht weiter behindern würden. Er war wieder gesund und alle Wunden waren verheilt. Der Kampf konnte beginnen!

Einen letzten Blick schenkten die beiden dem alten Umbar, bevor sie durch ein großes Tor seine legendäre Schmiede verließen. Ein langer, steinerner Gang lag vor ihnen, der von wahrlich außergewöhnlicher Baukunst zeugte. Wie konnte man so etwas nur unter der Erde erbauen, ohne mehrere Generationen aufzuwenden. Oder war dem ohnehin so gewesen? Wer weis, es war belanglos für die Abenteurer. Der Gang war schnell überbrückt, kein einziger Widersacher, keine einzige Falle hatte sie in Bedrängnis gebracht.
Schließlich führte sie der Weg in eine gewaltige Halle, in dem sich allerdings nicht viel finden ließ. Lediglich ein wie sich herausstellte ausgetrockneter Brunnen stand in der Mitte und schien ohne größere Bedeutung für das weiterkommen der Gefährten zu sein.

Ratlos entschlossen sich die Krieger dazu eine kurze Rast einzulegen und über ihr weiteres Vorgehen zu sprechen. Zu dieser Rast kam es jedoch nie, denn kurz nachdem sie sich gesetzt hatten, erfüllte bereits lautes Grollen die Halle. Zwei steinerne Tore flogen auf, aus dem brunnen war lautes Geklapper zu hören und schon stürmten sie in Scharen aus den drei Zugängen: Skelette!!!


11.04.2004 21:40#33
Fisk „Ach du….“
Mehr brachte der erfahrene Krieger nicht heraus, denn bereits im nächsten Augenblick umklammerte seine Rechte den Griff der Feuerklinge, welche glühend rot pulsierte. Der Geruch von ranzigem Fett kroch in die Nase des Drachenjägers, welcher jene zeitgleich mit seinem ersten Schlag mit verzogener Miene rümpfte. Metall klirrte aufeinander, bereits nach wenigen Augenblicken waren die beiden Krieger getrennt und konnten nur noch durch ihre dicken, tief schwarzen Rüstungen von den gegnerischen Scharen unterschieden werden.„Es werden immer mehr!!!“
Nur leise konnte der Drachenjäger die Stimme seines Gefährten noch vernehmen, welche im Geräuschgewirr von klappernden Knochen, schepperndem Metall und heulenden Kreischen versank. Wieder versank das schimmernd rote Metall in einem Knochenhaufen, als ein kühler Windzug an Fisks Wange vorbei sauste und eine tief rote Spur hinterließ. Blut quoll aus dem dicken Schnitt, der sich über das Gesicht des Kriegers erstreckte, welcher es jedoch schaffte, einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. Reflexartig fuhr er herum, riss den schwertführenden Arm und somit die Feuerklinge hinter sich her und schmetterte sie in den Brustkorb einer der Höllenkreaturen, die die beiden Abenteurer daran zu hindern versuchten, ihr Ziel zu erreichen.
„Scipio!!!“ entfuhr es Fisks Mund, „Scipio, wo bist du?!?!“
Eine breite Schicht der wandelnden Kadaver hatte sich zwischen die beiden Kämpfenden geschoben, das Einzigste, das den Waldläufer von dem Überleben seines Kameraden erfahren ließ, war das Klirren des Metalls, welches sich mit dem schwindenden Geruch von Schweiß, Blut und Fett vermischte und die Luft nahezu unerträglich machte. Irgendetwas musste geschehen, ansonsten stand es nicht gut um das Überleben der Jünger. Ihre Mission würde scheitern.



12.04.2004 02:07#34
Scipio Cicero Zwei helle Lichter kämpften sich ihren Weg durch die knochigen Scharen, ließen Gebeine brechen, Schilde zersplittern und rostiges Metall zerbersten. Die rot glühende Feuerklinge Fisks und der grün schimmernde Windfetzer Scipios, zwei Waffen, wie sie nicht unterschiedlicher hätten sein können. Während Erstere zerstörerische Macht ausstrahlte und vor Bedrohlichkeit zu explodieren schien, tauchte die andere alles in stille Ruhe, wenngleich sie auch ungeahnt tödlich war.

Die beiden Waldläufer kämpften tapfer, sowohl mit scharfer Klinge als mit massiver Rüstung, doch schien sie die Übermachtan Gegnern zu überrennen. Zwar einzeln keine starken Feinde, waren die Kreaturen Beliars doch einfach zu viel an der Zahl.
Fisk schien alles noch gut unterKontrolle haben, wenn man es so nennen konnte und er versuchte wohl in dem Getümmel zu Scipio vorzudringen, während dieser alle Hände voll damit zu tun hatte nicht aufgespießt zu werden. Zwar waren die fehler in seiner Rüstung größtenteils beseitigt, doch noch lange nicht verschwunden. Zu viele Fragen und Gedanken quälten ihn außerdem, so war Fisk in dieser Schlacht der eindeutig bessere Krieger und das selbst ohne von seinem Speer Gebrauch zu machen. Obwohl, sein neues Schwert war wahrlich gewaltig, wahrscheinlich sogar trotz der großen Zahl an Feinden die geeignetere Waffe.
Scipio war wirklich in Bedrängsnis, ohne Möglichkeit sich groß zu befreien. Zu viele Schläge musste er abwehren, nur selten Gelang ihm ein kleiner Ausfall. Mit Händen und Füssen schlug er um sich, in der Hoffnung die Skelette etwas aufzuhalten und wenigstens den Bruchteil einer Sekunde Zeit zu finden um selber richtig auszuteilen, doch gelang es nicht. Zahlreiche Hiebe schmetterten gegen die Windrüstung und würde Fisk nicht bald zu ihm durchdringen, um ihm beizustehen, sowie Rückendeckung zu geben, war es nur eine Frage der Zeit bis in einem schwachen Moment der Rüstung eine Schwertspitze zwischen den Platten hindurch rutschen und ihn das Leben kostet würde. Dieser allerdings schaffte es einfach nicht durch zu kommen.
Fisk, ich brauche deine Hilfe! Wo bist du, verdammt!



