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Rollenspiel in Zeiten der Barriere
Quests
Willkommen in der Hölle
28.12.2001 12:24 | #1 |
Warman |
Willkommen in der Hölle
Warman schlud die Augen auf, alles finster und nicht zu sehen, nur er. Er sah an sich hinab, keine Wunde mehr, selbst die Rüstung war unbeschädigt. Er ging ein paar Schritte, dann wieder Feuer, überall Feuer und Schreie. Erinnerungen an den letzten Besuch kamen auf, da war er zu früh dran gewesen, aber diesmal hatte ihn der Dämon geholt. Musste er also jetzt für immer hier bleiben?!
Er sah lauter nackte Gestalten, nur in einen Fetzen gehüllt, die Gesichter schmerzverzerrt, die Körper blutig vom foltern. Erinnerte ihn irgendwie an seinen Kerker, aber diesmal machte es ihm keine Freude, er spürte nicht mehr diese Energie, die in ihm frei wurde, wenn er früher Angst und Schrecken verbreitet hatte.
Dann fiel es ihm wieder ein, sein brustkorb riss auf und dieses leuchtende Ding, in dem er sich selbst erkannte, der Dämon hatte es verschlungen. Bei diesem Gedanken erschien selbiger auch sofort.
Ein finstere Blick, den der Dämon dem ehemaligen Gardisten entgegen warf."Du erinnerst dich also, aber diesmal kommst du hier nicht mehr raus, ich habe dich geholt und ich werde dich hier behalten!", er lachte laut auf, eine gequälte Seele im vorübergehen zerfetzend.
Warman sah den Dämon an:"Ich bin nicht wie die anderen, ich stecke in meinem Körper, die anderen sind nur die Seelen der Toten. Also gibt es auch einen Weg hier heraus! Und ich werde ihn finden!", sein Gegenüber lachte wieder laut, dann verschwand er so plötzlich wie er gekommen war...
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28.12.2001 12:58 | #2 |
Warman |
Eine ganze Weile schritt er langsam die Pfade entlang. Sie waren nur etwa drei Meter breit und zu beiden Seiten war nichts, es ging tief nach unten und da war nur Feuer. Ab und zu schossen Flammen nach oben und holten sich eine der Seelen, die dann laut schreiend in der Tiefe verschwanden. Warman wusste, wenn er da runter fällt ist es aus, also hielt er sich auf der Mitte der Wege und stieß eventuelle Hindernisse bei Seite.
In der Ferne machte er ein Tor aus und bewegte sich jetzt zielstrebig darauf zu. Einige der Seelen mussten unterwegs noch dran glauben, aber das störte Warman wenig. Man kommt nicht ohne Grund hierher. Das Tor kam langsam näher, er war sich nicht sicher, war es der Ausgang? Oder erst der Anfang?!
Er blieb davor stehen, eine riesige Tür versperrte ihm den Weg und er hatte einige Mühe diese auf zubekommen. Als er dann endlich vor den offenen Toren stand, wurde das nächste Problem deutlich, da war nichts zu erkennen, nur Dunkelheit. Er streckte die Klinge seines Schwertes nach vorn, Wellen breiteten sich aus, er hatte etwas eigenartiges vor sich, eine Sphäre, sie erinnerte ihn an die Barriere.
Er lief ein Stück zurück, schnappte sich eine der Seelen und stieß sie hinein, sie wehrte sich nicht, kein Schrei. Allerdings bemerkten das jetzt die anderen und näherten sich zügig dem Tor. Dieses began sich zu schließen, es musste also doch ein Ausweg sein. Er sprang im letzten Moment hindurch, ohne zu wissen was ihn erwartet...
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28.12.2001 14:13 | #3 |
Warman |
Gedanken rasten durch seinen Kopf, dann endlich wieder Licht. Warman holte Luft, durch was immer er da gerade gegangen war, er würde es sicher so schnell nicht wieder tun. Er sah sich um, keine Abgründe mehr, dafür Dämonen, die Seelen folterten. Ein grausiger Anblick, sogar für den Gardisten.
Langsam schreitet er zwischen den Pfählen, Dämonen und.....was immer das war, es sah scheußlich aus. Mannsgroße Wesen, mit Hörnern, schuppiger Haut und Reißzähnen. Sie sprangen umher und veranstalteten ein ohrenbetäubendes Geschrei, hielten sich aber fern von Warman, weiss der Teufel warum.()
Er stieg ein paar Treppen hinauf und durchschritt einen Torbogen, die Gegend wurde ansehnlicher, wenngleich überall Blut den Boden bedeckte. Es schien ein Thronsaal zu sein, am anderen Ende war ein riesiger schwarzer Schatten, keine erkennbaren Konturen. Warmanzuckte zusammen als der Dämon wieder vor ihm auftauchte:"Du bist weit gekommen, niemand hat es bis hier her geschafft!", der Krieger wunderte sich, eigentlich gab es doch keine Probleme...
"Ich biete dir nun erneut an, dich uns anzuschließen, das was du Barriere nennst ist bald nicht mehr, unsere Truppen werden darüber hinwegfegen, wie der Sturm durch das Laub! Und du kannst an ihrer Spitze stehen, ausgestattet mit Kräften, die du nicht mal erahnen kannst!!"...
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28.12.2001 15:06 | #4 |
Warman |
Warman dachte nach, so schlecht klang das Angebot nicht, abre andererseits verhandelte er mit dem Teufel, der Preis wird umso höher sein..."Niemals, ich werde als lebendiges Wesen auf die Erde zurückkehen!!", der Dämon fauchte böse:"Sei kein Narr! Unsere Truppen stehen bereit, in weinigen Tagen wird das Blut der Menschen die Pflanzen tränken und den Boden aufweichen! Und du willst zurückkehren?!", er lachte laut auf."Es gibt nur zwei Wege hier heraus, entweder ich will es so, oder du tötest einen von uns. Aber schlag dir das aus dem Kopf, wir sind zu mächtig für dich, viel zu mächtig!", wieder lachte er und der Boden erbebte.
Dann fuhr der Gardist erschrocken zusammen, ein lauter Schrei, direkt neben ihm, dann schlug ein Dämon hart auf dem Boden auf, sein Gesicht war verbrannt, Schriftzeichen waren zu erkennen. Es war ein großer Dämon, hatte Beine, überall Stacheln und Hörner. Er sah aus als wäre er eben ausgetrieben worden. Warman sah zu dem anderen auf, dem stand der Schock förmlich ins Gesicht geschrieben, als er die Gedanken des Gardisten erkannte.
Blitzschnell riss dieser das Schwert der Finsternis aus der Scheide und rammte es dem am Boden Liegenden in den Nacken, dann ein weiterer Stich in die Brust. Das Schwert flammte auf und der Getroffene brüllte das sich Steinbrocken von den Wänden lösten, er began zu zittern. Ein Feuerschweif bildete sich um die Klinge und brannte ein breites Loch in den Dämon, bis dieser schließlich zerfetzt wurde. Sein schwarzes Blut spritzte durch den ganzen Thronsaal und seine Körperteile wurden zu gefährlichen Geschossen.
Tief bohrte sich einer der Stacheln in den Leib das Recken, ein Teil des Beines hin noch daran, aber er spürte wie es ihn wegzog, weg von diesem verfluchten ort, wieder nach oben, zurück in seine Welt. Ein helles Licht umschloss Warman, dann ein Blitz und er war verschwunden......
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01.01.2002 12:32 | #5 |
Warman |
Wieder erwachte der Krieger in dieser unfreundlichen Welt, nur wusste er diesmal nicht ob er wach war oder oder schlief. Er befand sich in einer riesigen Höhle, überall Blut und mehr oder weniger tote Körper. Langsam schritt er zwischen den Häufchen Elend hindurch, als sich ihm plötzlich einige dieser merkwürdigen schwarzen Gestalten näherten, die ihn damals mit in die tiefe rissen.
Mit scheußlichem Gekreische rennen sie auf ihn zu, aber kurz vor ihm machten sie halt. Irgendetwas schien sie aufzuhalten, sie zu ängstigen. Aber was könnte diesen gräßlichen Wesen schon das fürchten lehren. Warman trat einen Schritt auf sie zu und sie sprangen zurück, ein weitere folgte, wieder gingen sie auf Abstand. Dann wie aus dem nichts ein alter Bekannter:"Du besuchst uns in letzter Zeit ziemlich oft! Aber diesmal ist es anders, du bist anders! Ich weiss jetzt warum du das Blut eines der unseren in dir hast und ich würde dich dafür am liebsten auf der Stelle töten! Aber hier unten kann ich dir nichts mehr anhaben, solange das Blut nicht wieder gereinigt ist. Alle Wesen hier unten empfangen jetzt von dir die Signale eines Dämonen, aber auf der Oberwelt bist du weitenstgehend ein normaler Mensch, ein widerliches unwürdiges Wesen! Und da werden wir dich vernichten, ein für alle Male!!!"
Warman sah sein Gegenüber mit hasserfülltem Blick an:"Ich werde sich irgendwann töten, mich dafür rächen, für diese Schmerzen!", der Dämon lachte auf, eher ein Brüllen war es:"Du mich töten? Kein menschlisches Wesen kann mich töten, ich bin ein Dämonlord, einer der höchsten! Und selbst wenn doch, dann sterben wir beide, hast du etwa vergessen, das ich einen Teil deines Wesens in mir trage? Ich habe es bei unserem letzten Treffen verschlungen, übrigens habe ich noch nie so viel Hass bei einem Menschen gesehen, wie bei dir zu jener Zeit...Also sei dir dessen gewiss, wenn ich sterbe, dann stirbst du mit mir, aber wenn du stirbst, dann interessiert das keine verdammte Seele!!!", wieder brültle er laut auf, in seiner absoluten Überlegenheit hatte er auch allen Grund dazu.
Dann verschwand er so schnell wie er gekommen war und Warman stand wieder allein in der Höhle. Die Körper, die schwarzen Wesen, alle waren verschwunden. Ein Gefühl der Müdigkeit machte sich in ihm breit und er sackte zusammen. Alles wurde verschwommen, dann dunkel und wieder die unheimliche Finsterniss....
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14.01.2002 20:20 | #6 |
Warman |
Warman öffnete die Augen, alles war dunkel, verschwommen. Erst langsam erschloss sich ihm ein klares Bild, er wusste sofort wo er sich befand. Blut bedeckte den Boden, Feuer schoss aus den Rissen im Boden, Seelen, verdammte Seele schwirrten oder rannten ziellos umher. Der Krieger rappelte sich auf, keine Verletzung, nichts war geblieben, von dem was der Tormentor mit ihm gemacht hatte.
Langsam lief er den altbekannten Weg, über die schmale Brücke Richtung Tor. Wieder züngelten die Flammen empor und rissen die Seelen der Toten in die Tiefe, alles Schreien und Kreichen half nichts, ihr Schicksal war besiegelt, ewig sollten sie im Fegefeuer leiden. Auch die kleinen schwarzen Gestalten waren schnell herbei gekommen, hielten aber wie gewohnt Abstand. Warman hatte von den Biestern langsam die Nase voll, er zog sein Schwert und wollte gerade auf die Kerlchen zustürmen als ein alter Bekannter vor ihm auftauchte.
"DU SCHON WIEDER, WAS WILLST DU SCHON WIEDER HIER??!!", das Brüllen kümmerte den Gardisten mittlerweile wenig, zu oft hatte er es schon gehört und er wusste das der Dämon ihm nichts tun konnte, nicht hier in dieser Welt. Dann spürte er das Amulett, es erwärmte sich und wurde zeimlich heiss. Schnell zog er es heraus, die Augen der Dämonfigur leuchteten in einem dunkel Rot und der Dämon, der ihm gegenüber stand fuhr etwas zurück:"WO HAST DU DAS HER?! DAS GEHÖRT, MIR ALLEIN!!!", er wollte danach greifen, aber Warman wich aus:"Dir? Du bis talso der Dämon, der es den Menschen gibt, ihnen Macht verspricht und dann ihre Seelen als Gegenleistung bekommt? Tja mein Freund, sieht schlecht für dich aus, jetzt gehört es mir! Und da wir keinen Vertrag haben bleibt meine Seele auch mein Eigentum!", er grinste den Dämon an, eigentlich kein Wesen das man provozieren sollte.
"DU UNWÜRDIGER NICHTSNUTZIGER MENSCH! ICH WERDE DICH VERNICHTEN! WIR SEHEN UNS NOCH IN DEINER WELT, DANN IST ES AUS! HARHARHAR!!", der Dämon verschwand wieder so plötzlich, wie er gekommen war und Warman setzte seinen Weg fort. Unterwegs stieß er die eine oder andere Seele von dem Steg, auch ein paar der seltsamen schwarzen Gestalten konnte er erwischen, die brannten wie Zunder.
Er erreichte das Tor, es war verschlossen, wie beim letzten Mal und wie beim letzten Mal brauchte er all seine Kraft um es zu öffnen. Sofort kamen die Seelen angerannt, wurden aber dann langsamer als sich Warman umdrehte und sie finster anblickte, sie schienen es langsam begriffen zu haben. Das Tor begann sich wieder zu schließen und er sprang in die Sphäre, diesmal aber nicht ohne vorher tief Luft zu hohlen...
Er erreichte die andere Seite und sofort erklang das ohrenbetäubende Geschrei, ein Kopf rollte ihm vor die Füsse un blieb liegen. Der Gardist sah auf, ein Dämon zerfetzte gerade einen Körper in unbeschreiblich kleine Stücke, ein wahres Blutbad. Jetzt erkannte er das Wesen, es war eines derer, wie er heute getötet hatte und wie ihn eines getötet hatte...
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14.01.2002 22:52 | #7 |
Warman |
Warman trat näher an das Wesen heran, der reine Jäger, geschaffen um zu töten und zu zerstören, ein perfekter Killer. Am liebsten hätte er das Biest sofort getötet, aber das wäre jetzt äußerst unklug gewesen, ausgesprochen dumm sogar. Der Hass in war groß, aber dieses eine andere Gefühl, das stärker zu sein schien als alles andere was er bisher kennengelernt hatte hielt ihn zurück.
Er erinnerte sich an Diegos Worte, es zehrte an ihm, das er so zögernd war, vielleicht kommt er hier nicht mehr raus, dann konnte er ihr nie sagen, was er schon vor zwei Tagen hätte sagen müssen. Er ging weiter, versuchte das Geschrei, das Blut und die Schmerzen zu ignorieren, aber es war nur schwer möglich, fast wurde ihm übel, ausgerechnet ihm, der schon so viel gesehen und angerichtet hatte wurde langsam übel...
Er setzte sich in eine Ecke und dachte nach, war er tot? Oder nur wieder geistig hier? Egal, irgendwie musste er wieder hier raus, wenn er richtig anwesend ist, dann brauchte er ja "nur" einen Dämonen töten. Aber wenn er nur geistig anwesend sein würde, dann...ja...was dann...dann wäre er auf andere angewiesen, jemand der ihn wieder zurückholt...verdammt! Das behagte ihm überhaupt nicht, wer sollte ihm da schon helfen, die Magier? Ha! Die haben keine Ahnung, ihre Zauber dürften gar nicht wirken und Meditate...Meditate war...weiss der Teufel wo sie war..."Verdammt!!!", stieß er aus und einige der Höllenwesen wandten sich zu ihm um und er blickte sie finster, elendas Gesindel, schert euch zum Teufel...Mist, welch Ironie.
Er lehnte sich zurück, an die bluttriefende Wand, aber was soll's, eh alles für die Katz...Er vrsank in Gedanken, diese gleichgültige Haltung die er da eben an den Tag legte...gar nicht gut...Warman versuchte an Shota zu denken, das Einzige was ihm, jetzt wirklich noch was bedeutete, er musste hier wieder raus...und wenn es nur wegen ihr ist, es musste sein...
