Bereits zu den Gründungszeiten des RPGs kam die Idee auf, die Geschichte Gothics auch aus der Sicht der Orks zu erleben. Jedoch verlief die damals gegründete Gilde der Ulumulu Träger recht schnell im Sande und versank in der Vergessenheit des Forums.
Erst ein knappes Jahr nach Gründung der Ulumulu Träger wurde die Idee einer Gilde der Orks in der Regeldiskussion wieder aufgegriffen. Jedoch schien die Mehrzahl damals einer Orkgilde eher pessimistisch gegenüber zu stehen. Die wenigen, welche die Idee allerdings unterstützten, konnten erwirken, dass sie zumindest probehalber für wenige Tage ihren eigenen RPG-Thread erhielten. Nach diesen ersten Probeposts beschloss der Gildenrat eine Zulassung von Orkaccounts fürs RPG, jedoch nicht die Gründung einer eigenständigen Gilde. Dies bedeutete, dass jeder im RPG angemeldete User einen Ork-Zweitaccount erstellen konnte, jedoch hierfür nur drei verschiedene Stufen zur Auswahl standen. War ein Ork einmal erstellt, so konnten weder in seiner Stufe noch in seinen Skills verändert werden.
Zu den aufsehenerregendsten Aktionen der Orks im ersten halben Jahr nach ihrer Gründung gehörte zweifellos der Überraschungsangriff auf das Neue Lager, welcher wenige Monate vor der RPG-Umstellung auf das neu erschienene Gothic 2 stattfand.
Die RPG-Umstellung auf das neue Spiel bedeutete für die Orks eine große Veränderung. Es wurden nicht nur die Skills geändert, auch wurden die möglichen Ränge überarbeitet. So wurde die Regelung der starren Ränge abgeschafft und somit die Beförderung der Charaktere ermöglicht. Die neue Vorlage von Gothic 2 brachte zusätzlichen Schwung in die Gruppe der Orks. Es kam bereits im ersten Jahr der neuen Welt nicht nur zu gelegentlichen Scharmützeln an der Palisade, es fanden auch weitere Überfälle auf die anderen Lager statt. Schon wenige Monate nach der Umstellung fand bereits ein paralleler Angriff auf das neue Sumpflager und auf das Kloster Innos' statt. Kurze Zeit später war das nächste Ziel der Orkarmee das Kastell des Zirkels um Xardas. Auch wurde die neue Möglichkeit der Seefahrt genutzt. Auf dem Seewege konnte die Befestigung der Stadt Khorinis einfach umfahren und diese somit vom Hafen aus angegriffen werden.
Doch auch außerhalb des Rollenspiels tat sich etwas. Einige der alteingesessenen Orks zogen sich zurück und wurden durch neue motivierte Schreiberlinge ersetzt. So kam es auch, dass gegen Ende 2003 der erste richtige Rat der Orks gegründet wurde, welcher fortan die Geschicke der Orks leiten sollte. Mit frischem Elan machten sich die Orks im RPG daran hinter der Palisade ein befestigtes Lager mit allem Drum und Dran aufzubauen. Hierzu wurde das ehemalige Sumpflager als Grundlage und auch der Tempel wieder genutzt. Kurz darauf erlebten die Orks den ersten Gegenangriff. Die Garde Innos' rächte den Angriff auf Khorinis und befreite die Sklaven der Orks. Vom Angriff geschwächt, musste eine Lösung her, damit die Gilde den Winter heil überstand. Kurzerhand machte man sich daran sich an den Bauernhöfen zu bedienen.
Im März 2004 tat sich schliesslich auch Off-Topic wieder etwas. Um mehr Orks anzulocken wurde der Einstiegsrang auf den 3. Rang gesenkt. Außerdem entschied sich die Orkgilde den Rat abzuschaffen und stattdessen alles basisdemokratisch zu entscheiden. Gemeinsam wurde dann die wohl größte Aktion zu Zeiten von Gothic 2 gestartet - ein Angriff auf ganz Khorinis! Zuerst wurde der Belagerungszustand der Burg im Minental wiederhergestellt, von da ging es aber weiter. Eine riesige Orkarmee griff unterstützt vom Steindrachen Pedrakhan die Stadt Khorinis an. Nur durch die Zusammenarbeit aller Gilden konnte dieser Angriff abgewehrt werden.
