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Xbox 360 Test

Dieser Xbox-Test bezieht sich fast vollständig auf die Technik von Arcania auf der Xbox 360.

Arcania hat viele schlechte Bewertungen bei den Online-Magazinen erhalten. Des öfteren wird erwähnt, dass die Xbox Version unglaublich schlecht umgesetzt sein soll. Was ist da dran?

Ich als Gothic-Fan seit Gothic 1 stand Arcania sehr skeptisch gegenüber. Die Informationen, die vor dem Release erschienen sind, haben mich teilweise positiv überrascht und auch teilweise Arcania in meinen Augen zu einem „no-go“ gemacht. Doch nicht desto Trotz habe ich dem Spiel eine Chance gegeben.

Zum Gameplay will ich nicht viel sagen, außer dass ich nach erst ca. 8 Stunden Spielens mich erst mit Arcania so richtig anfreunden und mich in diese Welt verlieben konnte. Wenn ich mich an Two Worlds erinnere, war es genau anders herum. Ich habe Two Worlds 8 Stunden lang begeistert gespielt und alles was danach kam, war Quälerei. Ich habe Two Worlds auf der Xbox 360 gespielt und war völlig enttäuscht, sowohl von der Technik, als auch vom Gameplay und Feeling dieses Spiels. Arcania ist von einem anderen Schlag. Der Anfang ist schwach und wie Jowood bereits erwähnte, nicht für das Hauptspiel sprechend.

Ich spiele auf Schwierigkeitsgrad „Gothic“ und gebe ehrlich zu, dass dieser Schwierigkeitsgrad fast Gothic-würdig ist. Am Anfang tut man sich mit der Steuerung von Arcania auf der Konsole noch etwas schwer. Erst nach ca. 6 Stunden Spielens konnte ich sagen: „Jetzt habe ich es endgültig raus“. Vielleicht lag es auch daran, dass ich alle Hilfen und Anzeigen ausgeschaltet habe.
Nach einer Weile verliebt man sich in Grafik und Spielwelt von Arcania.
So habe ich zum Beispiel auch keinerlei Informationen, wie viel Energie meine Gegner noch besitzen. Das nenne ich realistisch. Bevor Arcania raus kam, hatte ich meine Befürchtungen, dass die Konsolenversion diese ganzen Optionsmöglichkeiten nicht bieten wird, doch auch auf der 360 gibt es alle Menüpunkte, wie auch auf dem PC. Das war für mich als Gothic-Fan sehr wichtig. Gefallen hat mir auch die typische Bioware Lösung mit dem Menürad. Es ist sehr praktisch und meiner Meinung nach besser gelöst, als auf dem PC.

An sich ist die Steuerung zwar gewöhnungsbedürftig, doch hat man es erst einmal raus, macht es sehr viel Spaß. Viele behaupten, ein RPG auf Konsole zu spielen, sei ein Ding der Unmöglichkeit. Doch ich sage: ich habe schon mehrere RPG auf der Konsole gespielt, die mir genau so gefallen haben, wie auch auf dem PC. Ich habe Oblivion auf dem PC und auf der Xbox gespielt und empfand keinerlei Schwächen in der Steuerung. Dass dieses Spiel an anderen Stellen Schwächen zeigt, brauche ich hier nicht zu erwähnen, aber die 360 Version von Oblivion hatte sehr wenige Nachteile gegenüber dem Rechner. So ist es auch bei Arcania. Ich habe die Demo auf meinem PC mit Grafikeinstellungen zwischen mittel bis hoch gespielt und muss ehrlich zugeben, dass die 360 Version genau so aussieht. Wenn man bedenkt, dass mein PC vor ein Paar Jahren 1000 Euro gekostet hat und die Xbox 200 Euro, kann man sich da echt glücklich schätzen.

Die Grafik hat mir anfangs nicht so ganz gefallen (auch auf dem PC nicht). Irgendwie war ich von Piranhas perfekter Farbbalance verwöhnt. Doch nach einer Weile verliebt man sich in die Grafik und die Spielwelt von Gothic 4. Die Sichtweite scheint mir dem PC in nichts nach zu stehen und das ist schon sehr beeindruckend. Ich habe gelesen, dass Arcania auch Röhrenfernseher-tauglich ist. Bei Risen hatte man ein Problem mit den Röhrenfernsehern, denn die Schrift konnte man bei diesem Spiel auf solchem Gerät nicht lesen. Schön, dass die Entwickler von Arcania daran gedacht haben, denn längst nicht jeder kann in 1080p an einem 42“ Fernseher spielen. Also gilt in diesem Punkt: Entwarnung.