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15.01.2002 00:29 | #8 |
Mjolnyr |
Frisches Blut tropft ihm von den Zähnen, Fleisch hängt zwischen den Klauen. Langsam richtet sich das riesige Wesen auf, auf stattliche drei Meter kommt die Bestie. Befriedigt von dem Mahl, was einmal ein Mensch war, der direkt von der Welt der Sterblichen hierher geholt wurde, öffnet sie seinen gigantischen Rachen und stößt ein Brüllen aus, das die Halle erzittern lässt.
Sein Körper ist mit Fell bedeckt, sein Kopf gleich einem Wolf, einem monströsen Wolf. Die messerscharfen langen Fangzähne ragen selbst bei geschlossenem zustand aus dem Maul heraus und lassen das Untier noch schrecklicher erscheinen, als es so schon ist. Mit schwerem Schritt stampft es durch die Halle seines Meisters, dem Gott der Unterwelt, Beliar.
Ein Dämon ist es, von unvorstellbarer Macht und Grausamkeit, erschaffen um über diese Welt zu wachen, alles Glück zu zerstören und Angst und Leid und Qual zu verbreiten. Sein Blick fiel kurz auf den Thron, undurchdringliche Schwärze, aber der Dämon wusste was da war, von da erhielt er seine Befehle und da gab er Berichte ab.
Zur Zeit lautete sein Befehl die Vernichtung der Menschheit, die Zerstörung ihrer Welt und die Versklavung ihrer Seelen. Frisch gestärkt streckte sich Mjolnyr, trat aus dem Saal und an eines der Becken. Bald war es wieder soweit, bald war wieder eines seiner Kinder, einer seiner Diener, seiner Krieger bereit, nur noch ein paar Seelen und ein neuer Dämon war bereit zu töten und zerstören. Ein zufriedenes Knurren entrann dem gewaltigen Maul, dann begab sich der Lord zur Kammer der Schmerzen...
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15.01.2002 10:47 | #9 |
Warman |
Warman hatte nun schon eine Ewigkeit hier verbracht....zumindest kam es ihm so vor. Er hatte beobachtet, wie ein ziemlich übel zugerichteter Tormentor in eine seltsame Wanne stieg und sie eine Weile später fast völlig unversehrt wieder verließ. Schließlich beschloss er nach einem Weg zu suchen, der ihn hier raus führte. Langsam ging er durch die riesige Höhle, der riesige Dämon, den er gestern hier gesehen hatte schien nicht besonders umgänglich zu sein, also wollte er ihm lieber nicht über den Weg laufen. Das Blut klebte bei jedem Schritt an seinen Stiefeln und irgendwie stank es diesmal auch fürchterlich.
Dann fuhr er plötzlich zusammen, wieder sein Bekannter."Kannst du das nicht mal lassen?! Ich krieg hier noch nen Herzkasper!", der Dämon sah ihn verärgert an, welch eine Frechheit:"DU UNWÜRDIGER, DU DENKST WIR KÖNNEN dIR NiCHTS ANHABEN? STIMMT, ABER DIE WUNDE IN DEINER WELT SCHON, HARHARHAR!!!", mit diesen Worten verschwand er wieder.
Warman überlegte, was hat er damit jetzt wieder gemei....dann ein bestialischer Schmerz, er spürte wie ihm etwas den Rücken aufriss, wie gestern der Tormentor. Er drehte sich um, aber da war nicht. Der Krieger sackte zusammen, die Wunde klaffte in ihrer vollen Größe und die Schmerzen wurden unerträglich, da fiel ihm die Wanne wieder ein. Unter größten Qualen schleppte er sich in die Richtung, in der sie stand, Blut lief ihm über den Rücken, mehr als sein Körper eigentlich haben dürfte, kleine shcwarze Gestalten hüpften freudig um ihn herum und schienen sich förmlich von dem Leid zu ernähren. Endlich kam er an, kletterte über den Rand und ließ sich hineinsinken, sofort verlor er das Bewusstsein und ging in der seltsamen Flüssigkeit unter...
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15.01.2002 16:02 | #10 |
Warman |
Keinerlei Gedanken gingen dem Krieger durch den Kopf, regungslos trieb er in der trüben Brühe. Er wusste noch nicht mal was das eigentlich war, aber er hatte hier unten nichts zu verlieren, warum also nicht mal ausprobieren. Dann doch ein Zucken des Fingers, dann ein Bein, er kam wieder zu sich. Schnell tauchte er auf und holte Luft, eigentlich völlig sinnlos, er war doch tot...irgendwie. Er verspürte ja auch kein Gefühl von Hunger, Durst oder Schlaf...
Er kletterte aus der Wanne und fühlte seinen Rücken ab, nichts mehr zu spüren, ausser den scharfen Kanten der zerfetzten Rüstung. "Seltsame Suppe...aber hier unten sollte einen wirklich nichts mehr wundern." Er holte eine Flasche Wein hervor und öffnete sie, nahm einen kräftigen Schluck und kippte den Rest aus. Dann füllte er sie mit der Flüssigkeit in der Wanne...warum machte er das eigentlich, er war doch nicht wirklich hier...eigentlich...oder?
Gerade hatte er die dritte und letzte der Flaschen gefüllt, als ihm etwas gegen den Fuss stieß. Er drehte sich um und sah nach unten, eine angst- und schmerzverzerrte Fratze starrte ihn mit leeren Augen an. Der Gardist sah auf, in die Richtung, aus der der Schädel gerollt kam. Ein niederer Dämon blickte zu ihm und hatte er befriedigtes Grinsen in seinem blutverschmierten Gesicht, Warman zog nur die Augenbrauen hoch und kickte den Schädel zurück. Ein schmatzendes Geräusch verursachte der Zusammenstoß von Stiefel und Schädel, dann flog das Ding wieder zurück und blieb vor dem Dämon liegen. Wieder ein Grinsen, diesmal von Warman:"Räum deinen Dreck selber weg!" Der Dämon fauchte böse und flog auf den Gardisten zu, hielt dann aber apruppt an und starrte über ihn hinweg, langsam wich er zurück.
Warman drehte sich herum und sah das Problem, der gigantische Dämon von...ja von wann...wie lang hatte er in der Wanne gelegen? Egal, jetzt stand er diesem Monster gegenüber, da spielte das nunwirklich keine Rolle mehr...
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15.01.2002 16:25 | #11 |
Mjolnyr |
Langsam senkte der riesige Dämon seinen mächtigen Schädel herab zu dem unwürdigen wertlosen Sterblichen, direkt vor dem Kopf des erstarrten Gardisten kam das schwer bewaffnete Maul zum Stillstand. Die Nasenöffnungen zogen sich zusammen und wurden dann faustgroß und zogen die Luft(?)...oder wie man dieses schwefelverseuchte Gas hier unten sonst nennen könnte...ein. Mjolnyr spürte etwas untypisches in dem Wesen, das ihm da gegenüber stand. Er richtete sich ruckartig auf, riss das Maul auf sog alles Gas ein, was seine Lunge aufnehmen konnte und schoss dann mit dem Kopf wieder nach vorn. Knapp vor dem zusammenzuckenden Krieger stoppten die dolchlangen Zähne und ein Brüllen erklang das Warman auf der Stelle getötet hätte, wenn er nicht schon in der Hölle wäre. Knochensplitter und Fleischbrocken flogen ihm entgegen und ein widerlicher Gestank breitete sich, der Geruch von Verwesung und frischem Fleisch vermischte sich und bildete eine unbeschreibliche Mixtur, absolut unzumutbar...
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15.01.2002 16:53 | #12 |
Warman |
Der Gardist stand wie festgefroren da, regte sich keinen Millimeter blankes Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er sah sich schon als Fleischklumpen zwischen den Hauern dieses Ungetüms, aber jetzt kamen sie ihm nur entgegen geflogen...und das Brüllen wollte kein Ende nehmen, sein Schädel dröhnte, die Ohren wollte platzen, Blut lief heraus, die Knochen vibrierten so stark, das er Mühe hatte stehen zu bleiben. Die Kapilaren in den Augen zerplatzten unter dem Druck, den das Brüllen verursachte, ihm wurde schwindelig, er sank zusammen, alles schwarz vor Augen, nicht mehr, Finsternis...
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16.01.2002 15:44 | #13 |
Mjolnyr |
Langsam stapfte der Lord durch sein Reich, einen Körper in der Linken. Dann blieb er stehen, hob den Mann vor sein Maul, saugte ein letztes Mal seine Angst in sich und biss ihm dann den Leib in drei Teile. Die Knochen knackten und zersplitterten unter der Kraft des mächtigen Kiefers, Blut tropfte von den Zähnen, ein befriedigtes Grunzen, dann setzte er seinen Weg fort...
Plötzlich erschallte ein Schrei durch die Hallen, die Dämonen schreckten auf. Der Lord setzte zu einem Sprint an und stürmte in die Richtung des Geräusches, ein Tor nach dem anderen passierte er, dann erkannte er den Grund, Harpyien! Er saugte die stark schwefelhaltige Luft in seine gigantische Lunge, schoss mit dem Kopf nach vorn und donnerte den Wesen des Lichtes ein Brüllen entgegen, das die Wände erbeben ließ, Steine bröckelten von den Felsen, die Lava blubberte wie in einem Sturm, Geifer tropfte aus dem Maul.
Sofort setzte er sich wieder in Bewegung, schnappte sich eine der geflügelten Weiber und zerquetschte sie in seiner mächtigen Pranke, Federn stoben auf. In einen totalen Blutrausch verfallen wütete er durch die Reihen der Angreifer und richtete ein wahres Blutbad an, eine Harpyie nach der anderen fiel seinen Klauen und Zähnen zum Opfer. Mittlerweile völlig bedeckt von deren Lebenssaft und Federn hielt er plötzlich inne, der Anführer, eine etwa 3 Meter großes harpyienähnliches Wesen, mit einer Klinge in der rechten, länger und gewaltiger als der beste Zweihänder der Menschen.
Langsam umkreisten sich die gegenseitigen Bestien, während Mjolnyr böse faucht und seine furchterregenden Waffen zu Schau stellt, bleibt sein Gegenüber eher ruhig, das Schwert fest in der Hand. Im Hintergrund rieben sich Dämonen und Harpyien weiterhin auf, beide Seiten mussten Verluste einstecken, Feder stoben auf, nur um dann von Blut bespritzt und auf den Boden gezogen zu werden, Höllenwesen gingen in ekelerregenden Kadaverexplosionen zu Grunde oder zerfleischten die Widersacher mit ihren körpereigenen Tötungswerkzeugen. Der Lord bliebt stehen, seine Kralle gruben sich in das felsige Lavagestein, er ging leicht in die Knie und sein Körper spannte sich. Dann schoss er nach vorn, direkt auf seinen Feid los, dieser holte mit der Klinge aus und ließ sie auf des Untier zurasen. Meisterhaft duckte sich dieses unter dem Schlag hinweg und rammte seine Klauen und die Brust des Wesens, gnadenlos riss der Lord die Frontparie auf und stieß sein Maul und die Wunde, labte sich an dem Blut und schnappte nach den Innereien. Ein schmerzerfülltes Aufbäumen des Angegriffenen und ein fürchterliches Schreien, sofort sprang der Dämon zurück, um gleich wieder auf sein Opfer zuzuschnellen. Er packte es am Hals, die Krallen bohrten sich hinein und die Zähne zerfleischten das Gesicht, zerknackten den Schädel und verschlangen ihn...
Über und über mit Blut bedeckt stand der Dämonenlord da und sah sich um, ein widerlicher Anblick für jeden Sterblichen, aber ihm schien es zu gefallen, fast etwas wie Freude war ihm anzusehen. Er watete durch die riesige Lache aus Blut, Federn, Knochen und Fleisch, begab sich zurück zum Thronsaal, um seinem Herren Bericht zuerstatten...
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23.01.2002 12:41 | #14 |
Mjolnyr |
Schwere Schritte kündigten von dem Nahen des Lords, ein Schrei vom Schmerz einer Seele, zugefügt durch die Dämonen, die hier in scheinbar unendlich Zahl ihr Unwesen treiben.
Nach der Transformation auf die nächste körperliche Ebene ist Mjonlyr nunmehr der absolute Dämon, von Beliar geschaffen um zu Töten, zu Zerstören und zu Vernichten, Chaos Angst und Schrecken zu verbreiten. Die Furcht der Menschen ist seine Nahrung, sein Ansporn, da swas ihn vorantreibt.
Langsam schritt er die Hallen entlang, am Thronsaal vorbei und durch die Spähre hindurch auf die vorhergehende Ebene. Sein Blick schweifte umher, auf der Suche nach einem geeigneten Opfern, es dauerte nicht lang und es war gefunden. Ein Magier wie es schien, Merdarion sein Name war. Mjolnyr ging in die Knie, spannte die Muskeln und katapultierte sich mit einem gewaltigen Satz direkt vor den Wassermagier.
"Willkommen in meinem Reich Sterblicher! Hier wirst du Qualen erleiden, die deinen primitiven Verstand weit überschreiten. Hier wirst du unendlich viele Tode sterben! HARHARHAR!", sein Grollen lies den Boden erbeben der mächtige Körper des 5 Meter großen Dämonelord vibrierte und er schütterte die gesamte Umgebung.
Merdarion, gefallen in die Tiefen der Hölle, aufgrund seiner Machtgier und dem Verrat an den Magiern des Wassers sowie Andanos', stand wie angewurzelt da, konnte sich nicht einen Zentimeter bewegen. Minuten vergingen, in denen sich die Beiden anstarrten, Merdarion voller Furcht, Mjolnyr in Erwartung einer Reaktion.
Dann fing sich der Magier wieder:"Du Höllenwesen, Adanos steht mir bei und ich werde dich vernichten!", Sofort begann er damit einen gewaltigen Blitz zu erzeugen, seine Haare stellte sich auf, unter der Spannung die er schuf. Immer weiter lud er ihn auf, bis er seiner Meinung nach stark genug war, den Dämon zu vernichten. Ein lautes Donnern erhallte und eine gewaltige Entladung zerfetzte Untote Körper, zersprengte Gestein und fuhr in Mjolnyrs Leib. Dieser brüllte auf, allerdings vielmehr aus Vergnügen, aus Hohn, als wegen Schmerz."HARHARHAR, glaubst du allen Ernstes du kannst mich vernichten, noch dazu in meinem Reich?! Unwürdiger, ihr jämmerlichen Menschen werdet untergehen, allesamt, vernichten werden wir euch, wenn ihr es nicht selbst tut." wieder ein tiefes markerschütterdes Grollen...
Dann richtete sich der Dämon auf, sog alles in sich hinein, was seine Lungen an Gas fassen konnten, sein gewaltiger Brustkorb hob sich und schließlich schnellte das Maul nach vorn, kam kurz Merdarion weit geöffnet zum stehen und es schoss ihm ein Brüllen entgegen, das ihmdie Haut vom Gesicht riss, tiefstes dämonisches Grollen vermischt mit hochfrequentem Harpyiengeschrei aus alten Zeiten, zerfetzte ihm das Trommelfell, lies Adern platzen, löste das Fleisch von den Knochen. Der Magier sackte zusammen, sein Schädel zur Hälfte bis auf die Knochendecke abgerissen, Blut lief ihm die Robe hinab, Fleisch und Haut hingen vom Kopf...
"Willkommen in der Hölle, HARHARHAR!", Mjolnyr wandt sich ab und schritt langsam zurück zum Thron seines Meisters, seines Herrn, zum Thron Beliars...
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25.01.2002 23:58 | #15 |
Mjolnyr |
Der Lord saß auf seinem Thron, ein gewaltiger Stuhl, verziert mit Knochen, Fleisch und Blut. Es wurde Zeit, heute würde er sich die Seelen zweier Sterblicher holen, direkt von ihrer Welt in die seine, er brach auf, eines rotes Licht ging von ihm aus, ein Tösen erfolgte und ein Krachen, dann war er verschwunden, unterwegs zu seinen Opfern...