13.04.2004 22:14#35
Fisk „Scip!!!!“

Kaum hatte jener gewaltige Schrei die Lippen des Drachenjägers überquert, wurde dessen Dolch mit einem gewaltigen Wurf durch die Reihen der Skelett-Krieger geschleudert und bohrte sich in die Halswirbel jenen, welcher sich in jenem Moment auf Scipio zu bewegte. Als wäre es flüssige Substanz, wich der Knochen zweier Untoten der Wucht der Feuerklinge und sackte kurz darauf zusammen. Drei, vier weitere Schläge folgten, da hatte der Waldläufer seinen Kameraden erreicht, riss seinen makellosen Erzdolch aus dem Knochenhaufen des Skeletts, welches er kurz zuvor zu Fall gebracht hatte und gab ihm in Form eines gewaltigen Tritts den Gnadenstoß.

Doch irgendetwas schien schief zu gehen. Zwar hatte Fisk Scipio erreicht, doch wurden die zwei, welche nun mit den Rücken an den Brunnen pressten, zunehmend zusammengedrängt. Immer näher rückten die bedrohlichen Knochenkrieger und ließen den beiden Jüngern keinerlei Ausweg. Als Fisk kaum noch in der Lage war, die gegnerischen Schläge abzublocken, warf er Scipio einen verzweifelten Blick zu, blickte den Brunnen hinab und schrie: „Spring!!“



13.04.2004 22:50#36
Scipio Cicero Schlag von oben, Schwert dazwischen, einer horizontal, darunter geduckt, zu viele Skelette näher gerückt, kräftiger Tritt, um sich zu befreien. Scipio hatte wirklich alle Hände voll zu tun und Fisk ging es neben ihm auch nicht viel besser. Die Knochenhaufen wuchsen derweil, um sie herum, was auch seine Vorteile hatte, denn die Gegner konnten nicht mehr so leicht zu ihnen vordringen, nur die ständig wachsende Anzahl machte das trotzdem wieder mehr als wett.
Irgendwann kam dann Fisks Schrei, die Anweisung zu springen. Nun, eigentlich ihre einzige Chance der Übermacht zu entkommen.
Also Fisk, ich geb dir jetzt Deckung und du lässt dich einfach fallen. Ich komm dann schon irgendwie hinterher.
Stumm nickte der Waldläufer und wartete darauf, dass Scipio mit aller Härte austeilte. Der Windfetzer grub sich tief in die gegener Horden, ohne Rücksicht auf mögliche Verletzungen warf er seinen ganzen Körper gegen die unheiligen Massen und trieb sie ein paar Zentimeter zurück. Immerhin etwas, genug um Fisk die Flucht zu ermöglichen. Mit geschlossenen Augen ließ sich der Drachenjäger fallen und war nach wenigen Augenblicken in der finsteren Unendlichkeit verschwunden.

Nun musste nur noch Scipio hinterher kommen, doch die Skelette hatten nun nur noch einen Gegner und der Krieger etwa ein Dutzend mehr. Von überall prasselten die Hieeb auf ihn ein, hätte er seine Rüstung nicht angehabt, bei Innos, er wäre längst in dessen Bruders Reich. So allerdings würde es wohl nur bei einigen blauen Flecken und Blutergüssen bleiben. Schmerzhaft aber nicht tödlich, doch das war nun ohnehin belanglos. Wie sollte er zum Teufel hier raus? Verzweifelt schlug trat er noch einmal mit seinem stahlgestiefelten Bein gegen die brechenden Gerippe, als ihm die rettende Idee kam.
Riskant, doch wenigstens eine kleine Chance bestand. Er wartete bis eins der Skelette wieder etwas Abstand von ihm erreicht hatte und lief dann förmlich an ihm hoch, stieß sich ab, ließ dabei gleichzeitig das Skelett laut knacken und im ganzen als Salto sprang er genau in den Brunnen.

Das war also geradenoch geschafft. Nun gut, er hatte viel lück gehabt, doch geschafft war geschafft. Beruhigt schloss Scipio die Augen und hoffte darauf, dass er diesen Sturz überleben würde und es nicht ein gewöhnlicher Brunnen war...



17.04.2004 11:11#37
Fisk Immer bedrohlicher schien die alles umschlingende Dunkelheit, die die beiden Krieger nun durchbrachen. Zwar rechnete Fisk jeden Augenblick damit, dem Tod zu begegnen, doch war dies der einzige Ausweg gewesen. Nun gut, es wäre ihnen die Option da gelegt worden, eine der beiden Tore zu passieren, doch war dem Drachenjäger der Brunnen wesentlich sympathischer, zumal an diesem Ort mit Sicherheit keine Feinde lauerten. Plötzlich schlug die Luft um. Der kühle Wind, der während des Fluges angenehm über Fisks Gesicht gestrichen hatte, verflog, und wich einer brühenden Hitze.
Mit einem Mal begann die Rüstung mit feuriger Kraft zu pulsieren, und der Waldläufer konnte sich einen erschütternden Schmerzensschrei nicht verkneifen. Die ganze Zeit über hatte der erfahrene Krieger nicht an seinen Kameraden gedacht, doch als von jenem, nur wenig über ihm, eine Nachfrage nach dem Wohlergehen des Drachenjägers folgte, war jener sehr erleichtert.„Geht schon…“ rief er grummelnd hinauf, wobei diese Aussage keinesfalls der Wahrheit entsprach. Mit einem Mal wurde die Finsternis von einem grellen Licht durchbrochen, die Rüstung glühte für weniger als einen Augenblick in einem feurigen Rot aus und veranlasste Fisk ein weiteres Mal dazu, zu schreien.
Diesmal hatte Scipio allerdings keine Zeit mehr, sich nach dem Wohlergehen seines Kameraden zu erkundigen. Unter ihren Füßen öffnete sich ein breiter, portalartiger Spalt, und ehe einer der Beiden reagieren konnte, fielen sie inmitten dieser Projektion. Fisks Augenlieder schlossen sich nahezu von selbst, um sich vor der unerträglichen Hitze, die sich ihm nun entgegen warf, zu schützen. Als er es vermochte, sie wieder zu öffnen, befand er sich auf festem Untergrund.
Einige unverständliche Flüche entflohen seinem Mund, ehe der Drachenjäger sich aufrichtete, um nach seinem Gefährten zu sehen. Scipio lag unweit von ihm entfernt auf dem Boden, schien jedoch bei Bewusstsein. Mit knappen Handgriffen kontrollierte Fisk den Zustand seines Inventars, ehe er sich aufrichtete, den Staub von den kühlen Platten der mattschwarzen Rüstung abklopfte und sich auf Scipio zu bewegte, um jenem aufzuhelfen.

