Liebe Leser des myrtanischen Boten. Wer etwas im myrtanischen RPG-Thread im Oktober las, konnte im Grunde erahnen was er in dieser Botenausgabe als Bericht aus dem Wald zu lesen bekommt. Trelis wurde vom Waldvolk angegriffen und in die Knie gezwungen. Doch was steckte dahinter? Wieso griff das eigentlich unpolitische Waldvolk ein? Diese und noch mehr Fragen werde ich euch im folgenden Bericht beantworten und erzählen was sich so abspielte.
Ebenso gibt es einen Kurzbericht zum waldvölkischen Samhainfest.
Waldvölkische DiplomatieDie Kriegstrommeln der Orks sprechen ihre eigene Sprache. Ihre dumpfen Töne im monotonen Rhythmus mögen zwar auf Dauer nebensächlich werden, doch weiß jeder der sie schon hörte, dass Krieg mit Sicherheit aufzieht. So war es, als die Orks am sildener Pass in Myrtana einfielen, so war es als sie vor Vengard standen und so ist es auch nun, da sie sich in ihrer Fehde gegenüber stehen und in den Augen und zur Freude der Menschen sinnlos die Schädel einschlagen.
Zur Freude aller Menschen? Nein, ein nur noch kleines Volk aus den Wäldern Myrtanas fürchtet die Konsequenzen. Denn mit dem Zerfall des orkischen Imperiums naht die Herrschaft und Ordnung der Getreuen Innos' in Myrtana. Waren die Orks bisweilen Feinde die langsam begannen in ihrem Herrschaftsgebiet eine gerechte Ordnung zu schaffen und sich weniger mit dem Volk der Wälder befassten. Sehen viele des Waldvolkes in den Getreuen Innos' nicht nur alte Bekannte denen sie nicht trauen können und wollen, sondern auch den Verlust ihrer Freiheit, da sie nach Okara im Grunde als Volk voller Vogelfreier gelten. Die Rache der Rebellen steht noch aus und gegen die schiere Masse der 'Menschen der Städte', wie man sie im Waldvolk verächtlich nennt, kommt man nicht an.
Man fürchtete weit schlechtere Zeiten, als momentan unter den Orks. Und so war es der Belang des Druiden Ornlu jenen aufzusuchen der in seinen Augen der stärkste Anführer der Orks in Myrtana ist. Als Träger eines Ulumulu war es dem Druiden gegönnt zum großen Kriegsherrn vorzutreten und den Dialog zu suchen. Etwas was in fast vier Jahren G3-RPG nie derart in Erwägung gezogen wurde - Diplomatie.
Das Gespräch handelte nicht davon, ob man ein Bündnis schließt, sondern wie man in Zukunft sich begegnen kann.
Viele Worte sprach man letztlich nicht, man kam direkt zum Punkt und der Sicht, dass man die Reviere des anderen respektieren könnte, sowie auch den anderen ohne sogleich anzugreifen leben lassen. Doch der große Kriegsherr wollte einen Beweis. Für sich und seine Getreuen. Morras sind Morras, so eine uralte, weise Orkphilosophie.
Der Vorschlag sah dann so aus - das Waldvolk sollte mit seinen Mitteln Trelis daran hindern in die große Orkschlacht einzugreifen. Faring indes sah zu die Orkschlacht zu gewinnen.
Tage später gab der Druide dann vor dem versammelten Rat des Waldvolkes die Worte Brosh' wieder und plädierte dafür zuzuschlagen. Es gab Diskussionen, mahnende Worte, Zustimmung und final die Einsicht, dass man eingreifen müsse, bevor man gar nichts mehr entscheiden kann. Die Mehrheit war dafür, hatte doch Chris aus der Küstenregion und auch andere bestätigt, dass die Königsreuen wohl erst nach dem Winter einen Feldzug wagen werden. Ein Irrtum den niemand vorhersehen konnte ausser womöglich die Schamanen der Orks?
Wie dem auch sei, was folgte war nicht nur ein schmutziger Guerillakrieg der Waldläufer rund um Trelis Höfe, die allesamt dem Feuer zu Opfer fielen, sondern auch ein Ritual des Druidenzirkels. An drei ihrer mystischen Steinkreise hatten sie sich gesammelt und mit koordinierten Kräften die alten Mächte geweckt um sie über Trelis zu bündeln und mit großem Knall zu entfesseln. Ein magisches Echo schallte über das Festland. Es rief nach den Ratten und sie kamen.
Fielen nun nicht nur mehr die Höfe von Trelis und Suchkommandos den Waldläufern zu Opfer, sondern auch Handelskarawanen aus Varant und Myrtana. Befiel Trelis alsbald eine unsegliche Plage. Ratten wohin man sah. Sie kamen von überall her und fraßen Vak wohl schier die Haare vom Kopf. Mit jeder Stunde, mit jedem Tag wurde das Chaos und die Verelendung in und rund um Trelis immer deutlicher. So deutlich dass die große Schlange Vak aus seiner Höhle kam und dann, wie es auch anders nicht kommen konnte, aus dem Hinterhalt durch einen Eliteschützen des Waldvolkes namens Dekker per Meisterschuss sein Ende fand.
Man hatte der Schlange in den Kopf geschossen und wütend wand und schlug ihr Körper um sich, bevor er aufgab. Trelis war geschlagen und es war abermals der Ulumuluträger der Brosh aufsuchte und vor der großen Schlacht Vaks Kopf übergab. Der blutige Deal war zu Seiten des Waldvolkes besiegelt, fehlte nur noch die Orkschlacht, der die Anführer des Waldvolkes hoch oben über Gotha stehend als Zuschauer beiwohnten.
Als die Schlacht entschieden schien, zogen sie sich zurück in Hoffnung, einen Waffenstillstand mit den Orks nun zu besitzen, der auf Ehrenworten beruhte.
Aber auch den Hintergedanken, der im Rat des Waldvolkes aufgekommen war. Die Orks als das eigentliche Schild des Waldvolkes gegen die Königstreuen. Das Waldvolk sah in seiner langen myrtanischen Geschichte Völker kommen und sehen, genauso wie Imperien und Königreiche. Es selbst hatte überlebt, weil es in der Natur immer Zuflucht fand und wartete, bis es sich wieder zeigte. Die Umstände jedoch in denen man sich befand, forderten eine konsequente Tat die in Zukunft noch erhallen mussten. Man hatte nicht für einen ewigen Frieden mit den Orks gekämpft. Man hatte für Zeit gekämpft, um sich von den Verlusten diesen Jahres zu erholen.
Weder Waldläufer noch Druiden gaben dem Orkimperium eine noch lange Lebensspanne, doch mit ihrer Tat hofften sie noch 2-3 Jahre zu kriegen.
Doch schienen die Götter was dagegen zu haben und es bleibt abzuwarten ob Rhobars II. Schachzug nicht im myrtanischen Winter mehr Opfer fordert als der Krieg. Als man davon hörte, dass plötzlich die Königstreuen in Montera aufkreuzten und das nicht nur die unbeliebten Rebellen waren, schien jedes Opfer umsonst. Hatte man sich falsch entschieden? Hätte man gar nicht eingreifen sollen? Oder sich gar unterwürfig den Königstreuen anschließen? Man wird es nie erfahren.
Die waldvölkischen Tage scheinen grauer, doch wenn die Tage grauer werden, zieht sich ein Waldvölkler noch tiefer ins Grün zurück und harrt die Zeit aus, bis eine Kultur ihren Zenit wieder überschreitet. So womöglich auch in Zukunft. Das nahende Thing des Waldvolkes, wird Klarheit schaffen, wie es weiter geht.