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26.01.2002 01:29 | #16 |
Mjolnyr |
Ein Krachen, ein Blitzen und der Lord war wieder daheim. Sofort spürte er die Anwesenheit etwas Neuem, wieder war etwas in sein Reich eingedrungen, aber dem würde er sich später widmen, jetzt musste er erstmal seinem Herrn Bericht erstatten, ihm die neue Nachricht überbringen, die Nachricht vom Tod eines der Verräter. Schnellen Schrittes stampfte er Richtung Thronsaal, zur Finsternis, zu Beliar und teilte ihm mit was sich zugetragen hatte...
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26.01.2002 16:23 | #17 |
Ahram |
Die Kathedrale bebte. Steine böckelten von der Decke, einige der großen Säulen schwankten gefährlich, Sturmböen peitschten durch den großen Raum.
Inmitten des Infernos stand das große Tor, Blitze zuckten aus ihm hervor, die flüssige Schwärze waberte wie ein aufgewühltes Meer der Finsternis. An einer Stelle verdickte sie sich kurz, dann schoss ein verkrümmter Körper aus ihr hervor.
Das Wesen schlug hart auf dem Felsboden auf, rollte leblos durch die Halle, kam schließlich zum Stillstand.
Schon eine kurze Zeit später zerfiel das Netz aus Schwärze zwischen den gigantischen Torbögen, sofort verebbte der Sturm, das Beben legte sich, die Kathedrale kam zum Stillstand. Die umherwirbelnen Steine fielen polternd auf den Boden, es kehrte Ruhe in das Gemäuer ein.
Minuten vergingen, dann ertönten donnernde Schritte aus dem Eingangportal. Wieder erzitterte der Boden unter mächtigen Beinen.
Der schuppige Körper begann leicht zu zucken, eizelne Muskelstränge spannten und entspannten sich, dann öffnete Ahram langsam die Augenlider.
Er war wieder in der Unterwelt, befand sich am Ort ihres letzten Kampfes. Das Siegel war geschlossen. Kein sterbliches Lebewesen, kein Untoter, noch nichtmal ein Dämon hatte nun die Möglichkeit auf die Welt des Lichtes zu gelangen.
Ein leichtes Lächeln erschien auf den Lippen des Exmagiers. Sie hatten es geschafft. Die Kolonie war sicher.
Meditate war sicher.
Der Schwur war endlich eingelöst.
Jaaaaaaaaa.....
Das war der Jäger, er war Zuhause.
Wütend unterdrückte der Dämonenmesnch die Impulse der Aggression, versuchte auf die Beine zu kommen. Es gelang ihm nicht. Hilflos lag er auf dem heißen Fels der Kathedrale.
Das Donnern wurde lauter, Ahram spürte die Beben in allen Gliedern. Seine blauen Augen schauten nach vorn, zum Eingangsportal.
Ein gewaltiger Körper schob sich in die Halle. Fünf Meter groß, die Haut tiefschwarz, stachelbewehrt, so stapfte er schweren Schrittes über den Stein. Es war unzweifelhaft ein Dämon.
Wieder strengte der Exmagier seine Beine an, er musste fort von hier. Erfolglos, schon war die Bestie heran. Aus roten Augen schaute sie auf den Dämonenmenschen herab, ihr Blick brannte wie Feuer, ihre breiten Nasenflügel blähten sich, witterten.
Kurz glühten die Pupillen auf, Ahram fühlte wie er emporgehoben wurde, eine unsichbare Hand hielt ihn umschlossen. Dieses Wesen musste sehr mächtig sein, wahrscheinlich ein Erzdämon.
Wortlos wandte sich das riesige Monstrum um, setzte sich in Bewegung, zielstrebig Richtung Eingangsportal. Die Geisterhand trug auch Ahram hinfort, ließ ihn neben dem Giganten schweben. Diese Form von Telekinese war sehr unangenehm, dem Exmagier kam es vor als stachen tausend Dolche in sein Fleisch. Er stöhnte unterdrückt auf.
Der letzte Akt begann...
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27.01.2002 11:55 | #18 |
Ahram |
Stein.
Endloser Stein.
Oben, Unten, Links und Rechts.
Stein.
Die Reise zog sich nun schon ewig hin, Ahrams Geist hatte sich zurückgezogen, mit müden Augen starrte er gegen die vorbeikriechenden Höhlenwände, ohne sie wirklich wahrzunehmen.
Der Dämon hatte ihn immer tiefer in ein Gangsystem von ungeahnter Größe gebracht. Immer wieder zweigten kleinere Röhren von ihrem Pfad ab, führten in die Dunkelheit. Der Exmagier hatte aufgehört sie zu zählen, aber es mussten bis jetzt weit über Einhundert gewesen sein.
Wohin die Bestie ihn wohl bringen würde? Ahrams stumpfer Geist nahm ein rötliches Licht irgendwo vor ihnen wahr. Waren sie am Ziel?
Der Gang wurde etwas breiter, doch dann stellte der Dämonenmensch fest dass sein Peiniger nur in eine größere Höhle einbog. Der Stein war hier glattpoliert, der Boden geschmückt von vereinzelten Reliefs unbekannten Ursprungs.
Erstaunt bemerkte der Exmagier dass sie nicht mehr allein waren. Der Gang war bevölkert von weiteren Ausgeburten der Hölle, schuppige Wesen, Gars, sowie vereinzelte niedere Dämonen marschierten in kleineren Gruppe an dem Koloss und seinem sterblichen Gefangenen vorbei. Die heiße Luft war erfüllt von ständigem Gefauche und Gebrüll. Dies hier musste eine Art Hauptstraße sein.
Ein ungutes Gefühl ließ Ahrams Eingeweide rebellieren. Er wusste nicht wohin die Reise ging, aber er wollte nie am Ziel ankommen. Der Jäger frohlockte. Das Warten würde bald ein Ende haben.
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27.01.2002 16:51 | #19 |
Ahram |
Die Kuppeldecke endete abrupt und Ahram musste einen Moment geblendet die Augen schließen. Als er sie wieder öffnete um sich umzusehen setzte sein Herz einige Sekunden aus, sein Geist kollabierte, der Exmagier fiel eine kurze Zeit in Ohnmacht. Er erholte sich schnell, öffnete die Lider ein weiteres Mal, diesmal vorbereitet.
Noch immer war der Schock immens, das Bild was sich dem Dämonenmenschen bot so phantastisch, so weit jenseits dessen was für ihn Realität war, dass er es nur schwer ertragen konnte. Noch immer wurde er über die breite Brücke getragen, die sich hunderte von Metern links und rechts von ihm erstreckte. Sie führte in eine Höhle von unwirklichen Ausmaßen. Gegen diesen Ort war die Kolonie nicht mehr als eine Besenkammer, beinahe unendlich erstreckten sich die mächtigen Felswände, eine Lavaflut von unermesslichen Ausmaßen brodelte tief unter der Steinbrücke.
Ahram musste schlucken, als er seinen Blick weiter schweifen ließ. In einigen Kilometern wurde der breite Weg von zwei gigantischen Bauwerken flankiert, Statuen von göttlicher Schönheit, groß wie Berge und alt wie die Welt. Gehauen ganz aus schwarzem Stein stellten sie beide dasselbe Wesen dar. Eine enorme, reich geschmückte Rüstung verdeckte ihren Körper, anstatt eines Gesichts blitzen dem Exmagier die leeren Schlitze eines großen gehörnten Helms entgegen. Die gepanzerten Hände ruhten auf einem Schwert, so gewaltig und schön, dass es in den Augen brannte. Aus dem Rückenpanzer wuchsen zwei riesige Schwingen, einer Fledermaus gleich, doch zusammengefaltet.
Abermals schloss der Dämonenmensch die Augen, ein unterdrücktes Stöhnen entwich seiner Kehle. Er erkannte dieses Wesen. Es war ein Schwarzer Engel.
Vor Urzeiten, als Innos noch der einzige Gott im Universum war, hatte sein höchster Feldherr ihn verraten. Er hatte seine treuesten Anhänger um sich versammelt und war auf die Erde herabgestiegen, denn er wollte sie besitzen. Seine Macht war enorm, Länder erzitterten unter seinem Gelächter, Menschen starben nur durch seine entfernte Gegenwart. Der Name dieses Feldherrn war Beliar. In einer Schlacht von epischem Ausmaß hatten die Armeen des Lichts den dunklen Herrscher besiegt, ihn in die Abgründe der Unterwelt verbannt. Mit ihm waren seine tapfersten Krieger ins Exil geschickt worden, ehemalige Elitekämpfer Innos. Mit ihrer Hilfe baute Beliar die Unterwelt zu einem riesigen Reich aus, dem Lichtkönigreich fast ebenbürtig. Er nannte diese mächtigen Wesen Schwarze Engel.
Jedem dieser Krieger schenkte er ein Schloss und eine gigantische Amree, auf dass sie seinen Willen in den Gefilden der Hölle durchsetzen. Ein Schloss....
Langsam hob Ahram seinen Blick. Sein Körper zitterte. Da stand es. Tausende kilometerhohe Türme reckten sich in die Unendlichkeit der Höhle, Mauern so dick wie ganze Landstriche, kathedralenartige Gebäude so immens wie menschliche Großstädte. Herrisch und bedrohlich thronte die Konstuktion, der der Name Palast nicht mehr gerecht wurde, in den tosenden Lavafluten. Ganz aus dunkelrotem Stein gehauen, spriegelglatt, Fenster schwarz wie der Tod und Tore so gewaltig wie Millionen von Menschen.
Die Höhle war durchzogen mit hunderten von Brücken, gleich der auf welcher sich Ahram befand. Ohne Stützen, geahlten nur von einer unsichtbaren Hand, schlängelten sich die breiten Steinpfade durch die heiße Luft, viele viele Kilometer lang, um dann, in weiter Ferne, in den unzähligen gebirgsgroßen Türmen zu verschwinden.
Das laute Brodeln der Lava wurde fast noch übertönt von den flappenden Geräuschen lederartigen Schwingen. An der Decke, den Wänden und in der Luft tanzten Millionen kleiner schwarzer Punkte, weit entfernt, kreisten um die unglaublichen Gebäude, um riesige Felsgebirge, welche sich aus der Lava erhoben. Die blauen Pupillen des Exmagiers strengten sich an, versuchten Näheres zu erkennen. Ja, er sah sie.
Kreaturen aller Arten und Formen flogen durch die Lüfte, Gars, Gargoylen, Monstren unbeschreiblicher Gestalt, riesig, stachelbewehrt, abgrundtief böse. Über dem Palast, zwischen den Türmen war die Luft schwarz von ihnen, wieder stöhnte der Dämonenmensch unter der Last der Eindrücke auf. Wenn er gedacht hatte während seiner Reise auch nur ein Funken der Höllenmacht gesehen zu haben, so wurde er hier eines Besseren belehrt.
Unaufhaltsam ging die Reise weiter, in Richtung Palast, wo Ahram schon erwartet wurde. Der Exmagier wusste dass sein Leben verwirkt war. Nichtmal ein Halbgott würde aus diesen Gefilden entfliehen können....
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28.01.2002 11:47 | #20 |
Ahram |
Langsam erwachte der Exmagier. Unter großen Anstrengungen öffnete er seine Lider, zwang seine Gliedmaßen dazu seinen Körper zu erheben. Er taumelte etwas benommen, dann fing sich sein Kreislauf, und der Dämonenmensch fand sein Gleichgewicht. Er musste wohl unmächtig geworden sein. Das Letzte woran er sich erinnern konnte war das große Eingangsportal, dass sich dort die Luft merkwürdig verdickt hatte, danach war nur Schwärze. Mit geweiteten Augen blickte er sich nun um.
Die Halle, in der er sich befand, war gewaltig. Sie war kreisrund und hatte einen ungefähren Durchmesser von einem Kilometer. Boden und Wände waren aus rotem Stein gearbeitet, archaische Runen waren in das Matrial hineingebrannt worden. Eine Decke war nicht zu erkennen, sie verlor sich in der Schwärze welche etwa fünfhundert Meter über Ahrams Kopf herrschte. Der Exmagier drehte sich einmal um die eigene Achse. An der hohen Wand war ein ebenso enormes Tor angebracht worden, die riesigen steinernen Flügel waren geschlossen, Griffe oder Furchen zum Öffnen gab es nicht.
In der Mitte des Raumes erhob sich ein gigangtischer Thron, ebenfalls komlett aus rotem Stein, übersäht mit Ornamenten und Reliefs. Die Sitzfläche war bestimmt drei Meter breit, die Lehne sogar an die fünf Meter, sie wies merkwürdige Verjüngungen und Einbuchtungen auf, so als ob das Wesen, für den sie bestimt war, Flügel hätte.
Ahrams Innereinen zogen sich zusammen. Er dachte an die berghohen Statuen vor dem Schloss, dachte daran wen sie darstellten. Unbewusst wich der Exmagier zurück, stieß bald mit dem Rücken gegen die warme Steinwand. Erschrocken fuhr der Dämonenmensch herum, registrierte dann verwundert dass der massive Fels sich scheinbar auflöste, durchsichtig wurde. Ahrams linke Hand wurde tastend nach vorn gestreckt - und stieß auf Widerstand. Die Wand war noch vorhanden, keine Frage, und trotzdem konnten die blauen Pupillen nach draußen sehen, ihr Blick fiel auf die tiefen Turmschluchten, die riesigen Bauwerke, die vorbeifliegenden Wesen, tausende, hunderttausende. Er befand sich im höchsten Bauwerk des gesamten Schlosses, bestimmt an die zehn Kilometer über dem Lavameer, die enormen Bücken waren von hier nicht mehr als dünne schwarze Linien, die riesigen Statuen kleine Spielzeugfiguren.
Dem Exmagier wurde schwindelig, schnell wandte er sich ab - und brüllte erschrocken auf. Der eben noch leere Thron war nicht mehr leer. Ein respekteinflößendes Wesen saß auf dem roten Stein, die dunkelgrauen Fledermausschwingen auf dem Rücken zusammengefaltet. Eine riesige schwarze Rüstung bedeckte den gesamten Körper, goldene und silberne Verzierungen schlängelten sich über den unirdischen Stahl. Dieser glänzte in einer makellosen Dunkelheit, als wäre er hunderte von Jahren pausenlos poliert worden. Enorme Schulterpanzer saßen auf einem noch gewaltigeren Bruststück. Die von Stahl verhüllten Hände ruhten aud den Armlehnen, neben dem Thron lehnte ein großes, sehr langes Schwert, bizarr glühend, wunderschön und schrecklich zugleich. Der Kopf des Wesens war von einer weiten schwarzen Kapuze verhüllt der dicke Stoff tauchte ihr Gesicht in völlige Finsternis. Eine Aura von unglaublicher Macht umgab die Gestalt.
Reglso stand Ahram im Raum, sein Blut war ihm in den Adern gefroren. Er stand einem der mächtigsten Wesen der Hölle gegenüber, ein Gedanke würde ausreichen um ihn auf ewig den schlimmsten Qualen auzusetzen...
Minuten vergingen.
Der Exmagier wurde unruhig, er wusste nicht wie er sich dieser Kreatur der Götter gegenüber verhalten sollte.
Dann kamen die Bilder.
Wie ein glühender Blitz ergriffen sie vom Geist des Dämonenmenschen Besitz, zeigten ihm einen großen Raum. Es war der Thronsaal in der er sich gerade befand.
Ahram sah sich selbst, sah wie er auf eine leuchtende Licherscheinung zuging. Es schien sich um eine Art Energierkonstruktion zu handeln, sie hatte die Form eines dreidimensionalen Sterns. Ruhig schwebte sie einen halben Meter über dem Boden, pulsierte in einem langsamen Rhytmus.
Jetzt hatte der Exmagier den Stern erreicht, seine Hand hob sich, fasste in eine der Energiebahnen, unterbrach den Fluss. Das Licht erlosch...
Die Realität kehrte zurück. Der Dämonenmensch stand noch immer in der gigantischen Halle, genauso wie das Wesen unverändert auf seinem Thron saß. Doch einen Unterschied gab es.
Eine Lichterscheinung schwebte im Raum, ein pulsierender Stern, hell und ruhig.
