Zum Stand der spielbaren Version sagte Kai auf der Präsentationsveranstaltung "Wir haben keine besondere Version für die GC zur Verfügung, das was ihr hier seht und spielen könnt, ist einfach der letzte Entwicklungsstand, den wir schnell auf CD gebrannt und mit nach Leipzig genommen haben." Demzufolge lief das Spiel natürlich auch noch nicht restlos stabil. "Das Spiel ist zum jetzigen Zeitpunkt auch noch überhaupt nicht optimiert", erklärte Kai. Deshalb ist auch der eine oder andere Ruckler zu sehen.
In der spielbaren Version begehbar ist die kleine Stadt Montera. Am Stadttor hält ein Ork Wache, im Inneren der Siedlung arbeiten die Menschen, soweit implementiert, und gehen ihren Beschäftigungen nach. "Montera ist eine der ersten Siedlungen, die von den Orks erobert wurden", erzählte Kai während der Präsentation. "Deshalb verläuft hier das Leben schon wieder recht normal. Die Menschen haben sich sozusagen schon daran gewöhnt, daß sie nun nicht mehr für den König arbeiten, sondern für die Orks." Steinhäuser und Hütten stehen bunt durcheinander gewürfelt, überall stehen Kisten und Fässer, hier und da arbeitet ein NPC. Ein oder zwei Orkwachen passen auf, das alles seinen Gang geht. Ansprechen kann man niemanden, da das Dialogsystem noch nicht implementiert ist. Kämpfe sind ebenso noch nicht möglich. Menüs jeder Art fehlen ebenfalls noch. Alles, was man tun kann, ist durch die mit NPC und Objekten versehene Stadt zu laufen und die Grafik zu genießen. Das Aussehen des Helden hat sich auch etwas geändert. Er wirkt nun ein wenig wie Diego mit dunkleren Haaren und längerem Zopf. Aber vielleicht war die Figur, die man steuerte, auch gar nicht der Held, sondern jemand anders. Übrigens kann man nun den Helden mit der Kamera umkreisen und sieht ihn somit auch von der Seite und von Vorne, wenn man möchte.
Auch zu den Perks und zur Funktionsweise des Skillsystems sagte Kai ein paar Worte. "In Gothic 2 beherrschte man einen Skill in Prozentwerten: 10% Einhand, 50% Armbrust und so weiter. In Gothic 3 wird das Skillsystem sozusagen digital. Das heißt, entweder man kann etwas, oder man kann etwas nicht", erläuterte er das neue Konzept und fuhr fort "Das bedeutet, daß die einzelnen Skills in viele kleine Schritte unterteilt werden, die man einzeln lernen kann. Zum Beispiel bei Einhand könnten das Spezialattacken gegen Orks oder Moves gegen bestimmte Monster sein."
Der Detailgrad des Spiels ist sehr hoch. Am Wegesrand vor den Toren Monteras steht ein Innosschrein, der um ein Vielfaches detaillierter modelliert ist, als noch in Gothic 2. Stefan Berger am für die Präsentation aufgebauten Rechner schaltete auch den Wireframe-Modus, um zu zeigen, wieviele Polygone alleine schon für die Figuren verwendet werden. Ladezeiten wird es übrigens trotz der größeren und detaillierteren Welt keine geben. Wie schon in den Vorgängern wird die gesamte Welt in den Speicher geladen. Um dies zu bewerkstelligen, greifen die Entwickler auf ressourcenschonende Techniken und Tricks zurück. Zum Beispiel werden in der Ferne liegende Gebiete einfacher dargestellt. Kai bestätigte, daß die Welt von Gothic 3 ungefähr viermal so groß sein wird, wie die begehbaren Teile der Spielwelt in Gothic 2 inklusive Addon zusammengenommen.
Während der Präsentation beantwortete Kai auch einige Fragen zum Spiel.