Während er jenen Weg zurücklegte, nutzte der Waldläufer die Zeit, um sich die Umgebung, in welche sich geraten waren, nährt anzuschauen. Erdwände umgaben sie, vor ihnen lag ein recht simples Tunnelsystem, welches nur durch morsche Holzbalken gehalten wurde. Die Luft an sich war sehr warm, schwül und schwer zu atmen, doch die Rüstung, welche einen eigenen Willen zu besitzen schien, ließ Fisk diese Atmosphäre als angenehm empfinden.
Die Wände waren von dünnen, glühend roten Linien durchtrieben, welche vermuten ließen, dass sie sich nahe eines Lavaflusses oder einem ähnlichen, tödlichen Gebilde befanden. Der Krieger versank in unendlichen, schwachsinnigen Gedanken, welche ihn vor seinem inneren Auge durch die Stollen führte, und sie auf furcht einflößende Monster treffen ließ, unwissend, wie nahe diese Vermutungen doch an der Wahrheit lagen.
Und selbst sein erster Gedanke stimmte mit der Realität überein: Kaum hatte er Scipio erreicht, um jenem die Hand zu reichen, drangen schrille Schreie aus einem der finsteren Gänge…



17.04.2004 22:56#38
Scipio Cicero Hitze, unsägliche Hitze herrschte in diesen alten Tunneln, die eigentlich so aussahen, wie typische Bergwerksstollen. Die wenigen Tropfen Feuchtigkeit, die den ansonsten staubigen Boden nicht vollkommen austrocknen ließen, waren die Schweißtropfen des Waldläufers, der sich gerade mit Hilfe seines Freundes aufrichtete. Ein unheimlicher und unangenehmer Ort, unheilig und düster. Scipio fühlte sich alles andere als wohl, zog vorsichtshalber seinen Windfetzer, das legendäre Dämonenschwert. Die Klinge spiegelte das Licht der Fackeln wieder, brach sie und ließ das Gesicht des Kriegers strahlen. Ein epischer Anblick, doch nur von kurzer Dauer, als aus einem der schier unendlichen Gänge lautes, schrilles Gekreische Drang. Nicht einmal Harpyen konnten einem so das Blut in den Adern gefrieren lassen, doch viel beunruhigender war, dass die Schreie näher kamen. Die Schritte konnte man bereits hören, eindeutig Pfoten, doch auch das Klirren von Metall drang an das Ohr des Drachenjägers. Schon bogen sie um die Ecke.

Es waren Wölfe, oder besser Wolfsmenschen. Wolfsmenschen, die verschiedene Waffen trugen. Hellebarden, Schwerter, Äxte, um nur ein paar zu nennen. Zielstrebig stürmten sie vollkommen ungehalten auf die beiden Abenteurer zu, die zwar überrascht, aber kampfbereit waren. Diese Wesen waren wirklich eine Ausgeburt der Hölle. Mehrere Zentimeter lange, blutverschmierte Reißzähne, spitze, scharfe Klauen, langes, grau bis schwarz gefärbten, zotteliges Fell und beinahe eklig gelbe Augen. Sie waren wohl etwa zwei Meter groß, konnten sowohl aufrecht, als auch auf allen Vieren gehen.

Schon prallten die Parteien aufeinander, erste Schläge wurden ausgeteilt. Die Wolfsmenschen zeugten von unglaublicher Kraft und Schnelligkeit, doch auch Geschicklichkeit musste man ihnen zugestehen. Das dunkle, harte Metall der Wolfswaffen prallte gegen das unbekannte, helle Dämonenmetall des glühenden Windfetzers, dessen Blutdurst förmlich zun spüren war. Trotzdem vermochte er es nicht die Verteidigung des Gegners zu brechen und wurde vielmehr selbst zurückgehalten. Dieser Kampf würde hart werden, verdammt hart sogar.
Keine Zeit konnte Scipio aufbringen, um nach seinem Freund zu sehen. Lediglich hoffen konnte er, dass es ihm noch gut ging...



18.04.2004 11:06#39
Fisk Einem Hagel aus tausenden metallenen Splittern musste sich der noch immer leicht benommene Krieger entgegensehen, als die gewaltigen Wolfsmenschen, jedes einen Kopf größer als er selbst, auf ihn und seinen Kameraden zustürmten. Reflexartig riss Fisk die abermals rot pulsierende Klinge in die Höhe, blockte den ersten, gegnerischen Schlag ab und entriss jener widerlichen Kreatur die schwarz-silberne Waffe. Klirrend ging die Hellebarde zu Boden, ein unachtsamer Blick des Wolfsmenschen, welcher seine Waffe verfolgte, genügte, um dem Drachenjäger die nötige Zeit zu verschaffen, seinen Gegner zu enthaupten. Jene Chance nutzte der Krieger bewusst, und erste Blutspritzer befleckten die makellose Feuerklinge.
Langsam nur rann das dunkle, beinahe schwarze, warme Blut der Höllenkreaturen über die silberne Klinge, welche durch das starke, rote Pulsieren beinahe so schien, als würde sie brennen. Oft noch erschallte das Klirren von schepperndem Metall, das auf den Boden trat und vom Tod eines weiteren Wolfsmenschen zeugte, ehe es still wurde, und Fisk ein grünes Schimmern in den gelichteten Reihen erkennen konnte. Scipio lebte.



19.04.2004 13:50#40
Scipio Cicero Das Knurren und Fauchen der Wölfe, sowie das ständige Schäppern ihrer Waffen wurde deutlich hörbar von Schreien unterbrochen. Kampfschreie, nicht von Schmerzen, sondern von einem ungebrochenen Siegeswillen erschaffen. Fisk lebte also noch und kämpfte tapfer weiter, ließ bereits mehrere der grauenerregenden Kreaturen den trockenen Staub schmecken, der beständig zu Füßen der zahlreichen Streiter aufgewirbelt wurde.