Ahram wusste was von ihm verlangt wurde. Er trat an die Energiekonstruktion, zögernd streckte er die Hand aus.... und verharrte. Seine blauen Augen starrten in die Schwärze der dunklen Kapuze. Entschlossenheit, aber auch Angst war in den Pupillen zu lesen.
-Ich... Ich werde es nicht tun.
Das Wesen rührte sich keinen Millimeter. Ahram konnte sich in den schwarzen Panzerplatten spiegeln, das Antlitz der Gottkreatur blieb ihm verhüllt.
Dann explodierte sein Kopf. Bilder von schrecklicher Intensität durchfluteten seinen Geist.
Sofort verlor der Exmagier das Bewusstsein, sein schuppiger Körper polterte leblos zu Boden.
Dunkelheit.
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29.01.2002 14:28 | #21 |
Ahram |
Ahram stand auf einem großen Hügel. Das saftige Gras verdampfte unter der Berührung seiner Füße zu heißer Asche. Sein gigantischer Körper zeichnete sich schwarz gegen den blutroten Horizont. Die beiden großen Fledermausschwingen lagen zusammengefaltet an seinem Rücken, seine dicken Dämonenschuppen glänzten bedrohlich finster. Ein leichter Wind spielte in seinen dicken Haarsträhnen.
Der Exmagier grinste, seine Lippen schoben sich zurück und entblößten Reißzähne so lang und fürchterlich dass man mit ihnen auch die dicksten Stahlrüstungen wie Butter zerbeißen konnte. Seine enormen, klauenbewehrten Hände ballten sich zu Fäusten.
Die Zeit der Rache war gekommen. Dank der Güte seines Herren war es ihm endlich möglich Vergeltung zu üben. Mit seinen gelben, geschlitzten Augen suchte er die Landschaft ab, nicht entging ihm, er sah selbst die kleinen Schmetterlingslarven, wie sie kilometerweit entfernt auf einem Grashalm balancierten.
Jaaaaaa, da stand sie.
Myrthana, die Hauptstadt, der Sitz des Königs. Und sie brannte.
Die Stadtmauern waren zerbrochen, die Häuser standen in Flammen. Ahrams Armee wütete ohne Gnade. Skelette streiften marodierend durch die Straßen, niedere Dämonen machten sich über die Kadaver der gefallenen Menschen her. Die Leichen türmten sich in allen Gassen.
Mit einem flappenden Geräusch entfaltete der Dämon seine enormen Flügel. Die dicken Beinmuskeln spannten sich, dann katapultierte sich der Exmagier in die Lüfte. Mit kraftvollen Schlägen seiner Schwingen hielt er sich über der Erde, überwand die paar Kilometer bis zum Stadtzentrum in einer knappen Minute. Wie ein Stein ließ er sich nach unten fallen, krachte Geräuschvoll auf den gepflasterten Untergrund. Gesteinsbrocken spritzten umher als der Straßenbelag unter dem Aufprall zerbrach.
Langsam und würdevoll streckte Ahram seine Glieder. Mit einer Größe von ungefähr 5 Metern überragte er die meisten Gebäude, so dass er einen ungehinderten Blick auf das Schloss hatte. Da stand es, als einziges Bauwerk noch unversehrt. Der Exmagier hatte seine Diener angewiesen es zu verschonen. Es gehörte ihm, ihm ganz allein.
Der gewaltige Dämon setzte sich in Bewegung, die Straße brach unter seinem Gewicht, die Erde erzitterte unter seinen Schritten. Ohne Eile stapfte er die Hauptstraße entlang, genoß das Bild der völligen Zerstörung, welches sich ihm bot. Jaaaa, er konnte die Furcht des Königs bis hierhin spüren.
Das Burgtor war geschlossen, die Zugbrücke hochgezogen. Ahram öffnete die rechte Pranke, die Handfläche wies nach oben. Über ihr schien sich die Luft zu verdichten, ergühte in einem bedrohlichen Rot, wurder dicker, nahm Form an.
Ein leuchtend heller Ball pulsierte nun über Ahrams Klauenhand, verharrte dort einige Sekunden, dann schoss er nach vorn, kollidierte mit dem Metall des Tores.
Die Explosion war gigantisch. Die Welt schien zu erzittern, ein riesiger Feuerball breitete sich aus, riss Stein, Holz und Stahl mit sich, schleuderte glühende Bruchstücke hoch in den Himmel, verspritzte geschmolzenen Fels wie Geschosse. Der Lärm war ohrenbetäubend.
Langsam verebbte das Hitzeinferno. An der Stelle wo noch vor kurzen eine massive Steinwand und ein stählernes Tor gestanden hatte gähnte nun ein breites Loch. Die Mauer war über viele Meter hinweg total weggerissen worden, der Wasser des Burggrabens verdampft.
Zufrieden betrachtete Ahram sein Werk, dann setzte er seinen Weg fort. Mit dröhnenden Schritten überquerte er den Schlosshof, die anrückenden Palastwachen starben allein von seinem Anblick. Ihr schwacher Geist konnte seine Aura der Macht nicht verkraften, zerbrach daran wie ein Fischerboot an gewaltigen Klippen.
Der Exmagier genoß ihren Tod, sog ihre Seelen in sich hinein, machte sie zu seinen Sklaven. Mit einer spielerischen Bewegung seines schuppigen Armes riss er die Torflügel des Eingangsportals aus den Angeln, sie zerstplitterte in hunderte kleiner Einzelteile.
Schweren Schrittes trat Ahram ein. Die riesige kuppelartige Bauweise des Schlosses ermöglichte es ihm aufrecht zu gehen, ohne an die Decke zu stoßen. Auch anders wäre es kein Problem gewesen, er konnte seine Größe nach Belieben verändern.
Gepanzerte Soldaten stürmten in die Eingangshalle, lange Lanzen wurden drohend erhoben. Im Hintergrund formierten sich Priester des Innos, sie hielten die Ausstrahlung des Schreckens von den Kriegern fern. Ahram konnte draüber nur laut auflachen. Seine Stimme war tief, grollend und unmenschlich laut. Steine bröckelten von der Decke, Putz löste sich von den Wänden und die Erde erbebte unter seinem Gelächter.
Die geschlitzten Pupillen blitzen auf, dann stand die Welt in Flammen. Eine gewaltige Feuersbrunst leckte an den Menschen, schmolz die stählernden Rüstungen, verbrannte die sterblichen Körper zu Asche. Die vereinte Macht der ca Zwanzig Magier konnte der Energie des Dämonen nichteinmal eine einzige Sekunde widerstehen. Gnadenlos entzog Ahram ihnen ihr Leben. Die Männer alterten in rasender Geschwindigkeit, schon bald waren sie zu Staub zerfallen.
Mit einem befriedigten Knurren wandte sich der Exmagier um, ein Blick genügte um die stahlbeschlagene Tür des Thronsaales zur Explosion zu bringen.
Jaaa, dort stand er. Sein Schloss brannte, seine Stadt war erobert, sein Reich lag in Trümmern, doch noch immer war die Haltung des Königs selbstsicher und gebieterisch. Auch jetzt, als ein fünf Meter großer Koloss aus Schuppen und Muskeln seine innsersten Hallen betrat. Der kostbare Marmorboden brach unter Ahrmas Gewicht, genüßlich gruben seine Fußkrallen sich in den weißen Stein, zersplitterten ihn mühelos. Die Rache war nah. Endlich würde Rhobar für die Errichtung der Kolonie bezahlen, die dem Exmagier so viel Leid beschert hatte. Die Zeit der Abrechnung war gekommen. Danach würde er für seinen Herrn über diesen Landstrich regieren, ihn zu einem Abbild der Unterwelt machen.
Ahrams Hand ballte sich zur Faust, langsam holte er aus....und hielt erstaunt inne. Hinter dem König schien sich die Luft zu verformen, ein körperloses Licht erhellte den Raum, nahm Gestalt an. Ein weißes Wesen manifestierte sich hinter Rhobar, trat nun vor den König.
Gekleidet war es in eine leuchtende Rüstung, sie schien komplett von Licht durchdrungen zu sein. Ihr gefiederter Helm schimmerte silbrig, eine weiße Tunika war über ihren Brustpanzer geschlungen.
Ahram lächelte, spannte seine übergroßen Muskeln und schoss nach vorn. Seine scharfen Klauen schlugen nach seinem Kontrahenten, welcher ihnen geschickt auswich. Ein schneller Griff an die Hüfte, und das Wesen zog einen glühenden Streikolben. Sofort setzte er zum Gegenangriff an, die Waffe fegte durch die Luft, wurde von schuppigen Armen abgefangen, konnte den schwarzen Panzer nicht durchdringen. Weiter tauschten sie Schläge aus, ihre Bewegungen verursachten Sturmböen, die Halle bebte wenn Finsternis auf Licht traf.
Schwärze manifestierte sich in Ahrams Hand, brüllend warf er sie seinem Feind entgegen. Um diesen begann die Luft zu flimmern, ein Schild aus purem Licht hüllte ihn ein. Der dicke Strahl der Dunkelheit krachte gegen diese Energie, Blitze zuckten durch den Saal, unglaubliche Kräfte wurden enfesselt.
Der Exmagier strengte sich an, seine Klauenhand war nach vorn gestreckt, pure Schwärze schoss aus ihr hervor, gewann an Intensität, das Lichtschild bebte, ein gewaltiger Sturm wütete durch die Halle, der König war längst zu einem Häufchen Asche zerfallen.
Dann brach das Schild. Die Dunkelheit durchstieß den Körper des Lichtwesens, zerfetzte sein Innerstes, durchdrang die Helligkeit, verschlang sie. Die Gestalt begann sich zu verformen, wurde flüssig, spritzte auseinander, einzelne Lichtstränge schwebten durch den Raum, fanden sich zusammen, bildetete einen hellen dreidimensionalen Stern aus Energie.
Ahram brüllte triumphierend auf. Er hatte gesiegt! Alles was er jetzt noch tun musste war dem Wesen den Todesstoß zu geben, dann stand seiner Herrschaft nichts mehr im Wege.
Weit holte er aus, hob beide Hände hoch über den Kopf. Damit würden die unendlichen Qualen endlich gerächt sein. Rhobars Schrecken hatte ein Ende, der Dämon würde der neue König sein. Jaaaa, und Meditate würde seine Königin werden....
Meditate.
Die Hände sanken herab. Was tat er hier? Sie waren damals aufgebrochen um die Unterwelt zu verschließen, er hatte sein verdammtes Leben dafür geopfert. Und nun stand er hier, das Königreich war zerstört, kein Sterblicher hatte es überlebt. Kein Sterblicher...
Auch seine Liebste hatte er getötet, hatte seine Armeen in ihre Heimat geschickt, hatte ihre Familie ausgelöscht, begraben unter Milliarden von dämonischen Wesen. Kraftlos sank er zu Boden, fasste sich mit den Händen an den Kopf, seine geschlitzten Augen veränderten sich, die Pupillen wurden geweitet, nahmen eine blaue Färbung an. Er würde nicht weitermachen.
Kaum hatte er diesen Entschluss gefasst begann der Lichtstern zu zerfließen, nahm die Gestalt des Königs an. Diesmal war auch er groß, seine Augen glühten in weißer Helligkeit. Er lachte höhnisch, sah auf den zusammengesunkenen Dämonen herab.
-DU NARR !! JETZT HAST DU VERSAGT !! DURCH DEINE SCHULD WIRD MEINE HERRSCHAFT EWIG WÄHREN !! DIE KOLONIE WIRD WIEDER AUFGEBAUT, ICH WERDE GANZE VÖLKER IN IHR VERSKLAVEN !!!
Die Riese hob seine Hand, dann ließ er sie auf Ahram hinabsausen. Tief grub sie sich in sein unheiliges Fleisch, durchbohrte Schuppen, Muskeln und Knochen. Ein quälendes Feuer durchfuhr den Körper des Exmagiers, er brüllte in endloser Agonie auf. Sein Geist konnte diesen Schmerzen nicht standhalten, sein Bewusstsein schwand, sein Blick trübte sich, dann war es dunkel...
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30.01.2002 14:06 | #22 |
Ahram |
Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die Spalten der hölzernen Fensterläden. Ahram blinzelte. Verschlafen richtete der Jungmagier sich auf, gähnte ausgiebeg, dann sprang er aus dem Bett und öffnete den kleinen Wandschrank. Schnell war die rötliche Robe angelegt, mit eiligen Schritten stieg Ahram die Stufen zum Studienzimmer empor. Seine Eltern waren wie immer schon längst auf den Beinen, saßen in ihren hochlehnigen Sesseln, an dem Tisch aus schwerem Holz und lasen. -Guten Morgen mein Sohn.
Ahrams Vater nickte ihm lächelnd zu.
-Setz dich, ich habe dir dein Buch dort auf den Stuhl gelegt.
Das ließ sich der Jungmagier nicht zweimal sagen. Er schwang sich auf die Sitzfläche, schon war er in seiner Lektüre vertieft. Hunger verspürte er keinen. So verging der Tag, still und konzentriert, der Tag eines Magiers. -Ahram?
Der Angesprochene blickte auf.
-Ja?
Seine Mutter lächelte.
-Ach nichts. Ich wollte dir nur sagen dass du ein guter Junge bist.
Sein Vater klopfte dem Heranwachsenden auf die Schulter.
-Ja mein Sohn, du gibst uns allen Grund stolz auf dich zu sein.
Ahram wurde etwas verlegen.
-Jetzt übertreibt ihr.
Der Blick seiner Mutter war weich.
-Nein mein Schatz, Innos hat uns ein großes Geschenk gemacht. Komm mit, nun wollen wir dich belohnen...
Der Jungmagier folgte seinen Eltern weiter die Treppen hinauf, durch eine eisenbeschlagene Tür, welche in einen großen Raum führte. Er stand leer, bis auf ein steinernes Podest in der Mitte. Hier war Ahram noch nie gewesen.
Seine Eltern führten ihn zu der Steinkonstruktion. Auf ihr schwebte ein merkwürdiges Lichtgebilde. Es sah aus wie ein Stern, war dreidimensional, es schien aus purer Energie zu bestehen. Es kam dem Exmagier seltsam vertraut vor. -Was...was ist das?
Sein Vater lächelte.
-Fass es an, und du wirst es erkennen.
Ahram streckte die Hand aus. Seine Finger näherten sich der Energieerscheinung, gleich würden sie sie durchstoßen... doch dann zog der junge Mann seinen Arm zurück. Sein Gesicht zeigte Unsicherheit.
-Ich... ich glaube nicht dass das eine gute Idee wäre.
Seine Mutter trat an ihn heran, streichelte seinen Kopf.
-Mein Schatz, dies ist unser Geschenk an dich. Berühr es, und alle Sünden werden dir vergeben.
Der alte Erzmagus nickte.
-Ja mein Sohn, selbst unser Tod wird dir vergeben.
-Euer...Tod?
Ahram war verwirrt. Er sah es vor sich. Das schwarze Buch. Die Dämonen. Das Blut.
Tränen liefen über seine Wangen, er schluchzte.
-Es tut mir so Leid...ich...ich wollte es nicht.....
Auf dem Holzboden zeigten sich kleine dunkle Flecken, der Körper des Jungmagiers zuckte. Schnell kam seine Mutter heran, nahm ihn in die Arme, sanft und liebevoll.
-Schhhhhhhht.....ist ja gut.....Berühre einfach nur unser Geschenk.....alles wird gut mein Schatz......
Langsam bekam der junge Mann die Tränen in den Griff. Der richtete sich wieder auf, wischte sich mit dem Ärmel seiner Robe über die Augen, dann sah er seine Eltern an.
-Ich liebe euch, meine Eltern....
Seine Mutter lächte.
-Oh mein Schatz...
Ahrams Gesicht war unendlich traurig.
-Aber ich werde es nicht tun. Ich weiß dass es falsch ist.
Blitzschnell veränderte sich die Szenerie. Der Raum wurde dunkler, ein durch die Holwand gedämpftes Fauchen war zu hören. Ahrams Mutter blickte ihren Sohn panisch an.