Einige Sachen in der Grafik sind mir doch negativ aufgefallen:

Die Gesichter der NPC´s sehen auf der Xbox 360 Version bei langem nicht so aus wie auf dem PC, doch immer noch besser, als bei vielen anderen Spielen. Und das heißt: immer noch gut genug.

Die Schatten sehen sehr toll aus, vor allem wenn man ganz in der Nähe einer Lichtquelle steht, besonders in Gebäuden. Doch die Schatten der Bäume sind an manchen Stellen sehr fehlerhaft. Sie flackern, verschwinden und tauchen wieder auf im Sekundentakt. Es ist mir aufgefallen, dass es meist an den gleichen, bestimmten Stellen im Spiel vorkommt und keineswegs überall. Doch wenn man sich in einem großen Wald befindet, kann es die ganze tolle Atmosphäre zerstören. Das sollte unbedingt noch gepatcht werden.

Die Bodentexturen sind zu schnell „verwaschen“: schon in einer Entfernung von ca. 8 Metern. Da hätte man einen weicheren Übergang hin bekommen können. Doch es sieht bei den anderen Open World Spielen meist genau so aus, wenn ich mich an Oblivion oder Two Worlds erinnere. Red Dead Redemption oder GTA 4 haben es um einiges besser gemacht und sollten in dieser Hinsicht als Vorbild gelten.

Die Wetterbalance ist einfach nur lächerlich. Meist ändert sich das Wetter viel zu oft, und viel zu schnell. In einem Moment scheint die Sonne, im anderen regnet es bereits. Zwar gibt es so was in der Realität auch, aber nicht ganz so übertrieben oft. Doch an solche Sachen kann man sich gewöhnen.

In einer Entfernung von ca. 50 Metern verschwinden beim Laufen des Öfteren die Baumspitzen. Komischerweise verschwinden sie und werden nicht eingeblendet, was die meisten Fehler der anderen Spiele dieser Art sind, doch auch das Verschwinden ist genau so schlecht.

Die Framerate ist manchmal sehr tief. Ich kann so was sehr schlecht einschätzen, aber zum Glück passiert es meist erst wenn man von mehr als 5 Gegnern gleichzeitig angegriffen wird. Das waren die bereits schon oben erwähnten Oblivion und Two Worlds aber nicht besser. Doch das ist keine Entschuldigung.

Das Positive an der Xbox Version ist:

Es scheint, dass alle Grafikeffekte auch hier genau so eingesetzt werden, wie auf dem PC. Und für eine so alte Konsole ist es doch gar nicht so schlecht.

Es gibt hier keine Ladebildschirme, nur Zwischensequenzen, die es auch schon in Gothic 2 gab. Die Welt ist komplett Opern World, natürlich – soweit es überhaupt möglich ist, wenn man nicht schwimmen kann.
Die Schatten sehen toll aus, vor allem in der Nähe einer Lichtquelle.
Ich frage mich ernsthaft, warum dieses „Feature“, dass vor Jahren als selbstverständlich galt, nun in sehr vielen Spielen als „Nice to have“ gesehen wird. Arcania, Risen und Red Dead Redemption sind nur einige davon.

Anders als bei der PC Version (zumindest anhand der Demo) antworten nicht mehr alle Nichts-sage-NPC mit Sätzen wie„Lass mich in Ruhe“. Manche sagen gar nichts mehr. Doch dafür sagen sie solche Sätze manchmal, ohne dass man sie anspricht, sondern wenn man einfach nur nah an sie ran geht. Das ist Geschmackssache, doch ich fand es nicht schlecht.

Bugs gibt es sehr wenige. Zum einen gibt es da den Fackel-Bug, den es bereits in der PC Version der Demo gab. Man zündet eine Fackel an und wenn man eine andere Animation ausführt, wie das Ziehen von Waffen, dann verschwindet die Fackel, aber das Licht bleibt. Ich bin mir noch nicht einmal so sicher, ob es wirklich ein Bug ist, so langsam habe ich das Gefühl, es sei gewollt. Aber es ist sehr unrealistisch, auch wenn oft doch hilfreich. Wenn ich es ausschalten könnte, würde ich es machen.

Das Inventar ist besser gelöst als auf dem PC. Man hat links eine Spalte mit den bereits ausgerüsteten Gegenständen und rechts das Inventar. So kann man stets nachschauen, ob man eine bessere Ausrüstung im Inventar besitzt.

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geschrieben von Thugsoldier



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