Scipio dagegen war von den Kreaturen in die Enge gedrängt worden. Ein ungenauer, aber harter Schlag fuhr auf ihn herab, doch sein Dämonenschwert konnte den Schlag abblocken und mit einem kräftigen Ruck riss er beide Klingen in Richtung Boden. Der Wolfsmensch konnte nur noch zusehen, wie der Windfetzer nun wieder nach oben schwang und ihn von der Hüfte bis zu den Schultern aufschlitzte. Der Waldläufer drehte das scharfe Metall ein letztes Mal, um keinen Zweifel an der Kampfunfähigkeit des Wesens zu lassen, bevor er es wieder aus dem beinahe leblosen Körper gleiten ließ, um mit einem kurzen Rückwärtssprung der Spitze einer Hellebarde auswich. Ein weiterer Stich folgte, der nur knapp die Brust des Drachenjägers verfehlte. Als der monströse Gegner seine Waffe wieder herausziehen wollte, packte der junge Mann entschlossen die Stange und ließ sich mitreißen, um seinem Kontrahenten einen harten Tritt gegen die Brust zu versetzen, der ihn zurücktaumeln ließ. Nun allerdings lag der Waldstreicher am Boden und schien jeglichen Angriffen ausgeliefert. Ein Morgenstern, eine in Khorinis sehr seltene Waffe, fuhr mit rasselnder auf ihn herab, schien sein Gesicht mit aller Gewalt zertrümmern zu wollen. es knackte laut, als scipio seinen Kopf ruckartig zur Seite warf, um der schweren Eisenkugel Kugel zu entgehen. Die inzwischen langen Haare wurden unter ihr begraben und glücklicherweise blieb es auch nur bei ihnen, doch so konnte der Drachenjäger nicht aufstehen, zu tief hatte sich die Waffeim Boden vergraben. Mit einem schnellen Schwerthieb riss er eine tiefe Wunde in das Handgelenk seines Gegners und bevor ein weiterer Angriff kam, warf er mit Mühe den Morgenstern zur Seite. Er traf einen der Wölfe knapp unter dem Knie, das Bein schien fast gebrochen, doch heulte die Kreatur nur kurz auf und ließ sich ansonsten nichts anmerken. Erstaunliche Kreaturen, in der Tat.
Mit einem kleinen Sprung stand Scipio wieder auf den Beiden und musste sofort der Axt des eben verletzten Wolfsmenschen ausweichen, doch seine Schwachstelle war klar. Die harten Stiefel der Windrüstung traffen laut krachend gegen das Bein des verabscheuungswürdigen Wesens und zwang es in die Knie. Wenige kurze Schläge reichten schon, um den Kopf abzutrennen.

Trotz allem war der Ausgang des Kampfes unklar, kein einziger Schlag der Bestien hatte die beiden Abenteurer bis jetzt weit verfehlt, es waren jedesmal Zentimeter-, sogar sogar Milimterentscheidungen gewesen, die nicht von Dauer zu Gunsten von Fisk und Scipio ausgehen würden...



21.04.2004 13:24#41
Fisk Obgleich Fisk noch kurz zuvor mit einem Sieg gerechnet hatte, kamen stets neue Gegner aus der bedrohlichen Dunkelheit. Die strategische Kampfesweise des Kriegers wurde durchbrochen, und er war nun gezwungen, mit wilden Schlägen um sein Leben zu kämpfen. Irgendetwas verlieh diesen Kreaturen in kräftigen Schüben eine ungeheure Kraft, jeder Schlag, der auf die Feuerklinge niederging, schien stärker und schneller als der zuvor ausgeführte, und obgleich des Monsters Fleisch unter der flammenden Klinge noch immer zerriss wie Butter, kostete es zunehmend mehr Kraft, einen der Wolfsmenschen zu Boden zu ringen. Der grüne Schein, der Fisk daran erinnerte, dass sein Kamerad noch lebte, schwand, und verlosch schließlich zwischen den muskulösen, behaarten Körpern. Grummelnd enthauptete der Drachenjäger den letzten Wolfsmenschen, der an dem Tag unter der Feuerklinge zu Grunde sehen sollte.
Der rote Schimmer versiegte, die Klinge sank zu Boden und Fisk, keuchend auf den Knauf seiner dämonischen Waffe gestützt, wartete zitternd auf seinen Tod. Doch es geschah nichts. Viele Augenblicke noch wartete der Krieger auf einen brutalen Schlag, der ihn für immer ins Reich Beliars verbannen sollte, bis er es schließlich wagte, seinen Kopf zu heben. Sein Atem wurde ruhiger, und er konnte eine weitere, keuchende Lunge vernehmen, welche eindeutig Scipio gehörte.
Ihre monströsen Gegner hatten sich in einer Reihe formiert, an deren einem Ende sich Fisk befand, am anderen Ende jedoch schien etwas anderes. Die Leichen der erschlagenen Ungetüme waren verschwunden, nicht einmal das Blut, das den Boden befleckt hatte, war geblieben. Des Waldläufers geschwundene Ausdauer kehrte mit einem Mal zurück, sein Atem beruhigte sich und der Blick wurde klar. Die leuchtend roten Augen der Kreatur, die auf Fisk zuschwebte, wirkten sich sehr beunruhigend auf den Krieger auf, welcher im Begriff war, sich aufzurichten. Irgendetwas stimmte mit dieser Person nicht…



24.04.2004 13:36#42
Bargador Ähnlich einer nicht loslösbaren Klammer haftete Bargadors Mantel an seinem Körper, und obgleich unter ihm ein breiter, undurchdringlicher Schutz verborgen lag, konnte man dem schmächtigen Mann von außen her nicht ansehen, dass es sich um einen nahezu unschlagbaren Krieger handelte. Vor ihm also stand die Person, nach welcher er Jahrhunderte gesucht hatte, die Person, die ihm seine Rüstung brachte und ihn zurück an die Oberwelt geleitete, an welcher er erneut Tod und Verderben verbreiten würde.
Ein boshaftes Grinsen zauberte sich, nahezu durch Geisterhand, auf sein eben noch schmerzverzerrtes Gesicht, das Leuchten seiner Augen schwand und sein Gesicht erinnerte, je näher er dem Abenteurer kam, an das eines Menschen. Schließlich hatte er den ihm bereiteten Weg beschritten und stand dem Träger der Blutrüstung nun gegenüber. Die Hand des Kriegers, welche in dem blutüberströmten, schwarzen Handschuh steckte, umklammerte noch immer mit eisernem Griff die Feuerklinge, welche rot pulsierte und den Hexenmeister an sein furchtbares Ableben erinnerte. In den Augen seines Gegenübers las er Unsicherheit, Verwirrtheit und Furcht. Dies tränkte seinen Wunsch, dem vom Pech verfolgten Krieger sein Ableben zu erklären, ehe er ihn genussvoll tötete und die Rüstung, die einst ihm gehörte, wieder an sich nahm.