-Schnell, sie kommen. Du musst sie aufhalten.
Nun war auch der Vater heran.
-Sohn, berühr den Stern, schnell.
Das Gesicht des alten Mannes war flehend.
Der Jungmagier trat einige Schritte zurück.
-Nein....ihr...ihr täuscht mich, das ist nicht wahr.
Das Fauchen wurde lauter, die schwere Holztür erbebte, so als ob sich jemand oder etwas von außen gegen sie warf.[i]
-Oh nein, sie sind da! Schnell mein Junge!
[i]Seine Mutter begann zu schluchzen.
-Was haben wir falsch gemacht mein Sohn dass du uns so sterben lässt? Waren wir denn wirklich so schlechte Eltern?
Ahram war den Tränen nahe. Das Holz der Tür begann zu splittern, schwarze Hände griffen in den Raum, furchtbare Klauen schlugen blind durch die Luft. -Nein... nein...
Die Mutter des jungen Diener Innos persste sich an die Turmwand. -So tu doch was! Oh mein Gott!
Krachend flog die Tür aus den Angeln. Knurrend und fauchend traten die Jäger ein. Ahram erkannte sie sofort. Es waren die Dämonen die damals nach seiner mißliungenen Beschwörung seine Eltern getötet hatten.
Ihre scharfen Reißzähne blitzten mordlüstern als sie langsam auf ihre Opfer zutraten. Die Mutter des Jungmagiers schrie panikerfüllt auf, die Augen des Vaters waren schreckgeweitet.
Ahram, ich flehe dich an, berühr den Stern. Bei Innos sie werden uns alle umbringen, und es ist deine Schuld, deine ganz allein!
Der Magier lag schluchzend auf dem Boden, die Augen vor das Gesicht geschlagen. Was war er bloß für ein Monster? Zum zweiten male ließ er seine Eltern im Stich. Sein Körper zuckte unter heftigen Weinkrämpfen. Er konnte es nicht tun. Er konnte das Licht nicht berühren.
Die Dämonen waren heran.
-Neeeeeiiiinn!!!!!
Mit tränengetrübtem Blick sah Ahram wie sich die schwarzen Monstren über seine Eltern hermachten, ihre Klaen rissen ihre Leiber in Fetzen, tief gruben sie ihre Kiefer in das Menschenfleisch. Blut spritzte in Massen, sein Vater gab ein seltsam gurgelndes Geräusch von sich als einer der Dämonen ihm seine Kehle aufriss.
Der Jumagier übergab sich, immer und immer wieder, sein Körper bebte, er wagte es nicht den Kopf zu heben, doch allein die widerlich knackenden Geräusche reichten um ihm die Tränen in die Augen schießen zu lassen. Zum zweiten Male hatte er seine Eltern verraten. Er war ein Monster...
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31.01.2002 14:26 | #23 |
Ahram |
Ahram erwachte. Er fühlte sich augeruht und erfrischt, der Schlaf hatte ihm gutgetan. Ohne Eile erhob er sich, schwang seine nackten Füße aus dem Bett, dann reckte er sich gähnend. Ein leichtes Lächeln lag auf seinem menschlichen Gesicht als er seine weite Stoffhose und sein weißes Leinenhemd überzog.
Einige Mintuen später trat er vor die Tür des großen Hauses, welches er sein Eigen nannte, und ließ den Blick über die saftigen Wiesen, die günen Wälder und die glitzernden Seen gleiten. Die paradiesartige Landschaft wurde beschützt von einem gigantischen Felsring, kilometerhohe, schneebedeckte Gipfel kapselten dieses Reich der Freuden von dem Rest der Welt ab. Ahram war dies nur Recht.
Sein Herr hatte ihm dieses Fleckchen Erde zum Geschenk gemacht, den Magier interessierte es nicht was außerhalb dieses Terrains vor sich ging. Der Himmel war blau, das Gras gürn, das Wasser klar. Hier hatte er alles was er sich immer gewünscht hatte.
Wieder lächelte der junge Mann vertäumt. Er fragte sich wo sein liebstes Geschenk wohl steckte. In seiner unendlichen Güte hatte sein Herr ihm das gegeben nach dem es ihm am meisten verlangt hatte.
Leichtfüßig sprang der Magier über weißes Gestein, lief zwischen großen Buchen hindurch, ihre Blätter warfen ein kompliziertes Lichtmuster auf den Boden und seinen eigenen Körper, bewegten sich sanft in der leichten Brise.
Weiter wanderte Ahram durch das Paradies, suchte seinen Schatz. Er hatte schon einen Verdacht wo er schauen musste. Sein Blick haftete auf einem grünen Hügel, auf dessen fast ebener Kuppe ein wunderschöner kleiner Tempel errichtet worden war, seine archaischen Säulen, sein Kuppeldach und sein Boden waren komplett aus weißem Marmor gehauen worden, er leuchtete und glänzte wie ein Juwel in der Sonne. Dort würde er sie finden.
Lächelnd setzte Ahram seinen Weg fort...
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01.02.2002 13:51 | #24 |
meditate |
meditate stand unter dem pavillion und erwartete ihren geliebten. sie hatte eine decke ausgebreitet und auf ihr erlesene speisen angerichtet. sie selbst trug nur ein hauchdünnes gewand, welches mehr erahnen ließ als es verdeckte.
sie erwartete ihren geliebten wie jeden tag. sie war nur zu seiner freude da und er war ihre ganze leidenschaft. als er ihr entgegenkam, eilte sie ihm mit ausgebreiteten armen entgegen und fiel ihm sofort um den hals
"mein gemahl, mein geliebter, du läßt mich seit stunden warten. fühle mal, wie mein herz bebt, ich habe mir sorgen gemacht." sie nahm seine hand und legte sie auf ihre brust. dabei sah sie ihm in seine wunderschönen augen, in denen sie ihr eigenes gesicht wiederfand.
ihre lippen suchten seine und mit einem innigen kuss sanken sie in die wiese zwischen die tausende von blutroten mohnblumen, die über ihnen zusammenschlugen und sie tauchten hinein, wie in ein meer der glückseligkeit.
"mein gemahl, mein geliebter, wir sollten unserem herrn danken, der uns diese wundervollen begegnungen auf diesem herrlichen fleckchen erde gestattet. ich werde alles dafür tun, dass es immer so bleibt, wie gerade jetzt"
sie hatten nur augen füreinander. die törichten worte, die zärtlichen berührungen, all das genossen sie in diesen momenten der liebe und lust. hier würden sie ewig glücklich sein.
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01.02.2002 14:16 | #25 |
Ahram |
Ahram war im siebten Himmel. Da lag sie, seine geliebte Meditate, die kleinen Grashalme streichelten ihre seidige Haut, ihre großen, wundervollen Augen sahen ihn an, ihre Blicke trafen sich, der Exmagier versank in den blauen Pupillen, sie leuchteten wie zwei unendlich tiefe Meere.
Er liebte sie, er würde sie nie verlassen, nie könnte er ohne das Gefühl ihrer vollen Lippen auf seinem Mund leben, er war abhängig vom zerten Hauch ihres Atems auf seinem Gesicht.
Er würde alles für sie tun...
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01.02.2002 14:28 | #26 |
meditate |
meditate erhob sich und zog ihren liebsten aus dem roten mohn zu sich.
"komm, mein geliebter, du musst nur deine hände in meine legen, dann wird alles für immer bleiben wie es ist.
zwischen ihnen erschien plötzlich eine leuchtende Licherscheinung sie hatte die Form eines dreidimensionalen Sterns. Ruhig schwebte sie genau zwischen ihnen in brusthöhe, pulsierte in einem langsamen Rhytmus.
meditate streckte ihm ihre hände durch diesen stern entgegen.
"berühre mich, halt mich fest für immer. im namen unserer liebe, berühre mich jetzt."
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01.02.2002 14:42 | #27 |
Ahram |
Hell glühte der Stern zwischen Meditates Händen. Ihre Hände... Der Exmagier liebte die feinen Finger, die zarte Haut. Er wollte sie berühren.
Langsam streckte er seine eigenen Hände aus, seine Finger tasteten durch die Luft, näherten sich der Energieerscheinung, doch Ahram hatte nur Augen für seine Geliebte. Nur noch ein paar Millimeter, der Exmagier konnte das heiße Prickeln bereits an den Fingerspitzen fühlen. Jaa, er jetzt würde er seine Geliebte berühren....
Dann explodierte die Welt. Ein furchtbar lauter Schrei ließ die Grundfesten des Paradieses erzittern. Der Himmel zersplitterte in tausend Scherben, die schönen Wiesen und Wälder lösten sich auf, barsten in schwarze Bruchstücke. Ahram schrie. Vor seinen entsetzten Augen zerfiel die Gestalt seiner Liebsten, ihre Konturen lösten sich auf, ihr Gesicht zerfloss zu einer unförmigen Masse. Ein unglaublicher Schmerz ergriff Besitz von dem Körper des Exmagiers. Sein Paradies war binnen Skeunden zerstört, seine eigene Erscheinung war verschwunden, alles war blieb war Dunkelheit.
Dunkelheit und Schmerz.
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01.02.2002 17:31 | #28 |
Ahram |
Unter Schmerzen öffnete Ahram die Augen. Sein Körper schien aus purer Qual zu bestehen, jede Faser eine Welt der Agonie. Der Exmagier sah sich um. Irgendetwas hatte seinen Geist aus der tiefen Bewusstlosigkeit aufschrecken lassen. Jetzt, wo er wach war, wurde ihm bewusst was er gerade im Begriff zu tun gewesen war. Der Engel hatte ihn systematisch durch viele verschiedene Traumwelten geschickt, eine jede schrecklicher als die vorherige, immer mir dem Ziel ihn das Siegel brechen zu lassen. Die letzte illusion hätte ihn wirklich dazu gebracht, doch komischerweise war das komplizierte Traumgefüge einige Sekundenbruchteile zu früh zusammengefallen. Warum hatte der Engel diese Chance verstreichen lassen?
Dann spürte er es.
Der Boden der gewaltigen Turmhalle bebte. Die Luft war erfüllt von unheimlichen Stimmen, die Innereien des Dämonenmenschen zogen sich zusammen. Die klammen Finger der Furcht griffen nach seinem Geist, seine Seele spürte die Gegenwart von etwas Mächtigem. Ein Blick aus der durchsichtigen Wand zeigte ihm ein Bild unendlicher Zerstörung.
Der Himmel war schwarz, dicke Qualmsäulen stiegen aus der Tiefe auf, die Brücken quollen über vor schrecklichen Monstren. Die angreifende Armee hatte ganze Arbeit geleistet. Die großen Statuen waren zerbrochen. Die kilometerhohen Türme standen in Flammen, gigantische Feuersbrünste hatten von den Gebäuden Besitz ergriffen. Gerade begann eines der unirdischen Bauwerke zu wanken, Felsbrocken lösten sich, dann brach die obere Hälfte des Turmes ab, stürzte mit einem ohrenbetäubenden Krachen in die Tiefe. Das jüngste Gericht schien über den Palast gekommen zu sein, dieses apokalyptische Inferno schockierte den menschlichen Verstand des Exmagiers zutiefst. Einzig das Gebäude in dem er sich befand, der Herrscherturm, schien unbeschädigt.
Ahram kam nicht mehr dazu sich darüber zu wundern, denn in diesem Augenblick stieg der Engel aus der Finsternis der Kuppeldecke herab. Anstatt der Kapuze trug er einen schwarzen Helm. Goldene, geschwungene Hörner ragten aus den Seiten etwa in Ohrhöhe hervor, feine Verzierungen schmückten den Kopfschutz.
Die Fledermausschwingen falteten sich raschelnd zusammen, dann hob der Engel seinen rechten Arm. Das gewaltige Schwert schien zu glühen, feine blaue Flammen leckten an der Klinge. Mit einer fließenden Bewegung wurde die Waffe herumgewirbelt und mit der Spitze auf den Boden gerammt. Die Hände legten sich stützend auf den Knauf, das mächtige Wesen fiel in Bewegungslosigkeit, es wartete.
Noch immer bebte der Boden, erzitterte in einem ruhigen, regelmäßigen Rhytmus, vergleichbar mit... Schritten. Ahrams anfängliche Furcht begann sich zu Panik entwickeln, er wurde hier Zeuge von Ereignissen die nicht für sterbliche Augen bestimmt waren. Das Dröhnen wurde lauter, näherte sich. Ein gewaltiges Brüllen erscholl. Das musste der Erzdämon sein, der Ahram an diesen Ort gebracht hatte.
Das Beben verstärkte sich, ein unglaublich helles Licht drang durch die steinerne Tür, gefolgt von einem lauten, berstenden Geräusch, dann schien das Tor zu explodieren. Der tote Körper des Dämons durchbrach den Fels, Gesteinsbrocken flogen umher. Der Kadaver glich einem Geschoss, er flog weiter, durchbrach sogar die gegenüberliegende Wand und verschwand schließlich in der roten Unendlichkeit.
Ahrams Augen starrten auf das zerstörte Tor, ein qualvolles Stöhnen entwich seiner Kehle. Er konnte sich nicht regen, lehnte kraftlos an der Steinwand und beobachtete. Durch die breite Öffnung schritt nun eine Gestalt. Ihre Schritte waren ruhig, ihre Bewegungen voller Würde.
Es war ein schwarzer Engel.
Wie sein Bruder war auch er in eine riesige schwarze Rüstung gehüllt, die sich nur in der Art der Verzierungen von ihrem Gegenstück unterschied. Auch er trug einen schwarzen Helm, anstatt Hörner zierte ein elegant wippender Schopf weißen Haares seinen Kopfschutz. In seiner rechten Hand hielt er ein enormes Schwert, rote Flammen züngelten an der Klinge empor. Der Engel tat einen letzten Schritt, dann blieb er stehen, etwa einhundert Meter von seinem Bruder enfernt. Sie begannen zu sprechen.
Der Exmagier stöhnte erneut, denn die Zunge, in der das Gespräch geführt wurde war nicht für menschliche Gehirne konzipiert. Töne reihten sich in verwirrenden Mustern aneinander, mal fast flüsternd, dann wieder von extremer Lautstärke, bildeten unirdische Klangfolgen, wunderschön und schrecklich zugleich. Der Dämonenmensch hielt sich die Hände vor die Ohren, sein Geist drohte zu zerbrechen.
Das Gespräch zog sich hin, bald kam Bewegung in die beiden Gestalten, Schwerter wurden drohend erhoben, Hände zu Fäusten geballt. Alles geschah mit einer Würde wie sie der Dämonenmench noch nie gesehen hatte. Jeder Geste der Engel war von enormer Bedeutung, das Schicksal von Millionen von Lebewesen hing von ihnen ab, und sie waren sich dessen bewusst.
Dann begann es. Ahrams Herz versagte vor Panik fast den Dienst. Mit einer unglaublichen Ruhe wurden die Schwerter gehoben, langsam rückten die gepanzerten Körper in Kampfposition. Einige Sekunden standen sie einfach nur da, dann, fast zu schnell für Ahrams Augen, schossen sie aufeinander zu.
Der Exmagier schrie seine Agonie heraus, sein Geist kollabierte fast unter der Last der Eindrücke.
Der Kampf der Engel begann.
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01.02.2002 20:13 | #29 |
Ahram |
Ahram schrie auf. Sein Körper zuckte, er hatte sich an die Wand des Raumes gedrängt. Das Schauspiel, welches sich ihm bot, war zu gewaltig um von ihm in voller Länge betrachtet werden zu können.
Der Kuppeldom bebte, die Luft war erfüllt mit einem ohrenbetäubenden Lärm. Die Engel kämpften. Ihre in Rüstungen gehüllten Körper wirbelten umher, unmenschlich schnell und geschmeidig, die glühenden Klingen vollführten fließende Bewegungen, eher mit einem Tanz zu vergleichen. Sie waren nur als leuchtende Schemen zu erkennen. Wenn die Waffen zusammenprallten erzitterte der Boden, gleißende Lichtblitze zurchzuckten die Halle, blendeten die Augen des Exmagiers.
