Das ist alles schon etwas länger her und in wenigen Tagen klopft schon die Ausgabe 11/2022 an den Briefkasten und will hereingelassen werden. Aber der Vollständigkeit halber hier noch der Hinweis, dass in der noch aktuellen Ausgabe Oktober 2022 der GameStar eine große Preview mit den Erkenntnissen, die die Redaktion auf der Gamescom gewonnen hat, enthalten ist. Samt Titelbild mit neu interpretiertem ikonischen Motiv mit der Schläfermaske über den Silouetten der prototypischen Spielklassen. Eben so wie es im Original gewesen ist. Erschienen ist die GameStar 10/2022 schon am 17.09. für Abonnenten und am 21.09. am Kiosk.
Auf insgesamt acht Seiten berichtet Redakteur Dimitry Halley über den derzeitigen Stand bei der Entwicklung. Zusammengefasst heißt das als Zitat von Producer Reinhard Pollice im Artikel:
Aktuell sind wir in der Mitte der Produktion. Wir machen an allen Fronten sehr, sehr gute Fortschritte. Wir haben im Prinzip die ganze Welt als Blockout und arbeiten gerade daran, das alles zu befüllen und zu dekorieren, dass die ganze Welt schön und richtig aussieht. Den ersten Vorgeschmack hat man ja schon im Trailer bekommen, mit der Alten Mine.
Neben dem Text zeigt der Artikel auch einige hoch aufgelöste Rüstungsdesigns des Alten Lagers und des Sumpflagers für das Remake, in denen man die Originale sofort wiedererkennt. Außerdem einige Screenshots aus dem Alten Lager (Arena, Schmiede, Marktplatz). Die Spielwelt wird in weiten Teilen der aus dem Original bekannten gleichen. Es sind also keine plötzlichen Erweiterungen zu erwarten. Auch die Design-Philosophie, möglichst wenig Anzeigen auf dem Bildschirm zu haben, wird beibehalten. Der Spieler soll nicht aus der Immersion herausgerissen werden.
Auch Urgestein Kai Rosenkranz, als für Sound und Musik zuständiger Mitarbeiter bei den Machern des Originals vor über 20 Jahren mit dabei, ist nun wieder an Bord und bearbeitet somit seinen eigenen Soundtrack von damals neu. Er merkt selbstkritisch an:
Beispielsweise fallen mir jetzt Sachen auf im Original-Soundtrack, wo ich mir sage: Das hättest du damals schon anders machen müssen. Da freue ich mich jetzt, dass ich dazu nochmal die Chance bekomme. Zum Beispiel die Tatsache, dass die Musik manchmal so repetitiv ist und es gar nicht so viel Material gibt.
Und außerdem kommt von ihm natürlich auch jede Menge Expertise in Sachen Gothic-Atmosphäre und Spielgefühl.
Das Kampfsystem hingegen soll grundlegend modernisiert werden. Das System soll mehr als nur die Optionen Blocken, Ausweichen und Angreifen bieten. Die Schlagrichtung soll wichtig und das Kampfsystem für verschiedene Waffenarten individualisiert werden. Ebenso wird an einer entwickelteren KI gearbeitet, die zum Beispiel unterschiedliche Taktiken der Monster erlauben könnte. Tätigkeiten wie das Drehen eines Fleischspießes sollen nun tatsächliche Ergebnisse bringen. Ein Kochsystem ist möglicherweise angedacht. Schlösser knacken und Taschendiebstahl soll auch anders umgesetzt werden als im Original von 2001.
Dimitrys Fazit lautet am Ende unter anderem so:
Das Remake zeichnet das Original minutiös nach: Open World, Story, Charaktere – all das bleibt wie damals.
Die geplanten Neuerungen verstärken die Pinselstriche von damals, statt das Kunstwerk zu verändern: neue Kämpfe, verbesserte KI, eine noch dichtere Atmosphäre, sinnvollere sinnlose Tätigkeiten und natürlich eine komplett überarbeitete Optik.
Hätte ich mir persönlich ein bisschen mehr Mut zu neuen Inhalten gewünscht? Vielleicht. Ein paar neue Minentalbewohner samt frischen Quests hätten dem Spiel bestimmt nicht die Suppe versalzen. Aber hey, das sind Details. Dass das Gothic Remake weit weniger Kurswechsel betreibt als der Playable Teaser von 2019, bleibt definitiv die richtige Entscheidung.
Die Ausgabe 10/2022 kann nicht nur am Kiosk, sondern auch für 7,99 € im GameStar-Shop einzeln erworben werden.Das ikonische Cover ohne störenden Text darüber bekommen allerdings nur Abonnenten.
Links zum Thema:
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Diskussion mit Kai Rosenkranz und Reinhard Pollice im Forum
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Homepage @ GameStar.de