„Wie ich sehe trägst du meine Rüstung..“ begann der Magier, ehe er seinen Blick abermals kurz über die schimmernde Klinge fahren ließ. Seine Augen funkelten vor Zorn, unter dem schwarzen Gewand, welches sich noch immer um keinen Deut bewegt hatte, umklammerten seine langen, dürren Finger den Griff der mitgeführten Waffe. Dennoch zwang sich Bargador, seinen Hass zu unterdrücken, biss sich kurz auf die Unterlippe und setzte seine Unterredung fort: „Nun, ich bin kein Mann der großen Worte. Sicher ist: Du bist im Auftrag des Schmiedes hier. Somit kann ich dich nicht willkommen heißen. Des Weiteren trägst du meine Rüstung und das Schwert, das mir bereits einmal den Tod brachte. Das allein sind genug Gründe um dich zu töten, und ein vierter, nämlich jener, dass du mein Antlitz erblicken durftest, trifft noch dazu. Ich lasse dir Zeit, deine Waffe zu nehmen und dich zu verteidigen, doch rechne nicht mit Gnade…“

Der schwarze Mantel des Dämonenbeschwörers begann zu wiegen, als zöge starker Wind auf, schlug zur Seite und gab einen breiten, tief schwarzen Zweihänder frei, welcher von den dürren Händen Bargadors gehalten wurde, als wäre es eine Feder. Nur noch Minuten trennten ihn von dem Moment, auf den er Jahrhunderte gewartet hatte, und allein diese Tatsache reichte aus, um dem Hexer eine gewaltige Kraft zu verleihen. Diese spiegelte sich direkt im ersten seiner Schläge….



24.04.2004 14:00#43
Fisk Ein Augenblick des Schreckens, mehr blieb Fisk nicht, um auf die gewaltige Klinge des Hexenmeisters zu starren. Eine reflexartige Reaktion ließ ihn die Feuerklinge in die Höhe reißen und rettete ihm zeitgleich das Leben. Zwar rutschte das schwarze Metall auf dem der Waffe Fisks ab, doch fuhr sie an dessen Gesicht vorbei und bohrte sich in den schwarzen Stein, welcher unmittelbar hinter dem Drachenjäger zu erkennen gab, dass der Raum hier endete. Mithilfe seiner Akrobatikkünste schaffte es der Krieger, der Falle, in welche ihn Bargador gelockt hatte, zu entkommen. Jener jedoch war schneller als erwartet, denn kaum spürte der Jünger Lees wieder festen Boden unter seinen Füßen raste der Zweihänder seines Gegners erneut auf ihn zu, traf auf die Feuerklinge und verfehlte abermals nur knapp ihr Ziel. Spätestens nach jenem zweiten Schlag musste Fisk feststellen, dass es keinen Sinn hatte, vor den Schlägen seines Gegners ausweichen zu wollen. Auch seine Ausdauer war begrenzt, und jeder Sprung verlangte sowohl Konzentration, als auch körperliche Anstrengung. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich den Angriffen seines Gegners zu stellen und sie, so gut es eben möglich war, zu kontern.
Wieder vernahm Fisk das reißende Geräusch, welches stets erklang, sollte Bargador zu einem neuen Hieb ausholen. Dem war wieder so, doch diesmal blieb Fisk stehen, riss seine Waffe empor und parierte den Schlag. Dennoch verbargen die schmächtigen Arme seines Gegners die unvorstellbare Kraft, die jener besaß, und die verantwortlich dafür war, dass sich die Klingen voneinander lösten und Fisk mit gewaltiger Geschwindigkeit gegen eine der unebenen, kühlen Steinwände geschleudert wurde.

Kleine Steinbröckchen bröselten herab, Staub legte sich auf die matt glänzende Rüstung des Waldläufers und ließ jenen husten. Grummelnd versuchte er, sich aufzurichten, doch kaum war ihm jene, im Alltag nicht allzu schwere Aktion, gelungen, fand er sich wieder der in schwarz gekleideten Kreatur gegenüber, welche mit solch energischem Hass auf ihn einpreschte, dass selbst eine Erzklinge schon längst zu Bruch gegangen wäre. Ein schneller Schlagabtausch folgte, in dem Fisk zum großen Nachteil seiner selbst feststellen musste, dass sein Gegner seine Waffe ebenso schnell zu führen vermochte, wie der Drachenjäger selbst. Irgendetwas musste geschehen, und zwar schleunigst, denn obgleich es seinen Gegner normalerweise viel Kraft hätte kosten müssen, einen Hagel solch präziser und starker Schläge auf seinen Gegner einhämmern zu lassen, war dessen folgender Schlag ebenso hart wie der erste, der dem Waldläufer beinahe das Leben geraubt hätte.



24.04.2004 14:09#44
Bargador Eine unbändige Kampfeslust packte den Krieger, welche ihm eine solch bedrohliche und zügellose Kraft verlieh, dass er sie selbst kaum unter Kontrolle zu halten vermochte. Die Waffe, die seine Hände umklammerten, schien beinahe selbst zuzuschlagen, seine Kraft schwand in keiner Weise, ganz im Gegensatz zu der seines Gegners. Der Abenteurer hatte bereits vor Minuten begonnen zu röcheln, seine Schläge wurden lascher, und obgleich einige Bargador trafen, schmerzten sie den Hexenmeister nicht. Er selbst war zu einer Kreatur geworden, die keinen Schmerz kannte. Das Blut, welches seinen leicht zerfledderten Umhang befleckte, schien für ihn nicht zu existieren, und obgleich die nicht allzu vorteilhafte Eigenschaft, Schwindelanfälle bei zu viel Blutverlust zu bekommen, von seiner ursprünglich menschlichen Persönlichkeit erhalten geblieben war, hatte der Dämon, welcher in dem Hexer innewohnte, die Überhand übernommen.Blind vor Hass führte er die Klinge gegen den Narren, den Schwächling, den Menschen, der seine Rüstung trug, sie und ihren Ruf beschmutzte und sie beinahe minderwertig machte. Die Rüstung wollte zurück zu ihrem Träger, und umgekehrt wollte Bargador sein Eigen wiederhaben, um jeden Preis. Immer wieder sprach er zu sich selbst, wiederholte die Worte, die er kurz vor seinem Tod hatte ertragen müssen und tränkte dadurch seinen Hass, der seinen Kampfgeist in eine Berserkerwut wandelte. Nur eine Frage erübrigte sich im Eifer des Gefechts: Warum starb der Narr nicht?
Dutzende von Schlägen waren bereits auf ihn niedergegangen, die Stellen, die nicht von der legendären Blutrüstung oder seinem funkelnden Kettenhemd geschützt wurden, waren übersäht von Schnittwunden, aber dennoch gab er nicht auf. Weshalb?