Wie ein Tänzer fuhr der angreifende Engel zur Seite, der weiße Schopf seines Helmes wippte leicht auf und ab. Mit unglaublicher Wucht ließ er sein Schwert auf seinen gehörnten Gegner niedersausen, welcher seine Waffe schon erhoben hatte. Die Wände verschwanden als das grelle Licht Ahram jegliche Sicht nahm. Der furchtbare Knall brachte seinen Kopf zum vibrieren.
In unregelmäßigem Takt schlugen die Klingen aneinander, zwei- , dreimal pro Sekunde. Der Dämonenmensch dachte er müsst sterben. Es war furchtbar.
Dann verebbte der Lärm plötzlich, zurück blieb nur ein schleifendes Knistern, als wäre die Luft voller elektrischer Energien. Langsam öffnete Ahram die Augen.
Die Kontrahenten standen etwa einhundert Meter von ihm entfernt, die Schwerter mit beiden Händen umklammert. Mit aller Gewalt wurden die Klingen gegeneinander gedrückt, es funkte und blitze ohne Unterbrechung. Unter ihnen warf der Hallenboden Blasen, die Hitze war enorm. Der gehörnte Krieger schien die Oberhand zu gewinnen, langsam, unendlich langsam drückte er seinen Feind nach hinten. Zwischen den einzelnen Panzerstücken der schwarzen Rüstung schimmerte weißes Licht hindruch. Die Kräfte die dort aufeinanderprallten mussten gigantisch sein.
Unter Schmerzen versuchte Ahram auf die Beine zu kommen. Stöhnend zog er sich an der Steinwand hinauf, stand schließlich unsicher auf den Füßen. Sein Blick ruhte auf den Engeln. Ein unglaublicher Sturm peitschte durch die Kuppelhalle, ein geisterhafter Chor, bestehend aus Millionen körperloser Stimmen sang eine unwirkliche Klagemelodie des Todes.
Der Dämonenmensch wusste, wenn der Gehörnte den Sieg davontragen würde, wäre die Oberwelt in großer Gefahr. Früher oder später würde dieses Wesen den Willen des Exmagiers brechen, und mit seiner Hilfe das Siegel zerstören. Dies durfte nicht geschehen. Wenn er die Gestalt nur eine Sekunde ablenken könnte...
Der letzte Rest der Kraftreserven des Schuppenkörpers sammelte sich, Ahram mobilisierte alles. Muskellstränge spannten sich, dann schoss der Sterbliche auf den gehörnten Engel zu.
Die Welt explodierte. Ahram wusste nicht was geschah, aber er spürte seinen Körper reißen, seine Knochen splittern. Der Schmerz war unermeßlich. Noch bevor sein Rücken den Boden berührte war der Exmagier tot, sein Geist verschwand in den Abgründen der Hölle....
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01.02.2002 21:52 | #30 |
Ahram |
Ein Lichtrahl durchbrach die Dunkelheit, so unermesslich hell dass Ahram zusammenzuckte. Er öffnete seine Lider, blinzelte... und wäre fast sofort wieder in die Bewusstlosigkeit zurückgesunken. Langsam war er seine ewigen Tode wirklich leid. Er befand sich noch immer in dem gigantischen Kuppeldom. Ein gutes Stück der Decke fehlte, der Blick fiel ungehindert auf kilometerweit enferntes Höhlengestein. Der Raum hatte sich abgekühlt, Boden und Wände warn glasig, der Fels war geschmolzen, hatte Tropfen gebildet und war schließlich wieder erstarrt.
Ahram blickte an seinem Körper hinunter und musste qualvoll aufstöhnen..
Sein Brustkorb war aufgerissen, die Rippen ragten in den unmöglichsten Positionen aus ihm heraus. Rings um den Exmagier war der Boden glitschig vor Blut, Gedärm lag überall auf dem Stein verstreut. Der Dämonenmensch war verwirrt. Er müsste tot sein, daran bestand kein Zweifel.
Das metalische Klicken schwerer Stiefel riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte auf, sah gepanzerte Beine, erblickte den schwarzen Brustschutz, dann ruhte sein Blick auf dem unheimlichen Helm des Wesens. Mit unglaublicher Erleichterung nahm Ahram den weißen Haarschopf wahr, welcher in starkem Kontrast zu der übrigen finsteren Erscheinung des Engels stand.
Die mächtige Gestalt war an den Sterblichen herangetreten, die leblosen Schlitze des Helms sahen ihn an. Die ledrigen Fledermausschwingen bewegten sich leicht, falteten sich ordentlich zusammen. Das glühende Schwert hing nun an einem breiten Gürtel an der Hüfte des Engels. Die Flammen hatten sich beruhigt. Mit glasigen Augen schaute Ahram an der Gestalt hinauf, wartete auf eine Reaktion ihrerseits, er traute sich nicht auch nur zu atmen.
Lansam, ohne Eile, hoben sich die Hände, griffen an den schwarzen Helm. Der Exmagier schloss für einige Sekunden die Augen als er das Antlitz des Engels erblickte. Er sammelte sich, dann wagte er einen weiteren Blick.
Das Wesen schön zu nennen wäre eine lächerliche Untertreibung gewesen, einer Beleidigung gleichkommend. Die weiße Haut leuchtete, als würde ein unirdisches Feuer im Körper der Lichtgestalt brennen. Die langen Haare waren von silbrig-grauer Farbe, glänzten und glitzerten heller tausend Sterne. Sie rahmten ein Gesicht ein, so zart und fein, dass selbst die schönste Elfe neben diesem Wesen wie ein grobschlächtiges Monster aussehen würde. Die pupillenlosen Augen glühten in einem hellen Weiß, so intensiv dass Ahram nicht länger als ein paar Sekunden hineinschauen konnte. Die Bilder kamen.
Der Exmagier marschierte durch eine Höhle, seine gepanzerten Füße dröhnten auf der großen Steinbrücke. Hinter ihm folgte ein Heer von so unglaublichem Ausmaß, dass sein sterblicher Geist nicht weiter darüber nachzudenken vermochte.
Das Bild wechselte, er sah den Ahram-Dämonen, wie er sich weigerte das Siegel zu zerstören.
Wieder ein Bildwechsel, der Dämonenmensch schwebte bewegungslos in der großen Höhle, beobachtete eine gigantische Schlacht, gab seinen Kreaturen, mehrere Millionen an der Zahl, geistig Anweisungen, verlegte ganze Kontingente gelügelter Bestien, ließ riesige Skelettarmeen einen Ausfall an den großen Turmtoren wagen....
Plötzlich sah er sich in den Magierturm seiner Eltern versetzt, erlebte noch einmal ihren Tod, blickte auf den zuckenden Jungmagier hinunter, der gerade seinen Vater und seine Mutter für den glühenden Stern in der Mitte des Raumes gepofert hatte....
Ein längerer Einschnitt...
Der Exmagier stand in dem Thronsaal, diene gepanzerten Hände hielten ein großes, wunderschönes Schwert umklammert. Durch die Schlitze seines Helms sah er den Gehörnten auf sich zuspringen, ihre Waffen trafen sich, Funken sprühten, der Boden verflüssigte sich. Sein Gegner drückte ihn langsam nach hinten, seine Position war einen winzigen Deut besser und er nutzte es sofort aus. Eine Niederlage war für den Exmagier nicht akzeptabel, er musste seinem Herrn dienen. Doch allen Anstrengungen zum Trotz schaffte er es nicht sein überirdisches Schwert nach vorn zu stoßen.
Dann sah er aus den Augenwinkeln einen schuppigen Körper heranstürmen, zweifellos ein Sterblicher, denn er war langsam und hatte noch nichtmal die Andeutung der Grazie eines Kriegers des Herrn, wie er selbst einer war.
Das niedere Wesen sprang auf seinen Gegner zu, dieser brauchte nur einen winzigen Sekundenbruchteil, seine Hand zuckte nach hinten und der sterbliche Körper wurde zerschmettert. Diese minimale Zeitspanne reichte Ahram.
Mit aller Kraft drückte er seinen Kontrahenten nach hinten, seine rotglühende Klinge schlug immer wieder zu, zu schnell für sein Auge, der Exmagier fragte sich wie er zu dieser Leistung in der Lage war, seine Augen schmerzten von dem weißen Licht, welches jeden Treffer begleitete. Ein weiterer kraftvoller Stoß ließ den Verräter taumeln, wankend machte er ein paar Schritte nach hinten. Das war die Chance.
Der Exmagier hob seine rechte Hand, streckte die Handfläche seinem Kontrahenten entgegen, konzentrierte seine Energie auf einen Punkt. Die Luft begann zu flimmern, der geisterhafte Choralgesang verwandelte sich in ein einheitliches entsetzten Aufschrei, schrill und unendlich laut. Er sah ein grelles licht seinen schwarz gepanzerten Arm entlangfahren, immer weiter, es erreichte seine Finger, löste sich, schoss in Form eines blendendweißen Energieballs nach vorn.
Das Geschoss traf auf den Gehörnten, durchschlug seine Rüstung, schleuderte ihn nach hinten. Der Engel polterte zu Boden, die Flügel lagen ausgestreckt und verkrümmt auf dem Boden.
Ohne zu zögern trat Ahram an den Verräter heran. Hoch wurde das Schwert über den Kopf erhoben. Die Zeit der Rache war gekommen. Kraftvoll ließ er es herabsausen...
Die Bilder endeten, der Dämonenmesnch lag nach wie vor auf dem reliefbeschmückten Boden in seinem eigenen Blut, der Engel stand über ihm. Er verstand. Die Erkennntnis kam langsam, er konnte es nicht wirklich fassen. Die Bilder hatten ihm den Kampf aus der Sicht des schwarzen Krieger gezeigt, natürlich konnte Ahram mit seinem menschlichen Geist nur den ungefähren Ablauf wahrnehmen, das wirkliche Geschehen blieb dem Sterblichen verschlossen. Trotzdem war deutlich zu erkennen gewesen wie er sich dem Gehörnten entgegengeworfen hatte, wie diese Ablenkung dem Verräter das Leben kostete. Die Bilder aus seinen Visionen, gepaart mit den Kriegseindrücken. Er hatte dem Höllenheer Zeit verschafft das Schloss zu stürmen, er hatte das Siegel nicht gebrochen.
Die Miene des Dämonenmesnchen blieb ungerührt. Es war zu phantastisch was er hier erlebte, er war in Dinge gestolpert die nicht für Wesen wie ihn bestimmt waren.
Müde schaute er nach oben, sein Blick haftete auf dem komplizierten Verzierungen des schwarzen Brustpanzers, weiter wagte er den Blick nicht zu heben. Er hatte schon zu viel gesehen, er wollte nicht riskieren dem Wahnsinn zu verfallen. Der Engel entblößte nun die rechte Hand, ebenso weiß und leuchtend wie das Gesicht, dann bob er den Arm.
Der Zeigefinger streckte sich. Ruhig und bedeutsam näherte er sich Ahrams Gesicht.
Der Dämonenmensch spürte eine unbegreifliche Energie seinen Görper durchfließen, die Berührung brannte wie Feuer. Sein Geist tanzte, gewann an Kraft, löste sich, wurde federleicht.
Ahram ging....
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03.02.2002 12:29 | #31 |
Mjolnyr |
Der Verräter war vernichtet, Mjolnyr saß auf seinem Thron und sah einigen Dämonen zu, wie sie ein paar Seelen quälten, es langweilte ihn, es erfüllte ihn nicht mehr. Die Schlacht war eine willkommene Abwechslung aber jetzt ist der Feind zerschlagen, der Krieg gewonnen. Das ärgerte ihn. Er stand auf und schritt langsam durch die Hallen, der Boden erbebte unter dem gewaltigen Dämonen, jeder Schritt bildete ein Beben, ein Epizentrum für sich. Etwas beunruhigte ihn noch, da war noch etwas, etwas hatte den Krieg überlebt, sie Säuberungsaktion war nicht komplett. Er versuchte auszumachen was es war, es musste sich um einen Dämonen handeln und wenn er es nicht besser wüsste würde er meinen es war der Heerführer der Untoten Truppen auf der Erde. Aber der war tot, vernichtet durch die Hand eines Kriegers, eines verfluchten Kriegers."DAS AMULETT, ARRRGGGHHH!!!!!" Wütend brüllte er auf, wie konnte er das nur vergessen?! Seine gewaltigen Klauen fuhren herum und zerfetzten einen niederen Dämonen, der zu seinem Unglück in der Nähe war.
Sofort machte sich der Lord daran auf die Erde zugelangen, er musste das Amaulett haben, in ihm war der letzte der hohen Dämonen des Verräters. Er streckte die Arme von sich und winkelte sie dann an, es bildete sich wieder der rote Kranz um seinen Körper, ein Sturm kam auf und dann ein Donner, Mjolnyr war unterwegs...
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03.02.2002 21:34 | #32 |
Mjolnyr |
Wieder in der gewohnten Umgebung angekommen, in der schon die Luft nach Tod und Verderben roch, das Licht Zerstörung verhieß und die Klänge von unendlichen Qualen zeugten. Sofort machte er sich daran seinem Herrn und Meister das Amulett zu überbringen...
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17.02.2002 21:03 | #33 |
hoRny aPe |
Die Flammen sengten das Fleisch von den sich unter unvorstellbaren Qualen windenden Leibern. Sie waren überall, sie klebten an den Wänden, hingen an der Decke und wälzten sich vor Schmerzen am Boden. Geschundene Körper, aus deren Kehlen entsetzliche Schrei drangen, alle zusammen ergaben sie ein abscheuliches Orchester des Grauens, das wie ein Tornado durch aPe's Ohren fegte und sein Trommelfell fast zum Platzen brachte.
Der Affe blinzelte und richtete sich langsam auf.
Er sah sich um.
Ein schwaches Gemüt wäre auf der Stelle tot umgefallen, die grausamen Bilder und die kreischenden Töne überreizten die Sinne bis an die Grenzen, versuchten, über die Nerven und Blutgefäße an das Herz zu gelangen und es in Fetzen zu reißen. aPe schrie auf, er brüllte gegen den allgegenwärtigen Chorus des Todes an, riss sein Schwert aus der Scheide und rammte es mit aller Kraft in den Boden, direkt in die Brust einer verdammten Seele. Ein Schwall von Blut schoss aus der Wunde, sprudelte an die Decke und besudelte alles, was noch ein Quentchen Reinheit besaß. Der Affe taumelte und wäre gestürzt, hätte ihn Tomekk nicht aufgefangen. Sie waren alle hier.
In der Hölle.
Die Tatsache, dass seine Gefährten mit ihm waren, gab aPe neue Kraft, Kraft, die er dazu einsetzte, eine dicken Panzer um seine Seele zu weben, der Schutz vor den geifernden Fängen des Todes bieten würde.
Und zwischen all diesem Grauen, zwischem dem stürmischen Ozean aus Blut, dem Chaos durcheinanderfliegender Körperteile und Hautfetzen stand er und lachte, so dunkel und abscheulich, als hätte er das Herz des Beliar verspeist. Malakai! Sei verdammt.....!
"Willkommen in meinem bescheidenen Heim, Sterbliche!", brüllte er. Und dann nahm es seinen Lauf, ein Bild, dass sich bis auf alle Ewigkeit in aPe's Gedächtnis brennen und ihn für immer an diesen Augenblick erinnern sollte. Die Leiber lösten sich von den Wänden, fielen von der Decke und richteten sich auf. Die abgetrennten Beine, Arme und Brustkörbe krochen aufeinander zu, blutige Fetzen hinter sich her ziehend, und wuchsen zusammen, zu Kreaturen, so unaussprechlich grauenerregend, dass selbst der finsterste aller Schwarzmagier keine Worte dafür finden könnte.
Die Zombies keuchten, spuckten Eiter aus ihren verfaulten Rachen und folgten dem Ruf ihres Meisters.
"Vernichtet sie!"...