Gegen Ende des Jahres 2004 wurde schließlich wieder ein Gildenrat eingesetzt, da die Basisdemokratie bei den sehr unterschiedlich aktiven Mitgliedern nur schwer umzusetzen war. 2005 folgten weitere Aktionen, wie ein Angriff auf das Piratenlager und ein weiterer Angriff auf die Burg im Minental. Das Jahr 2006 war rpg-lich von internen Unruhen in den Reihen der Orks geprägt. Diese endeten in einer Rebellion und der Spaltung der Orkgilde. Während die Sieger die Stellung im Minental hielten, zogen sich die Geschlagenen hinter die Berge zurück.
Pünktlich auf den Jahreswechsel 2006/2007, und der damit verbundenen Umstellung auf Gothic 3, hatten die Orks endlich etwas zu feiern. Das erste Mal in der Geschichte siegten sie - und zwar über alle. Die vergangenen Niederlagen waren alle auf einmal vergessen, als die Burg im Minental fiel, als Onars Hof fiel, als das Sumpflager fiel und schließlich die Stadt Khorinis erobert wurde. Doch auch Off-Topic änderte sich nun viel, denn man war keine Zweitaccountgilde mehr, nein, endlich hatten es auch die Orks geschafft eine »richtige« Gilde zu werden. Das hieß von nun an durften auch Ork-Erstaccounts erstellt werden, mit den Orksöldnern kamen nun auch Menschen in die Gilde, der Einstiegsrang war nun wie bei allen anderen Gilden auf Rang 1; außerdem bekam die Gilde ihr eigenes OT-Forum. Neu war auch die Illusionenmagie der Schamanen, die nun ebenfalls 4 Stufen besaß. Im RPG schloss man sich dann auch der Myrtanischen Armee an, und ließ sich in Faring nieder. Dort wurde die neue Heimat aufgebaut und angepasst. So wichen den bisher kriegerischen Projekten erstmal Aktionen wie der Bau einer Wohnhöhle unter Faring oder ein Sklavenaufstand. 2008 folgte schließlich der große Krieg im RPG. Als Erstes eroberten die Orks Lago, kurz darauf verloren sie das Fischerdorf Ardea kurzzeitig an die Anhänger des Königs, nur um es anschließend mit geballter Kraft fast dem Erdboden gleich zu machen. Und schließlich marschierte man gegen Vengard. Die Niederlage in dieser Schlacht führte zu einer Wende was die Loyalität der Orks gegenüber ihrem Oberbefehlshaber Kan betraf. Am Jahresende fand schließlich die erste große Orkquest statt. Als ein Meteorit einschlug, folgte man einer alten Prophezeiung.
Auf ein sehr ereignisreiches Jahr folgte ein sehr ruhiges. So kam erst Ende 2009 wieder Schwung in die Reihen der Orkgilde. Nun wurden endgültig die Pläne für Kans Sturz geschmiedet. Hierzu begaben sich die rebellischen Clans gemeinsam auf die Jagd nach einem einzigartigen Ulu-Mulu. Schließlich geeint überrannten sie ihre Hauptstadt und stürzten ihren Peiniger. Dies hatte gravierende Folgen für das ganze Myrtanische Reich. So zerstritten sich anschließend die verbliebenen Statthalter untereinander worauf die einzelnen Städte nur noch für sich selbst standen und die geeinte Orkarmee in Myrtana Geschichte war.
Off-Topic entwickelte sich die Gilde zu einer kleinen, aber verschworenen Gemeinschaft. Eine richtige Erstaccountgilde wurde nie aus ihr, sie bestand fast immer aus mehr Zweitaccounts als Erstaccounts. Allerdings gab es dadurch immer eine Fülle von sehr erfahrenen Rollenspielern, die sich in dieser Gilde tummelten, sie begleiteten und formten. So gibt es die Gilde der Orks noch heute, ein kleiner Haufen von Verrückten, die in sehr lockerem Rahmen gemeinsam Spaß daran haben eine Gemeinschaft von kriegerischen Orks und ihren Söldner zu beleben und mit ihr Abenteuer im Rollenspiel zu erleben.
von lugdrub
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