24.04.2004 14:14#45
Fisk Nur schwer vermochte es Fisk noch, zu atmen, seine Beine schmerzten unter der unbändigen Last, die bei jedem Schlag seines Gegners auf sie niedergingen. Sowohl Gesicht, als auch seine Hände, die in den schwarzen Panzerhandschuhen ruhten, schwitzten, des Kriegers wirres Haar klebte ungeordnet an seinem Gesicht und sog sich mit jener Substanz voll, welche seine Poren absonderten. Es wurde kälter im Raum. Zunehmend erkennbarer wurden Fisks Atemausstöße, bis er sie schließlich so klar vor sich sehen konnte, als wäre es tiefster Winter. Immer schwerer wurden seine Augen bei jedem Lidschlag, die Wunden, welche Bargador ihm zugefügt hatte, brannten, als hätte man Zitronensäure ins offene Fleisch gepresst.
Mit einem mal begann der Drachenjäger zu schwanken, sank auf die Knie und musste sich abermals auf die blutbefleckte Klinge stützen, welcher er es alleinig verdankte, es überhaupt an jenen Ort geschafft zu haben. Dennoch stand er kurz davor, zu versagen…



24.04.2004 14:21#46
Bargador Mit einem Mal hielt der Hexer inne. Seine Augen begannen zu Funkeln, als er den Krieger vor sich sah, erschöpft, in seinem Inneren mit sich selbst und dem Tode ringend. Bargador ließ den gewaltigen Zweihänder, welcher nun von einigen Kerben auf Immer gezeichnet war, sinken, und schleifte ihn lasch hinter sich her, während er sich auf den knienden, keuchenden Abenteurer zu bewegte. Unmittelbar hinter jenem machte er Halt und betrachtete dessen gesenktes Haupt. Der Magier atmete tief ein, ehe er eine hämische Fratze aufsetzte und in herablassendem Ton sprach: „Nun gut, ich muss gestehen, du hast mir zugesetzt. Dennoch hättest du mich nicht in Frage stellen sollen. Die Neugierde ist eure größte Schwäche, und sie wird euch eure Existenz kosten – spätestens dann, wenn ich an die Oberfläche zurückgekehrt bin. Myrthana wird mein sein, und diesmal wird mich niemand aufhalten. Niemand, hörst du?!“
Stille trat ein, einzig das Keuchen des erschöpften Waldläufers zeugte von der Anwesenheit der beiden Kontrahenten. Die Wolfsmenschen waren bereits zu Beginn des Kampfes in dem Stollen verschwunden, aus welches sie erschienen waren. Und der Kamerad des Rüstungsträgers schien ebenfalls nicht mehr anwesend… oder war er bereits tot?
Bargador war es egal, das Einzige, was ihn interessierte, war die Wiedergewinnung seiner alten Macht. Und jene war zum Greifen nah. Ein hohles Gelächter entfuhr seinem trockenen Mund, ehe die dürren Finger den Griff der mitgeführten Waffe wieder fester umschlossen, sie in die Höhe rissen und in jener Position regungslos hielten.
„Leb’ wohl, Abenteurer. Auf das Beliar sich deiner annehme…“


24.04.2004 14:32#47
Bargador löschen plz, falscher acc



24.04.2004 14:33#48
Fisk Fisk schien nahezu tot, leise, weit in die Ferne gerückt, erklang das zurrende Geräusch, welches den schwarzen Zweihänder bei jedem seiner Schläge begleitete. Das war also das Ende. Das Ende? Nein. Warum sollte er aufgeben? Er war gekommen, um diese Rüstung loszuwerden. Und all das sollte, konnte man dem Höllenschmied Glauben schenken, mit dem Tod dieses Hexers möglich sein. Der Drachenjäger stand kurz davor, sein Ziel erreichen, und jetzt wollte er es abblasen, wegen etwas wie seinem eigenen Tod?!
Nein. Nein, so sollte es nicht enden. Mit einem Ruck schlugen die Lider des Waldläufers auf, sein Oberkörper ließ sich, scheinbar von selbst, nach vorne fallen, die Rechte umklammerte im freien Fall den Griff der Feuerklinge und riss jene empor, um das zu vollbringen, wozu sie geschaffen worden war. Ein Geräusch, das bei Menschen mit schlechteren Nerven mit Sicherheit Brechreize hervorgerufen hätte, erklang, schallte dutzende Male durch den Raum und verstummte schließlich. Für einen Augenblick trat Stille ein, dann erklang ein lauter, schmerzerfüllter Schrei. Blut tropfte von oben herab und traf Fisks Wange, was jenen dazu veranlasste, seine Augen abermals zu öffnen. Im Eifer des Gefechts auf die Klinge der Waffe gestürzt, stand der Hexenmeister dort, Augen und Mund weit aufgerissen. Hustend richtete der Krieger sich auf, den Griff seiner Waffe stets fest umklammert, sah dem Dämonenbeschwörer kurz in die Augen und wiederholte in Folge darauf dessen Worte: „Ja, das ist es. Leb' wohl..."Mit einem Ruck wurde die schimmernde Klinge aus dem Rumpf des Hexers gerissen, einmal durch die Luft gewirbelt und traf dann auf dessen Hals. Fleisch wurde durchschnitten, Knochen brachen und Blut wurde quer durch den Raum verteilt, als sich das Haupt vom Restkörper löste, durch den Raum flog und in der Dunkelheit verschwand. Der leblose Körper des Geköpften sackte in sich zusammen, klirrend fiel das schwarze Schwert zu Boden.
Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf Fisks Gesicht aus, ehe jenem ruckartig schwarz vor den Augen wurde. Das letzte, was er vernahm, war das Klirren der Feuerklinge, als auch sie auf den kalten Boden traf. Dann spürte er nichts mehr…