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17.02.2002 21:39 | #34 |
Tomekk |
Dann erschall ein lautes Scharren. Das Scharren von 10 Schwertern, die aus ihren Scheiden gerißen wurden. Dann stürzten sich die Gefährten wie ein Mann auf die Zombies. Sie hackten auf sie ein in blinder Wut und zerlegten sie wieder in die Einzelteile, aus denen sie entstanden waren. Tomekk sah, wie ein Templer einen der Zombies in der Mitte zerteilte, als er auch schon selbst von einem der Zombies bedrängt wurde. Der Zombie schlug mit seinen Pranken nach ihm und verletzte ihn schwer an der Schulter. Nun wurde Tomekk richtig wütend und drang mit seinem Schwert auf den Zombie ein. Zuerst schlug er dem Zombie den Arm ab, mit dem er ihn verletzt hatte, Nun hatte der Zombie eine ungeschützte Seite, das besiegelte sein Schicksal. Tomekk schlug noch zwei mal auf den Zombie ein, traf jedoch nicht, drehte sich dann einmal um sich selbst und zerschnitt den Zombie mit dieser Bewegung in 2 Stücke, die leblos zu Boden fielen.
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17.02.2002 22:03 | #35 |
hoRny aPe |
aPe drehte sich einmal um die eigene Achse, ließ Affenzahn elegant durch die Luft wirbeln und rammte einem angreifenden Zombie die Klinge in den Brustkorb. Als er des Schwert wieder herauszog, hing ein sackähnliches, glibbriges Etwas daran, das wohl mal die Lunge des bemitleidenswerten Bastards war. Ein weiterer Hieb und der Zombie war vom Fluch der Unsterblichkeit erlöst. Der Affe versuchte Malakai im Kampfgetümmel auszumachen, er arbeitete sich an der Flanke langsam vor, zerfetzte Fleisch, hackte Körper in Stücke und blockte mit Mühe die heftigen Schläge der sabbernden Höllenkreaturen ab. Es gelang ihm, an der Seite eine kleine Bresche durch den Haufen verfaulten Fleisches zu schlagen. Die Kampfschreie von Tomekk, Uher und Kaelan und das Zischen der Magiegeschosse, die Champ aus seinen bloßen Händen rasen ließ, übertönten fast das Geächze und das Geschrei der Untoten.
Und dann standen sie sich gegenüber.
Auge in Auge.
Gut und Böse.
Schwarz und Schwarz.
"Deine Kraft ist beeindruckend, Sterblicher, ich bin immer wieder überrascht von der Macht, die der Zorn euresgleichen verleihen kann.", zischte Malakai und nahm eine provokante Haltung ein.
Wortlos ließ aPe seine Klinge rotieren und näherte sich seinem Todfeind, langsam und bedächtig, jeden Moment auf einen plötzlichen Angriff gefasst. Der Kainit grinste und entblößte seine Zähne.
"Warum tust du das? Ich kann es nicht glauben, dass ich mich für einen erbärmlichen kleinen Sterblichen interessiere, aber die Gefühle, die das Fundament deiner Kraft bilden, faszinieren mich. Unseresgleichen hat es nicht nötig sich so nichtigen Dingen wie.."
Er machte eine verächtliche Geste.
"..Emotionen hinzugeben."
Seine Miene verfinsterte sich und legte die Hände ineinander, als ob ihn das drohende Schwert des Affen nicht im geringsten beunruhigte. "Du glaubst, du kannst ihrer Seele Frieden schenken, indem mich tötest. Du glaubst, mein Tod bedeutet ihre Erlösung."
Er schwieg einen Augenblicke, dann riss er die Hände zur Decke und stieß einen gellenden Schrei aus, Flammen schossen an seinem Körper hoch und drangen aus seinem Mund und seinen Augen, sie bäumten sich auf, strotzend vor zerstörerischer Energie, bis sie schließlich langsam in der Luft vergingen. Erschrocken wich aPe einige Schritte zurück um umklammerte sein Schwert noch fester, Schweiß drang aus jeder Pore seines Körpers, seine Glieder wollten vor Furcht zittern, doch aPe untersagte es ihnen.
Er würde keine Furcht zeigen.
Er würde dieses Gefühl vergessen, es aus seinem Bewusstsein verbannen und erst wieder hereinlassen, wenn Malakai seine Blutschuld bezahlt hatte. "NARR!!", brüllte der Kainit.
"Ich habe ihr zu einer neuen Existenz verholfen, zu einem Dasein jenseits deiner lächerlichen, dreidimensionalen Vorstellungskraft. Sie ist jetzt vollkommen, sie ist die Essenz des Bösen, sie symbolisiert das Herz der alles verzehrenden Dunkelheit, sie..."
Er lachte.
"....ist mein Kind."
Der Zorn wuchs in aPe wie eine geifernde Bestie, wie ein wildes, unzähmbares Tier. Der Hass loderte in seinen Augen auf und schoss von seinem Herzen aus in jede einzelne Körperzelle, in jedes Glied, jedes Molekül seines Leibes war erfüllt von unbändiger Wut.
"NEIIIN!!!", brüllte er und ehe seine Sinne die Taten seiner Glieder erfassen konnten, hatte er sich auf den Vampir gestürzt und seine Klinge hoch über den Kopf gerissen...
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17.02.2002 22:42 | #36 |
hoRny aPe |
Stahl traf auf Stahl.
Wenn aPe noch bei klarem Verstang gewesen wäre, hätte er sich gewundert, dass Malakai sein Schwert gezogen hatte und nicht die Macht der Magie einsetzte, aber der Hass hatte seine Sinne umnebelt, er nährte ihn und gab ihm immer wieder neue Kraft. Nur ein geübtes Auge konnte die Schwerter erkennen, die sich hinter den gleißenden Leuchtspuren verbargen, die die Klingen hinter sich herzogen, während sie immer wieder aufeinanderprallten und die Wut, mit der sie geführt wurden, aneinander entluden.
Malakai stieß ein zorniges Fauchen aus und ließ sein Schwert nach vorne schellen, traf aber nur die Luft, die einen Herzschlag zuvor noch mit aPe's Körper ausgefüllt war. Dieser wirbelte herum und ging in die Knie, um einem weiteren Hieb zu entgehen. Er rollte sich auf dem Rücken herum und stieß seinen Stiefel mit aller Kraft gegen das Schienbein seines Widersachers. Der Kainit verlor für einen winzigen, kaum in den geläufigen Zeiteinheiten messbaren Moment das Gleichgewicht, dies nutzte aPe sofort aus, um wieder auf dei Beine zu kommen und Affenzahn auf den Schädel des Vampirs zurasen zu lassen. Malakai sprang zu Seite, wich den Angriffen des Affen immer wieder geschickt und geschmeidig mit katzenhaften Bewegungen aus. Er ließ einen heftigen Überkopfschlag seines Gegners ins Leere gehen und nutzte die kurze Verwundbarkeit voll aus. Malakai stützte sich auf seine Klinge, riss die Beine nach oben und rammte aPe seine Füße gegen die Schläfe, der harte Treffer schmetterte den Novizen zu Boden. Röchelnd versuchte er sich aufzurappeln, aber seine Arme gehorchten seinen Befehlen nicht mehr, die Hallen aus Blut und Fleisch verschwammen um ihn herum. Er formte seine Augen zu schlitzen und biss die Zähne zusammen, zwang seinen Geist, der nach Ruhe schrie, in seinen Körper zurück und versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Eine wabernde Gestalt baute sich vor ihm auf und während sich sein Augenlicht langsam wieder erholte, gewann die Shilouette und alles um sie herum wieder an Konturen. Ein blitzendes, langes Etwas kam über seinem Kopf zum Vorschein und bevor Malakai seinen Schädel frontal durchbohren konnte, hatte sich aPe zur Seite gerollt, in einer letzten, unfassbaren Kraftanstrengung sein Schwert vom Boden gerissen.
Seine Sinne tanzten.
Sein Körper bebte.
Die Zeit um ihn herum schien auf einmal einzufrieren, es wurde still und nur sein eigener Herzschlag, der in einem beruhigenden, gleichmäßigen Rythmus die unwirkliche Stille zerschnitt, zeugte von Leben an diesem Ort des Todes. Und dann zerbrach die Stille, platzte auf, explodierte und schleuderte ihre Bruchstücke in alle Himmelsrichtungen.
Der Schrei war zuerst leise und dumpf, dann wurde er immer lauter und war schließlich so ohrenbetäubend grell, dass die Säulen, die die Decke des Saals aus Fleisch stützten, zu bersten begannen.
Stahl traf auf Fleisch.
Der Halswirbel war weich, er war so leicht zu durchcschneiden wie ranzige Butter.
Malakais blutüberströmter Kopf schien noch für eine Ewigkeit in der Luft zu hängen, bis das Rad der Zeit wieder zu rotieren begann.
Der Körper des Kainiten zitterte, der rechte Arm hob, vom letzten Impuls, den er vom Gehirn erhalten hatte, das Schwert, der Körper humpelte auf aPe zu. Dann schoss ein gewaltiger Blutschwall gen Himmel und ergoss sich auf den toten Körper, der wie ein nasser Sack zusammenbrach.
Die Rache war vollendet.
Die Blutschuld war bezahlt.
Mistress war gerächt.
Nein......
"Hallo, mein Geliebter."
Nein, das ist nicht wahr...
"Was hast du meinem Vater angetan?"
Nein, sei verflucht, nein, nein, NEIN......bitte
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18.02.2002 16:07 | #37 |
Tak |
Tak hatte interessiert dem Kampf zwischen aPe und dem Vampier zugsehen und war beeindeuckt von den Kampfkünsten des Affen.
Aber irgendwie hatte aPe trotzdem verlohren.
Eine Vampier - Dame stand jetzt dort, wo vorher der Kampf stattgefunden hatte, und aPe starrte sie ungläubig an, sein gesicht war von Hass und Kummer verzerrt.
Aber da war noch etwas anderes, etwas, das bisher keinem von ihnen aufgefallen war:
Die Zombieteile waren weg. Alle.
Langsam schälte sich ein riesiger Schatten aus einer Ecke des Raumes, die so finster war, das "Dunkelheit" nicht mehr das richtige Wort zu sein schien. Tak beobachtete, wie erste Konturen sichtbar wurden, ein riesiges Ungetüm, das nur aus Klauen, Zähnen und Stacheln zu bestehen schien.
Ein Gargantua, den Mistress aus den Teilen der Toten erschafen hatte, wärend ihr "Vater" mit aPe gekämpft hatte. Mistress wollte die Sumpfler töten, um mit ihrem Geliebten allein sein zu können, von jetzt an bis in alle Ewigkeit.
Endlich bemerkten auch die anderen das Riesenmonster, und sie sammelten sich bis auf aPe, der sich noch immer mit der Vampirella unterhielt, an einem Punkt, um den Knochengolem zu bekämpfen, aber irgendwie wusste jeder von ihnen, dass sie nicht die geringste Chance hatten.
"Ihr müsst die Kainitin töten, ich wede so lange ihr Spielzeug ablenken!" rief Tak, und ohne eine Antwort abzuwarten, schnappte er sich einen auf dem Boden liegenden Schädel (der hatte zu keinem der Zombies gehört) und warf ihn auf den Gargantua.
"He, hier bin ich, du Mistvieh! Komm und fang mich!" Es klappte. Der Gargantua ging wütend auf den Novizen los und ließ die anderen links liegen. Fürs Erste jedenfalls.
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18.02.2002 16:38 | #38 |
hoRny aPe |
Sie war so wunderschön.
Ihr Antlitz glich noch immer dem eines Engels und doch schien es wie eine trügerische Maske hinter der sich ein zähnefletschendes Monstrum verbarg. "Was ist denn, erkennst du mich etwa nicht mehr?"
Mistress schlenderte an dem blutüberströmten Leichnam Malakais vorbei, würdigte ihn nicht eines Blickes.
Ihre Wangen waren fahl und blass, der Blick war leblos und leer, die Lebensfreude und die Liebe, die ihre Augen einst ausstrahlten, waren dem finsteren Nichts der Dunkelheit gewichen. Mit diesen Augen sah sie aPe nun an und ihm war, als ob ihr Blick ein Feuer tief in ihm entfachte und seine Seele in Brand setzte. Innerlich krümmte er sich vor Schmerzen, schrie sein Leid dem Himmel entgegen, der hier in der Hölle keine Bedeutung hatte. Sie lächelte.
Das strahlende Weiß ihrer spitzen Zähne stand im starken Kontrast zu ihrer düsteren Erscheinung, dem langen, pechschwarzen Haar, das leblos an ihrem Kopf hing, das lange, mit kunstvollen roten Ornamenten bestickte Kleid, das die untote Blässe ihres Körpers zu verbergen suchte und die langen Fingernägel, die mehr an die reißenden Klauen einer Raubkatze, denn an menschliche Hände erinnerten.
Und dennoch war sie auf eine unheimliche Weise wunderschön, schmerzhaft schön, wie eine wundervolle Rose, die mit herrlich duftenden Blüten lockte und dennoch hinter ihrer zauberhaften Fassade scharfe Dornen verbarg.
aPe war unfähig auch nur einen Ton von sich geben, er stand da, wie im Angesicht der Medusa, das Schwert fest umklammert und am ganzen Leib zitternd. "Wer...was bist du?"
Sie lachte.
"Ich bin Mistress..."
"NEIN!"
"Wer bin ich dann? Sag es mir!"
"Ein Dämon."
Sie grinste und trat näher an ihn heran.
"Vielleicht. Aber ich bin auch Mistress. Ich bin beides und doch jedes für sich. Du kannst dir dieses Gefühl nicht vorstellen, ich bin frei von jeglichen, primitiven Zwängen, die mir das sterbliche Dasein auferlegte, ich bin mehr als ich jemals zu träumen gewagt habe, ich kann das unglaubliche Kribbeln der Macht in meinen Fingerkuppen spüren, sie brennt nur so darauf, dass ich sie entfessele, dass ich ihre zerstörerische Kraft nutze um Leid und Unheil über eure erbärmliche kleine Welt zu bringen, es ist wie elektrisierend, sie in Zaum zu halten, die höchste Extase, es ist vollkommen, ich bin vollkommen, ich..." Sie hielt inne und holte Luft.
"..bin unsterblich."
aPe ballte die Hände zu Fäusten und versuchte, die aufschäumende Wut und die verzweifelte Liebe, die er noch immer für sie empfand, gleichzeitig in Zaum zu halten.
"Das bist nicht du, die da spricht. Es ist dein Körper, aber deine Seele ist gefangen, ich kann deine Hilferufe hören, ich kann dich erlösen. Ich werde dich erlösen."
Die Kainitin schüttelte heftig den Kopf als versuchte sie, schmerzhafzte Gedanken aus ihrem Bewusstsein zu treiben.
"NARR!! Aaah, sie ist sehr stark, die Kleine, sie wehrt sich gegen mich mit aller Kraft. Aber bald wird ihr Widerstand gebrochen sein und ihre Seele wird mir gehören!"
Es war nicht die Stimme, dessen Klang seine Ohren einst verzauberte, es war die Stimme Malakais, des Dämons, der in seinem Kind weiterlebte. Sie besann sich wieder und setzte erneut dieses kalte Lächeln auf. Sie sprach weiter, diesmal mit Mistress' Stimme.
"Auch du kannst dieses Geschenk erhalten."
Sie kam näher.
"Du kannst sie wiederhaben, deine Geliebte. An ihrer Seite die Ewigkeit erleben. Ich mache dir ein einmaliges Angebot."
Sie blieb vor ihm stehen und strich ihm zärtlich durchs Haar. "Wo warst du?"
Sie beugte sich vor und küsste ihn. Der Kuss war warm und innig und doch kalt und befremdlich, aPe fröstelte, er wollte sich von ihr losreißen, doch seine Glieder gehorchten ihm nicht, sie spielte mit ihm wie mit einer Marionette. Ein rasender Schmez durchzuckte seine Lippen, er schrie auf, riss sich los und stürzte zu Boden.