24.04.2004 15:39#49
Scipio Cicero ...Verdammt, lasst mich los, ihr Mistviecher! Wild zerrte Scipio, konnte jedoch seine Gliedmaßen aus den Umklammerungen der Wolfsmenschen nicht befreien, die ihm vom Kampfgeschehen fort trugen. Noch lange waren Fisks Schreie zu hören, ebenso wie das häufige Aufprallen zweier Schwerter. Unzählige Gänge zerrten ihn die fauchenden, knurrenden und nach seinem Blut lächzenden Wesen entlang, irgendetwas hielt sie jedoch davon ab ihn endgültig zu zerreißen. Ein Befehl ihres offensichtlichen Meisters? Dieser kerl der gegen Fisk kämpfte, er musste der sein, den die beiden Gefährten schon die ganze Zeit gesucht hatten, nur konnte Scipio jetzt nicht mehr helfen. Er schrie und zerrte weiter, bis sie ohne Vorwarnung inne hielten. Die Wolfsmenschen ließen ihn achtlos fallen und schienen auf irgendetwas zu zu stürmen. Wenige Aigenblicke später hörte man schmerzerfülltes Geheul, Metall zersplitterte und Körper zerbrachen, man konnte es wahrlich hören. Als der Blick des Waldläufers zum Ort des Geschehens wannderte waren alle Wolfsmenschen erledigt und dort stand die alte, hagere Gestalt von Umbar, dem Höllenschmied.

Worauf wartest du noch? Steh auf, wir gehen zurück in meine Schmiede. Dein Freund wir in wenigen Minuten dort sein.
Etwas verwirrt und zögerlich stand der Drachenjäger auf, sein leicht trüber Blick wurde von den Fackeln an den Wänden nur noch schlechter, doch langsam schleppte er sich stumm hinter dem Schmied her. Eine Frage quälte ihn jedoch: Hatte Fisk also seinen Gegner besiegt?



25.04.2004 11:01#50
Fisk Eine undurchdringliche Dunkelheit wurde plötzlich von einem Sternenschauer hinfort gedrängt, welcher Fisk dazu veranlasste, schlagartig seine Augen aufzureißen. Eine angenehme Wärme traf auf seine unterkühlten Wangen, seine Rechte umklammerte noch immer den Griff der sauberen, unbeschädigten Feuerklinge. Ein lautes Grummeln überquerte des Drachenjägers Lippen, ehe jener sich aufzurichten vermochte, um sich umzusehen.
Der Rau, in dem er sich befand, was ihm durchaus bekannt, und erinnerte sich im nächsten Moment an seinen letzten Aufenthalt an diesem Ort. Über ihn beugte sich eine alte, knochige Person, dessen Antlitz er sogleich wieder erkannte: Umbar


26.04.2004 18:59#51
Höllenschmied Freundlich reichte der Schmied dem angeschlagenen Fisk die Hand, half ihm auf und während diesen wenigen Bewegungen herum, ja während der Waldläufer blinzelte verwandelte sich alles um sie herum in die gemütliche Behausung des alten Umbar. Jegliche Wunden hatten den Körper des jungen Kriegers verlassen, aller Schmerz war wie hinweg geweht.
Der Freund des Drachenjägers, Scipio Cicero, der bis eben noch auf einem Stuhl gesessen hatte, gesellte sich nun ebenfalls zu seinem Gefährten und wartete darauf, was der Höllenschmied ihnen zu sagen hatte.

Nun, großes habt ihr vollbracht und zu Dank bin ich euch deshalb verpflichtet. Wo fang ich am besten an?
Sein Finger wankte zwischen den Beiden, bevor er dann deutlich Scipio fixierte. Komm du zuerst mit mir.

Den etwas verdutzten Fisk hinter sich lassend verließen beide den Raum und suchten eine Art Abstellkammer auf. Unzählige Rüstungen und Waffen lagen hier herum und ein kleiner Tisch war den wohl kostbarsten Gegenstände vorbehalten. Darauf lagen eine Lanze und ein Dolch, von grünlich schimmernder Farbe. Bevor der Waldläufer reagieren konnte begannen seine Rüstung hell zu leuchten, ebenso wie seine Armbrust, auch der Siegelring an seinem Finger zeichnete sich unter dem Metallhandschuh ab und zuz guter letzt strahlte der Windfetzer in vollem Glanz.

kannst du dir denken, warum die Artefakte, die du bei dir trägst so ungewöhnlich reagierten? ich kann es dir sagen: Sie wussten, dass die Sammlung beinahe vollständig war.
Die Augen des jungen Mannes weiteten sich schlagartig, das Rot in ihnen wich einen magischen Grün. er wusste bereits, was Umbar nur noch auszusprechen brauchte.
Auf diesem Tisch befinden sich die letzten Artefakte "Wind & Sturm"'s. Der Dolch und die Lanze komplettieren es, zusammen mit dem Schwert, der Armbrust, der Rüstung und dem Siegelring. Sie sind mein Geschenk, nimm sie ruhig an dich.
Mit leuchtenden Augen nahm der Waldstreicher die Waffen an sich, betrachtete sie eingehend, bevor er schließlich mit Umbar zurück zu seinem Freund ging. Das Element würde sicher bald wieder zu ihm sprechen, jetzt, da er seine Aufgabe erfüllt war.

Doch das war für Umbar nun weniger von Bedeutung, wenngleich er dem Turnier vielleicht auch beiwohnen würde. Die Zeit würde es zeigen.
Jetzt wollte er den wahren Helden in diesem Abenteuer gratulieren...


26.04.2004 19:51#52
Fisk Reine Zufriedenheit und Freude war auf den Gesichtern der beiden Personen zu erkennen, welche nun in den Raum zurückkehrten. Scipio, anscheinend außerordentlich verwundert und von den zweier Waffen, die er in seinen Händen wog, blieb nahe der Tür stehen und strich über das glänzende Metall seiner anscheinend neu erworbenen Waffen, ohne auch nur ein einziges Mal seinen Kopf zu heben. Umbar hingegen winkte Fisk an sich heran, packte ihn unsanft am Arm und zerrte ihn aus dem Zimmer.
Viele unbeholfene Schritte musste der Drachenjäger hinter sich bringen, ehe er es schaffte, seine Verwunderung zu vertreiben und einige Worte hervor zu bringen: „He, was soll das? Wohin bringst du mich?!“
Schlagartig endete der Marsch vor einer kleinen, schwarzen Tür, welche Fisk zuvor nie bemerkt hatte. Ihre Höhe betrug etwa fünf Fuß, sodass der Krieger dazu gezwungen wurde, sich zu bücken, um den Raum zu betreten. Kaum wieder zu voller Größe errichtet, erstrahlten seine Augen im Angesicht der gewaltigen Schmiede, die sich vor ihm erstreckte. Einige gestammelte, unverständliche Worte verließen seinen Mund, dann ergriff der Höllenschmied erneut des Kriegers Arm und zerrte ihn mit sich zu einem großen, steinernen Tisch, der beinahe an einen Alter erinnerte.

Behutsam entließ die knochige Hand den, noch immer in die schwarze Rüstung gehüllten, Arm, zog sich rasch an den Leib ihres Besitzers und begleitete jenen an das andere Ende des Tisches, an welchem sie erneut über etwas strich. Sein Blick haftete einige Sekunden an jenem Schmiedewerk, ehe er den Kopf hoch und zu dem Abenteurer blickte.
„Komm zu mir“ sprach der Schmied, hob seine Hand von dem nicht identifizierbaren Emblem und winkte den Krieger an sich heran.
Als jener an des Schmiedes Seite gelangt war, offenbarte jener Fisk das, was er ihm zu zeigen versuchte: Ein Emblem, aus was, das war nicht festzustellen. Es schimmerte in einem dunklen Ton, leicht rötlich, jedoch verblasste jene Farbe schnell. In seiner Mitte befand sich eine große Bärenkralle, welche sich nach unten erstreckte. Das Emplem war etwa faut groß und hatte eine viereckige Form.„Es sieht aus wie…“
„…Die Feuerklinge!“ beendete Umbar den angefangenen Satz und nickte, „Ja, dazu gehört es auch. Es ist aus demselben Metall, aus derselben Esse und von derselben Hand gefertigt. Stecke sie in die dafür vorgesehene Lücke in deiner Rüstung, dann wird sich die Rüstung lösen. Dennoch lass dir eines gesagt sein: Dies ist die wohl beste Rüstung, die du auf dieser Erdenebene finden kannst. Behalte sie. Du bist der einzige, der sie tragen kann, und das ist ein großes Geschenk.“

Stumm, doch zustimmend nickte der Krieger auf die Erklärung des Schmieds, ehe jener ruckartig nach einem Gürtel begriff, an dem sich eine kleine Tasche und zwei weitere Gegenstände befanden. Zunächst wortlos reichte er Fisk jenen Gegenstand, welcher ihn ehrfürchtig betrachtete und dann über quer über seinen Korso streifte. Dann betrachtete er die beiden kleinen Waffen, die sich an dem Gurt befanden. „Das sind Wurfdolche. Sie sind ebenfalls aus dem Metall des Feuers geschmiedet. Die Spitze deines Speeres übrigens auch, wusstest du das?“Reflexartig blickte der Waldläufer über seine rechte Schulter, und sein Blick traf mit sofortiger Wirkung auf die Klinge seiner Waffe. Bevor er es vermochte, zu sprechen, lieferte der Höllenschmied eine kurze Erklärung ab.„Ich habe diese Waffe selbst gefertigt. Sie heißt Rabenfeder. Vor vielen Jahrhunderten schmiedete ich sie für einen der Kriegsherren, der in der letzten Schlacht der Dämonenkriege kämpfte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie den Krieg übersteht. Du besitzt eine vollwertige Ausrüstung aus Dämonengegenständen. Ich hoffe, das gereicht dir zum Vorteil, denn selbst dein Bogen wurde einst von einem Dämonen geführt, das sehe ich ihm an. Nun, ich selbst lasse mich in die Kategorie der Dämonen stecken, also gehe behutsam mit den Dolchen und der Feuerklinge um. Die Waffen der Dämonen haben meist ein ungeheures Temperament, dass du zu kontrollieren lernen musst“Wortlos, jedoch verständlich nickte Fisk dem Höllenschmied zu, ehe jener dem Krieger einen kleinen Beutel in die Hand drückte. „Was…“ begann Fisk, doch der Schmied gab zu verstehen, dass sich in jenem Beutel ein unglaublich wertvoller Gegenstand befand, den der Drachenjäger jedoch erst nach der Rückkehr in seine Heimat betrachten sollte. Behutsam ließ der Krieger das Beutelchen in seine Tasche gleiten, wobei ungewollt die weiße Drachenschuppe zum Vorschein kam. Des Schmiedes Augen weiteten sich, als das weiße, unergründlich schimmernde Gebilde unter dem schmutzigen, braunen Mantel des Kriegers zum Vorschein kam.„Ist das eine Schuppe Nargûrath’?“ murmelte Umbar, trotz der erstaunten Miene sehr bedenkend. Zögernd nickte Fisk, denn jene Schuppe war eine Erinnerung von unschätzbarem Wert, welche er nie preisgeben würde, und er hoffte inständigst, dass der Schmied in dazu nicht versuchen würde. Das tat er auch nicht. Er riet dem Krieger lediglich, gut darauf zu achten, ehe sie den Raum verließen und der Schmied des Gleichgewichts den beiden Kämpfern Wegproviant überreichte. Herzhaft verabschiedeten sich die Waldläufer von ihrem Wirt, der zu einem engen Freund beider geworden war.
Das letzte, was sie von ihm hörten, war der Rat, sie sollen keinem von seiner Existenz berichten. Dann schlossen sich die breiten Steintüren hinter ihnen, und die beiden waren abermals auf sich alleine gestellt.

Mit raschen Schritten durchquerten sie die breiten, unvorstellbar schön verzierten Hallen, Fisks rechte Hand ruhte auf dem Griff der Feuerklinge, während seine linke behutsam über die Drachenschuppe strich. „Ich soll gut auf sie achten…was meinte er damit?“ murmelte der Krieger, immer und immer wieder, bis Scipio ihn plötzlich aus seinen Überlegungen riss: „Eh Fisk, wir habens hinter uns – wir sind draußen!!“


ENDE






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