Mistress lachte schallend auf, ihr Mund war blutverschmiert. Sie strich mit der Zunge über die Lippen und leckte genüsslich das frische Blut daran ab. "Ich hab dich so vermisst."
Sie packte ihn am Kragen und zerrte ihn mit beinahe übermenschlicher Kraft hoch, presste seinen Körper an sich.
Nein....
"Komm zu mir...."
Mistress stieß ein Zischen aus und ließ ihre Zähne auf seine Hals zurasen. In diesem Moment war das letzte Quentchen Menschlichkeit von ihr gewichen, sie war nur noch eine blutrünstige Bestie, deren einziger Trieb in der sündigen Lust auf Blut lag.
Vergib mir....
Die Kainitin taumelte und wankte einen Schritt zurück.
Ich liebe dich.
Sie blickte langsam an sich herunter, an die klaffende Wunde auf ihrer Brust, aus der ein dicker Holzpflock ragte.
Sie bewegte ihren Kopf mit letzter Kraft nach oben und sah ihm in die Augen. Es war ein hasserfüllter, gequälter Blick, der eines sterbenden Dämonen. Doch für einen winzigen Augenblick brach die Menschlichkeit durch die grausame Mauer des Unlebens und offenbarte die verzweifelte Seele, die dieser tote Körper gefangen hielt, angekettet mit den Fesseln der Unsterblichkeit.
Es war Mistress, die ihn in diesem Moment ansah.
Derselbe Blick, den sie ihm bei ihrem ersten Treffen, nach ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer und während der wundervollen Abende auf dem Dach ihres Heimes geschenkt hatte.
Und dann wich sie wieder.
Und hinterließ nur Leere.
Die Starre setzte ein und der Kainitenkörper verharrte reglos, wie versteinert, seinem Schicksal hilflos ausgesetzt.
Eine Träne rann über aPe's Wangen und traf auf den kalten Stahl seiner Klinge, die er in diesem Moment aus der Scheide zog.
Ich werde dich befreien....
Er küsste die Spitze seines Schwertes und legte es Mistress auf die Stirn, es war ein altes Ritual aus seiner alten Heimat, dass vollzogen wurde, wenn einem unheilbar Kranken der Gnadentod gewährt wurde.
...die Ketten sprengen....
Er zitterte nicht mehr.
Er sah in ihre toten Augen.
....ich werde dich immer lieben.
Er drehte sich um die eigene Achse, ließ seine Klinge schwingen. Zuerst zerschnitt sie eine Weile nur Luft...
Er schloss die Augen.
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18.02.2002 20:33 | #39 |
Tak |
Tak mußte feststellen, dass er seinen Gegner unterschätzt hatte. Zuerst tat der Gargantua das, was der Novize erwartet hatte: Er schlug mit seinen Klauen nach ihm. Da der Golem aus Zombieteilen aber recht lange brauchte, um auszuholen, hatte Tak keine größeren Probleme, den Schlägen auszuweichen. Wenig später jedoch hielt das 5 Meter hohe Monstrum plötzlich inne und begann, sich förmlich aufzublasen, die Knochenstacheln auf seinem Rücken richteten sich auf, jede etwa 1,5 Meter lang und bis zu 20 cm dick.
Tak hatte sich auf einiges vorbereitet, nicht aber auf dass, was jetzt geschah - das Vieh verschoß die Knochenstacheln mit eier unglaublichen Wucht und Zielgenauigkeit, wie ein Stachelschwein, nur weit gefährlicher. Es gelang Tak, der ersten Welle knapp zu entkommen, doch als nur wenige Sekunden später der zweite Angriff folgte, war er zu langsam.
Ein Stachel erwischte ihn und bohrte sich genau durch seine linke Schulter. Durch die Wucht wurde der Novize mitgerissen, segelte einige Bruchteile einer Sekunde, die ihm aber wie eine Ewigkeit vorkamen, durch die Luft, und schließlich rammte der Knochen die Wand und bohrte sich tief hinein - Tak war aufgespießt, an die Wand gepfählt.
Welch Ironie, aber mit Mistress geschah dies fast im selben Augenblick ebenfalls.
Schwärze. Langsam lichtete sie sich, die Helligkeit kehrte zurück - sofern man in der Hölle von Helligkeit reden kann.
Tak hob den Kopf und brauchte ein wenig, um sich zu orientieren. Was war los? Wieso berührten seine Füße nicht den Boden? Woher kam bloß dieser Schmerz?
Kaum hatte er gemerkt was los war, erblickte Tak den Kopf des Gargantua vor sich. Das Maul mit den mörderischen Zähnen war schon halb geöffnet, bereit, ihn zu verschlingen.
Doch der Novize hatte immer noch aPes Dolch in der Hand - eine vorzügliche Waffe, wie er mehrmals hatte feststellen können.
Hast wohl Hunger, was? dachte Tak. Nun ja, kein Wunder.
"Ich hänge hier und singe, da kommt ein Dämon - Schwein.
Ich kann mich nicht beherrschen, und hau ihm eine rein."sang er, obwohl dies kaum der geeignete Augenblick zum Singen war.
Aber wer neun Jahre lang bei den Carrac gelebt hatte, lernte irgendwann, solche Nebensächlichkeiten wie Schmerz ganz einfach zu ignorieren. Der Gargantua hatte das Maul weit genug aufgerissen, näherte sich. Als er nahe genug war, stieß Tak zu, traf genau einen Zahn mit der Spitze des Dolches, der Zahn zersplitterte.
Das Riesenvieh zuckte zurück, mehr aus Wut als vor Schreck oder gar Schmerz. Dann aber hob es die Klaue, und wenn es zuschlagen würde, hätte Tak keine Chance, zu überleben.
"KÖNNTET IHR VIELLEICHT MAL DEN MISTVAMPIER UMLEGEN?????"
schrie er mit letzter Kraft.
Benommenheit. Sie versuchte ihn zu übermannen. Nicht mehr lange, wenn er kein Riesenglück hatte.
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18.02.2002 21:00 | #40 |
hoRny aPe |
Der Gargantua riss sein Maul weit auf und stürzte auf den wehrlosen Novizen zu. Ein gellendes Brüllen hallte durch den Saal der Verdammnis als sich aPe's und Tomekk's Klingen beinahe gleichzeitig, bis zum Anschlag in den Rücken des Monsters gruben. Zornig wirbelte das Untier herum, schlug mit seinen gewaltigen Pranken nach den Angreifern, die wie Ameisen an ihren Schwertern baumelten. aPe hing am Rücken des Monstrums und versuchte, seine Waffe herauszuziehen, doch im selben Moment doch im selben Moment blendete ihn ein gleißendes Licht und ein Hagel von magischen Geschossen prasselte auf die Front des Ungetüms nieder. Champ ließ ein wahres Feuerwerk an Zauberei entbrennen und bedeutete den Templern, die Flanke des Gegners zu attackieren. Vor Schmerzen bäumte sich der Gargantua auf, schlug wild um sich, Uher entging knapp einem gewaltigen Hieb, der statt auf den Körper des hohen Novizen auf den Boden niederging und selbigen zum Erbeben brachte. Nun drangen die Templer von rechts und Kaelan und Uher von links auf das Monster ein. Während der Gargantua unter Brüllen und Fauchen versuchte, seine Faus aus dem Krater zu ziehen, die sein Schlag hinterlassen hatte, stießen die Brüder gellende Kampfschreie aus und stürzten sich auf den knochigen Leib, begruben ihn unter ihren Klingen. Nach einer Weile entfuhr noch ein letztes, grausiges Röcheln der Kehle der Höllenkreatur, bis sie schließlich wie ein morsches Gerüst in sich zusammenbrach...
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18.02.2002 21:16 | #41 |
Tak |
Na, satt? dachte Tak, als das Monster mit ohrenbetäubendem Lärm auf dem Boden aufschlug.
Dann war nichts mehr. Die Erschöpfung und der hohe Blutverlust hatten gesiegt. Tak wurde Bewußtlos.
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18.02.2002 21:26 | #42 |
hoRny aPe |
aPe nahm den toten Körper der Bestie gar nicht wahr, wortlos und mit steinerner Miene ließ er sein Schwert in die Scheide zurückfahren, während sich die übrigen Gefährten um den schwer verletzten Tak kümmerten.
Er wusste nicht, dass er soeben einen Gargantua getötet hatte. Er wusste, dass er getötet hatte.
Schon wieder.
"Er braucht sofort Hilfe, er verblutet. Wir müssen hier weg!", rief Uher mit besorgter Stimme.
"Ja, wie sollen wir hier wieder rauskommen?", erwiderte Kaelan. aPe überlegte hastig, das Donnern, das in der Ferne zu hören war, wurde allmählich lauter und hallte zwischen den bröckelnden Säulen des Raumes wieder. Er kannte dieses Geräusche. Es war das Stapfen gewaltiger Hufe... Mjolnyr....
aPe zögerte keine Sekunde und rannte die fleischenen Stufen hinauf zum Leichnam Malakais. Eilig durchwühlte er die Taschen seines blutgetränkten Mantels und schließlich hielt er triumphierend ein goldenes Amulett mit sonderbaren Gravierungen in den Händen.
Er warf es Champ zu.
"Was kannst du damit anfangen?"
Der Baal beäugte das Schmuckstück eine Weile, das Stampfen wurde immer lauter und die Zeit immer knapper.
"Ähm, könntest du ein Zähnchen zulegen?"
Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf Champs Lippen, er strich über den goldenen Deckel und schloss die Augen.
"Wir verschwinden hier auf dem selben Weg, auf dem wir gekommen sind." Er murmelte einige unverständliche Worte, dann zuckte ein gleißend heller Blitz aus der Mitte des Raumes und zerteilte sich in zwei Hälften, zwischen denen ein waberndes, schwarzes Portal entstand.
"Na los, helft mir!", brüllte Uher und schleppte Tak zusammen mit Kaelan hindurch. Champ und die Templer folgten.
Die Säulen knackten und gewaltige Risse fraßen sich durch sie, als der gewaltige Huf Mjolnyrs durch die Wand brach und sich ein Schwall von Blut und Eingweiden in Malakiais Gemächer ergoss. aPe sah sich noch einmal um, blickte zu der Stelle, an der Mistress' regungsloser Leichnam lag.
Er lächelte sanft.
Die Säulen barsten auseinander und stürzten auf den Boden, genau an die Stelle, an der aPe vor einem Atemzug noch gestanden hatte.
Es war vollbracht.
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27.08.2002 00:41 | #43 |
Mistress |
Tonnenschweres Gestein lag über dem reglosen Körper, dessen Kopf vom Rumpf getrennt worden war. Die Menschen hatten gedacht, sie wäre tot, doch ein Vampir war nicht so leicht zu töten. Ein Vampir starb nicht, denn er war schon tot. Er fiel in eine Art Stasis, Starre, und konnte so Jahrhunderte verbringen, doch irgendwann schüttelte er sie doch wieder ab und erstarkte von neuem.
Bei ihr hatte es nicht so lange gedauert. Fast 200 Tage hatte sie dort unten regungslos gelegen, doch für einen Vampir war das nur ein Wimpernschlag. Nun begann sie sich leicht zu bewegen. Es fiel ihr noch schwer, denn sie war schwach und die Steine drückten schwer auf ihr, doch ohne Zweifel würde sie sich befreien. Schwere Steine rollte sie weg und zwängte sich unter ihnen hervor in den Alptraum der Hölle.
Sie war nun ein Vampir, doch man merkte ihr noch immer an, dass sie noch vor kurzem noch ein Mensch gewesen war, denn ihr erster Gedanke war, dass sie die Sonne wiedersehen wollte. Doch die Sonne würde ihr nur den Tod bringen, denn von ihrer Kraft erholte sich nicht einmal der mächtigste Vampir wieder. Trotz dieses Gedankens hielt sie an dem Wunsch fest, die Sonne zu sehen, und so machte sie sich auf die Suche.
Wonach, wußte sie selbst nicht genau, doch sie würde die Sonne wiedersehen, soviel war sicher.
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28.08.2002 17:54 | #44 |
Mistress |
Die Sonne, die Sonne. Wo war sie? Immer weiter stieg sie nach oben, doch Tageslicht kam nicht in Sicht. Wie sollte sie diesen Ort hier verlassen? Doch was war das?
"Ich bin der Herr über die Toten,
Sterbliche, mit der Haut so bleich,
Erzittere vor meinen Boten,
Denn dies ist mein Reich"
Als die Stimme verstummte wuchsen sieben Skelette aus dem Boden und kreisten die verängstigte Frau ein. "Was wollt ihr von mir?"
"Was ich will von dir?
Das ist wohl mein Bier.
Du drangst ein in meine Welt,
Mal schaun, wie lang es dir hier gefällt"
Mistress verstand immer weniger. "Ich bin nicht hier eingedrungen, ich habe mich verirrt. Ich suche nach der Sonne." Diesmal antwortete ihr die Stimme nicht. Die Skelette schlossen den Kreis enger um sie und plötzlich umschloß sie gnädige Nacht. Ihr Körper fiel zu Boden und ihre Sinne entschwanden.
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02.09.2002 22:20 | #45 |
Mistress |
Langsam fand sie das Bewußtsein wieder und hob den Kopf leicht. Als sie an sich heruntersah, bemerkte sie, dass ihre alten, zerfetzten Kleidungsstücke durch frische, weiße Leinen ersetzt worden waren. Langsam setzte sie sich auf und sah sich um. Ihre Umgebung war ihr fremd, doch zweifelsohne war sie noch immer weit von dort entfernt, wo sie hin wollte. Die Wände, die sie umgaben, waren noch immer die der Hölle. Doch es war kein trostloser Gang, in dem sie sich befand, sondern ein großer Raum. In einer der Wände konnte sie etwas sehen, was wohl eine Tür sein mußte, auch wenn sie als solche kaum erkennen konnte.
Dann sah sie nach unten. Sie saß auf einem großen Felsbrocken, der grob quadratisch geschnitten war und sie entfernt an einen Altar erinnerte. "Wo bin ich hier?", fragte sie sich. Doch ihre Frage wurde überraschend beantwortet. "Du bist in meinem Heim, Sterbliche. Doch leg dich wieder hin. Nun, wo du wach bist, können wir beginnen."
Noch bevor er die letzten Worte zu ende gesprochen hatte, öffnete sich die Tür und Skelette traten durch diese in den Raum. Sie alle waren bewaffnet, doch einer von ihnen unterschied sich von den Anderen. Dieses Skelett hatte eine Robe an und trug als einzige Waffe einen kunstvoll verzierten Dolch. Die Skelette stellten sich in einem Kreis um Mistress auf und das Skelett mit dem Dolch trat in den Kreis. "Nun wirst du bezahlen für deinen Frevel."
Das Skelett hob langsam den Dolch und ging immer weiter auf Mistress zu, wärend diese gehetzt nach einem Ausweg suchte. Sie war schon einmal gestorben, das reichte ihr. Nochmal mußte nicht sein. Doch, als das Skelett sie fast erreicht hatte, sah sie plötzlich ein Glitzern aus den Augenwinkeln.
Ein Tor hatte sich mitten in der Luft geöffnet. Es war kreisrund und schwarz, seine Oberfläche schimmerte und wabberte wie Wasser. Einen Moment überlegte sie, wo dieses Tor hinführen könnte, doch dann überlegte sie nicht länger, sondern sprang auf. Egal, wo es hinführte, schlimmer als hier konnte es nicht sein. Nun setzten sich die restlichen Skelette in Bewegung und versuchten, ihr den Weg abzuschneiden. Das Tor hatte sie fast erreicht, als die Skelette den Kreis ganz um sie schlossen.
Kurz blieb sie stehen und sah sich um. Sie war verloren. Überall waren Skelette. Kein Ausweg, das war das Ende. Und so, denn sein Ende im Blick konnte ein Mensch Fantastisches vollbringen, setzte sie ihre ganze Kraft in einen Sprung... und erreichte das Tor, nachdem ihr ein Schwert noch das Bein aufgeschnitten hatte. Und wieder wurde es Nacht um sie.
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